Ergebnis 41 bis 60 von 76
-
20.09.2016, 10:49 #41Counterweight
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Für mich ist Autofahren auch viel mit Spaß verbunden und der kommt in nem E-Auto nun mal gar nicht auf.
Aber was macht dich denn da so optimistisch bezüglich der ökologischen Entwicklung? Blizzard_Black hat da oben ja schon angemerkt, dass seit Jahrzehnten im Verkehr E-Motoren vorhanden sind. Und nach vorne gekommen ist man trotzdem nicht sonderlich. Er sprach von der Haltbarkeit, die nicht gegeben ist und bei aktuellen Fahrzeugen sinkt die Reichweite im Winter immer noch rapide und mit Heizung dabei kann man es eigentlich gleich stehen lassen. Dazu Batteriepreise von über 10.000€. Und wenn ich mir da angucke, wie viel Elektronikprobleme es bei den normalen Fahrzeug mittlerweile gibt und was da alles nicht funktioniert, dann wird ein reines Elektrofahrzeug ruckzuck ein riesengroßes Loch in die Geldbörse reißen. Egal ob Audi, BMW, Mercedes, VW oder wie sie alle heißen. Die haben ständig Kundschaft, weil das Auto die tollsten Fehlermeldungen ins Cockpit zaubert.
-
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
-
20.09.2016, 19:50 #42Blizzard_Black
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Nun, also Öl ließe sich sogar synthetisch herstellen, dass also das Öl jemals ausgeht, darf bezweifelt werden.
Das heißt nicht, dass der Verbrennungsmotor das einzig Wahre ist oder dass Elektromotoren schlecht sind. Das heißt einfach, dass ein Elektrofahrzeug rein betrieben mit Akkus allein mit der Reichweitenproblematik und der Problematik der Stromerzeugung nicht sinnvoll zu bewerkstelligen sind. Es ist nichts neues, dass die Reichweite der E-Autos im Winter mit jedem gefahrenen Kilometer drastisch sinkt, allein weil die Heizung durch Strom erfolgt, und nicht wie beim Verbrennungsmotor einfach aus der Abwärme des Motors selbst.
Die großen Vorteile des E-Motors selbst sehe ich in der Thematik, dass man rekuperieren kann - negatives Beschleunigen generiert Strom. Ein weiterer Nachteil des Verbrennungsmotors besteht darin, dass der Motor die Batterie laden muss über einen Generator. Mittlerweile ist die "Lichtmaschine" vom Motor schon sehr groß dimensioniert, da Licht, Scheibenwischer, Navi, Radio, Sensoren, Klima, Sitzheizung, elektrische Fensterheber usw. usw. usw. alles Stromfresser sind. Der Stromverbrauch eines Autos hat sich in den letzten 20 Jahren fast verdreifacht.
Man könnte jetzt sagen: Die Problematik im Winter und die Reichweitenproblematik vom Elektroauto mit großen, schweren Akkus im Kofferraum und der Nachteil, dass die Stromerzeugung des Fahrzeugs über die Lichtmaschine und ohne Rekuperieren nicht effizient ist, könnte man gut kombinieren. Genauso wie man den Verbrennungsmotor in seinem ineffizienten Lastbereich mit dem E-Motor gut kombinieren könnte.
Das bedeutet: Umweltfreundlich erzeugtes Erdgas wird in ein Fahrzeug getankt, und es gibt einen Verbrennungsmotor der dieses Gas verbrennt ohne Generator/Lichtmaschine, kombiniert mit einem kleinen E-Motor zur Unterstüzung und zur Rekuperation eines kleinen Akkus kombiniert mit einer kleinen Brennstoffzelle (effizienter als Generator), die aus dem Erdgas genügend Strom für die elektrischen Verbraucher und den E-Motor herstellt, und zwar permanent. Damit hat man allgemein kein Reichweitenproblem (schnelles Tanken), kein Umweltproblem, weil man einen geschlossenen CO2 Kreislauf hat und Gas des Weiteren auch sauber verbrennt, im Winter muss man nicht mit Strom vom Akku heizen und man fährt mit keinen mehreren 100 Kilo Sondermüll in Form von Akkus durch die Gegend.
Und man hätte für die erneuerbaren Energien einen schon bestehenden und effizienten Energiespeicher, nämlich das öffentliche Erdgasnetz.
Das wäre, sofern preislich machbar (Brennstoffzelle ist pro kw Leistung am teuersten), die Lösung, die ich mir gedanklich am ehesten Vorstellen kann. Der Grund, wieso heute nämlich niemand E-Autos kauft, ist nicht, weil sie einem nicht gefallen, sondern weil die Reichweite mit dem Laden immer problematisch ist. Meine Eltern sind im Winter schon einmal 16 Stunden auf der Autobahn im Stau gestanden. Meinst du, der Akku in einem E-Auto hält bei -20 Grad 16 Stunden her, um ein Auto zu beheizen und dann zur nächsten "Tankstelle" zu kommen? 1 Liter Kraftstoff enthält ungefähr 10 kwh Energie. Das ist nicht einmal das, was man mit Lithium Ionen Akkus heute in einem Teil des Kofferraums eines BMW X5 Plug-In Hybrid (9,0 kwh) verbaut und mit dem E-Motor für insgesamt 300 Kilo Mehrgewicht verantwortlich ist.
Für die Kurzstrecke und Umgebung mag das E-Auto - auch schon heute in seiner Form - sicherlich in Ordnung sein. Wer aber des Öfteren auf Strecken auf sein Auto angewiesen ist, und das sind in meinen Augen die 20% der Leute, die 80% aller gefahrenen Kilometer ausmachen und sich regelmäßig im Abstand von 3, 4 Jahren neue Autos anschaffen, weil schon wieder 150.000km, 200.000km gelaufen - Vielfahrer eben - für die ist das E-Auto keine Lösung, denn die stehen - wie damals meine Eltern und ich - im Stau, immer mal wieder, im Sommer wie im Winter, die fahren mal 9km, aber auch mal 900km am Stück zu verschiedenen Außendienstterminen, sind bei -20, -25, -30 Grad unterwegs - und da wird das einfach nix. Und ohne ein Instrument, das Energie nachliefert, und zwar sehr zügig, wird das auch nie etwas. Die höchste Distanz, die ich an einem Tag bisher gefahren bin, das war vor nicht ganz 3 Jahren, waren 1200km. Da fahr ich heute mit einem vollgetankten Diesel beim Start 1x zum Tanken, und das Sommer wie Winter, und der Tankstopp dauert vielleicht 5, maximal 10 Minuten. Das muss mir ein E-Auto auch bieten können, diese Flexiblität.
Ich bin auch schon einen BMW I3 gefahren, einen Elektro Smart und jetzt vor kurzem eben einen X5 Plug In Hybrid. Der E-Motor bietet bei der Agilität und dem Beschleunigungsverhalten natürlich Vorteile. Aber der Range Extender im I3 braucht fast mehr Sprit als mein damaliger Z4 mit 6 Zylindermotor auf 100km, der Elektro Smart hat keine Reichweite - und wenn du schon einmal im Winter vor der Entscheidung standes: Heizen oder Heimkommen? Und dann zitternd im Auto sitzt, ist das auch keine Lösung. Und der X5 als Plug In Hybrid erzielt - gefahren im Umkreis - ein fantastisches Verbrauchsergebnis für dieses Flagschiff, aber auf Langstrecke is es halt nicht die Eierlegende Wollmilchsau.
Wer mir Lösungen hierfür präsentiert, dann lasse ich mich gerne vom Elektroauto überzeugen. Bis jetzt hat das noch niemand geschafft. Und das sind nur die Probleme des E-Autos - ohne die Stromerzeugung überhaupt zu berücksichtigen.
Da anfangen, wo kaum Verbrauch anfällt und wo es eh nix bringt? Angefangen werden muss da, wo Schadstoffe anfallen. Das ist bei der Stromerzeugung die Steinkohle, die Braunkohle und die AKWs. Die erzeugen im Stromsektor die meisten Schadstoffe. Im Mobilitätssektor gehen die ausgestoßenen Schadstoffe pro Fahrkilometer seit Jahren zurück.
Der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub hat sich um nahezu 50% seit 1999 verringert, der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid hat sich seit 1999 um über 60% reduziert jeweils pro gefahrenen Fahrzeugkilometer. Ich war vor 10 Jahren schon der Meinung, dass jemand, der in der Stadt auf dem Bürgersteig entlang geht und eine Zigarette, Zigarre oder in einer Shisha Bar raucht, deutlich mehr Schadstoffe ausstößt bzw. verursacht, als jemand, der im selben Augenblick mit dem Auto vorbei fährt. Wir haben heute die saubersten Autos aller Zeiten, mit aufwändigen Katalysatoren und Schadstoffnachbehandlungen und Abgasreinigungssystemen und in den Dieseln Partikelfilter usw. - ich kenne noch die Diesel, wo der Auspuff nach unten zur Straße ging, weil's da rausgerußt hat permanent.
Dann kann man alle Dieselfahrer noch bestrafen indem sie mehr Krankenkassenbeiträge von ihrem Verdienst bezahlen müssen die kranken und besonders krebskranken Personen zu gute kommen. Außerdem ein schöner Aufkleber hinten an der Scheibe mit einem krebskranken glatzerten Kind, dass in einem Krankenhaus liegt und an Schläuche angebunden ist. Da steht schwarz umrandet: Ich bin ein Krebserzeuger. Das würde sicher den Dieselbesitzern nicht gefallen . Ich sollte echt Politiker werden .
Im Übrigen wurden im Jahr 2015 18,2 Mio Tonnen Ottokraftstoff in Deutschland abgesetzt, 36,8 Mio Tonnen Dieselkraftstoff (wie viel davon auf Dieselzüge und LKWs/Bus entfällt ist nicht genannt), 16,1 Mio Tonnen Heizöl leicht und 4,5 Mio Tonnen Heizöl schwer und 8,5 Mio Tonnen Flugbenzin abgesetzt. Wenn ich jetzt spekuliere und Gas und Pelletheizungen mit einberechne, dann haut der Deutsche für die Heizung genausoviel Schadstoffe raus in der halbjährlichen Heizsaison, als er in der Gesamtsaison für Fahrzeug inklusive Transportleistung für Lebensmittel und andere Konsummittel via LKW braucht.
Man könnte Gebäude auch mit Strom heizen. Ich denke, das würde gerade in der Wintersaison die Schadstoffbelastung in den Städten - gerade dann überschreitet man ja die Grenzwerte in der Regel ja deutlich - auch deutlich reduzieren. Verbietet man noch das Rauchen, die Luft wäre vermutlich trotz Diesel richtig rein .
Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten.
-
22.09.2016, 19:35 #43Blau
-
22.09.2016, 20:00 #44Counterweight
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Du meinst jetzt aber nicht das Vivacity 45km/h Ding, oder? 3000€ für einen kleinen Roller ist sau teuer.
-
22.09.2016, 20:15 #45hayate.sama
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
45 km/h... wie aufregend^^
-
22.09.2016, 20:38 #46Vachyn
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
@Blizzard_Black: Du möchtest Öl synthetisch herstellen? Woraus denn? Aus Pflanzen, die dann um Ackerfläche mit Pflanzen für Nahrung konkurrieren? Ich hoffe dir ist bewusst, dass wir immer mehr Menschen werden, die immer mehr zu Essen benötigen. Es gibt noch Versuche mit Algen und Bakterien. Wäre mir aber neu, dass da bis jetzt was dabei wäre, dass auch nur annähernd den Bedarf an Öl decken könnte. Zudem ist die Forschung soweit ich weiß in diesem Bereich momentan eher kleiner als die für effizientere und umweltfreundlichere Batterien. Allein die Chinesen investieren gerade echt viel in Zweiteres.
Ich gebe dir recht, wer oft weite Strecken fahren muss, für den ist ein E-Auto nichts. Das macht aber tatsächlich eher einen kleinen Prozentsatz der Autofahrer aus. Alle anderen könnten sich im Prinzip eines zulegen, ohne an Komfort einbüßen zu müssen. Dann bleibt das E-Auto natürlich immer noch recht teuer und nur dann ökologisch ansatzweise Sinnvoll wenn man mit Ökostrom fährt. Das sind natürlich auch Punkte, die gegen eines sprechen. Wer es sich allerdings leisten kann (und keine Ansprüche an "tollen Sound" wie Counterweight hat ), der kann sich guten Gewissens eines anschaffen als Investition in die Zukunft. Denn alle die negativen Punkte werden in den nächsten Jahren stark abnehmen. Die Forschung an E-Autos wurde in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt, kommt aber momentan gut in Fahrt und wird natürlich zunehmen je mehr Menschen sich eines zulegen. Zudem wird gerade in Deutschland der Ökostrom ausgebaut was es natürlich in Zukunft leichter macht auch mit diesem einigermaßen günstig zu fahren (und irgendwann werden sie es auch sicher mit der Fusionsenergie hinbekommen - hoffentlich noch zu unseren Lebzeiten).
-
22.09.2016, 20:41 #47Counterweight
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Vor allem:
Die beiden beiden sorgfältig in den Unterbau und die Karosserie integrierten Lithium-Ionen-Akkus mit je 1000 Wattstunden Energieinhalt wiegen zusammen 16 Kilo und bedeuten somit eine Erleichterung von gleich 23 Kilo gegenüber den Nickel-Cadmium-Zeiten des Scoot'Elec. Gleichzeitig wuchs die Peak Power von 1,5 kW (2 PS) auf 3,0 kW (4,1 PS) und die Reichweite stieg um 50 Prozent. Bei konstant 45 Stundenkilometern nennt Peugeot nun eine Akku-Autonomie von 60 Kilometern, bei abstrakten 25 Stundenkilometer Dauertempo wären es sogar 120 Kilometer.
Da kann ich mir auch gleich ein Fahrrad kaufen. Und dann kostet der Spaß 3800€, also sogar fast 4000€.
Definiere Komfort. Ein e-up! fängt beispielsweise bei 26.900€ erst an. Für das Geld habe ich bei einem neuen 1er BMW schon 3000€ an Extras reingehauen. Oder knapp 3500€ bei einer neuen A Klasse. Ebenso 3500€ Extras bei einem neuen A3.
Edit: Gerade mal bei Gebrauchten geguckt, knapp 20.000€ kostet der e-up! da. Für das Geld stell ich mir ne C Klasse in Avantgarde hin. Hat schon seinen Grund, warum nicht alle so 'ne Kiste kaufen.
-
22.09.2016, 20:57 #48Vachyn
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Mit Komfort meine ich hier eher so Sachen wie, dass man nicht nach passenden Tankstellen suchen muss, an denen man dann ewig fürs Aufladen warten muss. Das passiert auf langen Strecken, wegen der geringeren Reichweite, aber eben nicht wenn man zu den 90% gehört die täglich ihre relativ kurze Strecke zur Arbeit fahren.
-
22.09.2016, 20:58 #49Blau
-
22.09.2016, 21:14 #50Counterweight
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Das wird zum Glück nicht passieren. Und wenn es nur an den ganzen Lobbies scheitert. In Deutschland, dem Kraftfahrerland schlechthin, scheitert es. ^^
-
22.09.2016, 21:30 #51hayate.sama
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Hat Deutschland nicht vorgeschlagen, das Prüfstand-Verfahren zu verschärfen, worauf viele der anderen Länder dies abgelehnt haben ?
Sowas würde vielleicht EU-weit Sinn machen aber da wären sicherlich wieder einige Länder, die das nicht wollen...und zack, gescheitert, ab damit in den Papierschredder...
-
22.09.2016, 23:03 #52Vachyn
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Kombiniere die 90% mit der vorherigen Aussage, dass diejenigen, die es sich leisten können, ruhig zu einem E-Auto greifen können/sollten. Der geringe Absatzmarkt ist wohl einer der Hauptgründe warum es in der Forschung nicht so zügig vorangeht, wie gewünscht. Eine ausgereiftes Produkt ist eben spätestens, wenn das Öl knapp wird, wünschenswert. Wer dieses dann anbieten kann, wird der Konkurrenz davonlaufen. Es ist wie gesagt eine Investition in die Zukunft, an der sich jeder der es leisten kann und will durch den Kauf eines E-Autos beteiligen kann.
Ich will hier aber auch sagen, dass ich es ganz und gar nicht so sehen wie Blau. Verbote und Zwang halte ich für den vollkommen falschen weg. Die Politik kann mit Subventionen und Vergünstigungen arbeiten. Aber dem Bürger die E-Mobilität aufzuzwingen, v.a. wenn sie noch nicht die ökologisch und ökonomisch bessere Alternative ist, halte ich für vollkommen falsch. Das wäre Entmündigung erster Güte.
-
23.09.2016, 00:46 #53Blizzard_Black
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Was hat Biosprit mit synthetischen Öl zu tun? Einmal den Wiki-Artikel "Power to Gas", da geht es um synthetisches Gas, lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Gas
Genauso gibt es Möglichkeiten von "Power to Liquid" und "Power to Fuel". Wasserstoffherstellung und Weiterverarbeitung.
Das Problem ist: Wenn Wasserstoff nicht die Komplikationen hätte, dass man ihn sehr schlecht nur speichern kann, dass er sehr schnell verflüchtigt und sehr gut durch alles hindurchdiffundieren kann - Frag mal die Jungs von BMW Hydrogen - (mal ganz abgesehen vom Volumen, das man Wasserstoff entweder unglaublich kühlen muss oder extrem komprimieren muss, um Wasserstoff überhaupt in einer akzeptablen Menge speichern zu können) - wäre das ein sehr guter Energieträger. Da dem aber nicht gegeben ist, muss er nun einmal weiter verarbeitet werden, unter Energieverlusten. Aber auch hier muss man sagen: Pumpspeicherkraftwerke und andere Stromspeichermöglichkeiten weisen genauso Verluste auf und sind noch nicht existent, wie es z.B. das gut ausgebaute Gasnetz in Deutschland schon ist.
Gerade in der Power to Gas Theorie geht es darum, dass man das aus der durch Weiterverarbeitung des durch Elektrolyse gewonnenen Wasserstoffs dafür nutzt, den Verkehr damit zu betreiben. Die Energie in den Erzeugungsspitzen würde sonst einfach nur verpuffen. Das ist so, als hätte man eine Solarthermieanlage auf dem Hausdach, im Sommer 2 Wochen puren Sonnenschein, aber keine Möglichkeit das Warmwasser zu speichern und man müsste alles was man nicht braucht an Warmwasser in den Kanal spühlen oder die Solarthermieanlage abdecken dass sie keine Wärme mehr produziert. Ist das sinnvoll?
Aber anders klappt es nicht. Erneuerbare Energien sind sehr schwer grundlastfähig zu machen, weil sie enormen Schwankungen unterliegen.
Deswegen: Mit Biosprit hat das Ganze überhaupt nichts zu tun. Aber auch hier könnte man diskutieren, wieso Bauern in Deutschland Geld bekommen, ihre Felder NICHT zu bewirtschaften, sondern stillzulegen. Und manche Bauern bekommen dafür nicht gerade wenig....
Der Rest mit den Algen stimmt natürlich. Es gab auch mal jemanden, der aus Plastik und ähnlichem Müll Diesel hergestellt hat.
Ich gebe dir recht, wer oft weite Strecken fahren muss, für den ist ein E-Auto nichts. Das macht aber tatsächlich eher einen kleinen Prozentsatz der Autofahrer aus.
Wo ist es nun energetisch sinnvoll, Lösungen zu finden? Für die 20%, die den Großteil aller gefahrenen Kilometer zurücklegen, oder für die Quantität, die den kleinen Rest ausmacht? Energetisch begonnen werden muss da, wo viel passiert. Und nicht bei vielen, wo wenig passiert.
Alle anderen könnten sich im Prinzip eines zulegen, ohne an Komfort einbüßen zu müssen. Dann bleibt das E-Auto natürlich immer noch recht teuer und nur dann ökologisch ansatzweise Sinnvoll wenn man mit Ökostrom fährt. Das sind natürlich auch Punkte, die gegen eines sprechen. Wer es sich allerdings leisten kann (und keine Ansprüche an "tollen Sound" wie Counterweight hat ), der kann sich guten Gewissens eines anschaffen als Investition in die Zukunft. Denn alle die negativen Punkte werden in den nächsten Jahren stark abnehmen. Die Forschung an E-Autos wurde in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt, kommt aber momentan gut in Fahrt und wird natürlich zunehmen je mehr Menschen sich eines zulegen. Zudem wird gerade in Deutschland der Ökostrom ausgebaut was es natürlich in Zukunft leichter macht auch mit diesem einigermaßen günstig zu fahren (und irgendwann werden sie es auch sicher mit der Fusionsenergie hinbekommen - hoffentlich noch zu unseren Lebzeiten).
Und die Kuh E-Motor wird heute wieder politisch durchs Dorf getrieben, genauso wie der Diesel jahrelang durchs Dorf getrieben wurde, und wird sehr schnell wieder fallen gelassen, solang kein Zwang von irgendwelchen Bürokraten kommt, die davon ohnehin recht wenig verstehen.
-
23.09.2016, 01:53 #54Vachyn
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Ich habe tatsächlich nicht an die Synthese gedacht wie es im Artikel steht. Ich finde es aber seltsam, dass du eine nicht sehr weit entwickelte und noch lange nicht ausgebaut Technologie der anderen vorziehst. Wieso sind für dich Energieträger in Form von Brennstoffen den Akkus so extrem vorzuziehen?
Deine Aussage, dass Elektromotoren schon lange existieren ist wahr, aber die sind auch nicht das Problem am E-Auto. Elektromotoren sind extrem leistungsstark und viel simpler als Verbrennungsmotoren. Wo sie genutzt werden können, weil eine Stromversorgung vorhanden ist, werden sie es auch, siehe (Straßen)Bahn. Das Problem ist die mobile Versorgung mit Energie. Akkus müssen höhere Speicherkapazitäten erreichen und länger leben und schon wäre das E-Auto eine mehr als gleichwertige Alternative. Gerade dort wird in letzter Zeit einiges geforscht, zB sehr viel in China.
Im Schnitt fahren nach deiner Aussage 20% der Autofahrer 80% der Strecken. Im Schnitt fahren die Deutschen ca 40 km am Tag. Das bedeutet die 20% fahren so um die 160 km am Tag. Nichts was ein E-Auto nicht packen könnte.
-
01.07.2021, 09:18 #55ayu-butterfly
Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Forscher: E-Autos sind kaum besser als moderne Verbrenner
https://www.merkur.de/welt/forscher-...y-Z5BiWt0xOppM
-
01.07.2021, 12:15 #56HardAndSoft
Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Lol... Die "Welt" hat ihre eigene Überschrift versemmelt, denn aus dem Artikel geht das Gegenteil hervor.
Es ist primär die Stromquelle, die den E-Autos ihre Klimabilanz madig macht. Ihr Antrieb mit rein regenerativ erzeugtem Strom ist aktuell noch die Ausnahme. Stattdessen kommt der Strom für die E-Autos hauptsächlich immer noch aus Kohlekraftwerken - weil Politik und Industrie ein finanzielles Interesse daran haben, diese Art der Energieförderung zu erhalten. Somit werden E-Autos letztlich auf Umwegen zu Verbrennern.
Würden die Elektroautos hingegen ausschließlich regenerativ geladen, glichen sie den CO2-Ausstoß schon deutlich früher aus als Benziner und Diesel, nämlich ab 37.500 bzw. 40.500 Kilometern.
-
01.07.2021, 13:36 #57Blizzard_Black
Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Das klappt die meiste Zeit nicht. Der Großteil der Leute arbeitet nunmal, wenn die Sonne scheint - und arbeitet nicht mehr, wenn die Sonne nicht scheint. Und mit den kleinen Dachflächen lässt sich ein E-Auto nicht komplett mit eigenen PV-Strom betanken - in Deutschland ist es den Großteil der Zeit bewölkt. Bei mir am Süddach im Büro ist auf derzeit ca. 150qm Dachfläche PV von 30kwp installiert - die bringt, wenn es etwas bewölkt ist, noch ca 7kw an Leistung - das reicht aus, um einen Plug-In Hybrid, der 2-phasig lädt, noch zu betanken oder den Tesla zumindest mit PV-Strom zu betanken, weil bei dem die Ladeleistung einstellbar ist (bei den meisten anderen E-Autos nicht) - aber ein E-Auto sollte mindestens 3-phasig geladen werden - bei Tesla ist das Minimum 5 Ampere und damit ca. 3,5kw Ladeleistung. Wenn 1-phasig geladen wird, sind die Ladeverluste einfach zu hoch, mit Schuko-Anschluss liegen die Ladeverluste bei bis zu 30%. Bei 6 Ampere hab ich mal gesehen in einer Übersicht, dass die Ladeverluste dort bei 7% liegen - der höchste Wirkungsgrad liegt bei 14 Ampere mit 3% oder 4% Ladeverluste - das sind dann aber ca. 10kw.
Ein E-Auto ist unter der CO2-Betrachtung fürs Klima nur positiv, wenn das Auto mit viel mit CO2-armen Strom geladen wird. Der CO2-Ausstoß in der Akkuproduktion ist stark abhängig vom Herstellerland - je CO2-ärmer der Strommix im Land der Akkuherstellung, desto CO2-ärmer ist auch der CO2-Rucksack pro produzierter kwh Akku. Tesla in den USA hat hier einige Vorteile - sie haben deren Batteriewerk mit deren Gigafactory 1 in Nevada - Nevada hat prinzipiell schonmal einen saubereren Energiemix, da man dort viel auf Erdgas statt Kohle setzt, und Erdgas pro produzierter kwh Strom einen deutlich niedrigeren CO2-Ausstoß hat - zeitgleich hat Tesla auf deren Gigafactory in Nevada schon eine beachtliche PV-Kapazität installiert.
https://www.buildingtesla.com/compare/Gigafactory%201/
Mit einer Akkuproduktion in China oder Polen ist das nicht vergleichbar.
Und dann kommen wir zu den ersten Problemen, die ich bei den restlichen Autoherstellern sehe: Bei Tesla kostet die kwh Strom am Supercharger auf der Langstrecke derzeit 37ct - Zugang zum Supercharger bekommt man, indem man ein Auto von Tesla erwirbt. Beim Konkurrenzprodukt von VW/BMW/Mercedes/Daimler/Porsche ist das nicht so simpel - ich spreche hier von Ionity. Bei Ionity kostet die kwh Strom mit den meisten verfügbaren Ladekarten 79ct/kwh - außer man nutzt Ladekarten von den Herstellern, die dieses Joint Venture aufgebaut haben, diese gibt es aber nur im Abo-Modell. Bei Porsche im Taycan ist die Ladekarte für die ersten 3 Jahre inklusive, danach kostet das Abo 179 Euro pro Jahr, damit man an Ionity für 33ct/kwh laden kann - an anderen Fremdladern mit 350kw Leistung kostet es dann aber 45ct/kwh + 35ct pro Minute. Bei VW kostet es an Ionity 55ct/kwh und 7,49 Euro pro Monat als Abopreis - bei anderen Ladeanbietern sind die Preise unterschiedlich.
Man merkt schon: Das ist außerhalb von Tesla durchaus kompliziert. Und da reden wir noch gar nicht vom größten Albtraum: Man kommt an eine Ladesäule und die ist defekt bzw. die ganze Station offline - dann hat man ein richtiges Problem und außerhalb vom Supercharger-Netzwerk findet man da den ein oder anderen Bericht hierzu. So funktioniert Elektroauto auf der Langstrecke aber nicht, denn derzeit muss man für ein flottes Weiterkommen von Schnelllader zu Schnelllader hüpfen - die Ladeleistung von meinem Model 3 liegt im niedrigen SOC Bereich von um die 10% bei ca. 250kw, fällt aber bis 30% SOC schon wieder auf ca. 170kw ab - und das Abfallen nimmt immer weiter zu. Optimalerweise lädt man genau so viel nach, dass man mit flotter Fahrweise wieder im Bereich von 5-10% SOC am nächsten Supercharger ankommt, um wieder von der hohen Ladeleistung zu profitieren - das Laden von 7%-40% dauert ca. 7 Minuten - das sind 33% ungefähr. Von 40% auf 73% braucht man dann nochmal ca. 20 Minuten - also schon 3 mal so lange, weil die Ladeleistung immer weiter sinkt, je höher der Akkustand - SOC - wird.
Und dann kommen wir zu einen weiteren Problem: Öffentliche Ladeinfrastruktur. Bei vielen Ladesäulen und Ladetarifen wird mittlerweile eine Blockiergebühr nach 2Std / 4Std erhoben. Wer also an einer öffentlichen Ladesäule sein Auto über Nacht laden will, weil er in einer Mietwohnung oder Eigentumswohnung wohnt, der wird extra zur Kasse gebeten, außer er stellt sich dann nen Wecker und sucht sich einen neuen Parkplatz nach der vorgegebenen Dauer. Wer macht sowas? In einer Innenstadt nach 2 (oder 4) Stunden Parken nochmal zum Auto hingehen, einsteigen und sich 20 oder 30 Minuten lang nen neuen Parkplatz suchen? Mit dem Risiko, ständig irgendwelchen Preisschwankungen von Ladetarifanbietern ausgesetzt zu sein, da gab es in den letzten eineinhalb Jahren so einige - Maingau beispielsweise, oder EnBW aktuell. Noch dazu sind öffentliche Ladesäulen nicht wirklich Gewinnträchtig bei niedrigen Strompreisen, weil was soll da an Marge rumkommen für das Aufbauen der Infrastruktur, den Betrieb, Wartung und Instandhaltung der Säulen, der Abrechnung des Ganzen - das kostet alles Geld und das muss eingepreist werden, während ich mir daheim einfach eine Wallbox für 500 Euro kaufe in der Billigversion, wenn sie noch PV-Überschussladen können soll, dann halt für 1000 Euro - oder in der günstigen Version lässt man sich einfach ne Starkstromsteckdose hinmachen und stöpselt jeden Tag da ein.
Noch dazu hat man die Problematik hierzulande, dass der Strom recht CO2-instensiv ist - Frankreich, Belgien, Finnland, die Schweiz und Schweden setzen auf Kernkraft und haben einen recht niedrigen CO2-Ausstoß pro produzierter kwh Strom, in Österreich, Norwegen und der Schweiz hat man große Mengen an Wasserkraft und Pumpspeicherkraftwerke zur Verfügung und dadurch ebenfalls einen niedrigen CO2-Ausstoß pro kwh Strom - im Süden Spaniens, Portugals und Italiens hätte man prinzipiell die Möglichkeit für einen sehr guten Photovoltaik-Ertrag, ebenfalls möglich ist auch die Nutzung eines Sonnenwärmekraftwerks, das auch in den Abend- und Nachtstunden noch Sonnen-Strom zur Verfügung stellen kann - und flexibel einsetzbar ist überall auch Windenergie, die gut als Ergänzung nutzbar ist, wenn es eine vorhandene Grundlast gibt - die optimalerweise noch in einer Spanne gut geregelt werden kann.
Deutschland hat dieses Potential nicht. Deutschland wird - nachdem man der Kernkraft vor Langem schon den Laufpass gegeben hat - immer auf eine Form der fossilen Stromgewinnung zurückgreifen müssen - entweder Kohle oder Gas - und für welche Energieform man sich auch entscheidet, man wird diese nur durchsetzen können, wenn man sie finanziell nicht verhungern lässt - als Backup-Kraftwerk allein wird das nicht funktionieren.
-
01.07.2021, 13:54 #58ayu-butterfly
-
01.07.2021, 15:28 #59Blizzard_Black
Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
-
13.07.2021, 17:45 #60martin-josef
AW: Eine Zukunft ohne Verbrennungsmotor
Hallo
E-Autos werden keine Zukunft haben. Irgendwann fällt jemandem ein, wie den die Batterie entsorgt werden kann. Und dann? Es immer wieder erstaunlich wie wenig heute in die Zukunft gedacht wird.
gruss
martin-josef
Ich wurde nicht gewählt, ich habe mein Patent A, B und C... und die 6.
User vs. Mods