Umfrageergebnis anzeigen: Kann ein Christ Kriegsdienst leisten und das mit seinem Glauben vereinbaren?

Teilnehmer
17. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja

    6 35,29%
  • Nein

    7 41,18%
  • Unter Umständen (nähere Erklärungen in Post)

    4 23,53%
Ergebnis 1 bis 5 von 5
  1. #1
    pr0found pr0found ist offline
    Avatar von pr0found

    Kann ein Christ ein Bundeswehrsoldat werden?

    Hallo,

    Wie ich finde eine wirklich knifflige Fragestellung. Es geht darum, ob ein gläubiger Christ es mit seinem Glauben vereinbaren kann, Wehrdienst, in Deutschland oder im Ausland, als Soldat oder Offizier, zu leisten.

    Meine Antwort wäre ein Nein. Wenn man von der heutigen Kriegspolitik und -situation der so genannten "Neuen Kriege", vorzugsweise im nahen Osten, ausgeht, so fällt es schwer, das christliche Gedankengut dort einzuordnen. Einerseits kann man es so betrachten, dass der Christ "Friedensdienst unter Waffen" vollzieht, um mit der Bundeswehr die radikalen Taliban zu besiegen und um für das Gute (u.A. den Frieden) zu kämpfen.

    Aber wenn man davon ausgeht, dass die "christliche Liebe" eine schaffende Liebe sein soll, so darf sie keinerlei Feindbilder haben. Es läuft alles nach dem Motto "Liebe deinen Feind. Denn nur, wenn du deinen Feind liebst, erschaffst du neue Liebe" (vgl. Matthäus 5, 44)

    Zitat Matthäus 5,44
    Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen
    Das heißt: Wenn ich meinen Freund liebe, dann vergelte ich Gutes mit Gutem. Wenn ich aber meinen Feind liebe, schaffe ich neues und nutze die Liebe als schaffende Kraft.

    Aber weiter zum Thema:
    Wenn ein Christ ein Feindbild (in diesem Fall die Taliban) hat, dann widerspricht das völlig seiner christlichen Einstellung. Kein Soldat kann gegen jemanden kämpfen, den zu lieben er sich verspricht. Niemand kann kämpfen ohne ein Feindbild. Er brauch einen Gegner und ein höheres Ziel, für das er in den Kampf zieht. Ob er es im Kampf immer noch schätzt, das bleibt das Geheimnis eines Kämpfergeistes.

    Zudem kann sich kein Christ sicher sein, ob jene angeblich guten Ziele (hier: die westliche Demokratie in die nahöstliche Ordnung einzubringen und diese Ordnung zu unterbrechen -> vermutliche Provokation der Taliban) auch wirklich gut sind, nur weil er und seine Gesellschaft das glauben.

    Wegen den oben genannten Gründen bin ich der Meinung, dass ein Christ, nennen wir ihn gläubig, es mit seinem Glauben vereinbaren kann, Kriegsdienst, als Soldat oder Offizier, zu leisten.

    Ich bin gespannt auf eure Meinungen!

    Grüße

  2. Anzeige

    Kann ein Christ ein Bundeswehrsoldat werden?

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  3. #2
    OmegaPirat OmegaPirat ist offline

    AW: Kann ein Christ ein Bundeswehrsoldat werden?

    Es ist schwierig die Legitimation für irgendwas aus einem sich selbst widersprechenden Buch zu beziehen.

    In Lukas 19, 27 heißt es:
    Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König würde, bringt her und erschlagt sie vor mir!
    Dies kann man als Aufforderung auffassen die Ungläubigen niederzuschlagen. Aus Sicht der Christen sind die Moslems Ungläubige. Daraus kann also der gläubige Christ seine Legitimation für den Krieg gegen die islamische Welt beziehen. Die Gottesvorstellungen (in diesem Fall die Vorstellungen vom selben Gott) gehen bei beiden Religionen auseinander.

    Nun welcher Vers hat jetzt einen höheren Stellenwert? Derjenige, den ich zitiert habe oder diejenigen, welche du zitiert hast?

  4. #3
    pr0found pr0found ist offline
    Avatar von pr0found

    AW: Kann ein Christ ein Bundeswehrsoldat werden?

    Nun, jener Vers, den ich zitiert hab, stammt aus der Bergpredigt Jesu und hat somit einen recht hohen Stellenwert. Deinen Vers kenne ich nicht genau, weiß nicht wer es gesagt hat, aber in der Bergpredigt war das gewünschte Verhalten der Urchristen festgehalten. Auch, wenn die Bergpredigt in ihrer Ausführbarkeit umstritten ist, sie stellt dennoch (angeblich) den Willen Jesu dar.

  5. #4
    Dudka

    AW: Kann ein Christ ein Bundeswehrsoldat werden?

    Oh mann, wenn ich das lese, kann ich nur lachen...

    Die Bergpredigt stellt das Verhalten der Christen untereinander dar, nicht zu ungläubigen...

    Und der Obenzitierte Vers ist völlig aus dem zusammenhang gerissen, denn da geht es um ein Gleichniss, nämlich das Gleichnis der anvertrauten Pfunde, und das hatt der Herr Jesus nicht als Auftrag zu seinen Jüngern gesagt...

    W. MacDonald schreibt hierzu:
    Die Bürger, die den Hochgeborenen nicht als Herrscher wollten, werden als Feinde bezeichnet und zum Tode verurteilt. Das war eine traurige Vorhersage des Schicksals des Volkes, das den Messias abgelehnt hat.(also die Juden)
    MfG David

  6. #5
    Dark_Phalanx Dark_Phalanx ist offline
    Avatar von Dark_Phalanx

    AW: Kann ein Christ ein Bundeswehrsoldat werden?

    Hi,

    Hier fehlt glaube ich Sasa, oder?;D Der würde hier kräftig mit reden, denke ich. Also meine Meinung diesbezüglich ist eigentlich folgende. Ich denke das aus christlicher Sicht man schon in den Krieg ziehen kann. Das Zitat was er erste user gepostet hat, ähnelt einem Zitat was vom Propheten Muhammed (s.a.w.) kommt. Oder besser gesagt, der Sinn dahinter ähnelt. Der Prophet (s.a.w.) sagt uns selber in einem Zitat, dass kein Muslim wirklich gläubig ist, bis er für sein Bruder das wünscht, was er für sich selber am liebsten wünscht.

    Und die Gelehrten wie Imam Nawawi der vor ca. 800 Jahren gelebt hat und international bei den Muslimen annerkant ist, abgesehen vielleicht bei shiiten, sagt, dass das Wort Bruder in diesem Zitat, nicht nur für den muslimischen Bruder gilt, sondern auch für den Bruder in der Menschlichkeit. Also alle Menschen. Und das beste was wir diesen Menschen halt wünschen ist das Paradies. Dieses bekommen sie aber nicht, wenn wir sie töten. logisch. Ich weiss nicht wann es auch christlicher Sicht legitim ist in den Krieg zu ziehen. Im Islam gilt es halt nur als Selbstverteidigung.

    Ich würde ganz ehrlich gesagt, auch nicht einfach irgendwelche Zitate aus der Bibel raus holen und dann als Grundlage ansehen. Das ist ein Fehler, denke ich. Vielmehr sollte man sich die Meinung einholen von den Leuten den die Christen mehrheitlich folgen. So wie es Davidinho gemacht hat. Ach ja ich habe für "Ja" abgestimmt, weil ich schon vorstellen kann, dass es bestimmte regelungen da gibt.

    mfg
    Dark_Phalanx

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