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21.10.2009, 05:40 #1Der Schmied von Kochel
Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Da frage ich mich jetzt, wie Unternehmen die Jahrzehnte oder gar ein Jahrhundert lang erfolgreich gewirtschaftet haben, innerhalb von 2 Jahren bankrott anmelden? Liegt es an den fehlenden Rückstellungen, an falschen Strukturen oder gar an den Arbeitern? Nein, ich glaube es liegt daran, das wir anstatt Unternehmern die etwas unternehmen nur noch Manager haben die managen - zu deutsch: verwalten.Hinzu kommen Arbeitnehmervertretungen die die Zeichen der Zeit nicht erkannten und selbst jetzt nur noch fordern anstatt einmal etwas zu geben bzw. nachzugeben (siehe momentan: BAU Gebäudereiniger). Hinzu kommen die negativen Aspekte der Globalisierung (siehe Opel) die im Falle von Konglomeraten nicht nur eine Firma in die Insolvenz treiben, sondern eine ganze Hand voll.
Worauf ich hinaus will, ist das scheinbar die Zeit gekommen ist in der sich traditionelle Familienunternehmen von ihrem bisherigen Weg verabschieden müssen um in dieser Welt mithalten zu können. Vorzeigenamen wie HARIBO, Trigema, Kettler oder Villeroy & Boch die allesamt noch zum groessten Teil in Familienbesitz sind, legen Zeugnis darueber ab wie man erfolgreich sein kann. Meines Erachtens wäre es fatal diese Firmen als Arbeitgeber zu verlieren, besitzen doch die meisten neben ihren besonderen Arbeitsflair wie man von Familienunternehmen kennt auch immer noch einen Großteil der Arbeitsplätze in Deutschland. Ich weiß nicht warum, aber wenn eine MC Donald's Filiale um die Ecke pleite geht, kümmert mich das herzlich wenig, geschieht gleiches mit einem der o.g. Unternehmen gibt mir das schwer zu denken. Diese Firmen gehören einfach zu unserer Geschichte und begleiteten uns unser ganzes Leben lang. So seltsam es klingt, aber solchen Unternehmen haben ein Gesicht im dichten Dschungel von Konsumtempeln und 08/15 Produkten. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, das ich bewusst von Firmen kaufe deren Hintergrund ich kenne. Eine eher konservative Einstellung, doch damit kann ich leben.
Wie geht es weiter mit deutschen Traditionsunternehmen; oder ereilt alle das gleiche Schicksal wie Opel, Quelle oder wahrscheinlich bald auch Auto Unger?
Edit: im Übrigen glaube ich, das ein großer Grund im speziellen Fall Quelle darin liegt, das die Firmenleitung nicht auf das anwachsenden Potenzial Internet gesetzt hat. Anbieter wie Ebay haben den Katalog längst ersetzt. Kann man sich hier doch alles in 3D ansehen, bequem Preise vergleichen und sogar sehen wo die Ware gerade ist. Wenn dem so ist, heißt es das diese Insolvenz von Arcandor hätte vermieden werden können, verfügte man schließlich über ein nicht unerhebliches Portfolio und was viel wichtiger ist: über eine Kundendatenbank die auf mehr als 80 Jahre zurückgreifen kann.
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Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
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21.10.2009, 09:00 #2Raul Endymion
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Ich denke hiermit sprichst du einer der wichtigsten Punkte des Problems an. Die technische Entwicklung und die sich bietenden Vertriebsmöglichkeiten die das "Internet" bietet wurde jahrelang verschlafen, bzw. nicht erkannt oder gar bewußt ignoriert. Die Entwicklung dieser neuen Vertriebsform ging zwar vergleichsweise schnell, aber nicht so schnell, als dass man nicht doch noch auf diesen Zug mit aufspringen konnte. Den Titel das allumfassenden Warenhauses hat sich amazon geschnappt. Und das auch noch ohne wirklich Gegenwehr von anderen Mitbewerbern. Aber gerade die deutschen klassischen Warenhausketten/Versandkatalogsfirmen wie sie einem (zumindest mir) noch aus der Kindheit/Jugend bekannt waren (Quelle, Otto, Bauer,...) haben diesen Trend einfach nicht erkannt/erkennen wollen. Das Dilemma war ja eigentlich schon länger absehbar gewesen.
Allein die Bewilligung eines Kredits um einen weiteren Katalog drucken zu können sollte doch schon Alarmsignal genug gewesen sein. Natürlich mag es noch viele ältere Stammkunden geben, die noch auf den klassischen Katalog angewiesen, bzw. diesen gewohnt sind. Aber selbst in der Situation wo es eigentlich schon zu spät war, wurde der Aufbau eines weiteren Vertriebswegs ignoriert.
Traurig finde ich es natürlich auch, vor allem die Tatsache, dass nun wieder ein Unternehmen dass ich persönlich noch mit einem eigenen Charakter verbinden konnte, nun in der Masse der sich immer mehr gleichen und geklont wirkenden Läden untergeht.
Aber natürlich muss man sich da als Kunde auch an die eigene Nase fassen denn schließlich hat man es zu einem gewissen Grad selbst in der Hand wo man sein Geld ausgibt. Zumindest ertappe ich mich auch immer mehr dabei nicht mehr nach dem günstigsten Preis zu suchen, sondern da zu kaufen wo ich ein gutes Gewissen dabei habe.
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21.10.2009, 09:20 #3mxyptlk
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Hallo und Sorry, ich habe mal gekürzt.
Das ist sicher ein Grund, aber nicht der einzige wie ich denke. Das Zusammengehen mit Karstadt und viele interne Probleme (Softwareumstellungen, Geerkschaftsverhandlungen...) zeugen m.E. eher von einer Unflexibilität auf sich ändernde Märkte zu reagieren.
Als Quelle mit Karstadt und später mit Neckermann fusionierte wussten die Verantwortlichen überhaupt nicht, wie man mit einem solchen Konzern umzugehen hatte. Der so geschaffene Konzern wurde immer wieder um- und neuorganisiert, Verantwortliche wechselten extrem schnell so dass nie eine richtige Umstrukturierungsmaßnahme greifen konnte. Den "verpassten Zug" Internet runiert alleine ja nun keinen solch großen Konzern, zumal ja nur ein Teil betroffen war. Es verringert eventuell eine Zeit lang die Umsätze - Grundsätzlich ist dem typischen Versandhandel die Kundschaft weg gestorben da kaum einer noch ohne Beratung andere Dinge als Kleidung kauft und vor allem nach Wegfall des Rabattgesetzes auch durchaus gehandelt werden darf.
Ganz schlimm war in meinen Augen auch die meist schlechte Qualität und teils kundenfeindliche Garantiebedinungen. Fahrräder kamen z.T. schon angerostet beim Kunden an und für defekte Mofas gab es fast nirdendwo Händler oder Ersatzteile für eine Reparatur....
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21.10.2009, 10:32 #4Der Schmied von Kochel
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Dies Gruppe der Stammkunden bringen 2 Probleme mit sich:
1. Sie werden zwangsläufig immer weniger.
2. Ihre Kaufkraft lässt zunehmend zu wuenschen übrig.
Nimmt man dies zusammen, lässt sich wahrscheinlich sehr einfach das Schicksal von Quelle nachvollziehen. Mich würde interessieren, ob Otto und Neckermann daraus lernen oder ob es evtl. sogar schon zu spät dafür ist.
Schwierig zu sagen, dafür fehlt mir das Insiderwissen. Weder war ich je Kunde bei Quelle (ich war ein Otto Typ) noch habe ich bewusst die Geschichte des Unternehmens in den Medien verfolgt. Der Karstadt Eklat ist natürlich nicht an mir vorbeigegangen (Siehe Karstadt/Hertie Hameln).
Das Verlangen nach Beratung war aber schon immer gegeben. Dem wirkte das Versandhaus entgegen, indem es über die Preise und Bequemlichkeit agierte. Bei dem Rabattgesetz habe ich meine Zweifel über dessen Einfluss, wer handelt heutzutage denn in einem Bekleidungsgeschäft oder überhaupt? Zudem würde dies auch dem Prinzip von Amazon & Ebay widersprechen.
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21.10.2009, 10:58 #5mxyptlk
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Vermutlich werden wir die wirklichen Gründe kaum heraus arbeiten können. In Bezug Beratung haben aber auch die Quelle Fachgeschäfte meist versagt. Ich erinnere mich nich gut an meine Mikrowelle die ich vor mehr al 20 Jahren in (wo wohl) Hameln bei Quelle gekauft habe (und gerade vo 20 Minuten in den Keller gestellt habe ) - die hatten überhaupt keine Ahnung von dem was sie dort im Regal hatten!
Eins tröstet mich aber zusehends, selbst bei dem bedauern der Schicksale - es trifft endlich auch mal die Regionen, die durch Spezlwirtschaft überhaupt erst solche großen Betriebe in großer Anzahl ansiedeln konnten.
Gerade Nürnberg/Fürth mit Grundig, AEG und nun Quelle haben auch die Zeiten der Zeit nicht erkannt. Wenn dort nun noch die Datev und der Müller Verlag (Gelbe Seiten) Mitarbeiter aubbauen .... es wird langsam klar, dass vielerorts der Wandel der Zeit nicht erkannt wurde. Kaufkraftverlust durch einwandernde Billigarbeiter die ihre Löhne lieber nach Haus überweisen als hier zu konsumieren und denen der Versandhandel immer suspektwar. Es gab z.B. nie ein auf Moslems abgestimmten Versandhandel - Die werden vermutlich bald vor dem Verfassungsgericht daswegen klagen
Die Region Nürnberg/Führt/Erlangen wird nun vermutlich wieder eine Menge Wirtschaftskraft verlieren und noch mehr soziale Brennpunkte als ohnehin schon vorhanden werden sich bilden. Die Region Nürnberg ist eine typische Gastarbeiterstadt (36,1% der Einwohner haben einen Migrationshintergrund. Quelle: Bericht zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Migration-Info - Newsletter Migration und Bevölkerung 05/07) und vermutlich wird die Region sich schnell vom Wirtschaftsstandort zu einer sozialen Problemregion entwickeln.
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21.10.2009, 11:15 #6Der Schmied von Kochel
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Und das in der Stadt der Bewegung! Na, Spässchen... AEG war auch so ein Beispiel von den hier angesprochenen Firmen. Habe mir gerade mal die Arbeit gemacht und herausgelesen was es mit der Firmengeschichte auf sich hat (AEG ? Wikipedia). 1887 bis 1996 und zwischenzeitlich zweitgrößte Elektroproduzentin der Welt, dann das aus. Nun versucht Electrolux den Namen zu reaktivieren weil man scheinbar herausgefunden hat, das es noch einen großes Markenbewusstsein gibt. Das kann aber schnell nach hinten losgehen wenn stimmt was dort steht:
Unter dem Warenzeichen AEG wird heute häufig Billigware von verschiedenen Herstellern im Einzelhandel angeboten. Ein Beispiel dafür sind die AEG-Nähmaschinen der Firma Fei Yue aus China.[1]
Soweit zu gehen und zu sagen, das ich froh darueber bin das es in einer Region geschieht in der man normalerweise von Vorzeigeverhaeltnissen spricht, würde ich nicht. Klar fällt es weniger ins Gewicht als jetzt z.B. im Emsland oder oder in MV, doch der Rattenschwanz der so etwas nach sich zieht ist ja auch enorm. In dem SPON Artikel ist die Rede von 200 freigesetzten Beschäftigen allein bei DHL.
Fakt ist eins, die Region kann noch soviel gute Bedingungen für Unternehmen zur Verfügung stellen wie sie will, mangelt es an der Basis, hilft auch kein Dritter von offiziellem Gnaden.
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21.10.2009, 13:54 #7mxyptlk
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Stimmt schon! Pervers ist aber, dass diese Betriebe in diese Regionen angesiedelt haben weil ihnen massiv Steuererleichterungen eingeräumt wurden und damit strukturschwache Regionen die sich den Steuerverzicht nicht leiten konnten, gar nicht von dem industriellen Aufschwung seinerzeit profitieren konnten. Nimm Opel, Nokia under jetzt den Quelle/Karstadt Konzern.
Nun werden aber von allen Steuerzahlern die Lasten zu tragen sein, die der Zusammenbruch mit sich bringt. Dass heisst, das strukturschwache Orte die nie eine Autonbahnanbindung erhalten haben - wie deine alte Heimat - (für Fürth wurde sie extra gebaut) nun auch noch die Lasten zu schultern haben, die diese Regionen einstmals zu Wirtschaftsregionen befördert haben.
Ich bin mal gespannt, wie in Bayern mit den zukünftigen Arbeitslosen umgegangen wird. Zuerst werden sie wieder versuchen von der Geberländer-Liste gestrichen zu werden. Besonders die Entwicklung von Nürnberg interessiert mich ebenfalls, ich habe da mal kurz gewohnt. Die ohnehin schon großen Probleme in prekären Stadteilen werden sich noch weiter ausweiten und andere Soziale Brennpunkte hinzu kommen.
Hoffentlich hoffentlich hoffentlich lernen politisch Verantwortliche anderer Wirtschaftsmetropolen endlich einmal, dass die Speichelleckerei bei Firmen einfach nichts nutzt - außer vielleicht den Managerposten für sich selbst nach dem poitischen Ende.
Seehoofer und Südzucker lassen grüßen...
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21.10.2009, 16:03 #8Krankfried
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Ihr wissts aber schon dass die Versandhaustradition am Anfang gefakt war, oder? Der erste Quellekatalog hatte die Nummer 116. Das sollte lange Tradition vortäuschen
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21.10.2009, 17:22 #9mxyptlk
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23.10.2009, 09:34 #10Worry
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Ich war selber früher, bevor ich die Weiten des Internets nutzten konnte, also bis vor gut zwei Jahren, "Katalogkundin", es gab gerade mal drei bis vier Kataloge, aus denen ich bestellen konnte, so ich denn was bestellt habe. Nun surfe ich natürlich und habe Zugang zu anderen und oft besseren Einkaufsquellen, und viel, viel mehr Auswahl. Das zum Einen.
Zum anderen, Fleischfresse schrieb es schon, sterben die alten Quelle- und Versandhausstammkunden so langsam aus.
Das Geld ist heutzutage knapper und auch ich kann nicht mehr bei den "Edelfirmen" wie "Villeroy und Boch" kaufen, auch wenn sie die schöneren Sachen haben, so gerne ich es auch möchte. Es geht mir mit vielen Dingen so. Z.B. müßte ich dringend mein Geschirr ersetzen, damals, als ich es kaufte, dachte ich mir, immer mal ein Teil zu ersetzen, ist nicht schlimm. Ist es aber doch - "Hutschenreuther" ist für mich unbezahlbar geworden, so unterbleiben auch da "Edelkäufe", und außerdem ist teilweise die Produktion schon eingestellt.
Aber auch in unserer bremer Innenstadt schließen immer mehr Traditionsunternehmen, Herrenmode "Finke", ein schickes Geschäft,z.B. ist pleite. Es war über fünfzig Jahre etabliert. "Aigner" ist aus Bremen weg, schon vor Jahren. So schließt ein schönes Geschäft nach dem anderen. Und mit dem Umbruch in Billigkaufhäuser und Geschäfte wechselt auch das Publikum.
Es sind die Zeichen der Zeit, es sind die jüngeren Leute, die nun den Markt bestimmen, und die Kaufkraft reicht eben nicht aus, wie es schon beschrieben wurde, die Traditionsunternehmen am Leben zu erhalten.
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24.10.2009, 14:43 #11Patzenhofer
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Damit haben sie zwar einen großen Markt verpasst, war aber bestimmt nicht der Grund, warum sie Konkurs gegangen sind. Otto Beispielsweise, die sich ebenfalls weit aus dem Internet raus halten geht es prächtig.
Der Grund, warum die Firma pleite ging dürften hier wohl eindeutig die Führungskräfte sein. Arcandor war nicht fähig solche Firmen zu leiten. Es gingen ihn nicht mehr um die Firmen an sich, sondern nur als Geldanlage. Hinzu kommen kriminelle Geschäfte, bei denen man sich persönlich bereicherte und es einem egal war, wenn man dadurch die Firma schadet. Das hat man deutlich bei Karstadt gesehen. Hier wurden zB absichtlich die Mieten hoch gehalten und fleißig Provisionen bezahlt. Das war keine Führung zugunsten des Unternehmens. Bei Quelle lief es ähnlich ab. Im übrigen bestätigt das meine Ansicht, dass Firmen nicht in die Hände von BWLer gehört.
Das halte ich für falsch. Ich bezweifle doch sehr, dass früher mehr Geld da war, eher das Gegenteil. Nur hat sich das Kaufverhalten und der Bezug zum gekauften geändert. Früher hat man großen Wert drauf gelegt, dass es von sehr guter Qualität ist, billig Produkte hat man erst gar nicht in Betracht gezogen. Dafür hat man nur sehr selten etwas neues gekauft und passt dafür besser auf. Am Beispiel Geschirr sieht man doch, wie lange sowas früher gehalten hat. Das wurde damals sogar vererbt oder man hat es sich ur Hochzeit schenken lassen, aber das hielt dann auch Jahrzehnte. Heute dagegen will man alles und möglichst dann auch immer wieder etwas neues. Qualität spielt kaum noch eine Rolle. Die Haltung ist eher, dass man sich dann in einem Jahr lieber etwas neues kauft.
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24.10.2009, 16:37 #12Worry
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
^^
Nein, es ist einfach so, daß ich früher mehr Geld zur Verfügung hatte für solche Sachen, heute muß ich damit die einfachsten Lebenshaltungskosten decken. Am Beispiel "Geschirr" ist das nicht festzumachen. Früher kam es "nur für Gut" auf den Tisch, aber ich bin mir für jeden Tag "gut" und nutze es auch jeden Tag, dazu ist es da. Dieses Geschirr ist einfach zu teuer geworden, und ich kann es mir nicht mehr leisten, weil ich auch im Gegenzug weniger Geld habe. Es ist ja nur ein Beispiel, daß es sicher vielen so geht, die dann preiswertere Dinge kaufen, und das merken die "Edelfirmen" eben und die Produktion geht zurück. Muß ja zurückgehen, zwangsläufig.
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24.10.2009, 17:19 #13Patzenhofer
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Früher (und hier richte ich mich dann doch eher am alter der Firmen als an deinem Alter) hatte man aber nicht den Luxus jeden Tag so zu leben, wie es heute der Fall ist. Ein teures Tafelgeschirr leistete man sich trotzdem (vermutlich weil man wusste, dass man danach sich sowas nicht mehr leisten kann/will). Die Qualität war damals aber von besonderer Bedeutung.
Man kann es aber doch auch anderen fest machen. Wie lange behält man heute einen Fernseher? 5 Jahre? Damals wusste man, dass man sich erstmals lange Zeit keinen Fernseher kaufen konnte, hatte vielleicht auch gar nicht den Bedarf gleich wieder einen neuen zu kaufen. Heute will man aber immer das neuste. Dann auch immer auf Qualität zu achten können sich die wenigsten leisten, also wird bei der Qualität Abstriche gemacht.
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24.10.2009, 18:43 #14mxyptlk
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Sorry... ich habe diese Woche meine Mikrowelle in den Keller gepackt. Sie funktioniert noch wie am ersten Tag und ist älter als 20 Jahre....
Mein Bett ist 7 jahre alt, mein Fernseher nahezu 15 Jahre, meine Musikanlage 21 Jahre, und ich besitze ein Badetuch in dem meine Oma mich als Kind gewickelt hat....
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24.10.2009, 19:09 #15Patzenhofer
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Ich gehe aber mal davon aus, dass zB der Fernseher und die Musikanlage kein Billigprodukt ist und auch nicht gerade billig waren, oder?
Von billigen Elektrogeräten im unteren Preissegment kann man diese Langlebigkeit aber nicht erwarten und eine Reparatur steht in keinem Verhältnis. Aber gerade die billige Preisklasse wird immer öfters bevorzugt.
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24.10.2009, 19:22 #16Worry
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Stimmt Patzenhofer,
da gebe ich Dir auch uneingeschränkt Recht. Ich persönlich muß in allen Dingen die billigeren Dinge bevorzugen, weil ich einfach kein Geld mehr habe, um mir die teureren, besseren Dinge kaufen zu können, auch wenn ich weiß, daß diese "Billigprodukte" nicht so lange halten und nicht so gut sind. Was soll ich sonst machen? Verzichten möchte ich auch nicht gerade auf TV, Stereo, Rechner und Co, ebenso auf mal ein neues Teil zum Anziehen.
Und so geht es der breiten Masse sicher auch, daher die Konkurse der Edelfirmen.
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25.10.2009, 01:40 #17Schlumpfgermane
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
hm, stimmt schon
und das meiste, was in bezug auf diese thematik hier im thread steht stimmt schon (qualität vs quantität)
aber was hat das denn bitte mit quelle zu tun?
hab ich was verpasst?
ist quelle ne art luxus-versand?
vll ist die diskussion grad nen bischen abgedriftet
zum wie und warum, hab ich eigentl nichts weiter zu sagen, da stehen schon genug, vor allem die richtigen gründe im thread (meiner meinung nach auch der punkt mit dem internet, bzw. quelle vs amazon/ebay)
ich finds ziemlich tragisch für die region franken
ist so oder so schon "bayerns wirtschaftliches armenhaus"
finde, wenn die bundesregierung geld in opel pumpt, dann könnte herr seehofer auch fix nen bischen geld für die quelle sanierung ranschaffen (seit heute wissen wir ja auch zu 100%, dass die nächsten jahre so oder so auf pump passieren, da kann man ja auch mal quelle was "pumpen")
so long
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25.10.2009, 10:55 #18Blizzard_Black
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Also soweit ich weiß wurden bereits 50 Millionen Euro von Bayern in Quelle reingepumpt. Allgemein finde ich es ziemlich bekloppt, Firmen durch Zuschüsse am Leben zu halten - wieso auch? Wenn sie nicht Konkurrenzfähig sind, wieso sollten sie dann Geldspritzen bekommen? Andere kleinere Firmen bekommen das ja auch nicht, da ist es dann auch egal, ob der Inhaber der Firma dann mit Haus, Hof & Habe drauf geht, aber für die großen Unternehmen ala Quelle ist natürlich immer Geld vorhanden...
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25.10.2009, 11:27 #19Krankfried
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25.10.2009, 16:38 #20mxyptlk
AW: Dt. Traditionsfirmen in den Muehlen der Wirtschaftskrise
Die sind halt alle zu sehr mit ihrem Business beschäftigt. Sie versuchen professionell zu erscheinen. Der Weltmeister hat aber Zeit für dich.
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