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Thema: Reporter in Krisengebieten
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08.04.2010, 05:31 #1Der Schmied von Kochel
Reporter in Krisengebieten
Eigentlich bin ich eher einer von den Leuten, die den Beruf des Fotografen mit Paparazzis assoziieren. Allzu selten denke ich darüber nach, das ohne diese Berufsgruppe wir nie Einblicke in andere Ecken der Welt bekommen könnten. Sie setzten sich der Lebensgefahr aus, um das EINE Bild zu schießen. Zwangsläufig fordert das Arbeiten in Krisengebieten seine Opfer:
2006 - 81 Tote weltweit
2007 - 86 Tote weltweit
2008 - 60 Tote weltweit
2009 - 76 Tote weltweit
2010 - 6 Tote, bis jetzt... (Reporter ohne Grenzen: Startseite)
Ich frage mich was in jemanden vorgeht, der solch einen Job annimmt. Sind diese Leute Weltverbesserer im Namen der Aufklärung oder machen sie es wegen des Geldes, gar wegen des Adrenalins? Auf einer Seit finde ich es bewundernswert den Mut aufzubringen sich unbewaffnet in Konfliktherde zu begeben, anderseits legt es leider auch Zeugnis über ein gewissen Grad von Verantwortungslosigkeit ab. Hiermit meine ich gegenüber der eigenen Familie und gegenüber der Offiziellen die all zu oft waghalsige Befreiungsaktionen durchführen müssen. Man könnte es natürlich noch negativer Auslegen und behaupten, diese Menschen verdienen ihre Geld mit dem Leid anderer, doch zumindest ich würde nicht soweit gehen.
Schon einmal darüber nachgedacht, was in einem Menschen vorgehen muss wenn er solche Bilder schießt:
http://ais.badische-zeitung.de/piece/00/56/41/69/5652841-w-600.jpg
http://www.spiegel.de/images/image-75702-galleryV9-gkul.jpg
http://www.bild.de/BILD/news/fotos/2010/02/12/world-press-foto-award/somalia1-14330329__MBQF-1265992921,templateId=renderScaled,property=Bild,height=349.jpg
http://www.bild.de/BILD/news/fotos/2010/02/12/world-press-foto-award/news-14936183__MBQF-1265987937,templateId=renderScaled,property=Bild,height=349.jpg
Vielleicht Angst?
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08.04.2010, 11:01 #2antykomer
AW: Reporter in Krisengebieten
ich denke dass es Geld und bisschen Neugierde dazu reichen, um sowas zu machen. Einmal habe ich von einem Reporter gehört, dass ein guter Reportar echt neugierig sein muss, so dass er nach einer Weile keine Angst fühlt.
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09.04.2010, 17:40 #3Rikeb
AW: Reporter in Krisengebieten
villeicht wollen sie uns zeigen wie gut wir's haben und uns dazu bewegen wollen dass auch zu schätzen oder sogar irgendwie zu helfen (das ist das 2. was mir dazu eingefallen ist)
und das 1.: sie wollen ihr leben beenden ohne alle aufzuregen und tun zumindest was nützliches(weiß auch net wie ich darauf komme)
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09.04.2010, 18:58 #4Axios
AW: Reporter in Krisengebieten
Ob man es glaubt oder nicht, es gibt eine Charta für Reporter die aus Krisengebieten berichten. Warum jemand so etwas macht? Es wird mit Sicherheit unheimlich viel mit Geld zu tun haben, denn die Chance mit Bildern oder Berichten berühmt zu werden ist verschwindend gering. Oder kennt noch jemand den Fotografen des „Bild des Jahres 2008“? Die Kriegsberichterstatter (und da besonders die Fotografen) sind in meinen Augen nichts anderes als Erfüllungsgehilfen für die Befriedigung der Sensationslust. Für Frauen gibt es Bilder von Victoria Beckham & Co (wie man damit nur Geld verdienen kann) und für den Rest eben Bilder aus Krisengbieten. Nicht das wir keine neutralen Nachrichten und Bilder benötigen würden, aber ähnlich wie Lifestyle und Celebrity-Paparazzi gibt es scheinbar auch bei diesen „Reportern“ eine gewisse Inflation. Immer auf der Suche nach einem Bild das mehr schockt als alle anderen vorher. Ich persönlich empfehle ja ein Bild von einem fast verhungerten Somali wie er das Herz seines eigenen Kindes isst, weil er sich keine Nahrung kaufen kann. Selbst davor würden solche „Reporter“ nicht zurück schrecken. Frei nach dem Motto: What´s the colour of money?
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10.04.2010, 02:06 #5Sanchez
AW: Reporter in Krisengebieten
"Ich frage mich was in jemanden vorgeht, der solch einen Job annimmt. Sind diese Leute Weltverbesserer im Namen der Aufklärung oder machen sie es wegen des Geldes, gar wegen des Adrenalins?"
Ich denke, das es alles 3 sein kann. Allerdings finde ich das nicht verwerflich, manche verspotten es ja "es wäre nur zur Sensationgeilheit". Natürlich gibt es das auch, aber es ist wichtig das Jeder den "Schrecken" den die Menschen anrichten, sieht. Den wenn man die Augen davor verschließt, vergisst man es wie gut es einem gehen kann, oder tut und wie sehr es das Anderen nicht gut geht. Politiker und Andere Leute treffen Entscheidungen und haben vermutlich noch niemals erlebt, was das für Folgen es hat, wiederum Andere bilden sich Meinungen über Lagen oder Dinge ohne je etwas gesehn zu haben, oder die heftigsten aller Formen, aber in Deutschland sehr oft vorkommend, sind jene die garnichts wissen.
Ich bin jetzt nicht einer der Menschen, die sich daran aufgeilen, allerdings bin ich gut informiert wie die Welt sein kann oder ist. Und ich kenne zumindest noch soetwas wie Werte, warum man Kolletkivgut wie Schuleinrichtungen nicht einfach so zerstören und schätzen sollte.
Und wenn man seine Augen verschließt vor schrecklichen Dingen, wie es unsere Gesellschaft immer und immer wieder getan hat, was passiert dann? Die Quittung gab es dafür schon und sie ist lang und wird immer länger. Und für mich sind diese Medien Aufklärung, man muss das übel genaustens kennen um etwas dagegen tun zu können und die Bedeutung zu verstehen, warum etwas getan werden muss. Aber selbst solch ein Fotograf, arbeitet umsonst wenn Medien beschnitten und unterdrückt werden und soetwas wie Knut im Fernsehn gezeigt wird. Knut ist ein schönes Tier, aber die Leute die ihn in die Nachrichten bringen obwohl es immer wichtigere Themen als Knut gab, sind Idioten.
Und natürlich wird es auch das Geld sein, aber ich denke nicht, das es soviele Verrückte gibt, die sich für Geld in Lebensgefahr begeben. Denn kein Geld der Welt ist das wirklich wert.
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10.04.2010, 10:38 #6Shae
AW: Reporter in Krisengebieten
Richtig, der Beruf ist schon wichtig. Wir brauchen einigermaßen neutrale Berichterstattung, um uns eine Meinung zu bilden. Auch aus Krisengebieten. Ich möchte nicht mit so jemandem tauschen, auch nicht für viel Geld. Aber auch da gibt es Gratwanderungen zwischen neutraler Berichterstattung und Sensationsjournalismus. Manche Bilder muss man echt nicht sehen und manche Ausschlachtung von Leid ist auch nicht notwendig.
Ich finde es furchtbar, welche Sensationsgier in manchen Menschen steckt. Dass Kameraleute oder Fotografen in schlimmen Situationen lieber draufhalten anstatt zu helfen gehört wohl leider zum Beruf, aber es machen auch immer mehr normale Menschen. Nur um das erste Video oder Foto von dem Vorfall zu haben und das teuer an die Medien zu verkaufen. Das finde ich eine schlimme Entwicklung.
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10.04.2010, 11:36 #7Albiown
AW: Reporter in Krisengebieten
Behauptest du gerade, in Deutschland werden freie Berichterstattung unterdrückt und zensiert? Würde mich jetzt mal sehr interessieren, um dich für mich selber weiter einschätzen zu können. Und ich möchte nicht wieder die Leier hören von wegen "Deutschland und Militär.. etc", sondern eine Antwort aufs Thema bezogen. ^^
mfG
Albiown
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10.04.2010, 12:02 #8Eisuke261990
AW: Reporter in Krisengebieten
Zum Thema:
Reporter/Kameramänner/Fotographen , die in solche Krisengebiete arbeiten machen es auf freiwilliger Basis, meistens leben sie eh dort oder haben i-wie eine Verbindung zum Krisengebiet, so dass sie sich verpflichtet fühlen darüber zu berichten.
Angst existiert bei den Reportern heutzutage eher seltent, denn Reporter gehen nach der Devise: "Je mehr Einsatz, desto bessere Storys bekommt man". Reporter leben für die Sensation, für die Berichterstattung in den Medien, weniger für sich. - Ich weiß nicht, ob es der Nervenkitzel ist, die Sensationsneugier oder einfach nur die Gier nach Geld, jedenfalls kann ichs nur bedingt nachvollziehen. Mir ist mein Leben wichtiger als i-eine Schlagzeile in einer Zeitung oder ein bisschen mehr Geld auf dem Konto, denn meine Arbeit würde eh nie wirklich honoriert werden, jedenfalls nicht so groß, wie der Einsatz dafür war.
@ Devil: Die Medien laufen nicht nach dem Prinzip ab: "Was ist für den Einzelnen interessant", sondern: "Was ist für die Masse interessant". Des Weiteren ist es so, dass durch diese in den letzten Jahren immer wieder auftrettende Krisensituationen in den entfernten Ländern die Menschen abgehärtet werden. Sie langweilen sich nur noch über solche Berichte im TV, Radio oder Zeitung.
Die Menschen wollen was neues oder spannendes lesen bzw gucken, am besten wäre ein Krieg vor der Haustür.
Da passierts dann mal, dass man die Geburt eines süßen Baby Eisbären kommentiert, eine vermeintliche neue Pest in Form einer Hühner-/Schweinegrippe heraufbeschwört. Die Medien sind heute nicht mehr da um zu informieren (da sollte man sich lieber selber mit beschäftigen), sondern nur noch um auf niveaulose Art zu unterhalten.
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10.04.2010, 14:10 #9Axios
AW: Reporter in Krisengebieten
Es ist auch nicht verwerflich! Schließlich sind es Tatsachen die festgehalten und fotografiert werden. Außerdem denke ich, dass unter den Reportern nur wenige sind, die sich allein wegen des Kicks in solche Gefahren bringen. Ohne mich in dem journalistischen Bereich wirklich auszukennen, denke ich doch dass Zeitungen eher und besser für Fotos und Berichte von der „Front“ zahlen als für Bilder die dokumentieren das eine neunzigjährige Omi in Wuppertal das Gas- und Bremspedal verwechselt hat.
Es mag sein, dass „unterdrückt“ nicht ganz die richtige Beschreibung ist, aber besonders Meldungen aus Krisengebieten haben es an sich, dass sie von der Informationsfreigabe der involvierten Behörden abhängig sind. Diese „Salamitaktik“ wurde bspw. schon sehr häufig offenkundig wenn über Vorfälle aus z.B. Afghanistan berichtet wurde. Das mag nun nicht unmittelbar die PresseFREIHEIT beeinträchtigen, kommt aber eine Zensur gleich.
Deutschland kommt bei der Bewertung der Pressefreiheit dann auch nicht gerade mit einem Ruhmesblatt weg. Die „Reporter ohne Grenzen“ haben da ganz klar ihre Bedenken geäußert. (Reporter ohne Grenzen ver)
Aber auch innerhalb einzelner Medien ist es völlig frei ihnen überlassen, über was sie berichten, d.h. wenn z.B. eine Zeitung oder Sender eher der linksliberalen gewogen ist, kann er kritische Berichte dazu einfach auslassen. Die Medien müssen dabei nicht objektiv sein, da sie das Recht haben ihre eigene Meinung zu äußern. So ist der Bürger nicht unbedingt vollkommen informiert und kann beeinflusst werden. Bestes Beispiel aus dem uns täglich widerfahrenden Nachrichten ist bspw. das Unterdrücken von bestimmten bekannten Informationen in Polizeiberichten die an die Presse gehen; wie z.B. Akzent, Herkunft, Hautfarbe etc. von Tatverdächtigen oder das Verschleiern von validen Daten, sie es über Arbeitslosigkeit oder die Effekte von Umweltzonen. Informationen auf die Bürger eigentlich Anrecht haben, werden einfach nicht weiter gegeben oder zensiert. Siehe das Endlager Asse… Ich denke, da sollten wir uns als europäisches Land im 3. Jahrtausend nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen.
Egal wer zensiert, der Zensor nimmt für sich ein Informationsrecht in Anspruch, das er anderen Menschen vorenthält. Er traut damit den intellektuellen und moralischen Fähigkeiten der anderen nicht und verstößt damit gegen den Grundsatz der Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz. Und zwar deshalb, weil der Zensor mit der Zensur zwei Klassen von Bürgern schafft: eine privilegierte Minderheit, die darüber entscheidet, welche Informationen verteilt werden dürfen, und eine in ihren Rechten eingeschränkte Mehrheit, die die Entscheidungen ihrer Vormünder hinzunehmen hat.
...Um auf Krisengebiete zurück zu kommen. Wie würde man denn die Informationstaktik des Verteidigungsministeriums nennen, wenn nicht Zensur? Von Guttenberg redet vom „umgangsprachlichen“ Krieg. Ist er jetzt „umgangssprachlich“ Kriegsminister? Oder sind die ums Leben gekommenen Soldaten nur „ungangssprachlich“ tot?
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11.04.2010, 15:22 #10Patzenhofer
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14.04.2010, 11:58 #11Gast002
AW: Reporter in Krisengebieten
Bin heute auch über einen Artikel gestolpert. Kann die Reporter nicht wirklich verstehen die sich in solche Krisengebiete stürzen. Hier der Artikel:
Letzte Bilder
Was ein Reporter vor seinem Tod filmte
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271077398000/01067/muramoto_beim_film_1067509g.jpg
Kurz vor seinem Tod filmt Hito Muramoto die gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Opposition und Regierungstruppen in Bangkok. Der japanische Reporter der Nachrichtenagentur Reuters kommt kurz darauf durch einen Brustschuss ums Leben. In Thailand ...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271077586000/01067/muramoto_filmen_we_1067507g.jpg
...toben derzeit die schlimmsten Straßenschlachten seit 18 Jahren. Die Opposition protestiert gegen die Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva und fordert die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen. Die Unruhen fordern viele...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271077706000/01067/muramoto_protestle_1067519g.jpg
...Tote und Verletzte. Diese Bilder sind den letzten Filmaufnahmen Muramotos vor seinem Tod entnommen. Sie zeigen...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271077806000/01067/muramoto_protestle_1067521g.jpg
...die heftigen Auseinandersetzungen zwischen "Rothemden" und...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271077822000/01067/muramoto_soldaten__1067517g.jpg
... den Regierungstruppen. Das Militär und die Polizei ...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271077833000/01067/muramoto_soldaten__1067518g.jpg
... setzen Tränengas und Gummigeschosse ein, sie feuern aber auch ...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271078040000/01067/muramoto_film_panz_1067516g.jpg
... Warnschüsse ab. Die Opposition kämpft mit ...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271078062000/01067/muramoto_soldat_am_1067520g.jpg
... Molotow-Cocktails. Muramotos letzte Aufnahme zeigt einen verletzten Soldaten. Danach ...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271078102000/01067/muramoto_tragen_1__1067514g.jpg
...wird er von einer Kugel getroffen. Hier wird er vom Ort des Geschehens weggetragen.
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271078311000/01067/muramoto_tragen_2__1067515g.jpg
Muramoto überlebt seinen Einsatz als Reporter nicht. Er...
http://www.welt.de/multimedia/archive/1271078354000/01067/muramoto_05_indone_1067508g.jpg
...hinterlässt zwei kleine Kinder.
Quelle: welt.de
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14.04.2010, 12:04 #12Der Schmied von Kochel
AW: Reporter in Krisengebieten
Verdammt. Eine Geschichte bei der man hin und her gerissen ist. Einerseits war er seines Risikos bewusst und es ist unverantwortlich ein solches als Vater von 2 Kindern einzugehen. Andererseits tat er nur seinen Job, einen Job den irgendwer machen muss.
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16.04.2010, 10:46 #13Gilligan
AW: Reporter in Krisengebieten
ja wirklich haste recht.
also ich glaube nicht, dass die reporter es nur durch antrieb des geldes oder der neugier machen. diese leute lieben ihren job. das ist ja oft schnell da hingesagt, "ich liebe meinen job". aber ich glaube, dass es nur sehr wenige wirklich tun, ihren job lieben. aber die, die es tun, sind die jenigen, die sich durch ihren job in solch große gefahr geben. natürlich gibt es viele gefährliche jobs. aber die der kriegsreporter ist sicher noch eine kanne gefährlicher, als die eines starkstromelektronikers oder untertagearbeiter oder feuerwehmann. mir kommt gerade das berufsbild des polizisten vor augen. der beruf ist sicher auch nicht gerade ein ungefährlicher. auf streife gehen, bei demos auftreten, bei stadionbesuche etc. da kommt ja einiges an gefährlichen dinge auf einen polizeibeamten zu. man denke nur an die zeit der RAF in den 70 er jahren. oder an den fall des polizisten in frankreich zur wm (oder em?). ich finde, dass ist schon teilweise, je nach einsatz, ein wenig mit krieg (einwenig!) zu vergleichen. es wird gewalt angewendet und das auch mit waffen. die polizisten geben sich also auch in lebensgefahr. klar sie sind aber geschützt durch maßnahmen, wie ausrüstung. aber auch diese begeben sich in lebensgefahr, genau wie die reporter, und auch bei der polzei gibt es todesopfer im einsatz.
also es sitz sehr viel mehr dahinter als etwa nur geld und neugier. das wird eine mischung sein aus vielem. man bedenke, sie wissen ja in was sie sich da rein begeben. sie könnten ja auch gehen. sie haben familie und wissen ganz bewusst, dass sie diese eventuell zurück lassen. aber trotzdem weiß ich nicht was diese mischung ausmacht. aber auf alle fälle sind auch diese reporter wichtig und verdienen einen hohes maß an respekt.
ich wäre auch nicht bereit, obwohl ich sehe, was die jenigen, die es sagen meinen, zu sagen, dass es verantwortungslos sei. denn man ist sehr schnell an einer stelle im leben, in der man selber verantwortungslos gegenüber seiner familie wird, obwohl es etwas ganz normales ist, was man denn da machen möchte. fängt doch schon bei gefährlichen hobbys an.
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21.04.2011, 03:02 #14Der Schmied von Kochel
AW: Reporter in Krisengebieten
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich diesen Thread eröffnet und gestern hat es eine bekannten Reporter in Libyen wieder einmal den Kopf gekostet: Tim Hetherington: Oscarnominierter Kriegsreporter stirbt bei Kämpfen in Misurata - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik Dieses Mal ist das Opfer einer breiten Masse bekannt, denn viele haben seinen Film Restrepo im vergangenen Jahr gesehen, welcher ihm sogar eine Oscar Nominierung eingebracht hat. Er war dafür bekannt immer dort zu sein, wo die Luft brennt. Das hat er nun bezahlt.
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21.04.2011, 10:53 #15Nicoletta
AW: Reporter in Krisengebieten
Wer sich in Gefahr begibt.....
Im Gegensatz zu den Zivilisten die nicht geflüchtet sind oder flüchten konnten, suchen sich die Journalisten es selbst aus dort zu sein. Und wenn ich über die Motive nachzudenken versuche, warum es sie dorthin getrieben hat, dann kann ich dem Tod eines Jounalisten keinesfalls mehr Aufmerksamkeit widmen, als der Zivilbevölkerung in Libyen.
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21.04.2011, 14:40 #16Don Promillo
AW: Reporter in Krisengebieten
Habs gerade gelesen und ja, ist tragisch. Habe mir den Film "Restrepo" gerade eben bestellt und das Buch "War - Ein Jahr im Krieg" von Junge dazu...
Die Leute kennen die Gefahr und trotzdem finde ich haben sie Respekt verdient, denn ihre Bilder/Reportagen bringen auch den normalen Bürgern den Krieg etwas näher, was keine schlechte Sache ist. Natürlich machen die das auch um ihre Brötchen zu verdienen, das könnten sie allerdings deutlich leichter. Schlimmer als der Tod den die Zivilisten/Rebellen/Soldaten sterben ist es allerdings nicht. Trotzdem ist es mir auf einmal eiskalt den Rücken runtergelaufen, als ich das gelesen habe, warum weiß ich allerdings nicht...
Hier eines seiner bekanntesten Bilder (Word Press Photo of the Year 2007)
http://www.schweizermedien.ch/fileadmin/bilder/FLASH/04-08/01World_Press_Photo_of_the_Year_2007_kl.jpg
Ich finde den getöteten Fotografen Chris Hondros sollte man nicht übergehen, seine Bilder sind auch nicht ohne...
http://www.nppa.org/news_and_events/news/2006/04/images/hondros_tal_afar.jpg
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16.05.2011, 02:55 #17Der Schmied von Kochel
AW: Reporter in Krisengebieten
@Don
Habe nun gestern auch Restrepo gesehen und bin schwer beeindruckt. Weniger von der Qualität des Machwerks, als von den Eindrücken des Kampfes dort. Was sagst du dazu?
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16.05.2011, 22:07 #18Don Promillo
AW: Reporter in Krisengebieten
Finde auch das das eine enorm gute Dokumentation ist. Qualitativ hat sie mir allerdings auch zugesagt, wo krieg man sonst Bilder zu sehen, die gemacht wurden als der Kameramann unter Feuer genommen wird etc. Sind auch sehr emotionale Szenen dabei.
Finde es aber schon übel, dass die Amerikaner ihre Soldate da dermaßen lange in solchen OPs lassen. Eigentlich ein Wunder das da noch keiner richtig durchgedreht ist.
Bin mittlerweile auch schon kurz davor mir das Buch dazu zu kaufen "Infidel", da sollen angeblich noch recht eindrucksvolle Fotos sein.
Die Filmaufnahmen sind schon richtig hart wenn man sich vorstellt, dass das da keine Filmkulisse ist, sondern da wirklich tödlichle Projektile über die Köpfe der Leute fliegen... Achja, die "Gewaltfans" dürften enttäuscht werden, viel Blut sieht man (Gott sei Dank) nicht, aber wer sich das bei so einer Doku wünscht hat eh einen an der Klatsche
Aber nach der Reportage merkt man wieder wie sinnlos Krieg eigentlich ist (ist einem auch schon davor bewusst, aber dermaßen im Mittelpunkt einer kämpfenden Einheit zu sein ist nochmal ein anderes Kaliber als diese nüchternen Reportagen). Gut finde ich auch das Ende, bei dem gezeigt wird wo die verschiedenen Soldaten abgeblieben sind. Erstaunlich für mich wieviele noch weiter machen und auch weiter in die Auslandsverwendung gehen...
Also das Geld das ich für die DVD ausgegeben hab war es auf alle Fälle wert. Schade das der Film so unbekannt ist...
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24.08.2011, 12:34 #19Der Schmied von Kochel
AW: Reporter in Krisengebieten
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24.08.2011, 13:55 #20gamespot-online
AW: Reporter in Krisengebieten
es gibt einen super dokumentarfilm von 2 französischen brüdern, die ursprünglich eine dokumentation über die ausbildung bei der new yorker feuerwehr drehen wollten und dort einen neuling begleiten, als sie plötzlich mitten in den anschlägen vom 11. september stecken... unter anderem befinden sie sich im wtc, als das 2. flugzeug hineinfliegt... ich denke dort ist sehr gut zu erkennen, wie sie trotz der großen gefahr nicht wie die anderen menschen flüchten, sondern zusammen mit den feuerwehrleuten immer weiter ins geschehen vordringen und einfach draufhalten...
Mal schauen, was man sich unter "ernstem Ton" vorstellen kann. Ich hoffe es wird kein düsterer Film wie Man of Steel, würde mir einen...
Superman Legacy