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10.07.2010, 15:39 #1Yieva
Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Bürgerarbeit für tausende Langzeitarbeitslose
"Aktiv zu sein ist besser als zu Hause zu sitzen." Mit diesen Worten läutet Arbeitsministerin von der Leyen die "Bürgerarbeit" für Langzeitarbeitslose ein. Für 30 Wochenstunden gibt es 900 Euro.
Rund 34.000 Langzeitarbeitslose sollen ab kommendem Januar gemeinnützige "Bürgerarbeit" leisten. "Aktiv zu sein ist besser als zu Hause auf ein Jobangebot zu warten", sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die das Modellprojekt in Berlin vorstellte. Fast die Hälfte aller Jobcenter beteiligt sich demnach an der neuen Förderungsmaßnahme, bundesweit 197.
Projekt wird drei Jahre lang gefördert
Das dreijährige Projekt wird mit insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro gut zur Hälfte vom Bund (690.000 Euro) und zum anderen Teil vom Europäischen Sozialfonds finanziert. Damit werden die freiwilligen Modellversuche, die bislang nur in einzelnen Regionen in Sachsen-Anhalt statt gefunden hatten, auf alle Länder ausgeweitet. Die Jobcenter wählen ab dem 15. Juli bundesweit zunächst 160.000 Langzeitarbeitslose für eine sechsmonatige "Aktivierungsphase" aus, um sie gezielt in den Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Erfahrungsgemäß könnten vier von fünf Arbeitslosen auf diese Weise vermittelt werden oder verzichteten freiwillig auf Regelleistungen, sagte von der Leyen. Wer dagegen nach sechs Monaten übrigbleibt, soll zur Bürgerarbeit verpflichtet werden. Vorrangig gehe es dabei um Arbeitslose mit geringen Vermittlungschancen in strukturschwachen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit.
Für 30 Wochenstunden 900 Euro
Die "Bürgerarbeiter" könnten beispielsweise ältere und behinderte Menschen betreuen, Sportangebote für Jugendliche leiten oder Laub aufsammeln, schlug die Ministerin vor. Dabei könnten die Kommunen jedoch selbst entscheiden, welche Arbeiten "ihre" Bürgerarbeiter übernehmen können. Wichtig sei, dass die Arbeit gemeinnützig ist und keine regulären Jobs verdrängt. Für 30 Wochenstunden Arbeit bekommen die Bürgerarbeit ein Monatsgehalt von 900 Euro.
Wer "Bürgerarbeit" ablehnt, wird sanktioniert
Sollten Arbeitslose Angebote für "Bürgerarbeit" ablehnen, würden dafür laut Arbeitsministerium im Grundsatz die gleichen Regeln gelten wie für andere Arbeitsangebote. Dies würde auch mögliche Sanktionen einschließen. Die Linke kritisierte, mithilfe der Bürgerarbeit könnte "jeder Erbwerblose erpresst werden, gegen seinen Willen nahezu in Vollzeit, unabhängig von der Qualifikation für seine bloße Existenz zu schuften". Unklar sei auch, ob nicht doch durch die "Bürgerarbeit" bestehende Beschäftigungsverhältnisse verdrängt würden.
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Was haltet ihr davon?
Einerseits finde ich es gut, Menschen zu beschäftigen, denen schon seit Jahren die Decke auf den Kopf fällt, andererseits halte ich es für sehr gewagt, unausgebildete Menschen in dem Bereich einzusetzen. Gerade alte Menschen und Behinderte sind enorm sensibel und bedürfen einer besonderen Behandlung.
Zudem bezweife ich, dass jeder Mensch dem hohen Druck gewachsen ist, mit solchen Menschen umzugehen. Selbst wenn es nur leichte Tätigkeiten sind, bei emotionalen Ausbrüchen ist es oftmals sehr schwer, Behinderte oder alte Menschen zu beruhigen und angemessen auf sie einzugehen.
Außerdem weiß ich nicht, ob es so förderlich für ausgebildete Personen in dem Gebiet ist, wenn die Betriebe zukünftig die Möglichkeit haben, die schwächer bezahlten Ex-Hartzler einzustellen, statt dem teuren ausgebildeten Personal.
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Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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10.07.2010, 16:07 #2Cloud
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
ich würde es gut finden
bin selbst Arbeitslos und das wäre mal die richtige alternative...
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10.07.2010, 20:28 #3Jayner
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Ich finde es ansich auch gut. Bin schon 21 und noch immer Arbeitslos, besser als garnix zu machen. Allerdings sehe ich auch einige Schwierigkeiten, eben die, die du schon genannt hast. Arbeit finden für Ausgebildete wird noch schwerer und die Firmen missbrauchen das System sicher auch zu ihren eigenen Gunsten wegen.
Was die unausgebildeten Menschen in der Menschenpflege angeht.. ich finde sogar manchmal schon das zuviel Zeit in die Ausbildung gesteckt wird. Gibt soviele Dinge die mir in der Gesundheitspflege gelehrt wurden die ich schlichtweg schon als 13 Jähriges Mädel von ganz alleine wusste. Allerdings verstehe ich deine Bedenken, nicht jeder Mensch ist gleich und wenn der falsche Mensch einen Menschen betreut kann das fatale Folgen haben.
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02.08.2010, 10:53 #4Der Schmied von Kochel
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Weiterer Nachteil: Herabstufung von gut ausgebildeten Personal das seine Arbeit durch Aushilfen erledigt sieht. Zwangsläufig würde ein niedrigeres Qualitätsniveau Einzug halten. Einsatz in öffentlichen Ämtern ja, allerdings nur dort wo keinerlei fachspezifische Ausbildung benötigt wird, was die Wahl etwas eng gestaltet.
Im Übrigen halte ich es für etwas lächerlich z.B. die Wehrpflicht/Zivi abschaffen zu wollen, dann aber solcherlei Dinge anzugehen. Wir schneiden vorne ab und fügen hinten an.
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02.08.2010, 11:29 #5Samyra
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
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02.08.2010, 11:39 #6Der Schmied von Kochel
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Dieses Argument zieht seit der letzten Verkürzung der Wehrpflicht nicht mehr, denn seit dem werden Wehrpflichtige mit Aussicht auf solch einen Studien- oder Arbeitsplatz vom Dienst als befreit angesehen, je nach Alter temporär oder für immer. Die Lücke die im öffentlichen Haushalt durch den Wegfall dieser Arbeitskräfte klaffen würde wäre immens. Im Falle der Bundeswehr würden zum Beispiel die Instandhaltung des Fuhrparks immens leiden, oder die Truppenverpflegung, oder administrative Dinge oder oder oder.... Wo ist der Gewinn wenn man Zivis und Bundis wegstreicht aber dann zu solcherlei Lösungen wie hier besprochen zurückkommt? Flickenteppich ausbessern.
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02.08.2010, 11:47 #7iHook
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Wo ist der Gewinn wenn man Zivis und Bundis wegstreicht aber dann zu solcherlei Lösungen wie hier besprochen zurückkommt?
Das Gehalt bei Bund und im Zivildienst ist ein Witz, verglichen mit der damit zu leistenden Arbeit.
Wieso hat der Staat das recht diese Menschen auszubeuten?
Langzeitarbeitslose dafür einzusetzen ist eine deutlich bessere Idee, ich bin mir sicher, dass auch ein Gehalt von 900€ eine "Befriedigung" verschafft, und die Leute nicht einschlafen lässt.
Junge, motivierte, Männer auszubeuten, die gerade durch ein schnelles Studium schnell in den Arbeitsmarkt kommen und so den Staat viel besser finanzieren halte ich immernoch für eine dumme Idee.
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02.08.2010, 11:56 #8Der Schmied von Kochel
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Als Teil dieser Gesellschaft - oder meinetwegen dieses Staates - halt ich es für richtig einen Beitrag zu Erhaltung von diesem zu leisten. Dabei mache ich keinen Unterschied zwischen Bund oder Zivi, denn beides ist wichtig. Dies als Sklaverei anzusehen halte ich für egoistisch, liegt aber im Trend des Zeitgeistes.
Die Zeit beim Bund kann ich wohl getrost als finanziell sorgen freiste ansehen. Freie Unterbringung, 24/7 freie Verpflegung, horrendes Entfernungsgeld bei dem mehr übrig blieb und hunderte kleine Bonus die jeglichen Aufwand wett machten. Arbeitstechnisch ging es eher gemächlich zu und ohnehin war viel Zeit. Wer will kann an Schulungen teilnehmen die einem auch im Nachhinein hilfreich sind (z.B. Ausbildereignung). Deine Haltung ist mir ein Rätsel. Ein Rätsel ist mir zudem, warum Bund/Zivi als Sklaventum angesehen wird, 1 Euro Jobs oder eben die hier genannten Möglichkeiten eben nicht?
Siehe oben, hierbei handelt es sich um einen nicht mehr aktuellen Mythos.
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02.08.2010, 12:49 #9Samyra
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Das könnte man ja so gelten lassen, wenn es auch alle gerechterweise treffen würde. Nur tut es das eben nicht, denn für Frauen besteht eine solche Pflicht ja nicht. Insofern haben Männer einen Nachteil, da sie zu dieser Pause in ihrer Ausbildung gezwungen werden. Dass sich da inzwischen schon etwas tut, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber gerecht ist es noch lange nicht.
Ob diese "Bürgerarbeit" der richtige Weg ist, weiß ich auch nicht recht. Gemeinnützige Arbeit ist ja schon gut und auch notwendig. Und es ist auch wichtig als Arbeitsloser einen Weg zu finden, wieder etwas zu tun. Aber gleichzeitig klingt diese Aktion für mich auch wieder wie eine günstige Gelegenheit, billige Arbeitskräfte hervorzubringen und gleichzeitig die Arbeitslosenzahlen verschönern.
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02.08.2010, 16:32 #10Unregistriert
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Die Idee der Bürgerarbiet ist doch nicht schlecht! Sie wurde schließlich auch getestet und hat in Modellgebieten die Arbeitslosigkeit nachweislich gesenkt. Nur zu bezweifeln, oder die Tatsache dass ein Langzeitarbeitsloser dem Druck der Arbeitswelt nicht gerecht wird, bedeutet ja nicht, dass der Rest der arbeitenden und damit zahlenden Bevölkerung dies nicht ändern darf oder sich darum bemüht.
Es gibt ja diverse Bewegungen und Internetseiten gegen diese Modelle und es wird dort Bürgerzwang genannt, wobei aber die Seite der Zahlenden nicht beleuchtet wird. Denn ebenso wie Renten müssen auch HartzIV Zuwendungen zuerst einmal erwirtschaftet werden. Und da auf eine Zwangsarbeit hinzuweisen ist schon ziemlich gewagt.
Ich finde es überhaupt als zwang an wenn jemand, der staatliche Transferleistungen annimmt, dies nur weiter erhält wenn dies mit einer Verpflichtung zur Arbeitsaufnahme verbunden ist. Es kann sich ja auch kein einziger der sozial-versicherungspflichtig arbeitet von den Zahlung dieser Beträge entziehen.
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03.08.2010, 07:05 #11Gilligan
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
generell eine gute idee, jedoch abhängig vom einsatzgebiet in denen die langzeitarbeitslosen eingesetzt werden sollen. bei tätigkeiten, wie z.b. das hier genannte laub sammeln, oder andere hilftstätigkeiten, die gemeinnützig sind und eher für "gering qualifizierte" geeignet wären, finde ich den zwang in arbeit zu kommen, sich also seinen lebensunterhalt selbst zu verdienen, sehr gut. es nützt nicht nur dem staat, sondern auch den betroffenen sehr persönlich und direkt. denn oft stellt die lange arbeitslosigkeit doch zugleich, miteinhergehend, eine art, im gewissen rahmen natürlich, distanzierung von der sozialisierung der betroffenen dar.
nicht zuletzt aus resignation und verzweiflung, unzufriedenheit über eintönigkeit im leben, durch das gefühl nicht gebraucht zu werden, entwickelt sich ein lebenszustand, der depressiv stimmen kann und dadurch auch zu einer stagnation in der selbstverwirklichung führt. es kann eben zu einer aussichtlosen situation führen, die durch das genannte bewirkt, dass man sich nicht mehr bemüht und den willen verliert, der situation zu entkommen.
aus diesem grunde eben eine gute idee und eine gute hilfe. jedoch bedenklich, ob die personengruppen eben auch in solchen, wie bereits genannt, sensiblen und doch menschlich anspruchsvollen arbeiten, eingegliedert werden sollten. auch wenn hier primär "nur" die rede von betreuung der alten oder kranken ist, bedarf dies doch einer, in erster linie, persönlichen eignung dazu und natürlich einer fachlichen. deshalb halte ich nichts davon, nicht gut genug ausgebildete menschen in jobs zu bringen, die mit der menschlichen pflege, wenn auch nur im kleineren rahmen, zu tun haben. nicht nur, weil es eben wegen mangelnder ausbildung und mangelnder erfahrung zu unangemessenen reaktionen kommen kann, sondern auch deshalb, weil es für die ex-langzeitarbeitslosen bedeuten würde, letztendlich auch in einer wahrscheinlich stagnierenden situation zu stecken, die zwar aufgaben vermittelt, aber dennoch in manchen fällen nicht befriedigend wirken kann. zudem kommt eben noch die tatsache, dass einkommen auch motiviert und gerade im bereich der arbeit mit menschen sowieso, oft ein in meinen augen zu geringer verdienst gezahlt wird. das der in höhe von 900 eur für die tätigkeiten vielleicht angemessen ist, mag ja sein. die gefahr finde ich jedoch zu groß, dass er als unzureichend für die arbeit mit menschen empfunden wird und sich dieses empfinden negativ auf den umgang mit den zu betreuenden personen, durch die ehemals langzeitarbeitslosen, auswirken kann.
so ist es doch nicht gewährleistet aus den einfachen arbeiten, oder gar aus der arbeitslosigkeit langfristig, heraus zu kommen und diese jobs haben wirklich den beigeschmack, dass diese eingesetzten als billige arbeitskräfte missbraucht werden könnten.
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03.08.2010, 16:00 #12rYo
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Kriegen die 900€ Brutto oder Netto?
Netto für 30stunden Woche wäre eine Frechheit!
5 Jahre Ausbildung offiziell 40 Stunden woche (eigentlich mehr) und kriege auch nicht viel mehr als diese 900€ Netto (Steuerklasse1). Wäre ja klasse :X
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03.08.2010, 18:53 #13Gilligan
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
mh, dass weiß ich jetzt gar nicht genau obs brutto oder netto ist, ich würde aber sagen brutto.
aber was ist das für ein job von dem du redest?
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03.08.2010, 21:55 #14Sanchez
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Ich wäre ja davor HartzIV abzuschaffen und die Leute die die Steuern hinterziehen zu erhängen (also die FDP und viele ihrer Wähler).
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04.08.2010, 09:58 #15iHook
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04.08.2010, 17:17 #16DevouringKing
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
was hat es eigentlich mit den angedeuteten sanktionen auf sich. mich würde interessieren wie diese aussehen, und was eine sanktion für folgen hat.
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05.08.2010, 00:12 #17Unregistriert
Das Problem liegt viel viel tiefer! Ändert eure Weltsicht !
Himmel,
das ist echt erschreckend, daß die meisten hier dieses Sklavenetablierungsprogramm befürworten! Das zeigt sehr deutlich, daß die meisten jungen Menschen hier keine Ahnung von den Hintergründen in der Politik haben.
Es gibt eine Prognose, daß in Zukunft nur 20% der Weltbevölkerung ausreichen werden, um 80% der benötigten Dienstleistungen und Güter zu erbringen bzw. zu produzieren (Stichwort Tittytainment bei Wikipedia). So.
Für die Schlaueren unter euch bräuchte ich jetzt nicht mehr dazu schreiben. Für die, die noch etwas Input brauchen, sag ich noch etwas dazu.
Zunächst dieser schöne Kommentar:
"Als Teil dieser Gesellschaft - oder meinetwegen dieses Staates - halt ich es für richtig einen Beitrag zu Erhaltung von diesem zu leisten."
Das ist an sich ja keine schlechte Einstellung. Aber der Sinn des Menschen besteht nicht darin, ein Arbeitsinstrument für die Gesellschaft zu sein. Unsere ganze Zivilisation ist ein Betrug an der Menschheit, da wir gar keine Wahl mehr haben, unsere eigentlichen Fähigkeiten und urmenschlichen Bedürfnisse auszuleben, die da zum Beispiel wären:
Zusammengehörigkeit - ja, aber in einer überschaubaren Gruppe von Gleichgesinnten, in der man eine Mitbestimmung hat. Nicht zwangsweise massenkonform leben müssen auf einem globalisierten Fremdkörper ohne jegliche Einflußnahmemöglichkeit. Alt werden (und damit unproduktiv) ist strafbar. Der letzte Schritt nach diesem Zwangsbeschäftigungs-Etablierungsprogramm für die überflüssig Gewordenen (die, die voraussichtlich kein Geld mehr erwirtschaften können) zur "Vervollkommnung" des stetig wachsenden / immerwährenden LeistungsSystems wäre demnach der geplante Exodus für alles, was nicht anschaffen geht.
Angelerntes Arbeiten für die eigenen Bedürfnisse - also nicht Tag für Tag anonym in ein anonymes Unternehmen reisen (dieser Teil des Tages ist schon immense Zeit- und Energieverschwendung!), um dort Tätigkeiten auszuführen, die einzig und allein dem UN dienen, nicht aber dir selbst. Von dem anonymen Lohn kaufst du dir die Sachen, die du eigentlich selbst produzieren könntest - wenn du Zeit dafür hättest!
Bestes neuestes Beispiel dieses perversen (dieses Wort bitte wörtlich nehmen) Systems ist die Krippenbetreuung für unsere Kinder. Die Mutter geht arbeiten, damit sie Geld verdient (das Heiligste, was der Mensch hier noch erreichen wird können ist ein dickes Konto). Dieses Geld gibt sie dann wiederum an fremde Frauen, die ihre Kinder betreut. Und diese fremden Frauen betreuen (viel zu viele) Kinder, die nicht ihre eigenen sind, sie bekommen viel zu wenig Geld dafür und können eine individuelle Förderung der Kinder niemals realisieren, so wie es die leiblichen Mütter könnten. Selbst wenn man dieses "Kinder-in-staatliche-Hände-Programm" verbessern würde, würde das nichts an der Perversion an sich ändern.
"Wo ist der Gewinn wenn man Zivis und Bundis wegstreicht aber dann zu solcherlei Lösungen wie hier besprochen zurückkommt?"
Der Gewinn ist die schrittweise Einführung für die Implementierung der Neuen Weltordnung. Wenige Sklaven erwirtschaften den Luxus der Superreichen. Der Rest der Weltbevölkerung ist mittlerweile überflüssig und muß liquidiert werden (dazu bitte nach John Holdren recherchieren, der Berater Obamas, der schon ein dickes Buch über seine tollkühnen Zukunftstheorien veröffentlich hat. Darin kommen so leckere Sachen vor, wie Bevölkerungssterilisierung durch Medikamente im Trinkwasser, informiert euch über FEMA Coffins (schottendichte Massengrabsärge) und Renovierung der bestehenden "concentration camps"). Klingt verrückt, hm? Klingt nach Verschwörungs-Theorie!!
Ich bin eigentlich kein schlechter Mensch, aber Leute, die so leichtfertig alles, was mit Hintergrundpolitik zu tun hat und somit nicht in den Massenmedien genannt wird, so abwertend und herablassend als "dumme Verschwörungstheorien" hinstellen, gehören in meinen Augen richtig verdroschen, daß er oder sie das Selberdenken wieder lernt.
Buchtip: Aldous Huxley's "Schöne neue Welt". Lesenswert alleine wegen seines Vorwortes von 1949, in dem er seinen eigenen Roman als "Anti-Utopie" beschreibt. Darin fordert er zu einer weltweiten Bürgerbewegung auf, um den Wahnsinn, der sich rasend schnell Bahn bricht, zu stoppen. Findet was über Huxley raus. Er hatte einen Bruder, worauf sein Wissen basiert....
Zitat:
"Wer so tut, als ob er die Wahrheit verkünde, wird geliebt. Wer sie wirklich verkündet, wird gehaßt." (A. Huxley, Journalist)
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05.08.2010, 00:54 #18sanddorn
Die Globalisierungsfalle - wer jetzt nicht die Augen aufmacht, wird hinenfallen
Die grün-rot-schwarz-gelben PropagandistInnen von Hartz IV nehmen den Mund voll: "Umfassende Arbeitsangebote" wollen sie machen. Doch um reguläre, tarifliche und Existenzsichernde Arbeitsverhältnisse auf dem ersten Arbeitsmarkt wird es sich dabei nicht handeln. Hartz IV soll und kann keine vernünftigen Dauerarbeitsplätze für fünf bis sechs Millionen Erwerbslose produzieren.
Aber auch die bisherigen Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie etwa ABM sind politisch nicht gewollt, Was unterm Strich letztlich bleibt, ist die "gemeinnützige Arbeit". 600.000 bis 700.000 dieser Pflichtverhältnisse sollen bundesweit eingerichtet werden, 10.000 allein in Hamburg. 6,3 Milliarden Euro will der Bund dafür ausgeben, 170 Millionen Euro fließen davon in die Hansestadt, und die Wirtschaftsbehörde will noch einmal 97 Millionen Euro draufpacken.
In der offiziellen Sprachregelung sind das "Arbeitsplätze", und auch in der Arbeitslosenstatistik werden die 1-Euro-JobberInnen zukünftig nicht mehr auftauchen. Dabei handelt es sich bei diesen Tätigkeiten keineswegs um "ordentliche Arbeit", ja es sind noch nicht einmal "Jobs": Diese "Arbeitsgelegenheiten" begründen kein Arbeitsverhältnis, sie finden ohne Arbeitsvertrag statt, sie sind nicht tarifiert, sie werden nicht entlohnt, die Beschäftigten besitzen nicht die normalen ArbeitnehmerInnenrechte und können zwangsverpflichtet werden. Die 1-Euro-Jobs dienen nicht der Integration in den ersten Arbeitsmarkt, sondern der Sanktionierung und der Überprüfung der "Arbeitswilligkeit". Kurzum: Sie sind der Einstieg in eine neue Form von Arbeitsdienst.
Die 1-Euro-Tätigkeiten sollen "gemeinnützig" und "zusätzlich" sein. Folgt man Koryphäen wie der Hamburger Sozialsenatorin Schnieber-Jastram oder dem BDI-Präsidenten Michael Rogowski, so ist heutzutage schon die Bereitstellung eines Arbeitsplatzes an sich eine soziale und damit gemeinnützige Tat. Und auch die "Zusätzlichkeit" wird gleichsam täglich produziert: Der Kahlschlag in allen Bereichen des sozialen Hilfesystems, die Ausdünnung von Leistungskatalogen, jede Entlassung und jede geschlossene Einrichtung schafft neue "Zusätzlichkeiten", mit der 1-Euro-Tätigkeiten in diesen Bereichen gefordert und begründet werden. ErzieherInnen, die bei der Schließung ihrer Kitas arbeitslos werden, sollen nach einem Jahr Erwerbslosigkeit die selbe Arbeit in einer anderen Einrichtung oder als Tagesmutter erledigen - erzwungenermaßen und für 1 Euro die Stunde. Entlassene KrankenpflegerInnen arbeiten anschließend für 1 Euro in irgendwelchen Pflegediensten, erwerbslose MaschienenschlosserInnen oder LandschaftsgärtnerInnen leiten für 1 Euro in Beschäftigungsprojekten Jugendliche an - die dort ihrerseits auf 1-Euro-Basis, arbeiten. Der Spirale des Lohndumpings und der Entwertung von Qualifikationen sind keine Grenzen gesetzt.
Ganz Schlaue rechnen einem dann gerne vor, dass alles doch nur halb so schlimm sei, schließlich würden doch die neuen ZwangsdienstlerInnen genauso viel verdienen wie zum Beispiel eine Verkäuferin bei Aldi. In dieser Milchmädchenrechnung wird nicht nur der eine Euro zum "Lohn" sondern gleich das ganze ALG II. Damit kommt die ganze perfide Logik von Hartz IV auf den Punkt: der gesetzliche Euphemismus der "Grundsicherung" entpuppt sich als Entgelt für eine zu erbringende Gegenleistung. Alle Politiker von den Grünen bis zur CDU sind sich einig: Das Existenzminimum ist hierzulande kein Grundrecht, man muss es sich vorher erst einmal verdienen.
aus: Sozialforum Bergedorf
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05.08.2010, 09:22 #19Gilligan
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05.08.2010, 11:02 #20Taschendrachen
AW: Langzeitarbeitslose: Bürgerarbeit statt HartzIV
Also die "Allgemeinnützige Arbeit" finde ich persönlich stumpf und dumm. Ich stelle es auf etwa das gleiche Niveau wie die 1€ Jobs, da hier auf unergründlichen Wegen Jobs geschaffen werden, die genauso gut zu gerechten Löhnen verrichtet werden können. Als Reaktion auf diese "Arbeitslose Putzkolonne" werden wieder bei den Städten und Gemeinden Jobs gestrichen, weil durch diese Masznahmen billigere Kräfte auf dem Markt zur Verfügung stehen -> wieder mehr Arbeitslose.
Die Wehrpflicht abzuschaffen fänd ich zwar auch für mich persönlich toll, da ich meinem Arbeitgeber weiterhin zur Verfügung stehe, allerdings wird unsere Soziale Pflegestruktur zu einem groszen Teil von den Zivildienstleistenden verrichtet. Wenn die Wehrpflicht abgeschafft werden SOLLTE, dann müsste mehr Personal eingestellt werden, das wesentlich teurer als ein "Zivi" ist, das würden die Lobbyisten aber niemals zulassen, find ich auch okay. Woher soll denn immer das ganze Geld genommen werden, wenn nicht stehlen? Wir dürfen ja auch 10.000.000.000€ im Jahr einsparen, da kommt es auf soziales Engagement anstelle von rummotzen an. Jetzt haben wir halt Schwarz/Gelb in der Bundesregierung.
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Hm grundsätzlich immer ist ein Widerspruch du Arschloch!
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