Umfrageergebnis anzeigen: Findet ihr die neue Regelung gut oder eher schlecht?

Teilnehmer
30. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, das ist eine Verbesserung im Vergleich zur derzeitigen Lage.

    15 50,00%
  • Nein, alles soll so bleiben wie es ist.

    11 36,67%
  • Mir egal.

    4 13,33%
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Ergebnis 221 bis 240 von 268
  1. #221
    Mickie Mickie ist offline
    Avatar von Mickie

    Organspende und Widerspruchslösung

    Wann tritt eigentlich die Organsprende ein, wenn ich mich dazu entschlossen habe Spender zu sein? Generell immer oder erst nach meinem Tod zum Beispiel?

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    Organspende und Widerspruchslösung

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #222
    Tefox Tefox ist offline
    Avatar von Tefox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Max @ home Beitrag anzeigen
    Mag vielleicht daran liegen, dass die Leute zu ihrer generellen Haltung zu Organspenden gefragt wurden und nicht zu ihrer Bereitschaft, dies zu tun. Ist solch eine verfehlte Schlussfolgerung Schlamperei oder Absicht?
    Ich unterstelle Absicht.

    Genau wie man damals JA stimmen musste, wenn man GEGEN Stuttgart 21 war.

  4. #223
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Max @ home Beitrag anzeigen

    Mag vielleicht daran liegen, dass die Leute zu ihrer generellen Haltung zu Organspenden gefragt wurden und nicht zu ihrer Bereitschaft, dies zu tun. Ist solch eine verfehlte Schlussfolgerung Schlamperei oder Absicht?
    Man kann eine positive Meinung zur Organspende haben, aber z.B. aufgrund diverser Vorbehalte und Skandale dennoch bewusst kein Spender sein. Letztendlich wird aus beiden Umfragen klar, was gefragt wurde. Dass beide fragen nicht im unmittelbaren Zusammenhang stehen, sollte einem halbwegs intelligenten Bürger bewusst sein.
    Daher ist es weder Schlamperei, noch Absicht. Sond en gebaut das, was im Text steht. "Potenzieller Spender" ist übrigens quasi jeder über 18.^^



    @Tefox
    Das Problem bei S21 war imo gar nicht, dass Ja Nein bedeutete (und umgekehrt), sondern dass aus der Fragestellung und der Erklärung dazu nicht hervorging, welche Auswirkungen die Antwort hatte. Sprich, man hat hier die Frage schon kompliziert gestellt.
    Andererseits ist das Au h sinnbildlich: Jeder will mitentscheiden, aber niemand sich näher mit der Thematik auseinandersetzen. Immerhin waren die Fragestellung, die Antwortmöglichkeiten und die Auswirkungen schon 2 Monate vorher bekannt (https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/978145/ https://www.stuttgarter-nachrichten....50f994e24.html), auch direkt am Tag der Volksabstimmung gab es noch Artikel zu diesem Thema (https://www.morgenpost.de/politik/ar...ttgart-21.html). Mit Sicherheit waren auch die lokalen Printmedien voll davon.

  5. #224
    Max @ home Max @ home ist offline
    Avatar von Max @ home

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Man kann eine positive Meinung zur Organspende haben, aber z.B. aufgrund diverser Vorbehalte und Skandale dennoch bewusst kein Spender sein. Letztendlich wird aus beiden Umfragen klar, was gefragt wurde. Dass beide fragen nicht im unmittelbaren Zusammenhang stehen, sollte einem halbwegs intelligenten Bürger bewusst sein.
    Daher ist es weder Schlamperei, noch Absicht. Sond en gebaut das, was im Text steht. "Potenzieller Spender" ist übrigens quasi jeder über 18.^^

    Das ist ja das, was ich kritisiere: Eine positive Haltung zu Organspende als Möglichkeit für die Allgemeinheit und eine private Bereitschaft der Teilnahme sind - wie Du sagst - zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Das Handelsblatt setzt sie aber in unmittelbaren Zusammenhang:

    Zitat Handelsblatt
    Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) stehen 84 Prozent der Bundesbürger stehen Organspenden positiv gegenüber. Am höchsten ist die Zustimmung demnach bei jungen Leuten zwischen 18 und 29 Jahren mit 93 Prozent.

    Allerdings haben nur 37 Prozent der Befragten in einem Organspendeausweis ihre Spenderbereitschaft bekundet. Viele potenzielle Spender überwinden also nicht die Hürde, sich aktiv um den Ausweis zu bemühen.
    https://www.handelsblatt.com/politik...Bly4ddPLIC-ap3

    Nicht nur das "Allerdings" vermittelt einen direkten Zusammenhang beider Werte, sondern auch der [innerhalb dieser Zitierung] abschließende Satz stellt die Situation so dar, als läge die bisherig überschaubare Anzahl an tatsächlichen Spendern eher am fehlenden Handlungsdrang und nicht an der Einstellung. Das Handelsblatt tut nach meinem Eindruck so, als seien 84 Befürworter genereller Organspende auf dem Papier auch potenziell 84 Prozent aktive Organspender.

    Vielleicht auch, um ein wenig die Stimmung zu beeinflussen?

  6. #225
    Cao Cao

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Immerhin waren die Fragestellung, die Antwortmöglichkeiten und die Auswirkungen schon 2 Monate vorher bekannt (https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/978145/ https://www.stuttgarter-nachrichten....50f994e24.html), auch direkt am Tag der Volksabstimmung gab es noch Artikel zu diesem Thema (https://www.morgenpost.de/politik/ar...ttgart-21.html). Mit Sicherheit waren auch die lokalen Printmedien voll davon.
    Moment mal... es gab dazu eine Volksabstimmung? Komisch, habe nie eine darüber erhalten
    EDIT: Achso, geht um Stuttgart. Habe nichts gesagt

    Zitat Max @ home Beitrag anzeigen
    Das ist ja das, was ich kritisiere: Eine positive Haltung zu Organspende als Möglichkeit für die Allgemeinheit und eine private Bereitschaft der Teilnahme sind - wie Du sagst - zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Das Handelsblatt setzt sie aber in unmittelbaren Zusammenhang:



    https://www.handelsblatt.com/politik...Bly4ddPLIC-ap3

    Nicht nur das "Allerdings" vermittelt einen direkten Zusammenhang beider Werte, sondern auch der [innerhalb dieser Zitierung] abschließende Satz stellt die Situation so dar, als läge die bisherig überschaubare Anzahl an tatsächlichen Spendern eher am fehlenden Handlungsdrang und nicht an der Einstellung. Das Handelsblatt tut nach meinem Eindruck so, als seien 84 Befürworter genereller Organspende auf dem Papier auch potenziell 84 Prozent aktive Organspender.

    Vielleicht auch, um ein wenig die Stimmung zu beeinflussen?
    Da ist doch schon die Antwort im Handelsblatt enthalten:

    Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) stehen 84 Prozent der Bundesbürger stehen Organspenden positiv gegenüber. Am höchsten ist die Zustimmung demnach bei jungen Leuten zwischen 18 und 29 Jahren mit 93 Prozent.

    Allerdings haben nur 37 Prozent der Befragten in einem Organspendeausweis ihre Spenderbereitschaft bekundet. Viele potenzielle Spender überwinden also nicht die Hürde, sich aktiv um den Ausweis zu bemühen.
    Ergo, sind es auch nur 37 Prozent die FÜR eine Organspende aktiv sind?
    Davon mal abgesehen ist "positive gegenüber etwas stehen" nicht automatisch eine Einladung für einen neuen Gesetzentwurf.
    Angeblich sind 84 Prozent der Bundesbürger gegenüber der Organspende eher positiv eingestellt. Man findet es gut das heutzutage die medizinischen Möglichkeiten im Raum stehen eine Organspende vornehmen zu können. Das bedeutet nicht zwingend das die Person daran interessiert ist auch selbst Spender zu werden. Würden die Leute aktiv daran interessiert sein, hätten nicht 37% einen Organspendeausweis, sondern deutlich mehr wie z.B. 84%. Deshalb wie gesagt: Positiv gegenüber etwas stehen < Aktiv Organspender sein.

  7. #226
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Naja, man kann auf dem Spenderausweis ja auch sagen, dass man kein Spender sein möchtet, oder? Wenn ja, ließe der Satz ja sogar die Vermutung zu, dass von allen Spenderausweis-Inhabern nur 37% auch "ja" angekreuzt haben. ^^

    Der Handelsblatt-Artikel ist halt leider zum Großteil hinter einer Bezahlschranke, deshalb kann ich kein Urteil zu dem zitierten Abschnitt abgeben.
    MMn wird halt aber deutlich, dass es sich um zwei getrennte Aspekte handelt, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Beeinflussung hieße ja, dass auf ein bestimmtes Ergebnis hingearbeitet werden soll, auch das kann ich nicht erkennen. Denn am Ende wäre ja jede der beiden infragekommenden Varianten potenziell geeignet, für mehr Spender zu sorgen.

  8. #227
    Max @ home Max @ home ist offline
    Avatar von Max @ home

    Organspende und Widerspruchslösung

    Derzeit wird auf Phoenix live aus dem Bundestag übertragen:



    [phoenix]


    @Jonny Knox: Gestern war der Handelsblatt-Beitrag noch nicht hinter einer Paywall.

  9. #228
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Der Bundestag hat die Widerspruchslösung abgelehnt und für den Vorschlag aus Teilen der Grünen, linken und CDU selbst gestimmt. Der Vorschlag der AfD kam somit gar nicht erst zur Abstimmung.

    https://www.merkur.de/politik/organs...-13444650.html
    Bei der Entscheidung über die Organspende-Reform haben die meisten Abgeordneten von Union und SPD zunächst für die am Ende gescheiterte „doppelte Widerspruchslösung“ gestimmt. Über den Vorstoß einer Gruppe um Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wurde am Donnerstag im Bundestag zuerst entschieden. In namentlicher Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben stimmten 146 Abgeordnete der Union dafür und 89 dagegen - bei der SPD 94 dafür und 48 dagegen. Insgesamt wurde der Vorstoß aber mit 379 Nein-Stimmen gegen 292 Ja-Stimmen abgelehnt.

    Bei der abschließenden Abstimmung über den Gegenentwurf einer Gruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock für eine moderatere Neuregelung stimmten dann aus der Union 159 Abgeordnete dafür und 67 dagegen - bei der SPD 69 dafür und 70 dagegen. Insgesamt wurde der Vorstoß mit 432 Ja-Stimmen gegen 200 Nein-Stimmen angenommen.

    Für eine Widerspruchslösung stimmten unter anderem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chefin Saskia Esken - dagegen beispielsweise Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und Justizministerin Christine Lambrecht (SPD). Spahn stimmte zunächst für den eigenen Vorstoß und am Ende gegen den Vorstoß der anderen Abgeordnetengruppe.
    [...]
    Da Spahn mit seinem Gesetzesvorschlag gescheitert ist, wird sich nun nicht allzu viel ändern. Wie bisher wird nach dem Tode nur zum Organspender, wer explizit seine Zustimmung gegeben hat. Aber: Wer ab 16 Jahren einen Personalausweis beantragt, ihn nach zehn Jahren verlängert oder sich einen Pass besorgt, soll auf dem Amt Info-Material bekommen. Beim Abholen soll man sich auch schon direkt vor Ort in ein neues Online-Register eintragen können - mit Ja oder Nein, Änderungen sind jederzeit möglich.

    Bei der abschließenden Abstimmung über den Gegenentwurf einer Gruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock für eine moderatere Neuregelung stimmten dann aus der Union 159 Abgeordnete dafür und 67 dagegen - bei der SPD 69 dafür und 70 dagegen. Insgesamt wurde der Vorstoß mit 432 Ja-Stimmen gegen 200 Nein-Stimmen angenommen.

  10. #229
    Cao Cao

    Organspende und Widerspruchslösung

    Bin mit der Ablehnung der Widerspruchslösung bin ich sehr zufrieden, aber die alternative Lösung finde ich ziemlich gut. Einen Ausweis muss man ohnehin früher oder später verlängern, da kann man auch in einen Wisch die Sache regeln. Und wer halt Organspender sein will, kann sich als solcher jederzeit registrieren.

    Da Spahn mit seinem Gesetzesvorschlag gescheitert ist, wird sich nun nicht allzu viel ändern. Wie bisher wird nach dem Tode nur zum Organspender, wer explizit seine Zustimmung gegeben hat. Aber: Wer ab 16 Jahren einen Personalausweis beantragt, ihn nach zehn Jahren verlängert oder sich einen Pass besorgt, soll auf dem Amt Info-Material bekommen. Beim Abholen soll man sich auch schon direkt vor Ort in ein neues Online-Register eintragen können - mit Ja oder Nein, Änderungen sind jederzeit möglich.
    @Jonny Knox hatten wir das Thema nicht mal?

  11. #230
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Bin mit der Ablehnung der Widerspruchslösung bin ich sehr zufrieden, aber die alternative Lösung finde ich ziemlich gut. Einen Ausweis muss man ohnehin früher oder später verlängern, da kann man auch in einen Wisch die Sache regeln. Und wer halt Organspender sein will, kann sich als solcher jederzeit registrieren.



    @Jonny Knox hatten wir das Thema nicht mal?
    Ja, ich glaube.
    Ich habe ja gesagt, wir kommen manchmal zu ganz brauchbaren Ideen. Vllt sollten wir als Doppelkanzler regieren.^^

    Edit: Da: Organspende und Widerspruchslösung

  12. #231
    ClownPrinceOfCrime ClownPrinceOfCrime ist offline

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Positiv gegenüber etwas stehen < Aktiv Organspender sein.
    Ganz genau. Ich stehe der Organspende als solche auch sehr positiv gegenüber, kann aber hervorragend verstehen, warum manche gegen den Gesetzesentwurf sind. Schließlich bin ich ja auch ein Vertreter der Gegenseite.

    Seien wir mal ganz ehrlich, in diesem Land kommst du als Privatpatient und Selbstzahler mit Sicherheit schneller an ein Organ als ein Kassenpatient, der deutlich schlechtere medizinische Werte hat und das Organ dringender bräuchte. Gerade deshalb sollte auch jemand wie Karl Lauterbach, der mit Sicherheit die Mittel hat und auch nicht zögern würde, sich auf der Warteliste nach oben zu kaufen, lieber zweimal überlegen, ob er mit Blödsprüchen wie "Von Menschen, die selbst ein Organ wollen, aber selbst nicht spenden wollen, könne man wenigstens den Mut verlangen, Nein zu sagen" um sich werfen sollte.

    Würde ich in eine Situation kommen, und müsste eine einmalige Entscheidung treffen, die auch nur für diese konkrete Situation gilt, würde ich mich womöglich sogar zur Organspende bereit erklären. Aber eine Generalzustimmung geben und damit in ein hochgradig korruptes und kaputtes System einwilligen, bei dem meine Organe dem Höchstzahler zugute kommen und ich selbst, als Kassenpatient, womöglich Jahre lang auf ein Organ warten müsste? Da gibt's von mir nur ein klares und deutliches "Leck mich!", denn das ist, von meiner Seite aus, definitiv eine Prinzipienfrage. Und deshalb kann ich auch andere verstehen, die die Organspende an sich positiv bewerten und auch selbst in Anspruch nehmen würden, sich aber aus persönlichen Prinzipien gegen die Widerspruchslösung aussprechen.

  13. #232
    Cao Cao

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Ja, ich glaube.
    Ich habe ja gesagt, wir kommen manchmal zu ganz brauchbaren Ideen. Vllt sollten wir als Doppelkanzler regieren.^^

    Edit: Da: Organspende und Widerspruchslösung
    Die Politiker sollten einfach öfter mal ins Forum bei uns schauen. Scheint ja bereits gemacht worden zu sein

    Zitat ClownPrinceOfCrime Beitrag anzeigen
    Ganz genau. Ich stehe der Organspende als solche auch sehr positiv gegenüber, kann aber hervorragend verstehen, warum manche gegen den Gesetzesentwurf sind. Schließlich bin ich ja auch ein Vertreter der Gegenseite.
    Nicht nur du Da finde ich die aktuelle Option wie sie im Gespräch ist viel besser.

    Zitat ClownPrinceOfCrime Beitrag anzeigen
    Seien wir mal ganz ehrlich, in diesem Land kommst du als Privatpatient und Selbstzahler mit Sicherheit schneller an ein Organ als ein Kassenpatient, der deutlich schlechtere medizinische Werte hat und das Organ dringender bräuchte. Gerade deshalb sollte auch jemand wie Karl Lauterbach, der mit Sicherheit die Mittel hat und auch nicht zögern würde, sich auf der Warteliste nach oben zu kaufen, lieber zweimal überlegen, ob er mit Blödsprüchen wie "Von Menschen, die selbst ein Organ wollen, aber selbst nicht spenden wollen, könne man wenigstens den Mut verlangen, Nein zu sagen" um sich werfen sollte.
    Das ist ja auch so ein Problem. Klar, jeder soll die gleichen Chancen auf ein neues Organ haben (Es sei denn, dieser hat sich selbst alles zu verschulden), aber in der Praxis weiß man auch das Organspende nicht vor Manipulation zu 100% geschützt werden kann.

    Zitat ClownPrinceOfCrime Beitrag anzeigen
    Würde ich in eine Situation kommen, und müsste eine einmalige Entscheidung treffen, die auch nur für diese konkrete Situation gilt, würde ich mich womöglich sogar zur Organspende bereit erklären. Aber eine Generalzustimmung geben und damit in ein hochgradig korruptes und kaputtes System einwilligen, bei dem meine Organe dem Höchstzahler zugute kommen und ich selbst, als Kassenpatient, womöglich Jahre lang auf ein Organ warten müsste? Da gibt's von mir nur ein klares und deutliches "Leck mich!", denn das ist, von meiner Seite aus, definitiv eine Prinzipienfrage. Und deshalb kann ich auch andere verstehen, die die Organspende an sich positiv bewerten und auch selbst in Anspruch nehmen würden, sich aber aus persönlichen Prinzipien gegen die Widerspruchslösung aussprechen.
    Für mich persönlich kommt vom jetzigen Stand kein Organ im Frage. Ich stelle meine Organe nicht zur Verfügung, werde aber auch keine verlangen/erbitten. Mein Lebensstil ist jetzt nicht wirklich sehr gesund, ich werde früher oder später Probleme bekommen. Vielleicht denke ich anders, wenn es soweit ist, aber aktuell sag ich mir ich werde gleich ablehnen. Soll jemand die Organe von mir aus bekommen, der sich selbst als Spender zur Verfügung gestellt hat.

  14. #233
    TrueValue TrueValue ist offline
    Avatar von TrueValue

    Organspende und Widerspruchslösung

    Ich möchte das Thema noch einmal neu aufgreifen, da sich in der Politik ja langsam etwas zu tun scheint und aus eigener Erfahrung berichten.
    Ich war eigentlich immer gegen die Widerspruchslösung, muss aber sagen, dass ich meine Meinung hierzu geändert habe. Aus meiner Erfahrung als Arzt in einer eigenen Hausarztpraxis habe ich mitbekommen, dass sich ca 85% der Menschen noch nie mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt haben.
    Wir bekommen mittlerweile von der Krankenkasse Geld, wenn wir die Patienten darauf ansprechen, was natürlich für eine Praxis mit engem Budget ein zusätzlicher Motivator ist, somit werden bei uns nun alle Patienten angesprochen ob sie eine Karte besitzen und falls ja, wie die Entscheidung aussieht. Bei Bedarf wird dies dann in der elektronischen Patientenakte vermerkt.

    Wie bereits gesagt haben ca 85% der Menschen sich noch nie Gedanken gemacht und besitzen auch keinen Ausweis. Man wüsste also im Fall der Fälle nicht was zu tun ist und würde in einer stressigen Situation Angehörige mit der Entscheidung belasten.
    Ca 5% haben einen Ausweis und haben mit ja gestimmt, ca 10% lehnen eine Organspende ab. Das so nicht genügend Spenderorgane zusammen kommen ist klar. Die Zahlen sind natürlich nicht repräsentativ, ich war dennoch erschrocken.

    Ich bin mittlerweile für eine Widerspruchslösung, sofern alle Bürger hierüber zwingend aufgeklärt werden und schnell und unbürokratisch die Möglichkeit haben die Organspende auch abzulehnen.
    Was meint ihr?

  15. #234
    Tefox Tefox ist offline
    Avatar von Tefox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Ich wäre für eine >deutlich< bessere Aufklärung was das Thema betrifft.
    Allerdings sehe ich weiterhin eine Widerspruchslösung für den falschen Weg. Ich für meinen Teil habe inzwischen einen Organspendeausweis in meinem Geldbeutel bei mir, auf dem klar das Nein angekreuzt ist.
    Mein Schwager der bei der Feuerwehr ist, hat aber inzwischen angemerkt, dass soetwas bei einer Widerspruchslösung wohl "nicht mehr gelten" würde. In wie weit das dann geregelt ist weiß ich nicht, es ist nur ein Bedenken gewesen in einer Unterhaltung diesbzeüglich vor einer Weile.

  16. #235
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Tefox Beitrag anzeigen
    Mein Schwager der bei der Feuerwehr ist, hat aber inzwischen angemerkt, dass soetwas bei einer Widerspruchslösung wohl "nicht mehr gelten" würde.
    Und weshalb genau sollte das nicht mehr gelten? Klingt für mich eher, als würde da vor allem Beim Schwager mehr Aufklärung notwendig sein? Solange nicht klar ist, welche Form der Widerspruch haben muss, ist so eine Aussage zumindest nichts anderes als Spekulation. Am Ende wird es aber ziemlich sicher so sein, dass jeder klar erkennbare Wille zum Widerspruch als als solcher gelten wird.

    Im Grunde ist es ja auch völlig unerheblich, ob eine vor einer eventuellen Widerspruchslösung abgegebene Ablehnung einer Organspende weiterhin gültig ist oder nicht. Wer sich schon mal bewusst gegen eine Organspende ausgesprochen hat, wird das ja ohnehin dann bei einer Änderung der Rechtslage auch erneut machen. So eine Änderung wird ja durch entsprechende Medienberichte begleitet und damit kaum ignorierbar.

  17. #236
    Tefox Tefox ist offline
    Avatar von Tefox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    Solange nicht klar ist, welche Form der Widerspruch haben muss, ist so eine Aussage zumindest nichts anderes als Spekulation.
    War es auch. Hätte ich vllt deutlicher formulieren sollen.

  18. #237
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Organspende und Widerspruchslösung

    Ohne ein stark digitalisiertes Patientenregister ist eine Widerspruchslösung keine gute Sache. Woher bekommt der potentielle Organspender denn die Gewissheit, dass der Widerspruch auch bemerkt wird? Angenommen, ich habe einen Verkehrsunfall und meine Dokumente befinden sich im Fahrzeug, welches Feuer fängt und abbrennt - mich kann aber jemand noch rechtzeitig aus dem Fahrzeug holen, bevor ich auch mit abfackel - bin aber bereits so schwer verletzt, dass ich keine Chance mehr hab. Bei einer Widerspruchslösung, wo ich permanent ein Dokument dabei haben muss, ist in einer solchen Situation nicht erkennbar, dass ein Widerspruch existiert. Es braucht also hier eine Infrastruktur, mit der schnell nachgeschaut werden kann, ob der Patient der Organspende widersprochen hat, oder eben nicht.
    In unserer 80er Jahre steckengebliebenen Fax-Mentalität und immer ausufernder Regelungs- und Bürokratiewut aus Brüssel bekommen wir so eine Lösung in diesem Jahrhundert eher nicht mehr hin.

  19. #238
    Jonny Knox Jonny Knox ist offline
    Avatar von Jonny Knox

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Blizzard_Black Beitrag anzeigen
    Ohne ein stark digitalisiertes Patientenregister ist eine Widerspruchslösung keine gute Sache. Woher bekommt der potentielle Organspender denn die Gewissheit, dass der Widerspruch auch bemerkt wird? Angenommen, ich habe einen Verkehrsunfall und meine Dokumente befinden sich im Fahrzeug, welches Feuer fängt und abbrennt - mich kann aber jemand noch rechtzeitig aus dem Fahrzeug holen, bevor ich auch mit abfackel - bin aber bereits so schwer verletzt, dass ich keine Chance mehr hab. Bei einer Widerspruchslösung, wo ich permanent ein Dokument dabei haben muss, ist in einer solchen Situation nicht erkennbar, dass ein Widerspruch existiert. Es braucht also hier eine Infrastruktur, mit der schnell nachgeschaut werden kann, ob der Patient der Organspende widersprochen hat, oder eben nicht.
    In unserer 80er Jahre steckengebliebenen Fax-Mentalität und immer ausufernder Regelungs- und Bürokratiewut aus Brüssel bekommen wir so eine Lösung in diesem Jahrhundert eher nicht mehr hin.
    In Österreich ist es so, dass ein mündlich einem Zeugen ggü ausgesprochener Widerruf genauso möglich ist. Es kann natürlich sein, dass im Eilfall niemand verfügbar ist, der vom Widerruf weiß. Das ist dann halt Pech. Oder die Organentnahme findet dann halt im Zweifel nicht statt. Das ist dann halt Pech für die fünf anderen Menschen, deren Leben man damit hätte retten können.

    Aber du hast schon recht: es gibt hier eben auch ein Register, in das man sich eintragen kann und das auf jeden Fall vorab angefragt werden muss. Da ist der Widerspruch dann also unabhängig von irgendwelchen Papierfetzen oder Familienangehörigen fix hinterlegt und außer Crowdstrike macht Mal wieder ein "Sicherheitsupdate" auch jederzeit einsehbar.

  20. #239
    Sleeping Dragon Sleeping Dragon ist offline
    Avatar von Sleeping Dragon

    Organspende und Widerspruchslösung

    Ich befürchte vor allem, dass es bei der Widerspruchslösung trotzdem weiterhin so sein wird, dass sich die meisten Menschen nicht mit dem Thema befassen. Es ist nun mal auch ein sehr unangenehmes Thema sich mit dem eigenen Tod zu befassen. Dann sind sehr viele Menschen zwar grundsätzlich Organspender, weil sie auch nicht widersprechen, aber man weiß ja gar nichts über sie, da sie ihre Krankenakte nicht mit sich herumtragen werden. Wenn dann also ein Ernstfall eintritt, kann man doch gar nicht sicherstellen, dass der sterbende Mensch überhaupt als Organspender geeignet ist. Manche Krankheiten können Mediziner vielleicht schnell erkennen, aber sicherlich nicht alle. So könnte es vielleicht dazu kommen, dass ein herzkranker Mensch ein neues Herz bekommt, das auch nicht wirklich funktionsfähig ist. Auch Erkrankungen wie HIV könnten sich so bestimmt übertragen. Bis man alle Sachen getestet hätte, wären die Organe womöglich nicht mehr brauchbar.

    Wenn Menschen sich also bewusst dafür entscheiden, dass sie Organspender sein wollen, gehe ich eher davon aus, dass bei ihnen auch eine gesundheitliche Eignung besteht, weil sie sich eben aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Ich weiß nicht ob das wirklich immer im Sinne der wartenden Patienten ist, wenn es stets eine Lotterie wäre was bei der Transplantation herauskommt. Das ist ja schon bei klar geeigneten Spendern nicht garantiert. Eine vernünftige Lösung wäre nur möglich, wenn der Organspendeausweis gesetzlich vorgeschrieben wäre. Oder eben dass es Daten dazu gibt, die z.B. bei der Krankenkasse hinterlegt werden und von befugten Personen dann im Notfall abgerufen werden können. Das wäre wahrscheinlich auch leichter zu handhaben als der Papierausweis, denn den hat womöglich auch nicht immer jeder in allen Lebenslagen bei sich und natürlich besteht auch die Gefahr, dass er bei einem Unfall zerstört wird. Ansonsten sollte am besten im Biologieunterricht in der Schule mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden und von den Lehrern dort auch dazu animiert werden zu dem Thema eine Entscheidung zu treffen.

  21. #240
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    Organspende und Widerspruchslösung

    Zitat Jonny Knox Beitrag anzeigen
    In Österreich ist es so, dass ein mündlich einem Zeugen ggü ausgesprochener Widerruf genauso möglich ist. Es kann natürlich sein, dass im Eilfall niemand verfügbar ist, der vom Widerruf weiß. Das ist dann halt Pech.
    "Pech" ist das ganz sicher nicht, weil es absolut unmöglich ist. Solange der Gesetzgeber keine Möglichkeit schafft, dass das "Pech haben" definitiv ausgeschlossen ist, ist es einfach nur unmöglich und absolut pietätlos, weil es ein massiver Eingriff in die Selbstbestimmung eines Menschen ist, der seine Organe vielleicht nicht zur Verfügung stellen will und ein Interesse an seiner, soweit noch vorhandenen, körperlichen Integrität hat. Wenn der Staat also eine Regelung erlässt, die im Zweifel dazu führt, dass Ärzte zur Organentnahme berechtigt werden, dann muss der Staat auch dafür Sorge tragen, dass "dann ist das halt Pech" nicht vorkommt - und jetzt kommt's nämlich - bevor die entsprechende Regelung in Kraft tritt.

    Sofern ein solches Register existiert, "Pech haben" ausgeschlossen ist, die Hürden für einen Widerspruch gering sind und das Register missbrauchssicher ist - hätte ich jedenfalls mit einer solchen Regelung wenig Bauchweh, weil jeder nach wie vor für sich selbst entscheiden kann, wie er es handhaben möchte - wobei sich dann die Frage stellt, ob es nicht zielführender und eine höhere Akzeptanz finden würde, wenn ein solches Register eingerichtet werden würde und man dann aktiv auf die Leute mittels Aufklärung zugeht - in welcher Form auch immer oder wer das übernehmen möchte - und die Leute dann aktiv die Wahl haben, entscheide ich mich dafür oder dagegen - statt dass der Staat festlegt, dass jeder mal prinzipiell dafür ist, der nicht rechtzeitig Widerspruch erhebt.

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