Thema: Oberstes US-Gericht verbietet Patente auf menschliches Erbgut

Oberstes US-Gericht verbietet Patente auf menschliches Erbgut

Nachdem sich ja gerade amerikanische Firmen sehr häufig mit sonderbaren Patenten hervortun und jeder "Mist" dort zum Patent angemeldet werden kann, finde ich die Entscheidung des obersten Gerichtes in den USA überraschend, aber auch äußerst erfreulich.

Was meint Ihr ???

keldana

aber auch äußerst erfreulich.

Warum?

weil es hilft zu verhindern, daß sich Konzerne die Rechte an der DNA von Menschen etc. sichern. Ist ja wirklich unsinnig, daß Firmen in der Vergangenheit ernsthaft versucht haben, eine DNA, die sie selbst nur isoliert haben zum Patent anzumelden.

Edit: Sie haben es nicht nur versucht, sondern es wurden ja jahrzentelang sogar diese Patente erteilt.

Wird auf Dauer unumgänglich sein. Jetzt wurde der Antrag abgewiesen, aber das wird es nicht gewesen sein.

Ich sehe das zwiegespalten... einerseits:
Ohne Patente weniger Geld => weniger Forschung
Andererseits kann Konkurrenz das Geschäft auch ankurbeln
Bei der Firma ging es ja um die "Brustkrebsgene", deren erforschung sicherlich einiges an Geld gekostet hat. Es ist da nur verständlich, dass Firmen diese Investition gewinnbringend wett machen wollen. Kann jetzt jede X-beliebige Firma diese Tests nachbauen, die ja auf der Forschung der anderen Firma basiert, fallen natürlich auch die Preise dafür. Ich sehe da die Gefahr, dass Firmen solche Investitionen nicht mehr tätigen und die Forschung etwas auf der Strecke bleibt...

Wir teilen fast komplett die selben Gene, bzw. die selben Informationen auf der DNA. Was sich Ausprägt, ist bei der schieren Masse an Erbinformationen fast unvorhersehbar (außer es kam zu einer massiven Erbgutschädigung z.B. durch Strahlung oder Inzucht).
Will man etwa einzelne DNA-Sequenzen patentieren lassen? Und jeden verklagen, der damit geboren wird?

Das ist wissenschaftlich betrachtet absoluter Schwachsinn. Und ethisch betrachtet auf garkeinem Niveau. Selbst wenn man jetzt von diversen Klonen sprechen würde und deren DNA patentieren lassen würde, wäre das völlig unverantwortlich. Leben sollte keinen Patenten unterstellt sein.

Und jeder sollte mit seinem Erbgut das machen dürfen, was er will. Wozu soll den bitte eine Patentierung des Erbguts (das zur Replikation in den Keimzellen sitzt) dienen? Um Menschen zu Eigentum zu machen, oder eine Frau anzeigen, weil man sie geschwängert hat, sie aber keine Lizenz für deine freiwillig abgesonderten Keimzellen gekriegt hat?

Die USA ist das Land der Freiheit, völlig frei im Geiste.

Es geht nicht darum, dass Menschen Geld dafür zahlen sollen, wenn sie Gensequenz XY im Körper haben. Sondern darum die Gensequenz zu erforschen und daraus neue Therapien zu entwickeln...

Die Zukunft wird zeigen, ob sich das Urteil auch wirklich bewährt. Konzerne könnten durch das fehlende Patentrecht abgeschreckt werden, wie Don Promillo erkannt hat.
Der Gedankengang ist folgender: Unternehmen X wendet so und so viele Millionen Dollar auf um bestimmte Sequenzen zu isolieren und zu entschlüsseln. Das fehlende Patentrecht ermöglicht es Firma Y diese Erkenntnis zu nutzen, um ein eigenes Medikament o.ä zu entwickeln und zu vermarkten.
Wer behauptet, Firma X solle die Informationen schlichtweg geheim halten, sollte sich vor Augen führen, dass sowas in der Realität kaum umsetzbar ist. Wer schützt denn vor Insiderwissen, wenn nicht das Patent?
Auf der anderen Seite könnte Firma X künstliche Gene erstellen und diese patentieren, oder selbst Patente eines neuen Medikaments anmelden, das eben nur auf bestimmte Sequenzen reagiert etc

ARRMATEY

Der Gedankengang ist folgender: Unternehmen X wendet so und so viele Millionen Dollar auf um bestimmte Sequenzen zu isolieren und zu entschlüsseln. Das fehlende Patentrecht ermöglicht es Firma Y diese Erkenntnis zu nutzen, um ein eigenes Medikament o.ä zu entwickeln und zu vermarkten.

dann soll firma x sich das verfahren paptentieren lassen und das ergebniss für sich behalten (also die details).

ein patent diehnt dazu, die eigene leistung zu schützen, und das ist nicht die dna an sich, sondern das verfahren um sie zu entschlüsseln...

ich sehe das thema wie Riven, wo kommen wir den hinn, wenn auf unseren genen ein patent liegt.

dann könnte ich ja auch mal zum patentamt gehen und meine eigene dna patentieren lassen

Kakashi Hatake

dann soll firma x sich das verfahren paptentieren lassen und das ergebniss für sich behalten (also die details).

ein patent diehnt dazu, die eigene leistung zu schützen, und das ist nicht die dna an sich, sondern das verfahren um sie zu entschlüsseln...

ich sehe das thema wie Riven, wo kommen wir den hinn, wenn auf unseren genen ein patent liegt.

dann könnte ich ja auch mal zum patentamt gehen und meine eigene dna patentieren lassen

Nichts anderes hat die Firma machen wollen

Dies gab dem Unternehmen bislang die Möglichkeit, Tests für die Gene mit den Abkürzungen BRCA1 und BRCA2 exklusiv zu vermarkten.

Es weiß ja niemand was genau sich die Firma patentieren lassen wollte... Vermutlich waren es die Methoden, wie man zu einem sensiblen Test kommt, vll. haben sie ein herausragendes PCR-Programm zur Vervielfältigung der Sequenz entwickelt (PCR=größte Zicke der Molekularbiologie...). Das weiß niemand...

Don Promillo

Nichts anderes hat die Firma machen wollen

Es weiß ja niemand was genau sich die Firma patentieren lassen wollte... Vermutlich waren es die Methoden, wie man zu einem sensiblen Test kommt, vll. haben sie ein herausragendes PCR-Programm zur Vervielfältigung der Sequenz entwickelt (PCR=größte Zicke der Molekularbiologie...). Das weiß niemand...

Soweit ich das lese, haben sie sich aber nicht nur diese Methode der Gen-Sequenzierung, sondern ALLE weiteren Versuche an diesem Gen-Sequenz patentieren lassen. Gewissermaßen ein Besitzanspruch daran (was rechtens wäre, wenn es künstlich hergestellt worden wäre, weil sie es ja schließlich dann 'erfunden' hätten) ...