Umfrageergebnis anzeigen: Zusammenhang des Krawalls?
- Teilnehmer
- 27. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
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Infolge der ermordeten Person (Im Artikel erwähnt)
1 3,70% -
Aufstand der Unterschicht (Spaltung zwischen Arm & Reich wird immer grösser)
8 29,63% -
Grundlose Demolation von gewissen Menschen
16 59,26% -
Anderer Grund (Bitte erwähnen)
2 7,41%
Ergebnis 1 bis 20 von 39
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09.08.2011, 16:36 #1Nortenmind
Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Zuerst was uns die Medien berichten:
Die Ausschreitungen fordern ihr erstes Opfer: Die Polizei hat einen toten Mann in einem Auto gefunden. 16 000 Polizisten sollen in London nun eine vierte Chaos-Nacht verhindern.
Die schweren Krawalle von Jugendlichen in London haben den ersten Toten gefordert: Ein 26-Jähriger, der in der Nacht zum Dienstag angeschossen wurde, starb im Krankenhaus, teilte Scotland Yard mit. Der Mann war am Montagabend mit mehreren Schusswunden in einem Auto im Bezirk Croydon gefunden worden. Zu den Hintergründen seines Todes ist bisher nichts bekannt.
London: Traditionelle Multikulti-Stadt
Die 7,5-Millionen-Metropole London nennt sich selbst gern einen Schmelztiegel. Menschen aus mehr als 100 Nationen leben hier zumeist friedlich zusammen - weit mehr Sprachen und Dialekte werden gesprochen.
Einige Teile Londons sehen aus wie nach einem Bombenangriff: Häuser liegen ausgebrannt in Trümmern, Rauch steigt über der englischen Hauptstadt auf. Nun hat sich der aus den Ferien zurückgeeilte Premierminister David Cameron erstmals an die Öffentlichkeit gewandt: «Wir werden alles tun, um die Ordnung wiederherzustellen», sagte er in einer Fernsehansprache. Als Sofortmassnahme werden 10 000 zusätzliche Polizisten aus ganz England in die Vororte Londons geschickt. Ingesamt kämpfen dann 16 000 Ordnungshüter gegen die Randalierer.
«David Cameron kann sich auf keinen Fall eine vierte Krawallnacht leisten», erklärt eine BBC-Korrespondentin die Aufstockung. Die Londoner Polizei hat inzwischen Eltern in der britischen Hauptstadt aufgefordert, ihre Kinder in der kommenden Nacht zu Hause zu behalten.
Social Media als Brandstifter
Die Ausschreitungen hatten sich in der Nacht auf Dienstag auf weitere Stadtteile ausgeweitet, so auch auf das Quartier Ealing. «Es sieht aus wie in einem Kriegsgebiet, unfassbar», sagt ein Anwohner zur BBC. Die Polizei - mit 6000 Beamten im Einsatz - verhaftete rund 450 Randalierer, die teilweise Molotow-Cocktails auf Polizisten geworfen hatten. Gegen 69 Personen sei Anklage erhoben worden. Damit nicht genug: In der Nacht zum Dienstag hat es erstmals auch Plünderungen, Brandstiftungen und Randale in Birmingham, Liverpool und Bristol gegeben.
Die Regierung versucht mit allen Kräften, die Ausschreitungen in den Griff zu kriegen. Das Problem: Viele der zumeist kleinen Gruppen von Jugendlichen nutzen SMS, Instant Messenger und Twitter, um ihre Angriffe zu koordinieren und sich einen Vorsprung vor der Polizei zu verschaffen. Sie gehen skrupellos vor: «30 maskierte Jugendliche haben vor meinen Augen einen Floristen-Laden angegriffen und niedergebrannt – völlig ohne Grund», sagt eine Augenzeugin.
Mob fackelt Autos ab
Die Jugendlichen schrecken auch nicht vor Gewalt gegen Beamte zurück: In London nahm die Polizei drei Personen unter dem Verdacht des versuchten Polizistenmordes fest. Der Beamte war am frühen Dienstagmorgen in Brent im Norden der Hauptstadt angefahren worden. Er hat nach Plünderungen mehrere Fahrzeuge angehalten. Dabei sei ein Auto davongefahren und habe den Beamten erfasst, teilte die Polizei mit. Das Fahrzeug sei später erneut gestoppt und drei Personen festgenommen worden.
Im Stadtteil Croydon brannte ein ganzer Häuserblock, meterhohe Flammen züngelten in den Nachthimmel. Anwohner mussten evakuiert werden. Der «Guardian» zitierte einen Polizisten mit den Worten: «Wir kommen nicht dagegen an. Wir haben die Zerreissgrenze überschritten.»
Polizeiwache in Brand gesetzt
In Hackney attackierten hunderte Jugendliche Geschäfte und zündeten Autos an. Plünderer erbeuteten Alkohol, Zigaretten, Süssigkeiten und Toilettenpapier. «Das ist der Aufstand der Arbeiterklasse. Wir verteilen den Wohlstand um», sagte der 28-jährige Bryan Phillips, der sich selbst als Anarchist bezeichnet.
Gewalt schwappt in weitere Städte über
Die Gewalt griff erstmals auch auf Städte ausserhalb Londons über. Im Zentrum von Birmingham wurden in der Nacht zum Dienstag 87 Jugendliche festgenommen, nachdem sie Schaufenster eingeworfen und Auslagen geplündert hatten. Eine Polizeiwache wurde den Angaben zufolge von Randalierern in Brand gesetzt.
In Liverpool zog ein Mob von mehreren hundert Vermummten durch die Strassen, zwang Autofahrer aus den Fahrzeugen auszusteigen und setzte die Wagen danach in Flammen. In Bristol versuchten Polizisten, eine randalierende Meute von rund 150 Jugendlichen in Schach zu halten.
Bilder des Krawalls:
Gemäss Medien handle es sich um den Aufstand des 29-Jährigen, welcher von der Polizei erschossen wurde.
Ich denke, hier liegt mehr dahinter.
Entweder wollen einfach mal ein paar Menschen die "Sau" rauslassen oder es ist ein Aufstand der Unterschicht...
Was denkt Ihr?
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Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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09.08.2011, 18:30 #2Sebi82
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Schon schlimm was da zur Zeit passiert.
Um deine Umfrage zu beantworten wüsste ich gerne warum der 29 Jährige von der Polizei erschossen wurde. Vielleicht hab ich es überlesen, aber ich kann dazu noch nirgends etwas finden.
.......Momentan glaube ich an eine Kettenreaktion in der alles zusammen kommt. Bei solchen Ausmaßen an Krawallen kann man glaube ich nur selten, solche Taten an einem hintergrund festmachen. Einige machen aufgrund des Vorfalls mit, andere wollen nur Frust ablassen, einige machen mit weil es ihnen gefällt.....und wieder andere glauben damit was zu erreichen.
MFG Sebi
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09.08.2011, 20:22 #3dARius
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Man kann klar erkennen, dass diese Krawalle rein gar nichts mit dem erschossenen Mann zu tun haben. Das sind jugendliche Gangs, die nur rumwüten und deren Dummheit freien Lauf lassen. Die wenigsten wissen überhaupt, dass der 29-jährige Mann angeblich auf die Polizei mit einer Pistole gefeuert haben soll - demnach war es Notwehr. Natürlich kann man über die Indizien streiten, aber schon die Familie des Mannes hat in einem Interview bekannt gegeben, dass für sie nur ein paar Fragen im Fall unbeantwortet geblieben sind, die Krawalle aber nicht gutheißen. Und was ändert es bitte am Tod des Mannes, wenn 10-14-jährige Gangs ein Sonylager in Schutt und Asche legen, um dortige Güter wegzuschleppen? Kann ja sein, dass nur die Unterschicht sich an diesem Krawallen beteiligt, aber dies als Klassenkampf zu bezeichnen finde ich lächerlich. Die meisten Menschen in London haben Angst - ja auch die ärmere Bevölkerung. Dieses Rumwüten, ein Jahr vor der Olympiade, hat rein gar nichts mit Protesten oder dem Verkünden einer Botschaft zu tun: es ist und bleibt Vandalismus, das so schnell wie möglich bekämpft werden sollte! Eine Frage stellt sich mir trotzdem: Wieso geht die Polizei mit denen so schonend um?
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09.08.2011, 20:41 #4TrueValue
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Ich stimme Darius vollkommen zu.
Ich finde diese Krawalle einfach schrecklich, denn unschuldige Familien verlieren ihre Häuser, ihre Geschäfte, ihre Existenz.
Das es hierbei nicht um den 29 jährigen Mann mehr geht ist wohl klar, die ausländischen Jugendlichen wollen nur ihrer Zerstörungswut freien Lauf lassen.
Das ist für mich vollkommen inakzeptabel und wäre ich GB würde ich schwerere Geschütze auffahren als ein paar Polizisten mit Schlagstock um diesen Mob einzudämmen. Wie würden sie wohl reagieren wenn plötzlich Polizisiten mit SMG Waffen aufkreuzen und auch notfalls schießen? Dann wäre dieser Unfug schnell vorbei.
GB muss einfach ein "Machtwort" sprechen und diesen Menschen zeigen, dass sie ihre Wut auch anders zum Ausdruck bringen können und dabei nicht Unschuldige mit hereinziehen sollen.
mfG
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09.08.2011, 22:29 #5Nortenmind
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Ist erst seit heute Abend bekannt.
Polizei von Britanian angeblich gelogen gemäss diesem Artikel:
Die Polizei in Tottenham hat nicht in Notwehr getötet, schreibt Spiegel Online mit Bezug auf die Nachrichtenagentur dpa. Laut Untersuchungen von Scotland Yard hat der 29-jährige Mark Duggan nicht auf die Polizei geschossen. Am Tatort seien keine Geschosse gefunden worden, die aus der Waffe von Duggan stammten.
Bildstrecken Putzaktion in London
Zuerst stellte die Polizei die Situation so dar, dass der Londoner am vergangenen Donnerstag das Feuer eröffnet habe. Der Polizeischütze habe aus Notwehr gehandelt, als er ihm in einem Taxi sitzend in die Brust schoss. Diese Version war von der Familie des Toten angezweifelt worden. Jetzt hat sich also herausgestellt, dass die Polizisten gelogen haben. Die Glaubwürdigkeit der britischen Polizei hat einen Tiefpunkt erreicht.
Duggans Familie hatte am Samstag zu einer Demonstration gegen die Polizei aufgerufen. Die Ansammlung vor der Wache im Londoner Bezirk Tottenham hatten Randalierer als Anlass für gewalttätige Krawalle genommen. Von Tottenham breitete sich die Gewalt auch auf andere Stadtteile aus.
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09.08.2011, 22:33 #6TrueValue
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Und wieso sollten die Polizisten dann einfach auf einen Mann in einem Taxi schießen? Aus Juxx und Tolerei?
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09.08.2011, 22:43 #7Nortenmind
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Ich weiss nicht ob du mal für längere Zeit in England warst, ich war es für 3.5 Monate.
Die englische Polizei ist unter der Bevölkerung bekannt für skrupelosoes vorgehen. Es war nicht selten in den News zu sehen, wie 5 Polizisten einfach 1 Minute lang auf eine Persone mit den Schlagstöcken einschlugen.
Der genaue Grund aber, keine Ahnung, ich poste jegendlich was die News uns erzählen...
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09.08.2011, 22:46 #8TrueValue
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Also ich habe auch schon mit sehr aggressiven Polizisten zu tun gehabt (Mossos in Spanien) und weiß, das diese auch manchmal bei kleinen Vergehen sehr übertrieben handeln. Aber einen Menschen erschießen? Das würde selbst der skrupeloseste Polizist nicht tun.
Und selbst wenn! Ein friedlicher Protest gegen die Polizei ist immer noch besser als ganz London in Schutt und Asche zu legen.
Diese Personen sind durch den Commonwealth in England, können also froh sein in einem "zivilisierten" Land zu leben. Aber anscheinend ist ihnen das nicht wichtig bzw sie schätzen es nicht. Die Jugend eben...weiß gar nicht wie schlimm es in den Ländern aussieht wo ihre Vorfahren herkommen und benehmen sich wie die Rowdies. Ich würde jeden einzelnen der dort etwas anzündet oder kaputt macht aus England sein Leben lang verweisen.
Just my two cents.
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10.08.2011, 02:48 #9riolu22
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Es ist schwer zu sagen, worum es hier genau geht. Immerhin handelt hier kein einzelner Mensch sondern mehrere Hundert und da kann jeder seine ganz eigenen Motive haben. Ich habe für grundlose Demolation gestimmt, weil das wahrscheinlich das Motiv für die Meisten ist. Die Meisten haben einfach die Situation genutzt und machen mit.
Mich macht das Ganze krank. Da gehen irgendwelche Trottel auf die Straße und legen alles in Schutt und Asche, was ihnen über den Weg läuft. Sie zünden Häuser an und sorgen dafür, dass Menschen all ihr Eigentum und ihre Wohnungen verlieren. Diese Menschen sind jetzt wahrscheinlich obdachlos und das nur wegen diesen Idioten. Dazu plündern sie noch Geschäfte und zerstören diese dann. Die Angestellten dieser Geschäfte sind jetzt arbeitlos und die Besitzer sind wegen der gestohlenen Waren und dem zerstörten Geschäft pleite und das wieder nur wegen diesen Schwachköpfen. Das ist alles grundlos und unnötig. Wie können die eigentlich nur so grausam sein? Diese Aufstände sollten mit Gewalt niedergeschlagen werden. So würde ich zumindest handeln.
Gibt es bisher neue Meldungen über Tode? Bisher ist zwar "nur" ein Mensch gestorben, aber ich bin mir sicher, dass es noch mehr Tote gibt.
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10.08.2011, 03:04 #10Der Schmied von Kochel
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Wie auch immer, wie bereits von @dARius erwähnt, ist das groesste hier auftretende Rätsel die Passivität der Polizei. Die Rede ist von gerade einmal ein paar Hundert Plünderern und anstatt denen die Gruetze aus dem Schädel zu prügeln schaut die Staatsmacht fröhlich zu. Besser noch, große Malls werden geschützt während kleine Läden - welche kaum die Möglichkeit haben den Schaden zu kompensieren - ausgeliefert sind.
Die Unruhen haben weder politischen Hintergrund noch sind sie der Aufschrei einer Kluft zwischen Arm & Reich, sie sind Spaß an Zerstörung und Zeichen einer Verwahrlosung gewisser Bevölkerungsgruppen. Wenn jemand, wie auf einem Foto zu sehen ist, 3 Pioneer Digital Receiver aus einem Einzelhandelsladen heraus schleppt, fällt es mir schwer eine Kausalitaet zwischen Gesellschaftskritik und verfehlter Sozialpolitik herzustellen.
Ha, die sollten sich mal ein Beispiel an unserer S21 Einsatzgruppe nehmen, die halten sogar mit Sturm und Drang in Rentner rein!
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10.08.2011, 03:15 #11riolu22
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Man muss es so sehen. Aus Malls kann man viel mehr stellen als aus kleinen Läden und deswegen muss die Polizei sie beschützen. Sie kann nicht überall gleichzeitig sein und muss versuchen, so viel Schaden wie möglich zu vermeiden und am meisten Schaden kann man nunmal an einer Mall anrichten. es ist zwar schrecklich für die kleinen Geschäfte, aber es geht wohl nicht anders.
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10.08.2011, 03:18 #12Wii-Freund
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Da ist auch viel das momentane Zeitalter der "falschen Menschlichkeit" schuld, jedes Individuum, egal was es gerade verbricht oder verbrochen hat, hat Anrecht auf rechtsstaatliche Behandlung. Egal ob der/die oder das grad was oder wen auch immer kaputtschlägt.
Er ist halt MENSCH und wird als solcher heutzutage auch behandelt. Das wissen die auch, deshalb handeln die ja auch so.
Während in der Politik darüber noch geredet wird schlagen die weiter alles kaputt.
Die "Schnelle Eingreiftruppe", die "Jungs fürs Grobe", die fehlen bei sowas. Kriegszustand ausrufen und Militär rein, ratzfatz gehen die Randalierer stiften.
Aber, ach ja, 2011, stimmt, Menschlichkeit und so, holen wir also lieber ne Truppe 68-er Psychiater zusammen und diskutieren das Problem aus, denn den Tätern muss ja schliesslich geholfen werden.
Aber wart mal, gabs da nicht noch ne andere Gruppe? Ach ja, die Opfer. Na die haben ja keinen was getan, also um die braucht man sich ja nicht sozial zu kümmern, die sind ja stabil, WEITERMACHEN!
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10.08.2011, 03:21 #13Der Schmied von Kochel
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Man muss es so sehen, in Malls befinden sich Ladengeschäfte von Handelsketten die unverhältnismäßig höhere Versicherungssummen aufbringen können als ein Tante Emma Laden um die Ecke. Wer jetzt in der Tatsache, dass die Proteste sich angeblich gegen ungerechte Umverteilung wenden und im Gegenzug eher der Kleine Laden anstatt Dior geplündert wird, kein grotesken Widerspruch sieht, der hat was verpasst. Aber ich kann dir sagen woran das liegt. Die "Demonstranten" haben sehr wahrscheinlich einen gewissen Mangel an Hoden, denn mit der Polizeikette vor der Mall will man sich dann doch nicht anlegen.
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10.08.2011, 08:05 #14dARius
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Was ich mir gut vorstellen kann bzgl. der Passivitaet der Polizei ist die Tatsache, dass Unruhen in Nordafrika und Nahen Osten stattfinden. Da hat auch Grossbritannien den Moralapostel bei den Diktatoren gespielt und muss jetzt aeusserst vorsichtig sein, wie es mit Unruhen im eigenen Land vorgeht. Natuerlich ist weder das Ausmass noch die Gruende vergleichbar, aber potentielle Eingriffe schon. Meiner Meinung nach wollen die Briten einfach zeigen, dass es auch eine friedliche Loesung fuer Unruhen gibt, auch wenn ihnen das nicht so gelingt. Sie muessen nun mal die Rolle spielen, die sie vor der UN und global vertreten. Wenn man Ghadaffi, Assad, China, etc. kritisiert, muss man denen zeigen, wie es gehen sollte. Was wuerde sie sonst von den Diktatoren unterscheiden, wenn sie gewalttaetig gegen die Bevoelkerung vorgehen wuerden?
Ich jedenfalls halte diese Methodik des sanften Anfassens Krimineller fuer aeusserst fragwuerdig. Wir leben doch in einer Demokratie; die meisten Menschen in GB fuehlen sich bedroht und man darf diesen Vandalen nicht zeigen, dass sie damit ungeschoren davonkommen. Wenn wir in einem Rechtsstaat leben, dann muss sich dieser auch zeigen, bevor dieser seine Glaubwuerdigkeit verlierg.
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10.08.2011, 08:27 #15Nortenmind
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Jetzt brennen Manchester und Nottingham
In Grossbritannien haben die Krawalle in der vierten Nacht in Folge angehalten. Zentrum der Gewalt war Manchester. Die Polizei spricht von den schlimmsten Krawallen seit 30 Jahren
In Grossbritannien haben die Krawalle in der vierten Nacht in Folge angehalten. Zentrum der Gewalt war Manchester. Die Polizei spricht von den schlimmsten Krawallen seit 30 Jahren.
In mehreren britischen Städten ist es auch in der Nacht auf Mittwoch zu Ausschreitungen gekommen. Während sich die Behörden in London mit 16 000 Polizisten auf mögliche weitere Unruhen vorbereiteten und dort eine gespenstische Ruhe herrschte, kam es andernorts erneut zu chaotischen Zuständen.
In Manchester setzten Randalierer ein Bekleidungsgeschäft in Brand (siehe Video unten) und griffen mehrere weitere Läden an. An den Krawallen im Zentrum der nordwestenglischen Stadt beteiligten sich mehrere hundert Menschen, die vermummt durch die Strassen zogen. Ein Polizeivertreter sprach von den schwersten Krawallen in Manchester in den vergangenen 30 Jahren. Mindestens 50 Menschen wurden demnach festgenommen.
Schule in Brand gesteckt
In Nottingham warfen Randalierer mit Brandsätzen, setzten eine Schule sowie ein Fahrzeug vor einer Polizeiwache in Brand, berichteten die Sicherheitskräfte. 90 Personen wurden festgenommen, Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Weder Manchester noch Nottingham waren zuvor von den Ausschreitung betroffen gewesen. In Birmingham hingegen gingen die Proteste vom Vortag weiter.
Zudem gab es erstmals kleinere Zusammenstösse in Leicester, Wolverhampton und West Bromwich. In West Bromwich errichtete eine Gruppe von 200 Menschen Barrikaden, zündeten Autos an und bewarf Polizisten.
In London hatten viele Geschäfte und Büros aus Sorge vor neuen Unruhen vorzeitig geschlossen. Auch Cafés, Restaurants und Pubs hatten sich dafür entschieden, die Nacht über zu schliessen. In vielen normalerweise belebten Strassen herrschte Stille. Einige Bewohner der Hauptstadt hatten sich darauf vorbereitet, ihre Häuser und Geschäfte zu schützen. In Tottenham bekämpfte die Feuerwehr einen Grossbrand im Bereich eines Recyclingzentrums und Treibstofflagers, wobei nicht klar war, ob das Feuer etwas mit den Unruhen zu tun hatte.
Die Gefängnisse platzen aus allen Nähten
Die Gefängnisse in London sind mittlerweile überfüllt, wurden doch allein in der Hauptstadt bisher 685 Menschen festgenommen. Landesweit verhaftete die Polizei insgesamt über 1100 Personen.
Gegen mehr als 100 mutmassliche Randalierer in London wurde Anklage erhoben. Unter den Beschuldigten ist auch ein elfjähriges Kind.
Bildstrecke Krawall
Polizei warnt vor Unruhen in Deutschland
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10.08.2011, 10:07 #16baalsagaath
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
das scheint auch mir ein möglicher Grund für das eher vorsichtige Vorgehen zu sein...könnte ich mir zumindest vorstellen.
Ich jedenfalls halte diese Methodik des sanften Anfassens Krimineller fuer aeusserst fragwuerdig. Wir leben doch in einer Demokratie; die meisten Menschen in GB fuehlen sich bedroht und man darf diesen Vandalen nicht zeigen, dass sie damit ungeschoren davonkommen. Wenn wir in einem Rechtsstaat leben, dann muss sich dieser auch zeigen, bevor dieser seine Glaubwuerdigkeit verlierg.
Stellt sich halt die Frage, wem glaubt man und wen stellt man bei solchen Aussagen als Lügner dar (und schickt ggf. ein paar Militärflugzeuge hin)
(wobei, im Prinzip bin ich hier deiner Ansicht)
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10.08.2011, 10:22 #17Samyra
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Schon, aber würde sich dann jemand dafür interessieren? Ein friedlicher Protest hätte ganz sicher nicht so viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten wie jetzt die Krawalle. Was diese natürlich nicht rechtfertigt, aber das kann man schon mal so feststellen.
Ich bezweifle nicht, dass sich in diese Protestbewegung auch viele Leute gemischt haben, die nur die Gelegenheit zum Randalieren nutzen. Dadurch ist die Situation wahrscheinlich so eskaliert. Aber man sollte deswegen nicht die Ursache dieser Ausbrüche verdrängen. Da scheint sich ja schon über Jahre eine große Unzufriedenheit eingestellt zu haben, die jetzt dort herausplatzt. Da scheinen Probleme vorhanden zu sein, die man vernachlässigt hat oder falsch angegangen ist, und die jetzt so zurückschlagen.
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10.08.2011, 13:13 #18dARius
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10.08.2011, 15:26 #19baalsagaath
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
Und stelle dabei ein gewisses schwarz-weiss-sehen (nicht speziell auf dich gemünzt) fest.
Wobei die Rebellen (um mal in Ägypten zu bleiben) wahrscheinlich auch plündern und zerstören - und zwar nicht nur diktatorische Panzer
Und die meisten Rebellen auch relativ jung sein dürften.
Und wenn du die "richtigen" Nachrichten siehst, wird offensichtlich, dass die meisten Leute hinter den bisherigen Machthabern stehen.
(ein Schelm, wer dahinter Propaganda vermutet)
aber das nur nebenbei und ich meine, zu dem Thema gäbe es auch schon einen Thread.
Und ich höre jetzt besser auf, bevor wir noch zu off-topic werden^^
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10.08.2011, 16:38 #20Nortenmind
AW: Krawall in England: Aufschrei der Unterschicht?
London bewilligt den Einsatz von Gummischrot
180 Jahre lang kamen auf Londons Strassen weder Wasserwerfer noch Gummischrot zum Einsatz. Nach den anhaltenden Krawallen soll sich dies ändern. Die Polizei ist nicht nur begeistert.
Seit Samstagnacht brennt es in Londons Strassen. Doch obwohl der britische Premier David Cameron das Polizeiaufgebot deutlich aufgestockt hat, konnten die Randalierer in verschiedenen Städten noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Bilder, auf denen Polizisten herumstehen und den Jugendlichen mehr oder weniger hilflos zusehen, wie sie Schaufenster einschlagen und Geschäfte plündern, haben laut der britischen Zeitung «The Guardian» inzwischen eine Debatte ausgelöst, ob der Polizei überhaupt die richtigen Mittel zur Verfügung stehen. Während in anderen Ländern bei Krawallen rasch Tränengas, Wasserwerfer und Gummischrot zum Einsatz kommen, waren diese Waffen auf britischen Strassen bislang tabu.
Doch mit den friedlichen Methoden könnte es jetzt vorbei sein. Nachdem der Druck auf Regierung und Polizei angesichts der anhaltenden Unruhen deutlich gestiegen ist, haben der britische Premierminister David Cameron und die Polizei den historischen Entscheid gefällt, den Einsatz von Gummischrot gegen Plünderer und Randalierer zu bewilligen. Auch Wasserwerfer könnten demnächst zum Einsatz kommen. Diese Notverordnung gelte «so lange als nötig». Mit dieser Kehrtwende werde mit einer 180-jährigen Tradition der «minimalen Gewalt» gebrochen, die bislang in Grossbritannien bezüglich öffentlicher Ordnung und Polizeiarbeit gegolten habe, schreibt «The Independent».
Volk will härtere Waffen
Bei der britischen Bevölkerung stossen diese Neuerungen auf deutliche Zustimmung, wie eine Kurzumfrage zeigt, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Gerade mal 28 Prozent sind der Meinung, Cameron habe die Krise bislang gut gemeistert. Eine grosse Mehrheit sprach sich für härtere Massnahmen wie Wasserwerfer, Tränengas und Gummischrot aus.
Doch obwohl die Polizei inzwischen die Möglichkeit hätte, mit Gummischrot zu schiessen, allenfalls Wasserwerfer einsetzen könnte und die Bevölkerung hinter sich weiss – die Beamten zögern, mit der 180-jährigen, traditionellen Polizeiarbeit zu brechen. «Wenn wir uns entscheiden, diese Mittel einzusetzen, wird das grosse Auswirkungen haben», sagte Scotland-Yard-Offizier Stephen Kavanagh. Die Polizei wolle nach wie vor kein Gummischrot einsetzen, wenn sich dies verhindern lasse. Immerhin seien 11-Jährige unter den Verhafteten und es sei fraglich, ob die Welt sehen wolle, wie die Polizei mit Gummischrot auf Kinder schiesse, zitiert «The Guardian».
Legitime Taktik?
Auch Hugh Orde, der Präsident der «Association of Chief Police Officers» ist mit der Entscheidung, möglicherweise Gummischrot und Wasserwerfer einzusetzen alles andere als glücklich. «Die grosse Stärke des britischen Polizeimodells ist die auf ein Minimum begrenzte Gewalt», sagt er gegenüber dem «The Independent». Brian Paddick, ein ehemaliger Beamter, der die Anwendung von Gummischrot trainiert hatte, sagt laut «Guardian»: «Wenn du glaubst, die Kontrolle über die Situation zu verlieren, ist es eine legitime Taktik. Gummischrot kann ziemlich effektiv sein, um Menschenmengen auseinanderzutreiben. Der Vorteil ist, dass man die Menschen von sich wegtreiben kann. Der Nachteil ist, wenn man jemanden am falschen Ort trifft, kann er sterben.»
Ein anderer Beamter gab sich gegenüber dem Blatt weniger skrupellos, wenn es um Gummischrot geht. Wenn die Gefahr bestehe, von einer Menschenmenge überrannt zu werden, sei es überhaupt kein Problem, mit Gummischrot zu schiessen. Auch der britische Premier hält nichts von der polizeilichen Zurückhaltung. Im Gegenteil. Laut «The Independent» hat er die Polizeibeamten ausdrücklich dazu aufgefordert, robustere Mittel zu ergreifen, um die Randalierer in ihre Schranken zu weisen.
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