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Thema: Polit-Café
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04.09.2018, 11:52 #461Sn@keEater
Polit-Café
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04.09.2018, 11:57 #462Mickie
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04.09.2018, 12:15 #463Rufflemuffin
Polit-Café
Das geht gar nicht. Die ärztliche Schweigepflicht gibt es doch nicht umsonst. Nur weil eine Uni seinen Studenten nicht vertraut, was schon ein mieses Zeichen für die Institution ist, kann sie nicht jedem, der nicht prüfungsfähig ist, vorwerfen, er wolle bescheißen, wenn er nicht sagen will, was er hat. Es kann ja auch was richtig Unangenehmes oder Ekeliges sein. Die Anmeldezahlen bieten nur eine Orientierung. Es werden keine neuen Räume gebaut oder sonst was. Auch als Aufsicht oder Korrektor ändert sich durch nicht erschienene Studenten nicht viel.
Ich habe mir insgesamt für zwei Prüfungen ein Attest besorgt. Ich hatte gleich im ersten Jahr eine mündliche Prüfung in Mathe bei einem echten ***** von Professor, der mich vier Stunden geprüft hat. Seitdem bin ich geschädigt. Man muss nur mündliche Prüfung sagen und ich kriege Schweißausbrüche. Es folgten auf diese mündliche Prüfung noch insgesamt 6 und mir ging es bei jeder furchtbar. Manchmal habe ich das ganze Semester gelernt und hatte einen Tag vor der Prüfung das Gefühl nichts zu können. Mein Körper hat drauf reagiert. Wie er reagiert hat, geht die Uni nichts an, aber sowas kann immer passieren. Nur weil man selbst mit Prüfungen ganz dufte durchkommt, heißt das nicht, dass alle anderen faul sein müssen. Ich war dieses Semester in einer Prüfung im Drittversuch. Der Gedanke daran, nicht hingehen zu können, wenn ich mich einen Tag vorher nicht sicher genug fühle, hat mich auch entlastet. Ich war da und so, kein Stress. Aber einfach zu wissen, dass es einen Ausweg gibt, war gut.
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04.09.2018, 12:59 #464Quietscheente
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Die Plätze werden doch einmalig zum Wintersemester vergeben, wieso sollten die jemand andern vom Studieren abhalten? Versteh ich nicht so ganz.
Man kann über alles eine Glockenkurve legen, ob es Sinn macht sei mal dahingestellt. Das Medizinstudium soll ja auch keine "Elite" produzieren, sondern fähiger Mediziner. Wer Medizin studieren will muss ja auch einen Test machen und passable Noten mitbringen. Das ist doch schon eine hoffentlich ausreichende Vorselektierung. Wüsste nicht, wieso man jetzt noch möglichst viele Leute rausprüfen sollte, solange die Qualitätskriterien ("60% wissen") erfüllt werden.
ING-Fächer haben an manchen Unis und je nach Studiengang 30-45% Abbrecher. Ich bin der Meinung, dass davon einige doch zum Ingenieur getaugt hätten, wenn man eben nicht solche auf solche Gängelungen wie "Nichterscheinen" = "Nichtbestehen" setzt. Jeder, der eigentlich das Zeug dazu hätte und von der Uni fliegt, ist einer zu viel und hat die Gesellschaft nur Geld und den Studenten jede Menge Nerven gekostet. So ein Scheitern ist bestimmt ganz schön hart und wenn es an solchem Blödsinn wie nich akzeptierten Attesten liegt erst recht. Natürlich darf die Qualität der Abschlüsse darunter nicht leiden, aber aufgrund von nicht anerkannten Attesten rauszufliegen ist dafür doch wirklich ein schlechtes Messinstrument.
In Darmstadt gab es übrigens für jede Prüfung drei Versuche und einmal im Studium einen mündlichen Viertversuch, als "Joker". Ergebnis ist, dass dort trotz teilweiser extremer Durchfallquoten mehr Leute einen Abschluss erreichen, als z.B. in Aachen. Gebraucht hat den fast keiner, aber man verliert eben nicht sofort seinen Prüfungsanspruch, sondern kann sich mit Ruhe nochmal auf einen Zweitversuch vorbereiten (weil eben nicht das Ende droht). Es hängt eben nicht die gesamte Zukunft an der Tagesverfassung zum Prüfungstermin von TM3, aber die "Faulpelze" werden trotzdem keinen Abschluss schaffen. Zusätzlich wird (neben NC) über Eignungstests vorselektiert und nach so-und-sovielen Semestern fliegt man automatisch raus.
Die typischen Wunscharbeitgeber üben durch ihre Einstellungskriterien doch bereits genug Druck auf Studenten aus ("Gute Noten" + "praktisch Erfahrungen"), da muss man es doch nicht noch künstlich schwerer machen.
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04.09.2018, 18:32 #465Jonny Knox
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Keine Ahnung, wie die Argumentation "Wer nicht hts zu verbergen hat..." tatsachlich noch immer Anhänger haben kann. Man lässt auch nicht seine Haustür Sperrangel weit offen stehen, obwohl man nichts zu verbergen hat, oder?
Die ärztliche Schweigepflicht ist ebenso wie die anwaltliche Schweigepflicht ein hohes Gut, das nur in absoluten Ausnahmefällen ausgehebelt werden sollte. Und an einer Prüfung ungerechtfertigt nicht teilnehmen zu wollen ist sicher keiner dieser Ausnahmefälle...
Gibt es zu dieser streng wissenschaftlichen Aussage auch eine empirische Untersuchung bzw. Statistik? Faul sind die Studenten doch bestimmt keinesfalls. Nur das ganze Jahr über mit Steinwerfen bei der Antifa beschäftigt.
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04.09.2018, 19:11 #466Cao Cao
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Sehe ich genau so. Da hat auch eine Hochschule keinerlei Recht auf Einsicht zu pochen. Dieses Dokument wird denke ich mal auch keinen Bestand auf Basis einer rechtliche Grundlage haben. Der Attest selbst sollte ausreichend sein um zu bestätigen das die Person nicht fähig ist, teilzunehmen. Verstehe ohnehin nicht was das ganze soll, das sind wohl kaum Medizinier die sich ein Bild darüber machen können (Außer das ist jetzt ein Bereich, wo man Medizin studiert? )
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05.09.2018, 11:20 #467Vachyn
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Klar gibt es die, die Prüfungen schieben oder mal welche krank machen. Aber meist nicht aus Faulheit, sondern weil sie überfordert sind. Wer zB Experimentalphysiker werden will, muss trotzdem einige der Prüfungen in theoretischer Physik absolvieren. Soll man denen das leben noch schwerer machen?
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05.09.2018, 13:38 #468TrueValue
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@Vachyn Ausnahmen bestätigen die Regel. Selbstverständlich gibt es einige schwere Studiengänge, in denen man sich durchgehend reinsetzen muss. Die allermeisten Studiengänge sind jedoch an sich ein Witz, wenn ich sehe, wie viele Stunden meine Nachbarin aufwenden muss für ihr Studium (in der Woche 2 Pflichtstunden und 2 Vorlesungen) dann kann ich nur den Kopf schütteln. Da viele Studenten in ihren Studiengängen nur die Semesterendprüfung haben machen sie im ganzen Semester nichts. Ein schönes Beispiel ist mein Bruder, studiert Lehramt auf Ethik und Betriebswirtschaft. War das ganze Semester nicht einmal in der Uni, ist nur am zocken, macht nichts für Prüfungen und Hausarbeit und wird am Ende vom Stoff erschlagen und meldet sich überall ab. Ich habe auch schon in diversen Hausarztpraktika so viele Studenten mit vergleichsweise leichten Studienfächern gesehen, die ein Attest wollten, weil es ihnen "zu viel" wurde, also zu faul waren. Das ist bei weitem keine Seltenheit.
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05.09.2018, 18:22 #469vieraeugigerZyklop
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Zu viel werden ist nicht faul sein. Das Belastungslevel ist bei den Menschen unterschiedlich.
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05.09.2018, 19:08 #470Vachyn
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Alle MINT Fächer, Jura, und Medizin sind mit Sicherheit nur sehr schwer zu bestehen, wenn man faul ist. Für einen guten Job später sollten die Noten zudem nicht zu schlecht sein. Das sind schon mal eine ganze Menge "Ausnahmen". Ich bin mir zudem ziemlich sicher, dass es auch noch viele weitere Fächer gibt, in denen man gut was leisten muss, vor allem wenn man gute Noten und damit gute Jobchancen haben möchte.
Ein Kumpel von mir hat zB Politikwissenschaften studiert. Die hatten vor allem gegen Ende wenige Vorlesungen oder andere Anwesenheitsveranstaltungen. Dafür müssen sie einige Hausarbeiten pro Semester schreiben, für die man pro Arbeit zwei drei Bücher wälzen muss.
Vieles ist halt reine Kopfarbeit. Leute, die nicht so arbeiten verstehen oft nicht, dass das eben auch Arbeit ist!
Klar gibt es auch die faulen Studenten, die sich irgendwie durchmogeln. Die haben dann aber meistens entsprechende Noten und haben es dann später zB bei der Jobsuche schwerer.
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05.09.2018, 19:47 #471Jonny Knox
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Welchen Schnitt sollte man als Taxifahrer denn so haben?
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05.09.2018, 20:00 #472Rufflemuffin
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Ich studiere Mathe und Englisch auf Lehramt. Mathe ist natürlich ein Knüller. Man kann soviel lernen wie man will, eine Garantie, die Prüfung zu bestehen, hat man am Ende nicht. Für die Klausuren in Englisch reicht auch mal nur eine Woche. Im Master stand aber auch nur eine an, dafür 3 Hausarbeiten, ein Portfolio und eine mündliche Prüfung und die hatten es teilweise echt in sich. Dazu kamen noch diverse Leistungen, die im Semester erbracht werden mussten wie Tests und Vorträge.
Manche Studiengänge sind eher zu meistern als andere, aber ein vermeintlich leichter Studiengang muss einem auch erstmal liegen. Ich könnte z.B. niemals Philosophie studieren. Daran würde ich mit ziemlicher Sicherheit zugrunde gehen. Je "leichter" ein Studienfach ist, umso besser sollten auch die Noten sein und das ist auch kein Selbstläufer.
Ich denke nicht, dass man da alle Studiengänge über einen Kamm scheren kann. Außer Realschul- und Grundschullehrämter. :<
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05.09.2018, 20:18 #473Lem
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05.09.2018, 22:56 #474TrueValue
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Kann hier nur von Medizin reden, die Vorklinik ist schwer, der Rest ist ein Witz. Wir hatten über 10 Klausuren die zu 100% aus Altklausuren bestanden oder zumindest mehr als 80%. Zum bestehen muss man kaum lernen, für eine gute Note dann schon eher, Noten sind aber vollkommen egal bei uns. Lediglich im Examen was jetzt kommt muss man ein bisschen was machen aber selbst das scheint super easy zu sein, wenn man die Durchfallquote von 1.5% anschaut. Kenne welche, die nur die Hälfte des Lernplans gemacht haben und trotzdem durchkamen. Es gibt also auch hier genug Faulenzer. Und wie bereits gesagt, in meinen Praktika schon oft genug erlebt, dass Studenten zugeben, zu spät mit dem lernen angefangen zu haben und nun ein Attest wollen. Wenn man das ganze Semester nur rumgammelt und dann am Ende in einer Woche alles schaffen will ist man eben selbst Schuld. Das muss bestraft werden. Von mir gibt es dafür kein Attest.
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