Thema: Interessante Geschichte: "Das Höhlengleichnis"

Hi an alle. Ich möchte mal mit euch eine Geschichte diskutieren, die bestimmt nur wenige von euch bereits kennen.^^
Man braucht dafür ein wenig Fantasie. Hier ist eine Nacherzählung dieser Geschichte:

Stell dir vor, wie Menschen in einer unterirdischen Höhle wohnen. Sie sind am Hals und an den Füßen festgebunden und können deshalb nicht aus der Höhle fliehen. Mit dem Rücken an einer Mauer sitzend, starren die Menschen gezwungenermaßen an die Höhlenwand. Ein Feuer brennt in der Höhle und wirft über den Mauerrand Schattenbilder von den draußen lebenden Wesen an die Höhlenwand. Diese Schattenbilder sind alles, was die Menschen ihr Leben lang sehen. Seit ihrer Geburt sind sie in dieser Höhle gefangen und halten folglich diese Schattenbilder für das Einzige, was es wirklich gibt.
Doch eines Tages schafft es einer von diesen Höhlenbewohnern, sich aus der Gefangenschaft zu befreien. Zuerst fragt er sich, woher die Schattenbilder an der Höhlenwand kommen. Er klettert über die Mauer und erblickt das grelle Licht des Höhleneingangs. Es verwirrt ihn - er hat ja bisher nur die Schattenbilder gekannt. Doch er traut sich, weiter voran zu schreiten und verlässt schließlich die Höhle. Draußen erblickt er völlig überwältigt die Schönheit der Natur. Zum ersten Mal sieht er die vielen Farben. Die Tiere und Blumen - welche er bisher nur als Schattenbilder aus seiner Höhle kannte. Er sieht die Sonne am Himmel und begreift, dass die Sonne den Blumen und Tieren in der Natur Leben gibt. So, wie das Feuer in der Höhle dafür sorgte, dass er die Schattenbilder an der Höhlenwand sehen konnte.
Jetzt könnte der Höhlenbewohner fröhlich in die Natur hinaus laufen und sich über seine frischgewonnene Freiheit freuen. Aber er denkt an alle, die noch unten in der Höhle sind. Deshalb geht er zurück. Dort angekommen, versucht er zu erklären, dass die Schattenbilder an der Wand nur billige Nachbildungen des Wirklichen sind. Aber niemand glaubt ihm. Sie zeigen auf die Höhlenwand und sagen, das, was sie da sehen, sei alles, was es wirklich gibt. Er versucht weiter, sie aufzuklären, doch sie wollen ihm nicht glauben. Am Ende schlagen sie ihn tot.


Eine Geschichte mit ungefähr diesem Inhalt hat mal der griechische Philosoph Platon geschrieben. Der Text ist eine von mir verfasste Nacherzählung.
Die Geschichte trägt den Name "Höhlengleichnis" und spielt auf etwas an.

Aber worauf spielt Platon mit diesem Text an?
Was denkt ihr?

Bitte beachtet: Diese Geschichte basiert auf Fantasie. Natürlich wären ständig gefesselte Menschen längst verhungert und es kommt niemand gefesselt in einer Höhle zur Welt.
Aber solche Kommentare gehören nicht in diesen Thread.
Es geht nur draum, was der Philosoph mit dieser Geschichte ausdrücken möchte.
Schreibt eure Meinung.

Es geht um Wahrheit, Wirklichkeit, Schein, Wissen und Erkenntnis.

Die Gefesselten in der Höhle nehmen die Schatten als die Wirklichkeit wahr, wissen aber nicht, dass dies nur eine Täuschung ist. Das ist ihre sinnliche Wahrnehmung, ihr Grundwissen.
Nachdem sie von den Fesseln befreit werden, gelangen sie näher an die Wirklichkeit, näher an das Wissen. Dies ist die erste Stufe der Erkenntnis. Sie erleiden an einem qualvollen Verlust des Gewohnten und fangen an zu zweifeln.
Als sie aus der Höhle heraustreten, erkennen sie die eigentliche Welt. Es ist die zweite Stufe der Erkenntnis. Die Gefesselten erkennen die Wahrheit und den Schein.
Als sie die Sonne erblicken, erkennen sie, dass sie der Urheber alles Lebens ist. Dies ist die dritte und letzte Stufe der Erkenntnis.

Platon spielt darauf an, dass der Mensch getäuscht werden kann. Die Erkenntnis beruht nicht nur auf sinnlichen Wahrnehmungen, sondern auch auf das Denken, denn erst dadurch konnten die Gefesselten die Wahrheit erkennen. Nur so konnten sie Wissen erwerben.
Platon drückt also aus, dass Wissen nicht allein durch die sinnlichen Wahrnehmungen erworben werden kann. Sinne können schließlich getäuscht werden...


Btw, die Geschichte bzw. das Gleichnis ist in drei Teile geteilt.

Die Schatten, Der Aufstieg und Der Abstieg zurück in die Höhle. So wird das mit den Erkenntnisstufen vielleicht deutlicher.

Jacky89

Aber worauf spielt Platon mit diesem Text an?
Was denkt ihr?

Zuerst einmal Glückwunsch zu der Frage: "Was denkt IHR?"... Denn das Höhlengleichnis ist multipel interpretierbar.

Schlussendlich beschreibt es die Entwicklung der geistigen Erkenntnis die Wahrheit zu erkennen. Platon (oder auch Sokrates) haben schon sehr früh erkannt das die Menschen getäsucht werden können.

... Kleiner Nebeneffekt: Die Kirche hat sich das zu eigen gemacht und berichtet von Schattenbildern an der Wand (Höhere Wesen, Propheten etc..) ohne den Blick in die Natur (Sonne) zu erlauben

Die alten Griechen waren vieles, aber sicher nicht dumm...

Ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Darüber hinaus möchte ich folgendes dazu beitragen:

jeder der anders denkt, jeder der etwas anderes sagt, der die wahrheit verkündet, wird gleich von allen abgestoßen, als verrückt erklärt usw usf und am ende, wie in der geschichte, umgebracht, ob psychisch oder physisch. das haben wir ja heute noch. was nciht bedeuten soll, dass jeder, der eine nachgewiesene psych krankheit hat auch gleich die wahrheit verkündet. doch wir haben sie ja auch im alltag, die anders denker, die sich gegen den strom richten, gegen so manche sachen sind, vllt zurecht vllt auch nicht, und diese stehen alleine da, denn die masse denkt anders, denn die masse kennt es nicht anders, denn die masse ist "normal" und alles andere ist "schlecht"

Ich erkenne neben dem Prozess der Erkenntnis der Wahrheit, den dieser eine Höhlenbewohner durchläuft, in dieser Geschichte noch etwas Anderes.
Es kommt erst gegen Ende der Geschichte zur Geltung: Die Dickköpfigkeit der Menschheit und die Ablehnung von allem Fremdartigen, was sie nicht kennen.
Eigentlich kann man es auch als Dummheit bezeichnen.

Sie sitzen dort unten in ihrer Höhle und gehen fest davon aus, dass außer diesen Schattenbildern nichts weiter existiert, also dass es die einzige Wahrheit ist. Ihr ganzes Leben lang ist das so und außer diesem einen Höhlenbewohner, der sich dann losreißen konnte, hat niemand hinterfragt, ob das schon alles sein soll. Oder ob das, was sie sehen, tatsächlich die Wirklichkeit ist.
Weil sie sich mit allem, was sie erkennen, schon zufrieden geben. Es geht sogar noch weiter: Sie sind sogar bereit, gegen andere Meinungen vorzugehen, nur um ihre Illusion weiter zu bewahren.
Der Höhlenbewohner erblickte die Wahrheit und empfand es als wichtig, die anderen darüber aufzuklären. Doch sie hörten ihm nicht zu. Schlimmer noch: Sie behaupteten dickköpfig, diese Illusionen, die sie dort sehen, sei die Wahrheit. Und alles, was er sagt, sei nur konfuser Blödsinn. Dabei hatte er die Wahrheit gesagt. Es war eine Wahrheit, die sich die Menschen nicht vorstellen konnten und nur deslhalb haben sie ihn für verrückt erklärt und am Ende sogar erschlagen.
Es kam keiner auf den Gedanke, seine Worte mal zu durchdenken oder sich selbst zu überzeugen. Stattdessen verschlossen die Menschen die Augen davor und konzentrierten sich weiter auf die Illusion, die ihnen vertraut war. Der Höhlenbewohner, der die Wahrheit sah, versuchte zwar, sie aus ihrer Illusion zu befreien, doch sie ließen es nicht mal zu.

Und hierbei stellt sich die Frage:
Inwiefern gibt sich jeder von uns an manchen Stellen mit Illusionen zufrieden und lehnt die Wahrheit ab, obwohl es besser wäre, sie zu kennen?

Jacky89

Und hierbei stellt sich die Frage:
Inwiefern gibt sich jeder von uns an manchen Stellen mit Illusionen zufrieden und lehnt die Wahrheit ab, obwohl es besser wäre, sie zu kennen?

In jeder Kirche, Moschee oder Tempel der auf diesem Planeten steht kannst du das, dass du beschreibst sehen, erleben und als Wahrheit propagiert bekommen - jeden Sonntag oder jeden Freitag der über diese blaue Kugel vergeht....

FreeSpeech

In jeder Kirche, Moschee oder Tempel der auf diesem Planeten steht kannst du das, dass du beschreibst sehen, erleben und als Wahrheit propagiert bekommen - jeden Sonntag oder jeden Freitag der über diese blaue Kugel vergeht....

deine aussage ist laut deutscher sprache eine behauptung, und ein vorurteil.
wusstest du noch nicht das vorurteile sehr unweise sind, und starke unvernunft sowie mangelnde weitsicht offenbaren ?

Jacky89 fragte, inwiefern wir uns mit Illusionen zufrieden geben, und lehnen die wahrheit ablehnen.

es ist eine sehr dreißte behauptung das sowas in mosheen stattfinden soll, da du garnicht beurteilen kannst was die wahrheit ist, da du nicht allwissend bist.

das ist nicht sehr weise von dir, und das ist nicht meine meinung, sondern die konsiquenz der definition der deutschen sprache.

Ich war schon in der Moschee und habe mir das angesehen und es kamen eben diese Phrasen rüber. Und jetzt? Bin ich deswegen auch unweise?
Und lass endlich mal diese ganzen Relativierungen, deine Eskapaden zur Auslegung der deutschen Sprache und was du für weise hältst, interessiert echt niemanden mehr. Äußere dich mal konstruktiv zum Thema und lass deine 08/15 Phrasen endlich mal raus hier. Das ging früher doch auch bei dir.

mfG
Albiown

Okay, ich denke, bis hierher reicht es.

Die Hauptfrage dieses Threads war ja die Frage danach, was mit dieser Geschichte zum Ausdruck gebracht wird.
Wir haben 4 konstruktive Beiträge dazu gelesen. Das ist zwar etwas wenig, aber offensichtlich können wir nicht viel mehr erwarten.
Danke an die anderen 3 User dafür, dass sie eine kleine Interpretation geschrieben haben.

Um abweichende Diskussionen in diesem Thread zu vermeiden (welche 100%ig aufkommen würden), gebe ich mich mit dem bisherigen Inhalt zufrieden und bitte Albiown, meinen Thread zu schließen.