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Thema: Die Grenzen der Zivilcourage
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10.11.2011, 17:55 #1Raviolidose
Die Grenzen der Zivilcourage
Zwei Aspekte, die meiner Meinung nach zu kurz kamen, zugegebenerweise aber auch nicht ganz das damalige Threadthema des Verlusts trafen, waren die Grenze und die Konsequenzen eben dieser Zivilcourage, oder die etwas instanzierteren Fragen "Inwiefern ist es noch berechtigt, einzugreifen ohne die Grenze der übermäßigen Einmischung in Angelegenheiten anderer zu überschreiten?" und "Bis zu welcher Grenze kann ein Unbeteiligter an eventuellen Konsequenzen schuldig werden, wenn er nicht eingreift?".
Diese Fragen meine ich dabei nicht nur im Bezug auf Extremfälle wie zum Beispiel Schlägereien in einer U-Bahn, sondern auch auf Situationen, die bei Eingreifen eines vorher Unbeteiligten beispielsweise einen schweren Fehler und/oder Schaden verhindern könnten.
Wo liegt bei euch die Grenze der Zivilcourage? Wie nahe muss euch eine Person stehen, wie extrem muss die Situation sein, wie sicher muss die Gefahr eines Schadens durch eine Situation oder eventuelle Fehlentscheidung sein, damit ihr eingreift?
Einen gewissen Grad der Zivilcourage hat jeder. Aber wo liegt für euch dieser Grad?
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10.11.2011, 22:11 #2Dagobert Duck
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Mein Grad wäre hier zu Ende:
3 mit Messern bewaffnete Männer stechen eine Frau vor mir nieder und bedrohen mich! Ehrlich? Was soll ich als Halb-Informatiker/Halb- Bücherwurm machen?! Mehr als weglaufen und Polizei rufen könnte ich nicht! o_______o
Oder habe ich dein Thema falsch verstanden?
LG
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10.11.2011, 23:47 #3Eisuke261990
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Bei der Zivilcourage wird ja auch nicht immer gefordert, dass man sich planlos in Gefahr begibt um jmd zu retten, sondern die Situation schnell beobachtet, analysiert und danach handelt.
Zivilcourage heißt nicht, dass man sein Leben aufs Spiel setzen muss, um jmd zu retten. Einerseits sehen dass dann viele als löblich an, aber am Ende ist es eher von Dummheit geprägt. - Man sollte eher versuchen, wenn man z.b. in Unterzahl ist, Fremde dazu zu animieren einem behilflich zu sein.
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11.11.2011, 20:30 #4kelek2
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Ich find das Thema ganz geil, mal sehen aus welchem Holz die Leute von Forumla geschnitzt sind also..
Die Grenze wo ich aufhören würde wäre wenn jemand mit einer Schusswaffe vor mir stehen würde.
Aber auch dann würde ich mit einem Stock oder irgendetwas mit angreifen um der Person zu helfen.
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11.11.2011, 21:09 #5Raviolidose
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Erstmal danke an den, der das Thema in's P&G verschoben hat, ich hatte wohl nicht gemerkt, dass ich noch in den Allgemeinen Diskussionen war.
Dass bei drei bewaffneten Angreifern keiner direkt eingreift ist mir schon klar. Ich meine mit diesem Thread auch nicht nur die Zivilcourage, die in solchen Situationen, wie Dagobert sie beschrieben hat, greift, sondern auch "leichtere" Formen der Zivilcourage, wie zum Beispiel eine Person vor einer Fehlentscheidung, wie zum Beispiel Opfer eines Betrügers zu werden, zu bewahren. Ebenfalls würde mich interessieren, wie bekannt oder nahe stehend eine Person eine Person sein muss, dass ein Eingreifen noch unter Zivilcourage anstatt unter Einmischung in Dinge anderer steht.
Um es etwas anschaulicher zu machen, nehme ich jetzt mal diese Situation: An der Kasse gibt eine Mutter ihrem quengelnden Kind über die Zeit mehrmals einen Schlag auf den Hinterkopf. Wie nahe müsste euch diese Person zum Beispiel sein, damit ihr eingreifen würdet? Bei dieser Frage kommt es dann auch wieder zu der Schuldfrage, die ich zuerst erwähnte - Wäre man, weil man nicht eingriff, schuldig an den Konsequenzen, also wenn das Kind wirklich oft geschlagen werden würde, dessen Verletzungen?
Oder ein anderes Beispiel: Durch Zufall hört ihr, wie eine Person, die ihr halbwegs kennt, vorhat, mit einer Firma Geschäfte zu machen. Ihr wisst, dass diese Firma in Betrüge verwickelt ist. Würdet ihr da eingreifen? Und wie sähe es aus, wenn es sich um eine zufällige Person auf der Straße handeln würde?
Bei letzterem Beispiel wäre auch die Schuldfrage wieder ein Thema: Wird man an den Schäden, welche die Person durch den Betrug erhält, mitverantwortlich? Man hätte es ja verhindern können. Andererseits kennt man die Person nicht wirklich und würde sich damit in Dinge fremder Leute einmischen.
Ich habe mich im Eingangspost bewusst abstrakt gehalten, darunter hatte wohl die Verständlichkeit etwas zu leiden. Entschuldigung deswegen, ich hoffe meine Frage ist jetzt etwas klarer, auch wenn sie schwer zu beantworten ist.
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11.11.2011, 21:19 #6Dagobert Duck
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Achso, okay!
Ich bin im An & Verkauf auch schonmal dazwischen gegangen als der Verkäufer einer (mir fremden) Frau nen gefälschten Gameboy Advance verkaufen wollte! (80€ damals!).
Leider wurde ich des Hauses verwiesen .... ob der Gameboy verkauft wurde oder nicht, keine Ahnung!
LG
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14.11.2011, 01:36 #7RNY
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Also wenn Pistolen oder Stichwerkzeuge im Spiel sind, und dich der Aggressor bereits bemerkt hat bzw. auf dich vorbereitet ist, dann würde ich schnell die Beine in die Hand nehmen und Hilfe holen/rufen. Es sind schon viele tapfere Helfer ins sprichwörtlich "offene" Messer gerannt.
Und es funktioniert auch nicht wie in den Filmen, wo man mit nem Kung Fu Griff das Messer abwürgt und dann selber zu sticht.
Sicher gibt es Profis die das mit schneller Reaktion könnten, oder wenn man Körperlich überlegen wäre ist die Gefahr sicher kleiner.
Aber z.b gegen eine Schusswaffe verliert man IMMER!! Von daher.....
Beim Thema Zivilcourage finde ich, kann ein einzelner meistens nicht viel unternehmen, ausser selber zum Opfer zu werden.
Wichtig ist das man mobilisieren kann, bei Ereignissen an öffentlichen Orten sollen die anderen nicht nur "gaffen" oder den Kopf senken.
Wenn z.b eine Gruppe von 4 Halbstarken auf eine Person losgeht, nutzt es auch nichts wenn sich da Bruce Lee alleine reinschmeisst, auch der kriegt ziemlich sicher auf die Fresse. Nein, dann sollte man versuchen sich ebenfalls Verbündete zu holen. In vielen Videos wo solche Dinge passieren, schauen die Leute nur doof oder laufen schnell weiter.
Sicher kann man nie wissen ob da noch Waffen zum Vorschein kommen, daher ist dabei Vorsicht geboten.
Ich für meinen Teil bin bereit zu helfen, wenn ich:
A: Physisch überlegen bin und eine potenzielle Chance auf Erfolg besteht
B: Den "Konflikt" offensichtlich ohne Gewalt lösen kann
C: Nicht der einzige bin der hilft
D: Es jemanden aus meiner nächsten Familie/Freunde betrifft (Da bin ich ehrlich, ich würde mein Leben nicht für einen Fremden riskieren)
Aber da ist jeder Mensch anders. Ich habe schon einen 1.40cm Burschen auf einen besoffenen 2m Riesen losstürmen sehen, weil dieser eine Frau blöde angemacht hat.
Bei besoffenen wäre ich doppelt vorsichtig, die sind unberechenbar und spüren weniger Schmerzen.
Es sind schon gute Kampfkünstler oder Türsteher von besoffenen übelst vermöbelt worden.
Und ich meine nicht so besoffen, das er nicht mehr richtig gehen konnte........
Beim Thema Zivilcourage im Alltag (Ohne wirkliche Gefahr), kenne ich keine Hemmungen.
Ich würde ohne zu zögern jemandem helfen, jemanden zurecht weisen oder unterstützen.
Man sollte Zivilcourage jedoch nicht mit "Ich spiele Polizist" vergleichen. Die Leute, die immer allen sagen müssen was Sie gerade falsch machen, gehen mir nämlich tierisch auf den Sack
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14.11.2011, 10:34 #8Dagobert Duck
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14.11.2011, 19:42 #9RNY
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Selbstjustiz finde ich in gewissen Fällen gerechtfertigt, aber das ist eine andere Baustelle.
Ich meinte damit mehr die Leute, die immer nur darauf achten was andere falsch machen, wie andere sich in Ihren Augen falsch verhalten oder eine falsche Meinung haben.
Das ist heutzutage wie eine Seuche, und meistens sind es die Menschen, die mit sich selber nicht klar kommen, aber anderen dann erzählen was richtig und was falsch ist.
Ich ertappe mich ja selber oft dabei, wie ich ein Verhalten von gewissen Personen als ärgerlich empfinde. Meistens analysiere ich dann meinen Gedanken, und in vielen Fällen ist er entweder aus Neid, Unzufriedenheit, Frust oder Hass entstanden. Alles sehr destruktiv, dabei macht das Leben viel mehr Spass wenn man sehen kann was viele Menschen gut machen, und nicht was wenige schlecht machen.
Ich glaube das schlimmste was mir passieren könnte, ist alt und frustriert zu werden darüber das man Alt ist.
Ich für meinen Teil sehe die Jugend heutzutage auch nicht schlimmer als früher, aber auch das ist wieder eine andere Geschichte.
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20.11.2011, 21:24 #10Nicoletta
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Warst du mal beteiligt als dich jemand mit einer Waffe bedroht hat und nur dazu aufgefordert hat still stehen zu bleiben? Und dann, als du doch gezuckt hast, einen Warnschuss abgegeben hat? Sowas gibt einem einen spontanen Anfall von Respekt - Aussagen wie deine können nur aus völlig falsch interpretierten Filmen kommen in denen dies hin und wieder gut ausgeht.
Wenn ich mit einer Waffe vor einem stehen würde und einer auf mich zukommt um mich anzugreifen, dann schieße ich auch. Und im wirklichen Leben würdest du - mit oder ohne Stock - dich ganz schnell schleichen. Solche Darstellungen treiben jedem Polizisten die Zornesröte ins Gesicht. Wenn du dich selbst opfern möchtest, gerne. Wenn du aber deeskalierend wirken willst, dann behalt derlei Träume für dich - vielleicht nimmt sie hier irgendjemand als ritterlich auf und wird tatsächlich mal so sein Leben aushauchen.
Oder möchtest du nur das Märtyrertum ein wenig bewerben?
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22.11.2011, 10:48 #11steffano
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Hallo,
obwohl dieses Thema sehr spannendist, lässt sich nicht einfach beantworten. Ich denke, dass unsere oder genauergesagt meine Reaktion von der Situation abhängen würde, in der ich michbefinden würde. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich in dem Fall Mutter mitdem Kind an der Kasse reagieren würde. In dem Fall würde ich mich fühlen, alsob ich mich in Dinge anderen einmische. Aber, wenn ich schon unbedingt wasmachen würde, würde ich mir zuerst die Form überlegen, in der ich meineBemerkung äußere. Wenn ich verärgert und mit Vorwurf die Mutter anspreche, erreiche ich auf jeden Fall nicht viel.
Viele Grüße
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22.11.2011, 16:00 #12kelek2
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Oh ja ich hatte diese Situation, bloß nicht mit einer Schußwaffe eher mit einem Messer. Aber die Person die bedroht wurde habe ich geholfen: ich versuch mal die situation zu beschreiben
Ein junger Kerl wurde von einem knapp gleichgroßen schwarz gekleideten Mann mit einem Messer bedrängt. Ich habe das mit einem Kollegen von mir gesehen und direkt auf ihn zugerannt. Er hat aus welchem Grund auch immer nicht das Weite gesucht sondern ist stehen geblieben und wollte uns bedrohen. Auf jedenfall griff ich einen Stock der natürllich länger als sein Messer war und haute ihm aufm Kopf.
Bei einer Schusswaffe hätte das weitaus anders ausgesehen aber ich weiß ja nicht was dir wiederfahren ist deshalb höre ich deinem nächsten Post mal zu
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29.11.2011, 21:07 #13User65694
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Ein interessantes Thema.
Im allgemeinen kann ich sagen, dass die meisten sowas wie Zivilcourage nicht kennen.
Dies habe ich in einer Sendung gesehen, in der eine solche Szene inszeniert wurde. Niemand hat geholfen.
Da wurde auch begründet, wieso das so sei und wieso die meisten nur wie Idioten rumgaffen.
Ich würde nur helfen, wenn ich einen Sinn dahinter erkennen kann und versuchen, möglichst hilfreich zu sein. Allerdings hört das bei mir in lebensgefährlichen, bzw aussichtslosen Situationen auf. Man sollte aber jene, die keine Zivilcourage liefern, nicht verurteilen, weil der Egoismus, bzw die eigene Gesundheit immer Vorrang hat.
Ich würde ausserdem gerne diese Aussage korrigieren:
Nein. Weil den meisten "normalen", bzw "psychisch stabilen" Menschen der Mut zum abdrücken fehlt. Ist einfach eine Tatsache.
Eine solch stupide Handlung würde im Nachhinein das Gewissen zerfressen, alleine eine Waffe in den Händen zu halten und auf einen Unschuldigen zu zielen, erfordert enormen Mut.
Deswegen zitiere ich gerne dich:
Freundliche Grüsse, Xerdasus
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29.11.2011, 21:19 #14iHook
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Das ist keine Tatsache. Was denkst du wieso im Krieg millionenfach abgedrückt wird? Um eben das eigene Überleben zu sichern! Das hat seit der Urzeit auch hervorragend funktioniert. Auch "psychisch normale" Menschen, wie du es ausdrückst, können zu Mördern werden und Ich behaupte, dass es dazu nichteinmal besonders viel Überwindung braucht. Bei einer Bedrohung meines Lebens würde Ich keine Sekunde zweifeln, wenn es heißt "Er oder Ich".
Das ist übrigens bei jedem normalen Menschen so, nennt sich "Selbsterhaltungstrieb".
Deine These vom fehlenden Mut mag darüber hinaus vielleicht für die Ermordung Unbewaffneter gelten, aber auch dieser fehlende "Mut" wird durch Gruppenzwang spielend kompensiert - auch bei normalen Menschen!
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29.11.2011, 21:25 #15User65694
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29.11.2011, 21:27 #16iHook
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Mein Gott, nicht schon wieder dieses Gebabbel:
Zitat Sugar
Wenn ich mit einer Waffe vor einem stehen würde und einer auf mich zukommt um mich anzugreifen, dann schieße ich auch.
Nein. Weil den meisten "normalen", bzw "psychisch stabilen" Menschen der Mut zum abdrücken fehlt. Ist einfach eine Tatsache.
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29.11.2011, 21:36 #17User65694
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Sein Zitat spielt auf das Szenario von kelek2 an, welcher in diesem Falle eindeutig der Unschuldige ist.
Das hat also sehrwohl mit Scores' Beispiel zu tun, und ich würde mich freuen, wenn du dich ein bisschen netter ausdrücken würdest, ansonsten melde ich dich gleich mal. Man braucht nicht immer auf alten Geschichten rumzuhacken. Vielen Dank.
Freundliche Grüsse, Xerdasus
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07.12.2011, 20:06 #18Nicoletta
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Mein Beispiel bezieht sich darauf, das kelek2 ausführt:
Das widerspricht sich einerseits, tu aber hier zum Verständnis nichts zur Sache. Ich habe daraufhin formuliert, dass, wenn ich in der Situation der mit der Schusswaffe bewaffnete wäre, mir ruhig jemand mit einem Stock entgegen kommen kann, ich würde schiessen. Und zwar sowohl im Falle ich wäre der, der den Überfall ausübt und ein Verteidiger rennt uaf mich zu (wozu habe ich denn die Waffe gezogen??), als auch in dem Fall, ich wäre der Verteidiger und es läuft ein stockbewaffneter Angreifer auf mich zu. Egal ob ich meine eigene Waffe benutze, oder eben die einzoge vorher in meinen Besitzt gebracht habe.
Käptn Hook hat es also schon völlig richtig verstanden. Und im Übrigen hat er auch Recht wenn er auf den Selbsterhaltungstrieb hinweist.
Dann würdest du im Zweifel nicht lange leben. Ein Warnschuss an sich hat schon eine äußerst durchdringende Wirkung; und du kannst wohl kaum erkennen ob der Bewaffnete normal oder psychisch labil ist. Stell dir mal die weichen Knie vor, die du hast, wenn man dich mal bei etwas ungefährlichen entdeckt. Due wirst von der Polizei angehalten obwohl die z.B. betrunken bist. Dein Pils wird recht weit oben sein und du wirst ganz sicher recht kleine Brötchen backen. Weil ein Trieb des Menschen eben ist, möglichst ungeschoren davon zu kommen. In einer einseitig bewaffneten Situation wirst du dann wohl kaum mit einem Birkenzweig bewaffnet auf jemanden zurennen, der eine Waffe im Anschöag hält. Das gibt´s in Filmen oder in Videospielen, aber nicht im wirklichen Leben. Selbst ein ausgibildetet KSK Mann würde schön in seiner Deckung bleiben und wenigstens eine bessere Gelegenheit abwarten.
... und Videospiele haben noch keine KSK Männer hervor gebracht.
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07.12.2011, 20:35 #19User65694
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Das weiss ich. Dies habe ich ja so geschrieben:
Was widerspricht sich? Ich hab doch genau das gemeint, was du geschrieben hast.
Du Täter <-> kelek2 Opfer.
Richtig. Mir gehts aber darum, dass du ihm vorwirft, dass er keinen Mut hätte, auf einen Angreifer mit Waffe zuzuspringen, du aber den Mut, oder eher Skrupel hättest, abzudrücken?
Ich kann mir das nicht vorstellen. Ausserdem ist die Situation in deinen Gedanken nicht diesselbe, wenn es Realität ist.
Die Gefühlslage wäre eine andere, die Siutation ebenso, jemand kommt auf dich zu, obendrein unschuldig, du mit der Waffe in der Hand -> Ein enormer Druck.
Wenn du allerdings denkst, dich in einer solch schwierigen Situation abdrücken zu können, im Ungewissen ob die Person danach sterben wird, dann kann ich dem nichts mehr hinzufügen, weil ich das Gegenteil nicht beweisen kann. Allerdings wäre dies nicht ein Normalfall, und sehr unwahrscheinlich. Aber du wirst dich besser einschätzen können als ich.
Die Frage ist nur: Kannst du auch kelek2 einschätzen? Wieso widersprichst du ihm denn, wenn du ihn so wie ich dich jetzt, nicht einschätzen kannst?
Mein Beispiel hat doch genau deinen Beitrag zitiert. Wie soll er denn nun- wenn er mir widerspricht- recht haben?
Es können wohl kaum 2 Leute, die das Gegenteil voneinander behaupten, die Richtigkeit einer Aussage beanspruchen? é___è
Dann würdest du im Zweifel nicht lange leben. Ein Warnschuss an sich hat schon eine äußerst durchdringende Wirkung; und du kannst wohl kaum erkennen ob der Bewaffnete normal oder psychisch labil ist. Stell dir mal die weichen Knie vor, die du hast, wenn man dich mal bei etwas ungefährlichen entdeckt. Due wirst von der Polizei angehalten obwohl die z.B. betrunken bist. Dein Pils wird recht weit oben sein und du wirst ganz sicher recht kleine Brötchen backen. Weil ein Trieb des Menschen eben ist, möglichst ungeschoren davon zu kommen. In einer einseitig bewaffneten Situation wirst du dann wohl kaum mit einem Birkenzweig bewaffnet auf jemanden zurennen, der eine Waffe im Anschöag hält. Das gibt´s in Filmen oder in Videospielen, aber nicht im wirklichen Leben. Selbst ein ausgibildetet KSK Mann würde schön in seiner Deckung bleiben und wenigstens eine bessere Gelegenheit abwarten.
Hattest du schonmal eine geladene Waffe in der Hand? Hast du bereits auf einen Menschen gezielt? Verschafft dir etwa das kalte Eisen keine weiche Knien, oder wie hast du dich gefühlt?
Ganz genau. Aber auch keinen geübten Schützen, der den Mut besitzt, auf jemanden zu schiessen.
Ich rede hierbei von psychisch stabilen Leuten und nicht von potenziellen Amokläufer, die ganz spezielle Erfahrungen machen und aus reinem Hass handeln würden.
Freundliche Grüsse, Xerdasus
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07.12.2011, 21:40 #20Nicoletta
AW: Die Grenzen der Zivilcourage
Das habe ich nicht gesagt und gemeint! Ich habe ihm unterstellt, dass er nicht wahnsinnig genug ist dies zu tun. Was durchaus auch völlig korrekt ist.
Glaub mir, ob der Schütze geübt ist oder nicht; wenn einer mit eine Waffe auf dich zielt und er schiesst - von mir aus absichtlich vorbei - dann haben nicht wenige Leute das Snickers in der Hose. Wenn ich hier lese wie simple sich manche das vorstellen, dann frage ich mich, warum gibt es so viele Tankstellenraube und Raubüberfalle vor Diskos etc..??
Du redest immerhin von einer Situation die du noch nie in deinem Leben erleben musstest - denn hättest du, würdest du nicht so schreiben. TV und Konsole sind nun einmal nicht das Leben. Und Situationen im Leben, wie so eine Notsituation, warten nicht bis du nach langem Denken und Abwägen im PAUSE MODUS wieder die PLAY Taste drückst.
Es hat schon so manchen Streetworker eine Leberoperation eingebracht nur beschwichtigend auf einen Messerschwinger zuzugehen - und die haben Training, Erfahrung und kennen ihr Klientel. Und du willst dir wirklich nicht wünschen in einer Situation Nothilfe leisten zu müssen wenn ein Junkie eine alte Oma überfällt oder drei Libanesen einem kleinen Jungen das Mobiltelefon klauen.
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