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23.02.2013, 15:01 #1Nicoletta
Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Eine, wie ich finde, endlich mal intelligente Entscheidung. Nach allem was bekannt wurde, scheint es ja immerhin kein minderwertiges Fleisch zu sein, sondern "lediglich" nicht korrekt deklarierte Fertigprodukte, ein Etikettenschwindel, und alle wissen ja nun was sie essen. Warum sollte man also Essbares wegwerfen?
Ja, Sozailverbände, Uschi von der Leyen(CDU) etc. sehen wieder den Arm/Reich Zynismus dämmern und vergessen dabei aber, dass seit Jahren abgelaufene - also ebenfalls nicht mehr verkäufliche - Lebensmittel an Sozialeinrichtungen gehen, ohne das je einer sich darüber aufgeregt hat.
Seitens der Politik sieht es mir schon (wieder) danach aus, als ob der Skandal verlagert werden soll, denn über diese Diskussion wird völlig ausgeblendet, ob der Etikettenschwindel nicht eher behebbare Lücken bei der Lebensmittelkontrolle aufgezeigt hat.
Was meint ihr? Zynisch, hochnäsig? Oder eher pragmatisch und sinnvoll?
ps.: Ich persönlich würde die Lasagne nach wie vor essen...
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Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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23.02.2013, 15:14 #2Shorty
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Finde ich eine interessante Frage. Ob man die wirklich richtig beantworten kann, ist, so glaube ich, fragwürdig.
Einerseits wirft die Forderung die Produkte an Arme und Hilfsbedürftige zu verteilen, den Gedanken auf, dass die Ware, die nicht gut genug für die zahlungsfähigen Verbraucher ist und eigentlich entsorgt werden soll, gut genug für Arme ist.
Andererseits ist es eine Verschwendung die Ware zu vernichten. Ich persönlich finde das mit dem Pferdefleisch an sich nicht schlimm. Schlimm finde ich es "nur", dass die Verbraucher eben nicht die Wahl hatten, um sich für oder gegen ein Produkt mit Pferdefleisch zu entscheiden.
Ich denke, dass man die betroffenen Produkte den Tafeln in den jeweiligen Städten zur Verfügung stellen sollte. Tafel Homepage Hier kommen die Produkte bei Bedürftigen an und die können selber entscheiden, ob sie das Angebot wahrnehmen, oder nicht.
Der Überschuss könnte dann auch durch die Tafeln entsorgt werden.
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23.02.2013, 15:16 #3Blizzard_Black
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
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23.02.2013, 15:22 #4Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Keiner will den Bedürftigen die Selbstbestimmung nehmen zu entscheiden OB sie das verdächtige Produkt essen oder nicht. Warst du mal beim Bund? Da sieht die Sache etwas anders aus, zumindest zu meiner Zeit. Da gab es nur ein Gericht - also die Auswahl zwischen essen oder nicht essen. Und wenn viele nicht gegessen haben, gab es das Zeug am Tag danach nochmal. Ich erinnere mich an eine Bolognespaghetti bei der (kein Scherz!) Kängeruhfleisch die Soße bildete. Was meinst du wie viele das am ersten Tag gegessen haben - und wie viele am zweiten? Geschehen in der Lettow-Vorbeck Kaserne (Das Ghetto von Lettow), Hamburg 1993.
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23.02.2013, 15:29 #5Shorty
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Stimmt. Stand ja auch nichts derartiges in meinem Post. Wäre auch noch schöner, wenn dazu gezwungen werden könnte. Sollte einfach nur ausdrücken, dass es nun so aussieht, als ob das Essen gut genug für Arme und nicht gut genug für Reiche ist.
Jawohl! Fwdl 23
Bei uns lief das genauso ab. Geschmeckt hat das "Essen" überhaupt nicht. Während der Grundausbildung jedenfalls nicht. Aber die haben uns so ran genommen, dass wir ohnehin alles gegessen hätten. Danach konnte man sich ja im Unteroffizier-Casino was holen.
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23.02.2013, 15:43 #6Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Und genau diesen Eindruck machen sich die Kritiker zu Nutze, betonen ihn gar - um sich selbst als kleine Robin Hoods darzustellen. Eine widerliche Show die da abgezogen wird. Ich rekapituliere mal:
Ein Lebensmittesskandal nach dem Anderen lässt unsere Verbraucherschutzministering völlig kalt und fördert geradezu, dass Lebensmittelhersteller betrügen. - kurzer Einwurf: Betrogen wird ja selten bei billigen Produkten, sondern da wo richtig Geld abzugreifen ist, bei höherwertigen Lebensmittel wie Wild, Fisch und Wein; den widerum sich "Arme" nicht leisten können - Aber Tonnen von genießbaren, "lediglich" falsch etikettierten Lebensmitteln nicht zur Verfügung zu stellen ist zynisch? Oder sieht schlecht aus? Schlechter aussehen werden die Menschen, die lieber die Produkte essen würden anstatt sie in den Müllverbrennungen aufgehen zu sehen..
Mal ehrlich: Wenn ich sehe was meine Ernährungsberaterinnen aus den Küchen holen - da tränen mir die Augen. Wenn ich dürfte, ich würde das locker locker zu Haus noch essen.
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23.02.2013, 15:46 #7Shorty
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23.02.2013, 15:58 #8Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
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23.02.2013, 16:12 #9Shorty
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Ich glaube wir brauchen uns mit der Antwort "nein" bestimmt nicht weit aus dem Fenster zu lehnen. Ein Minister verdient ja auch nicht unbedingt wenig. Ich frage mich immer, wie solche Leute die Probleme lösen sollen von denen sie keine Ahnung haben. Ein Blinder wird ja auch nicht Kunstkritiker.
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23.02.2013, 16:21 #10Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Värtsessdu?
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23.02.2013, 16:23 #11
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23.02.2013, 21:50 #12Gilligan
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
dieser ganze "skandal" offenbart doch nur unseren, in diesem fall, jämmerlichen wohlstand. es ist schon traurig genug, dass manche ketten, wie beispielsweise real, die ganzen produkte, in denen pferdefleisch nachgewiesen wurde, bereits zur vernichtung frei gegeben haben.
ich frage mich im ernst, wie sich politiker darüber aufregen können, dass ein solcher vorschlag gebracht wird, den armen, z.b. über die tafeln, die pferdefleischprodukte kostenlos zukommen zu lassen. eine sehr gute idee wie ich finde. ist es nicht viel schlimmer, die unbedenkliche ware "lebensmittel", ob nun lasagne oder ravioli, zu vernichten, obwohl sie unbedenklicherweise verspeist werden könnte?
wie gesagt, ich finde darin spiegelt sich nur die ekelhafte metalität unsere gesellschaft wieder. was der bauer nicht kennt, das frisst er nicht? sind wir uns doch zu fein pferd zu essen, obwohl die feinheit erst dann zu tragen kommt, wenn die sache offenbart ist. ich würde gern wissen, wie viel kg pferdefleisch der nun naserümpfende bereits unwissend gegessen hat. aber nein, nun ist die lasagne nicht fein genug.
so ein quatsch. aus meiner sicht, die beste idee die sachen an die tafeln zu geben, wenn es die versnobbten nicht wollen. oder, wenn die ware vernichtet wird, bitte sendet sie an mich. ich nehm einen jahresvorrat, gerne mit pferdefleisch. ich esse sehr gerne lasagne. man möge sich wundern, aber ich liebe fertige lasagne aus dem discounter, genau diese art, wie sie nun im "skandal" steht. also mag ich wohl auch sehr gerne pferdefleisch. die produkte zu vernichten ist eine frechheit und gehört verboten. aber das ist genau das gleiche, wie die tatsache, dass bei jedem bäcker die ware vom vortag eher vernichtet wird, als dass sie an mitarbeiter verschenkt wird. die bücher müssen ja stimmen. abschreibungen und so. wenigstens gehen dabei auch viele waren an die tafeln. aber nicht immer, der wohlstand lässt grüßen.
ich würde diesen aktuellen skandal auch nicht als lebensmittelskandal bezeichnen, sondern als einen skandal, der sich nur in einer falschen deklaration darstellt. aber skandalös ist an verzehrbarem pferdefleisch nichts wie ich finde.
es ist natürlich eine freschheit, dass das fleisch nicht entsprechend ausgeschildert wird, aber wenn es der dicke wohlhabende nicht will, dann verschenkt es doch an den armen dünnen und wandelt es nicht zu energie um!
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24.02.2013, 12:02 #13Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Un einen Skandal der Politik, die sich vornehmlich der Lebensmittelllobby zuwendet als wirklichen Verbraucherschutz zu gewährleisten. Nicht nur das es wohl kaum Arbeit machen würde alle Verarbeitungsorte auf der Verpackung anzugeben, es dürfte wohl auch nicht so schwer sein, die Inhalte klar verständlich zu deklarieren. Wer sich mal die Inhaltsstoffangaben auf seiner Zahnpastatube ansieht kann wohl schon erkennen ob es dem Verbraucher irgendwas nützt.
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24.02.2013, 12:24 #14Kelshan
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Die Frage ist ja: Wie unbedenklich ist die Ware nun wirklich? Pferdefleisch an sich ist kein Problem. Pferdefleisch bei dem man nicht weiß wo es herkommt, ob es noch frisch genug war und ob nicht doch noch zumindest in manchen Produkten Schadstoffe enthalten sind, schon. Wo einmal betrogen wurde habe ich ehrlich gesagt kein Vertrauen darin, dass der "Rest" dann koscher abgelaufen ist.
Und DAS würde ich dann auch keinen Bedürftigen zumuten.
Wenn man wirklich sicher sein kann, dass die Ware okay - also unbedenklich für den Verzehr geeignet - ist, dann kann man es den Bedürftigen auch anbieten. Denn normal verkaufen kann man das auch in dem Fall eben nicht mehr wirklich - schon schlicht weil es trotzdem kaum jemand kaufen würde.
Ich kann da den Supermarktketten auch keinen Vorwurf machen, dass sie es gleich aus ihrem Sortiment geschmissen haben. Die Masse will es so, und die Verkäuferinnen im Real und Co bekommen jetzt schon genug Anfeindungen an den Kopf geworfen weil der Laden so "skandalöse" Ware verkauft hat. Ist wirklich wahr, die werden von manchen "Kunden" richtig heruntergeputzt, als könnten sie auch nur irgendwas dafür. Die können für ihr Image gar nichts anderes machen als die Sache sofort zu untersuchen und alles vorsorglich aus den Regalen zu entfernen. Aber wie man es macht, macht man es eben eh nicht allen recht.
Die Ware - wie gesagt wenn sie wirklich nachweislich okay ist - an Bedürftige zu verteilen, finde ich prinzipiell keine schlechte Idee. Ich bin eher Moralapostel in der Richtung, dass in dem Fall dann ein Vernichten schlicht unglaubliche Verschwendung wäre. Ich sehe dann nicht, dass man den Bedürftigen "die ungenießbaren Abfälle" geben würde. Sondern eher das, für das sich der "Normalbürger" plötzlich zu fein ist.
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24.02.2013, 12:26 #15Shorty
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Sicherlich ist es nicht schwer. Aber was sagt denn der Verarbeitungsort darüber aus, was in meinem Essen drin steckt?
Das Einzige von dem ich mir vorstellen kann, dass es Wirkung zeigen könnte, wären vermehrte Kontrollen der Produkte und um den Herstellern mehr Sorgfalt "aufzuzwingen" sollten Strafen verhängt werden. Diese Lösung wäre auch kurzfristig umsetzbar.
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24.02.2013, 14:02 #16Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Was drin ist sollte ja sowieso draufstehen. Die Angabe aller Verarbeitungsort aber würde schonmal den Weg erkenntlich machen den meine Lebensmittel genommen haben. Stell dir vor du kaufst hier teuren italienischen Parmaschinken. Was würdest du denken, wenn als Ursprungsort Holland drauf steht? Holländische Schweine als Parmaschinken zu deklarieren ist nicht illegal, denn streng genommen muss er nur in Parma geschnitten werden. Deutsche Butte gibt es aus dänischer Milch, deutsche Erdbeeren kommen zum Großteil aus Holland etc. pp. (Edler Prosciutto, feine Pomodori - made in Holland « DiePresse.com)
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24.02.2013, 15:33 #17Shorty
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Klingt alles schön und gut. Aber solange keine prüfende Instanz dahinter steht, kann man angesichts der aktuellen Vorfälle dem ohnehin keinen Glauben schenken.
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24.02.2013, 16:06 #18Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Das Thema ist, dass es politisch gar nicht gewünscht ist so etwas zu deklarieren. Der Skandal dahinter ist, dass unsere Verbraucherschutzvermeidungsministerin sich praktisch von der Lebensmittelindustrie schieren lässt. EDEKA bspw. wirbt damit, dass alle Frischeprodukte aus der jeweils heimischen Region kommen. Die Erdbeeren der Sanddorn-Erdbeermarmelade, die exakt mit dem Slogan beworben wird, stammt aber unter anderem aus dem Baltikum und Südosteuropa. Eine entsprechene Deklarationsvorschrift würde also erst gar nicht zu solch irreführender Werbung und Verbraucherbetrug führen. Das Schlimme: Das ist alles legal - und da liegt doch der Haken.
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24.02.2013, 16:10 #19Kelshan
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Um die Vertriebswege sämtlicher Zutaten aufzuschreiben dürften die meisten Verpackungen allerdings nicht ausreichen. Allein das sollte einem schon zu denken geben. Was jetzt aber auch kein Hindernis wäre. In Zeiten des Internets wäre es zumindest schon mal ein guter Schritt, wenn es für alle Produkte eine Datenbank in der Richtung geben würde. Fix mit dem Handy Strichcode scannen und man weiß bescheid.
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24.02.2013, 16:20 #20Nicoletta
AW: Pferde-Lasagne an Hilfsorganisationen. Ja / Nein?
Ist das jetzt Kritik an der EU, oder an der Osterweiterung der EU? Ein Drittel (geschätzt vom ADAC) des LKW Verkehrs auf deutschen Straßen wird von in Osteuropa zugelassenen Fahrzeugen verursacht. Allen voran von polnischen Fahrzeugen. Die fahren Stroh(!) nach Amsterdam und leer wieder zurück. Ähnlich verhält es sich mit Fuhren für (waren wir nicht bei der Curry von VW?) für den Wolfsburger Restmüllhersteller. Aufgrund der Just-In-Time Anlieferung werden unnötig viele Fahrten provoziert. Und so gut wie jeder LKW der irgendwas anliefert, fährt leer seines Weges wieder zurück. Subventioniert von der EU.
Und das ganze gibt es eben auch bei Lebensmitteln. Kein einziger Lebensmittelmarkt würde Fleisch aus Rumänien verkaufen, wenn die EU den Transport nicht zum Großteil finanzieren würde. Die Krabben, die von der deutschen Küste in nach Marokko und zurück gekarrt werden müssten das 20fache Kosten, wenn nicht Brüssel zahlen würde. Und nun rate mal welcher EU Kommisar bisher dagegen was getan hat?
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