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18.12.2017, 07:49 #1HardAndSoft
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Wie komme ich zu dieser Einschätzung?
Grund meiner pessimistischen Prognose ist die Abschaffung der Netzneutralität durch die US-Regulierungsbehörde FCC. Die hatte in der vorigen Woche mit 3:2 Stimmen für die Aufhebung bestimmter Regelungen gestimmt, die die Netzneutralität bisher festgeschrieben hatten. Netzneutralität ist ein sperriger Begriff; richtiger wäre eigentlich der Begriff der "Datengleichbehandlung". Die Netzneutralität besagt, dass alle Daten im Internet gleich schnell weiter geleitet werden müssen. Es gibt also bisher keine Überholspur im Netz.
Ohne Netzneutralität können die Leitungsbetreiber bestimmte Daten künstlich verlangsamen. Das können sowohl Datenarten (z.B. Videostreams) als auch die Daten bestimmter Anbieter (z.B. iTunes) sein. Wer keine Verlangsamung möchte, der muss Wegezoll an die Leitungsbetreiber zahlen. Dass das natürlich große, finanzstarke Firmen gegenüber kleineren, neuen Anbietern begünstigt ist einleuchtend. Früher nannte man sowas übrigens Wegelagerei.
Diese Zusatzkosten werden natürlich auf die Endkunden umgelegt - das sind wir alle.
Im Vorfeld hatten namhafte Experten, beispielsweise der Erfinder des World Wide Web Sir Tim Berners-Lee, der als "Vater der Internet" bekannte Vincent Cerf, oder auch der Apple-Mitgründer Steve Wozniak, in einem offenen Brief vor der Abschaffung der Netzneutralität gewarnt. All das half jedoch nicht. Der Chef der FCC, ein von Trump eingesetzter Gegner der Netzneutralität, hat stattdessen sogar noch die Befürworter der Netzneutralität in einem Video verhöhnt. Dabei entgegnet er Kritikern wie Sir Berners-Lee, sie könnten auch nach der Abschaffung der Netzneutralität noch Fotos ihres Mittagessens oder süße Tierbilder auf Instagram posten.
Dass der FCC-Chef im Video u.a. mit einem Lichtschwert auftritt, veranlasste "Luke Skywalker"-Darsteller Mark Hamill zu einer geharnischten Twitter-Antwort unter dem Hashtag #AJediYouAreNOT: Der FCC-Chef "sei nicht würdig, ein Jedi zu sein". Schließlich hätten die Jedi im Gegensatz zu ihm nicht nur das Wohl großer Firmen im Sinne.
RIP Netzneutralität.
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Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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18.12.2017, 18:58 #2Kitsune
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Betrifft das erstmal nicht "nur" Server die in USA stehen? Viele große Websites stammen aus USA, doch stehen auch sämtliche Server bei denen? Ich habe mich nie großartig damit befasst, angenommen eine große US-Firma hat diverse Server in Europa aufgestellt, um die Geschwindigkeit vor Ort zu erhöhen oder was weiß ich. Dann sind diese Server doch nicht von einen US-Gesetz betroffen oder etwas doch?
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18.12.2017, 19:58 #3HardAndSoft
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Das betrifft erst Mal "nur" den Geltungsbereich amerikanischen Rechts. Aber wer weiß schon, wo der jeweils verwendete Server steht?
Ein Streaming-Dienst kann beispielsweise seine Homepage auf einem deutschen Server haben, aber trotzdem werden die Filme von einem amerikanischen Server gestreamt.
Ich vermute mal, dass in vielen Fällen die (oftmals US-basierten) Dienste ihre urheberrechtlich geschützten Inhalte nicht außerhalb des US-Einflussbereiches ablegen dürfen.
Und mit der Entscheidung wird ein Präzedenzfall geschaffen. Auch in der BRD arbeitet die Lobby beharrlich an der Abschaffung der Netzneutralität. Soweit ich mich erinnere, musste die Telekom einen Tarif einstampfen, bei dem ihr Entertain-Angebot bevorzugt durchgeleitet wurde. Zukünftig kann man den Lobbyisten und ihren Politikern (die FDP ist ja wieder im Bundestag) nicht mehr sagen: "Selbst die USA halten an der Netzneutralität fest." Ich denke mal, wenn sich Sonnyboy Lindner ernsthaft des Themas annehmen würde, dann wäre auch bei uns die Netzneutralität in wenigen Wochen sturmreif geschossen.
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18.12.2017, 23:39 #4Max Farron
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Bald müssen die Kinder wieder zum spielen raus gehen..
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19.12.2017, 00:42 #5Banx
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Schon ironisch dass gerade die USA, das vermeintlich "freieste" Land der Welt, das offenste Medium (Internet) so einschränkt.
Man müsste natürlich erstmal abwarten wie sich das entwickelt, wer weiß vlt. wird durch die erhöhten Einnahmen das Netz weiter ausgebaut und innovationen in dem Gebiet finanziert?
Ok, es wird eher in die übliche Profitgier ausarten, zumindest sehe ich nur negative Entwicklungsmöglichkeiten, die einzige Hoffnung für "uns" ist, dass wir da nicht nachziehen.^^'
Wieso?
Weil das Internet zu langsam ist, werden die wieder draussen Spielen? Eher werden Kinder solange meckern bis sie das teure Internet bekommen.
Wie auch bei einem Smartphone, ist ja auch nicht notwendig, ein altes, normales Handy würde ja auch für Notfälle reichen, dennoch haben die meisten Kinder die ich in den Öffis sehe Smartphones in der Hand.
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19.12.2017, 01:21 #6rote flamme
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Ich gebe zu, dass mir das Angst macht und hoffe das sich das noch an irgendeiner Instanz scheitern wird.
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19.12.2017, 09:05 #7Max Farron
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
@Meow Dar war auch nicht ganz so ernst gemeint.
Fand ich aber lustig
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19.12.2017, 13:42 #8Steve
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Ich hoffe, dass die ganze Geschichte in Zukunft ein Bein gestellt bekommt.
Das würde aber nur Kinder aus finanzschwachen Verhältnissen treffen. Das würde also heißen, dass auch hier die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird.
Abgesehen davon, dass das eine andere Geschichte ist, würde das draußen spielen einigen Kindern sicher ganz gut bekommen.
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19.12.2017, 13:45 #9Ole2
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Wäre das so schlecht, Ende des I-Net`s? Für viele, denke ich, nicht, denn ja, dann gäbe es weniger Gehirnwäsche in Internetforen und somit weniger Möglichkeiten der Manipulation vieler Menschen, aber, wäre es gerecht, wenn die Reichen sich schnelle Leitungen leisten können und die Ärmeren nicht? Mich würde das alles nicht mehr wundern, weil es eh nur noch danach geht, wer hat und kann sich was leisten, wer nicht.
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19.12.2017, 15:07 #10Max Farron
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19.12.2017, 17:27 #11Ole2
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Ich weiß, aber siehe Abhängigkeiten und damit einhergehend Sicherheiten etc. Das kostet nicht nur Unternehmen immer mehr, quasi wie in der Rüstungsindustrie die Hard- und Software anzupassen bzw. immer weiter aufzurüsten. Da ist eine Industrie seit Jahrzehnten entstanden, mit der jetzt schon viele nicht mehr konkurrieren können und ganz so wie in anderen wirtschaftlichen Zweigen, geht die Schere zwischen denen, die mithalten können und denen, die es nicht können, auseinander. Es ist wie auf der Autobahn. Auch da hat man max. in Deutschland drei Spuren nebeneinander. Immer mehr Menschen nutzen sie und demzufolge wird der Verkehr dadurch auch immer mehr gedrosselt. Datenautobahnen werden auch nicht schneller, weil dafür die Leitungen gar nicht ausreichend zur Verfügung stehen und daher versucht man es mit der Netzneutralität so ähnlich wie mit der Einführung eines Zweiklassengesundheitswesens.
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19.12.2017, 18:04 #12Max Farron
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Das Problem ist, dass sehr wohl viel höhere Geschwindigkeiten auf existierenden Leitungen möglich sind. Es würde auch absolut kein Problem darstellen, die angebotenen Geschwindigkeiten zu verdoppeln oder zu verdreifachen.
Nur besteht keine "Nachfrage". Die meisten Haushalte geben sich einfach mit den herkömmlichen 16k - 50k Leitungen zufrieden.
Die meisten Länder, denen es wirtschaftlich bei weitem schlechter geht als DE bieten viel bessere Internet-Flatrates zu viel günstigeren Preisen an.
Das Problem sind die Leute und nicht die Leitungen.
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19.12.2017, 19:58 #13AndiBcool
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Na solange Du auch dafür GEZ Gebühren zahlst würde das Internet eher als etwas bezeichnen was dem auch entgegen wirkt.
Natürlich dient die Auflösung der Netzneutralität nur dem Profit und zwar hauptsächlich der Internetprovider.
Diese möchten nun doppelt kassieren, einmal für den Anschluß und Datenvolumen und dann wie schnell Inhalte übertragen werden. Gerade beim letzten Punkt kann man sogar noch doppelt kassieren. Einmal von Inhalteanbieter ( wenn Du willst das dein Angebot schnell genug ankommt musst Du zahlen) und dann nochmals beim Kunden ( ansonsten wird einfach gedrosselt ).
Man könnte es auch mit dem Wort Erpessung gleich setzen.
Wie gut das dann in Zukunft funktioniert muss man sehen, persönlich würde ich es begrüßen, wenn kein Inhalteanbieter extra zahlt und der Anschlußnehmer bei zu langsamer Leitung einfach den Provider wechselt.
Allerdings müsste es dazu möglich sein, monatlich ohne Probleme und kosten zu wechseln.
Derzeit ist es aber eher so, ist das Angebot zu langsam wird der Inhaltanbieter dafür verantwortlich gemacht und die meisten Internet Kunden dürften Jahresverträge haben.
Was die Schnelligkeit der Anschlüsse angeht, das ist nunmal eine Kostenfrage und man sollte abwägen was man mit dem Anschluß machen möchte.
16000er Anschlüsse werden teils auch noch behalten, weil man so lange wie möglich das relativ ausfallsichere ISDN behalten möchte oder noch alte Analogtechnik einsetzt, die mit VOIP nicht mehr funktioniert (gerade bei älteren Mitbürgern).
Recht viele Alarmanlagen nutzenden D-Kanal beim ISDN für die Alarmierung und genau dieser fällt weg. Wo es vorher noch Speisungspannung durch die Telekom gab, ist diese bei VOIP von der eigenen Spannungsversorgung zuhause abhängig.
Das bedeutet bei einem größeren Stromausfall kann die Alarmanlage keinen Alarm mehr absetzen, da der GSM Funkmast und der DSLAM in der Regel keine Notstromversorgung haben.
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20.12.2017, 12:36 #14Ole2
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Ja, mir ist das einfach sicherer und deshalb will ich auch nicht auf klassisches TV verzichten. Klar, zahle ich GEZ, denn das ist es mir auch wert.
Auch ich schätze all die Möglichkeiten im Netz wie Mediatheken-Nachnutzungen von Sendungen, die man bspw. verpaßt hatte.
Man sieht aber nun, in welche Richtung es geht und welche Art Erpressungspotential, ganz richtig, etwas anderes ist das gar nicht als Erpressung, die Materie birgt. Muss man das hinnehmen?
Wie oben schon gesagt, auch hier entsteht `ne Zweiklassengesellschaft, aber das kennt man aus so vielen anderen Bereichen.
Nur mal ein Beispiel, was geschehen wäre, wenn es kein Internet und schon gar nicht ein so schnelles gegeben hätte, ob wir dann bspw. einen "arabischen Frühling" mit all seinen Nebenwirkungen, die ich jetzt nicht ausführen möchte, gehabt hätten. Wo Licht ist, ist eben auch Schatten.
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21.12.2017, 09:02 #15PatrickGER
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Da kommen schon die ersten Auswirkungen
Das Ende der Gratis-Pornos? Pornhub vor dem Aus und warum es uns alle angeht
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21.12.2017, 11:11 #16Ole2
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
"Die täglich mehreren Millionen Nutzer auf der Seite sorgen für Datentraffic von 3110 Petabyte (über drei Millionen Terabyte oder drei Milliarden Gigabyte) pro Jahr. Die Kosten für diese Datenmengen...."
Was da bisher sonst noch für Mengen absorbiert wurden, wage ich mir kaum vorzustellen. Somit, wenn diese Auswirkungen kommen, werden es bestimmt wieder weniger werden.
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21.12.2017, 13:36 #17Rayxes
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21.12.2017, 14:01 #18mikevonhammer
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Die haben doch mittlerweile alle geschlossen. Ok also doch ein Premium Abo? Wie erkläre ichs der Gattin?
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21.12.2017, 14:04 #19Banx
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
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21.12.2017, 16:19 #20mikevonhammer
Die Abschaffung der Netzneutralität - Das Ende des Internet ?
Könnt ihr bitte beim Thema bleiben? "Pornhub bald kostenpflichtig?"
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