Thema: Papst Franziskus sagt, Kinder schlagen ist in Ordnung

Danke schön! Ich weiß, dass du mich damit nicht vorführen wolltest, was ich vor Monaten dazu von mir preisgab. Irgendwie paßt das ja auch hier gerade herein, so als Beispiel.

Ja, es war mir wichtig, Gewalt wenigstes nicht an mein Kind weitergegeben zu haben, diesen Teufelskreis zu unterbrechen und wer sich da wirklich schlauer macht, über den Tellerrand Deutschlands hinausblickt, wir tun das irgendwie, der weiß auch, wozu selbst erfahrene Gewalt führen kann.Das hat teils traumatische Folgen und man lernt zwar einerseits, die Schmerzen zu ertragen aber wird trotzig und im günstigsten Falle lernt man aus solchen bitteren Erfahrungen, dass das aufhören muss, Kinder mittels Gewalt, wobei ich den Klaps eben davon ausklammere, erziehen zu wollen. Klar, kurzfristig hat man dann Erfolg aber bei bestimmten Kindern wird sich das tief einbrennen mit Folgen.

Unsere Psyche muss "einfach so getrickt werden", dass wir sie selbst als allerletztes Mittel ausschließen können. Die Augen vor der Realität verschließen, was um uns herum gescheht, dürfen wir denoch nicht. Deutschland und einige Länder Europas mögen als Insel der Glückseligkeit dienlich sein im Vergleich zu anderen Ländern, was den Einsatz körperlichen Züchtigung anbetrifft, doch man darf eben nicht verkennen, dass andere Länder das anders sehen und man sich auch nicht anmaßen darf, darüber zu richten oder gar jenen vorzuschreiben, dass das nicht geht. Dass bspw. US-amerikanische Lehrer in x Bundesstaaten Kinder noch immer mit dem Paddel schlagen, das geht auch nicht und wer Bilder dazu kennt, der hat eine Ahnung, wie man danach aussieht. Interessant zu wissen, dass dort bspw. der Anteil farbiger Kinder um Einiges höher sein soll als der Anteil der Kinder, die auch geschlagen werden, aber weißer Hautfarbe sind. In den Südstaaten wird mehrheitlich noch immer gezüchtigt. Könnte Pope Franziskus nicht mal dorthin reisen und denen die Leviten lesen?

Was man nie verkennen darf, Gewalt gehörte immer zum Leben. Wir kamen schon unter Gewaltanwendungen zum Leben. Zu irgend etwas muss sie doch gut sein. Wir leben mit ihr tief in uns. Wegdiskutieren kann man sie auch nicht. Sie war und ist Teil evolutioner Prägung des Menschen. Daher muss es gelingen, sie dementsprechend zu kanalisieren und sinnvoll einzusetzen. Schließlich sind das Energien, die müssen doch irgendwo hin.

Ich unterscheide ja auch gewaltig zwischen dem "Klaps auf dem Hintern", welche keine gravierende Folgen nach sich ziehen und den Gewaltakten, denen sich manche Kinder hier oder woanders ausgesetzt sehen. Ich halte persönlich nur auch nichts von dem "Klaps", da es Alternativen gibt, Möglichkeiten dieses zu vermeiden. Nur sind diese Wege oftmals langwieriger, schwieriger, aber mMn dafür längerfristig effizienter.

Und sorry für den einen Beitrag, falls ich dich damit in irgendeiner Weise brüskiert haben sollte. Es ging mir um die Folgen, es passte grad, aber ich hatte dich wohl auch missverstanden. Kann den Beitrag nicht mehr editieren/löschen, ein Mod - sofern er dieses hier liest - kann den entsprechenden Beitrag aber auch gerne löschen!

Mache dir nun keine Gedanken weiter! Lasse ihn da stehen, so als Beispiel dafür dienlich, zu was selbst erlebte Gewalt auch führen kann, aber da spielen natürlich auch noch andere Faktoren eine Rolle, die aber ursächlich im Zusammenhang mit misratener "Erziehung" oder völlig falschen Vorstellungen führen kann. Man gibt sich als Kind oder später auch eben selbst die Schuld und ebensowenig wie man denen vorwerfen kann alles falsch gemacht zu haben, kann ich es denen, die heute schon bei einem Klaps auf den Hntern stigmatisiert werden! Das ist eben tatsächlich ein langer Prozess.

Meine Elterngeneration wuchs bspw. noch vor dem 2. Weltkrieg auf und ihre Zucht- und Ordnung Vorstellungen, geprägt durch die im 3. Reich, wurden an meiner Generaton noch anschaulich praktiziert. Auch in vielen staatlichen und kirchlichen Kinderheimen übrigens, in denen noch bis in die 70-iger Jahre des letzten Jahrhunderts gezüchtigt wurde. Das Thema war die letzten Jahre stark in den Medien präsent und das wäre in etwa so, als wenn man etwas löschen wollte, was nicht vergessen werden darf. Darum muss hier nichts gelöscht werden. Ich stehe dazu.