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Thema: Polit-Café

  1. #21
    frable frable ist offline
    Avatar von frable

    Polit-Café

    Den Herren kannte ich noch gar nicht. Sehr interessant !

  2. Anzeige

    Polit-Café

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #22
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café - Kopftuchverbot bei Mädchen im Kindesalter

    Da hier einige Tage lang nichts gepostet wurde, möchte ich gern ein neues aktuelles Thema ansprechen. Und zwar soll es dieses Mal um das geplante Kopftuchverbot für junge Mädchen in Österreich gehen.

    „Eine Verschleierung von Kleinkindern ist definitiv nichts, was in unserem Land Platz haben sollte“, sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz. Er wolle damit Diskriminierung in jungen Jahren verhindern.
    Mädchen sollen nach dem Willen der österreichischen Regierung künftig kein Kopftuch mehr in Kindergarten und Grundschule tragen dürfen. „Eine Verschleierung von Kleinkindern ist definitiv nichts, was in unserem Land Platz haben sollte“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch in Wien.

    Es gehe darum, allen Kindern die gleichen Chancen einzuräumen. „Dazu gehört auch, dass es zu keiner Diskriminierung in jungen Jahren kommt“, so Kurz. Das neue Gesetz soll sich „Kinderschutzgesetz“ nennen. „Alle Kinder sollen die gleichen Chancen haben, Mädchen und Jungen“, so Kurz.

    Eine entsprechende Vorlage soll bis zum Beginn des Sommers ausgearbeitet sein. Um das Gesetz in Verfassungsrang zu heben, muss die Regierung aus konservativer ÖVP und rechter FPÖ eine Oppositionspartei von ihren Plänen überzeugen. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wolle mit dem Kopftuchverbot für Mädchen „Fehlentwicklungen beim politischen Islam entgegentreten“.
    https://www.welt.de/politik/ausland/...Schule-an.html

    Eine Meinung von der NRW-Staatssekretärin für Integration Serap Güler:
    Warum soll das Kopftuch nach islamischer Lehre überhaupt getragen werden? Die Antwort: Um die Reize der Frau vor Männern zu verhüllen. Welche Reize könnte ein kleines Mädchen haben, die verhüllt werden müssten? Keine!

    Ich bin selbst Muslimin und in einem religiösen Elternhaus aufgewachsen. Meine Mutter trägt Kopftuch. Mein Vater betet fünfmal am Tag. Dennoch: Ich habe die Chance bekommen, mich frei entfalten zu können. Ich weiß, was es für ein Gefühl ist, sich aus eigener Überzeugung für oder gegen etwas entscheiden zu können – ohne Druck. Genau das treibt mich an.

    Ich möchte, dass jedes Mädchen in unserem Land diese Chance hat, unabhängig von seiner Herkunft oder Religion. Wenn diese Selbstbestimmung dazu führt, dass eine junge muslimische Frau sich dann für ein Kopftuch entscheidet, akzeptiere und respektiere ich das. So wie es eine offene Gesellschaft insgesamt tun sollte.

    Von einer freien oder bewussten Entscheidung kann aber keine Rede sein, wenn ein Mädchen im Kita- oder Grundschulalter Kopftuch trägt. Das muss im Umkehrschluss allerdings auch nicht immer Zwang bedeuten. Dass muslimische Eltern ihre Töchter unterdrücken, ist bei uns kein Massenphänomen, ebenso wenig wie kleine Mädchen mit Kopftuch. Aber jedes Mädchen im vorpubertären Alter, das ein Kopftuch trägt, ist eins zu viel. Dass dies auch nach islamischer Lehre nicht vorgeschrieben ist, verdeutlicht zudem, dass hier nicht Religion ausgeübt wird.

    Es lohnt auch, der Frage nachzugehen, warum manche Muslime überhaupt die Notwendigkeit sehen, den jungen Mädchen ein Kopftuch aufzusetzen, oder sie dazu zu animieren. Experten meinen: Dies erfolge mitunter so früh wie möglich, weil es dann später nicht hinterfragt wird. Eine so wichtige Entscheidung, die ein ganzes Leben prägen und deshalb auch nicht mit dem Tragen der Kreuzkette verglichen werden kann, muss aber hinterfragt werden können, damit sie bewusst getroffen werden kann.
    https://www.welt.de/debatte/article1...-Maedchen.html

    Und eine Gegenmeinung vom Islamexperten Thomas Lemmen zu der Idee:
    DOMRADIO.DE: Wenn Sie sagen, dass es um Abgrenzung geht: Dann könnte ein Verbot diese Gruppe in ihrem Willen sich abzugrenzen, bestärken. Das ist doch dann eigentlich kein richtiger Weg?

    Lemmen: Das Kopftuchverbot hilft bei diesen Menschen überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es wird sie in ihrer Argumentation stärken. Verbote haben in solchen Kreisen einen bestärkenden Charakter.

    Als Osama bin Laden erschossen wurde und es sollte ein öffentliches Totengebet geben, waren die Sicherheitsbehörden in einer schwierigen Situation. Wenn man es verbietet, hat man erst Recht den Märtyrer-Charakter gestärkt. Und wenn man es erlaubt, dann bietet man den Salafisten aber eine Plattform der öffentlichen Darstellung. Und so wird das dieses Mal auch sein.

    DOMRADIO.DE: Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, sagt, man müsse viel mehr die Eltern erreichen und die Mädchen stark machen, damit sie in der Lage sind, selber eine Entscheidung zu treffen. Ist das der bessere Weg, oder ist das genauso eine Sackgasse?

    Lemmen: Ich halte das für entscheidend richtig. Beim Kopftuch geht es auch um das Grundrecht der Religionsfreiheit, das die Eltern stellvertretend für ihre Kinder bis zur Religionsmündigkeit wahrnehmen. Wenn man da eingreift, dann ist die Frage: Wie will man das juristisch begründen? Das soll nicht meine Sorge sein. Aber ich halte es für vernünftiger präventiv daran zu arbeiten, den Familien und Kindern zu vermitteln: "Ihr seid angekommen, Ihr seid Teil dieser Gesellschaft." Und dann helfen Aussagen wie etwa "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" überhaupt nicht weiter, sondern sie bestätigen solche Abgrenzungen.

    DOMRADIO.DE: Aber Sie sagen auch, dass Sie juristisch einem solchen Verbot überhaupt keine Chancen einräumen.

    Lemmen: Ich bin kein Jurist, aber ich habe meine Zweifel. Was würde man dann sagen bei einem Kind, das Kippa trägt, wenn es fünf oder sechs Jahre alt ist? Würde man einem Kind, dass ein Kreuz trägt, verbieten es zu tragen? Das was für eine Religion gilt, das muss auch für eine andere gelten. Da wird man, denke ich, Schwierigkeiten haben, das zu begründen.
    https://www.focus.de/politik/deutsch...d_8760415.html


    Wie steht ihr zu dem Thema? Ist ein Gesetz, welches das Tragen von Kopftüchern im Kindesalter verbietet, sinnvoll, um die Mädchen vor Ausgrenzung zu schützen oder wird mit einem solchen Verbot die Religionsfreiheit beschnitten, die Eltern stellvertretend für ihre Kinder ausleben?

  4. #23
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Also ich habe mal gelernt, dass in geschlossenen Räumen allgemein keine Kopfbedeckungen zu tragen wären. Rein vom Anstand her. In Schulen und Kindergärten kann man gern jegliche Symbole der Religionsausübung verbieten, dann aber halt auch bitte wirklich von allen Religionen gleichermaßen. Z.B: ist nun durch das geplante Kopftuchverbot in Österreich auch das Tragen der Kippa für junge jüdische Schüler auf der Kippa (haha... ).
    https://kurier.at/politik/inland/ver...ffen/400017277

  5. #24
    Ten

    Polit-Café

    Grundsätzlich halte ich Religionen für überholt und sie haben in meinen Augen zu viel öffentlichen Raum. Das gilt für alle Religionen. Trotzdem stehe ich einem generellen Kopftuch-Verbot mindestens kritisch gegenüber. Nicht weil ich nicht jede Verbannung religiöser Riten begrüßen würde, sondern weil das auch wieder nur das doktern an einer Stellschraube ist ohne das große ganze zu betrachten. Führt das Kopftuch-Verbot dazu, dass junge Mädchen sich von ihrer Religion emanzipieren? Oder führt das einfach nur dazu, dass der Druck aus der Familie steigt, möglichst bei jeder Gelegenheit öffentliche Räume zu meiden?

    Interessant ist hier halt vor allem der Satz der NRW-Staatssekretärin:

    Dennoch: Ich habe die Chance bekommen, mich frei entfalten zu können. Ich weiß, was es für ein Gefühl ist, sich aus eigener Überzeugung für oder gegen etwas entscheiden zu können – ohne Druck. Genau das treibt mich an.
    Da frag ich mich, was denn jetzt das Entscheidende Erlebnis für sie gewesen ist. War es das Ablegen des Kopftuches oder die Freiheit, selber entscheiden zu dürfen? Ihrem Satz entnehme ich letzteres. Jetzt sehe ich aber nicht wie das aushebeln des einen religiösen Verbotes durch den Erlass eines anderen gesetzlichen Verbotes eben jenes gewährleisten soll. Ich bezweifle das konservative muslimische Familien durch das Verbot nun ein liberales Verhältnis zu ihrer Religion kriegen werden so wie es die NRW-Staatssekretärin genießen durfte. Letzteres wäre aber notwendig, wenn das eigentliche Ziel die Persönlichkeitsentfaltung der Kinder sein soll. Das Tragen des Kopftuches ist doch nur ein nach außen sichtbares Resultat einer ganz anderen Problematik und ich glaube nicht dass das Problem gelöst ist in dem man das, was sichtbar ist, einfach ausblendet. Erinnert mich ein wenig an meine kleine Tochter, die glaubt auch sie sei unsichtbar wenn sie die Hände vor ihr Gesicht hält ...

    Ich kann die Intention verstehen, aber es wirkt irgendwie nicht zu Ende gedacht. Oder es überzeugt mich einfach nicht. Ich glaube die meisten Befürworter wissen selbst nicht, ob das wirklich die Lösung ist für die Probleme die es zweifelsfrei gibt. Ich würde es daher mindestens als Experiment bezeichnen. Ob es das Risiko für den potentiellen sozialen Sprengstoff Wert ist, darüber kann ich mir kein abschließendes Urteil bilden solange die bereits überzeugten Befürwörter das als analysierte Lösung für ein ganz anderes Problem verkaufen.

  6. #25
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Vor allem weiß ja niemand, wirklich niemand, wieviele junge Mädchen überhaupt mit Kopftuch in den Klassen sitzen. In Österreich macht man - wie beim Burka-Verbot auch - Symbolpolitik, dir nur ganz ganz wenige Menschen betreffen und verkauft das als Teil eines Gesamtpakets zur Lösung der großen Fragen. Nur vom Rest des Pakets sieht man halt nichts, weil es da (noch?) nichts gibt.

  7. #26
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    Polit-Café

    Das ist ein schwieriges Thema, wo ich meine Meinung eher aus Halbwissen sagen kann. Zum einen ist es ein einschneiden in die Religionsfreiheit. Bedeutet Freiheit aber nicht auch selber zu entscheiden? Die Eltern dieser Staatssekräterin haben anscheinend eine sehr offene und richtige Haltung dazu gehabt ohne ihre eigenen Werte zu verraten. Ferner meine ich zu wissen, dass es A) ein Vermummumungsverbot gibt ind B) es im Koran mit keiner Silbe erwähnt wird sich so zu verschleiern. Das ist ein Thema wo bestimmt @Rufflemuffin interessante Einblicke geben kann

    Zu was führt aber so ein Verbot oder welchen Zweck? Wenn ich sehe, dass es von einer rechten Partei kommt ist mir direkt klar, dass es sich um Ausgrenzung des Islam vor der Offentlichkeit handelt.

    Die Intention dahinter sehe ich aber auch als korrekt an: Diskriminierung. Vielleicht meiden andere Kinder dieses Mädchen wegen der "komischen" Kopfendeckung. Ein Verbot beugt dem vor. Führt dieses Verbot aber dazu, dass hier die Schulpflicht ignoriert wird?

    Wie gesagt, nicht ganz einfach. Nicht schwarz, nicht weiss... Wesentlich mehr als 50 Facetten von Grau.

  8. #27
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Unglücklich Polit-Café

    Zitat vieraeugigerZyklop Beitrag anzeigen
    Das ist ein schwieriges Thema, wo ich meine Meinung eher aus Halbwissen sagen kann. Zum einen ist es ein einschneiden in die Religionsfreiheit. Bedeutet Freiheit aber nicht auch selber zu entscheiden? Die Eltern dieser Staatssekräterin haben anscheinend eine sehr offene und richtige Haltung dazu gehabt ohne ihre eigenen Werte zu verraten. Ferner meine ich zu wissen, dass es A) ein Vermummumungsverbot gibt ind B) es im Koran mit keiner Silbe erwähnt wird sich so zu verschleiern. Das ist ein Thema wo bestimmt @Rufflemuffin interessante Einblicke geben kann

    Zu was führt aber so ein Verbot oder welchen Zweck? Wenn ich sehe, dass es von einer rechten Partei kommt ist mir direkt klar, dass es sich um Ausgrenzung des Islam vor der Offentlichkeit handelt.

    Die Intention dahinter sehe ich aber auch als korrekt an: Diskriminierung. Vielleicht meiden andere Kinder dieses Mädchen wegen der "komischen" Kopfendeckung. Ein Verbot beugt dem vor. Führt dieses Verbot aber dazu, dass hier die Schulpflicht ignoriert wird?

    Wie gesagt, nicht ganz einfach. Nicht schwarz, nicht weiss... Wesentlich mehr als 50 Facetten von Grau.
    Wobei Kinder insgesamt ja eher wenige Ängste gegenüber "anderem" haben, sondern das oft direkt oder indirekt, bewusst oder unbewusst durch die Eltern vermittelt wird.

    Wie bei vielen anderen Themen wäre den Kindern also geholfen, wenn die Eltern deutlich machen würden, dass ein Mädchen mit Kopftuch weder eine Mitschülerin ist, die man meiden müsse, noch die in irgendeiner Art weniger Wert oder gar etwas schlimmes wäre.

  9. #28
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    Polit-Café

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Wobei Kinder insgesamt ja eher wenige Ängste gegenüber "anderem" haben, sondern das oft direkt oder indirekt, bewusst oder unbewusst durch die Eltern vermittelt wird.

    Wie bei vielen anderen Themen wäre den Kindern also geholfen, wenn die Eltern deutlich machen würden, dass ein Mädchen mit Kopftuch weder eine Mitschülerin ist, die man meiden müsse, noch die in irgendeiner Art weniger Wert oder gar etwas schlimmes wäre.
    Das kam mir beim schreiben auch in den Sinn. Aber wie du schon sagst, wissen wir wie Eltern ihren Kindern Vorurteile bewusst oder unbewusst mitgeben. Das Kinder generell offener sind, da "unverderbt" ist allerdings korrekt. Sie sehen nur einen Spielkameraden.

  10. #29
    Rufflemuffin

    Polit-Café

    Ich habe nicht viel Zeit, deshalb konnte ich mir nicht alles durchlesen, aber ich kann meinen Senf dazu trotzdem gerne abgeben: Ich fände ein Kopftuchverbot bis zum Alter von 14 Jahren gut. Ich habe zwei Freundinnen, die sich für das Tragen eines Kopftuches entschieden haben und da waren sie selbst 14 oder 15 Jahre alt. Mir ist gleich, ob jemand eins tragen möchte oder nicht. Es ist mir aber wichtig, dass die Entscheidung wirklich bei der Person selbst liegt. Solange es bei einem Verbot für kleine Mädchen bleibt, würde ich das unterstützen. Danach nicht mehr. Auch wenn ich keins trage, da ich a) nicht sehr religiös bin und b) finde, dass es nicht zeitgemäß ist, da offenes Haar heutzutage nicht als anzüglich gelten sollte und ich so auch erzogen wurde, ist das alleine meine Auffassung. Aber wie viel ein solches Verbot letztlich bringen würde, steht auf einem anderen Blatt.

  11. #30
    Freddie Vorhees

    Polit-Café

    Immer wenn ich verschleierte volksschuelerinnen sehe, bekomme ich das kotzen, weil ich mir ganz genau denken kann, welch ein elterhaus das ist.
    Jeder sollte sowaas frei entscheiden duerfen, dass sich 8 jaehrige aus eigenem entschluss dafuer entscheiden ist unwahrscheinlich.

  12. #31
    Banx

    Polit-Café

    Die Frage nach dem Kopftuchtragen sollte gänzlich die Entscheidung einer Frau sein, die darf auch jung sein aber eben kein Mädchen.

    Als Kind weiß man doch gar nicht welchen Sinn und Zweck das Kopftuch haben soll, wie sonst kann man sich die Kopftuch-Damen erklären die dazu nen ziemlich kurzen Rock tragen?

    Ich stimme dem allgemeinem Tenor hier zu: Ein verbot für junge Mädchen (oder generell Mädchen halt, so bis ka 16 jahre?) sehe ich daher nicht als problematisch an, viel eher frage ich mich warum dieses Verbot und was soll es bewirken?

    Mir scheint hier der Begriff Scheinpolitik angebracht zu sein, denn die Mädels die von der Familie gezwungen werden, werden nicht plötzlich die Erlaubnis haben das Kopftuch abzulegen, der Familie werden die Gesetze des Landes dahingehend egal sein.

    Dieses Mädchen gerät nun in einen weiteren Druck, sie muss das Haus mit Kopftuch verlassen, denn wer weiß was sonst passiert? Und in der Schule wo dieses Mädchen sich vlt. so wohl fühlen sollte, einfach sie selbst zu sein kann sie auch nicht in frieden sein, hier muss sie das Kopftuch abnehmen.
    Was passiert bei den Schulfotos? Oder generell Fotos im Klassenraum? Wenn dann jemand in der Familie sieht dass sie es abgelegt hat ist der Ärger groß.

    Das Verbot weckt oder besser gesagt stärkt auch nur die ressentiments gegenüber Frauen mit Kopftuch, denn das ist hier ja Verboten und ich bezweifle dass diejenigen die für gewöhnlich ein Problem mit fremden haben, hier differenzieren werden wo das Verbot gilt.
    Zumal Frauen mit Kopftuch sowieso schon den Bärenanteil an Islamophobie abbekommen.

    Anstatt der unterdrückten Frau zu helfen, macht man es ihr schwerer, naja Symbolpolitik eben.



    Mal ein kurzer Themenwechsel:

    Auf 9gag war folgendes Gif einer sehr knapp bekleideten Dame zu sehen, sie posierte und zeigt gewisse Züge in Selbst-Film-Manier:

    https://9gag.com/gag/aR3BrN2?ref=ios.s.others


    Worum es mir geht ist hierbei dieser Kommentar:
    Next thing you see is her picture in the news crying about getting raped and not knowing why
    Wenn ich sowas lese könnte ich kotzen, wie kann man sich das recht nehmen, nur weil eine Frau viel Haut zeigt, sich an ihr zu vergreifen?


    Es wird keiner dieser Versager mit solchen Meinungen behaupten es sei in Ordnung jemanden zu beklauen, weil der Jemand seine Geldbörse so offen trägt.

  13. #32
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Zitat Banx Beitrag anzeigen
    Wenn ich sowas lese könnte ich kotzen, wie kann man sich das recht nehmen, nur weil eine Frau viel Haut zeigt, sich an ihr zu vergreifen?


    Es wird keiner dieser Versager mit solchen Meinungen behaupten es sei in Ordnung jemanden zu beklauen, weil der Jemand seine Geldbörse so offen trägt.
    Eine Kollegin und Ex-Muslima sagte vor ein paar Tagen zu mir, dass es unter vielen Strengstgläubigen nur "Heilige" oder "****" gibt und nichts dazwischen.

  14. #33
    frable frable ist offline
    Avatar von frable

    Polit-Café

    Ich sehe darin durchaus einen Lernprozess. Wenn die Mädchen das Kopftuch bis 14 nicht tragen müssen respektive dürfen, gewöhnen sie sich daran. Sollten sie es danach müssen, haben sie es, so glaube ich zumindest, immer im Hinterkopf, dass dieser zwang rein familiär geprägt ist. Ich glaube, dass dies ein wichtiger Schritt hin zur Emanzipation muslimischer Frauen ist bzw. sein könnte. Wenn sie das Kopftuch später tragen möchte, ist es ja okay.

  15. #34
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Zitat Banx Beitrag anzeigen
    Es wird keiner dieser Versager mit solchen Meinungen behaupten es sei in Ordnung jemanden zu beklauen, weil der Jemand seine Geldbörse so offen trägt.
    Ohne einen Bezug zum vorherigen Text aufzubauen (da ich auf Arbeit den Link eh nicht anklicken kann), aber es gibt in der Tat Umstände, die in dem zitierten Fall Strafmildern wirken können:

    § 34 StGB Besondere Milderungsgründe

    (1) Ein Milderungsgrund ist es insbesondere, wenn der Täter

    9. die Tat mehr durch eine besonders verlockende Gelegenheit verleitet als mit vorgefaßter Absicht begangen hat;
    Sprich: Eine offen herumliegende Brieftasche kann durchaus ein Grund sein, weniger hart bestraft zu werden, wenn man darüber hinaus glaubhaft machen kann, dass man ohne die offen herumliegende Brieftasche diese ja nicht gestohlen hätte.
    Bei einem notorischen Taschendieb wird das dann halt eher kein Milderungsgrund sein. xD


    @ "Kopftuchverbot" für Mädchen: In der Sache lassen sich sicher gute Argumente dafür finden. Andererseits hat jedes einschränkendes Gesetz die Fähigkeit, dass sich die betroffenen Bevölkerungsschichten in eine Opferrolle begeben und sich somit in ihrem radikalen und konservativen Denken bestärkt fühlen. Frei nach dem Motto "Der Westen unterdrückt uns ja". Sieht man ja an der "NichtOhneMeinKopftuch"-Debatte in den Sozialen Medien, die irgendwie hauptsächlich Männer führen...

  16. #35
    Cao Cao

    Polit-Café - Kopftuchverbot bei Mädchen im Kindesalter

    Ein Verbot an sich finde ich auch eher schwachsinnig, so lange man eine Person optisch (unverschleiertes Gesicht) identifizieren kann.
    Das sollte natürlich nicht für staatliche Einrichtungen wie ein Gericht oder eine Schule gelten. Zumindest rückblickend auf eine westliche Teilkultur gilt es als unhöflich eine Kopfbedeckung gegenüber eines Lehreres, und vorallem gegenüber eines Richters zu tragen. Man kann natürlich auf die "Kultur" verzichten und sagen es sei nun eine Form der freien Entfaltung, doch sollte ein gewisses Grundprinzip des Anstandes doch gewahrt bleiben. Betrachtet nicht das Kopftuch als eine religiöse Zugehörigkeit, sondern wie jede andere Kopfbedeckung auch.

    Ein Verbot bis zu einen bestimmten Alter finde ich in Ordnung, wenn die Leute aber selbst alt genug sind sollten diese entscheiden dürfen ob sie eine Kopfbedeckung tragen oder nicht. Hier tragen auch als Beispiel einige russische Omas Kopftücher, sehe da also weniger einen religiösen Zwang (Den sehe ich eher bei einer Burka)
    Was die Leute draußen tragen und je nach Arbeitsplatz toleriert, geht nur den Träger etwas an.

  17. #36
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Neue Woche, neues Thema. Dieses Mal soll es um das Stillen in der Öffentlichkeit gehen. Wer ein wenig auf den sozialen Netzwerken herumgeistert, wird vielleicht mitbekommen haben, dass diese Angelegenheit die Menschen unglaublich polarisiert. Viele fühlen sich gestört und angewidert von stillenden Müttern, andere wiederum verteidigen das Recht der Kleinen auf Nahrungsaufnahme. Erst kürzlich wurde eine junge Mutter in Kiel aus einem Café verwiesen, weil sie ihr Kind dort gestillt hatte. Inzwischen werden sogar Petitionen nach einem Gesetz zum Schutz des Stillens laut.

    Der Fall einer jungen Mutter hat in Kiel eine große Debatte ausgelöst. Die Frau hatte sich beschwert, dass sie in einer Einkaufspassage ihr Baby stillen wollte, aber dabei mehrfach abgewiesen wurde. Der seit Jahren schwelende Streit um das Stillen in der Öffentlichkeit hat nun in Kiel auch mehrere Politiker auf den Plan gerufen.

    Wie Claudia Lass den „Kieler Nachrichten“ berichtete, war sie vor kurzen im Einkaufszentrum Sophienhof in Köln unterwegs. Frühmorgens habe es nur wenige Besucher gegeben und die junge Mutter habe versucht, diskret ihre Tochter zu Stillen. Doch dabei sei sie erst in einer Bäckerei abgewiesen worden und bei einem neuen Versuch habe sie ein Security-Mitarbeiter gestoppt.

    „Es geht mir darum, dass es das Normalste der Welt ist, sein Kind zu füttern“, sagte Lass der Zeitung. Stattdessen sehe sie sich immer wieder Diskriminierungen und Pöbeleien ausgesetzt – vor allem von älteren Menschen und anderen Frauen. Bei ihrer damaligen Notlage habe sich schließlich die Verkäuferin einer Confiserie erbarmt und die Mutter in ihrem Laden Stillen lassen.

    Stillen als Stigma
    Die Leitung des Sophienhofs entschuldigte sich auf Facebook für das Verhalten des Wachdienstes und erklärte: „Selbstverständlich empfinden wir das Stillen in der Öffentlichkeit und bei uns im Center nicht als Belästigung und halten es nach wie vor für selbstverständlich stillende Mütter zu unterstützen.“ Auch wolle man mit den Gastronomen sprechen und mehr Akzeptanz schaffen.

    Zuvor hatte das Einkaufszentrum darauf verwiesen, dass es bei den Kundentoiletten einen Wickelraum mit Stillsessel gebe. Leserinnen der „Kieler Nachrichten“ hatten davon jedoch nichts Gutes zu berichten: Der Raum sei häufig außer Betrieb oder besetzt und das Stillen neben den Toiletten lasse es wie ein Stigma erscheinen. Der generellen Akzeptanz helfe das wenig.

    Große Debatte in Kiel
    „Wir tolerieren alles andere, lautes Telefonieren im Bus oder übelriechendes Essen in der Bahn“, sagt Lass der Zeitung. Sie wolle keine Toleranz erzwingen, doch forderte zumindest mehr Respekt. Eine „Vorkämpferin“ für die Rechte stillender Mütter wollen sie nicht sein. Bewegt hat ihre Schilderung nun aber doch einiges: Nicht nur andere Betroffene klagten ihr Leid, auch die Politik wird aktiv.

    Kieler SPD-Politikerinnen veröffentlichten nach dem Bericht eine gemeinsame Erklärung. „Dass von Seiten einiger Café-Inhaber oder Sicherheitspersonal mit Unverständnis und Ablehnung reagiert wird, wenn eine Frau ihr Kind füttern muss, können wir nicht nachvollziehen“, schrieben sie. „Hier geht es doch um das Grundbedürfnis eines kleinen Menschen und um seine Gesundheit.“

    „Dass Stillen in der Öffentlichkeit überhaupt noch diskutiert wird, ist eigentlich unglaublich. Ein völlig natürlicher Vorgang, von dem doch niemand gestört wird“, äußerte sich außerdem die Landesvorsitzende der Grünen in Schleswig-Holstein, Ann-Kathrin Tranziska. Auch die CDU-Fraktion im Kieler Stadtrat kritisierte Gastronomen und Ladenbesitzer, die stillende Mütter abweisen.

    Stadt will Abhilfe schaffen
    Diskretes Stillen in der Öffentlichkeit ist in Deutschland zwar erlaubt, doch die öffentliche Akzeptanz ist eine andere Frage. Ladenbesitzer können von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und das Stillen unterbinden. Ein Gesetz, das Mütter dahingehend schützt, gibt es in Deutschland nicht – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern. Eine Petition im Jahr 2016 hatte keinen Erfolg.

    Die Kieler SPD hat angekündigt, sich für einen „familienfreundliche Stadtplan“ einzusetzen und sich um mehr Stillräumen in öffentlichen Gebäuden zu bemühen. Auch auf Gastronomen soll eingewirkt werden.
    https://www.focus.de/familie/babyern...d_8761081.html

    Sie hat schon öfter merkwürdige Reaktionen erlebt, wenn sie stillte, doch das noch nie: Claudia Lass, Mutter dreier Kinder, wurde in einem Einkaufscenter in Kiel aus einem Café verwiesen, als sie dort ihr Baby stillen wollte - von einem Sicherheitsdienstmitarbeiter. Mit den Worten, dass das Stillen hier nicht gestattet sei, verbannte der Mann sie aus dem Café.

    Die Mutter ist empört: „Mir ist die Hutschnur geplatzt“, sagt sie. In dem Einkaufszentrum Sophienhof seien in den frühen Vormittagsstunden nicht viele Besucher gewesen, erzählt die Mutter den „Kieler Nachrichten“. Die 35-Jährige hatte zuvor schon in einer Bäckerei gefragt, ob sie dort stillen dürfe - und wurde abgewiesen. Nachdem sie dann das Café verlassen musste, durfte sie schließlich in einer Confiserie ihre fünf Monate alte Tochter Thea stillen.

    „Es geht mir darum, dass es das Normalste der Welt ist, sein Kind zu füttern“, sagt Lass. Doch das sehen andere nicht so. Die Mutter erzählt von Diskriminierung, Pöbeleien und von abfälligen Gesten. „Passanten zeigen mir den Vogel, sagen, das ist abstoßend – vor allem Ältere und Frauen.“ Dabei gehe sie bewusst in stille, unbeobachtete Ecken, sagt sie. Sie fordert Respekt von anderen und Räume für Mütter, wo sie stillen können: „Ich will mich nicht abgeschoben fühlen.“
    https://www.welt.de/vermischtes/arti...e-stillte.html


    Wie steht ihr zu der Debatte? Gehört ihr zu der Fraktion, die sich durch stillende Mütter gestört fühlt oder geht euch das Ganze am Busen vorbei? Brauchen wir ein Gesetz zum Schutz des Stillens oder liegt das Problem vielleicht ganz woanders?

  18. #37
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Ich persönlich störe mich nicht daran. Andererseits finde ich aber auch, dass wenn Stillen nicht erlaubt ist, sich eben auch jeder daran halten muss. Das Argument, dass Stillen etwas natürliches sei, kann ich insofern nicht nachvollziehen, dass Sex und kacken auch etwas ganz natürliches ist.

    Oft gibt es ja Wickel- und Stillräume, dass nun nicht jedes kleine Café diese Räumlichkeiten bereitstellen kann, ist logisch. Wieso ist es eigentlich nicht zumutbar, dass man das Kind halt in der Damen-Toilette stillt? Kenne mich da nicht mehr so aus, und das letzte Mal, dass ich an dieser Tätigkeit aktiv beteiligt war, ist schon eine Weile her.

  19. #38
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Wieso ist es eigentlich nicht zumutbar, dass man das Kind halt in der Damen-Toilette stillt? Kenne mich da nicht mehr so aus, und das letzte Mal, dass ich an dieser Tätigkeit aktiv beteiligt war, ist schon eine Weile her.
    Wahrscheinlich weil es unhygienisch ist (es möchte doch niemand auf dem Klo essen) und die Frau da nicht vernünftig sitzen kann.

  20. #39
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Polit-Café

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich weil es unhygienisch ist (es möchte doch niemand auf dem Klo essen) und die Frau da nicht vernünftig sitzen kann.
    Das Kind isst doch von der Brust und nicht vom Boden.^^

  21. #40
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Polit-Café

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Das Kind isst doch von der Brust und nicht vom Boden.^^
    Trotzdem musst du die Türgriffe angrabbeln und es stinkt vermutlich. Das ist doch wirklich nicht der schönste Ort für die Nahrungsaufnahme. Warum soll die Frau umgeben von kackenden und pinkelnden Leuten stillen, nur weil manche Menschen den Anblick nicht ertragen?

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