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Thema: Leidendes Afrika...
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20.01.2012, 09:27 #21Aurel-
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20.01.2012, 12:11 #22
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20.01.2012, 13:01 #23Aurel-
AW: Leidendes Afrika...
Der war gut ...
Erst kürzlich wurden wieder Schweizer Waffen gefunden womit in Ägypten, Bahrain und Libyen friedliche Demonstranten von den dortigen Kadern niedergeschossen wurden. Vorallem Saudi-Arabien ist betroffen, in der die Schweiz mit am meisten Waffen exportiert. 2010 belief sich der Verdienst durch das exportieren von Kriegsmaterial in kritische Länder auf rund 630 Mio. Franken. Geliefert wurde in über 65 Länder. Erst 2009 gab es einen Volksentscheid in der Schweiz in dem über 65% ein Exportverbot von Waffen abgelehnt haben. Ahoi.
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20.01.2012, 16:51 #24Nicoletta
AW: Leidendes Afrika...
Ich würde weniger auf die Medien einschlagen - schon gar nicht nach dem Motto: Das Blatt berichtet in die Richtung; und das Blatt in die andere. Denn das ist ganz eifach nicht wahr. Natürlich wird es immer "Leser" geben, die bei dreimaliger Nichtübereinstimmung der geschriebenen mit der eigenen Meinung dazu neigen, völlig ablehnend zu ragieren - aber das ist eben eine Sichtweise, die einen selbst zu einer selektiven Wahrnehmung führt.
Das China in Sachen Menschenrechte deutlich Nachholbedarf hat, wird nicht deswegen zur Unwahrheit, weil der Spiegel darüber berichtet. Und die Angst vor der "gelben Gefahr" fand sich auch schon vor 20 Jahren in diversen Zeitungen wieder. Heute ist diese Angst mehr als jemals zuvor begründet - sei es am Kapitalmarkt oder einfach nur bei der Verwendung gesundheitsgefährdender Stoffe in der Spielzeugproduktion. Die Frage muss lauten, wie gehen wir damit um! Und, durchblicken wir sämtliche Verbindungen - bspw. die zu Nordkorea?
Aber es geht ja um Afrika.. Fleischfresse hat nicht Unrecht wenn er behauptet, China ist nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Denn Investitionen Chinas in Afrika sind so gut wie nicht existen im Vergleich zu anderen Regionen. Nach wie vor kommt der überwiegende Teil der ausländischen Investoren aus den europäischen Ländern, insbesondere aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich, sowie den USA. Investitionen, die dort für Arbeit und Brot sorgen- unter den "großen" asiatischen Investorenländer findet man Indien und Malaysia. Quelle: UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) 2008
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20.01.2012, 23:18 #25Aurel-
AW: Leidendes Afrika...
Doch denn genau das ist leider wahr. Den unabhängigen differenzierten Journalismus gibt es nicht (mehr). Eine Tatsache die selbst Journalisten aus der Branche bestätigen. Da werden klare Meinungen vertreten und politische Feindbilder geschaffen. Spiegel ist bei weiten nicht das einzige Blatt, welches sich ganz oben auf die Fahne 'Hauptsache gegen China' geschrieben hat. Ich kann dir da dutzende Artikel geben in denen absolut oberflächlich gegen China gefeuert wird - bspw. erstens letztens wieder beim Bau der 13 neuen Atomkraftwerke. Dort wurde dann China unterstellt, sie würden auf die Todesopfer in Fukushima scheißén (sowas muss man sich mal reinziehen) und man hätte aus den Fehlern nichts gelernt. Das China die modernsten Atomkraftwerke weltweit baut, nicht mal 8% seines Gesamtbedarfs mit Atomenergie (selbst mit dem Bau der Atomkraftwerke) deckt (vergleiche dazu mal Deutschland) und zudem die Spitze der Investitionen in Alternative Energien weltweit anführt (sogar mehr Geld investiert als die USA und GB zusammen, die auf Platz zwei und drei liegen der Topliste) wird natürlich bewusst nicht erwähnt. Ist ja auch logisch, denn soetwas will die Bevölkerrung hier nicht lesen und somit würde man den Erwartungen seiner Leser nicht gerecht werden.
Das ist übrigens nichts anderes als mit der Berichtserstattung über Japan vor vielen Jahren. Da war die Geistehaltung ähnlich. Heute trauen sich viele Journalisten nicht mehr kritisch über Japan zu berichten - dabei gibts da auch noch genug Baustellen.
Eine sehr schöne Doku zum Journalismus in Deutschland:
Die Ware Wahrheit - YouTube
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21.01.2012, 15:28 #26Nicoletta
AW: Leidendes Afrika...
Trotz allem ist es falsch den Nachrichtenmedien pauschal einseitige Berichte nachzusagen. Erst recht wenn man argumentiert: Das Blatt A lese ich nicht, weil da immer linksgerichten (oder sonstwas) berichtet wird. Es gibt heute ein Breite an Medien wie niemals zuvor, selektiv nur die Blätter zu lesen, von denen man meint sie würden fair berichten ist gleichbedeutend mit undifferenzierten Journalismus - den es ohne Frage auch gibt.
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01.02.2012, 02:04 #27Der Schmied von Kochel
AW: Leidendes Afrika...
Es ist schön wenn sich andere Länder außerhalb Afrikas ihrer Verantwortung bewusst sind und dem schwarzen Kontinent unter die Arme greifen. Was also tun? Genau, wir suchen uns eines der ärmsten Länder raus und setzen da ein 200 Millionen Dollar Kongresszentrum für die afrikanische Union hin: African Union Conference Center, Chinese Netizen Reactions – chinaSMACK
Äthiopien...war das nicht das Land mit Hungersnöten, Trinkwasserknappheit und Kinderarbeit? Es ist doch schön wenn Taten mehr beschreiben als Absichtsbekundungen.
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10.02.2012, 09:54 #28dARius
AW: Leidendes Afrika...
Ich kann es wirklich nicht mehr hören. Natürlich haben wir Europäer schlimmes in Afrika angestellt. Aber uns jetzt fast ein jahrhundert dafür zu beschuldigen, dass in diesen Kontinent nichts läuft, finde ich unangebracht. Es gibt sehr wohl andere Motive, wie z.B. Korruption, wenig Investition in Bidlung, Brain Drain, etc.
Wenn ich mir so Afrika ansehe, fallen mir 2 Sprüche ein:
1) Gib jemanden einen Fisch und er hat einen Tag was zu essen. Bringe ihm das Fischen bei und er wird ein Leben lang satt sein.
Somit unterstütze ich den Kurs Chinas in Afrika mehr als das von uns Europäern. Sein wir mal ehrlich: Was haben denn die Spenden von uns Europäern gebracht? Sie sind zum Großteil in die Taschen einiger korrupter Staatsangestellter gegangen. Wenn das Geld klug investiert worden wäre, stünden einige Länder besser dar als sie dies heute tun. China bringt Arbeit nach Afrika und den Afrikanern wird beigebracht, dass man für seinen Lohn etwas tun muss. Was würdet ihr denn tun, wenn ihr Spenden kriegt für eig. nichts tun? Arbeiten? Hat Deutschland, als es nach dem 2. WK zerbombt wurde, ein halbes Jahrhundert kritisiert, warum es von den "bösen Alleierten" zerstört wurde, oder hat es seine Schuld eingesehen und hat sich durch harte Arbeit an die Spitze Europas gekämpft und vom unbeliebtesten zum populärsten Staat der Welt gemausert? Wohl eher das Zweitere. Natürlich sind die 2 Situationen nicht ganz vergleichbar, aber man kann Parallelen ziehen. Und zum Punkt des Preises für die chinesische Hilfe: Ja was ist wohl der Anreiz einer jeder Investition? Natürlich Kohle machen! Und es ist nicht so, als ob China selbst darauf gekommen wären - sie haben es von uns in ihrem eigenen Land gelernt. Wieso sollen nicht beide Seiten profitieren können. Und die Projekte Chinas bringen nicht allen in Afrika was - da stimme ich euch zu. Aber die Projekte bringen mehr als spenden, die in die Kassen dubioser Gestalten gehen. Von demnach empfinde ich die Kritik an Chinas Vorgehen als eine Art Neid des Westens, dass China diesen mit seinen eigenen Waffen schlägt.
2) Stehe deinen Freunden nahe, aber deinen Feinden noch näher: Länder wie China, Indien, Singapur, etc. waren doch auch Kolonien, die ausgebeutet wurden. Und nun boomen diese Länder. Man kann argumentieren, dass China nur an seiner Küste vom Westen besetzt wurde, doch genau dieser Teil ist der am stärksten wachsende Teil des Landes. Wieso möchte man sich fragen? Weil die Herren ganz nach dem Vorbild Japans seinen Feind alles nachmachen. Man muss nur auf China schauen - das geht von der Art der Kleidung bis hin zum Management in Betrieben. Natürlich ist dies noch ausbaufähig, aber sie kommen uns immer näher. Wir dachten, dass wir durch die Globalisierung es nur wir sind, die gewinnen, da wir andere Länder wie in Afrika einfach ausplündern können. Dass es uns aber andere nachmachen würden, diese Variable wurde wohl in unseren Rechnungen außer Acht gelassen. Da kommen mir gleich die asiatischen Tigerstaaten in den Sinn. Warum wachsen die so stark? Warum sind diese so kompetent? Na ein wichtiger Grund ist das exzellente Bildugnssystem in diesen Ländern. Wer kennt nicht Bildungseinrichtungen, wie die National University of Singapore, die renomierten Universitäten wie Harvard und Oxford in nichts nachsteht. Unterscheidungsmerkmale? Keine. Wir regen uns nicht über die brutale Vorgehensweise Chinas auf, sondern weil sie gelernt haben, unsere Methoden einzuwenden und offensichtlich damit noch erfolgreich sind. Ich muss ja nicht erwähnen, dass wir nicht besser sind. Da muss man sich nur westliche Unternehmen anschauen und unter welchen Bedingungen sie Arbeiter in Schwellenländern arbeiten lassen. Das geht die Geschichte weit - von Shell in Nigeria bis Apple in China. Demnach kann ich die Asiaten gut verstehen, dass die den westlichen Moralfinger satt haben. Die Afrikaner bzw. ihre politische Klasse scheinen im Gegensatz zu andern erfolgreichen Nationen nicht verstanden zu haben, wie die Welt funktioniert.
Natürlich erklärt die Kolonialisierung Afrikas deren Misere heutzutage. Aber diesen historischen Abschnitt für deren beständigen Misserfolg heranzunehmen finde ich nicht gerechtfertigt. Es gibt sehr viele andere Gründe, wie erwähnt das Bildungssystem, Korruption, Bürgerkriege (bei welchen wir eine Teilschuld tragen, da die Grenzziehungen der Länder nicht nach ethnischen Prinzipien, sondern nach geographischen - sprich, man hat nicht darauf geachtet, welche Völker man in einen Staat steckt (ob diese verfeindet sind, oder Familien trennt), sondern geographische Gegebenheiten (z.B. Gebirge, Flüsse, etc.) als Basis für eine Grenzziehung genommen, was natürlich zu Kämpfen führte - usw. die Chinesen lassen sich bei Handelsvereinbarungen mit dem Westen längst nicht mehr über den Tisch ziehen, da ihre Leute, die die Vereinbarungen mit uns machen, mindestens so gut ausgebildet sind wie die unseren. Z.B. hat die London School of Economics, eine der besten Universitäten weltweit, einen Anteil an asiatischen Studenten von 80%. Was Japan im 20 Jh. war, ist China in diesem Jahrhundert. Und anstatt ständig auf die Missstände in China hinzuweißen, sollten wir uns lieber um unsere eigenen Probleme kümmern, die nicht zu vernachlässigen sind.
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10.02.2012, 16:11 #29Nicoletta
AW: Leidendes Afrika...
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24.02.2012, 12:12 #30Volkerseitz
AW: Leidendes Afrika...
Gerne wird auch ein Komplott finsterer Mächte vermutet. Wer dies glaubt, sollte sich Napoleons Devise zu Herzen nehmen: ”Glaube nie an eine Verschwörung, wenn schlichte Inkompetenz als Erklärung ausreicht.”
Afrika braucht nicht mehr Hilfe, sondern integre Regierungen. Integrität lässt sich aber mit Entwicklungshilfe nicht kaufen. Mehr Geld hilft nicht gegen Korruption, Steuerhinterziehung, unfähige Verwaltung und Klientelpolitik. Obwohl die Entwicklung in vielen Teilen Afrikas kein Grund zu Optimismus ist, machen wir weiter ein Tauschgeschäft. Regierungen versprechen ihr Land in Ordnung zu bringen. Das interessierte Ausland sagt ihnen dafür Milliarden zu. Meist werden wunderbare Pläne gemacht. Nur umgesetzt wird davon wenig, deshalb leided Afrika.
Volker Seitz, Autor"Afrika wird armregiert"
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