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  1. #1
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    Kannst du ein Asket sein?

    Aus aktuellem Anlass möchte ich gerne erfragen, wer sich hier vorstellen kann eine Askese zu realisieren. Zur Erklärung kurz ein definierender Satz von Wiki:

    Im heutigen Sprachgebrauch ist die Bedeutung der Wörter Askese, asketisch und Asket im Allgemeinen auf den Aspekt einer freiwilligen Enthaltsamkeit eingeengt, die zwecks Erreichung eines als höherwertig geltenden Ziels praktiziert wird.
    Freiwillige Enthaltsamkeit im Sinne von Rauschmitteln (inkl. Nikotin, Alkohol, Drogen, manchmal auch sogar Koffein und Zucker), Sexualität, Kommunikation oder gesellschaftlichen Normen um ein gewisses Ziel zu erreichen. Diese Maßnahme wirkt sich - nach der Idee des Asketen - positiv auf Wohlbefinden, Charakter und Bewusstsein aus. Die bekanntesten Askesen sind wohl das Fasten oder das Schweigegelübde. Obwohl diese beiden Arten eng mit Religion verbunden sind, hat eine Askese nicht zwangsläufig einen spirituellen Hintergrund! Asketen können sich zu diesem Schritt entweder aus freien Stücken, aus unausweichlichen Gründen oder auch aus Zwang entscheiden.

    Im Moment gehe ich so etwas ähnliches durch, aus freiwilligen Stücken und um ein körperliches Gebrechen zu kurieren. Auf was ich genau verzichte, möchte ich hier nicht wiedergeben. Es sei nur so viel gesagt, dass ich unter anderem in Bezug auf Ernährung entscheidende Einschnitte getätigt habe und nun mit den Folgen konfrontiert werde. Diese Folgen sind geradezu umwerfend! Seit Jahren habe ich mich nicht mehr so voll Energie gefühlt, so ausgeschlafen, so lebendig. Durch den totalen Verzicht auf Alkohol, Einschränkung beim Koffein und dem umstellen der Ernährung hin zu gesünderen Dingen, erlebe ich im Moment einen wirklichen Schub. Fördern tute ich dies durch täglichen Sport, exakt 8 Stunden Schlaf und selbst-motivierenden Maßnahmen. Zwar war ich noch nie faul oder ungesund, aber das jetzt hat eine komplett neue Dimension.
    Auch auf Arbeit wirkt es sich positiv aus, da ich motivierter an Dinge heran gehe. Selbst geistig habe ich Änderungen vorgenommen, so schränke ich beispielsweise das PS3 spielen ein und lese wieder mehr, sogar morgens vor der Arbeit. Prinzipiell hat sich die Fähigkeit zur Konzentration erhöht (subjektiv empfunden).

    Hat jemand von euch das schon einmal in Betracht gezogen und wenn ja, wie war eure Erfahrung mit freiwilliger Enthaltsamkeit?

    Einladen möchte ich hierzu gerne @Jacky89 der meines Wissens nach der Straight Edge Bewegung angehört und diese Einstellung als Subkultur lebt. Meine Frage wäre nämlich, dass wenn man diesen Bewusstseinszustand als normal betrachtet, erkennst du dieses Mehr an Wohlbefinden ueberhaupt, denn es ist ja für dich der Status Quo?

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    Kannst du ein Asket sein?

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #2
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Freut mich, dass es dir besser geht.
    Ich verzichte schon mein Leben lang auf Zigaretten, Alkohol, Koffein, betreibe täglich Sport und trotzdem kann ich nicht schlafen.
    In meiner Teenagerzeit habe ich 1 1/2 Jahre vegetarisch gelebt und es ist mir nicht bekommen. Ich sah aus, wie ein blutleerer Vampir und habe mich auch so gefühlt, weil der Körper mit dem Eisenmangel nicht fertig wurde.
    Eisen ist überhaupt ein gutes Stichwort, wenn man in der Lage ist, seine Ernährung umzustellen und die Eisenwerte zu erhöhen, bekommt man auch ein völlig neues Energiegefühl. Man fühlt sich, als sei man die Zeit davor schlafend durchs Leben gelaufen.

    Da ich nicht weiß, wie es sich anfühlt, unter jahrelangem Einfluss von Rauschmitteln gelebt zu haben, kann ich das Gefühl nach dem Verzicht also nur schwer erahnen, weil ich es nicht anders kenne und mich trotzdem nicht fühle, als könnte ich Bäume ausreißen.
    Ich denke, dass ein positives, neues Lebensgefühl vor allem auch von Innen herauskommt. Wenn man enthusiastisch an die Sache heran geht, tritt der gewünschte Effekt ein, da es auch ne Form der Autosuggestion ist. Meine Tante ist mal für ne Zeit in so ein indisches Kloster gegangen, wo sie einen, im Grunde albtraumhaften Tagesablauf hatte: Um 5 aufstehen, Yoga und anderer Sport, Verzicht auf etliche Dinge...und sie sagt heute immer noch, dass es die beste Zeit ihres Lebens war und sie sich noch nie so gut gefühlt hätte.

  4. #3
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Einladen möchte ich hierzu gerne @Jacky89 der meines Wissens nach der Straight Edge Bewegung angehört und diese Einstellung als Subkultur lebt. Meine Frage wäre nämlich, dass wenn man diesen Bewusstseinszustand als normal betrachtet, erkennst du dieses Mehr an Wohlbefinden ueberhaupt, denn es ist ja für dich der Status Quo?
    Danke für die Einladung. Ich halte es für keine gute Idee, alles diesbezügliche genauestens zu erklären, besonders nicht mitten in der Öffentlichkeit, aber ich äußere mal ein bisschen was Allgemeines ohne klare Details:
    Ich gehöre keiner "Bewegung" an, sondern ich lebe einfach nur so, wie ich will. Dass ich dadurch der "Straight Edge"-Kategorie angehöre, ist reiner Zufall. Ich könnte wohl einer von denen sein, die sich das überhaupt erst ausgedacht haben, aber offensichtlich gab es in wenigen Einzelfällen sowas auch schon vor meiner Existenz. Mein inneres Befinden ist weit entfernt von dem Begirff "lebendig", allerdings ging's mir früher noch mieser, als ich mehr darauf geachtet habe, was andere Menschen denken und was als "normal" gilt. Erst seit der Zeit, als ich anfing, mich allein auf mich zu konzentrieren und so frei wie möglich von allem zu sein, was mir schadet oder schaden könnte, bekam ich so eine Art Wohlbefinden. Ich bin alles in allem von Natur aus ein sehr ruhiger Mensch. So gefällt es mir einfach am besten, Sport beispielsweise hasse ich. Hatte ich mal regelmäßig gemacht, aber das hatte sowohl Pros als auch Kontras. Das wichtigste Pro war es, dass ich phasenweise energiegeladener war (besonders im Vergleich zu einem Leben ganz ohne Sport), das wichtigste Kontra waren die Schmerzen durch Verspannungen trotz Dehnung.
    Jedenfalls lebe ich so wie ich lebe, weil ich weiß, was es heißt, zu leiden und mein Ziel nun jenes ist, möglichst wenig Leid in meinem restlichen Leben zu spüren, daher meide ich alles, was mich mit hoher Wahrscheinlichkeit leiden lassen würde. Und das sind eben Dinge, die die Wahrnehmung verzerren, Organe schädigen und abhängig machen können oder Dinge, die ein "Verlangen" auslösen - besonders, wenn man sie in letzter Zeit getan hat - und wodurch man dann dadurch leidet, dass man sie nicht nochmal oder nicht häufig genug wieder haben kann. Außerdem ist es so eine Art Tick von mir, von allem den Sinn zu hinterfragen und mir so realistisch und nüchtern wie möglich vor Augen zu halten, wohin das am Ende führen wird, was ich tue bzw. tun könnte und was noch übrig bleibt. Ich denke übermäßig viel nach. Das wirkt bei mir oft ein kleines bisschen entspannend und es schützt vor vielerlei Schaden.

    Edit:
    Was noch hinzuzufügen wäre: Ich strebe danach, ein möglichst guter Mensch zu sein, denn nur dann kann ich mit mir selbst zufrieden sein und mich selbst mögen. Falls irgendjemanden die Frage quält, was meiner Meinung nach ein guter Mensch ist, kann sich dieser jemand mal die "Lehre des Guten" durchlesen, die ich in einem Blog vor etwas mehr als 2 Jahren öffentlich zugänglich gemacht habe. Ich stehe immernoch 100 % zu diesen Worten. Ich bin auch der Meinung, dass das Leben aller Menschen lebenswerter wäre, wenn sich jeder nach bestem Können daran halten würde, aber das nur am Rande. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
    Und um auf die Frage im Startpost/Threadtitel zu anworten: Ich kann es nicht genau sagen. Wenn man es als hohes Ziel ansehen kann, möglichst leidfrei zu leben, dann ja. Dann bin ich ein Asket.
    Ich bin so manches...

    Ich gehe übrigens davon aus, dass sehr viele Menschen diese Frage mit Nein beantworten würden, wenn sie ehrlich sein sollen. Aber warten wir erstmal ab, ob und wie sich der Thread entwickelt. Manchmal muss ein Mensch vielleicht auch erst gewisse Erkenntnisse gewonnen haben, um einen Sinn in Enthaltsamkeit zu sehen und das braucht in vielen Fällen sicher etwas Zeit. Wobei es aber auch nicht zwangsläufig bei jedem dazu kommen muss. Wir wollen ja tolerant gegenüber allen sein, die tun was sie wollen, ohne anderen damit Schaden zuzufügen.

  5. #4
    AliceD AliceD ist offline
    Avatar von AliceD

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Wenn man enthusiastisch an die Sache heran geht, tritt der gewünschte Effekt ein,
    Im Falle vom Kochel dachte ich genau das gleiche während ich gelesen habe.

    Es gibt einen sehr geilen Film, indem das Wort und Handeln asketisch vorkommt. "Ohne Limit" Kameraführung noch nie in einem Film so gesehen.

    Ich weiß nicht ob ich glauben soll, dass ein jeder für sich selbst rausfinden kann was für ihn asketisch ist. Der eine fühlt es indem etwas umgestellt wird, der andere weil er vielleicht frei von zwängen ist usw.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass ein solcher Effekt eintritt, indem man frei von Klischees, Schubladendenken, schlechten Gedanken gegenüber anderen Vorurteilen Bevormundungen und all den ganzen wirrwarr ist. Eben gedanklich Frei ohne Beeinflussung.

    Edit: stimmt mit dem gerade geschriebenen überein, interessant.
    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    frei wie möglich von allem zu sein
    Wenn asketische Züge vorhanden sind, stellen sich möglicherweise ganz automatisch die Gewohnheiten ein, Giftstoffe seinem Körper zuzuführen während sich gleichzeitig auch die Essgewohnheiten änderen.
    Ob es möglich ist dieses zu erreichen, indem man so gesehen am "falschen" Ende anfängt, sprich die Ernährung umstellen, weniger Giftstoffe seinem Körper zuführt ist fraglich.
    Welches dann auch dieses erklären würde, rein hypothetisch gesehen
    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Ich verzichte schon mein Leben lang auf Zigaretten, Alkohol, Koffein, betreibe täglich Sport und trotzdem kann ich nicht schlafen.
    Aber vielleicht braucht man auch weniger schlaf, wenn man in diesem Zustand ist, ich weiß es nicht.

    Mir hat mal vor vielen Jahren eine damalige Bekannte/Freundinn einen Zettel gegeben, leider kann ich durch den verschleiß nichtmehr entziffern was draufsteht

    Aber der Inhalt erinnert mich gerade an diese Sache hier.
    Ist irgendwas von Ying Yang Auszüge "Ein Mann der seine eigene Natur erkennt im einklang mit seinem Herz lebt.............wird den Himmel verstehen"

    Hier mal ein wenig OT, ich währe sehr Dankbar, wenn jemand hier diesen Text wiedererkennt, auf dem Zettel stand auch noch eine Seitenzahl, irgendwas mit S.174 oder sowas.
    So in etwa wie es hier steht: Zwischen zwei Musikwelten: Studien zum musikalischen Denken Isang Yuns - Shin-Hyang Yun - Google Books

    Nur eben etwas anders.


    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Auch auf Arbeit wirkt es sich positiv aus, da ich motivierter an Dinge heran gehe. Selbst geistig habe ich Änderungen vorgenommen, so schränke ich beispielsweise das PS3 spielen ein und lese wieder mehr, sogar morgens vor der Arbeit. Prinzipiell hat sich die Fähigkeit zur Konzentration erhöht (subjektiv empfunden).
    Sicherlich ist es ein völlig neues Körpergefühl, welches Du gerade hast, ein aus Deiner Gewohnheit völlig neues, somit hast Du sicherlich spaß alles neu zu erkunden wie ein kleines Kind eben was alle Eindrücke in sich aufsaugt und es ist etwas völlig anderes auf der Arbeit im Bus beim Spazieren, als würde man ein anderer Mensch sein.

    Ob ich ein Asket sein kann, keine Ahnung?
    Möglich, dass ich ein ähnliches Gefühl neulich sogar hatte, zumindest kommt es mir im nachhinein so vor, wenn ich das richtig rückreflektiere.
    Der Effekt trat ein, als ich das Treppenhaus betrat, um in meine Wohnung zu kommen.

    Grüße

  6. #5
    MenocidiX MenocidiX ist offline
    Avatar von MenocidiX

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Um mal ganz simpel auf die Frage einzugehen... Ich könnte, wenn ich wollte, will jedoch nicht, bin es aber teilweise - auch wenn ich den Begriff jetzt das erste Mal gelesen hab. Die Definition ist ja relativ breit, sodass wohl 99% der Menschheit einen oder mehrere Teil/e davon in sich trägt. Allerdings fehlt den Meisten das höherwertige Ziel. Das findet sich bei mir auch nur in einigen Punkten.

    Ist so, wie Jacky89 schon schrieb. Man findet immer Parallelen zu irgendwelchen Gruppierungen, bei der Masse an verschiedenen Bezeichnungen bleibt das auch nicht aus. So kann ich zumindest sagen: Ich strebe nicht danach, ein Asket zu sein.

  7. #6
    Voyevoda

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Interessanter Thread! Ich habe mal ein Jahr lang auf Alkohol & Diverses verzichtet - in dieser Zeit ging es mir so schlecht wie noch nie zuvor. Ich möchte nicht sagen, dass ich ohne die Dinge nicht durchs Leben komme, aber...ja, doch, ich glaube, dass trifft es ganz gut! Mein Fazit: Im Alter Askese. Jetzt Exzess.

  8. #7
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Ich verzichte schon mein Leben lang auf Zigaretten, Alkohol, Koffein, betreibe täglich Sport und trotzdem kann ich nicht schlafen.
    Hast du unter Umständen einen fordernden Job? Vielleicht sogar noch nachts? Natürliches Melatonin kann da helfen, das ist weder Droge noch Chemie. Aber das nur am Rande.

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Wenn man enthusiastisch an die Sache heran geht, tritt der gewünschte Effekt ein, da es auch ne Form der Autosuggestion ist.
    Das ist nicht von der Hand zu weisen. In meinem Falle ist das höherwertige Ziel wirklich wichtig und wenn man so will, die letzte Chance. Wenn der Grund für das Entsagen also so relevant ist, dann wird der von dir erwähnte Effekt sicherlich mit einspielen. Stellt sich nur die Frage, ob der Fall nach so einem hohen Flug nicht besonders lang ist, vom Aufprall ganz zu schweigen.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    wohin das am Ende führen wird, was ich tue bzw
    Ausgerechnet bei Scrubs hat Dr. Cox mal etwas gesagt, was ich stets behalten habe da ich glaube, dass es im realen Leben auch zutrifft: "Ich habe als Arzt Kettenraucher gesehen die 105 wurden und Triathlon Athleten die mit 45 starben. Wenn du mich fragst was ein langes Leben garantiert, dann kann ich dir das schlicht und einfach nicht beantworten." So oder so ähnlich jedenfalls. Der Kern der Sache scheint aber plausibel. Nichts das es etwas wie Schicksal gäbe, doch wahrscheinlich spielen Tausende Faktoren eine Rolle bei dem was Am Ende dabei raus kommt und wir sind wahrscheinlich kaum in der Lage diese signifikant zu beeinflussen.

    Zitat AliceD Beitrag anzeigen
    Wenn asketische Züge vorhanden sind, stellen sich möglicherweise ganz automatisch die Gewohnheiten ein, Giftstoffe seinem Körper zuzuführen während sich gleichzeitig auch die Essgewohnheiten änderen.
    Das sehe ich ähnlich. Nach einer gewissen Phase stellen sich die Lebensgewohnheiten um und was heute noch als asketischer Effekt angesehen wird ist morgen schon Teil deiner neuen Routine. Damit verliert sich das spezielle daran, die Herausforderung liegt wohl darin es auch weiterhin zu schätzen.

    Zitat MenocidiX Beitrag anzeigen
    Allerdings fehlt den Meisten das höherwertige Ziel.
    Klar, man braucht einen Grund. Gestern habe ich jemanden getroffen der sich für Entsagung entschieden aus einem ganz weltlichen Grund. Sein Traumberuf war schon immer der Offizierslehrgang beim Bund. Beim Check-up (physisch) ist er dann gnadenlos durchgefallen, obschon er wirklich nicht unsportlich war. 6 Monate später hat man den 2 Test angesetzt und bis dahin hat er allem entsagt. Beim 2. Test ist er nicht mal ins Schwitzen gekommen...

    Zitat Voyevoda Beitrag anzeigen
    Im Alter Askese. Jetzt Exzess.
    Man sollte schon gelebt haben, keine Frage.

  9. #8
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Ausgerechnet bei Scrubs hat Dr. Cox mal etwas gesagt, was ich stets behalten habe da ich glaube, dass es im realen Leben auch zutrifft: "Ich habe als Arzt Kettenraucher gesehen die 105 wurden und Triathlon Athleten die mit 45 starben. Wenn du mich fragst was ein langes Leben garantiert, dann kann ich dir das schlicht und einfach nicht beantworten." So oder so ähnlich jedenfalls. Der Kern der Sache scheint aber plausibel. Nichts das es etwas wie Schicksal gäbe, doch wahrscheinlich spielen Tausende Faktoren eine Rolle bei dem was Am Ende dabei raus kommt und wir sind wahrscheinlich kaum in der Lage diese signifikant zu beeinflussen.
    Gut, das lässt sich nicht gänzlich von der Hand weisen. Es bleibt nur die Frage übrig, wie sich der Kettenraucher die meiste Zeit gefühlt hat und welches Lebensgefühl der Athlet hatte. Ich wage zum Beispiel zu behaupten, dass der Athlet sowas wie Raucherhusten gar nicht kannte und auch mehr Geld übrig hatte.
    Mir geht es auch nicht darum, lange zu leben, sondern eher darum, möglichst ohne Leid zu existieren. Das ist nicht beides das Selbe - wollte ich nur mal am Rande erwähnt haben.

  10. #9
    Sanchez Sanchez ist offline

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Aus aktuellem Anlass möchte ich gerne erfragen, wer sich hier vorstellen kann eine Askese zu realisieren.
    In gewisserweise lebe ich für die meißten Menschen in einer Form der "Enthaltsamkeit". Ich rauche nicht, ich trinke nicht und nehme garkeine Drogen und esse nichts das aus Tieren gemacht ist, ernähre mich demnach vegetarisch (also Fleisch, Fisch, gelantinehaltige Produkte usw.). Ich trinke vielleicht (wenn es nichts anderes gibt, mal ein Bier mit wenn mir eins Angeboten wird, was dann vielleicht 1 mal im Jahr vorkommt). Desweiterem ernähre ich mich noch relativ gesund, trinke in der Regel keine Energiedrinks und habe seit dem ich damit angefangen habe keine Tabletten mehr geschluckt (außer meine Allergietabletten).

    Und das ist eine völlig freiwillig gewählte Enthaltsamkeit, zu der mich Niemand zwingt.

    Und ich kann defintiv behaupten, das ich mich seit dem (etwas mehr als 5 Jahre geht das Ganze jetzt) wesentlich besser fühle. In meiner Generation gilt man gerne mal als Verklemmt, wenn man so lebt wie ich. Aber als ich noch "freizügiger" war, war ich überhaupt nicht glücklich.

    Ich hatte so ziemlich alles durch und war trotzdem nicht glücklich, mein Leben bestand vorher nur aus Konsum und gesellschaftlichen Floskeln. Und als ich mich einsern von dem losgesagt habe, an das ich nicht einmal glaubte, bin ich glücklicher geworden mit der Gesamtsituation, mit mir. Auch wenn sich vieles seidem in meinem Leben drastisch verändert hat, diese Veränderung meines Lebensstils hat maßgeblich dazu beigetragen.

    Vorher könnte man wirklich behaupten, das ich ein absolut lasterhaftes Leben geführt habe, das sich auch genau so angefühlt hat. Und seit dem ich mich von all dem getrennt habe, fühle ich mich freier als je zuvor, ich erlebe zum ersten mal eine Zeit im leben, in der ich gerne aufstehe, glücklich bin und mich auf die Zukunft freue, anstatt mit gleichgültikeit in den Tag zu gehen.

  11. #10
    AliceD AliceD ist offline
    Avatar von AliceD

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Habe mir gerade mal die WikiSeite ein wenig gelesen. Was mich in vielen Dingen einfach stört, ist, dass die Bezeichnung eines Wortes im laufe der Zeit, einfach an Bedeutung des eigentlichen verändert wird, wie auch Asket.

    Im heutigen Sprachgebrauch..................Dabei können religiöse oder philosophische Motive in den Hintergrund treten oder ganz entfallen.
    Seit der Antike bezeichnet er eine Übungspraxis im Rahmen von Selbstschulung aus religiöser oder philosophischer Motivation.
    Edit: Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Askese

    Find ich schon ein wenig entfremdent des Eigentlichen gegenüber.
    Nun kann man sagen, die Welt sei in einem stetigen Wandel, davon ausgegangen verändern wir uns und passen Begriffe der heutigen Zeit an. In gewisser Hinsicht mag das sein.

    In der heutigen Sprache sage ich jetzt einfach mal, zu dem heutigen Begriff Asket; Es ist nur eine weitere elitäre Gemeinschaft, wie sie schon zu Hauf existiert. (nurmal so dahingesagt......)

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Ich wage zum Beispiel zu behaupten, dass der Athlet sowas wie Raucherhusten gar nicht kannte und auch mehr Geld übrig hatte.
    wenn du das jetzt so sagst, sag ich jetzt ganz einfach mal, dass der Athlet nicht unbedingt mehr Geld zur Verfügung hat, immerhin Duscht er, in deinem Kontext öfter, als ein Raucher verbraucht mehr duschgel, mehr teure Utensilien seinen Körper zu pflegen und und und.

    Der Schmied hat das alles schon sehr gut erläutert, habe selber schon gehört, von nem alten Opa, haut sich seine cigarren rein trinkt sein Wein oder was das war und war wohl über 80, weiß nichtmehr genau was mir damals gesagt wurde schon lange her.
    Von daher passt das schon ganz gut
    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Ausgerechnet bei Scrubs hat Dr. Cox mal etwas gesagt, was ich stets behalten habe da ich glaube, dass es im realen Leben auch zutrifft: "Ich habe als Arzt Kettenraucher gesehen die 105 wurden und Triathlon Athleten die mit 45 starben. Wenn du mich fragst was ein langes Leben garantiert, dann kann ich dir das schlicht und einfach nicht beantworten." So oder so ähnlich jedenfalls. Der Kern der Sache scheint aber plausibel. Nichts das es etwas wie Schicksal gäbe, doch wahrscheinlich spielen Tausende Faktoren eine Rolle bei dem was Am Ende dabei raus kommt und wir sind wahrscheinlich kaum in der Lage diese signifikant zu beeinflussen.
    Bei dem "Schicksal", welches du genannt hast Schmied, will ich mir nicht sicher sein.

  12. #11
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat AliceD Beitrag anzeigen
    wenn du das jetzt so sagst, sag ich jetzt ganz einfach mal, dass der Athlet nicht unbedingt mehr Geld zur Verfügung hat, immerhin Duscht er, in deinem Kontext öfter, als ein Raucher verbraucht mehr duschgel, mehr teure Utensilien seinen Körper zu pflegen und und und.
    Was dir außer der Körperpflege noch einfällt, wäre mal interessant. Es ist zwar gut, dass du da weiter gedacht hast, aber ich denke, dass die Kosten eines Kettenrauchers für Zigeretten und die Kosten eines Ahtleten für Hygieneartikel in keinem gleichwertigen Verhältnis zueinander stehen.
    Abgesehen davon wollte ich damit in erster Linie darauf aufmerksam machen, dass man als Nichtraucher im Vergleich zu Rauchern Geld spart, weil man nicht dauernd neue Zigaretten kaufen muss. Und ich bin sicher, dass so eine kleine Sucht einiges an Geld verschlingt. Aber wir sollten hier lieber nicht abschwiefen.
    Um mal zum Thema zurück zukommen: Gilt man bereits als Asekt im Sinne der heutigen Definition, wenn man Nichtraucher ist? Interessante Frage, nicht war?

  13. #12
    Don Promillo Don Promillo ist offline
    Avatar von Don Promillo

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Rauchen kostet Geld und rauchen kostet viel Geld, dafür, dass man sich systematisch, langsam selber umbringt (und das kommt von einem Raucher).
    Nüchtern betrachtet ist rauchen das dümmste, was ein Mensch tuen kann und nein, der Kauf von Duschgels etc. steht in keinem Verhältnis zu 3 Schachten/Woche=15€/Woche.

    Könnte ich wie ein Asket leben? Mit Anstrengung vermutlich schon. Will ich wie einer leben? Nein, auf keinen Fall. Ich habe nur 1 Leben und das möchte ich so leben wie es mir passt. Mag ich Alkohol? Ja! Mag ich Zigaretten? Leider ja. Möchte ich enthaltsam leben? Nein, auf keinen Fall.
    Ich respektiere die Leute, die so leben, aber für mich selber wäre das nichts. Ich hätte immer das Gefühl etwas verpasst zu haben und man lebt dieses Leben nur 1mal...

  14. #13
    Aurel-

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Ich weiß irgendwie nicht was Sport und gesunde Ernährung mit Askese zu tun hat. Sorry - aber man kanns in der Begriffdefinition auch übertreiben. Mit der selben Logik warst du vorher auch schon Asket, weil du Enthaltsam gegenüber Sport und gesunder Ernährung warst.

    Es ist ja jetzt kein Geheimnis, dass man durch regelmäßigen Sport und gesunder Ernährung dünneres Blut bekommt, mehr Sauerstoff transportiert werden kann und man daher allgemein fitter und konzentrierter ist.

  15. #14
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Aurel- Beitrag anzeigen
    ch weiß irgendwie nicht was Sport und gesunde Ernährung mit Askese zu tun hat. Sorry - aber man kanns in der Begriffdefinition auch übertreiben. Mit der selben Logik warst du vorher auch schon Asket, weil du Enthaltsam gegenüber Sport und gesunder Ernährung warst.
    Niemand beschränkt sich lediglich darauf, es geht auch um den Verzicht auf Genussmittel.

  16. #15
    Worry Worry ist offline

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Hmm, schwer zu beantworten...

    Wenn ich müßte, könnte ich wohl... -auf Genußmittel verzichten, aber gerade das, wann man nicht mehr darf, ist ja bekanntlich besonders reizvoll.

    Wer abnehmen muß, verkneift sich Süßes und Fettes, und gerade dann bekommt man ja den Heißhunger auf diese "verbotenen" Dinge...

    "Verbotene" Zigaretten, schmecken nach einer "Nummer", auf die man ja dann wohl auch verzichten soll?, zu einem Kaffee, der auch in die Verbotsliste gehört, doppelt und dreifach gut.

    Und das schlechte Gewissen hinterher ist auch dreimal so schlimm.

    Also - nein. Ich würde freiwillig, ohne besonderen gesundheitlichen Grund, nicht in Askese leben können und auch nicht wollen.

  17. #16
    Ole2

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Aus aktuellem Anlass möchte ich gerne erfragen, wer sich hier vorstellen kann eine Askese zu realisieren.
    Ist Deine Askese noch immer aktuell? Hast du durchgehalten? Haben sich deine Vorstellungen langfristig ausgezahlt? Ich empfinde deine fast schon selbstanmutenden Verzichtsmaßnahmen und die dahinter stehende Disziplin als eine Art Selbstkasteiung.

    Das mit der Askese kenne ich teils auch, nur, ich halte nur wenige Wochen durch und immer dann, wenn ich es nicht geschafft, gesündigt habe, weil ich die Prüfung nicht bestanden habe, fühle ich mich hundeelend. Natürlich ist das so auch mit bestimmten anderen Formen von Enthaltsamkeit. Man schafft es manchmal wirklich nur tageweise, aber immerhin. Der Wille ist schon da, doch das Fleisch ist schwach.

  18. #17
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Zitat Ole2 Beitrag anzeigen
    Ist Deine Askese noch immer aktuell? Hast du durchgehalten?
    Ja, mit 2 oder 3 kleinen Ausrutschern bei sozialen Anlässen habe ich durchgehalten und wurde dafür mit dem besten belohnt was ich mir vorstellen kann. Sekundär haben körperliches Wohlbefinden und der ein oder andere eingesparte Penny noch mit dazu beigetragen es angenehmer zu gestalten. Daher werde ich wahrscheinlich so etwas einmal im Jahr durchziehen, vorzugsweise im Frühjahr.

  19. #18
    *~TH!S_R0CKZ~* *~TH!S_R0CKZ~* ist offline
    Avatar von *~TH!S_R0CKZ~*

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Nope definitiv nein.

    Ich bin kein sonderlich religiöser oder spiritueller Mensch, ich esse viel zu gerne gut und teuer, genieße das Gefühl eines hohen Lebensstandarts... für mich wäre das wirklich nichts.
    Aber hey, wer weiß, was das Leben noch so bringt, vllt hab ich ja irgendwann mal meine Midlife Crysis und dann zieh ich so ne Show durch, man weiß es nicht

  20. #19
    Ole2

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Jau, die Midlefe Crisis muß mich dann oft schon gestraft haben.
    Zitat Worry Beitrag anzeigen

    Wer abnehmen muß, verkneift sich Süßes und Fettes, und gerade dann bekommt man ja den Heißhunger auf diese "verbotenen" Dinge....... Also - nein. Ich würde freiwillig, ohne besonderen gesundheitlichen Grund, nicht in Askese leben können und auch nicht wollen.
    Richtig, der Heißhunger kommt durch zu langem Verzicht. Ich kann das bestätigen, denn ich verzichte die ganze lange Arbeitswoche auf Süßes, fast auch auf Alk., nehme nur Grundnahrungsmittel zu mir, sündige zwar mit Kaffee, aber ohne geht Frühstücken gar nicht. Immerhin kann ich es auch einmal mit dem Sport übertreiben und bin danach so etwas von stolz, das glaubt man nicht. Das ist mehr als hart, aber so soll es ja auch in der Askese sein.

    Wenn du es also nicht freiwillig tun könntest, könntest du es doch einfach unter Zwang tun und so du noch ein wenig wartest bis das Frühjahr kommt, hast du noch Zeit, dir ein paar geeignete Vorsätze zurechtzulegen und könntest dann anfangen, kleine Sünden durch Fasten und Sport zu sühnen.

  21. #20
    Mizzy Mizzy ist offline
    Avatar von Mizzy

    AW: Kannst du ein Asket sein?

    Heißhunger vergeht aber, sobald der Körper von übermäßigem Zuckerkonsum entwöhnt wurde. Wenn man auf Süßes verzichten will sind nur die ersten Wochen schlimm, danach hat man sich daran gewöhnt und vermisst es gar nicht mehr.
    Ich könnte kein Asket sein, ich möchte das Leben genießen. Mal zurückstecken für die Gesundheit geht schon, aber unter dauernden Verboten zu leben würde mich nicht glücklich machen.

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