Thema: Deutschland deine Bauprojekte

Fällt es eigentlich nur mir auf? Überall in Deutschland werden in letzter Zeit Bauvorhaben gestoppt oder zu Fall gebracht, weil irgend eine Tierart „urplötzlich“ durch den Bau in seiner Population gefährdet wird, oder gar droht komplett aus der Evolutionsgeschichte zu verschwinden.



Die Kleine Hufeisennase (eine Fledermausart ) stoppt zeitweise Baustopp der Dresdener Waldschlößchenbrücke 2007.


Die große Mopsfledermaus verzögerte den Bau einer verlängerten Startbahn am Flughafen Hahn.


In Hamburg hat der Wachtelkönig ein großes Wohngebiet verhindert.


In Hessen musste 2005 die Streckenführung einer Autobahngeändert werden, um Kammmolche zu schützen.
Und im Mannheimhaben sage und schreibe drei (!)Feldhamster-Familien den Bau der 81 Millionen Euro teuren SAP-Multifunktionsarena solange gestoppt, bis erst einmal ein Schutzkonzept auf die Beine gebracht wurde.

Nun mal wahrlich nichts gegen Natur- und Artenschutz, aber wird da nicht – wie jetzt auch in Stuttgart – nur mit letzter Kraft versucht ein meist ohnehin schon genehmigtes und „finanziertes“ Projekt zu verhindern?

Das meine ich nicht. Wenn wir uns weltweit nach Umwelt- und Tierschutz umsehen und betrachten was wir veranstalten - da will ich gar nicht drüber nachdenken. Wer mal in Nigeria am Nigerdelta war und gesehen (und gerochen) hat wieviel ÖL dort aus alten Pipelines und zurückgelassenen Bohrköpfen in die Umwelt gelangt, der muss sich wirklich fragen, ob es was nützt, wenn wir überall Energiesparlampen reindrehen.

Ich meine -oder besser ich frage mich- ob der Tierschutz hier nicht deutlich zu spät an die Öffentlichkiet tritt und/oder nur vorgeschoben wird. Ichmache jede Wette, wenn ich 2006 in Dresden gefragt ist, was eien Kleine Hufeisennase ist, von 1.000 Bürgern hätten vielleicht 5 gewusst, was es ist. Und vielleicht 2 hätten gewusst, dass sie in ihrer Gegend vorkommt.

Was das schlimme bei solchen Bauprojekten ist, ist dass es nach dem Schema entscheiden -> diskutieren -> denken abläuft statt denken -> diskutieren -> entscheiden. Klar muss man auf die Umwelt und auch das Tierreich achten. Man kann nicht einfach jedes Biotop zerstören. Aber nachdem die Planierraupen schon bereitstehen und schon Millionen ausgegeben sind, braucht man nicht anfangen mit irgendwelchen Kleinsttieren zu agumentieren. Das hätte man vorher machen sollen.

Natürlich, aber schütz du heute mal die Umwelt! Das ist für einen Normalverdiener undenkbar da alles wo "Umweltfreundlich" draufsteht Schweineteuer ist. Man nehme nur mal die Hybrid Autos, welche durch Sonnenlicht aufgeladen werden ... wenn jeder Mensch mit einem Hybrid fahren würde, wäre der CO2 Ausstoß enorm verringert und es würden sich langsam wieder mehr Arten ansiedeln.

Aber ich weiche vom Thema ab

Ganz ähnlicher aktueller Fall in meiner Gegend.
Da wird eine Umgehungsstaße gebaut, ca 50m bis 100m versetzt zu der alten bestehenden Straße. Super tolle Lösung wenn alles fertig ist. Schon bei der ursprünglichen Straße war bekannt, dass es ein Einzugsgebiet von seltenen Krötenarten ist. Damals wurden schon diese grünen Krötenzäune verwendet. Jetzt wird die Straße mit allem Schnick Schnack ausgerüstet (Sperrgitter, Krötentunnel, u.s.w.), ist sicher nicht billig, das ist das Vorzeigeprojekt hier in Sachsen. Vor kurzem sollte der letzte Bauabschnitt begonnen werden. Nun haben sich aber die Kröten zur Wehr gesetzt, haben sich einfach auf der Baustelle niedergelassen und nun ist der Bau vorerst auf Eis gelegt. Es wurde die ganze Zeit sehr stark auf die Tierchen geachtet, nun gehts trotzdem erstmal nicht weiter.

Jetzt müssen nur noch irgendwelche Tierchen in Stuttgart gefunden werden^^

srubber

Jetzt müssen nur noch irgendwelche Tierchen in Stuttgart gefunden werden^^

Noch nie von dem JUCHTENKÄFER gehört?

Baumf

Ich glaube die Tiere sind mehr Mittel zum zweck. Das intressiert eher wenige, aber es gibt viele Menschen, die aus anderen Gründen (Geld, schöne Landschaft, usw.) gegen die Bauten sind, und wenn man dann eine gefärdete Tierart hat, ist der Bau ganz schnell verzögert oder Verhindert.

Ich denke auch dass es das besagte "Mittel zum Zweck" ist. Was wieder die Frage aufbringt: Darf dann ein bereits genehmigtes Bauvorhaben verändert oder gestoppt werden? Alle Fälle die ich kenne (ohne das ich nun Stuttgart 21 anspreche) liegen meiner Meinung nach tatsächlich so, dass ein kleine Interessengemeinde meist sinnvolle Bauvorhaben verhindern will. Würden dieselben Menschen 50kM weit weg von dem Bauvorhaben entfernt wohnen, würden sie sich einen feuchten Kehricht darum kümmern und genauso fluchen wenn sie anstatt über eine gut ausgebaute Umgehungsstraße, sich kilometerweit duch temp30 Zonen in ortschaften quälen müssen....