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10.04.2013, 12:14 #21Simbart
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Da sollte man meiner Meinung nach unterscheiden.
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AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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12.04.2013, 01:03 #22Blizzard_Black
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Die Armutsgrenze wird Jahr für Jahr neu berechnet und berechnet sich aus dem Durchschnittseinkommen des Deutschen. In Deutschland bist du statistisch gesehen arm, wenn du X Prozent weniger als der Durchschnitt verdienst. Das ist jene Armutsgrenze, die man hier immer wieder in den Medien hört.
Dass es in Deutschland Menschen gibt, die evtl. auch hungern und denen es nicht gut geht, dessen bin ich mir bewusst. Es gibt allerdings eine Existenzsicherung ala Hartz 4 - und das ist nunmal so - das jene Existenzen sichert - das gibts beispielsweise in anderen Ländern nicht und wenn man sich mal ansieht, wie das Leben vor 50, 60, 70 Jahren noch war, dann kann man nur mehr als froh sein, dass man im heutigen Deutschland lebt.
Der Veyron und A8 Vergleich ist natürlich überzogen, aber in der Theorie stimmt auch jener Vergleich - denn das ist nunmal Statistik - und genau nach der wird die Armutsgrenze und das Existenzminimum Jahr für Jahr neu berechnet.
Es mag auch sein, dass viele nicht mit deren Mitteln zurechtkommen und sich überschulden - oder dass einige auch kein Hartz 4 o.Ä. beantragen etc. und daher geldlich wesentlich schlechter gestellt sind - kenne da auch einige, sogar aus der Verwandschaft - dagegen möchte ich ja nichts sagen. Mir geht's trotzdem nur um diese Theorie, die dahinter steckt. Und nach dieser Theorie wird es in Deutschland immer Armut geben - und wenn du sämtliche Rentner im Bereich 70 und älter fragen wirst, können die über die heutige "Armut" nur den Kopf schütteln - Leute die den Wiederaufbau Deutschlands noch mitgemacht hatten und wirklich HUNGERN mussten.
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12.04.2013, 08:12 #23Worry
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Alleine der Titel spricht für mich Bände....
Meiner Meinung nach kann man Deutschland nicht mit irgendeinem "Bananenstaat", in dem es kein soziales Netz, nicht einmal ein soziales System gibt, vergleichen.
Die Deutschen verarmen immer mehr, und das ist ein Fakt. Wenn eine Familie so wenig Geld zur Verfügung hat, daß sie sich nur schlechtes Essen leisten kann, kein frisches Obst und Gemüse wenigstens für die Kinder erschwinglich sind, wenn Wohnraum viel zu knapp bemessen ist, wenn kein Geld für Bildung da ist, d.h. wenn Jugendliche irgendeinen schlechten Job annehmen müssen, statt vielleicht nach ihren Möglichkeiten zu studieren und später gut zu verdienen, wenn Rentner, die ihr Leben lang geschuftet haben, und am Lebensabend doch zum Sozialamt gehen müssen, um überhaupt genug Geld zum überleben zu haben, vielleicht noch ihr Häuschen für`s Alter verkaufen müssen, wenn Kranke, die einfach nicht (mehr) arbeiten können, kaum mehr das Nötigste zu Leben haben, ist die Armutsgrenze erreicht.
Wir sind eben keine Inder (um nur ein Beispiel zu nennen), sondern Deutsche. Somit kann man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.
Die Menschen, die bei uns an der Armutsgrenze oder noch darunter leben, jammern m.E. nicht auf "höchstem Niveau". Niemandem hier in Deutschland, der arm ist, der sich nur gerade mal eben so über Wasser hält, ist damit gedient oder geholfen, wenn gesagt wird: "Euch geht es ja noch gut, schau mal nach Xxx, wie die Menschen da leben".. Damit sind arme Kinder immer noch nicht besser ernährt, damit kann der Jugendliche immer noch nicht studieren.
Das Ganze hier erinnert mich so an die Generation meiner Großeltern, die oft am Jammern waren, wie schlecht es ihnen im und nach dem Krieg doch ging. Nur - wir haben keinen Krieg, leben in Frieden und dennoch bekommen die Politiker ihren Ar*ch nicht hoch, um endlich mal was für soziale Gerechtigkeit zu tun.
Dafür, daß solche Threads wie dieser hier, erst gar keine Existenzberechtigung bekommen...
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12.04.2013, 10:03 #24Der Schmied von Kochel
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
War auch nie meine Intention.
Soweit muss man doch gar nicht gehen. Zypern? Griechenland? Meinetwegen Russland? Es geht nicht um schwarz und weiß, es geht durchaus um Länder in der westlichen Welt! Auch geht es nicht um die paar in Deutschland die hungern (obwohl das nicht wirklich jemand muss, sondern es meistens aus falscher Scham oder Unwissen geschieht) sondern um Sozi Empfänger die immer noch quarzen können, um Langzeitarbeitslose die sich immer noch jeden Tag zulöten können und um Einfamilienhausbesitzer die sich über den Spritpreis aufregen wenn sie mit ihren VW Passat an der Tanke stehen.
Auch im Vergleich unter 1. Welt Ländern ist Deutschland im obersten Bereich, darauf kommt es an und nicht Indien oder Bangladesh oder Guatemala.
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12.04.2013, 11:09 #25Don Promillo
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Zum Thema studieren:
Jetzt wurden/werden schon die Studiengebühren abgeschafft (Bayern fällt nächstes Semester so weit ich informiert bin) und immer noch kommt die Aussage "studieren kann sich nicht jeder leisten!"? Es gibt neben Bafög auch Stipendien (wenn man nur studiert um zu studieren wird man aber kaum die Leistungen erzielen, die für die Stipendien nötig sind) und vor allem gibt es hier in Deutschland auch so etwas wie Studienkredite zu fairen Konditionen (die Aktion, die die Commerzbank abgezogen hat mal nicht betrachtet, ist aber auch die absolute Ausnahme). Ja, ein Studium kostet Geld und sicherlich nicht wenig. Aber wer sagt, dass man unbedingt in den Studienort ziehen muss? Ich kenne genug Leute die Pendeln jeden Tag 1 Stunde/Strecke um in die Uni zu kommen (mit dem Semesterticket, das man hier für 40€ bekommt auch noch "gratis"). Oh, vergessen, da kann man natürlich nicht so gut feiern, da man ja den letzten Zug um 1 Uhr Nachts erwischen muss, da sollte der Staat schon eine Wohnung spendieren. Anders siehts natürlich aus, wenn man aus der absoluten Einöde kommt und keine Uni in der Nähe hat. Aber dann kann man sich immer noch einen Studienkredit besorgen. Ja, ich höre schon den Aufschrei "Aber dann startet man mit Schulden ins Berufsleben!". Ja und? In anderen Ländern häuft man DEUTLICH mehr Schulden an und wenn man etwas vernünftiges studiert, kommt man auch recht fix wieder runter von den Schulden. Schließlich studieren die meisten Leute, um später mal mehr Geld als der Bäcker Müller zu verdienen. Natürlich, wenn man hoch angesehene Studiengänge wie Theaterwissenschaften, Museologie studiert braucht man sich nicht wundern, wenn es länger dauert die Schulden abzutragen. Aber generell gilt, wer etwas einigermaßen zukunftsorientiertes studiert hat wenig Probleme mit den Schulden.
Zum Thema:
Ja, ich denke auch das wir Deutschen sehr gut auf hohem Niveau jammern können. Da regt man sich schon einmal auf, wenn der Döner statt 3,50 auf einmal 4€ kostet. Und verhungern muss (wie schon geschrieben) in Deutschland niemand und solange das Arbeitslosengeld noch dazu ausreicht sich jeden Tag in die Bahnhofskneipe zu setzen, sich 10 Bier und 1 Schachtel Zigaretten ins Gesicht zu klatschen brauchen sich DIE Leute auch nicht beschweren.
Sicher, Deutschland ist kein perfektes Land und es gibt noch viel zu tun (besonders im sozialen Bereich), aber wenn ich die Gespräche von Hartz IVlern in der Kneipe nach dem 5. Bier mitbekomme, wie "scheiße Deutschland doch ist", kommt die blanke Wut in mir hoch...
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12.04.2013, 14:05 #26Gilligan
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
das stimmt zwar schon, aber die frage muss sein, ob das erstrebenswert ist. ich gehe soweit und stelle es komplett in frage, ob die bildung, von der kita bis zum hochschulabschluss nicht prinzipiell komplett kostenfrei gestellt werden sollte. letztendlich ist das ne investition, die dem staat zu gute kommt.
und mit schulden in das berufsleben zu starten, naja auch wenns in anderen ländern so üblich ist, ich weiß nicht, ob das das maß sein sollte.
ich jedenfalls halte es für sehr bedenklich, wenn man sich verschulden muss um eines seiner grundrechte einzufordern, nämlich die freie entfaltung.
das problem ist ja auch, dass auch beim bafög kaum toleranz herrscht. ist man ein semester über der regelstudienzeit, zack sitzt man da.
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12.04.2013, 14:20 #27Don Promillo
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Das Studium an einer staatlichen Hochschule ist per se kostenfrei (abgesehen von 99€ Studentenwerksbeitrag/Semesterticket im Semester). Die Kosten entstehen durch das Wohnen und Leben in der Unistadt. Bücher kann man sich günstig gebraucht kaufen, bzw. aus der Bibliothek ausleihen (bei uns ist es sogar so, dass man sagen kann wenn zu wenig Exemplare da sind und innerhalb von 3 Tagen schafft die Bib mehr Bücher an. Aber mal sehen wie das nach der Abschaffung der Studiengebühren ist). Ok, ich musste mir zum Studienanfang einen Laborkittel zulegen für 10€ (die es auch für weniger Geld und mehr Löchern gebraucht gegeben hätte), aber das sind doch keine wirklichen Kosten auf 5 Jahre Studium gesehen (Bachelor+Master).
Wegen Bafög: Ich beziehe kein Bafög und kriege das daher nur von Kollegen mit und da stimme ich dir zu, das Bafög-Amt scheint quasi die Definition einer Bürokratie zu sein. Aber wegen Regelstudienzeit: Studiengänge (insbesondere die verschulten Bachelor/Master) sind so konzipiert, dass man sie ohne größere Schwierigkeiten in der Regelstudienzeit schafft. Ich studiere Bio (also sicherlich kein Fach, bei dem man nur 2 Tage die Woche in die Uni geht, sich berieseln lässt und von dannen zieht), hab in den Semesterferien gejobbt, war 1 Semester im Ausland und werde trotzdem in der Regelstudienzeit fertig werden (gerade mit den Praktika fürs 6. begonnen). Ich war übrigens auch keiner, der jeden Tag gelernt hat, ich hatte auch meinen Spaß, war viel und lange feiern und habe auch nicht jede Klausur beim Erstversuch gepackt. Es ist mMn also genug Luft für Fehler im 6. Semester, man muss nur irgendwann die Kurve kriegen und wirklich realisieren, dass es eng wird.
Ich finde übrigens auch, dass der Staat ein Recht hat für das Geld, das er dir schenkt (50% vom gesamten Bafög-Geld) eine gewisse Gegenleistung zu verlangen. Und das ist nun einmal fertig werden in der Regelstudienzeit und für einen zinsfreien (?) Kredit, von dem man nur 50% zurückzahlen muss ist das verdammt fair.
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12.04.2013, 14:21 #28Blizzard_Black
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Das ist Unsinn, der keiner Nachüberprüfung stand hält. In Deutschland muss KEIN Kind einen schlechten Job annehmen, weil es finanziell nicht studieren kann. In Deutschland gibt es ein Bafögamt, in dem man Bafög beantragen kann, das in einigen Fällen bei wirklich finanziell schlecht gestalteten Familien auch 600 Euro im Monat betragen kann - mindestens die Hälfte davon muss man nicht zurückzahlen.
Zweitens: Auch gibt es Studentenkredite, falls das Bafög nicht reicht (was allerdings im Normalfall kein Problem darstellen sollte...).
Drittens: Niedrige Renten? Zu der Zeit meiner Großeltern - die Generation iWorry +20Jahre ungefähr konnte damals noch deren Renten auszahlen lassen - sich quasi einen Vorschuss von der Rentenkasse geben lassen - um z.B. ein Haus zu bauen oder sich eine Wohnung zu kaufen. Nun, ich kann nicht erst meine Rente als Vorschuss ziehen, dann nur bis 60 oder 65 arbeiten gehen und dann noch über meine lausige Rente meckern, die dann evtl. nur 700 Euro im Monat beträgt, oder?
Hast du das schonmal berücksichtigt? Sehe und höre ich jedes mal, wenn ich bei der Oma bin - letztens hat sie sich wieder aufgeführt, weil die Westrenten nur so lächerlich steigen... Und weil sie selbst ja nur so wenig Rente hat - damals aber sich den Vorschuss geben lassen...
Und wenn man sich die Schwarzarbeit in Deutschland so ansieht - wie viele Milliarden gehen Jahr für Jahr am Fiskus vorbei? - dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn man vielleicht einen Job mit 800 Euro brutto versicherungspflichtig hat und nen 1000er nebenbei schwarz verdient - dass man im Alter dann keine 1800 Euro Rente bekommt, hm?
Viertens: Was ist mit Wohngeld? Sonstige soziale Leistungen, die man allesamt beantragen kann, wenn man wenig verdient? Meistens noch von Leuten, die das beantragen und sich schwarz ab und an ne Mark dazu verdienen. Die Dunkelziffer der Schwarzarbeit will ich persönlich gar nicht wissen. Das komplette Extrem stellt ja wohl der Hartz 4 Empfänger dar, der sich z.T. bis zu 1500 Euro schwarz dazu verdient im Monat - und solche gibt es und davon genügend.
Armes Deutschland? Am Papier vielleicht.
Soll die Allgemeinheit - die vielleicht auch entsprechend mehr arbeitet oder besser qualifiziert ist - NOCH mehr dafür aufkommen müssen, dass manche Leute sich mit 32 oder 33 Stunden Wochen durchs Leben lenzen und dann im Alter vielleicht keine passable Rente bekommen, weil man vielleicht die letzten 30 Jahre nur Teilzeit gearbeitet hat - 28, 30 oder 32 Stunden die Woche nur? Im Gegensatz dazu muss dann jemand, der entsprechend Verantwortung hat und 60 Stunden Wochen schiebt in seiner Firma und die Karriereleiter aufsteigt und Stress/Verantwortung und ein Leben aus dem Koffer führt noch 50 oder gar 60% von seinem Gehalt abführen - in die Krankenkasse/Rentenkasse/Arbeitslosenkasse und allen voran noch die Einkommenssteuer - damit man entsprechend faule Leute durchfüttern kann und denen ein schönes Leben bescheren kann?
Oder im Extrem dann: Soll derjenige, der 60 Stunden arbeitet, 60% von seinem Gehalt abführen, damit heute jemand einen offziellen Teilzeit-Job ausführt und einen inoffiziellen zweiten Teilzeitjob ausführt (Schwarzarbeit) und dann noch mit sozialen Leistungen bezuschusst wird? Da müsste ich mich als jemand in einer solchen Position verarscht vorkommen.
Ich kann auch in Extremen argumentieren...
@Gilligan: Wenn heute jemand Geld vom Vater Staat - das die Allgemeinheit zahlt mittels Steuergeldern etc. - geschenkt bekommt - quasi von der Allgemeinheit! - dann kann man wohl doch auch Leistung und ein absolvieren des Studiums in Regelstudienzeit erwarten, oder? Es ist ja schließlich nicht zuviel verlangt, in der Regelstudienzeit abzuschließen. Ich bin mitten im Studium, und - ich nehme mich auch gar nicht aus - was da an Fächern geschoben wird, was da an Prüfungen geschoben wird und was da an Semestern aufgrund von purer FAULHEIT dran gehängt wird, ist nicht gerade feierlich. Und Faulheit mit Geld zu unterstützen ist nicht gerade erstrebenswert! Aber ich selbst kann mir nicht vorwerfen, wenn ich aufgrund meiner Selbstständigkeit ein Semester dran hängen würde - was ich allerdings nicht machen werde - viele Kollegen von mir - auch aus dem Bekanntenkreis - sind aber nicht selbstständig, arbeiten auch nicht und schieben halt dann die ein oder andere Prüfung und hängen noch ein Semester dran - Faulheit eben - das Leben genießen - darf man ja auch, aber nicht, wenn man halt Geld von der Allgemeinheit geschenkt bekommt, sondern wenn man sich's selbst leisten kann.
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12.04.2013, 14:28 #29Gilligan
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
dann müssen auch die studiengänge so angelegt sein, dass man trotz arbeit neben dem studium, die regelstudienzeit einhält. das kann man dann ja wohl erwarten oder? es ist nämlich mit nichten so, dass das bafög voll und ganz reicht. auch wenn ich nicht in der stadt lebe.
ich glaube es ist wieder zeit für meine teilweise schon bekannte rechnung:
alles je monat:
bafög höchstsatz: 670 EUR
miete auch außerhalb der stadt inkl. strom/heizung: locker 300 eur
krankenversicherung der studenten: 79 eur
haftpflicht: ca.5 eur
studienbeiträge 446 eur je jahr: 37 eur
sind in der summe ausgaben von 421 eur. bleiben 249 eur im monat fürs fressen, lehrmaterial und sonderausgaben (klamotten, medizin, hobby, kommunikation etc.).
das ist schon großzügig gerechnet, ohne hausratversicherung und ohne sonstige fahrtkosten, weil man außerhalb wohnt. ich war im kompletten studium beispielsweise auf ein auto angewiesen, was ich mir unregelmäßig leihen musste und spritt zahlen musste.
ich finde 249 eur zum leben und für lehrmaterialien nicht gerade ausreichend muss ich sagen.
so dann muss ich in der regel also arbeiten gehen, was sich wiederum a) auf meine noten auswirkt und b) auf die studienzeit. somit bin ich schnell aus der regelstudienzeit.
es ist ja auch nicht nur der monetäre aspekt. man sollte mal hinterfragen, welche auswirkungen dieser stressfaktor zeit auf die qualität der lehre hat. wenn ich durch das studium hetze, bleibt wohl wenig zeit für hinterfragen und anderweitiger anwendung des stoffes. das bekannte bulimielernen tritt ein.
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12.04.2013, 14:34 #30iHook
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Das hier niemand Hunger leiden muss ist schön, angesichts dessen was wir uns bei wirtschaftlichem Handeln (und das schließt z.B. den schon lange notwendigen Abbau des überfütterten Beamtrnapparat ein) leisten könnten ist das Ergebnis geradezu armselig.
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12.04.2013, 14:35 #31Blizzard_Black
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Jau. Wie sieht es mit Semesterferien aus? Wochenedjobs? Jobs während den Semesterferien? 2x im Jahr kann man in den Semesterferien leicht 1200-1300 Euro dazuverdienen in einem entsprechenden Job (2x im Jahr - macht also 2400-2600 Euro, was nochmal ungefähr 200 Euro im Monat ausmacht an Plus zum Bafög Höchstsatz - sind 870 Euro dann). 400 Euro Jobs oder Studentenjobs gibt's auch genügend - zum Teil sogar mit flexiblen Arbeitszeiten - das ist bei einem normalen Studium durchaus zu schaffen.
Und on Top: Klar, Bafög muss nicht unbedingt voll und Ganz ausreichen. Kommt immer drauf an, wo man wohnt, an welcher Uni man studiert (hätte es vllt nicht eine Uni in der Nähe sein können?) o.ä. - ich persönlich brauch zum Leben im Moment 340 Euro im Monat - und das auch nur, weil ich mich als Selbstständiger privat Krankenversichern muss, die mich ungefähr 140 Euro im Monat kostet.
Die Studenten, die ich alle kenne, müssen sich nämlich nicht privat krankenversichern - sind schön bei den Eltern mitversichert. - macht einen großen Kostenblock weniger.
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12.04.2013, 14:42 #32Don Promillo
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Da kann man Nachbessern, stimmt.
studienbeiträge 446 eur je jahr: 37 eur
ich finde 249 eur zum leben und für lehrmaterialien nicht gerade ausreichend muss ich sagen.
so dann muss ich in der regel also arbeiten gehen, was sich wiederum a) auf meine noten auswirkt und auf die studienzeit. somit bin ich schnell aus der regelstudienzeit.
Du kannst nicht leugnen, dass der Staat einkommensschwache Studenten schon ordentlich unterstützt mit Bafög, aber alles bezahlen, ohne Gegenleistung? Das ruft doch geradezu Langzeitstudenten und Nichtsnutze an die Unis, die nur studieren um "halt zu studieren".
P.S. "Ich hab keine Zeit zu arbeiten", was man oft hört (oft von völlig überforderten Geisteswissenschaftlern): Niemand kann mir erzählen, dass er am Wochenende jeden Tag Tag und Nacht lernt. Da man eben für 50€ jobben ist anstrengend, es geht Freizeit bei drauf aber zeitlich ist das auf jeden Fall drin. Und nach der Uni ist abends auch noch oft Zeit mal eben für ein paar Stunden zu arbeiten, niemand kommt aus der Uni und setzt sich sofort wieder an den Schreibtisch um den Stoff nachzuarbeiten.
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12.04.2013, 14:45 #33Gilligan
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
sollte man bekanntlich fürs lernen nutzen. also ich habe in den semsterferien 3-6 klausuren geschrieben.
ist mir schon klar, dass das die regel ist. aber da brauch sich keiner wundern, dass die regelstudienzeiten auch oft genug nicht eingehalten werden. zurecht. es geht mir ja auch nur um eine kleine toleranz. ich rechtfertige keine überziehungen von 3 semestern, aber wenn man ein semester überzieht, sollte das nicht direkt dazu führen, dass man im schlimmsten fall abbrechen muss.
zudem geht es sich nicht um fälle, die eventuell die mehrheit sind. ein ganzer batzen war nämlich vor dem studium bereits berufstätig, da fällt die familienversicherung leider weg.
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12.04.2013, 14:50 #34Blizzard_Black
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Ich schreib pro Semester 6-7 Klausuren und das die letzten 3 Semestern schon und arbeite neben meinem Studium quasi Full-Time - es dauert bekanntlich länger, bis man eine Firma entsprechend aufbaut, dass sie auch gut läuft - und das sollte bei mir eben spätestens mit Abschluss des Studiums sein. Ich fahr im Jahr 50.000km Auto - und das eben nicht fürs Studium, sondern für die Firma - Kontakte herstellen/pflegen etc. pp. Ich bekomme kein Bafög und ich musste die letzten 3 Semestern noch Studiengebühren in Höhe von 1000 Euro pro Jahr zahlen.
Die Semesterferien sind meistens so gestrickt, dass man eben nicht in der letzten Woche der Semesterferien die letzte Klausur schreibt, weil die Semesterferien nur 2 Wochen dauern oder so. Nein - die Semesterferien sind lang genug, dass man einen Full Time Job über einen Monat ausführen kann - und da kann man leicht 1200 Euro neben dem Studium verdienen in diesen einen Monat - ich kenne jemanden, der für einen Monat Arbeit sogar 1800 Euro rausbekommen hat - das ist aber ein Ausnahmefall und verlangt schon wirklich gutes Können und Verhandlungsgeschick. Das will ich nicht von jedem erwarten.
Aber 2x im Jahr 1200 Euro dazuverdienen ist kein Problem und einen Wochenendjob mit Freitag Abend und Samstag Abend arbeiten ist ebenso wenig ein Problem während dem Studium. Und da kann man auch gutes Geld rausschlagen, wenn man denn möchte!
Also wenn man die Regelstudienzeit nicht einhält, dann hat das - pardon - rein mit Faulheit zu tun und mit nichts anderem.
Ich kenne aus meinen Kollegenkreis einige, die neben deren Mechatronik-Studium während den Semesterferien zum Arbeiten gehen - auch Biologiestudenten kenne ich, die das so handhaben. Das ist also wirklich kein Problem...
Ein Kollege von mir hat letztes Jahr bei Eon gearbeitet, in der Verwaltung - flexible Arbeitszeiten - nichtmal fest geschrieben, WANN du zu erscheinen hast an welchen Arbeitstagen - 10 Stunden pro Woche - hat er meistens während den Freistunden, die im Studium meist unumgänglich sind genutzt und das absolviert - und hat sich so im Monat ca. 400 Euro dazuverdient.
Die Wege sich ein Studium zu finanzieren mit oder sogar ohne Bafög und selbst und ganz allein sind vielfältig und nicht zu verachten. Und wenn man sich das Kindergeld von den Eltern noch auszahlen lässt, hat man nochmal ungefähr 150 Euro im Monat mehr auf der Kante, wenn man wirklich nicht arbeiten kann und/oder möchte. Und mit 820 Euro im Monat sollte sich ein Studium - selbst an einer Universität oder Hochschule außerhalb seines Heimatbezirks - doch wirklich bestreiten lassen.
Bleibt mir abschließend nur zu sagen: Wo ein Wille, da ein Weg.
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12.04.2013, 14:51 #35Gilligan
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
2008 habe ich einen studienbeitrag in köln von 196 gezahlt, heute sind es 223 eur. meine lebensgefährtin studiert in mönchengladbach an ner fh sie zahlt auch 210 eur. wie da der durchschnitt ist weiß ich nicht.
natürlich darf die sache mit den langzeitstudenten dann nicht sein, wie oben gesagt, es sollen toleranzgrenzen von 1 bis max. 2 semester gelten. die gegenleistung die die sutdenten bringen sind gute hochqualifizierte akademische fachkräfte, die das land nötig hätte.
also erst mal definiere ich ein leben so, dass man neben seiner beruflichen tätigkeit, ob nun job, studium oder beides, auch noch ein wenig leben darf oder sehe ich das irgendwie falsch in dieser gesellschaft?
nun gut. ich soll also nicht in der stadt wohnen in der meine uni ist, muss also pendeln, und soll dann bitteschön abends noch arbeiten und lernen? mh irgendwie muss so ein tag eines anständigen studenten mehr als 24 stunden haben.
tut mir leid, aber dazu fällt mir nur eins ein:
ist ja schön wenn du ein überflieger bist, aber ich denke die normalität sieht ein wenig anders aus.
das wir da nicht auf einen nenner sind wusste ich schon vorher.
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12.04.2013, 14:58 #36iHook
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Ich habe genau 10 Tage frei zwischen den Semestern, davor habe ich in den Semesterferien 8 Klausuren geschrieben. Unter der Woche bin ich abends so müde dass nichts mehr geht und am Wochenende habe ich mir einen Tag frei genommen (Sonntag). Keiner meiner Kommilitonen die ich kenne kann richtig arbeiten, an der Theke vom Fitnesscenter für ein paar Stunden die Woche ist das Maximum.
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12.04.2013, 15:12 #37Blizzard_Black
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Dessen bin ich mir auch bewusst, dass wir da nicht auf einen Nenner sind. Aber ich erwarte auch nicht, dass jemand sowas stemmen soll, was ich hier mache. Aber neben einem Studium in der Regelstudienzeit - wenn es nicht gerade Medizin oder Chemie ist - kann man durch die Bank egal ob BWL/VWL/sämtliche Ingenieure (Maschinenbau/Mechatronik etc.) erwarten, dass man einen Nebenjob macht. Ich kenne glücklicherweise ja durch die Bank sämtliche Leute, und bei meinen Bekannten hocken nur die daheim, die es sich auch leisten können während dem Studium und den Semesterferien faul zu sein und nix zu tun. Der Rest schafft es durch die Bank zu arbeiten - entweder während den Semesterferien oder während dem Studium und einige schaffen und machen sogar beides - während den Semsterferien UND während dem Studium.
Und das erfordert für den Großteil der Studiengänge nun wirklich keine göttliche Eingebung. Klar - die Studienzeit wird dann einiges beschwerlicher als die Kindheit und die Zeit eines Jugendlichen, aber das ist es nunmal. Und wenn man das Ziel hat, ein Studium abzuschließen, dann wird man es auch entsprechend bewerkstelligen können, wenn man darauf angewiesen ist. Und wer es eben nicht zum Ziel hat und studiert, um sich die Zeit zu vertrödeln, um nicht arbeiten zu müssen - und da kenne ich leider auch sehr viele, die so denken, und da sogar etliche aus der Verwandschaft - dem gehörts dann nunmal nicht anders.
@iHook: Bei uns hört die Vorlesungszeit an der Uni im Wintersemester am 11.02. auf. Am 12.02. hatten wir die erste Klausur, am 5.03. die letzte Klausur. In dieser Zeit hatte ich 7 Klausuren absolviert. Am 15.4. - nächsten Montag - fängt bei uns das Semester wieder an - macht also Summa Summarum 1 Monat Zeit zum Arbeiten.
Vielleicht sind bei dir die Zeitabstände zwischen den Klausuren größer - gut möglich -
Bei den Ingenieuren aus meinem Bekanntenkreis ist es auch so, dass 1 Monat richtige Freizeit dazwischen ist. Ein Kollege macht da IMMER einen Ferienjob in der Zwischenzeit - jetzt nichtmehr, da Studium abgebrochen -, ein anderer eben halt nicht. Bei dem Biologiestudenten weiß ich, dass derjenige auch in der Zwischenzeit IMMER einen Ferienjob macht - beim Chemiker nicht - da sagt der eine aber auch, das Studium ist so extrem, dem anderen fällts leichter.
Meine Freundin macht Architektur (und die sagt auch immer, das sei so stressig und ich hät's ja so schön) und bei ihr machen auch einige Ferienjobs/Semesterferienjobs - sie selber nicht .
Und wenn ich ne Wohung in Uninähe hätte und jedes WE weggehn würd in Bars und Clubs, ich bin mir sicher, ich würde drei viertel der Uni antreffen.
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12.04.2013, 16:07 #38Don Promillo
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Ok, das wusste ich nicht. Meine Bekannten studieren (fast) alle in Bayern, sprich haben die 600€/Semester gezahlt.
natürlich darf die sache mit den langzeitstudenten dann nicht sein, wie oben gesagt, es sollen toleranzgrenzen von 1 bis max. 2 semester gelten. die gegenleistung die die sutdenten bringen sind gute hochqualifizierte akademische fachkräfte, die das land nötig hätte.
also erst mal definiere ich ein leben so, dass man neben seiner beruflichen tätigkeit, ob nun job, studium oder beides, auch noch ein wenig leben darf oder sehe ich das irgendwie falsch in dieser gesellschaft?
nun gut. ich soll also nicht in der stadt wohnen in der meine uni ist, muss also pendeln, und soll dann bitteschön abends noch arbeiten und lernen? mh irgendwie muss so ein tag eines anständigen studenten mehr als 24 stunden haben.
Du kannst gerne in der Unistadt wohnen, wenn du das entsprechende Kleingeld hast die Miete zu stemmen. Ich würde auch gerne einen Audi S5 fahren, fahr aber einen Kia, weil mein Geldbeutel nicht mehr hergegeben hat, trotzdem geh ich nicht zur Angela und sag, dass sie mir doch bitte den S5 finanzieren soll. Ich hoffe du verstehst worauf ich hinauswill. Wenn man nicht so gesegnet mit Geld ist, muss man Abstriche machen, sei es bei Lebensmitteln, Autos, oder eben daheim ausziehen vs. wohnen bleiben. Abgesehen davon, gehe ich in meiner Naivität davon aus, dass man dann noch bei Mutti zu Hause wohnt, wenn man nicht in der Unistadt wohnt (so ist es auch in meinem Bekanntenkreis) und dann fällt schon einmal ein Großteil der Kosten flach.
Und man hat in den meisten Studiengängen NICHT durchgängig von morgens 8 bis abends 8 Uni. Zwischendrin hat man mal Zeit, oft hat man abends vielleicht 2mal die Woche Tutorien etc. In der Freizeit (insbesondere zwischen den Vorlesungen) kann man sich prima in die Bibliothek setzen und lernen. Niemand hat behauptet, dass studieren der Spaß seines Lebens wird. Selbst wenn man pro Woche nur 5 Stunden arbeitet (evtl. ja sogar als HiWi), macht das im Monat 20 Stunden. Gehen wir mal von 5€ (sehr mager gerechnet, Trinkgeld als Bedienung auch nicht beachtet) Stundenlohn aus, kommt man auf 140€/Monat. Wenn wir das zu den 250€ aus deiner Rechnung addieren kommen wir auf 390€ zum Leben. Und fast 400€ reicht definitiv um ein schönes Studentenleben zu haben. Das weiß ich so genau, weil ich auch 400€/Monat zur Verfügung habe.
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12.04.2013, 18:20 #39Blizzard_Black
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
Fast alle meiner Bekannten studieren an der Uni und Hochschule vor der Haustür, einige mussten unbedingt raus ins Leben, sind an ne Uni gegangen und studieren das selbe, was es auch bei der Uni vor der Haustür gegeben hätte. Also der Großteil der Studenten ist nicht unbedingt auf eine Wohnung angewiesen und könnte und kann auch daheim wohnen - mein Empfinden, hab keine Statistik, lasse mich gern auch belehren - Don Promillo sieht es ja so ähnlich wie ich.
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13.04.2013, 10:44 #40Gilligan
AW: Deutschland - Jammern auf höchstem Niveau
ich möchte dich übrigens an dieser stelle nochmal auf einen anderen thread aufmerksam machen.
aber vorab nochmal was klar stellen. ich habe oben ja geschrieben, dass wenn man neben dem studium arbeiten geht, was ja legitim ist, es macht den anschein, als hätte ich die position, dass das nicht in ordnung sei, dabei ist meine einstellung, dass es besser sei, wenn man nicht arbeiten müsste und das studium komplett vom staat getragen werden würde, da das arbeiten entweder negativ auf die länge des studiums schlägt, oder aber auf die noten, und ggf. auf beides. und zudem der staat vom studium der leute i.d.r. was hat, wie oben erwähnt. zudem muss das phänomen der langzeitstudenten berücksichtigt werden, um nochmal kurz meine meinung dazu und meine begründung darzulegen.
nun zum anderen thread und beitrag:
http://www.forumla.de/f-schule-studi...e9#post4376699
hier bemängelst du, dass die anforderungen im studium zu hoch seien und die schnitte der noten zu schlecht. schonmal daran gedacht, dass die noten insgesamt viel besser ausfallen könnten, wenn die leute nicht neben dem studium arbeiten müssten? ich glaube nämlich nicht, dass die anforderungen im studium zu hoch sind. sie sind zwar hoch, aber gerechtfertigt hoch.
die schlechten noten kommen neben dem "muss" nebenher geld zu verdienen natürlich auch auf grund der schlechten vorbereitung auf das studium, insbesondere fachlich, seitens der sekundarstufen zu stande. aber dies würde man aufholen können durch intensives lernen und üben, durch das füllen von lücken, welche die schulen nicht haben schließen können. nun, da aber der großteil arbeiten muss neben dem studium um lebenswert über die runden zu kommen, kommen eben die schlechten noten zu stande. also ich würde sagen, dass stützt meine ansicht. denn dass die schnitte so schlecht sind, ist ja jetzt nicht nur in bwl so und nicht nur an einer uni. durchweg sind noten im mittelfeld wohl die regel. und relative hohe durchfallquoten sind ebenso die regel.
zudem weiß ich nicht wie viel zeit du für eine prüfung zur vorbereitung brauchst. aber ich empfinde jede prüfung in der uni vom umfang her in der vorbereitung als eine komplette abiturprüfung in allen fächern. ich plane mindestens 4 wochen für jede prüfung als vorberetiungszeit ein. und dann komme ich meist nur notentechnisch im mittelfeld an, d.h. 2,x bis 3,7, selten mal eine 1,x und eine 4,0. durchgefallen bin ich in fast 5 jahren in zwei prüfungen. ich weiß nicht, wo ich noch intesive zeit in den semesterferien hernehmen soll, wenn ich 5 klausuren schreibe. wie gesagt, da hab ich wohl eine etwas andere vorstellung vom leben in unserer heute herrschenden leistungsgesellschaft. denn ich möchte nicht, wie es bei mir oft war, morgens um 4 aufstehen, von 8 bis 14 uhr in der uni sitzen, dann 2 std. nach hause, arbeiten gehen, anschließend bis 22 oder 0 uhr pauken und um 4 wieder aufstehen. teilweise war ich sogar von 8 bis 19 uhr in der uni. zuzüglich 4 std. öffis. denn man soll ja nicht unbedingt in der unistadt leben, lieber außerhalb, dann wird aber die fahrtstrecke immer gern vergessen. inklusive ausfälle und regelmäßige verspätungen und damit verpassen von anschlüssen. ich will irgendwo dann auch nochmal ein bisschen leben und was anderes machen.
leute die den wohnort in uninähe haben, haben es da natürlich eifnacher. die latzen aber i.d.r. deutlich mehr für die wohnung und das wurde hier ja auch schon "angekreidet", dass man darauf ja verzichten kann um geld zu sparen.
und damit das auch mal gesagt wird, nicht dass das alles hier nen falschen eindruck vermittelt. ich bin neben dem studium durchaus auch mal arbeiten gegangen, aber nur stundenweise und leichte tätigkeiten und eben nicht konstant über die gesamte studienzeit.
zu den rd. 200 eur kamen damals dann noch bei mir die 500 eur studiengebühren hinzu.
härtefallberechtigt sind meines wissens nach, aber da bin ich nicht ganz sicher, nur eltern, pflegende oder behinderte.
das zuhause wohnen ist wirklich recht naiv. ich kenne sehr viele, die vor dem studium bereits berufstätig waren und eben, selbstverständlich, nicht mehr bei mutti wohnen. mutti zeigt einem den vogel wenn man mit mitte 20 nochmal sagt, hey ich will studieren ich will wieder bei euch wohnen. also bitte. wenn man den idealen weg beschreitet ist das wieder was anderes. dann zog man ja auch nie aus. zudem würde ich selbst von meinen kindern, wenn sie in dem alter noch zu hause wohnen, eine beteiligung an den kosten verlangen. das macht die rechnung zumindest realistischer. man kann sich natürlich auch alles schön reden, sodass es passt und den blick nur starr auf den großteil richten, aber um die, die an der seite herunterfallen, bei denen nicht alles den idealen weg gegangen ist, müssen doch wohl auch berücksichtigt werden.
ich mein es ist nicht von der hand zu weisen, dass die überwiegende zahl der studenten, die bereits berufserfahrung haben, nicht zu hause wohnen und wohl kaum unterstützung durch die eltern bekommen. oder aber keine berufserfahrung haben, noch jung sind und recht viel in den poppes geschoben bekommen. oft ist es ja auch so, dass viele studenten rein gar nichts bezahlen müssen, die bekommen von ihren eltern alles gestellt. was ja auch ok ist, nur hier darf der fokus nicht wieder rein darauf gestellt werden.
das ist also nicht das, wovon man ausgehen darf, das wäre zu naiv und zu einfach. dann reicht bafög natürlich. aber das steht nicht im fokus der diskussion, dass verdreht die ausgangspunkte.
meine obige rechnung zeigte, dass bafög knapp ist und das war noch freundlich, aber zugleich realistisch gerechnet. im übrigen ist dies auch meine argumentation, wieso es einem hartz 4 empfänger besser geht als einem studenten, der von bafög lebt.
aber im grunde ist es auch völlig latte, ob das bafög ausreicht oder nicht, ob man arbeiten geht oder nicht. für mich ist klar, dass es der beste weg wäre, wenn die komplette bildung von kita bis hochschule übernommen werden würde. meine gründe habe ich ausführlich dargelegt. nur dies eröffnet wirklich hundertprozentige sicherheit, dass es keine einzelfälle oder vermehrt fälle gibt, bei denen aus finanziellen gründen kein studium aufgenommen wird und somit qualifizierte kräfte ausgebildet werden.
ich habe bei diesen diskussionen immer das gefühl, ist ja nicht das erste mal, dass hier dieses gespräch aufkommt, dass die gegenpartei von mir meint, ich stehe mit dieser meinung deswegen da, um eigenen vorteil daraus ziehen zu wollen. nur was hätte ich davon? mein studium ist so gut wie abgeschlossen. durch das studium habe ich ca. 23.000 eur schulden angehäuft, ja ich weiß, kappung 10.000 eur. dennoch stehen die schulden erst mal da. derzeit habe ich keinerlei einkünfte (doch ok, ca. 80 eur durchs zeitungen austragen seit diesem monat), weil genau das eingetreten ist, was ich beschrieben habe. ich bin ein semester über der regelstudienzeit. es geht mir bei der diskussion eben nicht um mich selbst, sondern um die nachfolgenden. aber nicht um meine nachkömmlinge, denn die wird es mit hoher wahrscheinlichkeit nicht geben. es ist einfach eine frage der bereitstellung von bildungschancen und die tatsache, dass ich es als äußerst schlechte einstellung empfinde, dass es scheinbar als normal angesehen wird, dass man sich verschulden muss, um gut qualifiziert in den beruf starten zu müssen.
zudem erscheint es mir immer so, als würde meine gegenpartei nicht den vorteil erkennen können, den der staat durch die kostenübernahme hätte. der staat seid auch ihr, das muss man vielleicht auch nochmal sagen. und die vorteile sind u.a. guter wirtschaftlicher standort und wettbewerb im internationalem vergleich, mehr steuereinnahmen wegen höherer einkommen, mehr wirtschaftskraft/kaufkraft, höhere steuereinnahmen durch starken handel und indsutrie etc., vorteile in der forschung und entwicklung, um nur mal ein paar zu nennen, da gibt es sicher noch mehr.
na die jobs zeig mir aber mal, wenn du nicht in der stadt wohnst.
zudem finde ich es immer recht abgeklatscht, wie ich oben schon diverse male erwähnt habe, dass immer von einem "großteil" geredet wird. der großteil verläuft normal, also so, dass alles glatt läuft. was ist denn mit den fällen, bei denen es nicht glatt läuft? um genau die geht es doch gerade hier.
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