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08.01.2024, 08:43 #1David007
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
ein Thema, was heute vermutlich die meisten von uns direkt oder indirekt betreffen wird, sind die Proteste der Landwirte gegen die Agrar-Politik der Ampelkoalition.
Wer up to date bleiben möchte, kann den Liveticker des Spiegels nutzen:
Landwirte blockieren erste Autobahnauffahrten
"Die Landwirte protestieren in einer Aktionswoche gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Bereits am frühen Morgen blockierten Trecker Autobahnauffahrten im Land. Alle Entwicklungen gibt es hier live."
Zum Liveticker -> https://www.spiegel.de/panorama/baue...9-df2ddeb53794
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Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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08.01.2024, 11:00 #2Der Schmied von Kochel
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Als Dorfbewohner habe ich ein ziemlich verzerrtes Bild von den Protesten, schließlich handelt es sich bei unseren Landwirten um die wohlhabendsten Leute im Ort. Das ist natürlich ziemlich eindimensional gedacht, wenn man es darauf beschränkt, dass den reichsten die Felle wegschwimmen. Im Übrigen ist der Protest bei uns in der Region (Rheinland) auch äußerst überschaubar. Fest steht aber auch, dass Subventionen auf den Prüfstand müssen. Wenn ein Bauer nicht mehr in der Lage ist, einen Liter Milch so zu produzieren, dass er auch ohne EU Mittel oder Zuschüsse vom Bund rentable ist, muss das System in Frage gestellt werden. Ein totes Pferd kann man nicht reiten. Da sind wir dann wieder bei uns allen und der Frage, wie viel sind uns gute Lebensmittel wert?
Dann spielt ja auch noch die AfD ein gewisse Rolle, je nach Region. Hierzu habe ich heute einen exzellenten Screenshot gesehen:
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08.01.2024, 12:38 #3vieraeugigerZyklop
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Ich sehe das zweischneidig. Proteste sind ja erstmal ein gutes und legitimes Mittel. Mich stört dabei lediglich das die Bauern bejubelt werden wenn sie blockieren, Mist eohin kippen oder auch einen Habeck im Urlaub stören samt seine Kinder traumatisieren ( Wobei der nicht mal was mit Agrar zu tun hat sondern Lindner) aber Klimedemonstranten die sich wohin kleben und sonst nichts...ja auch hier gabs Aktionen die Schmutz machten, als Terroristen betitelt werden. Diese Doppelmoral kotzt mich an.
Weiterhin habe ich gelesen das man gerade wegen der Ampel einen Gewinn von 115.000€ eingefahren hat.
Also ja....ich bin da aher unentschlossen.....
Man kann mich gerne in meinem Halbwissen korrigieren.
Dazu vllt auch dieses Video:
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08.01.2024, 14:01 #4Sleeping Dragon
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass die Landwirte für ihre Protestaktion viel mehr Wohlwollen erhalten als es z.B. die Letzte Generation bekommen hat, die ebenfalls die Straßen blockiert hat. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Bauern aktiv gegen die Regierungspolitik protestieren, während die Letzte Generation die Regierung eher dafür kritisiert hat, dass sie nicht weit genug geht. Das Problem scheint also nicht wirklich die Protestform zu sein, sondern eher das Ziel, das damit verfolgt wird.
Interessant ist auch wie schnell die Regierung nach dem Aufschrei aus der Landwirtschaft wieder zurückgerudert ist. Man muss sich echt fragen wie dort gearbeitet wird. Erst beschließt man diese Maßnahmen um seinen Haushalt irgendwie zu retten, scheinbar ohne so wirklich an die Folgen zu denken und dann nimmt man fast alles direkt wieder zurück, nur weil laut genug geschrien wird. Das ist überhaupt kein gutes Zeichen für stabile Regierungsarbeit.
Was die Forderungen der Landwirte betrifft, so ist der Protest natürlich erst einmal legitim. Letztendlich droht ihnen eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen und ihrer persönlichen Lebenssituation und damit sollte sich niemand einfach so abfinden müssen. Auf der anderen Seite scheinen die Kostensteigerungen allerdings, vor allem nachdem die Regierung schon einiges wieder zurückgenommen hat, auch nicht so stark zu sein, dass sie Großbetriebe über Gebühr belasten würden, was schon die Frage aufwirft ob Proteste dieses Ausmaßes letztlich gerechtfertigt sind. Bei Kleinbetrieben sieht es vielleicht anders aus, aber hier könnte man doch auch einfach die Ausnahmeregelungen beibehalten bzw. je nach Betriebsgröße dann gestaffelt die Subventionen schrittweise verringern, sodass nur die größten Landwirte die volle Last tragen müssen. Von den Kleinen ist letztlich ohnehin nicht viel zu holen, denn die haben sicherlich auch entsprechend weniger Fahrzeuge.
Insgesamt ist es aber im Bereich Landwirtschaft immer schwierig richtige Regeln einzuführen, da der Gewinn oder Verlust hier oftmals von der Ernte abhängt, welche wiederum Wettereinflüssen unterliegt. In guten Jahren, die die Landwirte zuletzt hatten, sollten die meisten Betriebe sehr gut dastehen, aber wenn es in diesem Jahr wieder schlechter wird, könnten manche Betriebe dann auch sehr schnell wieder viel schlechter dastehen. Von daher ist es wohl keine einfache Angelegenheit zu beschließen welche Abgaben ein Landwirt jährlich dauerhaft leisten soll bzw. wie stark er subventioniert werden soll. Allgemein ist es aber wirklich krass wie stark die Landwirtschaft in Deutschland subventioniert werden muss, damit wir noch bezahlbare Lebensmittel erhalten können. Hier sollte man wirklich mal genau schauen an welchen Stellen die Kosten so extrem in die Höhe geschossen sind und ob es wirklich keine anderen Lösungen gibt als die gesamte Branche dauerhaft mit hohen Summen zu subventionieren.
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08.01.2024, 14:44 #5Der Schmied von Kochel
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Auf deutsch gesagt: die Regierung ist erpressbar. Im gleichen Atemzug wünscht sich Weselsky mindestens gleiche Aufmerksamkeit und dreht mal richtig auf, na danke. Übrigens, dass er hier extra für den Beamtennbundtag nicht streikt spricht Bände, während an jedem regulärem Streiktag (fülle beliebigen keinen Beamtenjob hier ein) in die Röhre schaut. DAS sollte den Volkszorn kochen lassen, aber wer bin ich das ich richte...
Das ist überzogen, wenn ich mir so ansehe, für wie wenig Geld die Leute bspw. durchgequirltes Schwein beim Discounter beziehen, ist da noch lange kein Ende in Sicht. Das Bewusstsein für gesunde, nachhaltige und regionale Ernährung bei unseren Nachbarn ist da deutlich weiter entwickelt und trotzdem wird in einer Tour demonstriert, vor allem in Frankreich. Bauern sind wie meine Zunft (Gastro), nie zufrieden: scheint die Sonnen ist es zu trocken, regnet es ist es zu nass.
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08.01.2024, 15:22 #6Sleeping Dragon
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Ja, den Gedanken zu Weselsky hatte ich auch schon. Es wirkt jetzt nicht so richtig zufällig, dass er ausgerechnet in dieser Woche wieder zu Streiks aufruft und den Bahnverkehr lahmlegt, wo gerade auch die Bauern die Straßen blockieren. Hauptsache niemand kommt auf keine Weise noch irgendwo hin.
Viele Leute haben aber doch tatsächlich nicht mehr Geld zur Verfügung um mehr auszugeben als man beim Discounter aktuell zahlen muss und selbst dort sind die Preise zuletzt gestiegen dank Inflation. Auch der Zulauf bei Tafeln und co. hat in den letzten Monaten doch deutlich zugenommen. Bei manchen mag es vielleicht an persönlicher Misswirtschaft liegen, aber das wird wohl nicht bei allen der Fall sein. Und es geht dabei ja auch nicht nur um trierische Produkte wie Fleisch oder Milch, auch Obst und Gemüse sind mittlerweile teils extrem teuer geworden, wenn man sie nicht gerade im Angebot kauft. Wenn hier die Preise noch weiter anziehen würden, wäre das für manche Privathaushalte sicherlich bedrohlich, gerade wenn man noch weiteren Herausforderungen wie steigenden Energiepreisen und steigender Miete gegenübersteht, denn aktuell ist ja eigentlich alles von weiteren Preissteigerungen betroffen. Von daher wäre es aktuell wohl das absolut falsche Signal, wenn man Subventionen in der Landwirtschaft so abbauen würde, dass es vor allem den Endverbraucher im alltäglichen Konsum trifft.
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08.01.2024, 15:38 #7Thaddaeus
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Würde ich so pauschal nicht sagen.
Man müsste hier einfach trennen zwischen kleinen/normalen Bauern - und solche im industriellen Maßstab. Die ersteren sind sicherlich, zumindest teilweise, durchaus auf Hilfen angewiesen und würden kaum mehr zurecht kommen, wenn diese wegfielen.
Letztere aber juckt das doch im Großen und Ganzen nicht, was all diese ganzen Bauernverbände so aber halt auch nie erwähnen - und warum tun sie das nicht? Weil ihnen die kleinen Betriebe am Ende völlig egal sind sondern nur als arme Leidtragende vorgehalten werden. Das erwähnst du ja später selbst mit anderen Worten.
Meiner Meinung nach hätte die geplante Regelung rigoros durchgezogen werden müssen, aber als Kompromiss sozusagen eben erst ab einer bestimmten festgelegten Größe ohne dabei den einfachen Landwirt in seinen Möglichkeiten derart zu beschneiden.
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08.01.2024, 17:14 #8Jonny Knox
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Also ich bin ja solidarisch mit den Bauern. Die armen, die sicher heute schon zu hunderten aus den Treckern gezerrt, bespuckt und mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten übergossen wurden, weil deutsche Autofahrer ja bekanntlich keinerlei Spaß verstehen, wenn man sie am raschen vorankommen behindert.
Dass, wie man es hier und da online liest, bisweilen ganze Städte abgeriegelt wurden durch die Bauern und damit zwar vllt nicht die unmittelbare kritische Notfallversorgung verhindert wird, wohl aber die Anlieferung von Lebensmitteln, Apothekennachschub etc. scheint ja weitaus weniger zu stören, als wenn bei der Letzten Generation drei Leute in einer Großstadt auf einer Kreuzung sitzen.
Zu glauben, dass wenn z.T. ganze Autobahnen auf mehreren dutzend Kilometern voll gesperrt werden, das nicht für eine zeitliche Beeinträchtigung für Krankenwagen führt, ist übrigens ein schöner, wenn auch wohl eher naiver Glauben. Aber wieso nur vermute ich, dass es keinen gesellschaftlichen Aufschrei geben würde, wie es in bei viel viel viel weniger invasiven Protesten der Letzten Generation gegeben hat, wenn wegen solch einer Verzögerung ein Rettungseinsatz mit einem Toten endet, der vllt nicht hätte sterben müssen?
Ob das was damit zu tun hat, dass natürlich jeder Verständnis hat, wenn man dagegen protestiert, dass einem Geld weggenommen wird (bzw dass man halt dasselbe zahlen soll, wie jeder andere auch), aber eher abstrakte Forderungen wie "Hey, ich fänd's super, wenn man auch in 50 Jahren in Deutschland den Winter nicht unter Palmen verbringen müsste" kommen bei den meisten halt nicht an?
Im Bundestagsausschuss wurde die Regierung ja auch einstimmig (also zumindest ohne Gegenstimmen der AfD und CDU) dazu aufgefordert, Subventionen zu streichen. Da gibt es ja auch entsprechende Dokumente im Internet. Es ist halt wie so oft: Die AfD (andere Parteien aber natürlich auch) spielen sich vornherum als große Volksfreunde auf und hintenrum haben sie eigentlich schon das Messer angesetzt.
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08.01.2024, 20:25 #9Thaddaeus
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Eigentlich bin ich da voll bei dir; in gewissen Kreisen wird da sicherlich ganz pauschal mit zweierlei Maß gemessen. Ganz klar.
Aber ich will doch meinen, dass gäbe es diese Aktionen gleicher Größenordnung überraschend immer wieder, über Wochen oder Monate hinweg und ohne derartige Ankündigung weit voraus und unüberhörbar, dann bin ich mir ganz sicher, dass da die Kacke ganz gewaltig am brodeln wäre - und damit meine ich nicht die in den Gülletanks...
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08.01.2024, 20:56 #10Jonny Knox
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Dennoch kann man fragen, wann die h Proteste der Letzten Generation schon Mal quasi in einem ganzen Bundesland keine Schüler in Schulen gekommen sind, wann in ganze Städte nicht mehr gefahren werden konnte, wann die Gefahr Bestand, dass hunderte von Supermärkten am nächsten Tag nicht mit waren beliefert werden können?
Aber ja, wenn random alle paar Tage Mal für 20 Minuten an einer Kreuzung Stau ist, ist das natürlich ein viel größeres Thema.
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09.01.2024, 14:02 #11Ezio
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Ich bin als Landei - dessen Herz für die Landwirtschaft schlägt und für die ich mich privat sehr interessiere - vermutlich voreingenommen, aber hier zeigt sich halt das Bild von Menschen, die sich mit der Landwirtschaft nicht wirklich auskennen. Städter >_< Mein eigenes Wissen ist zwar im Vergleich zu einem Landwirt auch nur oberflächlich, doch hatte ich in meinem Leben öfter tiefere Einblicke und habe zeitweise auch in der Landwirtschaft mitgearbeitet (Arbeitszeiten von 5 bis 19 Uhr und später, 24:7, sind normal, bei schwerer körperlicher Arbeit). Alter...das muss natürlich gut entlohnt werden, wird es aber nicht. Das Bild des reichen Bauern trifft im Übrigen nur auf sehr große Betriebe zu, vor allem Mischbetriebe die Ackerbau UND Viehhaltung betreiben. Schafft aber ein einzelner Bauer nicht und nicht jeder Betrieb kann sich Mitarbeiter leisten. Da ist der Bauer froh, wenn die Eltern noch mithelfen können oder die Kids zumindest so groß sind, dass sie schon beim Viehversorgen helfen können oder zumindest den Trecker auf dem Feld fahren können. Es geht hier hauptsächlich um diese kleinen und mittlere Familienbetriebe und die haben es schwer, sehr schwer, mit den Preisen aus dem Ausland mitzuhalten. Ich kann auch nicht zustimmen was "Agrar heute" zu dem Thema schreibt. Alles sehr verzerrt. Und deshalb ist es auch so ärgerlich, dass Städter Politik für Landeier machen. 2000 Schweinemastbetriebe haben im letzten Jahr dicht gemacht. Vor zwei/drei Jahren wurden Erdbeerfelder umgepflügt, weil niemand das Obst gekauft hat. Spargel geht auch keiner mehr stechen. Das ist aber unvergütete Arbeit, die der Landwirt vorher geleistet hat. Bevor etwas auf dem Feld wächst, dass verkauft werden kann, muss dort vorher schon viel Arbeit reingesteckt (und Zeit )werden. Der Boden muss aufbereitet, genährt und gepflegt werden. Übrigens: je weniger Pflanzenschutzmittel der Landwirt aufbringen darf umso häufiger muss der Boden bearbeitet werden. Thema Erosion und natürlich Dieselverbrauch, weil er öfter mit der Maschine drauf muss. Son Trecker schluckt so um die 500 Liter Diesel, je nachdem wie groß der ist. In der Erntezeit tankt der Bauer seinen Trecker mind. einmal am Tag nach (1,5 Tankfüllung verbraucht diese Arbeitsmaschine mindestens täglich.) Von dem Mähdrescher will ich gar nicht erst anfangen. Viele Landwirte warten ihr Arbeitsgerät sogar selber um Kosten einsparen zu können. Aber egal. Wir kaufen das Zeug aus dem Ausland, wo es eben nicht so eng gesehen wird, was draufgespritzt wird und wie die Löhne der Menschen, die dort auf den Feldern arbeiten aussehen. Man merkt doch schon in der breiten Bevölkerung, dass da einfach kaum Wissen über Landwirtschaft vorhanden ist. Egal wie ihr das hier seht. Ich stehe absolut dahinter und drücke den Landwirten alle Daumen, dass diese irrsinnige Agrarpolitik endlich aufhört und ich freue mich über jeden, der sich aktuell solidarisch zeigt.
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09.01.2024, 14:14 #12Thaddaeus
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Ist bei uns übrigens auch so.
Einigen familiär betriebenen kleineren Bauern hier geht es ausgezeichnet, Bauen alle paar Jahre irgendwo im Dorf ein neues Häuschen um das dann zu vermieten.
Klar haben viele andere kleine Bauern außerordentlich schwer zu kämpfen und stehen auch vor der Herausforderung, Nachfolger für ihre Höfe zu finden. Aber die pauschale Aussage, dass es >nur< die sehr großen Betriebe wären, die gut wirtschaften können, ist halt auch nicht ganz korrekt. Der eine oder andere hat es auch schlichtweg verpasst, mit der Zeit zu gehen und rechtzeitig zu reinvestieren.
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09.01.2024, 16:56 #13Capt. Clark
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Da wirfst du einiges jetzt einfach in einen Topf, das kann ich so nicht stehen lassen.
Zum einen bejubeln die wenigstens die Aktion rund um Habeck, der Bauernverband hat sich von der Aktion auch komplett distanziert - das waren eben ein paar Radikale, die es leider immer gibt, welche eine Situation für ihre Zwecke ausnutzen.
Dann der Vergleich mit den Klimaklebern, der hinkt auch hinten und vorne. Die Bauern haben ihre Demos im Sinne des Demonstrationsrecht angemeldet und sind daher auch legitim. Zudem haben die Bauern-Demos viele berechtigte Gründe, welche von einem Großteil der Bevölkerung unterstützt werden. Die Klimakleber stören einfach nur alles und jeden ohne Sinn und Zweck, sind ihrem angeblichen Ziel des "Klimaschutzes" dabei aber ferner und schädlicher als sonst was. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Man kann also sehr wohl das eine befürworten und das andere kritisieren, ganz ohne Doppelmoral.
Und klar gibt es auch unter den Bauern, wie in jeder Branche, superreiche Kapitalisten im Endstadium, die sich nicht beschweren brauchen. Das sind aber die Wenigsten. Der Großteil der Bauern, die auf die Straßen fahren zum demonstrieren, sind kleinere Bauern welche seit Jahren sich gerade so über Wasser halten können, trotz der ganzen Steine welche immer wieder in den Weg gelegt werden.
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09.01.2024, 17:01 #14Blizzard_Black
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Ist ja nicht so, dass auch Klimakleber sich mit Mietwagen und gefährlichen Manövern Autofahrer ausbremsend auf die Autobahn gestellt haben und sich dann vor ihre gemieteten PKWs gehockt haben. Gibt es eigentlich Bauern, die mit ihren Traktoren Flughafenzäune durchbrochen haben und den Flugverkehr gestört haben? Der Unterschied zu den Klimaklebern ist halt auch einfach, dass wohl der Großteil der Demos der Bauern einfach angemeldet war, die zuständige Behörde insofern die Möglichkeit hat, entsprechende Auflagen zu erteilen, während das bei "Demos" der letzten Generation ja eher nicht so der Fall ist. Die Störung des Flugverkehrs war wohl kaum eine angemeldete "Demo" der letzten Generation . Und in den Fällen, in denen Bauern ohne Anmeldung eigenwillig irgendwas blockiert haben, sind ja auch Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Weiterhin ist es ja andererseits auch so, dass gerade Links-Grün Social Media überall gepostet hat, man werde die Nummernschilder der Bauern notieren. Das ist speziell deshalb interessant, weil Links-Grün Social Media eben bei nicht legitimen Protestaktionen der letzten Generation, die ja häufig auch zu entsprechenden Verurteilungen geführt haben, immer versuchen, den Protest der letzten Generation zu rechtfertigen oder legitimieren, während andererseits anderen Gruppen das Recht auf Protest wohl abgesprochen werden soll.
Ich persönlich war gespannt, wie mich die Aktion der Bauern betreffen wird und welche Einschränkungen die Aktion mir bescheren wird. Gerade, weil es medial ja auch in letzter Zeit die große Nummer war und geheißen hatte, das soll richtig groß werden, gerade auch im Hinblick auf nicht legitime Protestformen hatte ich zumindest den Eindruck, hatte ich mit deutlichen Einschränkungen gerechnet. Aber: Wäre es nicht medial gewesen und auf Social Media, hätte ich die letzten Tage über überhaupt nichts gemerkt vom Bauernprotest.
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09.01.2024, 17:55 #15Streuner
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
In Punkto der "Letzten Generation" lautet meine Meinung: Die Gesellschaft ist selbst schuld, dass Klima-Aktivisten mittlerweile zu solch drastischen Methoden greifen... Hätte man diesen Menschen schon vor Jahrzehnten aufmerksamer zugehört, anstatt sich bloß über sie lustig zu machen und als "Klima-Spinner" zu diffarmieren, müssten die heute auch nicht zu derartigen Mitteln greifen. Die Proteste der Bauern kann ich ebenfalls verstehen, allerdings bin ich in großer Sorge, da eben diese Proteste von mehr und mehr rechtsextrem gesinnten Gruppierungen unterwandert werden. Man kann nur hoffen, dass (so wie bei uns in der Gegend) die Bauernverbände überall in aller Deutlichkeit klarmachen, dass eben diese auf ihren Protestkundgebungen nicht erwünscht sind und sich auch beim Fernhalten der Demokratiefeinde konsequent durchsetzen! (Die AfD lehnt übrigens Agrar-Subventionen in ihrem Wahlprogramm entschieden ab, das aber nur beiläufig erwähnt XD)
Hervorragend auf den Punkt gebracht, wie ich finde. Ja, ich teile die Besorgnis des Dunklen Parabelritters.
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09.01.2024, 19:09 #16Eisuke261990
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Naja, tendenziell kann man sich in der Debatte wohl darauf einigen, die Gelder im Agrarsektor falsch verteilt werden und nach langer Stagnation auch endlich mal angepackt werden sollten. Leider halt ich da einen Wegfall der Subventionen aus menschlicher Sicht für weniger sinnig, weils oft die falschen trifft - auch wenn ich aus ökonomischer Sicht das hingegen für richtig halten würde (wie schon Der Schmied von Kochel richtig schrieb: Tote Pferde kann man nicht mehr reiten).
Meiner Ansicht nach hätte man die Subventionen an komplett neue Regelungen anpassen müssen. Gleichzeitig sollte man aber auch auf EU Ebene mal hinterfragen, warum von dort nur Subventionen für Großbetriebe in der EU getätigt werden und nicht AUCH oder NUR für kleinere Betriebe in der EU. - Wobei ich auch hier die Antwort aus ökonomischer Sicht schon weiß...
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09.01.2024, 23:07 #17Jonny Knox
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Mein Glauben an die Autofahrer ist wiederhergestellt.
https://www.spiegel.de/politik/verle...2-7fa756e04440
Verletzte Landwirte, Ermittlungen gegen mehrere Autofahrer
Etliche Autofahrer haben am Montag offenbar die Geduld verloren und versucht, die Bauern-Blockaden zu durchbrechen. Die Folge: Einlieferungen ins Krankenhaus. Besonders viele Vorfälle gab es in Sachsen.
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10.01.2024, 07:41 #18vieraeugigerZyklop
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Eine sehr schöne Zusammenfassung der Situation mit möglichen Lösungsansätzen
https://www.volksverpetzer.de/analys...rage-probleme/
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10.01.2024, 12:38 #19
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10.01.2024, 12:47 #20daywalker2609
Deutschlandweite Proteste der Landwirte
Zeigt aber auch wie paradox die Gesellschaft da agiert. Bei den Aktionen der LG werden diese verteufelt und schlecht geredet, Autofahrer agieren sehr unpassend darauf und und.
Wenn es aber Landwirte machen die sich darüber aufregen das die Subventionen auf Agrardiesel wegefallen sollen, gibt es unglaublich viele Befürworter.....
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