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Thema: Toleranz
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02.11.2009, 12:28 #1antykomer
Toleranz
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02.11.2009, 12:40 #2Knollo
AW: Toleranz
Toleranz ist - wie du schon bemerkt hast - ein sehr weitläufiger und offener Begriff.
Toleranz ist in meinen Augen so lange in Ordnung, so lange dadurch niemand anderes zwanghaft beeinflusst wird.
Das heißt ich toleriere jedem seine Meinung, Musik, Stilrichtung, Mode und anderes was eine Person zum Ausleben seines Individuums nutzt.
Toleranz hört da auf, wo andere damit beeinflusst oder gezwungen werden.
Ich akzeptiere es nicht wenn jemand seine Themen auslebt und mich oder andere dadurch "zwanghaft" beeinflusst. Das fängt an bei Extremen Politischen Ausrichtungen, wo hetze betrieben wird oder gar Gewalt angewendet wird und hört auf bei Leuten, die meinen jeden ihre Musik aufdrängen zu müssen(Lautsprecher im Bus).
Zur Toleranz gehört aber auch das sagen der Meinung. Wenn ich jemanden wegen seiner Musik, Mode oder Einstellung kritisiere oder mal die Augen verdrehe, dann ist das nicht eine Form der Intoleranz sondern der eigenen Meinung und Sympatie-ausdrücken.
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02.11.2009, 14:45 #3Sebi82
AW: Toleranz
Sehe das ähnlich wie Bierpelz....aber man sieht auch, dass jeder eine Unterschiedliche Auffassung von Toleranz hat.
Wo sie anfängt und endet kann und mussjeder selber entscheiden.
MFG Sebi
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02.11.2009, 19:48 #4Worry
AW: Toleranz
Meine persönlich Toleranzgrenze beginnt da, wo ich anders handeln würde, anders denke und eine andere Meinung habe, wo ich eine anderen Geschmack habe, die anderen dennoch ihr Leben leben zu lassen, wie sie es möchten.
Und meine Toleranzgrenze endet dort, wo mir oder anderen psychischer oder physischer Schaden zugefügt wird oder werden soll..
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02.11.2009, 22:30 #5Kouta
AW: Toleranz
Ich sehe das wie auch Worry und Bieberpelz: solange einen etwas nicht beeinflusst und es mir nur nicht gefällt, solange werde ich es Tolerieren. Anders ist es, wenn es mich unmittelbar belästigt... Ich äußere gerne mal meinen Unmut gegenüber rücksichtslosen Rauchern, die mich teils sogar auf Bahnsteigen zuqualmen. Mancheinmal wird mir dann Intoleranz vorgeworfen, aber etwas nicht zu Tolerieren ist nicht gleich Intoleranz. Toleranz ist tatsächlich so dehnbar, dass manche nicht differenzieren können zwischen berechtigter Kritik und Intoleranz. Sowas macht mich dann immer traurig
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02.11.2009, 22:42 #6Eisuke261990
AW: Toleranz
Toleranz lässt sich von bestimmten Faktoren eingrenzen:
- eigene Meinung
- Zivilcourage/soziale Kompetenz
- Respekt vorm Gesetz
- Respekt des Gegnübers
- usw. (sry, das ein paar Begriffe nicht fachlich gewählt worden sind)
Daher ist Toleranz von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Die einen tolerieren zum Beispiel das verhalten von Proll, Machos und ähnlichem, während andere, wie ich, am mir am liebsten wünschen würde, dass denen Mal jemand die Erleuchtung bringt.
Was an sich paradox klingt ist, dass ich Intoleranz über alles hasse, aber selber nicht Dummheit tolerieren kann (weiß nicht; wobei man sagen muss, die Dummheit an sich kann ich tolerieren, aber nur wenn der jenige weiß, dass es nicht schlau war, was er gesagt oder getan hat).
Wie Kouta aber schon ansprach ist es schwer zwischen Intoleranz und Kritik zu unterscheiden, daher weiß ich gerade selber nicht, als was man meine Ansicht ansehen sollte.
Aufjedenfall ist Toleranz in unser heutigen gesellschaft sehr wichtig und man sollte jedem eine Chance geben, denn das ist sozial und zeigt die Bereitschaft für neues.
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03.11.2009, 05:11 #7Der Schmied von Kochel
AW: Toleranz
Du verwechselst Toleranz mit Akzeptanz.
Toleranz ist eine Seuche in unserer Gesellschaft. Sie dient als Schlagwort und Generalentschuldigung für noch so jedes Vergehen bzw. für jeden Konflikt. Der Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz ist, das wenn ich jemanden toleriere ich sein Verhalten/Tun nicht gut finde, ihn jedoch nicht daran hindern werde. Akzeptanz bedeutet das Tun/Verhalten des anderen hinzunehmen, es als individuelle Eigenschaft anzuerkennen und es zu respektieren. So gesehen ist die Grenze zwischen Toleranz und Ignoranz verschwindend gering.
Wie auch immer, Toleranz gilt heute in Deutschland als letztes Schwert gegen etwas was man nicht gut heißt oder was nicht zu bekämpfen ist. Ist die Schlacht verloren, ruft man gerne einmal zu mehr Toleranz auf und wehe dem der dagegen spricht. Nehmen wir den Rassismus als Beispiel. Rassismus ist etwas sehr schlechtes, da sind wir uns alle einig. Manch Rassismus wird allerdings so herbeigeredet, das die Toleranz die über alle Grenzen hinweg gefordert wird umgekehrten Rassismus herbeiruft (Umgekehrte Diskriminierung ? Wikipedia). Leider ist dieser Begriff noch nicht so verbreitet, doch ich glaube früher oder später wird dies das Unwort des Jahres, verlasst euch drauf.
Toleranz kann mehr schädigen als helfen. Toleranz gegenüber Wirtschaftsflüchtlingen, Toleranz gegenüber Kriminellen aufgrund des familiären Hintergrunds, Toleranz gegenüber gefestigten Institutionen wie Kirche, Gewerkschaft, etc., Toleranz gegenüber sozial benachteiligte Gruppen usw. usf. Wenn wir mehr rationelle Akzeptanz walten lassen würden, als blinde Toleranz gegenüber allem was uns ethisch fragwürdig erscheint, wäre vieles einfacher und auch besser. Toleranz bedeutet für mich die Augen schließen, Akzeptanz die Augen öffnen und etwas lernen.
Toleranz hat nichts mit toll zu tun.
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03.11.2009, 11:13 #8antykomer
AW: Toleranz
ich hab auch so was gehört das 100% Toleranz ist eine Akzeptanz, also jetzt denke ich das Akzeptanz etwas schlimmes ist. es ist so , al ob man "sozialtot" wäre, obwohl man lebt. Vieleicht ist jemand zu schwach oder so, weil jeder auf alles nicht zustimmen soll. Denn jeder im Denken und Fühlen ist nicht einig. Und ja. Toleranz ist in Mode und ein schönes Wort, das die Politiker häufig benutzen, um sich bei allen einzuschmalchen.
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03.11.2009, 16:36 #9Sebi82
AW: Toleranz
Wenn man den Thread aber so verfolgt, lässt sich doch schon jetzt sagen, dass die Diskussionen über Toleranz fast schon sinnlos sind, um es mal extrem auszudrücken.
Da jeder so wie so eine eigene meinung von seiner Toleranzgrenze hat.....Wo will man da anfangen und wo aufhören.
Wenn man z.B in Politische Extreme Organisationen guckt, fühlen die sich auch ungerecht behandelt, weil für sie keiner Toleranz übrig hat.
......Ich will mich da gar nicht abwenden, aber man wird in der Diskussion auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, oder man fügt sich den typischen gesellschaftsleben ein und lebt nach deren Toleranz. Da hab ich dann aber lieber eine Alternative Denkweise.
MFG Sebi
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04.11.2009, 12:53 #10Knollo
AW: Toleranz
Man kann seine Meinung kund tun, andere damit beeinflussen, andere Meinungen lesen, reflektieren, seine Meinung überdenken und zu guter letzt wird man unterhalten.
Zum Thema Toleranz hatte ich mal eine Interview von dem KKK(die mit den Bettlacken auf dem Kopf) zum Thema Obama gezeigt bekommen. Da hatten die sich tatsächlich über fehlenden Toleranz beschwert und im selben Atemzug gegen einen schwarzen als Präsidenten gemeckert und mit Mord indirekt gedroht. Fand ich teils amüsant.
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04.11.2009, 12:57 #11Eisuke261990
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04.11.2009, 18:56 #12antykomer
AW: Toleranz
da musst man vielleicht echt ein Wörterbuch durchsuchen. es scheint mir dass Akzeptanz vielleicht bisschen andere Bedeutung hat. Es gibt vielle Wörter die und alle scheinen gleich zu sein, haben aber ein klizen kleinen Unterschied.
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04.11.2009, 20:37 #13dARius
AW: Toleranz
Wie bereits erwähnt, ist Toleranz ein sehr weitläufiger Begriff. Dieser erstreckt sich über verschiedene Gebiete und wird subjektiv definiert. Was von mir toleriert wird, muss nicht für den/die Andere/n gelten.
Wie Biberpelz schon erwähnt hat, hört bei mir Toleranz dort auf, wo mir jemand seine Meinung aufzwingen will. Damit zeigt er/sie mir, dass sie meine Meinung nicht tolleriert und will mich zu seiner/ihrer konvertieren. Man kann nicht Toleranz verlangen, ohne diese selber zu haben.
Außerdem kann Toleranz von verschiedenen Faktoren abhängen: Erziehung, soziales Milieu, Bildungsniveau, mit den gesammelten Erfahrugen...
Z.B. Wenn eine Person gute Erfahrungen mit Ausländern gemacht hat, wird sie ihnen wahrscheinlich toleranter gegenüberstehen als jemand, der schlechte Erfahrungen gesammelt hat.
zu Akzeptanz und Toleranz:
Ich schätze mal, dass Toleranz eine Vorstufe von Akzeptanz ist. Wenn ich etwas tolleriere, heißt es nicht, dass ich es gutheiße, sondern ich gehe nicht dagegen vor. Bei Akzeptanz nimmt man einen gegebenen Zustand an, also man akzeptiert eine Gegebenheit bzw. man ist von ihr überzeugt. Als Beispiel bringe ich da das Christentum. Es war ja lange Zeit im römischen Reich verboten, das Christentum auszuüben und wurde bei Nichteinhaltung mit dem Tod Bestraft. Mit dem Toleranzedikt von Mailand hat Kaiser Konstantin das Christentum in seinem Rech toleriert und dieses wurde von den Bürgern akzeptiert, obwohl die Mehrheit von denen schon Christen waren. Man sieht also, dass diese beiden Begriffe eng zusammenhängen.
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04.11.2009, 20:48 #14Kouta
AW: Toleranz
du hast es ja schon gut erklärt, aber eben drum denke ich nicht, dass Toleranz die Vorstufe zu Akzeptanz ist... Denn genau betrachtet hat es nichts miteinander zu tun; Die Duldung (Toleranz) bedeutet, dass du grundsätzlich etwas nicht unterstützt, da es dir nicht zusagt. Dennoch duldest du es, gehst also nicht dagegen an. Die Akzeptanz bedeutet, dass du dich freiwillig über deine Differenzen hinwegsetzt, somit hast du damit kein Problem. Fast schon die gegenteilige Grundeinstellung, zusammen hängt es nur aufgrund des Fazits. Nämlich in beiden Fällen das Annehmen einer gegebenen Situation.
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04.11.2009, 20:58 #15dARius
AW: Toleranz
Sorry, aber ich glaube, du verstehst nicht ganz, was Vorstufe heißt: Die Vorstufe entwickelt sich zu etwas Besserem/Schlechterem, d.h. es bleibt nicht gleich. Faktoren können u.a. andere Attribute annehmen, teils gegenteilige. Als Beispiel bringe ich die Raupe, die die Vorstufe vom Schmetterling ist (wenn wir mal das Kokon weglassen). Schmetterlinge haben Attribute, die ihre Vorstufe nicht hatte, z.B. das Fliegen.
Demnach ist für mich die Vorstufe von Akzeptanz die Toleranz, auch wenn die Beiden nicht äquivalent sind.
Allerdings hab ich dafür keine Beweise, jedoch kommt es mir i-wie logisch vor.
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04.11.2009, 21:03 #16Kouta
AW: Toleranz
was dann trotzdem heißen würde, dass beides nicht dicht beieinander liegt
ich meinte mit Vorstufe tatsächlich mehr eine gradlinigere Verstärkung, da habe ich mir jetzt nicht so den Kopf von gemacht worauf ich nunmal hinauswollte war, dass die Grundeinstellung die Begriffe auseinandertreibt
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04.11.2009, 21:09 #17dARius
AW: Toleranz
Muss nicht unbedingt heißen. Was wäre denn deiner Meinung nach die Entwicklung von Toleranz - bei einem nimmst du es an, bei einem akzeptierst du es. Da findet also eine ENTWICKLUNG statt. Außerdem muss eine Vorstufe nicht neben ihrer Entwicklung stehen. Ich erinnere dich mal an die Vorstufe des Menschen...
Letzteres deines Beitrages sehe ich auch anders. Ich schätze mal, da es keine allgemeine Definition dieser beiden Wörter gibt, kann man auch keine Lösung dafür finden. Wie gesagt, meines war nur ein Vorschlag basierend auf Annahmen und logischen Nachfolgerungen.
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05.11.2009, 15:29 #18mxyptlk
AW: Toleranz
Toleranz ist wichtig für das gesellschaftliche Miteinander denn die Gesellschaft entwickelt sich weiter und die Wertemaßstäbe müssen sich dementsprechend auch ändern. Ich gehe mal davon aus, du sprichst auf Toleranz gegenüber Minderheiten an. Im Algemeinen können wir Wertemaßstäbe, die sich in unserer Gesellschaft und Kultur über Generationen gebildet und bewährt haben, nicht auf Minderheiten anwenden. In Bezug auf Minderheiten hier in D ist es bisher zwar schon häufiger zu Verletzungen unserer Wertemaßstäbe aus Minderheitengruppen gekommen, es ist bisher noch nicht zu einer chaotischen Eskalation gekommen, weil unsere Gesellschaft Gesetze hat, an die sich alle, also auch die denen gegenüber wir Toleranz zeigen, halten müssen.
Ständiger Missbrauch von Toleranz kann in meinen Augen daher schnell zu einem Selbstläufer werden, der Situationen eskalieren lassen kann – wie zum Beispiel ein ständiges Unterstellen von Rassismus oder Vorurteilen wenn es mal nicht reibungslos im Sinne der jeweiligen Minderheit funktioniert. Es gibt hier zwar keine klaren Grenzen, aber Missbrauch und Nutzniessen an der Toleranz findet man leider sehr häufig.
Eine unbegrenzte und zügellose Toleranz – wie wir sie gerne aus Linken Gruppierungen hören – hat in meinen Augen schon nichts mehr mit Toleranz zu tun, sondern driftet m.E. schon in Gleichgültigkeit ab. Toleranz muss Grenzen haben, wo Gesetze verletz werden, wo psychische wie physische Gewalt ins Spiel kommt, wo manipuliert wird oder wo unsere bewährten Wertemaßstäbe vom Großteil einer Minderheit oder Gruppierung abgelehnt werden.
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05.11.2009, 20:15 #19Sanchez
AW: Toleranz
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06.11.2009, 01:03 #20mxyptlk
AW: Toleranz
Ich dachte ich hatte es erklärt: zu wenig Toleranz bedeutet immerhin noch Toleranz. Nur auf einen niedrigen Level, der eventuell durch Erfahrung vermindert wurde. Also ganz weit weg von Intoleranz.
Genau diese Argumentation ist es, die ich meine, die zwangsläufig wirkliche Intoleranz fördert.ZU wenig Toleranz, das sollten sich diejenigen die darauf bauen oder angewiesen sind auch mal merken, heisst lange nicht Ablehnung. Dummerweise können viele Menschen dies nicht differenzieren...
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