Thema: Rosenheim - Holzkirchen --- Frontaler Zusammenstoß zweier Züge

Guten Morgen,

heute um ~06:40 Uhr kam es zu einem Zugunglück bei Bad Aibling auf der Strecke zwischen Rosenheim und Holzkirchen. Zwei Züge sind frontal zusammengestoßen und entgleist.
Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf 8 angestiegen - weiter gibt es etwa 150 Verletzte, darunter einige Schwerverletzte.

Meridian-Züge bei Bad Aibling zusammengestoßen und entgleist - Mehrere Verletzte bei Bahnunfall im Landkreis Rosenheim | Bad Aibling

Ist nicht all zu weit entfernt von mir; und vor einigen Jahren bin ich diese Strecke ebenfalls ab und an gefahren.

Ich war richtig geschockt als ich das heute morgen gelesen habe. Weiß man schon wie es dazu kommen konnte?

frable

Weiß man schon wie es dazu kommen konnte?

Noch nicht; es gibt ein/zwei Vermutungen, das wars aber auch schon.

Man kann bei diesem Unglück natürlich unmöglich von "Glück" sprechen; es ist allerdings trotzdem erfreulich, dass im Moment Schulferien sind. Wie die Sachlage sonst aussehen würde will ich mir mal nicht vorstellen.
Die Züge sind zu dieser Zeit rappelvoll mit Schülern - so voll, dass man selbst im Stehen dicht an dicht steht.

Mittlerweile sind es zehn Todesopfer, wobei diese Zahl vermutlich noch um mindestens eins steigen wird, da eine Person noch vermisst ist und man wenig Hoffnung hat.

Bad Aibling: Jetzt zehn Tote bestätigt, eine Person noch vermisst: Live-Ticker zum Zugunglück | Bayern

Wirklich schrecklich, eigentlich meint man ja, der Zug wäre das sicherste Verkehrsmittel, aber auch da kann was passieren.

Wohne nicht weit davon entfernt und mit dem Meridian bin ich auch schon desöfteren gefahren.

Es hat sich herausgestellt, dass ich einen der Überlebenden kenne. Das habe ich erst nach Feierabend erfahren; und zwar, als ich ein Interview von ihm auf N-TV sah.
War ein komisches Gefühl.

Mr. Burns

Wirklich schrecklich, eigentlich meint man ja, der Zug wäre das sicherste Verkehrsmittel

Ich korrigiere: Das Flugzeug ist das sicherste... :0)
Aber das macht es weder besser noch schlimmer. Ereignisse wie diese sind immer schrecklich.

Oh man, dass ist krass. Ich musste instinktiv sofort an das Flugzeugunglück Anfang letzten Jahres denken...

Wirklich schrecklich was da passiert ist.
Im Moment geht man sogar von menschlichen Versagen aus ~~> http://www.bild.de/news/inland/zugun...9702.bild.html

frable

Oh man, dass ist krass. Ich musste instinktiv sofort an das Flugzeugunglück Anfang letzten Jahres denken...

Dieser Gedanke ist mir heute auch gekommen. Hoffen wir, dass es da keine Parallele gibt, was die Unfallursache anbelangt...

@Scrypton: Ja, was die Statistiken anbelangt, hast du recht. Es ist mehr ein persönliches Gefühl. Auch wenn ich gerne fliege, bleibt immer ein mulmiges Gefühl. Zug fahre ich sehr oft und es ist für mich das normalste der Welt. Dass so etwas wie heute passieren kann, ist für mich total surreal.

Ich sehe, die Anteilnahme ist groß. Fehlt nur noch Merkel's Statement: "Tief erschüttert"

Mr. Burns

Ja, was die Statistiken anbelangt, hast du recht. Es ist mehr ein persönliches Gefühl. Auch wenn ich gerne fliege, bleibt immer ein mulmiges Gefühl. Zug fahre ich sehr oft und es ist für mich das normalste der Welt.

Kann ich verstehen. Das liegt an der Verhältnismäßigkeit.

Würdest du alle paar Tage im Flieger sitzen anstatt im Zug... nun... dieses mulmige Gefühl wäre dann sicherlich nicht vorhanden. Man sitzt in der Regel eben nicht zu oft in einem ~400.000 Tonnen schweren Alu-Ding, das sich 10.000 Meter über dem Boden hinfort bewegt... ^^

//Edit:

Mr. Burns

Dass so etwas wie heute passieren kann, ist für mich total surreal.

Durchaus.
Heute im Büro, alles IT'ler, war auch nur Fassungslosigkeit. In der heutigen Zeit in unseren Regionen der Modernisierung dürfte das eigentlich nicht passieren. Ich halte es auch für völlig unzureichend, nur ein einziges vollautomatisches Sicherheitssystem - hier PZB - einzusetzen. Regelmäßige Wartungen hin oder her, ein zweites davon unabhängiges Sicherheitssystem sollte doch wohl das Mindeste sein dort, wo es um so viele Menschenleben gehen kann.
Alternativ könnte es durchaus auch umgesetzt werden - unabhängig der Umrüstungskosten - dass sich das Sicherheitssystem bei jedem fahrenden Zug selbst überprüft. Stimmen die Werte von Server, der die Werte des PZB bereit hält und Lock nicht überein weiß man so, dass das PZB derzeit nicht funktionieren kann.

So oder so: Dass so etwas wie heute passieren kann...
Würde ich derartiges aus Indien oder Sibirien mitbekommen... nun... wirklich überraschen würde es mich nicht. Aber hier ist das schon ne Nummer, kann man am Boden die Sicherheit technisch durchaus sehr viel besser kontrollieren als in der Luft.

Ich habe auch davon gehört. Mich wundert es auch wie es dazu gekommen ist. Es waren sogar 2 Lokführer je Zug anwesend und normalerweise sieht man es doch wenn ein Zug entgegen kommt oder nicht? Haben die Züge nicht wenigstens so gut gebremst wie es ging? Es sollte mal überlegt werden ob man nicht jede Zugstrecke mind. 2 gleisig macht. Bei einer normalen Straße ist es ja auch nicht anders und selbst wenn ein kleiner Weg nur einspurig ist so hat man ja beim Auto wenigstens die Möglichkeit den entgegenkommenden Auto ein bisschen auszuweichen wenn man ins Gras fährt oder so. Doch bei Schienen kann ja kein Zug ausweichen von daher sollte jede Strecke von Anfang bis Ende mind. 2 gleisig sein finde ich. 10 Tote sind zwar schlimm aber trotzdem ist es noch ein Wunder, dass es nicht mehr waren. Bei anderen Zugunglücken gibt es viel mehr Tote. Ich habe auch gehört, dass die Todesopfer eher im vorderen Bereich des Zuges waren. Ich denke es ist sowohl beim Flugzeug als auch beim Zug immer besser wenn man weiter hinten sitzt. Da hat man glaube ich bessere Überlebenschancen.

Blau

Ich habe auch davon gehört. Mich wundert es auch wie es dazu gekommen ist. Es waren sogar 2 Lokführer je Zug anwesend und normalerweise sieht man es doch wenn ein Zug entgegen kommt oder nicht? Haben die Züge nicht wenigstens so gut gebremst wie es ging?

Die Unfallstelle liegt in einer Kurve, daher haben die Lokführer den entgegenkommenden Zug erst sehr spät gesehen und konnten demnach kaum noch abbremsen.

Dass es "nur" 11 Tote gab, liegt wohl daran, dass wegen den Faschingsferien der Zug nicht so voll war wie sonst.

Jetzt ist es offiziell: Es gab kein technisches Versagen.
Äußerst bitter.

Scrypton

Jetzt ist es offiziell: Es gab kein technisches Versagen.
Äußerst bitter.

Ich verstehe nur eine Sache nicht, angeblich wurden zwei Notrufe abgesetzt und keiner der beiden Züge sollen die bemerkt haben. Weiter stellt sich da die Frage, wie lange sie nach den Noruf theoretisch noch Zeit gehabt hätten, um die Züge zum stillstand bringen zu können? Haben die da kein Funk in den Zügen, um mit der Basis zu kommunizieren?

OranjeX

Ich verstehe nur eine Sache nicht, angeblich wurden zwei Notrufe abgesetzt und keiner der beiden Züge sollen die bemerkt haben.

Nicht angeblich; es wurden nachweislich zwei Notrufe abgesetzt.
Der erste ist, soweit meine Information, nicht bei den zwei Zügen angekommen. Der zweite wurde erst abgesendet, als es bereits zu spät war.