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05.10.2015, 23:49 #1HardAndSoft
Die USA im Bann der Waffenlobby
Die erschreckte Weltöffentlichkeit sah diesmal einen sichtlich betroffenen Präsident Obama, der seine Ohnmacht gegenüber der amerikanischen Waffenlobby öffentlich zugab. Es ist seine zweite Amtsperiode; er braucht also kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen. Und so forderte er sichtlich genervt die Medien auf, einmal die Terrortoten und die Toten durch Schusswaffengebrauch gegenüber zu stellen.
CNN hat dies tatsächlich zu Wege gebracht. In einer Infografik wurden verglichen:
- Die weltweit (!) durch Terrorismus getöteten Amerikaner, sowie
- die in den USA durch privaten Schusswaffengebrauch getöteten Amerikaner
der Jahre 2001 bis 2013.
Im Ergebnis kam heraus: Es waren mehr als 100 mal soviele Schusswaffentote wie Terroropfer. Und das auch nur, weil die Anschläge vom 11.9.2001 mitgezählt wurden. Eine Statistik mit Beginn 2002 würde sogar 1.000 mal soviele Tote durch privaten Schusswaffengebrauch ergeben.
Hier die Quelle bei CNN: American deaths in terrorism vs. gun violence - CNN.com
Oder auch bei der FAZ: Waffengewalt in Amerika: Die ernüchternde Sprache der Zahlen - Politik - FAZ
Überraschen Euch diese Zahlen?
Welche Konsequenzen ziehen die Amerikaner Eurer Meinung nach aus dieser Veröffentlichung?
Wie würdet Ihr das Problem lösen? Und ist es für Euch überhaupt ein Problem?
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06.10.2015, 00:14 #2Jacky89
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Nein. Mich überrascht es nur, dass es immer wieder Menschen gibt, die mit ernstem Hintergrund verlangen, dass Waffen legal in Privathand gehören.
Als Satire mag das ja witzig sein, aber es gibt wirklich Leute, die bis auf's Messer streiten, nur um sowas tatsächlich durchzusetzen.
Die Amerikaner werden daraus gar keine Konsequenzen ziehen, sondern händeringend versuchen, die neuen Erkenntnisse zu verharmlosen oder schlechtzureden. So machen das alle Menschen, wenn sie etwas Wahres nicht wahrhaben wollen.
Für mich ist es kein Problem, so lange ich in Deutschland lebe, aber schaut man sich den aktuellen Trend meines Heimatlandes an, so wird der Auswanderungsgedanke zunehmend attraktiv. Wenn ich dort leben würde, wäre es schon ein Problem für mich, dass dort jeder legal eine Schusswaffe einstecken hat/haben darf.
Lösen lässt sich das Problem vermutlich nicht mehr, jetzt, wo schon unzählige Waffen im Umlauf sind. Man müsste die Waffen aus der Bevölkerung entfernen, aber das würde praktisch wohl kaum reibungslos verlaufen.
Also geht alles weiter wie vorher.
Sind übrigens noch nähere Hintergründe zu dem jüngsten Amoklauf bekannt? Kennt man den Grund, warum der Typ das tat?
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06.10.2015, 11:44 #3Sleeping Dragon
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Ehrlich gesagt habe ich das nicht mitbekommen, zumindest nicht bewusst. Bei all den Schreckensmeldungen, die tagtäglich über den Bildschirm flimmern oder in die News-Feeds einlaufen hat man sich an solche Taten bedauerlicherweise wohl fast schon gewöhnt. Ich erinnere mich noch gut daran als die ersten dieser Amokhandlungen in Amerika (Columbine) und wenig später in Deutschland auftraten. Die Welle der Empörung war riesig, es wurden ganze Sondersendungen zu diesem Thema abgehalten...und heute müssen wir feststellen, dass solche Taten wohl auch in Zukunft kaum zu verhindern sein werden. Und für die Medien ist das Thema kaum noch interessant, weil es halt beinahe schon Standard geworden ist und alles dazu gesagt wurde.
Das tatsächliche Problem liegt wohl auch weniger bei den Waffen, auch wenn ihre freie Verfügbarkeit in den USA diese Taten selbstverständlich stark erleichtert. Trotzdem wird jemand ja nicht gleich zum Mörder, nur weil er eine Waffe neben sich liegen hat. Dieses Problem liegt viel tiefer in der Gesellschaft verwurzelt und ist eine der vielen negativen Begleiterscheinung unserer Entwicklung.
Auf diese Ideen wird auch die amerikanische Waffen-Lobby samt ihrer Sympathisanten kommen und dementsprechend wird sich rein gar nichts ändern. Insbesondere da die USA ja nicht erst seit ein paar Jahren so fahrlässig im Umgang mit den Waffengesetzen ist, sondern es eigentlich schon immer war. Trotzdem sind diese Amokläufe erst in den letzten ~15 Jahren in Mode gekommen und wurden auch in Staaten nachgeahmt, in denen die Gesetzeslage deutlich strikter ist.
Im Falle von tatsächlich impulsiv verübten Einzeltaten könnte ein Waffenverbot vielleicht wirklich etwas bringen, nicht jedoch bei solchen großangelegten Mordprojekten. Wer wirklich in den Besitz einer Waffe gelangen will, wird das auch weiterhin schaffen. Mal ganz zu schweigen von den unzähligen Waffen, die sich heute bereits in Privathand befinden, und sicherlich kaum flächendeckend zu beschlagnahmen sein werden. Auf diese Idee hätte man vor vielen Jahren kommen müssen, heute wäre es lediglich ein ganz kleiner Schritt in die richtige Richtung.
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06.10.2015, 14:33 #4HardAndSoft
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Ich glaube dennoch, dass die schiere Anzahl der verfügbaren Waffen und die Leichtigkeit bei der Beschaffung eine der Hauptursachen für die Amokläufe sind.
Wer nur ein Küchenmesser besitzt, läuft kein Amok. Alleine schon, weil's lächerlich aussieht. Denn die Amokläufer wollen ja hauptsächlich Beachtung.
Im Grunde ist das ein Selbstmord unter Anrichtung des größtmöglichen Kollateralschadens.
Und natürlich bekäme man die Waffen unter Kontrolle - in anderen Ländern geht das ja auch. Man führt einfach eine Waffenbesitzkarte ein und macht deren Besitz zur Voraussetzung, eine Waffe überhaupt führen zu dürfen. Dabei ist die Karte an Bedingungen geknüpft: Einwandfreies Führungszeignis, fester Wohnsitz, Mindestalter usw. usf.
Alle anderen Waffen werden ab diesem Zeitpunkt illegal. Das schafft sie zwar nicht aus der Welt, aber gibt den Behörden die Möglichkeit sie bei Auffinden einzuziehen.
Stelle ich mir das zu einfach vor?
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06.10.2015, 15:37 #5gamefreake89
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
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06.10.2015, 16:24 #6Der Schmied von Kochel
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Das Gegenteil hat man in China bereits bewiesen, da gibt es ein hohe Anzahl von Gewalttaten mit Messern, Beilen u.ä. (schau mal im englischen Google News nach Attacken auf Kindergärten). Was allerdings korrekt ist, sind die vergleichsweise geringen Opferzahlen aufgrund der primitiven Waffe, die relativ einfach auszuschalten ist.
Ja, leider. Der einzige Weg der eine landesweite Verbreitung ändern kann, ist die sukzessive Abschaffung Staat für Staat. Der Kongress wird sich nie im Leben - egal wie viele Tote es noch gibt - auf einen landesweite Regelung einlassen, dafür ist die Lobbyarbeit einfach viel zu stark. Im Prinzip kann nur Staat für Staat die Regeln verschärfen, bis irgendwann erst das Gros und dann die USA in ihrer Gesamtheit über einheitliche Regeln verfügen. Klar ist, dass Demokraten-dominierte Staaten da Vorreiter sein werden, wobei es auch bei denen NRA Mitglieder gibt, genau wie bei den Republikanern NRA Gegner; wenn auch in der Minderheit.
Allein die Schizophrenie der NRA, nach dem jüngsten Amoklauf für mehr Waffen zu plädieren, damit Amokläufer leichter von Passanten erschossen werden. Das ist der helle Wahnsinn.
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08.10.2015, 04:26 #7Patr0n
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Hat jemand eine gute Erklärung, das man die erlaubte Anzahl von Munition die man erlangen kann nicht einschränkt und die vernünftigen Waffenbesitzer damit nicht glücklich wären immer noch genug an Munition zu haben um sich 'wie gerne behauptet wird' selbst verteidigen zu können.
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08.10.2015, 10:59 #8Mickie
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
ich denke ich würde niemals von einem Verbot sprechen. Es geht um strengere Auflagen. Da kann ich auch die NRA nicht verstehen. Man möchte denen ja gar nichts wegnehmen.
Ich denke ein Munitionslimit wäre gut. Und vernünftige Waffenscheine. Auch sollte man regemäßigt sich testen lassen müssen. ZB Sehtests. Damit man sicher gehen kann das der Besitzer einer Waffen auch in der Lage ist sein "Ziel " zu erkennen. Auch das Alter, ab wann man eine Waffe besitzen darf sollte bei 25 Jahren liegen...Waffenschrank Pflicht usw...da gibt's schon einige Sachen...
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08.10.2015, 14:47 #9RNY
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
1. Ist etwas politisch zu bewirken, was über alle Staaten geht, in den USA verdammt schwer.
2. Kann das je nach Zusammensetzung der Machthaber im Kongress o.a Organen welche nur auf Staats Ebene Macht haben, leicht wieder abgeändert werden.
3. In vielen Staaten der USA ist es so normal eine Waffe zu haben, wir für uns ein Auto. Und nur weil wir z.b viele Verkehrstote haben, würden wir uns das Auto auch nicht wegnehmen lassen. Ja, der Vergleich hinkt ein wenig, aber wenn man es aus der Perspektive sieht kann man evtl. verstehen, dass für viele nicht die Waffe das Problem ist, sondern der Mensch. Darum auch die übliche Phrase: "Guns don't kill People, People kill People"....
4. Wie hier auch schon erwähnt wurde, die Waffenlobby ist in den USA eine Macht für sich.
Man wird die Waffen nicht aus Amerika raus bringen, man könnte höchstens härtere Regeln überdenken, aber das müsste dann ja auch für alle Staaten gültig sein, da fängt es schon wieder an. Oder man umzäunt die Schulen und führt Kontrollen durch wie am Flughafen, aber möchte man das wirklich?
Und das Thema wird sich wiederholen, und wenn man an die ganze Kampagne damals bei Columbine zurück denkt, den Film den es dazu sogar gab, der ganze Aufschrei....all for nothing! Von dem her sehe ich hier nur noch eine Lösung, die Christ Rock damals schon angesprochen hat....
Man kann sich an dieser Stelle natürlich fragen, ob man darüber nun Witze machen kann. Nein, aber es ist so traurig dass man nicht weis ob man lachen oder weinen soll. Vor allem, was bringt jemanden dazu einfach Schüler über den Haufen zu knallen, da sitzen die Probleme doch tiefer als dass man es einfach mit dem Schusswaffengesetzt erklären könnte.
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09.10.2015, 18:08 #10Issomad
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Sobald mal so viele Waffen im Umlauf sind, bekommt man sie nicht mehr hinaus, zudem Gewöhnungseffekte des Volks eine Entwaffnung zusätzlich verhindern.
In Südafrika sind die Probleme ähnlich, dort hat auch so gut wie jeder eine Schusswaffe und die Mordrate ist astronomisch hoch. In der Phase kann man die Waffen auch nicht mehr herausziehen, weil die Menschen meinen, dass sie sich ohne Waffe gar nicht mehr sicher fühlen können. Wer es sich leisten kann, schützt sich eben mit bewaffneten Bodyguards ...
http://www.kapstadt-entdecken.de/kri...ik-2012/17132/
In Mexiko entwickelt es sich ähnlich und dort verdient auch die deutsche Waffenindustrie gut mit ...
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/La...heit_node.html
http://aufschrei-waffenhandel.de/Mexiko.209.0.html
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21.11.2015, 17:10 #11Issomad
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Skandalös ist übrigens das: Die Waffenlobby versucht zu verhindern, dass Smart-Guns in Umlauf kommen.
Smart-Guns sind Schusswaffen, die nur auf den Besitzer (bzw. dessen Hände) kodiert sind, also in den Händen anderer Menschen nicht funktionieren.
Waffenhändler, die solche Waffen anbieten, werden sogar mit dem Tod bedroht ...
http://www.welt.de/politik/ausland/a...te-Waffen.html
Die NRA ist wohl daran interessiert, dass Waffen in die Hände von Verbrechern gelangen ...
Amokläufe verhindert man übrigens nicht mit Selbstbewaffnung sondern damit, dass man aufmerksam bleibt ...
http://www.welt.de/vermischtes/artic...uf-in-USA.html
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03.12.2015, 07:39 #12Sir Onkl Happy
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Mal wieder ein Massaker in den USA mit 14 Toten. Eigentlich ist das ja schon gar keine Meldung mehr wert weil es seit 2013 keine Woche gab, in dem bei einer "Massenschießerei" nicht mindestens 4 Menschen getötet wurden. Murica fuck yeah ... sollen die sich halt weiter in die Birne schießen, ist wohl der Preis dafür. Die Waffen bekommt man dort eh nicht weg, da können die Gesetze noch so geändert werden was eh nie passieren wird. Dafür ist die Lobby viel zu mächtig.
Ich bin zumindest froh dass es hier "relativ" schwierig ist sich eine Waffe zu besorgen. Die Hemmschwelle singt doch gewaltig wenn man nur abdrücken muss.
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03.12.2015, 07:58 #13Rufflemuffin
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Es wird eh immer das Argument angebracht werden, dass es nicht soweit gekommen wäre, wenn eines der Opfer eine Waffe gehabt hätte. Blablabla. Am besten die Gesetze noch lockern. -.-
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03.12.2015, 11:39 #14Banx
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Wie ich dieses Argument hasse -_-
Kommt leider viel zu oft und zu schnell...
Verstehe sowieso nicht wieso man in einer zivilisierten Gesellschaft so sehr auf Schusswaffen beharren muss?
Keine Ahnung ob die Seite eine "gute" Quelle ist, aber dennoch: Ganz einfach: Warum es in Japan keine Schul-Massaker gibt– DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN
Japan macht es richtig. So einfach kann man das natürlich nicht auf die USA ummünzen, denn auch wenn ab morgen jeglicher Besitz von SChusswaffen illegal wäre, so wären die bereits illegalen Waffen noch im Umlauf und die einst legalen Waffen, würden auch nicht unbedingt abgegeben werden.
Aber ja um Schüler zu schützen sollte man am besten ab der 5. Klasse "Schießen" einführen, jeder Schüler bekommt seine Glock und wenn dann mal wer Amok läuft, kann sich jeder verteidigen (tolle Logik)
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03.12.2015, 11:44 #15Pánthéos
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
"As for the year to date, the Washington Post reports that there have been 335 days so far in 2015 – and in that time, there have been 355 mass shootings in the United States."
Quelle:
Latest mass shooting unfolds in Southern California | MSNBC
Weiß nicht ob man da als Regierung vielleicht mal auf die Idee kommen sollte etwas zu ändern...
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03.12.2015, 11:48 #16Sir Onkl Happy
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Warum denn, für die Waffenlobby läuft doch alles bestens . Ist doch genau der gleiche Käse wie damals nach dem Bankencrash wo Obama großartig tönte dass sowas nie wieder passieren kann. Das Gesetz was dann kam war das Blatt Papier nicht wert auf das es stand. Man sollte sich von dem Gedanken verabschieden dass die Politiker bei wichtigen Dingen irgendwas zu melden hätten.
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03.12.2015, 11:49 #17Banx
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
Ach, es werden noch welche kommen die nach mehr Waffen schreien, um sich zu schützen
Ich hoffe nur, dass sich hier nicht an den USA gelehnt wird, es gibt ja durchaus stimmen für mehr Waffen in Deutschland/Österreich.
Dann wird argumentiert, dass man es nicht wie die USA machen wird, dass es strenger gehandhabt wird aber im Endeffekt, ist mir wohler wenn nur ausgebildete Polizisten/Einsatzleute dazu berechtigt sind Schusswaffen zu haben.
Denn wenn ein kranker mit nem Messer auf mich losgeht, habe ich deutlich bessere Chancen zu überleben als mit ner Pistole.
Vor nem Messer kannst du weglaufen (ok der Täter könnts werfen ), eher entwaffnen (ein guter Tritt auf die Hand, bei ner Knarre könnt ich währenddessen niedergeschossen werden).
Was ich auch mal laß: Mit nem Auto kann man genauso viele töten (in etwa, nicht genau so).
Naja ein Auto hat aber einen Zweck für die Gesellschaft (wie das Messer), während die Pistole am ehesten noch als Austellungsstück fungieren kann, wenn nicht zum töten.
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03.12.2015, 11:58 #18Rufflemuffin
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02.03.2016, 08:36 #19gamefreake89
AW: Die USA im Bann der Waffenlobby
USA Texas Waffen Universität Hochschulen - SPIEGEL ONLINE
Mit der Pistole auf den Campus: Im US-Bundestaat Texas ist das künftig kein Tabu mehr. Die Uni der Hauptstadt Austin hat ihr Waffenverbot aufgehoben - wenn auch widerwillig.
Wenn Waffen den akademischen Diskurs zum Schweigen bringen – Geograffitico
Schusswaffen im Allgemeinen, und im Besonderen an amerikanischen Hochschulen, haben mich ja schon früher beschäftigt (und da ich an einer US-Hochschule arbeite, ist dies ein Thema, das mich eventuell ganz persönlich betreffen könnte). In Texas ist seit Anfang des Jahres das – verdeckte, d.h. nicht offen sichtbare – Tragen von Handfeuerwaffen auf College- und Universitätsanlagen gesetzlich erlaubt, nach einer Übergangsphase werden Studentinnen und Studenten also selbst in Hörsälen und Seminarräumen ganz legal eine Knarre in der Tasche verbergen dürfen.
Ich glaube nicht, dass man sehr viel Phantasie braucht, um sich vorzustellen, wie sich das auf Diskussionen – auch akademische, und vor allem solche, die leidenschaftlich geführt werden – auswirken kann. Der Senat der University of Houston (erkennbar unzufrieden mit der neuen Rechtslage) hat daher ein paar Ratschläge für das Lehrpersonal zusammengestellt, die letzlich einer Kapitulation der akademischen Lehrfreiheit vor der (potenziellen und latenten) Gewalt gleichkommen:”Be careful discussing sensitive topics”, schlägt der Senat vor (Folie 15), warnt also schon mal generell davor, “sensitive” Themen zur Sprache zu bringen, oder besser gleich “Drop certain topics from your curriculum”, also bestimmte Themen gleich ganz vom Lehrplan zu streichen. Und wenn’s nach Unmut riecht, lieber gleich wegbleiben…
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02.03.2016, 13:59 #20Cao Cao
Mal schauen, was man sich unter "ernstem Ton" vorstellen kann. Ich hoffe es wird kein düsterer Film wie Man of Steel, würde mir einen...
Superman Legacy