Die Abschaffung der Bundeslaender

Der Schmied von Kochel · 21.10.2010, 04:50

MOONWAVE

Ja das kann man immer nur hoffen, aber wenn selbst nach 20 Jahren deutsche Einheit immer noch zwischen "Ossi und Wessi" unterschieden wird, würde das sicher auch sehr lang dauern bis das aus den Köpfen verschwinden würde.

Richtig, ein weiterer Vorteil. Das Überwinden alter Grenzen und Unterschiede würde bedeutend leichter fallen. Doch wie man den Mensch kennt, wird er sich auf irgendwelche anderen stupiden Abgrenzungen konzentrieren wie z.B. Nord gegen Süd.

The Shadow

Also ich bin gegen eine Abschaffung aller Bundesländer. Aber für eine einheitliche Rechtsordnung.
Warum?
Sehen wir uns mal Sachsen an. Die "Sachsen" waren vor einiger Zeit ein eigenes Volk. Und um das zu bewahren, finde ich schon wichtig, diesen Namen nicht abzuschaffen. Namen von anderen Bundesländern haben ebenfalls eine historische bzw. geographische Bedeutung. Die sind alle Teil der deutschen Geschichte. Und sowas sollte meiner Meinung nach bewahrt werden.

Eine Zusammenlegung bzw. Abschaffung wird auch nicht das Problem des Lokalfaschismus lösen.

Also eine Beibehaltung der Länder aber eine Abschaffung der Länderregierungen? Ein Teil eines Volkes verliert doch nicht seine Identität, nur weil man die Landesregierung abschafft. Eine Identität wird durch das Leben seiner Traditionen und Wert fortgesetzt, nicht durch eine lokale Regierung.

The Shadow

Es reicht aus meiner Sicht aus, wenn der Bund nicht mehr den Ländern soviel Entscheidungsmöglichkeiten lässt.
Also weniger Gesetze delegiert. Insbesondere das Schulgesetz, aber auch die Verwaltungsvorschriften müssten vereinheitlicht werden.
Es kann ja nicht angehen, dass man in einem Bundesland eine Ausbildung macht, diese aber im nächsten Bundesland nichts mehr taugt.
Also eine Abschaffung der Bundesländer nein, eine bundeseinheitliche Rechtsprechung in vielen Bereichen ja.

Es gibt im Prinzip nur all oder gar nichts, denn ansonsten würden keine Einsparungen erreicht weil die Ressorts beibehalten werden müssen (selbst mit weniger zu tun).

Gilligan

wenn ich ganz ehrlich bin, dann weiß ich gar nicht, wodrüber die länder alles alleine bestimmen können. erst einmal müsste man sehen, was alles auf länderebene zu deren entscheidungsteritorium zählt. wenn am ende nur eher belanglose entscheidungsgebiete übrig bleiben, und man bei den anderen der meinung ist, dass diese auf bundesebene entschieden werden müssten, dann ist es in der tat überlegenswert, nicht doch eine abschaffung des gesamten umfanges des föderalismus in betracht zu ziehen.
die namen oder die eigenständigkeit im kulturellen sinne oder im geschichtlichen sinne ist meiner meinung nach auch mit einer abschaffung der länder in entscheidungsfragen nicht gefährdet, da die region ja dennoch den namen tragen darf. ich wüsste nicht, was mich als nrwler so besonders von nem sachsen o.a. unterscheidet. wer sich kulturell und geschichtlich anders fühlt, darf dieses gefühl ja weiterhin behalten und den damit verbundenen patriotismus. aber ich glaube nicht, dass dieser in gefahr wäre, wenn der föderalismus aufgegeben werden würde, denn ich glaube auch nicht, dass dieser nur aus diesem entsteht bzw. resultiert.

Um Einsparungen zu realisieren, würde ich auch den Föderalismus abschaffen. Zudem, wie im Einganspost erwähnt, gibt es auch noch kommunale Ebenen und das EU Gremium welchen Entscheidungen zustehen.

3rmiiN

einer hat erwähnt das Ferien nicht unterschiedlich sein sollen..Stellt euch mal vor GANZ Deutschland fährt auf einmal iwo in den Ferien hin.. wir ham jez schon genug stau also des fehlt grad noch xDDD

Das sehe ich jetzt nicht unbedingt als ausschlaggebend für die Abschaffung der Bundesländer an, da gibt es wirklich wichtigeres.

Woox

Ich möchte, nachdem ich mich hier mal durchgelesen habe, noch etwas zum Thema beitragen:

Der Grundgedanke des Förderalismus in Deutschland ist es die Macht nicht in einem Punkt zu zentralisieren!
Die Aufteilung in einzelne Bundesländer soll die "Macht" der einzelnen Regierungen auf möglichst viele Ebenen verteilen, und die Macht des Einzelnen möglichst gering halten.
Die Entscheidungsgewalt des Präsidenten in den USA z.B. ist der von Merkel aus selbigem Grund beispielsweise auch überlegen.
Förderalismus mag zwar teurer und bürokratischer sein, ist aber eine Säule des Deutschen Systems.

Das Amt des Kanzlers kann nichts im Alleingang bewältigen, egal ob mit oder ohne Bundesländer. Landesvertretungen im Bundestag/-rat könnten die regionalen Interessen auch weiterhin vertreten.

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iHook · 21.10.2010, 12:15

Fleischfresse

Das Amt des Kanzlers kann nichts im Alleingang bewältigen, egal ob mit oder ohne Bundesländer. Landesvertretungen im Bundestag/-rat könnten die regionalen Interessen auch weiterhin vertreten.

Ich sehe keinen Punkt in meinem Beitrag, der deiner Aussage widerspricht.

Der Schmied von Kochel · 21.10.2010, 12:20

Woox

Ich sehe keinen Punkt in meinem Beitrag, der deiner Aussage widerspricht.

War ja auch kein Widerspruch, eher Zuspruch.

Teddybearli · 25.10.2010, 09:28

Sehr schönes Thema.! Und ich beleuchte mal 2 Seiten - auf der einen Seite gebe ich dir Recht.! Würde wahrscheinlich vieles vereinfachen, damit würden wir vielleicht auch ein wenig Bürokratie aus dem Weg schaffen. Wobei wir dann wieder beim Thema "Landesgefühl" wären - so wie ich in diesem Fred auch schon lesen konnte.! Ich bin Bayer - fühle mich auch in erster Linie so, ist einfach das Thema. Da wurde mir ja auch schon zugestimmt, wenn ich an Beitrag 2 denke...

Noch dazu - du prangerst die vielen Angestellten an, die jede Landesregierung hat.! An sich gebe ich dir auch hier Recht - aber glaubst du wirklich, dass diese verschwinden würden, wenn du aus 16 > 1 machst.? Du brauchst ja trotzdem noch all diese Leute, die die jeweiligen Bezirke dann führen. Du brauchst auch in gewisser Weise Grenzen, denn sonst wären wir wieder beim Thema Kompetenzgerangel etc. etc.

An sich eine schöne Idee - eine Umsetzung werden wir aber wohl nicht mehr erleben...