Thema: Der Ukraine-Konflikt 2022

Capt. Clark

Und wie gesagt, bei einem echten Putschversuch, lässt man sich doch nicht durch einen Deal abwimmeln.

Was ich heute so aus Lukaschenkos Rede verstanden habe, soll Prigoschin während dem Telefonat vor die Wahl gestellt worden sein, entweder er gibt klein bei und geht nach Belarus ins Exil, wofür Lukaschenko grünes Licht geben und das ganze vergessen würde, oder er setzt seinen Marsch fort, wird aber dann im Gegensatz zu den bisher eingenommen Städten auf heftige Gegenwehr in Moskau "wie 1941" (Originalzitat aus seiner Rede) stoßen und viele seiner Söldner verlieren. Prigoschin hat dann wohl gemerkt, dass der weitere Verlauf viel Blut kosten wird und sich letztendlich dazu entschieden, das Angebot anzunehmen und gesichtswahrend aus der Sache auszusteigen. Ich halte es auch am wahrscheinlichsten, dass er das Verteidigungsministerium absetzen wollte, aber sicher bin ich mir da nicht, da ich wie erwähnt nicht alles für bare Münze nehme, was aus dem Mund eines (EX)Kremlmitglieds kommt, immerhin hat Putin ja ebenso genug Angriffsfläche für diesen dilettantisch geführten Krieg. Bin mal gespannt, ob Putin bei seinem Versprechen, Prigoschin und die Wagner-Söldner unbescholten davonkommen zu lassen, bleibt, dass kann ich mir jetzt nach der Lukaschenko-Rede ja kaum noch vorstellen, in der er bekanntgab, Putin wollte Prigoschin und die Wagner-Söldner ausmerzen. Alles in allem eine Blamage für Putin, mal sehen, ob er nächstes Jahr sich wieder zum Präsidenten aufstellt, er ist faktisch nur noch eine politische Leiche. Lustig finde ich auch, dass Putin heute noch gemeint hat, die russische Armee hätte einen Bürgerkrieg verhindert, der Mann scheint wohl endgültig den Verstand verloren zu haben und in einer Bubble zu leben, ähnlich wie bei Onkel Adi scheint sein Beraterring im Bunker nur noch aus unterwürfigen A-Kriechern zu bestehen, die ihm nur auftischen, war er hören will, und darauf warten bis der Spuk vorbei ist.

Ein aktuelles Interview mit dem ungarischen Präsidenten Orban, wie er den Krieg in der Ukraine einschätzt und was man tun kann:

Habe ich schon gesehen, ich glaube aber, dass Orban alleine mit seiner Haltung dasteht, auch dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann, würde ich so nicht unterschreiben, hängt ganz davon ab, wie weit die Ukraine südlich vorstoßt; wenn sie die Krim von der Versorgung abschneidet, hat Russland strategisch schon verloren. Den einzigen Vorteil hat Russland nur bei der Mannstärke, wo Orban auch richtig liegt, aber Putins-Regime kann ja nicht genug Leute mobilisieren und vor einer allgemeinen Mobilmachung fürchtet man sich, da der Krieg bei vielen unbeliebt ist ergo sehe ich keinen Vorteil bei Russland.

Ja genau, lass mal die Rest-EU durch gesäte Zweifel von der Orbanschen Russlandpropaganda zerbrechen.

Überhaupt jemandem wie Orban die Bühne zu geben...

Völlig überraschend und unerwartet ist Beinahe-Revolutionär Prigoschin seit Tagen verschwunden.
Belarus sagt, er sei noch in St. Petersburg. Moskau sagt, man wisse nicht wo er sich aufhalte. Gleichzeitig macht der russische Geheimdienst die Wagner-Büros in St. Petersburg platt.

Ob da gerade noch ein Hochhaus mit ungesicherten Fenstern gesucht wird ? Am besten in der Ukraine, damit man das "ukrainischen Terroristen" in die Schuhe schieben kann? Oder hat der russische Geheimdienst nur vergessen, rechtzeitig genug Säure für das Auflösen der Leiche zu bestellen?

https://edition.cnn.com/europe/live-...-23/index.html

Also wenn ich Putin wäre, stünde der ausgestopft in meinem Trophäenraum.

Sorry, hab zuviel Crusader Kings 3 gespielt...

Nun kommen Marschflugkorper aus Frankreich.

Mal ehrlich, wenn diese Waffen kommen, könnte man Russland aufgrund Materials schlagen.

Wenn die Ukraine genug Raketen bekommen und der Nachschub größer als der Russische wäre, könnte Russland in Bedrängnis geraten.

ZhaoYun

Nun kommen Marschflugkorper aus Frankreich.

Mal ehrlich, wenn diese Waffen kommen, könnte man Russland aufgrund Materials schlagen.

Wenn die Ukraine genug Raketen bekommen und der Nachschub größer als der Russische wäre, könnte Russland in Bedrängnis geraten.

Russland ist ja militärisch nicht besonders gut aufgestellt, dass zeigt dieser Krieg doch mehr als deutlich.
Ich würde aber sagen es ändert sich nicht viel an der Lage, die Sommer-Offensive der Ukraine ist wenig erfolgreich und am Ende dürfte Russland halt doch mehr Material haben.

"Die Ukraine ist wenig erfolgreich", die Ukraine verfügt auch noch 2/3 ihrer einsatzbereiten und schwer motorisierten Brigaden, bis jetzt wurde nur ein Drittel eingesetzt, den Rest spart man sich für den großen Durchbruch auf. Man kann nicht erwarten, dass die Ukraine wie letztes Jahr in paar Wochen große Gebiete zurückholt, die Russen haben dazugelernt und viel Zeit gehabt, sich in ihren Stellungen einzuigeln, außerdem ist viel Gelände vermint, schon klar, dass das lange dauern wird.

Die Amis könnten wahrscheinlich einfach sämtliches Gelände in die Luft jagen, damit wäre man die Minen wohl auch los und dem Vormarsch stünde nicht mehr viel im Wege. Außer den Kratern.

Der Verrückte aus dem Kreml lasst uns Mal wieder an seiner kruden Weltsicht und seinem Verständnis von Aktion und Reaktion teilhaben.

https://orf.at/#/stories/3324730/

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Polen gewarnt, jede Aggression gegen Belarus werde als Aggression gegen Russland aufgefasst. Darauf werde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln reagiert, sagte er heute in einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats.
[...]
Polen hatte zuvor angekündigt, wegen der Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus nahe der polnischen Grenze mehr Truppen nach Osten zu verlegen. Zahlen, wie viele Soldaten den Standort wechseln sollen, nannte ein Regierungsvertreter nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP nicht. Wenige Kilometer vor der Grenze des NATO- und EU-Mitglieds Polen findet auf einem Militärgelände bei Brest in Belarus derzeit eine Übung statt. Dabei sollen Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner belarussische Soldaten ausbilden.

Es ist also eine Aggression von Polen, wenn diese wegen unberechenbaren Sölderntruppen, die Russland nach Weißrussland abgeschoben haben, weil die sie dort nicht unter Kontrolle hatten, eigene Soldaten näher an die Grenze verlegen, in deren Nähe auf weißrussiacher Seite Militärübungen stattfinden. Denn bekanntermaßen haben noch nie in den letzten anderthalb Jahren Militärübungen in Weißrussland zur Invasion in ein Nachbarland geführt...

Aber das sind vermutlich die gleichen Aggressionen, die Putin vor dem Einmarsch in die Ukraine schon von weitem der Nato gegen Russland gesehen hat. Der Kerl sollte mal zum CT.

Der Machthaber in der ehemaligen Sowjetunion, Josef Stalin, habe Polen nach dem Zweiten Weltkrieg die westlichen Landesteile geschenkt, so Putin. Polen habe das vergessen, man werde es daran erinnern.

Auch der Ukraine hat Putin jegliche Souveränität abgesprochen und unter anderem damit seinen Krieg begründet. Polen hat Grenzen zu Weißrussland und der Ukraine. Wenn der Westen die Unterstützung der Ukraine einstellt und Russland diesen Krieg damit beenden sollte, das gesamte Staatsgebiet einzunehmen, bewährt lediglich die Nato-Mitgliedschaft Polen davor, ebenso zu enden.

Das ist halt zugegeben wirklich nicht viel nach 10 Wochen Gegenoffensive, vor allem, wenn man auch bedenkt, dass die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive teilweise bedeutende Verluste für die Befreiung der paar Dörfer eingefahren hat. Es ist schön, dass sie ihre Taktik geändert haben, aber so wird dieser ganze Konflikt noch Jahre bis Jahrzehnte andauern. Erinnert mich alles immer mehr an den Donbasskonflikt 2014-22, war am Anfang noch ganz interessant, aber als sich das immer mehr in die Länge zog, habe ich irgendwann auch kein Interesse mehr gehabt das zu verfolgen, geht mir mit dem Ukraine-Krieg leider mittlerweile genauso.

Ich denke aber früher oder später wird es eh ein Ende geben, was aber nicht militärischer Natur sein wird. An einen klaren militärischen Sieger glaube ich halt nicht mehr. Dafür haben sich die russischen Streitkräfte als zu ineffektiv herausgestellt und die ukrainische Armee hat sich zu lange Zeit gelassen.
Selbst wenn jetzt A) Russland gewinnen sollte was dann? Der Rubel ist massiv abgerutscht und der russischen Wirtschaft geht es auch nicht sonderlich prächtig. Wenn B) die Ukraine gewinnen sollte, muss man zentrale Knotenpunkte der Infrastruktur komplett neu aufbauen.
Ich denke es wird früher oder später zu Verhandlungen kommen und dann werden die Ergebnisse präsentiert werden. Sei es durch eine demilitarisierte Zone, oder ein Nein zum Nato Beitritt der Ukraine(dafür gibt Russland aber verbindliche Garantien das es keinen Angriff mehr geben wird), anders sehe ich da keinen Ausweg.

daywalker2609

(dafür gibt Russland aber verbindliche Garantien das es keinen Angriff mehr geben wird)

Die )0er haben angerufen, sie wollen ihre schlechten Witze UND wertlosen Verträge wieder.

swagni

Die )0er haben angerufen, sie wollen ihre schlechten Witze UND wertlosen Verträge wieder.

Naja die Frage ist halt was Russland sonst groß machen will? Sie könnten natürlich noch mit Atomschlägen zurückschlagen aber ich glaube das wäre der Untergang von Putin.
Russland wird ähnlich wie im Afghanistankrieg auch Zugeständnisse machen oder halt komplett abrücken.

daywalker2609

Ich denke es wird früher oder später zu Verhandlungen kommen[....]

Dumm nur, dass Russland kein Interesse an Verhandlungen hat. Auch wenn sie sagen sie wären dazu bereit, aber als "Imperialisten" kennen sie keine faire Verhandlungen. Muss ja wohl alles nach deren Pfeife gehen

swagni

Die Amis könnten wahrscheinlich einfach sämtliches Gelände in die Luft jagen, damit wäre man die Minen wohl auch los und dem Vormarsch stünde nicht mehr viel im Wege. Außer den Kratern.

So einfach ist das, denke ich, nicht. Die Russen haben zum Einen quasi "überall" verteilt und zum Anderen könnten sie evtl auf den Getreidefeldern liegen, was man natürlich insbesondere vermeiden möchte es zu beschädigen, da die Ukraine zu einer der grössten Getreidelieferanten weltweit ist und da sind viele Länder, insbesondere ärmere Länder, davon abhängig.

daywalker2609

Russland ist ja militärisch nicht besonders gut aufgestellt, dass zeigt dieser Krieg doch mehr als deutlich.

Militärisch gesehen ist Russland von der Streitmacht grösser als die Ukraine, aber von der Effizienz sind die weit entfernt. Das liegt nicht nur wegen der mangelnden Moral der Truppen, sondern auch haben sie wenig taktische bzw strategische Führung. Wobei man denken könnte, das sie tatsächlich "bewusst" gezielt auf die Infrastruktur, Zivilisation und Militär setzen. Also quasi random Geballer.

Hephaistos

Das ist halt zugegeben wirklich nicht viel nach 10 Wochen Gegenoffensive, vor allem, wenn man auch bedenkt, dass die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive teilweise bedeutende Verluste für die Befreiung der paar Dörfer eingefahren hat.

Wie oben schon beschrieben, ist das relativ schwierig voran zu kommen, wenn Abertausende von Minen in der Gegend rumliegen. Die Ukraine will, anders als Russland, ihre Leute nicht als Kanonenfutter (bzw Minenfutter in dem Fall) einsetzen. Ich denke, sie kommen schon voran, aber gegen Minen und Gegenwehr geht das schwierig.

@Xastor : Natürlich hat Russland kein Interesse an Verhandlungen aber was wollen sie denn machen? Sie haben sich militärisch nahezu blamiert, die Wirtschaft ist stark angeschlagen (die entsprechende Embargos zeigen halt ihre Wirkung, ohne das Russland direkt bankrott am Boden liegt) und ein Atomschlag fällt auch raus. Die Ukraine ist sehr schwer betroffen grade bei der zentralen Infrastruktur, bekommt aber immer mehr westliche Rüstungsgüter gestellt.
Sie können zwar sagen das sie nicht zu Verhandlungen bereit sind, aber irgendwann werden sie gewiss einlenken müssen.

daywalker2609

Natürlich hat Russland kein Interesse an Verhandlungen aber was wollen sie denn machen?

Tja, das ist ne schwierige Frage, weil man nicht genau sagen kann, wie es ausgehen könnte. Das Problem ist leider auch, dass sie dank ihrer "idiotischen" Propaganda in ihrem eigenen Land das Volk, auf gut deutsch, verarscht, da die Regierung leider allzu gerne oft Unwahrheiten ausspricht. Wie viel natürlich tatsächlich wahr ist, das weiss keiner. Es gibt schliesslich auch Russen die sind unzufrieden mit der ganzen Situation (siehe zu der Zeit als die Russen versuchten ins Ausland zu flüchten, wegen der Zwangsrekrutierung).

Russland hätte also viele Möglichkeiten:

1. Aufgeben und sämtliche Gebiete von der Ukraine zurückgeben (evtl auch die von Georgien, aber das hat mit dem Krieg aktuell nur indirekt zu tun).
2. Weitermachen und weitermorden bis ihr Ziel erreicht ist.
3. Das Volk lehnt sich auf und "ändert" die Regierung.
4. Belarus dazu bringen, wegen Bündnispakt (wobei Belarus auch es abbrechen kann bzw weigern), sie militärisch vollständig zu unterstützen.

Aufgeben werden sie nicht wollen und das wollen sie auch niemals tun. Denn sie fürchten um ihr eigens Image (wobei denen das immer noch nicht klar ist, das deren Ruf schon weltweit angeschlagen ist). Also werden sie mit Sicherheit weitermachen wollen. Die restlichen Punkte ist eher unwahrscheinlich, weil Belarus hatte schon mal erwähnt sie wollen nicht "einmischen" und das Volk kann wegen der Propaganda nur schwer zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden.

Xastor

So einfach ist das, denke ich, nicht. Die Russen haben zum Einen quasi "überall" verteilt und zum Anderen könnten sie evtl auf den Getreidefeldern liegen, was man natürlich insbesondere vermeiden möchte es zu beschädigen, da die Ukraine zu einer der grössten Getreidelieferanten weltweit ist und da sind viele Länder, insbesondere ärmere Länder, davon abhängig.

Yo, viel Spaß beim Ernten eines verminten Feldes. Bis da mal Kapazitäten frei sind, ist das Getreide im Zweifel längst hinüber.

daywalker2609

@Xastor : Natürlich hat Russland kein Interesse an Verhandlungen aber was wollen sie denn machen

Genau so ist es, wenn Russland in der Ukraine sich immer mehr zurückziehen muss, werden sie sogar keine andere Wahl haben, als Verhandlungen zuzustimmen, derzeit ist man aber davon weit entfernt, weil nach den 10 Wochen Gegenoffensive viel zu wenig von den Ukrainern zurückerobert wurde. Die Ukraine wollte dieses Jahr bis in den Süden vorstoßen und die Landbrücke zur Krim unterbrechen, so wie es aussieht, wird ihnen das dieses Jahr wahrscheinlich nicht mehr gelingen, ob nächstes Jahr - ungewiss. Schade, dass ich das sagen muss, aber mein Interesse schwindet immer mehr an diesem Krieg, je länger das ganze vor sich hin zieht.