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01.02.2008, 19:42 #61DaNe
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
ich bin zum ersten Mal auf dieses Forum und gleich auf diese Diskussion gestoßen.
Che Guevara wird als Held gefeiert, weil er scheinbar uneigennützig eine sozialistische Revolution vorantrieb (im "Auftrag" Fidel Castros, der an Batistas Sturz meiner Meinung nach deutlich mehr beteiligt war, als Guevara) und für die Ideale Freiheit und Gleichheit eintrat.
Was die Meisten aber übersehen, seine Absichten waren nicht uneigennützig und schon gar nicht positiv für GANZ Kuba.
Che Guevara war ein Stalinanhänger. Stalin? Ganz genau! Einer der schlimmsten und gestörtesten Diktatoren in der modernen Geschichte. Nachdem Stalins Gräueltaten auch unter den Russen (damals natürlich noch Sowjetunion, falls jemand kleinlich sein sollte) bekannt wurden, wollten selbst die Staatsbürger das Geschehene so schnell wie möglich verdrängen.
Guevara hielt trotzdem noch an ihm fest!
Vom Kommunismus mag man halten was man will (in seiner Grundidee einer klassenlosen Gesellschaft kann er nicht existieren --> zwangsläufig mündet ein Kommunismus stets in eine Diktatur), Guevara war aber mit Sicherheit vom Marxismus und Leninismus geprägt, speziell vom Sozialismus, der sich seit der Februarrevolution 1917 in Russland ausbreitete. Vorzugsweise zwar auf asiatischem Territorium, aber mit dem Bestreben, die sozialistische Revolution weltweit voranzutreiben.
Che Guevara war allem Anschein nach ein radikaler Verfechter dieser Ideologien und nahm sich auch der permanenten Revolution an, die besagt, dass so lange „revolutioniert“ werden müsse, bis die ganze Welt sozialistisch bzw. kommunistisch verankert sei.
Im Vergleich zu anderen Diktatoren (Che Guevara war ja nur zweitmächtigster Mann auf Kuba!) ist er aber nur wenig besser, was seine Vorgehensweise gegen Oppositionelle betrifft. Wie bei Stalin, Hitler oder Mao, wurden auch unter Che Guevara Hunderte von Menschen hingerichtet, vor allem die sogenannten „Konterrevolutionäre“, die seinen Ansichten nicht folgten.
Radikal wie in den Geschichtsbüchern zurecht angeprangerte Diktatoren ging auch Guevara vor. Sein Ziel war es, eine Einparteiendiktatur auf Kuba zu errichten und damit unter dem Einfluss der Oststaaten, allen voran natürlich die Sowjetunion, den Kommunismus einzuführen, den Kuba bis heute nicht abgeworfen hat. Und um dieses Ziel zu erreichen, war ihm nahezu jedes Mittel recht.
Außerdem hätte er es für die permanente Revolution in Kauf genommen, dass die Menschen sich bis aufs Blut bekriegen (z.B. durch den Einsatz von Nuklearwaffen). Wenn das „der vollkommenste Mensch unserer Zeit“ (weiß nicht mehr, von wem dieses Zitat stammt) sein soll, dann weiß ich auch nicht.
Durch den Sturz Batistas und mit dem Kampf gegen den Imperialismus (seine scheinbar guten Absichten) stellte er einige gute Wertevorstellungen zur Schau. Bestimmt ist der Kommunismus unter Fidel Castro für das Volk erträglicher, als Batistas autoritäre Diktatur. Und genau deshalb genießt der Kommandant Che Guevara auch einen so hohen Stellenwert. Aber seine Vorstellungen gleichen nahezu dem Imperialismus, nur mit dem kleinen Unterschied, dass sich in seiner Vorstellung der Kommunismus, statt dem Kapitalismus ausbreiten müsste.
Glorifiziert wird er, aber hauptsächlich einseitig. Leider heutzutage nicht nur auf Kuba, sondern „fälschlicherweise“ ist der Kult um seine Person weltweit zu einem Hype angestiegen.
@SkaLiberta: Lenin war nur auf Macht aus? Das müsstest du mir mal erklären. Gerade Lenin war es doch, der sich auf die Seite der Arbeiter geschlagen hat und den rückständigen Feudalismus abschaffte. Stalin, darüber muss nicht geredet werden. Aber Lenin!? Durch eine Revolution gelangen immer die Revolutionäre an die Macht, aber Lenin war ein wirklicher Sozialist, der sich meines Erachtens für eine gute Sache eingesetzt hat.
In einem Schreiben an Trotzki teilte er diesem kurz vor seinem Tod mit, dass Stalin auf keinen Fall an die Macht kommen darf, aber da war es leider schon zu spät.
Nicht umsonst wird Lenin heutzutage in Russland eher verehrt und Stalin lieber aus den Erinnerungen gestrichen.
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AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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02.02.2008, 01:00 #62Elli3001
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Ich für meinen Teil sehe Guevara als einen "verblendeten Idealisten". Er hat aus heutiger Sicht die falsche Strategie angewendet und hing einer falschen Ideologie an, die – wie wir heute wissen - nicht realisierbar ist. Die Idee war "etwas für alle" anstatt "alles für ein paar wenige und nichts für alle anderen". Er hatte auch die falschen Idole (Stalin) und seine Ansichten radikalisierten sich auch mit der Zeit immer mehr. Eine der Triebfedern dafür war sein Hass auf die US-Amerikaner und deren wirtschaftliche Unterdrückung Südamerikas. Noch heute versuchen die USA politisch massiv Druck auf z.B. Venezuela auszuüben wegen der Ölreserven. Wir werden sehen was passiert, wenn der venezolanische Präsident Hugo Chavez den Amerikanern den Ölhahn zudrehen sollte.
Um zu verstehen, warum Che Guevara zu einem "Rebellen" wurde, sollte man sich vielleicht die Zustände in Südamerika zu seiner Zeit ansehen. Die waren damals zum Teil noch schlimmer als heute. Dass Guevara & Co. auf das falsche Pferd namens Kommunismus gesetzt haben, haben wir aus der Geschichte gelernt. Es hat sich erst nach Guevaras Tod herausgestellt, dass Kommunismus und Planwirtschaft nicht funktionieren. (Einige Staaten haben das ja bis heute noch nicht eingesehen). Guevara als Industrieminister in Kuba war eine klassische Fehlbesetzung, weil er von Wirtschaft keine Ahnung hatte.
Dass es heute in Kuba wirtschaftlich so schlecht aussieht hat nicht ganz unwesentlich damit zu tun, dass die Wirtschaftsblockade der USA gegen Kuba bis heute besteht. Diese Blockade war die Antwort der USA darauf, dass die Kubaner den USA nicht mehr gestatten wollte, das Land auszubeuten und die Bevölkerung für einen Hungerlohn schuften zu lassen, während die US-Firmen Millionengewinne machten. Man hat die US-Firmen kurzerhand enteignet, und die Rache war halt die Blockade. Deshalb richteten sich Guevara und Castro an die damalige UdSSR aus. Kuba alleine konnte gegen die wirtschaftliche und militärische Macht der USA auf Dauer nichts ausrichten. Was Castro heute macht, kann man Che Guevara wohl kaum anlasten, denn der wurde ja schon vor 40 Jahren getötet.
Aus heutiger Sicht ist eine Revolution mit den Mitteln des Guerillakampfes eine ausgesprochen dreckige Angelegenheit. Die damaligen Diktatoren Südamerikas waren allerdings keinen Deut besser. Es sind damals massenhaft Menschen "verschwunden", nur weil sie was gegen die Regierung gesagt haben oder auch nur im Verdacht standen, keine "treuen Untergebenen" zu sein. In Afrika sah und sieht es teilweise ähnlich aus. Und wie kann man sich friedlich gegen ein Mörder-Regime wehren? Um eine Audienz bitten und dem Diktator vorschlagen etwas netter zu sein?
Man sollte sich über Guevara nicht nur über erzkonservative, US-ergebene Medien informieren, die vor der "roten Gefahr" warnen und sie quasi mit der Ausgeburt der Hölle gleich setzen. Das ist auch Propaganda und Meinungsmache. Man sollte versuchen, neutrale Berichte zu lesen oder wenn die nicht vorhanden sind, beide Seiten (pro und contra) zu lesen und sich daraus eine Meinung zu bilden, sofern man dazu in der Lage ist und den Kopf noch frei hat. Der Artikel in Welt Online ist voll auf Stimmungsmache getrimmt.
@Schlumpfgermane: Du kannst nicht jeden in die linke Ecke stellen, nur weil er nicht derselben Ansicht ist wie Du. Bist Du denn ein Verfechter des Neo-Liberalismus heutiger Lesart? (Gemeint ist, dass man heute den Neoliberalismus versteht als Rückbesinnung auf den alten Liberalismus (Raubtierkapitalismus). Neoliberal steht als Abwendung von der sozialen Marktwirtschaft. Der Staat gibt dem Kapital wieder die Zügel in die Hand, er betreibt und propagiert Lohn- und Sozialabbau mit all seinen negativen Folgen für die Mehrheit der Bevölkerung.)
Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass das zivilatorische Hexagon in einer Diktatur nicht so ohne weiteres - also mit netten Worten - durchsetzbar ist? Da fehlen prinzipiell die Punkte "Rechtsstaatlichkeit", "Demokratische Beteiligung", "soziale Gerechtigkeit" und ganz besonders "konstruktive politische Konfliktkultur"
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02.02.2008, 14:18 #63Schlumpfgermane
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02.02.2008, 15:35 #64Patzenhofer
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Che, was für ein Held... befreit Kuba, um sie später wieder zu unterdrücken
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02.02.2008, 20:05 #65SkaLiberta
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
erstens: ich finde sozialismus gut. zweitens: ich kann mich vielleicht getäuscht haben mit lenins ansichten... jedoch waren viele diktatoren vermutlich noch von ihrer idee am anfang überzeugt, aber ich denke, lenin ist mit der zeit auch ein wenig ein machtmensch geworden. der sozialismus bräuchte ja nicht diktatoren.
Gruss SkaLiberta
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02.02.2008, 21:24 #66S.A.P
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02.02.2008, 21:49 #67Elli3001
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Ein "Heiliger" war Lenin auch nicht gerade. 1918 baute er ein diktatorisches Regierungssystem unter Führung der bolschewistischen Kaderpartei auf, oppositionelle Gruppen wurden radikal unterdrückt. Der nach der Oktoberrevolution folgende Bürgerkrieg war sehr blutig und die Hinrichtung der Zarenfamilie durch die Bolschewiki war auch keine Heldentat. Lenin war kein demokratischer Anführer der Arbeiterklasse.
Wie schön, dass die OEF so ganz ohne Soldaten und Waffen auskommt….
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04.02.2008, 01:41 #68
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04.02.2008, 13:49 #69DaNe
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
@SkaLiberta: Die Grundidee des Sozialismus ist nicht schlecht, aber auch nicht umsetzbar. Der Sozialismus mündet unweigerlich in einen Kommunismus und ich kenne keine Form des Kommunismus, in der es nicht zu einer autoritären Diktatur oder zu einer Parteidiktatur kam.
Klar, der Grundgedanke mit Freiheit und Gleichheit, alle sind gleich, die Vorstellung einer klassenlosen Gesellschaft ist in ihren Grundzügen sehr gut. Doch wie gesagt, nicht umsetzbar.
@Elli3001: Das ist natürlich auch mir nicht unbekannt. Man könnte auch argumentieren, dass jeder Revolutionär nach Macht strebt.
Das mit den Bolschewiki ist richtig, aber im Vergleich zu Hitler oder Stalin war Lenin sehr menschenfreundlich. Um ein rückständiges Land wie Russland damals umzukrempeln, brauchte man meiner Meinung nach auch eine Partei oder eine Regierung, die ohne Einfluss von Oppositinellen erst einmal ihre Pläne durchbringt. Ein wenig Radikalität in einer solchen Zeit muss mehr oder weniger sein.
Denn gerade zu diesem Zeitpunkt ergab sich ja die Chance für Russland, endlich das Zarenreich und damit die Leibeigenschaft der Bauern und die Ausbeutung der Arbeiter zu beenden.
Würden jetzt die Menschewiki die Macht erlangen (ich bin mir nicht sicher, aber glaube, sie wollten das Zarenreich aufrecht erhalten und nur einige Reformen durchbringen), wäre die ganze Arbeiterbewegung und die Revolution sinnlos gewesen.
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04.02.2008, 15:38 #70SkaLiberta
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Gruss SkaLiberta
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04.02.2008, 15:58 #71Albiown
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04.02.2008, 20:29 #72Patzenhofer
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Warum ist man nur aus einem Standpunkt ein Terrorist? Versteh ich nicht ganz.
Aber meiner Meinung ist es ein halber Terrorist gewesen. Zwar haben sie keine terroristenübliche Methoden verwendet, allerdings waren es Guerillakrieger, was doch Terroristen sehr nahe kommt.
Und warum war er den bitte kein Massenmörder? Er hat Gegner unbürokratisch eingesperrt hinrichten lassen.
Da finde ich es schon sehr ironisch, wenn du in einem anderen Threat Amerika mit Guantanamo kritisierst
Wie willst du das beurteilen? Die großteil der Bevölkerung war vorher Arm und ist es heute immer noch, mit dem einzigen Unterschied, dass es früher zwar eine funktionierende Wirtschaft gab, allerdings die Bevölkerung ausgebeutet wurde. Heute werden sie vielleicht nicht mehr ausgebeutet, dafür haben sie keine funktionierende Wirtschaft.
Da finde ich es schon erstaunlich, wie du dann zu dem Schluss kommst, dass es ihnen besser geht.
Meinst du jetzt damit die Industrielle Revolution? Nur bei uns wurden die Großgrundbesitzer, die die Wirtschaft am laufen hielten nicht verjagt oder umgebracht.
Wie willst du bitte entscheiden, wer blind ist? Ein blinder würde einen anderen Blinden nie erkennen
Und sollen wir mit allen so umgehen, die uns nicht passen? Einfach und unkompliziert umbringen?
Da du denkst vermutlich eh denkst, dass meine Meinung objektib ist, zitiere ich mal an dieser Stelle "die Zeit":
„In diesem dünnen Film geht es nämlich wirklich um nichts, nicht einmal um Abenteuer. Er bleibt an der Beiläufigkeit von Reiseerinnerungen hängen und kann sie nur sehr selten und dann ungeschickt mit einer im Nachhinein erworbenen 'historischen Dimension' verknüpfen. Offensichtlich hatten der Regisseur und sein prominenter Coproduzent Robert Redford vor Geschichte und Politik große Angst.“da steckt nur eigenprofit dahinter! che war argentinier und er is extra
aus argentinien angereist gekommen um den kubanern zu helfen, ganz
zu schweigen davon, dass er keine homos, juden und andere abgeschlachtet
hat, nur weil sie nicht nach deren vorstellungen waren!
Und der wird sich sicherlich nicht Kuba ausgesucht haben, weil er dachte, dass sie am meisten ihre Hilfe bräuchten und weil er so ein guter Mensch ist. Kuba war wohl seiner Meinung das beste Land seine Ideologie auszuspinnen und sein Hass gegen Amis wird wohl auch ein Grund gespielt haben.
Was zeichnet eine Person aus, wenn nicht das was er gemacht hat?
Zum Glück hat es die RAF nicht geschafft und nach Hitler war die RAF das schlimmste was Deutschland widerfahren ist. Ich will keine Terroristen und Ideologen in Deutschland haben! Und man kann es NICHT gutheißen, wenn eine Gruppe mit Menschenleben umgeht, als wären es Fensterscheiben! Für sowas ist in Deutschland kein Platz und ich hoffe, dass so etwas nie mehr ausbricht.
Über solch gebündelte Dummheit wie du könnte ich mich echt aufregen. Bitte könntest du mal deinen Ideologismus bei Seite werfen und bitte über deinen Tellerrand schaun? Diese "Bonzen" ist das Geld nicht zugeflogen und nebenbei finanzieren sie und unseren Lebenstandard.
Du würdest vermutlich auch ein Schiff auf dem du dich befindest untergehen lassen, weil dir die Farbe nicht gefällt
Aber für solche Leute wie für dich wär ich gerne selbst bereit eine neue Mauer aufzubauen.
Und an alle Che-Anhänger:
Was hat er denn bitte gebracht?
Freiheit? Das bestimmt nicht in einem Land wo bis heute Meinungsfreiheit nicht groß geschrieben ist.
Gerechtigkeit? Zwar gibt es jetzt kaum noch reiche (bis auf die Regierung selbst), aber was haben die Armen davon wenn es ihnen nicht besser geht?
Bildung? Schön dass sie jetzt kostenlos zur Schule gehen können (wobei man da nicht extra nach Kuba fahren muss), jetzt können sie gebildet hungern. Was für eine Revolution Aber wird ihnen auf der Schule die Ideologie beigebracht, kann man die Schule eh vergessen.
Also was hat bitte die Revolution gebracht, außer das es ein paar Menschenopfer gekostet hat?
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04.02.2008, 22:46 #73Elli3001
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
@Patzenhofer: Würdest Du bei Deinen Überlegungen zum heutigen Zustand Kubas bitte berücksichtigen, dass Che Guevara seit 40 Jahre tot ist und dass Fidel Castro seit 40 Jahren der Diktator Kubas ist. Berücksichtige bitte auch das noch immer bestehende Embargo der USA.
Das US-Embargo wird von den Vereinten Nationen nicht gebilligt. Die von der UN-Generalversammlung jährlich eingebrachten Resolutionen zur Aufhebung des Embargos werden immer wieder abgelehnt, schließlich haben die Amerikaner ein Veto-Recht. So hat es ein Volk nun mal schwer, Wohlstand zu erarbeiten, und das kommunistische System (Planwirtshaft) tut sein übriges. Wir sähen in Deutschland auch ganz schön alt aus, wenn wir nichts, oder nur sehr eingeschränkt exportieren oder importieren könnten.
Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks und der UdSSR geriet Kuba in eine Wirtschaftskrise, von der sie sich nicht mehr richtig erholt haben. Es fehlt ein wichtiger Handelpartner. Und weil Castro es nicht in den Kopf bekommt, dass der Kommunismus gescheitert ist, kommt man in Kuba auch weiterhin wirtschaftlich nicht zu Potte. Aber in anderen südamerikanischen Ländern, die kein kommunistisches System haben, sieht es auch nicht goldig aus für die meisten Einwohner. Beispiel Kolumbien: Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut und das, obwohl Kolumbien zu den führenden Wirtschaftsnationen Lateinamerikas gehört. Oder Bolivien, dort leben zwei Drittel der Menschen in Armut.
Meinungsfreiheit wird in keiner Diktatur groß geschrieben, das ist nicht nur in Kuba so.
Bildung ist wichtig, auch wenn man arm ist. Oder wäre es besser, wenn die Kubaner nicht nur arm sondern auch noch ungebildet wären?
Das hat aber alles nichts mit Che Guevara zu tun, egal ob man ihn nun als einen Helden ansieht oder als einen Lumpenhund.
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04.02.2008, 23:41 #74Patzenhofer
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Auch wenn es wieder in "was wäre wenn"-Fragen abtriftet, wie kommst du denn darauf, dass Kuba besser gehen würde, wenn Che noch leben würde? Er war doch mitbegründer der heutigen Regierung. Zudem haben die Guerilleros schon selbst die Wirtschaft zerstört. Ausserdem ist es doch ein gutes Recht der USA Handelsbeziehungen mit einem Land einzustellen, dessen Regierung nicht mit der eigenen zusammenpasst (und warum sollten sie eine Unrechtstaat (jedenfalls nach westlichen Ansichten) unterstützen?)
Und warum es Kolumbien schlecht geht ist doch schnell erklärt: die haben dort gewaltige Unruhen (nicht zuletzt dank den Guerilleros).
Bolivien hat ebenfalls keine feste (gute) Regierung.
Und Bildung ist wichtig, aber ohne eine funktionierenden Wirtschaft bringt einem die beste Bildung nichts (zudem bezweifle ich, dass ein kubanischer Schüler einen Unterricht frei von Ideologie erhält).
Doch, weil er für ein System steht, welches zum scheitern verurteilt ist. Also unverständlich, dass er deshalb so hochgelobt wird, zudem er ohne Rücksicht auf Menschenleben über Leichen ging.
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05.02.2008, 10:39 #75SkaLiberta
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
[QUOTE=Patzenhofer;1084537]Auch wenn es wieder in "was wäre wenn"-Fragen abtriftet, wie kommst du denn darauf, dass Kuba besser gehen würde, wenn Che noch leben würde? Er war doch mitbegründer der heutigen Regierung. Zudem haben die Guerilleros schon selbst die Wirtschaft zerstört. Ausserdem ist es doch ein gutes Recht der USA Handelsbeziehungen mit einem Land einzustellen, dessen Regierung nicht mit der eigenen zusammenpasst (und warum sollten sie eine Unrechtstaat (jedenfalls nach westlichen Ansichten) unterstützen?)
QUOTE]
klar ist es das recht der usa das zu tun. aber mit ihrem verdammten weltpolizei getue gehen sie mir auf die nerven. ich meine sie wussten, dass sie kuba in eine krise stürzen. was haben sie davon???? mehr macht??? mehr ansehen??? sie wollen die demokratie ja auch mit gewalt durchsetzen ist denn das richtig??? sie meinen, sie seien für die ganze welt verantwortlich. deshalb rege ich mich immer wieder auf, dass europa amerika den ***** ablekt. ich meine, fidel würde vermutlich auch kompromisse eingehen (jetzt zumindest) und sogar mit demokratischen staaten handeln, es würde dem land vielleicht ein wenig besser gehen. nur weil wir genau gleich stur wie sie sind, kommen wir nicht weiter.
Gruss SkaLiberta
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05.02.2008, 12:10 #76Patzenhofer
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Die Guerillero sind in Südamerika sehr aktiv, da würden die Amis ja sau blöd sein Kuba zu unterstützen.
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06.02.2008, 00:14 #77Elli3001
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
Guevara war zweifellos Mitbegründer der heutigen Regierung Kubas. Aber es ist müßig darüber zu diskutieren, wie er sich im Laufe der letzten 40 Jahre weiterentwickelt hätte und zu welchen weitergehenden Einsichten er gekommen wäre oder auch nicht. Wir wissen es nicht.
Die USA müssen Kuba ja nicht unterstützen, aber sie sollten Kuba auch nicht mit Repressalien überziehen. Mit welchem Recht machen die USA das? Kuba ist ein souveräner Staat, in den sich kein anderer Staat einzumischen hat. Es ist zwar nachvollziehbar, dass die USA ihre Interessen wahren wollen, aber nicht so (mit Embargo). Und wie ich bereits erwähnte, sind auch alle anderen UN-Staaten gegen das Embargo, ausgenommen USA, Israel und ein oder zwei weitere Kleinstaaten (wechselnde Staaten).
Der CIA war übrigens auch an der Hinrichtung Guevaras in Bolivien beteiligt. Der (kubanische) CIA-Agent Félix Rodríguez hat später bei einigen Interviews mehrfach seine Trophäen vorgezeigt: neben einigen persönlichen Gegeständen Che Guevaras auch dessen Rolex. (Da fragt man sich natürlich, warum Guevara als sozialistischer Revolutionät so eine teure Uhr hatte.)
Da sollte man vielleicht mal hinterfragen WARUM das so ist. Und verwechsle nicht die Guerilleros mit den Drogenbaronen und deren Privatarmeen.
Und Du glaubst wirklich daran, dass der Unterricht in unseren Schulen völlig ideologiefrei ist?
Während seiner Südamerika-Reise bekam Che Guevara einen Eindruck von der Armut und Machtlosigkeit, in der große Teile der Bevölkerung Südamerikas lebte. Diese Eindrücke führten dazu, dass Che Guevara zu der Überzeugung kam, dass der einzige Ausweg Südamerikas aus der Atmut die Revolution sei. Er sah Südamerika nicht so sehr als eine Ansammlung verschiedener Nationen als vielmehr eine kulturelle und ökonomische Einheit. Nachdem er sein Medizinstudium beendet hatte, kehrte Guevara nach Guatemala zurück, wo Präsident Jacobo Arbenz Guzmán mit seiner linkspolitisch orientierten Partei durch verschiedene Reformen versuchte, eine sozialistische Revolution einzuleiten. Als Guzmáns Regierung durch einen von die CIA organisierten Staatsstreich gestürzt wurde, kam Guevara zu der Überzeugung, dass die USA grundsätzlich und immer gegen linksgerichtete Regierungen in Lateinamerika und anderen Entwicklungsländern vorgehen würde. Dadurch wurde Guevara allerdings auch in seiner Ansicht bestärkt, dass der einzige Ausweg Südamerikas aus dem Elend durch den Sozialismus zu erreichen sei, denn die Idee des Sozialismus stand ganz im Gegensatz zur "Ausbeuterpolitik" der kapitalistischen Macht USA. Guevaras Idee war, dass die Menschen Südamerikas selbst von ihrer Arbeit profitieren sollten. Sie sollten nicht als billige "Lohnsklaven" den Profit für einen anden Staat einfahren und selber dabei verelenden.
Dass Guevara nach der kubanischen Revolution genau so gnadenlos mit den Revolutionsgegnern umging, wie diese vorher mit den Revolutionären umgegangen sind, kann man heute durchaus verurteilen. Damals haben sich die gegnerischen Parteien allerdings ständig gegenseitig gemeuchelt und Regierungen durch Attentate und Morde gestürzt. Es waren damals in Südamerka politisch sehr unsichere Zeiten. (Wer seine Gegner nicht "wegräumte" wurde bald seinerseits von den Gegenern aus dem Weg geräumt.) Man kann die Zustände in Lateinamerika in den 50er und 60er Jahren nicht mit den damaligen und schon gar nicht mit den heutigen Verhältnissen in Europa vergleichen. Vielleicht eher mit den schlimmen Zuständen, wie man sie heute in Afrika vorfindet und den dort ständig ausbrechenden Bürgerkriegen. Das heutige deutsche "Gutemenschen-Gerede" passt nicht in diesen Zusammehang rein.
Ohne jetzt USA-bashing betreiben zu wollen: Ist es nicht richtig, dass sich die USA überall auf der Welt einmischen und sich selbst auch noch diverse Sonderrechte einräumen? Alle Kriegsverbrecher dieser Welt können vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden, nur kein US-Amerikaner. Die USA verlangen, dass auf der Welt die Menschenrechte beachtet werden müssen, betreiben aber selber u.a. ein höchst fragwürdiges Gefängnis in Guantanamo. Deutschland darf bekanntlich keine Nuklearwaffen besitzen, trotzdem ist Deutschland keine nuklearwaffenfreie Zone, denn die Amerkianer haben noch immer nicht ihre Deutschland stationierten Atombomben im rheinland-pfälzischen Büchel abgezogen. Und einfach rausschmeißen geht nicht, weil Deutschland noch immer kein 100%ig souveräner Staat ist. Dass der eine oder andere auch heute noch über die US-Amerikanische Außenpolitik ins Grübeln kommt ist doch kein Wunder. So erging es wohl auch Guevara. Er hatte eine gute Idee aber eine sehr schlechte Ausführung derselben.
Ich möchte hier aber klarstellen, dass ich keinesfalls eine Befürworterin von Sozialismus oder Kommunismus bin, allerdings rede ich auch nicht dem Kapitalismus amerikanischer Prägung das Wort. Und mir passt es auch nicht, dass amerikanische Politiker sich als "Weltpolizei" aufspielen. Die haben selber genug Dreck vor der Haustüre, den sie zuerst wegräumen sollten.
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06.02.2008, 03:30 #78DevouringKing
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
YouTube - Volker Pispers 7/12
nichts als die wahrheit
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09.02.2008, 19:21 #79SkaLiberta
AW: Ernesto "Che" Guevara, Held oder Tyrann?
erstens: wer etwas mit gewalt erreichen will, hat von mir aus gesehen nichts begriffen
zweitens: ich behaupte nicht, lenin versteht nichts vom kommunismus: er wird ihn sehr wohl verstanden haben, aber so wie er ihn ausgeführt hat, hat ihn etwas geblendet, seine diktatur hatte nichts mehr mit kommunismus zu tun.
drittens: nur weil lenin bekannt für den kommunismus ist, heisst das nicht, man darf ihn nicht kritisieren (mit deinem arroganten DU NICHT LENIN KRITISIEREN nervst du mich. für dich ist das wohl alles unantastbar oder was???
wollte ich nur mal loswerden
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16.09.2008, 16:36 #80Tafkadasom2k5
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