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20.07.2021, 15:03 #41Der Schmied von Kochel
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Quintessenz des ganzen: das Katastrophenmanagement ist desaströs, zu wenig zu langsam. Ein Armutszeugnis für dieses Land.
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Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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20.07.2021, 17:18 #42vieraeugigerZyklop
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20.07.2021, 17:24 #43HardAndSoft
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Viele Bundesländer, auch NRW und Bayern, haben vor wenigen Jahren die staatliche Soforthilfe für Katastrophenopfer abgeschafft oder stark eingeschränkt.
Im verlinkten Thread hat mal jemand nachgeforscht, warum das so passiert ist. Spoiler: Es war ein Triumph der Lobbyarbeit der grossen Versicherer, um ganz, ganz viele neue Policen abzuschliessen.
Link: https://mobile.twitter.com/iodscha/s...68672720457731
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20.07.2021, 17:47 #44ayu-butterfly
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Keine Angst, es sind Rechtsextremisten als "Kümmerer vor Ort".
https://www.google.com/amp/s/www.tag...update-2050054
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20.07.2021, 18:54 #45Blizzard_Black
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Also es gibt ja bei uns so Gebiete, die stehen traditionell einfach unter Wasser alle paar Winter. Hier hat man schon seit längerem begonnen, bauliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Lage zu entspannen - grob gesagt halt Hochwasserschutz.
Für den Rest gibt es die Elementarversicherung. Da kann man sich gegen solche Schäden versichern. Die bekommen auch 99% aller Gebäude in Deutschland versichert. Wer natürlich die Privatwirtschaft abgrundtief hasst und alles in staatlicher Hand haben will - wie gut das funktioniert, sieht man ja an den Warnungen beim Katastrophenmanagement - der wird sich da natürlich dagegen stören, warum man sich nicht ne Elementarversicherung zulegt. Die kann ich übrigens jedem nur wärmstens empfehlen. Es soll schon den ein oder anderen im Obergeschoß eines Wohnhauses gegeben haben, der sich dachte: Bis das Wasser im Obergeschoß ankommt, derweil ist alles andere hinüber - hatte sein Objekt allerdings in einem Altbau mit alten, innenliegenden Dachrinnen, wo das anfallende Wasser sich bei Hochwasser und Regen einen alternativen Weg suchen wollte - nämlich rein in das Objekt. Soll da auch der Staat aufkommen dafür? Oder die Gemeinschaft? Dafür gibt es nunmal Versicherungen, wo jeder einzelne individuell sein Objekt absichern kann - und das ist nicht Aufgabe des Staates.
Schäden, die man nicht bezahlen kann aus der "Portokasse", versichert man. Wenn man sein Auto nicht wieder mit einer simplen Banküberweisung bezahlen kann, versichert man das mit Vollkasko und nicht mit Haftpflicht. Das selbe gilt fürs Haus mit den wichtigsten Versicherungen Elementar, Brand, Wohngebäude und Hausrat. Das sind die selben Standards wie Vollkasko, Teilkasko und Haftpflicht beim PKW.
Schnickschnack wie Garantieverlängerung für Laptop und Handyversicherung kann man sich schenken. Allgemein jede Versicherung, deren zu versichernde finanzielle Risiken so gering sind, dass sie finanziell stemmbar sind, sollte man sich sparen.
Dafür gibt es halt auch eine gewisse Eigenverantwortung beim Bürger, die er mit der Erlangung der Volljährigkeit, Geschäftsfähigkeit, voller Strafmündigkeit und Erlangung des Wahlrechts nunmal auch für sein Leben zu tragen hat. Dass in NRW nur 47% eine Elementarversicherung abgeschlossen haben, ist doch mal ein ordentliches Zeichen für eine völlig verfehlte Risikoeinschätzung des jeweils einzelnen.
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20.07.2021, 19:16 #46HardAndSoft
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Du hast nicht viel Verständnis für Leute, die jeden Euro drei Mal umdrehen müssen, oder?
Darüber hinaus bekommt halt nicht jeder eine Elementarschadenversicherung. Nur die, bei denen kein Risiko besteht. Mir hat meine Versicherung vor fünf Jahren den Elementarschaden angeboten, und ich habe auch abgeschlossen. Bei vollem Bewusstsein, dass mein Haus durch seine Lage nicht gefährdet ist. Dafür kann ich ruhiger schlafen.
Junge Eltern mit nur einem Verdienst (die, die immer gern zitiert werden wenn es darum geht, Klimaschutz zu verhindern) können sich das nicht so einfach leisten.
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21.07.2021, 01:04 #47Blizzard_Black
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Dann darf man halt auch kein Eigenheim bauen oder kaufen. Wieso muss ich Verständnis haben für Leute, die über deren Verhältnisse leben? Wenn ich mir eine Versicherung für das dann teuerste Gut in meinem Leben nicht leisten kann, dann läuft irgendwas in meinem Leben gewaltig schief. Ich kauf mir doch auch keinen Ferrari, möglicherweise noch auf Finanzierung, und dann hab ich das Geld nicht dazu, das Ding Vollkasko zu versichern. Da würde jeder drüber lachen. Beim Haus, das preislich in der selben Liga ist - im Neubau sogar noch weitaus darüber - da muss man dann Verständnis haben dafür. Nein, muss man nicht. Finanzplanung und Lebensplanung sind Dinge, mit denen man sich im Leben halt auseinandersetzen muss. Möglicherweise legt man auf diese Dinge aber halt auch einfach Wert drauf, wenn man als Kind bei Eltern aufgewachsen ist, die von Geschäftspartnern einerseits und Banken andererseits schnöde hintergangen wurden und man als Kind im Alter von 6, 7 Jahren von einem finanziell solide aufgestellten Elternhaus über Nacht dann sich in einem vorfindet mit Geldsorgen, finanziellen Engpässen, elterlichen Streit über Jahre - auch aufgrund der dann kommenden unglaublich hohen Arbeitslast bei zeitgleicher finanzieller Knappheit, sowie dem Damoklesschwert der Versteigerung.
Manch einer fordert sein Schicksal halt auch heraus. Ich hatte einem ehemaligen Mitarbeiter 50 Euro Gehaltserhöhung gegeben, weil sonst die Finanzierung bei seiner Bank abgelehnt worden wäre für ein Haus. Ist es sinnvoll, unter solchen Umständen ein Eigenheim zu erwerben? Nein.
In 10 Jahren, wenn das Zinsniveau möglicherweise um 0,5% oder 1% steigt - vielleicht auch um 1,5% oder 2% - wer weiß das schon? - und die Zinsbindung und Refinanzierung des Kredits ansteht, ist das die absehbare Zwangsversteigerung, die da drauf wartet. Wie hoch ist denn die Tilgung eines Kredits in den ersten 10 Jahren und wie hoch sind die Restschulden dann noch? Wie viel wirkt sich eine Zinsänderung um 1% dann als erhöhte laufende Kosten aus? Ist eine Immobilie in einem Zinsumfeld von 2% - wo man in Metropollagen gerade das als Rendite noch bekommt - das selbe wert, als im jetzigen Zinsumfeld? Was passiert, wenn die Restschuld dann höher ist als der zu erwartende Wert/Erlös im Verkauf? Thema Eigenkapitalnachschuss - oder Anschlussfinanzierung nicht in voller Höhe der Restschuld.
Der Gang zum Amtsgericht ist absehbar. Das ist so, als würde man eine Thunfischpizza bestellen und eine halbe Stunde später überrascht feststellen, dass man Thunfischpizza geliefert bekommt.
Darüber hinaus bekommt halt nicht jeder eine Elementarschadenversicherung. Nur die, bei denen kein Risiko besteht.
Für die restlichen 99% aber, die eine abschließen !könnten!, aber es nicht machen, weil sie denken, die Euronen spar ich mir - nein, für die hab ich genauso viel Verständnis, wie für jemanden, der sich einen Neuwagen kauft, einen Unfall mit Totalschaden verursacht und dann ohne Auto dasteht. Gibt es auch genügend. Manch einer von denen hat danach nicht mal das Geld, das Abschleppunternehmen auszulösen - hab ich selbst schon erlebt.
Mir hat meine Versicherung vor fünf Jahren den Elementarschaden angeboten, und ich habe auch abgeschlossen. Bei vollem Bewusstsein, dass mein Haus durch seine Lage nicht gefährdet ist. Dafür kann ich ruhiger schlafen.
Da geht es um relativ wenig Geld, mit dem man das absichert, wofür der ein oder andere sein Leben lang hinarbeitet. Wenn man da spart, spart man am falschen Ende.
Junge Eltern mit nur einem Verdienst (die, die immer gern zitiert werden wenn es darum geht, Klimaschutz zu verhindern) können sich das nicht so einfach leisten.
Trotzdem sind ein paar 100 Euro jährlich für die Ele etwas anderes, als eine energetische Sanierung (sinnvoll umgesetzt, um überhaupt nützlich für den Klimaschutz zu sein) für 100.000 Euro - möglicherweise gar noch mehr.
Wie mag das aber früher noch gewesen sein, als in Bayern die Eigenheimbesitzer verpflichtend eine Brandversicherung abschließen mussten und auch tatsächlich nur einen Verdienst hatten, weil "Elterngeld" als Geschenk vom Staat gab es damals halt nicht.
Aber wir kommen da nie auf einen grünen Nenner. Selbst bei Geringverdienern hängen Postkarten und Fotos vom Urlaub rum. Das ist halt, was ich mit Lebensplanung und Finanzplanung meine, speziell beim Setzen von Prioritäten.
Bei uns im Umkreis finde ich jede Menge Anzeigen für 450 Euro Jobs. Ob das nur bei uns so ist?
Ich habe Verständnis dafür, dass die aktuelle Situation für die betroffenen Leute belastend und anstrengend ist. Keine Frage. Für anderes fehlt mir leider einfach das Verständnis. Das tut es auch bei Leuten, die sich für jeden SchnickSchnack Konsumentenkredite in Anspruch nehmen - selbst bei Amazon gibt es mittlerweile für Güter des täglichen Bedarfs die Möglichkeit der Ratenzahlung, hab ich letztens gesehn. Für Güter des täglichen Bedarfs! Wenn es so weiter geht, dann gibt es bald für ein Paar Birnen Ratenzahlung bei der Norma. Den Urlaub kann man mittlerweile ja gar auf Raten zahlen. Lebensplanung und Finanzplanung...
Und dann reden wir noch nichtmal von Immobilienbesitzern, die ihre Kiste finanziert haben, der Gerichtsvollzieher zum Pfänden einer Handwerksrechnung erscheint, während der nächste Handwerker gerade dabei ist, die Fenster zu tauschen. Ich glaub nicht, dass der auch nur eine Müde Mark sehen wird - und der Besitzer von der Kiste macht das bewusst - und man könnte sogar sagen mit krimineller Energie. Willst du da die Versteigerung inkl. der anfallenden Kosten hierfür anstreben als Handwerker? Im Nachrang? Und kaputten Geld noch mehr gutes hinterherwerfen?
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21.07.2021, 08:36 #48HardAndSoft
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Du vergleichst den Besitz eines Hauses mit dem Kauf von Luxuswaren. Das passt hinten und vorne nicht.
Hauskauf wird für immer mehr Bürger zur reinen Notwendigkeit. Das hat zwei Gründe:
- Verknappung erschwinglicher Mietwohnungen
- Hausbesitz als Vorsorge gegen Altersarmut
Viele Hauskäufer sind sich bewusst, dass ihre Finanzierung wacklig ist, haben aber aus o.g. Gründen keine andere Chance. Da ist für Versicherungen mit unklarem Nutzen kein Geld da.
Ausserdem hat nicht jeder Hausbesitzer sein Haus gekauft. Meine Eltern beispielsweise. Vater hatte einen der sogenannten prekären Jobs, Mutter war Hausfrau. Fürs Essen hat das Geld immer gereicht, aber nicht für mehr. Nicht mal Malle war drin. Dann ist Oma gestorben und hat uns ihr Häuschen vermacht. Vater hat sich den Ar... aufgerissen, um die Hütte in Eigenleistung umzubauen (das Haus hatte z.B. kein Badezimmer, Klo war im Anbau hinter dem Haus). Handwerker waren unerschwinglich. An Versicherungen wurde nur das nötigste angeschafft. Meinen Eltern war immerhin klar: Wenn sie die Hütte nicht halten, dann kommt die Altersarmut.
Und ich glaube, solche Erbschaften sind gar nicht so selten.
Wenn Du unter solchen Umständen von klaren, überlegten finanziellen Entscheidungen und finanziellem Spielraum ausgehst, dann hast Du noch nicht viel mit dem echten Leben zu tun gehabt.
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21.07.2021, 08:40 #49Der Schmied von Kochel
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Wow, muss schön sein im Elfenbeinturm. Meistens kommen solche empathielosen Statements von Leuten die unbelastete Objekte geerbt haben, aber ich will hier nicht mutmaßen. Für jemand der immer seine viel beschworene Weitsicht raushängen lässt, ist dass ziemlich kurzsichtig (Wohnungsmarkt, Familienförderung, usw. usf.).
Edit: Hart und Weich war schneller.
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21.07.2021, 08:46 #50Jonny Knox
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Grundsätzlich bin ja dennoch der Meinung, dass jeder sich nach eigenen Möglichkeiten versichern sollte und die Gemeinschaft nicht bei jedem Schaden vollumfänglich einspringen sollen müsste. Es gibt aber eben auch Fälle, da muss man eben wirklich schauen, ob eine Versicherung wirtschaftlich zumutbar gewesen wäre und wenn dem nicht so ist, muss da natürlich solidarisch geholfen werden. Diejenigen, die eh nichts haben, sollten in so einer Situation nicht alleine gelassen werden.
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21.07.2021, 08:58 #51Quietscheente
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Den Grund und Boden haben die Leute ja kaum verloren, der ist am meisten wert. Ich verstehe ehrlichweise auch nicht, wieso man in einem Land, in dem sich kaum jemand eigenbezogene Immobilien leisten kann, jetzt wieder Umverteilung von Einkommen in Vermögen (=Immo) machen muss. Am sinnvollsten würde ich einen Mittelweg erachten, also z.B. zinsfreie oder sehr günstige Kredite über die KfW.
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21.07.2021, 09:15 #52Der Schmied von Kochel
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Ja, ich denke das wird im Nachgang so kommen, wäre auch richtig.
Der Bodenwert wird durch die Ereignisse enorm an Wert verloren haben, teilweise komplett neu erschlossen werden müssen oder vlt. sogar gar nicht mehr als Bauland deklariert werden (Dammbau, Uferzonenschutz etc.).
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21.07.2021, 10:49 #53HardAndSoft
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Genau das ist es. Der Verkaufswert ist enorm gesunken, denn wer zieht freiwillig ins Überschwemmungsgebiet? Wenn ich zukünftig Ahrweiler oder Erftstadt höre, dann winke ich doch direkt ab. Und das ersetzt einem keine Versicherung. Die meisten Leute haben keine andere Chance als ihr Haus an alter Stelle neu aufzubauen und zu hoffen, dass das Land besseren Hochwasserschutz plant.
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21.07.2021, 11:16 #54Quietscheente
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Das Risiko kann doch aber nicht der Staat tragen? Wenn ein Flüchtlingsheim neben meiner Bude gebaut wird, gibt's auch nix.
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21.07.2021, 11:18 #55vieraeugigerZyklop
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Bund stellt 200 Millionen Euro Soforthilfe bereit die zu den 200 Millionen von den Bundesländern dazu kommen. Scholz sagte auch das es mehr Geld geben wird, wenn mehr benötigt wird.
https://www.spiegel.de/politik/deuts...RPU89NcCvtlFcJ
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21.07.2021, 11:27 #56daywalker2609
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Ganz schwieriges Thema, ich finde aber das der Staat da zumindest eine große Teilschuld trägt. Vor allem bei dieser Katastrophe wo man sehr präzise gewarnt wurde und nahezu nix unternommen wurde.
Dazu kommt halt die Frage in wie weit der Staat für diese hohen Immobilienpreise (Miete und Bauen) mitverantwortlich ist, da er halt nicht wirklich was dagegen unternimmt.
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21.07.2021, 12:01 #57ZhaoYun
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Kleine Info am Rande.
Versicherungen nehmen in gefährdeten Regionen, die Elementar Versicherung teilweise nicht auf.
Und ich vermute, dass viele gar nicht wussten, dass Ihre Versicherung diese Schäden nicht abdeckt.
Unwissenheit schützt vor Schäden nicht!
Daher sollte man mit Schuld Zuweisungen der Geschädigten vorsichtig sein.
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21.07.2021, 12:12 #58Blizzard_Black
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Das ist Unsinn. Wo Mietwohnungen unerschwinglich sind, ist es ein eigenes Wohnhaus erst recht. In Regensburg kostet eine alte, heruntergerockte Bude auf einem Erbpachtgrundstück schon >250.000 Euro, die seit 1950 weder innen noch außen mal eine Renovierung erlebt hat. Ein Reihenmittelhaus im Neubau ist unter 800.000 Euro nicht zu bekommen. Wohnungen finde ich aber auch noch für 500 Euro pro Monat. Es gilt auch hier: Mieten ist günstiger als Bauen. Bei 400.000 Euro Kreditaufnahme liegt bei 1% Zins die Zinsbelastung schon bei 4000 Euro - ohne einen Euro Tilgung. Durch flache Tilgung und den prozentual niedrigen Zins, ändert sich der Zinsaufwand die ersten Jahre auch nur kaum. Und dann muss man sich noch um Erhaltungsaufwendungen kümmern - kaputte Heizung? Im Mietverhältnis ruf ich an und beschwer mich, im Eigentum muss ich 5-stellig herrichten. Fenster sind kaputt? Dach wird undicht? Problem des Vermieters. Im Eigentum muss ich mich selber drum kümmern. Wenn es ein altes Haus ist, muss übrigens nach EnEV das Gewerk energetisch auf den aktuellen Stand gebracht werden, wenn mehr als 10% der Bauteilfläche erneuert werden. Also mal einfach Außenputz neu drauf hauen oder die Dachziegel austauschen ist nicht.
Hausbesitz ist keine Vorsorge gegen Altersarmut, sofern dieses Haus selbst bewohnt ist. Das ist ein immer wiederkehrendes Geschwätz, aber völlig falsch. Ein Mietshaus ist eine Vorsorge gegen Altersarmut, aber nicht ein Eigenheim. Ein Haus zu bewohnen im Eigentum, das ich mir nicht leisten kann - das ist der Weg in die Altersarmut. Das ist finanziell absolut fahrlässig.
Wenn Du unter solchen Umständen von klaren, überlegten finanziellen Entscheidungen und finanziellem Spielraum ausgehst, dann hast Du noch nicht viel mit dem echten Leben zu tun gehabt.
Erzähl mir nicht, man kann nicht zu Geld kommen in Westdeutschland. Die Zeiten von deiner Oma / Opa und Eltern sind Jahrzehnte her. Zu den Zeiten als meine Oma noch jung war, wurde man mit einem Butterbrot und 2 Äpfel für einen Tag Arbeit bezahlt bei uns in der Gegend. Ist heute wohl kaum mehr vergleichbar.
Wenn ich bei uns im 20km Umkreis in Ebay Kleinanzeigen nach Jobs suche, finde ich in der letzten Woche 250 Gesuche - und ich bin hier nicht in einer Großstadt wohnhaft oder im Ballungsraum.
Ich bin jetzt 28 und bald 11 Jahre Selbstständig. Ich hab in meinem Leben weder einen Euro geerbt, noch bin ich reich beschenkt worden - kenne aber aus Freundes und Bekannten-Sicht so einige, bei denen das zutraf. Ich hab mich mit 18 Selbstständig gemacht, erst noch neben der Oberstufe am Gymnasium, und dann neben dem Studium, hab das Studium in 7 Semestern abgeschlossen und dann viel gearbeitet. Das war übrigens das einzige Talent, das ich mitbekommen hab. Während andere Freitag Abend in der Disko waren, hab ich gearbeitet. Während andere Samstag Nachmittag zum See gefahren sind, hab ich gearbeitet. Während andere Sonntag Nacht noch nen Spielfilm oder Tatort angesehen haben, hab ich gearbeitet. Wenn andere Leute unter der Woche Abends gezockt haben, hab ich gearbeitet. Während andere am Feiertag Ausflüge gemacht haben oder "am Männertag" mit Bollerwagen rumgezogen sind, hab ich gearbeitet. Urlaub? Urlaub war ein Fremdwort. Ich hab die letzten 11 Jahre 3 Wochen Urlaub gemacht. Da hat jeder andere schon mindestens 44 Wochen Urlaub genommen.
Ich hatte Ziele in meinem Leben, die ich verfolgen wollte. Ich hätte übrigens nach wie vor noch Ziele in meinem Leben, die ich eigentlich gerne verfolgen würde - angesichts einer gesellschaftlichen Mentalität, die immer mehr in Richtung: "Du hast Geld, also kann ich's mir einfach von dir nehmen" tendiert, frage ich mich allerdings, ob es noch sinnvoll ist, sich diesen Aufwand dafür anzutun. Ich kenne übrigens mehrere Leute, die das auch so gemacht haben in jungen Jahren, entweder im Angestellten-Verhältnis oder in der Selbstständigkeit. In meiner Nachbarschaft wohnt ein Handwerker, der hatte sich in seinen 20ern zum Ziel erklärt, dass er sich einen Porsche kaufen möchte - der hat das so ähnlich gemacht. Jeder, der gesund ist und 2 Hände und 2 Beine hat und auch was arbeiten !will! und was leisten will, der muss nicht in Armut leben in Deutschland. Es gibt Polen, die nach Deutschland kommen - die kommen mit Sprachbarriere rüber, ohne ein Wort Deutsch zu können, und arbeiten sich hoch. Mein Nachbar beweist das täglich.
Insofern, ja, ich halte es nach dem Statement:
Und das spricht mir - selten, dass das bei Jonny der Fall ist - aus der Seele.
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21.07.2021, 12:16 #59Jonny Knox
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
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21.07.2021, 12:21 #60daywalker2609
Hochwasser-Katastrophe in Deutschland
Ich meinte halt die Menschenleben. Man hätte sich besser vorbereiten können und den Menschen so mehr Zeit geben können. Das man ein vernünftiges Hochwasserkonzept nicht in 2 Tagen aufstellen kann, bestenfalls notdürftige Sandsack-Barrieren, dass ist mir bewusst. Aber sehr viele Menschen sind ertrunken weil sie im Keller noch Wertsachen sichern wollten.
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