Thema: Todesstrafe: JA oder NEIN?

IceViper

Naja das ist schrecklich und die haben eh ihr halbes Leben hinter Gitter verloren. Damals gab es aber auch noch keine DNA-Analysen und von daher waren sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Ob der wahre Täter noch lebt ?

Hab' leider eine Tatsache vergessen, als ich den Post erstellt habe: Der Täter sitzt schon lebenslänglich für eine andere Sexualstraftat, deswegen wird es kein weiteres Verfahren geben.
Dennoch bin ich der Ansicht, dass das ein recht gutes Beispiel ist, wie die Todesstrafe auch daneben gehen kann und dass die Strafe (mehr oder weniger) erst etwas taugt, wenn es eine 100%ige Sicherheit für die Schuldzuweisung eines Kriminellen gibt.

Smutje

, wenn es eine 100%ige Sicherheit für die Schuldzuweisung eines Kriminellen gibt.

leider wird es die niemals geben

gamefreake89

leider wird es die niemals geben

Die gab es schon oft ! Gott sei Dank kann man heute viel besser nachweisen wer der Mörder war. Damals war es viel schwieriger.

gamefreake89

leider wird es die niemals geben

Die gab es schon viel zu oft. Von daher stimmt deine These nicht. Sicherlich sind die Fehlurteile absolut schlimm, aber wenn man diese mal vergleicht mit den Urteilen die richtig waren, haben doch die Fehlurteile einen marginalen Prozentsatz.

Die 30 Jahre sind eh weg. Echt Brutal sowas.

IceViper

Die gab es schon oft ! Gott sei Dank kann man heute viel besser nachweisen wer der Mörder war. Damals war es viel schwieriger.

daywalker2609

Die gab es schon viel zu oft. Von daher stimmt deine These nicht. Sicherlich sind die Fehlurteile absolut schlimm, aber wenn man diese mal vergleicht mit den Urteilen die richtig waren, haben doch die Fehlurteile einen marginalen Prozentsatz.

selbst fälle mit zeugen und geständnis haben sich schon als falsch herausgestellt
100% gibt es nicht vieleicht 99,99% aber niemals 100%
eine kleinigkeit die man übersieht kann einen fall komplett wenden

gamefreake89

selbst fälle mit zeugen und geständnis haben sich schon als falsch herausgestellt
100% gibt es nicht vieleicht 99,99% aber niemals 100%
eine kleinigkeit die man übersieht kann einen fall komplett wenden

Naja aber es gibt schon mehr als oft richtige Fälle, wo die Täter aufgrund der erdrückenden Beweislast dann ja auch gestehen.

daywalker2609

Naja aber es gibt schon mehr als oft richtige Fälle, wo die Täter aufgrund der erdrückenden Beweislast dann ja auch gestehen.

klar meisten bekommt auch der richtige den schuldspruch aber im falle der todesstrafe
ist ein fehler in der justiz umso fantaler

daywalker2609

Die gab es schon viel zu oft. Von daher stimmt deine These nicht. Sicherlich sind die Fehlurteile absolut schlimm, aber wenn man diese mal vergleicht mit den Urteilen die richtig waren, haben doch die Fehlurteile einen marginalen Prozentsatz.

Solange die Quote nicht bei 100% liegt, kann ich die Einführung der Todesstrafe nicht befürworten, denn auch nur ein Mensch, der schuldlos hingerichtet wurde, ist ein Mensch zu viel.

Bin auch gegen Todesstrafe. Lieber im Knast verrotten lassen, wenn es denn der echte Mörder war.

IceViper

Damals gab es aber auch noch keine DNA-Analysen und von daher waren sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.

Heutzutage gibt es immer bessere und sicherere Methoden um eine Straftat zu rekonstruieren und, dadurch die potenziellen Täter auf ein Minimum zu beschränken. Es wird immer ein Unschuldiger dazwischen sein, wie es überall im Leben keine absolute Sicherheit gibt. Die Frage ist, ob wir das in Kauf nehmen wollen, oder nicht?
Ich selbst sage ja, ich würde es in Kauf nehmen. Natürlich würde ich darüber anders denken, wenn ich wirklich mal unschuldig zu Tode verurteilt werden würde, aber das muss ich halt im Kauf nehmen.

IceViper

Die gab es schon oft ! Gott sei Dank kann man heute viel besser nachweisen wer der Mörder war. Damals war es viel schwieriger.

Nicht wirklich. Der Grund dafür, sind die Zweifler und Anwälte die die Unschuld ihres Mandanten vertreten. Durch solche Leute ist ein Gericht nicht mehr objektiv. Es kommt zu Zweifel, und der Täter kommt aus Mangel an Beweisen frei. Erst bei einer zweiten Tat, würde VIELEICHT der Täter als 100% schuldig anerkannt werden. Leider kostet das mehr Unschuldige das Leben, als die Todesstrafe selbst. (Wenn man ein gutes Verfahrenssystem hat)

IceViper

Bin auch gegen Todesstrafe. Lieber im Knast verrotten lassen, wenn es denn der echte Mörder war.

Damit wäre ich alternativ einverstanden. Es sollte dann aber auch wirklich so sein, das LEBENSLÄNGLICH auch lebenslänglich heißt, OHNE Chance auf ein neues Leben außerhalb. Desweiteren bin ich auch dafür das Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge auch zu Lebenslängliche Freiheitsstrafen ausgesetzt wird. Wer einen Menschen angreift, riskiert auch das diese Person dadurch stirbt. Er gefährdet ihn. Deshalb keine Gnade.

@Cao Cao

Nur eine Vermutung, aber kann es sein, dass dir das Prinzip des Sozialstaats nicht zusagt?

Smutje

@Cao Cao

Nur eine Vermutung, aber kann es sein, dass dir das Prinzip des Sozialstaats nicht zusagt?

In manchen Bereichen ja. In manchen Bereichen nein. Zugegeben, der Sozialstaat ist meines Erachtens nach die beste politische Grundlage die ich kenne.
Dennoch hat dieses System einen Hacken. Die Gutmütigkeit. Man meint es mit jeden zu gut, selbst mit Menschen die gegen den "Sozialstaat" verstoßen haben.
Das kann doch nicht Ziel des Systems sein. Uns geht es allen doch soweit recht gut. Verhungern muss auch keiner, wenn man weiß an welchen Institutionen man sich zu wenden hat. Das Sozialsystem auszubeuten ist einfacher, als ein Kind seinen Lolli zu stehlen. Ich bin für den Sozialstaat, aber ich bin auch für härtere, einmalige Strafen. Wenn jemand tötet, hat er den Sozialstaat bewiesen wie sehr er nicht in unser System passt. Da wir ein Sozialstaat sind, fällt die Hinrichtung weg, und auch die 100% Garantie das der Täter NIE MEHR, aus einer Gefängnisanstalt rauskommt. Die Hinrichtung ist für mich nicht ein muss, sondern ehr eine optionale Alternative. Die andere Möglichkeit wäre einen gewissen Aspekt des US-Juristischen Systems zu übernehmen. Damit meine ich, das z.B Mord nicht nur mehrmals angeklagt werden kann sondern auch die abzusitzende Strafe sich für jedes Opfer verdoppelt. 2 Mal Mord z.B wären dann mind. 50 Jahre Haft. Wiederholungstäter, unabhängig davon was sie getan haben werden nach dem fünften, wiederholten Vergehen der selben Straftat eine lebenslange Freiheitsstrafe absitzen müssen. Je schrecklicher das Vergehen, um so höher wird die Messlatte gesteigert.


Nun frage ich mich aber allen Ernstes, ob wir überhaupt noch ein Sozialstaat sind. Wir sind doch schon längst ein Kapitalstaat....

IceViper

Die gab es schon oft ! Gott sei Dank kann man heute viel besser nachweisen wer der Mörder war. Damals war es viel schwieriger.

Heute kann man aber auch viel leichter Taten vertuschen bzw. das dazu nötige Wissen erlangen. Informationen kann ja jeder bekommen und finden. Da ist es dann nicht schwer Taten zu vertuschen oder gar einem dritten in die Schuhe zu schieben.
Auch wenn man heute besser Taten ermitteln und erkennen kann, sicherer ist es nicht.

daywalker2609

Sicherlich sind die Fehlurteile absolut schlimm, aber wenn man diese mal vergleicht mit den Urteilen die richtig waren, haben doch die Fehlurteile einen marginalen Prozentsatz.

Auch wenn es der geringere Prozentsatz ist, es ist ein Menschenleben und nach unserer Gesellschaftlichen Auffassung sollte ein Menschenleben den höchsten Wert haben und gilt in jedem Falle zu schützen. Ich finde es bitter wie man das potentielle Ableben eines eventuell Unschuldigen mit "einen marginalen Prozentsatz" abtun kann. So rational ich auch denke, hier ist die rationale Sicht der Statistik unangebracht.

Es gibt auch wieder neues zu dem Thema.
Willie Trottie wurde gerade hingerichtet.
Hinrichtung in Texas: Willie Trottie per Giftspritze getötet - SPIEGEL ONLINE
Schon im Vorfeld gab es ein Video-Interview(Todesstrafe in Texas: Interview mit Häftling vor seiner Hinrichtung -Video - SPIEGEL ONLINE) wo er von sich, der Tat und der Todesstrafe spricht. Die einzige Sorge die er hat, sei die Sorge um den Inhalt der Spritze. Seiner Meinung nach experimentiere man mit den Kandidaten, denn man wisse nicht was in den Spritzen sei und in der Vergangenheit haben die Nachrichten Meldungen von Fehlfunktionen dieser Giftspritze gemeldet.

Willie Trottie wurde gerade hingerichtet.

Wo ist das Problem? Er hat gestanden! Auge um AUge, Zahn um Zahn - es gibt nichts christlicheres und menschlicheres als Mord mit Mord zu strafen. Wer Leben für tötungswert hält muss sich an seinen Maßstäben messen und richten lassen.

Unregistriert

Willie Trottie wurde gerade hingerichtet.

Wo ist das Problem? Er hat gestanden! Auge um AUge, Zahn um Zahn - es gibt nichts christlicheres und menschlicheres als Mord mit Mord zu strafen. Wer Leben für tötungswert hält muss sich an seinen Maßstäben messen und richten lassen.

Er hat doch gesagt, dass es Notwehr war.

Drei Jahrzehnte verbrachte der verurteilte Mörder Frank Van Den Bleeken in Haft: Weil er seine sexuellen Wahnvorstellungen nicht in den Griff und offenbar kaum Therapieangebote bekam, will er jetzt sterben. Ein Gericht billigte ihm dies zu.

Gerichtsurteil: Belgischer Sexualstraftäter Frank Van Den Bleeken darf sterben - SPIEGEL ONLINE

Einige wollen sogar die Todesstrafe, wie man hier sieht ! Ich sehe es wie die Familie des Opfers : er soll in seiner Zelle sterben.

IceViper

Gerichtsurteil: Belgischer Sexualstraftäter Frank Van Den Bleeken darf sterben - SPIEGEL ONLINE

Einige wollen sogar die Todesstrafe, wie man hier sieht ! Ich sehe es wie die Familie des Opfers : er soll in seiner Zelle sterben.

Das mit der Todesstrafe hat sich dann ja erledigt. Warum sollte man nicht den Freitod wählen dürfen? Wenn diese Person wirklich mental schwer Krank ist, und er kaum Hilfe von "professionellen Menschen" erhalten hat, wäre das vieleicht ein Erlös.

Will man sich wirklich ein Beispiel an so etwas zurückgebliebenem nehmen? Ich weiß ja nicht...

Iran richtet 26-jährige Reyhaneh Jabbari hin - SPIEGEL ONLINE

Wie ich finde ein sehr gutes Beispiel um zu verdeutlichen, wie unzeitgemäß diese "Bestrafung" ist.

Todesurteil eines 14 Jährigen, der auf den Elektrischen Stuhl gekommen ist, wurde 70 Jahre später aufgehoben.

George Stinney: Todesurteil 70 Jahre nach Hinrichtung aufgehoben - SPIEGEL ONLINE