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25.10.2012, 16:39 #1Kami Burn
Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
möchte mal ein Thema mit euch besprechen. Also:
Es ist mir schon seit langem aufgefallen, dass es immer weniger Leute gibt,die vor älteren Menschen keinen Respekt mehr haben. Aber nicht nur vor alten Menschen sonder auch allgemein geht der Respekt untereinander verloren, was eigentlich schade ist.
Der zweite Punkt ist,dass es eben auch weniger Menschen gibt,die anderen helfen(z.B. alten Menschen oder einer Mutter mit Kinderwagen). Finde diesen Zustand bedauerlich. Allerdings muss ich sagen dass ich selnber nicht wirklich hilfsbereit bin. Zwar helfe ich behinderten und alten Menschen gerne, jedoch Müttern mit Kinderwagen wieche ich aus.
Meine Frage: macht ihr so etwas noch?
Oder sind diese Tugenden schon ausgestorben?
Was meint ihr?
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Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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25.10.2012, 16:55 #2Voyevoda
AW: Respekt und Nächrtenliebe- Verlorenen Tugenden?!
Du meinst wohl, dass es immer weniger Leute gibt, die vor älteren Menschen Respekt haben.
Ich persönlich sehe das so: (Fast) jeder kann alt werden. Das ist ja wohl keine Kunst. Soll ich nun eine freche alte Schachtel, welche mich anpöbelt, die wahrscheinlich ihr ganzes Leben gepöbelt hat, respektieren, weil sie alt ist? Nö. Der Schachtel sage ich meine Meinung.
Grundsätzlich respektiere ich jeden Menschen, bis ich merke, dass er es nicht wert ist.
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25.10.2012, 16:57 #3Gilligan
AW: Respekt und Nächrtenliebe- Verlorenen Tugenden?!
also ich bin sehr oft mit dem zug und bus unterwegs zu allen möglichen tageszeiten. ich seh das auch häufig, dass viele junge leute älteren z.b. keinen sitzplatz anbieten, dass viele müttern mit kinderwagen oder auch rollstuhlfahrern versuchen aus dem wege zu gehen. meist sind es ebenfalls "ältere" menschen (im vergleich zur jugend), die den hilfsbedürftigen dann helfen.
ich greif häufig zu. vergangenen mittwoch erst nem rollstuhlfahrer aus dem zug geholfen. für mich ist das selbstverständlich. nur ich finds dann immer sehr ätzend, wenn jüngere menschen, also jünger als ich (dabei bin ich grad mal 28 ), den älteren (also die älteren, die wirklich schon älter sind) keinen sitzplatz anbieten und ich das dann machen "muss". geht mir dann irgendwie auch auf den zeiger. aber natürlich mach ich das dann dennoch, regt mich nur auf. und ist mir sogar dann irgendwie peinlich, fremdschämen nennt man das glaube ich.
es gibt aber durchaus viele, die genau das gegenteil machen. den platz anbieten und zur hilfe eilen. aber wie gesagt, macht es auf mich auch den eindruck, als seien diese dann ebenfalls bereits was älter. aber es gibt eben auch einige jüngere, die genauso handeln.
in wien beispielweise, kommt in straßenbahnen und bussen regelmäßig eine durchsage via band, dass jüngere leute den älteren einen sitzplatz frei machen sollen. das find ich gut. dann ist die überwindung noch ein schritt größer nicht aufzustehen, wenn man vor der omi sitzt und grad die durchsage kommt und alle einen anstarren, warum man nicht aufsteht.
ich glaube viel hat aber auch mit der egozentrierung und mit der abschottung von der umwelt zu tun. schaut euch doch mal im vollen pendlerzug um. was machen die leute? haben kopfhörer auf (mich eingeschlossen) und starren auf ihr smartphone (mich ausgeschlossen hab keins). da bekommt man natürlich auch von seiner umwelt nichts mit. und dieses verhalten erschwert natürlich auch das nachfragen, wenn man um hilfe suchen möchte.
ich für meinen teil, gehe immer gezielt auf hilfsbedürftige zu und frage, ob ich helfen soll oder kann, damit die hilfesuchenden erst gar nicht, in die doch relativ unangenehme situation kommen, um hilfe fragen zu müssen.
denn man sollte eins nicht vergessen, gerade die junge generation, zu der ich mich auch noch zähle, wird auch mal alt. zudem wird es dann wenig junge menschen geben und deshalb wird es für uns im alltag wohl noch schwerer werden, hilfe zu erhalten. denn insgesamt, so wie die demographische entwicklung aussieht, wird es so oder so zu mehr konflikten im alltag zwischen jung und alt kommen.
edit:
das ist natürlich was anderes. die gibt es auch. und die mehren sich aus meiner sicht auch. find ich dann genauso ätzend. oder die älteren leute, die sich in den bussen und bahnen dann immer vordrängeln, durchquetschen und rumschieben.
was mir noch einfällt:
wo ich immer etwas zöger mit der hilfe sind blinde menschen, weil die ja eigentlich immer ganz gut alleine zurecht kommen. insbesondere mit blindenhunde, da soll man ja erst gar nicht stören, da die beiden ja richtig arbeiten.
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25.10.2012, 16:57 #4Jacky89
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25.10.2012, 17:01 #5Kami Burn
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25.10.2012, 17:30 #6Jacky89
AW: Respekt und Nächrtenliebe- Verlorenen Tugenden?!
Dann wäre es mir lieber, wenn wir das Wort "Respekt" durch "Höflichkeit" ersetzen. Ich werde das in meinem Folgetext einfach mal machen.
Im Titel steht etwas von verlorenen Tugenden, aber ich frage mich ehrlich gesagt, ob Höflichkeit oder gar Nächstenliebe jemals in der breiten Masse üblich waren. Es würde mir sehr schwer fallen, das zu glauben.
Sowas entscheidet ja eigentlich jeder für sich selbst - wie er sich im Alltag und auf der Straße verhält. Die Gesetze strukturieren das Zusammenleben zum Teil, aber jene verpflichten nicht zu Höflichkeit und schon gar nicht zu Nächstenliebe.
Ich bin jedenfalls in den fast 23 Jahren, die ich hier existiere, noch nie Zeuge davon geworden, dass es wirklich sowas wie Nächstenliebe zwischen den Menschen gibt. Höflichkeit sieht man von manchen Leuten. Das ist eine Charaktersache, teilweise hängt es aber sicher auch mit Erziehung zusammen. Wenn man entsprechend erzogen wurde oder sich selbst vornimmt, ein stets hilfsbereiter Mensch zu sein, dann neigt man dazu, fremde Leute im Alltag zu unterstützen, sofern es sich anbietet. Aber es gibt sehr, sehr viele Menschen in allen Altersklassen, für die solches Verhalten keinen Wert hat. Diese Beobachtung habe ich auch gemacht.
Bei mir ist das alles ein wenig kompliziert. Ich bin wohl ein recht egoistischer Mensch und beachte die allermeisten Menschen kaum noch aufgrund gewisser ... Erkenntnisse. Es macht mich wütend, andere Male widert es mich regelrecht an, wenn ich die Menschen auf der Straße zu lange beobachte. Naja, manchmal macht es mich auch traurig. Jedenfalls bin ich immer recht passiv, es sei denn, ich merke eindeutig (von selbst), dass meine Hilfe gebraucht wird.
Wenn Frauen mit einem Kinderwagen in die Straßenbahn einsteigen wollen und noch keinen Helfer haben, reagiere ich immer und hebe den Wagen mit in die Bahn. Ich stehe sowieso immer im hinteren Teil der Bahn herum, also bietet sich das ja an. Bedingt dadurch kann ich aber alten Leuten keinen Sitzplatz anbieten - ich sitze nie in der Straßenbahn. Als ich jünger war, habe ich das teilweise gemacht. Aber bei äußerst unsympathischen Wesen bin ich einfach sitzen geblieben. Ich habe auch ein paar mal die Erfahrung gemacht, dass die älteren Leute sagten, ich solle sitzen bleiben, nachdem ich ihnen meinen Platz angeboten hatte.
Ausgestorben sind solche Tugenden nicht. Sie werden auch nie komplett aussterben, aber sie werden genau so niemals Standard sein, sondern eher etwas Besonderes, was man nicht jeden Tag sieht.
Und Leute, die andere dumm anpöbeln - solche gibt es haufenweise. Und die pöbeln jeden an. Nicht nur alte Leute. Das kotzt echt ab ...
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25.10.2012, 19:01 #7ARRMATEY
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul, sie wird niemals so sein, wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten.
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität,
hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
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25.10.2012, 19:25 #8ChaosShadow
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul, sie wird niemals so sein, wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten.
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität,
hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
So verdorben ist die Jugend nicht. Es ist natürlich häufig der Fall, aber das ist auch, wie ich finde, nur die Halbe Wahrheit.
Was bezeichnest du eigentlich als "vorherige Jugend"? Die, die 8 Stunden am Tag den NES angeworfen haben, anstatt für Schule zu lernen? Das dürftest du mir nochmal erläutern. Kann sein, dass die vorherige Jugend besser war, dennoch sollte man nicht immer das negative rauspicken. Es gibt sogar noch Jugendliche, die alten Frauen helfen.
Auch wenn es nur wenige sind, ist es immerhin etwas. Wenn ich ehrlich bin, kann ich es nicht ganz nachvollziehen, ich kenne Leute, die von ihren immer noch sehr streng und respektvoll erzogen werden, allerdings sehe ich da nur noch sehr wenige Eltern, die ihre Kinder noch mit Liebe aufziehen. Und das ist einer der Gründe, warum die dann später mit 14/15 schon Stress mit der Polizei haben und Nächte lang in Discos rumhängen.. betrunken versteht sich.
Und das alles nur, weil sie denken, sie wären cool. Der Begriff "cool" wird heutzutage auf einer ziemlich unmoralischen Ebene interpretiert und das ist auch ein Grund für diese Inkompetenz von den Jugendlichen. Natürlich wäre da noch der Luxus, der vieles leichter macht, weswegen die Gesellschaft (Ja, nicht nur die Jugend) ziemlich faul geworden ist. Es wird nicht mehr auf die inneren Werte geachtet, sondern nur noch darauf, wie man aussieht, an hat etc. Und wenn mal auf etwas persönliches geachtet wird, dann ist es (bei den Jugendlichen) wer den größten Macho spielt, um bei den Mädchen anzukommen... Und diejenigen, die noch sowas wie ein "Herz" und "Verstand" haben bzw. keine Mitläufer sind.. ja, denen wird hinterher das Herz gebrochen, werden gemobbt & bringen sich im schlimmsten Fall sogar um.
Meine Frage: macht ihr so etwas noch?
MfG C´Shadow
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25.10.2012, 19:36 #9ARRMATEY
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Du kennst also Sokrates nicht
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25.10.2012, 20:55 #10Cao Cao
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
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25.10.2012, 22:20 #11OmegaPirat
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
@Gilligan
Wieso muss man aufstehen, wenn jemand Älteres kommt und wie groß muss die Altersdifferenz sein?
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25.10.2012, 23:02 #12Mr. Burns
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Weil es einem jungen Kerl nicht schadet, im Bus oder der Straßenbahn zu stehen. Wohingegen das für ältere Leute durchaus anstrengend sein kann.
Zur Altersdifferenz: Nun, für eine 40-jährige Person steh ich nicht auf. Ab einem geschätzten Alter von 60-65 halte ich es für angebracht.
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26.10.2012, 03:06 #13Der Schmied von Kochel
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Wie schwanger muss eine Schwangere sein um ihr meinen Platz anzubieten? Wie behindert ein Krüppel?
Respekt ist kein Vorteil den man lediglich Alten und o.g. Gruppen zubringen sollte. Respekt ist etwas was uns in der Gesellschaft dazu bringt uns nicht gegenseitig an die Kehle zu gehen. Prinzipiell wird dieser weniger, egal ob unter gleichaltirgen oder Alten. Wenn jemand über das kleine Kind meckert weil es schreit - was Babys nun einmal tun - dann ist das genauso wenig Respekt als wenn ich Opi die Krücke weg trete um als erster in den Bus zu kommen.
Der fehlende Respekt im Alltag und die Kleinigkeiten durch die sich unsereiner heutzutage belästigt fühlt. Schreiende Babies, langsam laufende Rentner im Supermarkt oder banale Regelmäßigkeiten im Alltag (Lehrer, Polizisten, Eltern). Respekt vor dem Alter rührt doch aus ganz anderen Zeiten hervor, in dem es noch etwas galt alt zu sein um mit seiner Lebenserfahrung andere zu belehren. In Zeiten bei denen die Lebenserwartung bei 50 lag, war ein 66-jaehriger pures Gold wert.
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26.10.2012, 10:29 #14Gilligan
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
ich denke, dass die aussage von @ARRMATEY eher was ironisches hatte. mich erinnerte es aber daran, dass jede generation wohl so über die jüngere spricht.
abgesehen davon gab er ja auch eine erklärung ab (Sokrates). da muss ich aber zugeben, dass ich auch nicht wusste, dass es von Sokrates ist.
"älteres" ist natürlich, streng genommen, erst mal zu klären. hier in diesem fall müsste man diese bezeichnung eher in bedürftig umwandeln. natürlich gibt es 60 jährige, die kein problem damit haben ne halbe stunde busfahrt im stehen zu verbringen, da sie noch super rüstig sind. es gibt aber auch 60 jährige, die klapprig sind und man ihnen schon ansieht, dass sie nen sitzplatz brauchen, es quasi unverantwortlich wäre, diese leute stehen zu lassen, weil sie jeden moment in der kurve umfallen könnten. das muss man vielleicht auch ein wenig von individuum abhängig machen. manchen sieht man das alter vielleicht auch noch nicht so an. gibts ja auch. die rüstigen sind dann auch oft die, die sagen "nein danke, bleiben sie mal sitzen".
ein muss gibt es da sicher nicht. steht ja nirgends geschrieben. aber es gehört wohl zum "ordentlichen" umgang, sowas von sich aus zu machen. so ist zumindest mein verständnis von höflichkeit gegenüber der älteren generation. vorausgesetzt, man wird dementsprechend behandelt von den älteren.
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26.10.2012, 10:57 #15Worry
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Zu der "Jugend von heute", die hier angesprochen wird, erlaube ich mir mal, auf einen früheren Post von mir zu verlinken:
Die Jugend von heute (etwas nach unten scrollen)
Desweiteren muß man sich "Respekt" erstmal verdienen, ich respektiere nicht automatisch Menschen, weil sie alt sind. Mein Nachbar samt seinem Gesponst sind widerliche Kot*brocken. Und eben alt.
Respektlosigkeit ist an der Tagesordnung, allein haben wir hier ja schon einen Thread über "Respekt vor der Polizei", da fängt es an. In den Ausländerclans habe die Jugendlichen noch Respekt vor den Familienälteren, in deutschen Familien ist es zumeist ein Fremdwort. Wie soll man auch Versagereltern respektieren? Ich kann einen Chef respektieren, wenn er gut ist, oder ich kann ihn fürchten oder verachten.
Alleine hier im Forum kann man ja schon ein wenig sehen, welche Tonlage hier oft herrscht, und das ist sicher nicht respektabel... Und dabei spielt das Alter keine Rolle, sondern die Einstellung und die Qualität der Beiträge.
Zur Nächstenliebe: Den frommen Bibelspruch wird sich wohl kaum einer zu Eigen machen, "seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben". Wie auch, wenn man zum Einen mit sich selber nicht klarkommt, zum Anderen kann man fremde Menschen nicht lieben. Von daher schon mal Unsinn... Hmm, Nächstenliebe... Wenn es bedeutet, das Hilflose, Schwächere in unserer Gesellschaft behütet und eben "geliebt" werden, ist es wohl in der Tat ein Fremdwort.
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26.10.2012, 12:14 #16Simbart
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Ich versuche, alle Menschen zu respektieren. Dabei soll es mir egal sein, welche Geschichte derjenige hat oder wie er mit mir umgeht (ich muss leider zugeben, dass ich es nicht immer schaffe).
Meiner Meinung nach entfernen wir uns von einander, wenn wir negativen Gefühlen Platz einräumen, da dem kein positives Verhalten folgen kann (mit einigem Abstand dann natürlich wieder).
Das erzeugt Gegenreaktionen - auch unterbewusst - welche nicht förderlich für eine Gemeinschaft sind (ich schreibe hier über Nuancen, nicht über plötzliche Änderungen des Verhaltens).
Wollen wir die Gesellschaft ändern, müssen wir bei uns selbst anfangen. Einen anderen als mich kann ich nicht ändern.
Weiterhin sollte man sich im Klaren sein, dass man für seine Gefühle selbst verantwortlich ist. Es mag wohl Auslöser geben, aber wie ich mit der Situation umgehe, ist mir überlassen.
Leider folgen wir dabei meist Automatismen, die wir seit dem Kleinkindalter (von den Eltern, Freunde, Bekannten, Medien, ...) übernehmen. Nur das Bewusstsein darüber kann Änderungen auslösen.
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26.10.2012, 12:45 #17wheelz
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Auch auf die Gefahr mich unbeliebt zu machen, finde ich (bin Rollstuhlfahrer also selber behindert) die Bezeichnung "Krueppel" unter aller Sau. Denke vieleicht mal etwas ueber solche Wortwahlen nach, auch wenn es vieleicht nur so 'rausgerutscht' ist.
On Topic:
Verallgemeinern kann man nicht, denke ich. Auch von vielen Jugendlichen bekommt man Hilfe angeboten, von vielen sog. Erwachsenen dann ein andermal wieder nicht.
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26.10.2012, 13:01 #18JokerofDarkness
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Aus persönlicher Erfahrung kann ich Dir ganz ehrlich antworten, dass es nach meiner Auffassung in unserer Gesellschaft immer weniger Respekt und Anstand gibt. Mal ein paar selbst erlebte Beispiele:
Eine wirklich alte Dame steigt in einen vollen Schulbus und niemand, außer mir (zu dem Zeitpunkt Mitte 30) steht auf.
Anderer Tag und Situation. Mutter mit Kinderwagen will in den Bus einsteigen und niemand der direkt an der Tür steht hilft ihr. Muss mich selbst erst durchkämpfen, um ihr beim Reinheben des Kinderwagens zu helfen. Dafür ist mein Sitzplatz weg, zumindest bis ich wieder zurück bin und dem Früchtchen auch hochgeholfen habe.
Ein älterer Herr kommt, so schnell wie es möglich ist auf die U-Bahn zu und ein paar Jugendliche rufen ihm noch zu. Na Opa geht's nicht schneller? Daraufhin gehen sie aus der Tür, diese geht zu und die Bahn fährt ohne den älteren Herrn los, der nur noch knapp einen Meter entfernt ist.
Das könnte ich jetzt ellenlang so weiter machen und vielleicht noch einige Anekdoten bezüglich Einstellungsgespräche für Ausbildungsplätze zum Besten geben. Ändert aber nichts an meinem Statement, denn einem großen Teil der Jugend, sind bestimmte Werte schlicht fremd. Wobei ich auch den Rückgang einiger Werte in anderen Altersgruppen beobachten konnte, die wohl unserer Elbogengesellschaft geschuldet sind.
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26.10.2012, 15:34 #19Nicoletta
AW: Respekt und Nächrtenliebe- Verlorenen Tugenden?!
Respekt bedeutet zunächst einmal Wertschätzung. Einem Menschen Respekt entgegen zu bringen bedeutet diese Wertschätzung Menschen Ausdruck zu bringen in dem man ihnen in Bus/Bahn etc. hilft.
Umgangssprachlich wurde das Wort RESPEKT geentert seitdem es chic ist, sich wie ein Ghettorapper zu geben und gerne mal die unterschiedlichen Bedeutungen gleichlautender Worte nicht kennt - oder eben gerne mal umdeutet. Einem 14-jährigen Nachwuchrapper, textsicher in den Lyriken von Bushido, 2Pac, Sido und Konsorten, in denen ja häufig das Wort Respekt oder respect bemüht wird, nehme ich nicht ab, dass er auch andere - nämlich die originären - Bedeutungen des Wortes kennt als jene, in dessen Kontext sie dort zu bewundern sind. Nämlich als Etwas, das man zu erhalten hat oder etwas das andere - in der Wortbrdeutung von Angst - vor ihm haben sollen.
Wer über Respekt (mit)spechen will, muss also zunächst einmal wissen, was das Wort früher hier mal bedeutet hat - und viel wichtiger - in welchem Kontext es als respektable Eigenschaft gesehen wird.
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." Sokrates, der alte Mann, hatte es schon früh erkannt.
Respekt - im eigentlichen Wortsinn, nicht in dem Schillernden - jemanden gegenüber zu haben ist die Eintrittskarte ins Erwachsenenalter. Und (ich glaube Der Schmied erwähne sowas) es gibt banalere Situationen als jemanden im Bus einen Platz anzubieten um Respekt und Rücksicht unter Beweis zu stellen. Respekt erweisen zu können ist eine nahezu ausschließlich erwachsene Fähigkeit - auch das erkennen von entgegengebrachten Respekt. Da es bei Menschen an einem Übergangsritual von Jugend- ins Erwachsenenalter mangelt, gibt es auch große Schwierigkeiten zu erkennen, ab wann von jemandem respektables Handeln erwartet werden kann. Respekt vor der Arbeit = Pünktlickeit und Zuverlässigkeit, Respekt vorm Ausbilder = Zuhören, Lernen etc... Wenn jemand meint es sei cool dies nicht in erwarbarem Maß so zu behandeln, der verlängert vielleicht seine Jugend - lässt aber ein wichtiges Reifemerkmal vermissen.
Womit ich wieder bei den Möchtgern-coo-Rappern bin. Respekt ist auch ein Grad der Reife. Der Reife mit anderen zu interagieren; als auch Merkmal und Grad sich eigenen Respekt zu verdienen.
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26.10.2012, 23:53 #20Issomad
AW: Respekt und Nächstenliebe - Verlorene Tugenden?!
Ach, man muss mal beobachten, wie sich Menschen mit Behinderung selbst oder untereinander bezeichnen, viele gehen ihre Einschränkungen auch ironisch an ...
Man muss auch aufpassen vor übertriebener Hilfsbereitschaft. Meistens wollen Rollstuhlfahrer nicht unaufgefordert geschoben werden oder ältere Menschen wollen nicht einen Sitzplatz in einer Sardinenbüchse ...
Es schadet nichts, wenn Menschen, die Hilfe benötigen, von sich aus fragen, dann bekommen sie diese Hilfe zumeist auch. Manchmal kann man auch nicht gedankenlesen oder ist unaufmerksam, sodass man nicht von selbst Hilfe anbietet ...
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