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12.11.2013, 16:10 #1pr0found
Große Koalition - Segen oder Fluch?
- Gesetzlicher Mindestlohn von 8,50€ (Grundvoraussetzung für SPD)
- Senkung des Baus von Offshore- und Land-Windparks
- Insgesamt Erhöhung von Anteil erneuerbarer Energien
- Mietpreisbremse in größeren Städten
- SPD: Steuererhöhung für Spitzenverdiener
- SPD: Finanztransaktionssteuer
- CSU: PKW-Maut für Ausländer zur Entlastung der PKW-Steuer
Die Liste lässt sich fortführen. Sind diese bisherigen Ziele für euch vertretbar oder bestätigen sie das Bild des Monsters Große Koalition?
Ich sehe im Abbau der Windparks und dem gleichzeitigen Wunsch nach der Energiewende einen Widerspruch. Die Energiewende klingt hier nach einem Argument, den Abbau zu schlucken und die Bürger hinzuhalten, während im schlimmsten Fall für Atom- und Fossilenergie Lobbyarbeit betrieben wird.
Besonders die Mietpreisbremse und der Mindestlohn aber stößt auf meine ungeteilte Zustimmung!
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12.11.2013, 16:25 #2Knollo
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
1. Von einem globalen Mindestlohn halte ich nichts. Das funktioniert meiner Auffassung nicht wenn man es auf "alles" beziehen möchte. In vielen Branchen sicherlich eine gute Idee, in anderen Branchen würde es zum Einbruch selbiger führen.
4. Da geht es doch um die Regelung das Mietpreise und das diese oft ungerechtfertigt zu hoch gesetzt werden? Das Thema Mieten in Großstädte ist eh ein schwieriges Thema, welches auf "beiden Seiten" bessere Regelungen finden muss.
5. Eine Steuererhöhung für Spitzenverdiener bringt niemanden was. Nur der gemeine normale Bürger denkt sich "Hey, die haben doch viel Geld, also lass sie mehr abdrücken". Nur dieses Stammtisch Denken hilft dem Staat nicht wenn die Spitzenverdiener dann (zu recht) abhauen. Je mehr jemand verdient, desto mehr Geld drück er ab da es ja Prozentual ist. Was soll der Blödsinn da noch mehr abzudrücken?
6. Die Finanztransaktionssteuer? Ist es das Thema wonach Kredite zusätzlich versteuert werden sollen?
7. PKW Maut halte ich grundsätzlich für einen Fehler. Wir zahlen genügend Steuer dafür. Außerdem haben schließlich auch einen Im- und Export sowie Logistik Unternehmen die schon einen schweren Kampf in der Branche haben. Langfristig würde sich dies ebenfalls zusätzlich auf die Kosten für sämtliche Produkte auswirken. Das hilft uns nicht, im Gegenteil, wir zahlen am Ende doppelt weil jedes Importierte Produkt mehr kostet.
Zur großen Koalition:
Ich war von Anfang an gegen die CDU und die SPD wird auch von Tag zu Tag schlechter. Wirkliche Politik machen nur noch die wenigsten Politiker und so lange der Politiker nicht Mensch, sondern Society Experte sein muss, so lange wird sich da auch nichts ändern. Unabhängig von der Koalition.
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12.11.2013, 18:32 #3McMeyer
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Mich persönlich trifft die Deutsche Politik zwar nicht direkt, aber :
Ist eine Exportwirtschaft welche zum Teil auf Dumpinglöhne setzt und die Menschen dazu drängt beim Amt wiederum auf Kosten der Allgemeinheit aufzustocken als solche erhaltenswert ? Davon abgesehen treibt eine solche Dumpingpolitik die umliegenden Länder zwangsläufig in die gleiche Problematik. Eine Freundin arbeitete als Frisörin in Deutschland... jaja, Frisörin. 40 Stunden/Woche bei ca. 800euro/Monat halte ich für nicht vertretbar in einem Land welches sich gerne selbst auf die Schulter klopft.
2. Senkung des Baus von Offshore- und Land-Windparks
Wir im Eingangspost erkannt ist dies irgendwo ein Widerspruch. Wurden denn Alternativen genannt um das Netz effektiv in Richtung erneuerbarer Energien auszubauen ?
3. Insgesamt Erhöhung von Anteil erneuerbarer Energien
Voll in Ordnung. Allerdings in Bezug auf Punkt 2... mit was bitte ?
4. Mietpreisbremse in größeren Städten
Schwieriges Thema. Wäre ich Besitzer von Immobilien wäre ich echt angepisst wenn man mir die Maximalen Preise vorschreiben würde. Meiner Meinung nach sollte man die Preise hierfür sich von selbst regulieren lassen.
5. Steuererhöhung für Spitzenverdiener
Bringt wohl eher weniger und wenn man jene auch noch pisackt wo man nur kann, so werden diese es sich wohl auch irgendwann überlegen komplett auszuwandern inkl. ihrer Finanzen. Stimme hier Bieberpelz zu.
6. Finanztransaktionssteuer
Nur in einem globalen Konzept Sinnvoll.
Grundsätzlich ? Funktioniert doch in einigen Ländern ganz wunderbar und ich bin überzeugt dass noch einige kleinere Länder nachziehen würden wenn Deutschland ein solches Konzept umsetzt. Eventuell würde dadurch die Schiene wiederum wesentlich intressanter gegenüber dem Transitverkehr. Voll dafür in der Hoffnung dass dies bei uns auch endlich umgesetzt wird.
Die Ideen im großen und ganzen finde ich nicht soooo verkehrt (Gesetzestexte/konkrete Umsetzungsvorschläge abwarten) und wenigstens habt ihr eine große, handlungsfähige Koalition auf dem Weg. Wir dürfen uns die nächsten Jahre wohl mit einer zerbrechlichen mini-Koalition (FDP-Pendant/SPD-Pendant/Grüne mit 32/60 Sitzen) herumschlagen.
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13.11.2013, 06:37 #4Gilligan
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
@Bieberpelz :
Finanztransaktionsteuer ist für den kauf von börsennotierte wertpapiere.quasi eine "mehrwertsteuer" beim kauf von wertpapieren an der Börse. Eine besteuerung von kreditaufnahmen wäre wohl ein absoluter Konjunkturkiller.
Mietpreisbremse nutz in der geplanten art gar nix.denn die kleinverdiener können sich dennoch keine wohnung leisten, wenn sie "nur" 10% mietpreiserhöhung tragen müssen wenn sie neumieter sind. Es muss neuer bezahlbarer sozialer Wohnungsbau vorangetrieben werden.
Die Argumentation zur "einstellung" der windkraft finde ich auch nicht. Liegt wohl an den transportwegen von nord nach Süd.
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13.11.2013, 11:58 #5Knollo
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Genau deshalb spreche ich auch von einem "globalen" Mindestlohn. Frisörinnen, als eine der bekanntesten Problemträger beim Mindestlohn, sollten da z.b. überdacht werden. Nur zu hoch kann man das ganze auch nicht setzen, würden diese Frauen dann wegen mangelnder Salons auf der Straße sitzen. Die Markt würde sich noch stärker gegen den Schwarzmarkt drängen. Die Salons können den Konkurrenzkampf mit den Preisen vermutlich nicht halten, die Leute sind vermutlich nicht bereit noch mehr für ihre Pflege zu zahlen und gehen dann zum schwarzen Anbieter.
Wo man hier den Spagat finden kann? Ich weiß es nicht. Fakt ist das die Schwarzarbeit Quote hier enorm groß ist (und ich es jeder Frisörin auch gönne)
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13.11.2013, 12:38 #6pr0found
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
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13.11.2013, 12:54 #7Knollo
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Klingt vom Grundsatz her vernünftig, funktioniert aber in der realen Welt nicht. Und da fehlt dann eine brauchbare Lösung.
Man kann auch nicht jeden "Job", der von einem nicht ausgebildeten durchgeführt wird, mit einem Mindestlohn versehen. Es gibt so viele Jobs die von Jugendlichen, Studenten und c.o. als Zubrot getan werden und wichtig für die Wirtschaft des jeweiligen Bereichs sind. Wenn man dort den Mindestlohn noch hoch setzen würde, dann würde es irgendwo an anderer Stelle kippen.
Das "faire Löhne für alle" klingt so positiv. Aber mit den negativen Auswirkungen will am Ende keiner umgehen, geschweige denn diese überdenken.
Hast du eine Lösung wie dies "global" funktionieren kann?
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14.11.2013, 18:49 #8Justine
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Wäre denn ein gesetzlicher Mindestlohn fair? Kann er ja per se nicht sein! Abgaben werden nach regionalen Gegebenheiten ermittelt, warum nicht auch Löhne? Warum soll ein ungelernter Produktionshelfer 8.50 verdienen, also gut 1.400 Bruto (1.050 Netto - Stkl. 1) im Monat, wenn ein KFZ-Mechatroniker - der ja nun definitv Facharbeiter ist - mit ca. 11 € / Std. 1,700 Brutto erhält und dabei lediglich1.180 Netto beziehen kann? Da sollmir bitte einer mal die Worte Fair, Ausbildungsfähig, Fachkraft und Fachkräftemangel erklären. Und bitte: Ich habe dabei noch nicht einmal Kernkennzahlen wie Produktivität, Infrastruktur etc. beleuchtet.
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14.11.2013, 18:58 #9pr0found
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Justine
Justine
Alle Bekämpfer des Mindestlohns haben das System der Ausbeute nicht verstanden. Mindestlohn? Ja! Relation behalten? Ja! Grundsanierung des Arbeitsmarkts? Ja!! Der Mindestlohn ist der erste Schritt in eine sozialere Arbeitswelt und wer den kategorisch verneint, der wurde nie ausgebeutet oder versteht nur bis heute nicht, was das bedeutet.
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14.11.2013, 20:01 #10NeuerBenutzer123
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15.11.2013, 09:06 #11Justine
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Falscher Ansatz! Gleiche Leistung - gleiches Geld! Und Leitsung ist bekanntlich Arbeit / Zeit. Wenn ein Maurer für eine Mauer einen Tag braucht und ein anderer Maurer zwei Tage für die selbe Arbeit und beide gleichen Stundenlohn erhalten, wo ist dann das Lohmodell fair? Laut dem DIW ist bspw. die Arbeitsproduktivität im verabeitendem Gewerbe im Osten Deutschlands rund ein Viertel niedriger als im Westen. Ein pauschaler Mindestlohn ohne Berücksichtigung von Produktivität und Effektivität ist dann das Gegenteil von dem was eigentlich erreicht werden müsste, nämlich eine Verbesserung der Innovationskapazität.
Einen Mindestlohn stelle ich nicht in Frage, nur das bedingunglose Gieskannensystem das gefordert wird. Zunächst einmal wird eine Mindestlohn nicht die Armut bekämpfen können, es stellt sich sogar die Frage, ob der Zugang zum Arbeitsmarkt nicht schwieriger wird. Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose werden schwerer Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen; und, um auf die Produktivität zurück zu kommen - Arbeitsplätze,die aufgrund ihrer Produktivität keine z.B. 8,50 € je Stunde hergeben werden dann wegfallen.
Mindestlohnforderung mag schön sozial und linkspopulistisch klingen, eine Putzkolonne die heute für 6€ arbeitet und morgen 8,50€ bekommen soll wird dann aber statt drei Stunden für die Büroräume nur noch zwei Stunden Zeit bekommen.
Ein Mindestlohn ist lediglich dazu geeignet Lohnunterschiede zu verringern, es wird dadurch weder weniger "Aufstocker" geben - die meisten Aufstocker arbeiten gar nicht die volle Stundenzahl - sondern die durch den Mindestlohn eintretende Lohnsteigerung wird exakt im gleichen Maße bei jenen zu Kürzungen führen, die Arbeitslosenunterstützung und anderen einkommensabhängige Transferleistungen beziehen. Mal ganz davon abgesehen, dass gerade die typischen Niedriglohnsektoren ihre Preise anheben müssten. Etwas was bspw. Gastro und Landwirtschaft überhaupt nicht vertragen könnten.
Das Argument Ausbeutung zieht da nur wenig. Wer wirklich was gegen niedrige Löhne machen will, sollte sich für besseren Zugang zum Arbeitsmarkt einsetzen. Das erfordert aber konkrete Konzepte und nicht bloß den lauten Ruf nach mehr Geld.
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15.11.2013, 09:11 #12Der Schmied von Kochel
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Richtiger Ansatz: unsere ganzen (oder mindestens 50%) muslimischen Malocher nach Meck Pomm und Brandenburg deportieren, damit da auf dem Bau mal ordentlich gewuppt wird. Wenn ich nämlich in Hamburg oder Hannover auf einer Baustelle die Leutchen beobachte, dann stehen da seltenst Deutsche an der Kelle. Ergo: Ausländer arbeiten härter und präziser als Deutsche im Osten. Eine überraschende Einsicht.
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15.11.2013, 12:26 #13daywalker2609
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Ehm dein Post steckt voller Stereotypen. Erstens ist grade die Arbeitsmarktlage in diesen Ländern sehr sehr schwierig. Es gibt dort relativ wenig Arbeit, und deswegen sollen die Ostdeutschen faul sein? Des Weiteren gibt es sicherlich mehr als genug Deutsche in diesen beiden Bundesländern die hart arbeiten, und Ausländer die das nicht tun.
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15.11.2013, 16:45 #14Justine
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Kommt drauf an wie man es betrachtet
Ich zielte lediglich darauf ab, dass die Forderung nach Mindestlöhnen nicht kritiklos als Heilmittel angesehen wird. Es hatte in anderen Ländern ähnliche Nebeneffeke. Bei uns wird sich ein Mindestlohn aber in den unerwünschten Nebeneffekten stärker bemerkbar machen - jedenfall meiner Meinung nach - weil der Niedriglohnsektor erheblich größer ist als anderswo und gerade die Branchen preislich reagieren müssen, die ja gerade durch Niedriglöhne überhaupt erst überleben können. Höhere Preise werden zwangsläufig die Nachfrage zurückgehen lassen. Die Binnennachfrage sinkt.
Das wissen die Parteien auch die den Mindestlohn fordern, sie wussen sich nur keines besseren Wahlversprechens zu bedienen um überhaupt gewählt zu werden.
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16.11.2013, 23:18 #15Cao Cao
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Kommt drauf an was man unter Ausländer versteht. Die meisten Bauarbeiter als (Nicht-Haburger) auf Großbaustellen kommen meist aus der ehemaligen DDR. Ich hatte das schon so oft gehabt das dort dann viele auf Montage waren, eben auch weil man im Schnitt in den alten Bundesländern auch mehr verdient wird. Zur meiner Ausbildungszeit war ich etwa auf 70 der besagten, größeren Baustellen (Rohbauten, aber auch Neusanierungen) in und um Hamburg. Dort waren vieleicht von den ganzen Mitarbeitern nur zwischen 1-5 "Einwanderer". Bei ca. 10 davon waren dann aber tatsächlich eine sehr große Anzahl an Polen, Rumänen, usw. aufm Bau.
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17.11.2013, 00:12 #16keldana
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
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17.11.2013, 12:56 #17daywalker2609
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Das Problem ist doch das jedes Konzept noch so gut aussehen kann, es bleibt aber einzig und allein nur in der Theorie. Sicherlich muss da was unternommen werden, es kann nicht angehen, dass jemand der 40 Stunden die Woche arbeitet zum Amt gehen muss, oder später Angst vor der Altersarmut haben muss. Doch ist dieses Konzept des Mindestlohn einfach nur bescheuert, denn es gibt ja gar keine Anreize dazu, und kleinere Unternehmen werden das auf die Kunden abwälzen. Dort ist die Gewinnspanne nicht sonderlich hoch, und man kann das ja auch nicht beeinflussen, sprich dann wird der Döner eben mehr kosten, was dann den Sinn des Mindestlohnes wieder aufhebt, da die Inflation auch stark ansteigen würde. Abgesehen denke ich das viele Leute da auch negativ überrascht werden, denn einige Unternehmen werden das ausnutzen und höher dotierte Verträge runter setzten.
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17.11.2013, 16:51 #18Justine
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Das Mindestlohnkonzept - pauschal einen Mindestlohn unabhängig von Branche, Produktivität und Alter kann nur vor die Wand fahren. Branchen mit großem Anteil an Produktion werden überlegen ihre Produktionsstätten zu verlagern. Nun sind Rumänien und Bulgarien in der EU, VW´s kann man auch dort produzieren oder noch mehr Vorarbeit dahin auslagern.
Ein mindestlohn an Sich ist ja nicht pauschal abzulehnen, allerdings bezweifele ich, dass 8,50€ für die Wirtschaft zu vertragen ist. Die Debatte um einen Mindestlohn ist zu einem politischen Überbietungswettbewerb verkommen zu dem sich linkgerichtete Geister sehr gern zu Wort melden. Und dabei vergessen, dass es sogar veraffungsrechtliche Bedenken gibt, die ich aber auch gerne als Spitzfindigkeit und überbrückbare Hürde betrachte. Politik hat in Lohnfindungsprozessen nichts zu suchen - deswegen ist es auch als Streitpunkt für Koalitionsverhandlungen unwürdig. Es wäre am klügsten sich auf eine Analyse zu einigen und eine Kommission von Tarifpartnern und Arbeitsmarktexperten zu beauftragen eine Mindestlohnhöhe zu ermitteln die Wirtschaft, Politik und Tarifpartner absegnen könnten.
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17.11.2013, 20:38 #19pr0found
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Mindestlohn soll jährlich flexibel festgelegt werden
Koalitionsverhandlungen: Mindestlohn soll jährlich neu festgelegt werden | ZEIT ONLINE
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17.11.2013, 23:19 #20Blizzard_Black
AW: Große Koalition - Segen oder Fluch?
Ich denke nicht, dass unsere Automobilproduzenten wirklich die Knauser sind und 4 Euro die Stunde bezahlen. Bei mir um's Eck beim BMW Lager bekomm ich 13,50 die Stunde für einen Lagerjob als Ferienjob in den Semesterferien neben dem Studium.
Nein - das Problem wird ein ganz anderes sein: Ich kann einen Preis und einen Lohn nicht innerhalb eines Jahres um so viel steigern. Das macht die Wirtschaft kaputt. Bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro werden etliche Unternehmen die Preise extrem anziehen müssen, gleichzeitig Filialen schließen müssen und Leute entlassen müssen. Anders ist das nicht zu bezahlen.
Wie soll ich in einer Filiale, die evtl. 1000 Arbeitsstunden pro Monat hat und derzeit 6,00 die Stunde zahlt, auf 8,50 die Stunde erhöhen, ohne dass ich gleichzeitig was an Preisen oder Mitarbeitern abändere? Das sind 2500 Euro !netto! Mehrkosten ohne Arbeitgeberanteil an die Sozialversicherungen. Anders ausgedrückt bräuchte diese Filiale 3000 Euro brutto mehr Umsatz (Plus Arbeitgeberanteil an Sozialversicherung) oder 295 Arbeitsstunden weniger beim gleichen Umsatz, was dann 29,5% Kündigungsquote bedeutet. Das heißt ein Unternehmen mit 100 Mitarbeitern in (z.B.) 20 Filialen wird dann nur noch aus 70 Mitarbeitern bestehen. Eine Mixtur aus beidem wird es wohl werden - drastische Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Mitarbeiterentlassung - was sicherlich für manche Arbeitnehmer und manche Arbeitgeber nicht leicht wird, denn Umsatz und Mitarbeiterauslastung wächst nunmal nicht auf Bäumen.
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