Thema: Die 2 Klassengesellschaft

Hallo zusammen,
in nicht all zu ferner Zeit bekommt die Firma wo ich meine Tätigkeit ausübe, hohen Politischen Besuch.
Hier steht alles Kopf. Alle sind nervös. Für die Optik wird doppelt und dreifach so viel getan wie sonst. Alles muss Perfekt laufen.
Reinigungskräfte z.B dürfen sich nicht sehen lassen und müssen andere Eingänge benutzen. (....aber anders herum sich aufs Podest stellen und von Integration sprechen)
Hohe Sicherheitsvorkehrungen kann ich durchaus nachvoll ziehen, alles andere macht mich schon nachdenklich und auch Wütend.
Warum sollte ich jemanden mehr Respekt entgegenbringen, nur weil er zufällig ein hohes Tier in der Politik ist. Der jenige der meine Mülltonne lehrt hat mindestens den selben Respekt verdient. Allgemein kann ich es nicht leiden, wenn die Intelegenz eines Menschen anhand seines Berufs ausgemacht wird. Verallgemeinerungen und abstufungen sind der verfall der Gesellschaft.

Nun ich erzähle euch jetzt nicht grade etwas neues damit. Jeder der etwas Lebenserfahrung hat, weiss wie sowas zugeht. Es ist überall so. Bei allen was mit Bekanntheit, hohen Einfluss und natürlich Geld zu tun hat werden unterschiede gemacht.

Alle Menschen sind gleich und die würde des Menschen ist unantastbar. Das folgende Beispiel zeigt mal wieder das dem nicht so ist. .....und ich möchte bewusst nicht von Leuten sprechen, die z.b durch eine Straftat auffällig sind, sondern eben von den alltäglichen Gesellschaftsleben.
Der Titel 2 Klassengesellschaft ist noch deutlich untertrieben. Wenn man sich so umschaut, kann man gut von einer 6 Klassengesellschaft reden.

Bevor mich event. einige in der Luft zerreißen wollen. Nein, ich bin weder ein Gutmensch, noch möchte ich die Welt verändern. Ich nehme es so wie es ist, reagiere aber auch dementsprechend.
Ausserdem wollte ich es einfach mal runterschreiben und eure meinungen dazu hören.

Falls es DAS Thema schon gibt, bitte verschieben. Unter der Sufu habe ich nichts gefunden. Ähnliche Themen sind zu sehr abgewichen.

MFG Sebi

Ja ich muss dir in deinen Punkten völlig zustimmen. Es ist schon traurig zu sehen, wie sich so viele Menschen über ihre Berufe definieren und dabei nicht merken, dass sie nur so erzogen, ich sage mal sogar "umgeformt" wurden, um ein funktionierender Teil der Gesellschaft zu werden. Schön, dass du dir Gedanken über die Gesellschaft machst. Deine Einstellung gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich sehe es auch in keinster Weise ein Politiker oder Personen in höheren Positionen mehr zu respektieren. Aber im Grunde spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle, weshalb das so ist wie es ist.

Sebi82

Hallo zusammen,
in nicht all zu ferner Zeit bekommt die Firma wo ich meine Tätigkeit ausübe, hohen Politischen Besuch.
Hier steht alles Kopf. Alle sind nervös. Für die Optik wird doppelt und dreifach so viel getan wie sonst. Alles muss Perfekt laufen.
Reinigungskräfte z.B dürfen sich nicht sehen lassen und müssen andere Eingänge benutzen. (....aber anders herum sich aufs Podest stellen und von Integration sprechen)
Hohe Sicherheitsvorkehrungen kann ich durchaus nachvoll ziehen, alles andere macht mich schon nachdenklich und auch Wütend.
Warum sollte ich jemanden mehr Respekt entgegenbringen, nur weil er zufällig ein hohes Tier in der Politik ist. Der jenige der meine Mülltonne lehrt hat mindestens den selben Respekt verdient. Allgemein kann ich es nicht leiden, wenn die Intelegenz eines Menschen anhand seines Berufs ausgemacht wird. Verallgemeinerungen und abstufungen sind der verfall der Gesellschaft.
Nun ich erzähle euch jetzt nicht grade etwas neues damit. Jeder der etwas Lebenserfahrung hat, weiss wie sowas zugeht. Es ist überall so. Bei allen was mit Bekanntheit, hohen Einfluss und natürlich Geld zu tun hat werden unterschiede gemacht.
Alle Menschen sind gleich und die würde des Menschen ist unantastbar. Das folgende Beispiel zeigt mal wieder das dem nicht so ist. .....und ich möchte bewusst nicht von Leuten sprechen, die z.b durch eine Straftat auffällig sind, sondern eben von den alltäglichen Gesellschaftsleben.
Der Titel 2 Klassengesellschaft ist noch deutlich untertrieben. Wenn man sich so umschaut, kann man gut von einer 6 Klassengesellschaft reden.

Du hast schon recht mit deinen Gedanken, allerdings ist die Gewichtung nicht ganz korrekt. Wir haben in Deutschland glücklicherweise noch kein so ausgeprägtes Gefälle zwischen den Klassen oder Kasten oder wie man es auch nennen möchte. Zwar bin auch der Meinung, dass manchen Menschen zu viel Aufmerksamkeit aufgrund ihres Hintergrundes geschenkt wird, aber das geht noch viel schlimmer, glaube mir. Wir in Europa sind selbstbewusst genug und wurden in den vergangenen Jahrzehnten so erzogen, dass wir im Prinzip wissen das alle Menschen gleich sind; bzw. gleich viel wert sind. Es gehört aber auch zu einer Gesellschaft hinzu, dass es Führer gibt welche Schutzbedürfnis haben da sie im Mittelpunkt stehen, sich öffentlich preisgeben und eventuell durch ihr Tun und Handeln Feinde heraufbeschwören. Im Prinzip können wir doch froh sein, dass es noch Menschen gibt die Verantwortung übernehmen! Leider hat sich mit der Aufklärung auch der Egoismus ausgebreitet, somit konzentriert sich das Gros nur noch auf sich selbst und es ist ihm egal was andere tun oder denken.

Kommt jetzt also ein Politiker zu euch in die Firma, überlege einmal was der Hintergrund ist. Ist es ein regional aktiver der eventuell auf die Verteilung von Subventionen oder Besteuerung Einfluss nehmen kann? Ist es jemand repräsentatives der den Ruf der Firma steigern kann? Manchen Menschen muss man einfach Respekt erweisen und sich selbst im besten Licht präsentieren, dass sollte der eigene Ehrgeiz schon mit sich bringen. So etwas kann natürlich ins absurde getrieben werden. Vor 2 Jahren hatte ich hier ein tolles Erlebnis mit Gerhard Schröder. Während in D sich keine Sau außer Ölmagnaten noch um ihn kümmert, würde er hier mit 4 Limousinen und geschätzten 10 Bodyguards zu einem Wirtschaftsforum angekarrt, verblieb dort 10 Minuten und machte sich dann wieder von dannen. Bei solchen Anlässen muss ich mir auch an den Kopf fassen und - um mal objektiv zu bleiben - an den geisteskranken Stroebele denken der sich auf der Straße mit Polizisten herum balgt. Dem seine Ideen sind grotesk, doch Berührungsangst mit der Basis kann man ihm nicht nachsagen.

Wie auch immer, ich glaube das dies noch kein Problem in Deutschland ist und wir, wie man so schön sagt "auf hohem Niveau" jammern. Deutschland/Europa hat immer noch den Vorteil der Chancengleichheit (auch wenn so manch revolutionärer Aktionist das anders sieht) und wer sich dort wo er ist nicht wohl fühlt oder benachteiligt fühlt, der hat allein die Macht dies zu ändern. Von Jammern und mit dem Finger zeigen wurde noch nie etwas geändert.

Du stehst leider nicht zu deinen eigenen Aussagen Sebi.
Auch jemand der eine Straftat, sei es Diebstahl oder aber Massenmord, sollte an sich noch immer respektiert und als Mensch angesehen werden. Mir persönlich fällt dies in der Praxis sehr schwer, jedoch ist es auf intellektueller Ebene mMn immer noch ein gleichwertiges Gesellschafsmitglied (-> auch dass ich ein gigantischer Gegner der Todesstrafe bin).
Weiterhin finde ich es, wie Fleischfresse erläutert hat, vollkommen legititm, rational und auch richtig, dass deine Firma vor dem Besuch selbigen Politikers eben viel Aufwand betreibt, denn schlussendlich sollte man zwischen Repspekt, Gleichwertigkeit und Gleichheit differenzieren. Du wirst, glücklicherweise, niemals eine Egalisierung schaffen (selbst im Kommunismus ist dies praktisch unmöglich). Gleichwertig ist in Deutschland jeder (nicht überall, bspw. in Indien, ist dies der Fall), aber dennoch haben manche Menschen nunmal mehr Macht und genießen deswegen auch mehr Privilegien als der Durchschnitt. Dies ist normalerweise jedoch auch mit mehr Verantwortung gleichzusetzten und muss hart erarbeitet werden.

@Fleischfresse

Ich gehe einen Kompromiss ein. Ich stimme dir zu, dass sich die Firma bei einen einflussreichen Politiker ins Licht drängen möchte. Geht was schief, sind die Medien Blätter event. voll geschrieben und mit zukünftigen Einnahmen und Ansehen der Firma sieht es schlecht aus. Auch wenn (du hast es angesprochen) es dabei übertrieben wird.

Was die Gewichtung angeht. Gehen wir mal nur vom Rechtssystem aus, dann stimme ich dir auch voll zu. Im alltagsleben kann es aber je nachdem sehr schlimm sein. (Stichwort: Klischees) Ich habe es selber mal mitgemacht und oftmals bei anderen gesehen. Wenn man in diversen Situationen dann noch einen nicht gefestigten Charakter hat, kann man schon jegliches Selbstwertgefühl verlieren. Gleichberechtigung = Fehlanzeige.
Das ist sicher wie du geschrieben hast in anderen ländern noch schlimmer, aber sollte hier nicht auf die leichte schippe genommen werden.


@Schibbinger
Zunächst einmal: Sorry. Ich habe mich diesbezüglich etwas unverständlich ausgedrückt. Grundsätzlich stelle ich Straftäter weder hinter mich, noch hinter anderen Menschen. Auch hier ist Gleichheit gefragt. Ich wollte es einfach nicht ansprechen, nicht drauf eingehn.
Jetzt aber die kehrseite und wo dein Argument berechtigt ist. Bei Taten wie u.a Massenmord, Vergewaltigung usw. stelle ich meine persönliche Emotion vor Sachlichkeit. Da gebe ich zu, dass ich mir dann selbst wiederspreche....und kann/muss mit der Kritik leben.


Nette Diskussion mit euch. Danke auch für die bisher überwiegende Zustimmung. Schönes WE noch

MFG Sebi