Ergebnis 121 bis 140 von 178
Thema: Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
-
08.04.2023, 17:09 #121frable
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Das ist schade, aber das ist dann nunmal so. Je nachdem wofür es eine Mehrheit gibt.
Stimmt.
Jap !
Sehe ich auch so. Da wurde halt gepennt, was auch daran liegen könnte, dass die ÖR nicht vernünftig wirtschaften (müssen). Da kenne ich mich aber nicht gut genug aus.
-
-
08.04.2023, 17:54 #122HardAndSoft
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Das ist ein typischer Stammtischspruch, a la "die da oben" (hier die Faust in gerechtem Zorn ballen und gen Himmel schütteln).
Um wen geht es denn überhaupt?
Um ein paar Führungskräfte mit Sondervertrag. Der normale Journalist/Redakteur/Toningenieur/Kameramann bekommt doch keine fette Pension, sondern normale Rente. Und auch die Moderatoren sind mit 3.270 Euro brutto (und der dazugehörigen Rente) nicht überdurchschnittlich bezahlt.
https://www.gehaltsvergleich.com/geh...diomoderatorin
Das Programm wird im Regelfall von eigenständigen Produktionsfirmen eingekauft, mit deren Pensionen der Sender nix zu tun hat.
So bleiben eine Handvoll Führungskräfte übrig, im Regelfall Intendanten, mit denen die Anstellungs- und Versorgungsverträge geschlossen werden. Wie das auch bei jeder Firma der Fall ist. Diese Verträge gliedern sich in
- bestehende, die nicht im Nachhinein einseitig geändert werden können, und
- zukünftige, noch nicht abgeschlossene.
Letztere sollten natürlich jeweils aktuell gut überlegt werden. Dabei entscheidet jedoch nicht der Rundfunk selbst, sondern der Rundfunkrat über die Einstellungskonditionen eines Intendanten. Und wer sitzt im Rundfunkrat? Hauptsächlich die Politiker, die regelmässig so überrascht sind, welchen Vertrag sie ihrem Intendanten gegeben haben.
Langer Rede kurzer Sinn: Die paar Intendantenpensionen sind zwar in der Regenbogenpresse gerne am Pranger, machen aber den Kohl nicht fett. Und dieselbe Presse fragt komischerweise bei den Privatsendern nicht nach, welche Pension ein RTL- oder PRO7-Intendant bekommt.
Ich sehe es wie Jonny: Alles wird teurer, auch der Rundfunk. Beispielsweise Strom (schon mal versucht, Rundfunk ohne Strom zu machen?) und die Gehälter.
Eine Unverschämtheit finde ich allerdings die Begründung:
Der öffentlich-rechtliche Sender wolle mit Streaming-Giganten wie Netflix, Amazon Prime und Co. mithalten. Für dieses Ziel sollen „mehrere hundert Millionen Euro in die Entwicklung von Technologie investiert werden.“
Dass sowas für die Bürger ein Schlag ins Gesicht ist, sollte auch ARD-Vorsitzendem Kai Gniffke klar sein. Der Rundfunk ist nicht vorgesehen, um mit den Privaten zu konkurrieren, sondern um eine Grundversorgung sicherzustellen. Da muss kein Netflix nachprogrammiert werden. Gniffke verkörpert damit den Typ Gelehrter im Elfenbeinturm, der der Aufgabenerfüllung der Öffentlich-rechtlichen im Wege steht.
-
08.04.2023, 17:58 #123frable
-
08.04.2023, 18:16 #124Jonny Knox
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Was bei Bestandsverträgen halt nicht so ohne weiteres geht.
Geht es da nicht um die gemeinsamen mediatheken aller ÖRR-Anstalten? Derzeit haben ja z.B. ZDF und ARD getrennte Mediatheken. Wieso es nicht eine Mediathek für alle ÖRR-Programme gibt, wundert mich ja eh schon lange.
Sagte der S-Mod! *Heugabel zück*
-
08.04.2023, 18:38 #125vieraeugigerZyklop
-
08.04.2023, 22:04 #126Ezio
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Hab ich aber auch schon mehrfach gelesen. Die Öffis wollen an die Streamingdienstleister mit ihrem Programm ranreichen und spekulieren mit nem monatl. "Beitrag" von 25 Euro, kaputte.
-
12.04.2023, 20:17 #127Blizzard_Black
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Hm. Also beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk komme ich in der höchsten Besoldungsstufe als einfache Sekretärin auf fast 6200 Euro brutto im Monat.
https://www.bundestag.de/resource/bl...2-pdf-data.pdf
Ich mache jetzt mal einen kleinen Äpfel- mit Birnenvergleich:
Die meisten Richter und Staatsanwälte bleiben ihr Leben lang in der Besoldungsgruppe R1 hängen. Da liegt in der höchsten Stufe das Monatsbrutto in Bayern bei ca. 7200 Euro brutto. Man kann sich schon einmal fragen, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht in Teilen einfach auch zum Selbstbedienungsladen für jedermann mutiert ist.
Das Programm wird im Regelfall von eigenständigen Produktionsfirmen eingekauft, mit deren Pensionen der Sender nix zu tun hat.
Weil die Privatsender halt auch nicht über Zwangsgebühren finanziert werden? Wieso fürchtet man sich beim öffentlich-rechtlichen denn so vor der Abschaffung der Zwangsgebühren? Weil man dann genau weiß, dass die Party vorbei wär, deren Kosten die Allgemeinheit trägt.
-
13.04.2023, 14:28 #128HardAndSoft
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Ich habe gerade keine Zeit, mich länger mit Deinen manipulativen Falschaussagen zu befassen.
Aber schon beim ersten Blick in Deinen Link fällt auf: Die betreffende Zeile in den Gehaltsbeispielen lautet
Sekretär/in bzw. Sachbearbeiter/in ------ 2.812 bis 6.164 €
Es geht also nicht um die "einfache Sekretärin", sondern in der Gruppe ist auch der Sachgebietsleiter oder die Vorstandssekretärin mit 35 Dienstjahren. Vermute mal, der Rest Deines Beitrages beruht auf ähnlich soliden "Fakten".
-
13.04.2023, 14:51 #129Blizzard_Black
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Korrekt, da ist eine Spannbreite "von bis" genannt. Auch sind einzelne Gehaltstabellen und Vergütungsstufen genannt. Weiterhin ist das auch das Grundgehalt, etwaige weitere Gehaltsbestandteile sind da ja nicht aufgelistet. Bei Beamten wechselt man in die nächste Vergütungsstufe, indem man einfach lange genug in der letzten Stufe verweilt hat, und in vielen anderen Tarifverträgen ist das genauso - wie ist das denn beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Auch der Richter oder Staatsanwalt fängt in R1 nicht mit "7200 Euro brutto an".
Das Gehalt in der höchsten Besoldungsstufe eines Sekretärs bezeichnete ich mit "fast 6200 Euro brutto", und stellte das in einem kleinen Äpfel- mit Birnenvergleich dem Gehalt in der höchsten Besoldungsstufe eines Richters oder Staatsanwalts in R1 in Bayern gegenüber. Wo ist das jetzt
1) manipulativ?
2) eine Falschaussage? Du zitierst es doch selbst, wie die Gehaltsspanne eines Sekretärs angegeben wurde und wo die höchste Besoldungsstufe eines Sekretärs beim ÖRR liegt.
Hier noch eine Definition von Falschaussage für dich, extra aus dem Duden:
Bedeutung ⓘ
nicht der wirklichen Lage entsprechende Darstellung eines Sachverhalts
Wo steht das denn? Und wie viel verdient denn eine Sekretärin in anderen Unternehmen nach 30 oder 35 Dienstjahren? Was sind nochmal die Voraussetzungen, um in so einem Beruf zu gelangen? Reicht ein langjähriges Studium mit Master dafür, oder ist das Anforderungsniveau als Sekretär oder Sachbearbeiter mittlerweile schon ein Doktortitel, um auf die unten genannten bis zu 7300 Euro Monatsbrutto zu gelangen? Im Übrigen steht im selben Bericht noch:
4.3. Vergleich mit der kommerziellen Medienwirtschaft
Auch gegenüber der kommerziellen Medienwirtschaft zeige sich eine eindeutige Tendenz dahingehend, dass die Referenzfunktionen in den Anstalten eher oberhalb des Medians der kommerziellen Medienwirtschaft lägen.31 Auffällig seien die hohe Lage der Vergütungsniveaus beim ZDF
und HR, bei denen 56 Prozent bzw. 47 Prozent der Referenzfunktionen um mehr als 15 Prozent
vom Median der kommerziellen Medienwirtschaft nach oben hin abwichen.
Das insgesamt erhöhte Vergütungsniveau der Anstalten gegenüber der kommerziellen Medienwirtschaft zeige sich auch bei der Berücksichtigung von Nebenleistungen und Altersversorgung.
Und weiter unten im Bericht steht auch noch die Vergütungsstruktur im Deutschlandradio:
Sachbearbeiter/in 2.892 – 7.306
Sekr./Sachbearbeiter/in 2.892 – 7.306
Das Bruttomonatseinkommen von Sekretärinnen und Sekretären beträgt auf Basis einer 38-Stunden-Woche ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 2.400 Euro. Zu diesem Ergebnis haben bei der Online-Umfrage von Lohnspiegel.de rund 2.230 Sekretärinnen und Sekretäre beigetragen.
In Betrieben mit über 500 Beschäftigten bei ca. 2800 Euro. Das ist das Durchschnittsgehalt - da fängt man beim ÖRR mindestens an damit auf Besoldungsstufe 1.
Und wer schrieb denn von uns beiden, dass der Moderator mit einem durchschnittlichen Verdienst mit 3270 Euro [beim ÖRR - denn auf den ÖRR bezog sich ja dein gesamter Beitrag] nicht überdurchschnittlich bezahlt ist?
Welcher Moderator beim ÖRR denn? Du hast ja noch nicht mal die Gehaltsstruktur des Moderators beim ÖRR verlinkt. Die Berufsbezeichnung "Moderator" ist in dem Bericht beim ÖRR nicht einmal aufgelistet - und wenn der Sekretär schon eine Gehaltsspanne von 2800-6200 (7300) Euro hat... Die Gehaltsspanne bei Redakteuren ist noch deutlich größer. Kann man das auch schon als "manipulative Falschaussage" von dir werten? Immerhin hab ich meine Gehaltsaussagen mit einem offiziellen Dokument bei Jobs beim ÖRR belegt - du dagegen nicht, sondern hast ein allgemeines Verdienstniveau über den ÖRR ohne jeglichen Beleg dafür, dass dem beim ÖRR auch so wäre, drüber gestülpt.
Jahresgehalt Redakteur/in 46.920 bis 133.464 €
Ich hab auch kein Problem, die Bilanz von Will Media GmbH hier zu verlinken. Eins stimmt aber: Die beiden genannten Jahresüberschüsse waren nicht 2020 und 2021, sondern 2019 und 2020 (Shame on me, ich hab das Datum der Veröffentlichung und das Vorjahr genommen, statt der beiden Geschäftsjahre - das muss diese manipulative Falschaussage sein, von der du gesprochen hast - völlig beabsichtigt natürlich, Verwechslung ist dabei natürlich ausgeschlossen, und der Impact auf meine Intention dahinter ist natürlich auch vernichtend, das vernichtet den gesamten Beitrag von mir natürlich gänzlich .)
2019:
III. Jahresüberschuss 1.665.095,62
2020:
1.646.134,06
unter Will Media GmbH, Berlin
Wir können gern auch noch weiter zurückgehen:
2018
III. Jahresüberschuss 1.738.504,07
2017
1.674.902,96
Sonst noch irgendwelche möglichen manipulativen Falschaussagen in meinem vorigen Beitrag? Achja, dass der ÖRR über Zwangsgebühren finanziert wird. Muss ich da wirklich drauf eingehen?
Aber den ÖRR zu kritisieren ist halt wie die Grünen zu kritisieren: "Was? Kritik an seiner Heiligkeit? Der Ketzer! Verbrennt ihn!"
-
13.04.2023, 14:59 #130Hephaistos
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
-
15.04.2023, 17:08 #131Janice
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
"Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?"
Sorry, bin neu hier und habe ein paar Beiträge zugegebenermaßen nur überflogen. Es geht ja oft um Gehälter, Unabhängigkeit etc.
Ich persönlich halte die Abgabe in der aktuellen Form (und Höhe) für mindestens ungerechtfertigt. Und die meisten "Pro"-Argumente für ungerechtfertigt.
Zunächst mal halte ich insbesondere das Nachrichtenprogramm nicht für so neutral wie es sein sollte - Bestes Bespiel: Die wochenlange Berichterstattung zu Trump und sein Gerichtsprozess wegen einer vergleichsweisen Lappalie. Oder die in den letzten Jahren immer deutlicher gewordene politisch tendenziöse Berichterstattung. Oder - aktuell - die Stimmen zum endgültigen Atomausstieg oder China. Beim Atomausstieg hat man anfangs "vergessen" zu erähnen, dass in anderen europ. Ländern, die teilweise gerade neue AKW bauen - sehr kluge Köpfe Atomkraft befürworten und sich eher dem sicheren Betrieb widmen als Gas- und Kohlekraftwerke zu unterstützen. Oder zu China... China ist bei ARD, ZDF & Co nur böse. Das viele Chinesen heute aber in einem Land leben, dass bei weitem nicht mehr die Armut von vor 30 Jahren kennt wird gerne auf der Haben-Seite ignoriert. Soviel zur Unabhängigkeit.
Zum Angebot:
Ich brauche keine Volksmusik, Wintersport und Rosamunde Pilcher bis zum Abwinken. Ja, es gibt Menschen die das interessiert und sie sollen das auch sehen können. Aber dann bitte nicht auf Kosten anderer, die dann mit verpflichtenden Gebühren unrentable Formate finanzieren die nur eine Randgruppe interessieren. Solange die Sendeanstalten (mehr oder weniger) allein die Höhe der Gebühren festlegen haben sie auch keine Motivation das Angebot zu ändern.
Am Ende geht es um Gerechtigkeit und darum ob nicht auch die ÖR sich den Regeln der Nachfrage stellen sollten. Ein Abgabe die auch dann zu zahlen ist, wenn man diese Programme gar nicht konsumiert ist eine Zwangsabgabe, nichts anderes. Und es ist kein Geheimnis, die Gelder werden nicht für bessere Programme ausgegeben, sie wird vornehmlich erhoben, um überdimensionierte teils identische Sender mit deren vielen regionlen Ablegern und milliardenschwerne Pensionslasten finanzieren zu können. Oder schlechte Internetangebote - die es nur gibt, damit man die Abgabe auch von den eigentlichen Empfangsgeräten abkoppeln konnte. Von dem vielen Geld fließt nur ein kleinerer Anteil ins eigentliche Programm.
Bildungsauftrag / Qualität & Co.
Zu meinen Schulzeiten (70er / 80er) gab es nur drei Sender (und auch noch das Testbild nach Sendeschluß). Damals gab es "Schulfunk" auf den dritten Programmen - schon damals antiquiert und schlecht gemacht. Exakt dieselben Folgen werden noch heute gezeigt - nur heute sieht gar keiner mehr zu.
In meinen Augen ist der Beitrag auch nicht durch einen Vergleich mit der Finanzierung von Krankenkassen oder Schulen zu vergleichen - die wir ja angeblich alle mal brauchen könnten und die deswegen solidarisch finanziert werden müssen. Denn die ÖR könnten sich technisch sehr einfach so einrichten, dass sie nur für "Abonennten" konsumierbar sind. Schulen und Krankenkassen sind Infrastruktur die ich oder meine Umgebung nutzen können müssen. Unabhängig ob ich persönlich sie je benötige oder aber jemand den ich verletzt habe oder auf die Schule schicken muss.
Das System gehört reformiert. Meiner Meinung nach (schnell geschossen!) sollte der ÖR nur das anbieten, was die Privaten nicht anbieten können oder wollen. Es wäre kein Problem das Angebot stark einzuschränken, ohne dass die Nutzer darunter leiden. Denn das Internet bietet sehr große Vielfalt an Informationsmöglichkeiten.
-
15.04.2023, 17:34 #132vieraeugigerZyklop
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Selbst der Rundfunkrat schaltet sich nun ein und argumentiert, dass der Betrag sogar mit 12€ reichen würde wenn man eine dringend notwendige Reform herbeiführt.
https://www.inside-digital.de/news/g...-auf-den-tisch
Es ist ja schon lächerlich, dass es mit ARD+ und ZDF select kostenpflichtige Streamingservices des ÖR gibt
-
20.04.2023, 13:02 #133vieraeugigerZyklop
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Niedersachsen sagt zur Erhöhung schon mal Nö
https://www.inside-digital.de/news/g...erste-ohrfeige
-
20.04.2023, 14:23 #134HardAndSoft
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Da bist Du leider auf eine Fake-News reingefallen.
Nicht das Gremium "Der Rundfunkrat" will die Gebühren senken, sondern Helmut Markwort hat das im Focus-Interview gesagt. Markwort ist ein umtriebiger Privatmedienlobbyist, der von einer Einschränkung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks direkt finanziell profitiert, weil er an privaten Sendern beteiligt ist. Der Focus druckt alles von ihm, denn er hat ihn gegründet und war mal dessen langjähriger Chefredakteur.
Seinen Platz im Rundfunkrat des Bayrischen Rundfunks hat er der Tatsache zu verdanken, dass er für die FDP im bayrischen Landtag sitzt. Seinen Wahlkampf wollte er sich mit einem schmutzigen Trick vom Bayrischen Rundfunk finanzieren lassen. Seit das verhindert wurde, ist er auf den Rundfunk sauer und versucht den öffentlich-rechtlichen ans Bein zu pinkeln, wo er nur kann.
Jeder Euro, den er den öffentlich-rechtlichen aberkennen kann, spült bares Geld in Markworts Kassen.
Für die Finanzierung seines eigenen Wahlkampfes um einen Sitz im Bayerischen Landtag versteigerte der zu dem Zeitpunkt 82-jährige Markwort eine TV-Rolle in einer Serie des Bayerischen Rundfunks (BR). Dem Produzenten der Serie Hubert ohne Staller hatte Markwort gesagt, es handle sich um einen wohltätigen Zweck. Er verschwieg, dass es sich dabei um seine Wahlkampffinanzierung handelte. Markwort hätte vorgeführt, „dass man sich einen öffentlich-rechtlichen Sender zu Diensten machen kann und darf. Er hat gezeigt, dass sich ein Politiker durch den BR seinen Wahlkampf mitfinanzieren lassen kann“, sagte die Grüne Ulrike Gote, stellvertretende Landtagspräsidentin. Der BR verhinderte die entsprechende Besetzung.[32][33]Markwort ist Mitglied des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks (BR). Er ist finanziell am bayerischen Privatsender Radio Gong und dem größten Hörfunksender, der privaten Antenne Bayern, beteiligt. Die Privatsender stehen in Konkurrenz zu den Programmen des BR.
-
20.04.2023, 16:03 #135vieraeugigerZyklop
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Das mag ja alles sein. Im Kern hat er nur dennoch Recht. Alao so Fake ist diese News nun auch nicht
-
20.04.2023, 16:25 #136HardAndSoft
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Schaun wir doch mal, wieviel Wahrheitsgehalt dieser Beitrag enthält.
Was soll denn nicht neutral sein, wenn über Trumps Gerichtsprozess berichtet wird? Es geht darum, dass das aller erste Mal in der Geschichte ein amerikanischer Präsident wegen eines Verbrechens angeklagt wird. Das soll also nicht berichtenswert sein?
Über den Atomausstieg wurde bei Lanz, Maischberger, Hart aber fair und Co. lange genug über das für und wider berichtet - und zwar von allen Seiten. Kann es sein, dass Du die falschen Programme schaust?
Bei China empfehle ich Dir mal eine aktuelle Dokumentation anzuschauen oder z.B. einen Beitrag mit Ai Weiwei. Hier scheinst Du die rosarote Brille aufzuhaben. Klar, verhungern wie unter Mao muss keiner mehr, aber Essen ist nicht alles. Im dritten Reich ist schließlich offiziell auch niemand verhungert; trotzdem wünscht sich hoffentlich keiner diese Zeit zurück.
Über was man sprechen könnte, wäre allerdings ob die politischen Parteien nicht über die Rundfunkräte und andere Positionen zuviel parteipolitische Macht auf den Rundfunk ausüben. Beispielsweise Rundfunkrat Helmut Markwort (FDP) auf den Bayrischen Rundfunk oder ARD-Programmdirektorin Strobel (CDU, Tochter von Wolfgang Schäuble) auf die ARD. Ein deutlicher Rechtsruck des Programmes ist m.E. auch tatsächlich zu erkennen.
Das ist wieder das Argument: Was ich nicht sehen möchte, das möchte ich auch nicht bezahlen. Ein sehr engstirniges, geradezu egoistisches Argument. Es gibt buchstäblich NICHTS, was alle gleichermaßen gerne sehen würden - deshalb fordert man damit in letzter Konsequenz die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Außerdem ist es doch bei den privaten Sendern gar nicht anders - auch da gibt es Gebühren, von denen Du dich nicht befreien kannst und über die Du auch Programme finanzierst, die Du nicht sehen möchtest. Sie sind nur als indirekte Gebühren gut versteckt. Was sind denn Werbeeinnahmen anderes als Gebühren, die jeder Käufer eines der beworbenen Produkte bezahlt? Wenn Du z.B. einen Audi Quattro kaufst, dann bezahlst Du damit auch die Werbekosten, mit denen Audi bei den privaten Sendern die Werbezeit kauft, und mit denen die privaten Sender dann beispielsweise die Superbowl-Übertragungsrechte bezahlen. Ohne dass Du beim Audi-Kauf gefragt wirst, ob Dein Anteil an den Werbekosten für den Superbowl verwendet werden darf. Du bezahlst mit Deinem Audi-Kauf trotzdem den Superbowl.
Das ist AfD-Sprech. Fast jede Abgabe ist eine "Zwangsabgabe"; ob man nun die damit bezahlten Dinge nutzt oder nicht. Ich werde mit meinen Krankenkassenbeiträgen beispielsweise Kinderkliniken mitfinanzieren, obwohl ich gar kein kleines Kind habe. Bei den meisten Abgaben und Steuern kommt es nun mal nicht darauf an, ob ich konkret in einem bestimmten Umfang das finanzierte Angebot nutze, sondern ob es eine sinnvolle gesellschaftliche Aufgabe ist. Wie z.B. öffentlich-rechtlicher Rundfunk. Wobei man natürlich über den Umfang der Sinnhaftigkeit diskutieren kann. Aber nicht generell einem Angebot die Berechtigung absprechen kann, nur weil es über Pflichtgebühren bezahlt wird.
Das ist schlicht falsch. Schauen wir beispielsweise mal in das aktuelle morgendliche Bildungsprogramm des WDR 3 zwischen 08:00 und 11:00 Uhr. Wenn wir die Nachrichten und eventuelle Filmwiederholungen ausklammern, dann wird in dieser Woche gesendet:
https://www.wdr.de/programmvorschau/...ht/2023-04-17/
- Montag, 17.04.23
Planet Schule, 12 Folgen
Wissen mach Ah!
neuneinhalb - für Dich mittendrin
- Dienstag, 18.04.23
Planet Schule, 2 Folgen
- Mittwoch, 19.04.23
Planet Schule, 2 Folgen
- Donnerstag, 20.04.23
Planet Schule, 6 Folgen
- Freitag, 21.04.23
Planet Schule, 9 Folgen
Alles brandneue Produktionen. Außerdem gibt es noch an den meisten Tagen eine Folge "Planet Wissen" für die Älteren im Vormittagsprogramm. Eine "alte Schulfunk-Folge" habe ich nirgends gefunden. Kann es sein, dass Du gar kein öffentlich-rechtliches Programm schaust?
Was soll eigentlich dieses polemische "angeblich" ? Wirst Du niemals krank?
Die von Dir geforderten Zugangssperren sind dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk untersagt, weil er einen allgemeinen Bildungsauftrag ausführen soll. Da steht also nicht geringeres als das Grundgesetz im Wege.
Ich selbst bin übrigens heilfroh, dass es die öffentlich rechtlichen gibt. Ich schaue TV seit 10 Jahren nur noch über unverschlüsseltes DVB-T2; da gibt es nur die öffentlich-rechtlichen. Und ich habe keinen einzigen Privatsender vermisst.
Das ist ein Weg, mit dem der Rundfunk nur noch teure, unrentable Nischenprogramme anbieten würde und die Zuschauerbasis kontinuierlich zugunsten der Privaten sinken würde. Sprich: Eine Umschreibung für die langfristige Abschaffung der öffentlich-rechtlichen.
Um es mal deutlich zu sagen: Ich habe keine Ahnung, ob die Höhe des Rundfunkbeitrags gerechtfertigt ist oder nicht. Sobald jemand mal Zahlen bringt, wieviel für was ausgegeben wird, lässt sich darüber diskutieren. Das oben geschriebene enthält allerdings kein einziges Argument gegen die Höhe der Rundfunkgebühr, sondern nur unbelegte, markige Vorurteile.
-
20.04.2023, 16:40 #137Thaddaeus
-
20.04.2023, 16:50 #138HardAndSoft
-
20.04.2023, 16:55 #139Thaddaeus
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
-
20.04.2023, 17:20 #140Jonny Knox
Ist die GEZ-Abgabe sinnvoll?
Naja, die Website inside-digital scheint allerdings erkennbar doch eher tendenziös zu berichten. So wird ja u.a. angeführt, dass die Rundfunkbeiträge in Österreich gesunken seien. Nicht erwähnt wird aber, dass das nur auf Grundlage eines veränderten Bezugsmodells geschehen ist. Es wird nun nämlich von der gerätespezifischen Abgabe (also wie damals bei der GEZ in Deutschland) auch auf eine wohnungsbezogene Abgabe (so wie jetzt der Rundfunkbeitrag in Deutschland) gewechselt. Und da war es meiner Erinnerung nach auch in Deutschland so, dass der Beitrag erstmal gesunken ist.
Und dass man Polen als Beispiel für niedrige Gebühren heranzieht, ist auch eher so naja. in Polen ist der ÖRR halt wirklich ein reines Sprachrohr der Regierung und eben keineswegs auch nur im Anflug frei in der Berichterstattung. Zudem wird der ÖRR abseits der Gebühren massiv finanziell subventioniert - Für 2020 waren es z.B. eine knappe halbe Milliarde Euro. Dadurch erkauft sich die Regierung durch niedrige Gebühren quasi die Gefolgschaft des ÖRR.
Der ÖRR in Italien - ebenfalls Beispiel mit niedrigem Beitrag genannt - ist grundsätzlich anders aufgebaut als in Deutschland und dadurch natürlich "schlanker". Ähnlich wie in der Politik ist der RAI eher stark zentralisiert und es gibt dort z.B. keine Regionalprogramme. Wenn man in Deutschland NDR, MDR, RBB und BR abschaffen würde, hätte man natürlich auch auf Anhieb viel geringere Kosten.
Und dass es in Frankreich "keine Zwangsgebühren" gibt, ist zwar auf dem Papier richtig, aber der ÖRR wird halt trotzdem aus Steuermitteln finanziert und dadurch natürlich sehr wohl von allen mitfinanziert. Nur dass man halt die Zahlung nicht mehr selbst am Konto hat, sondern dafür Mittel aus Mehrwertsteuereinnahmen genutzt werden. Da man Geld aber nur einmal ausgeben kann, wird dafür natürlich etwas anderes aus öffentlicher Hand eben nicht finanziert.
Zudem hat die Finanzierung aus Steuermitteln natürlich immer das Problem, dass eine Regierung da nach belieben im Etat herumwildern und die Finanzierung senken oder erhöhen kann. Je nachdem, ob die Berichterstattung halt gerade gut passt oder ob einem der ÖRR vllt doch etwas zu kritisch ist.
Gesamtschule
Forumla Café