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Thema: Der TPB Prozess
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17.04.2009, 13:18 #1Ricardo Quaresma
Der TPB Prozess
In einem wegweisenden Prozess wollen Hollywood und Musikkonzerne The Pirate Bay endgültig offline schalten. Mit Hilfe der Website laden Nutzer gratis Filme und Songs auf ihre Rechner runter.
Kein Material auf eigenen Servern
Die Website ist seit der Lancierung vor vier Jahren längst zu einem riesigen Vermittlungsplatz geworden: Nutzer aus aller Welt laden kostenlos die neusten Hollywood-Filme, TV-Serien oder Songs herunter. Juristisch dürfte der Prozess kompliziert werden. Denn Pirate Bay lagert auf eigenen Servern keinen einzigen Film oder Song. Die Betreiber bieten mittels so genannter Bit-*******-Technik nur die Möglichkeit, das Gesuchte irgendwo auf der Welt auf anderen Rechnern zu finden und herunterzuladen. Im Web tummeln sich inzwischen unzählige andere Bit-*******-Anbieter. In mehreren Ländern sind die Internetseiten des schwedischen Unternehmens gesperrt. Schweizer können sie problemlos abrufen.
«Grösster Vermittler von Kultur»
Für die Web-Piraten, aber auch für die Film- und Musikindustrie gilt der Prozess als wegweisend beim globalen Streit um das gebührenfreie Herunterladen von Musik, Filmen, Hörbüchern, Computersoftware und anderen digitalen Produkten. «Wir sind die grössten Vermittler von Kultur und Medien aus aller Welt», sagt der Pirate-Bay-Verantwortliche Fredrik Neij. Monique Wadsted, Anwältin der Gegenseite, sieht das freilich anders: «Die verdienen als Nassauer Geld mit Leistungen anderer. Das ist kriminell und wird mit Haft bestraft.» Bisher trotzten die Web-Piraten den Klagedrohungen von Konzernen. Der 24-jährige Mitgründer Gottfrid Svartholm antwortete darauf schon mal schriftlich: «Schickt mehr Klagedrohungen, bei uns ist das Lokuspapier knapp.» Die Betreiber wollen mit Pirate Bay nach eigenen Angaben persönlich kein Geld verdienen.
Quelle: tageszeitung.ch
Vor wenigen Minuten wurde das Urteil im The Pirate Bay-Prozess verkündet und es sieht schlecht aus für die vier Betreiber der bekannten *******-Seite.
Brandaktuell kam das Urteil im lang anhaltenden Prozess rund um TPB, denen die Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material durch das Bereitstellen von *******-Files auf ihrer Website The Pirate Bay vorgeworfen wird. Das Gericht entschied, dass alle vier Angeklagten schuldig sind. So steht nun eine Haftstrafe von einem Jahr an für Peter Sunde alias "brokep", Fredrik Neij alias "TiAMO", Gottfrid Svartholm alias "Anakata" und Carl Lundström.
Quelle: gulli.com
Quelle: gulli.com
Was haltet ihr vom Urteil?
Ich finde, dass man hier eindrucksvoll sieht, dass die Justiz absolut versagt. Sie haben keine Ahnung von der Technik dahinter. Die Betreiber haben kein einzigen File geshared, KEINEN EINZIGEN!
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17.04.2009, 14:53 #2s3an
AW: Der TPB Prozess
Ist echt schwer zu beurteilen. Sie haben zwar nicht selber hochgeladen, aber immerhin verbreitet. Grob kann man das ja als Filesharing betrachten, denn sie teilen ja illegale Inhalte mit anderen. Sowas muss denke ich genauso bestraft werden wie der Down- oder Upload von apps, filmen und musik.
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Und da sie das halt im großen Stil gemacht haben, musste auch ne schockierende Strafe folgen, um andere abzuschrecken.
Meine Meinung ist ja das Kunst und Kultur jedem frei zugänglich sein sollte. Bei den Programmen verstehe ich es ja das geklagt wird, denn die Programmierer sollten für ihre Mühe unser Leben zu vereinfachen auch belohnt werden. Musiker und Schauspieler sollten dazu da sein um die Menschheit zu erfreuen und den Alltag zu versüßen, aber daraus Kapital schlagen zu wollen finde ich nicht gut. Klar brauchen die Leute auch Geld da Schauspieler und Musiker auch ihren Lebensunterhalt sichern möchten. Aber diesen Leuten dann Millionen von $/€ zukommen zu lassen und die Kosten auf den Endverbraucher abzuwelzen, naja. Aber so läuft es ja schon seit ewigen Zeiten. Was den Leuten spaß macht, dafür geben sie Geld aus und das wird halt ausgenutzt. Ändern wird sich auch nie was daran, da zB Kinofilme auf einem so hohen Niveau produziert werden was die Kosten angeht und wir alle so verwöhnt sind.... so genug geschwafelt..
btt
Knast, dafür dass sie es Menschen möglich gemacht haben kostenlos Musik und Filme zu schauen`? Völlig übertrieben, völlig sinnlos. Pirate Bay ist vll nach deren Angabe die umfangreichste warez Seite, aber halt nicht die einzige. Man wird mit der Justiz zum Glück nicht das Ende vom Filesharing einleiten können. Nie. Es muss erst ein grundsätzliches Umdenken der Justiz stattfinden.
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17.04.2009, 16:28 #3Decodaz
AW: Der TPB Prozess
Die Betreiber haften nun leider mal dafür. Wen Vonheute hier Downloadlinks verbreitet, bzw wir das tun - dann haftet er auch dafür. Ich find es gut so, ******* suckt eh...
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18.04.2009, 09:45 #4mxyptlk
AW: Der TPB Prozess
Deswegen sind sie ja auch nicht wegen Urheberrechtsverletzung verurteilt worden. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat bereits am zweiten Prozesstag u.A. den Anklagepunkt "Bereitstellung von Raubkopien" fallen gelassenund nur noch die Anklage der Beihilfe dazu verfolgt. Und nur das wurde abgeurteilt.
Die Verurteilung erfolgte wegen "Komplizenschaft bei der Bereitstellung von Raubkopien" - also kein Grund sich aufzuregen, denn aus dem Ding kommen sie wohl kaum raus. Es waren Raubkopien, und die Bereitstellung von frei zugänglicher technischer Infrastruktur ist allemal als Komplizenschaft zu bezeichnen.
Auch hat das Gericht (auch) nicht definiert, wann Urherberrechte beim Hosten von Daten verletzt werden oder ab wann die Bereitstellung von technischer Infrastruktur schon eine Urheberrechtsverletzung bedeutet.
Und eben weil die schwedische Staatsanwaltschaft die Anklage entschärft hat - und damit die Urheberrechtslage immer noch ungeklärt ist, geht die Musik und Filmindistrie auf die Barrikaden - sprich Europäischen Gerichtshof.
Das ist ja wohl auch ein wenig kurz gedacht oder? Programmierer sollen für Ihre Mühen bezahlt werden, Schauspieler und Musiker, deren Tantiemen aus den Urheberrechteinnahmen bezahlt werden aber nicht? Wo ist denn da die künstlerische Grenze bei dir hingewandert? Hört sich schwer nach Rechtfertigung an...
Ich für meinen Teil halte es mit Musik folgendermassen: Wenn ich etwas interssantes höre, suche ich den Titel im Netz und höre (oder sehe) mir die Stücke online an. Wenn mir dann ein Album gefällt, kaufe ich es mir. Ich verlagere also bloß das Probehören zu mir nach Hause. Wegen 20€ von denen zugegebenermaßen nur wenig an die Künstler gehen, mach ich mir keinen Kopf über Download, schlechte Qualität und ggf. schlechtem Gewissen. So benehme ich mich 1.) legal, kann 2.) geniesse die gesamte Qualität und gebe 3.) "meinem" Künstler die Möglichkeit noch ein weiteres tolles Album für mich (nur für mich ) zu produzieren.
ps: Ich habe auch schon einmal 2.000 DM für eine CD bezahlt obwohl es Online verfügbar war.
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19.04.2009, 14:27 #5Patzenhofer
AW: Der TPB Prozess
Das Urteil ist völlig gerechtfertigt. Diese Betreiber haben Millionen verdient, mit dem Eigentum anderer.
Und manchmal ist das Rechtsempfinden mancher eigenartig. Eine Tauschbörse, die das Eigentum anderer verbreitet darf Millionen verdienen, Künstler, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen dürfen aber nicht ihre "Waren" verkaufen.
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20.04.2009, 23:42 #6thanatos
AW: Der TPB Prozess
ich finde genau das ist der punkt... wieviel würde musik oder filmindustrie verdienen, wenn es solche free dl nicht geben würde...
erstens kauft sich niemand musik oder nen film, die er nicht kennt, von der man keine möglichkeit hat, diese im netz anzuhören... und im web hat man unbestreibar die größten möglichkeiten...
zweitens hat die industrie immernoch genug millionen dran verdient, auch wenn einige das produkt aus dem dem netz ziehen... das sind dann auf der andere seite die, welche geld sparen um später die industire umso mehr dran verdienen zu lassen... wenn man also flesharing total aus dem netz ziehen würde, hätte sich die industrie ein gewaltiges eigentor geschossen und würde milionen verlieren, weil so noch weniger in kinos oder plattenläden gehen würden....
jeder sollte die möglichkeit haben kunstwerke frei zugänglich zu betrachten... und dann entscheiden ob er darin investieren will oder nicht...
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21.04.2009, 09:53 #7Tafkadasom2k5
AW: Der TPB Prozess
Diese Aussage möchte ich mal verjainen.
Die Betreiber haben durchaus Geld verdient- und das nicht zu knapp. Und ja, es war eine Seite, die vorsätzlich dazu diente, Software- und Musikpiraterie zu ermöglichen. Soweit so gut, und soweit ein okayes Urteil.
Was mir dabei sehr sauer aufstößt ist die Tatsache, dass es bei dem Urteil nicht um Filesharing an sich geht, sondern um Informationsvertrieb. Es werden in DE/CH/RU und anderen Ländern Unsummen an Geld verdient, Informationen bereitszustellen. Sei es Adresssammlungen, Linksammlungen, Meinungssammlungen, etc, pp. ******* an sich ist eine sehr gute Sache, die vor Allem für freie und unblockierten Austausch von Daten steht. Die Nutzung von ******* für illegale Aktivitäten ist somit zwar auch gegeben, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass ******* eine lediglich illegale Maschinerie ist.
Durch dieses Urteil ist meines Erachtens die Meinungsfreiheit sehr eingeschränkt worden. Theoretisch müsste durch dieses Urteil sogar Google anfechtbar werden, da man unter Google auch rapidhare-DLs findet. Das wäre, laut diesem Urteil, ja "Beihilfe zur Piraterie".
Aber ist das legitim? Darf man jemanden für öffentlich-zugängliche Informationen bestrafen? Auch, wenn TPB eine *******seite für Filme, Musik und Software ist, so war sie eine Seite zur Informationsbeschaffung. Das Internet ist (schon lange) kein rechtsfreier Raum (mehr), aber das bedeutet nicht, dass man seine Meinung, sofern Sie nicht gegen geltendes Recht verstößt sagen darf. Und da ist der Knackpunkt.
Dieses Urteil könnte anderen Gerichten zu ähnlichen Urteilen anstiften- Meinungen und Informationen sind nicht mehr ungefiltert zu haben. Und gerade DAS ist doch das eigentliche Anliegen von *******: Ohne dezentrale, unter Umständen zensierende Server, über eine einfache "Information" Informationen auszutauschen. Das geht von Linux-Distributionen über Shareware, bishin zu kostenlosen, aber unveröffentlichen Büchern und natürlich illegalen Contents.
Jetzt kann man mir natürlich Paranoia vorwerfen- aber dieses Urteil ist schlichtweg, auch wenn es oberflächlich gesehen "richtig" ist, ein Schlag ins Gesicht für jedwede Form der internetbehafteten Kommunikation fernab von Contentfiltern.
Ich denke, jedem ist klar, dass TPB keine Seite zur shareware- Verbreitung ist/war. Was aber trotzdem nicht bedeutet, dass sie sich damit illegal verhalten haben- bis heute. Darf man mich bestrafen wenn ich sage "Geh mal zu XY, der hat, glaub' ich ne CD, vielleicht darfst du dir die ausleihen/anhören/wasauchimmer"? Hab ich dann Beihilfe zum Raubkopieren geleistet? Wenn man es trocken betrachtet, hat TPB nichts anderes getan.
... ich finde es heftigst, und bedauernswert.
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Zum Thema Musikindustrie, Gejammer und Schadensersatz:
Entschuldigt bitte wenn ich das mal so sage:
Aber welche Musikgruppe die im Radio läuft (Band mag ich schon garnicht mehr aussprechen) hat wirklich noch künstlerische Aspekte? Schaut euch die Katy-Perry/Lady Gaga/Aggro-Kacke doch mal an. Nichts gegen diese Musikrichtungen, aber wieviel Aufwand steckt hinter solchen Songs? Und dafür will man noch Geld haben? Katy Perry mag gut singen können- das kann ich nicht beurteilen. Aber die Musiklobby braucht weder jemanden, der ein Instrument spielen kann, noch braucht sie jemanden der lyrisch begabt ist. Sie brauchen nur jemanden, der die Platte abspielt und so tut als ob er hinter dem Besungenen steht. Und das ist keine Kunst. Was steht hinter dieser Musik denn noch? Ein, natürlich guter Komponist, der in der Lage ist, Midi zu bedienen. Das Keyboard wird ein wenig verzerrt, schon hat man ein wenig "fetz" darin, und dann braucht man nochjemanden der Cubase beherrscht. Mit echten "Künstlern", "Singer and Songwriter" oder Instrument- und Stimm Virtuosen hat das nicht mehr viel zu tun.
Da bezahl ich nur sehr ungern Geld für. Zumindest nicht in diesem Maße.
Dass die Leute, die unter Dauerbeschallung dieser IQ-absorbierenden Musik stehen, diese als "normal" ansehen- das ist ja nicht anders zu erwarten. Aber das diese als "Künstler" verkauft werden, finde ich ehrlich gesagt anmaßend.
Um zum Thema zurückzukommen: Ich würde mir diese Musik weder laden, noch kaufen. Vielleicht könnte man durch eine bessere Preiskategorisierung die Umsatzeinbrüche wieder einholen? Ich wäre durchaus bereit einer/einem Bekannten von mir für 5 Euro eine Katy-Perry CD zum Geburtstag zu schenken- wenn er/sie diese mag. Aber 15 Euro für produzierten Kappes!? Da bin ich, glaube ich, nicht der Einzige der so denkt...
Gr33tz
Tafkadasom2k5
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21.04.2009, 14:08 #8thanatos
AW: Der TPB Prozess
genau sowas bestimmt erst die justiz... ich seh das genauso wie du... das was an dieser stillosten tonvergewaltigung als musik produziert und als kunst bezeichnet wird, ist wirklich anmaßend...
im grunde stört es die justiz nicht, das die informationen sonstwie vermarktet werden... schliesslich regieren sie über das recht, und können bestimmen was falsch und richtig ist... und wenn man dann halt ne marklücke in iq absorbierender musik sieht, ist das die beste möglichkeit, kapital zu schlagen...
es gab schon immer irgendwie piraterie und ebenso die justiz... und das letztere war immer hinter der piraterie her... das fällt mir nur der grund ein, weil die justiz nicht will, das sich irgendwas weiterentwickelt... sie bestimmt das system und hält es immer gleich... auch wenn das irgendwie nach verschwörung klingt... man wird von der justiz mehr verarscht als von der piraterie... und solang sich das system nur auf diese beiden alternativen beschränkt, sagt mir die piraterie eher zu...
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21.04.2009, 20:35 #9Patzenhofer
AW: Der TPB Prozess
Was Der Tracker aus Schweden mit Meinungsfreiheit zu tun hat hab ich nicht so ganz verstanden. Vermutlich machst du dir da selber etwas vor. Jedenfalls dient es nicht der Meinungsfreiheit urheberrechtlich geschütze Medien zu tauschen.
Und ich will ******* nicht verteufeln. Ich bin selber ein Fan von P2P Netzwerken greife immer darauf zurück, wenn ich die Server von welchen, die eh ihre Produkte kostenlos anbieten nicht belasten will.
Aber ich glaube ich habe noch nie etwas mit dem Tracker aus Scheden geladen. Das vereinzelt auch Linux-Distribution werden mag sein, aber idR verwenden die Hersteller von Distribution ihren eigenen Tracker und auch sonst werden legale Medien eher selten über den Tracker aus Schweden getauscht. Der Tracker wird eigentlich ausschließlich dafür verwendet illegale Medien zu tauschen und das hat meiner Meinung nichts mit Meinungsfreiheit zu tun und die Betreiber haben mit Sicherheit nicht darauf abgezielt nur legale Medien zu tauschen.
Und was hat das mit Raubkopien zu tun? Wenn es einem zu teuer ist darf man es nicht kaufen, erst recht, wenn es einem nicht gefällt. Finde es immer wieder komisch, wenn jemand eine Festplatte voll mit den neusten MP3 hat, aber über die Musik in den Charts schtänkert... ist so einer Schizophrenie? Oder macht so einer nur sich selbst etwas vor?
Und dank dem Internet müssten sich doch gute unbekannte Musiker leicht tun sich bekannt zu machen. Doch irgendwie bleibt das doch die Ausnahme, oder? Und daran ist doch auch die Raubkopien schuld. Wenn es statt den DDL und Trackerseiten Portale gibt, bei denen auch unbekannte Musiker gespielt werden, dann schafft man talentierten Musiker Gehör und die Musikindustrie kann nicht jeden Mist verkaufen.
Ich glaube aber eher, dass die Konsumenten den Mist hören wollen.
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22.04.2009, 11:29 #10Kelshan
AW: Der TPB Prozess
Ja, das finde ich auch immer wieder lustig. "Ich zahl doch kein Geld für diesen Mist! Diesen Ohrenkrebs! Diese produzierte Anti-Kunst! Da lade ich mir das lieber..." Wenn es einem nicht gefällt, soll man es eben nicht kaufen. Wenn es einem soviel wert ist, dass man es sich aus dem Internet läd, dann kann es so schlecht auch nicht sein.
Ebenso gilt für mich der Faktor des "ausprobierens" nicht. Probehören kann man auch auf andere legale Arten, wie bei Youtube (okay, auch nicht alles legal, aber vieles) oder auf den Myspace/etc. Seiten der Band, oder auf der offiziellen Bandseite selbst. Überall findet man meist genug Material um entscheiden zu können ob es gefällt oder nicht.
Auch wenn das etwas offtopic ist: Genau das ist es! Warum gibt es die xte schlechte Gerichtsshow im Fernsehen, die yte Seifenoper oder eben das zte Pop-Sternchen in den Charts? Weil der Mainstream es offenbar gut findet. Gäbe es keine guten Quoten/Verkäufe, gäbe es diese Produktionen nicht. Und gute Quoten/Verkäufe gibt es nur, wenn ein großer Teil der Menschen es gut findet.
Zum Thema: Sie selbst haben keine geschützten Daten auf ihren Servern gehalten, deswegen wurde die Anklage ja auch fallen gelassen - finde ich sehr sinnvoll! Sie haben aber massiv die illegale Verbreitung unterstützt (Beihilfe/Anstiftung) und davon profitiert, auch wenn sie Anderes behaupten. Sie wussten ganz genau, was da alles über ihre Seite verbreitet wurde, und dass dies vor allem illegale Inhalte waren/sind.
Im Unterschied zu Google ist TPB im Grunde nur und ausschließlich dafür da. Klar findet man auch über Google massig Download-Links wenn man weiß, was man suchen muss, dies steht dort jedoch nicht im Fokus. Es wird einfach das gesamte Internet durchsucht, und in der Masse sind die illegalen Dinge wohl verhältnismäßig klein. Dennoch sind solche Suchsysteme unverzichtbar - und die illegalen Dinge findet man auch über Yahoo und Co, man müsste also alle Internet-Suchen abschaffen - macht keinen Sinn. Welchen Zweck erfüllt dagegen TPB, außer dem Verteilen illegaler *******s?
Nein, TPB ist eher wie ein Shop, der offen zu gibt, geklaute Waren zu verkaufen. Natürlich klauen sie nicht selbst, aber sie wissen genau, woher "das Zeug" kommt - aber macht das den Shop legal? Natürlich hinkt dieser Vergleich etwas, was in der Natur der Sache liegt: Die "Waren" sind hier nicht physikalisch. Man musste sie nicht klauen, es reicht eine Kopie zu erstellen und zu zeigen, wo diese Kopie liegt. Man muss sie auch nicht verkaufen, stattdessen nimmt man nebenbei Geld durch Werbung ein. Aber macht das sie Sache "legaler"? Wohl kaum. Nur einfacher.
Schon die Moral sagt einem vernunftbegabten Menschen doch, dass hinter einem Produkt Menschen stehen, die hart daran gearbeitet haben, dass diese für ihr Werk auch bezahlt gehören. Aber das wollen die meisten Menschen nicht sehen. Man denkt nur an den eigenen Vorteil, ist kreativ, sucht sich Gesetzeslücken und Grauzonen, um sein Handeln zu verteidigen, wo es eigentlich nichts zu verteidigen gibt:
- Downloads von geschütztem Material sind vom Gesetz nicht abgedeckt, sondern nur der Upload? (War bis Anfang 2008 der Fall...) Na klasse - saugen wir so viel kostenlos, wie wir können! Kein Gedanke daran, ob es "richtig" ist oder "falsch" - es wird einfach gemacht - weil es geht und man keine Folgen zu fürchten hat. Sagt nicht die Vernunft, dass es falsch ist, das Werk/Eigentum von jemand anderem kostenlos zu nutzen, wenn dieser dafür bezahlt werden will? Nein, es ist ja nicht verboten, was soll es also?
- Downloads sind nun auch verboten (seit 2008), aber was ist mit Streams? Kann man das als Download zählen? Nicht 100%ig vom Gesetz abgedeckt, also werden die neusten Kinofilme manchmal schon als Stream angeschaut, bevor sie überhaupt ins Kino kamen. Wie viel Millionen hat die Produktion gekostet? Wie viele Menschen haben daran mitgearbeitet? Kein Plan, man schaut es sich trotzdem kostenlos im Netz an, statt ins Kino zu gehen oder auf die DVD zu warten - weil es geht und man keine Folgen zu fürchten hat.
Die Moral hat bei den Meisten schon lange verloren. Man nutzt, was man kriegen kann. Ist es wirklich nötig den Menschen mit Gesetzen, Verurteilungen und Haftstrafen zu zeigen, dass etwas falsch ist? Ja, das ist es, und das ist eigentlich traurig.
Sicher kann man viel an der "Industrie" herum meckern, ich denke auch, dass sie zum Teil überflüssig ist wie ein Kropf und neue Vertriebswege der Künstler längst überfällig. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, sich einfach kostenlos Dinge zu nehmen, die nun mal bezahlt gehören. TPB hat zum Kopieren geschützter Materialien Beihilfe geleistet, und hat somit eine - in meinen Augen - moralisch falsche Handlung gefördert. Sie gehören dafür verurteilt. Wenn es keine Gesetze gäbe, die dies ermöglichten, dann müssten solche Gesetze eben geschaffen werden. Aber scheinbar gibt es die ja.
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22.04.2009, 14:16 #11Tafkadasom2k5
AW: Der TPB Prozess
Soweit stimme ich dir auch zu- bis auf die Sache dass ich mir etwas vormache.
Um das einmal klarzustellen- so oft, wie ich den TPB- Tracker zu Rate gezogen habe... das kann man an einer Hand abzählen. Beispielsweise wollte ich damals gerne die Beta von Vista ausprobieren, und ja, einmal habe ich mir auch eine CloneCD- Version gezogen. Warum? Ich hatte mir damals, als Clone CD 2 oder 3 herauskam, für 130DM einen Key besorgt, und ich war sehr glücklich, dies getan zu haben. Das war für einen Achtklässler ne Menge Holz, muss man bedenken. Ungefähr 6 Monate später wurde CloneCD aufgekauft von der neuen Firma- und ich bekam nicht mehr die ursprünglich versprochenen Updates für meine Version. Nur mal soviel zum Thema Schizophrenie.
An sich gebe ich dir ja Recht, dass dieser Tracker für viele, sagen wir mal, zweifelhafte Aktivitäten genutzt wurde. Aber trotzdem darf man nicht vergessen, dass es lediglich ein Tracker war.
Viele TPB-User sind empört über die Schließung- aber ich bin empört über die Tatsache, dass es illegal ist, Informationen zu verbreiten. Was das für INformationen sind, sei mal dahingestellt. Man darf bei sowas meines Erachtens keine Ausnahme machen- es geht mir ums Prinzip. Bei KaZaa, Bearshare und den anderen Napster-Konsorten konnte ich das Urteil nachvollziehen.
Was das angeht möchte ich mich erstmal von dieser Usergruppe angrenzen. Natürlich habe ich Musik auf meinem Rechner, aber ich würde nie auf die Idee kommen, mir die "Top 100" herunterzuladen.
Ich unterstütze Bands, die mir gefallen- aber dazu muss ich sie und ihr Album erst gehört haben. Aufgrund meiner Tätigkeit als Auszubildener sollte sich den Meisten hier erschließen, dass ich nicht das Geld habe, mir ständig neue Alben zu kaufen- um sie im Endeffekt garnicht zu mögen. Wenn mir eine Band wirklich gefällt, dann wünsche ich mir zu Ostern/Geburtstag/Weihnachten etc lieber ein wenig Kohle um mir eine CD oder ein Konzert zu leisten, oder eben direkt eine CD.
Nun da ist der Zug, wo die Musikindustrie in den letzten Jahren vergaß aufzuspringen, und das jetzt immer weiter nachholt. Anstatt Musik zum Download anzubieten- und von den nicht vorhandenen Jewelcases und Hochglanzdrucken profitieren, bietet Sie Musikportale mit DRM und jeglichem anderen Kram an. Ich persönlich will keinen DRM- ich besitze diese Datei- dafür hab ich doch bezahlt? Nun, man könnte stundenlange Debatten pber das Für-und-wieder der Musiklobby und Piraterie reden, aber das führt ja nun auch zu nichts.
Wenn eine Band sich bei einem unfähigen Label unter Vertrag stellt, dann haben sie auch mit selber Schuld. Eine Band die sich gut vermarktet hat es nicht nötig DRM und Co auf ihre Musik zu machen. Ich verweise einfach mal auf eine recht bekannte Band: Die Ärzte. Die haben trotz Piraterie und wasauchimmer immernoch gute Erfolge. Profitieren von der GEMA und davon, dass Ihre Songs sich schnell verbreiten. Auf ihren CDs ist kein Kopierschutz drauf- und ich habe bisher noch nirgendwo gesehen, wo sich Farin oder ein Anderer über Kopien beschwert hat. Im Gegenteil: Wenn du oft gehört wirst, verkaufst du auch andere Artikel- von T-Shirts über Konzertkarten. Und trotzdem sind "die Ärzte" nicht arm... wie kann das nur?
Gr33tz
Tafkadasom2k5
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22.04.2009, 15:01 #12Patzenhofer
AW: Der TPB Prozess
Und warum das? Die Piratenbucht hat nicht nur einen Tracker betrieben, sie haben auch die *******s verbreitet. So weit ich weiß hat dagegen zB Napstar wirklich nur die Software zum verteilen bereit gestellt.
Das verstehe ich überhaupt nicht... was verstehst du unter Informationen? Den Austausch von 1er und 0er? Oder Informationen über Wissen und Geschehnissen?
Wenn du letzteres suchst bist du bei der Piratenbucht völlig falsch
[QUOTE=Tafkadasom2k5;2518756]Ich unterstütze Bands, die mir gefallen- aber dazu muss ich sie und ihr Album erst gehört haben. Aufgrund meiner Tätigkeit als Auszubildener sollte sich den Meisten hier erschließen, dass ich nicht das Geld habe, mir ständig neue Alben zu kaufen- um sie im Endeffekt garnicht zu mögen. Wenn mir eine Band wirklich gefällt, dann wünsche ich mir zu Ostern/Geburtstag/Weihnachten etc lieber ein wenig Kohle um mir eine CD oder ein Konzert zu leisten, oder eben direkt eine CD.
Nun da ist der Zug, wo die Musikindustrie in den letzten Jahren vergaß aufzuspringen, und das jetzt immer weiter nachholt. Anstatt Musik zum Download anzubieten- und von den nicht vorhandenen Jewelcases und Hochglanzdrucken profitieren, bietet Sie Musikportale mit DRM und jeglichem anderen Kram an. Ich persönlich will keinen DRM- ich besitze diese Datei- dafür hab ich doch bezahlt? Nun, man könnte stundenlange Debatten pber das Für-und-wieder der Musiklobby und Piraterie reden, aber das führt ja nun auch zu nichts.
Die Ärtze sind eine Band mit einer riesigen Fan-Gemeinde. Aber nicht jede Band hat diese Fangemeinde, ungeachte wie gut ihre Musik ist und gerade neue Bands haben diese nicht. Allerdings haben meiner Meinung alle Bands das Recht ihre Musik zu verkaufen, wenn sie gehört wird, und nicht das es daran liegt, wer die loyaleren Fans hat. Ansonsten ist die Musiklandschaft noch überfüllter mit irgendwelchen Teenybands wie Tokio Hotel, denn die verkaufen ebenfalls ihre T-Shirts. Aber welcher 30-40+ Jähriger läuft mit einem T-Shirt seiner Liebligsband rum?
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22.04.2009, 16:24 #13Tafkadasom2k5
AW: Der TPB Prozess
Sorry, ich habe mich vertippt. Im Kopf hatte ich diese Aussage negiert Also nochmal: Bei KaZaa, Bearshare und den anderen Napster-Konsorten konnte ich das Urteil auch nicht nachvollziehen.
Ich rede nicht von TPB. Mehrere Male habe ich eingeräumt, dass TPB tatsächlich dazu da war, um Raubkopien zu verteilen und ich habe auch nie etwas anderes behauptet!- aber wie gesagt: Sie haben dabei nicht gegen das Urheberrecht verstoßen. Das haben sie einfach nicht. Ich weiß nicht, was an meiner Meinung so schwer zu verstehen ist?!
Das Internet kann man schlichtweg nicht komplett kontrollieren- es ist der falsche Weg. Außerdem kann man meines Erachtens jemanden nicht dafür bestrafen, dass er Informationen freigibt. Deshalb auch meine obige, falsch negierte Aussage: Auch diese anderen Software-Unternehmen haben lediglich verwiesen- mehr nicht.
Das bedeutet folgerichtig, dass man demnächst jede Suchmaschine, jeden Menschen quasi "an den Eiern hat". Das sind lustige Gummiparagraphen die nicht sein dürfen á la: "Er hat gesagt in der DDR ist das Wetter doof, das sind interne Informationen, den nehmen wir fest". "Er hat gesagt, dein Nachbar hat die CD, da könnte ich reinhören, der hat mich angestiftet!"
Außerdem würde die Konsequenz daraus ja sein, dass man jeden Waffenhersteller, jeden Killerspielhersteller etc auch bestrafen müsste, wenn durch die von ihm verkaufte Waffe ein Mord begangen wird, oder durch die von ihm im Spiel propagierte Idee ein Lustmord begangen wird. Oder warum verkauft man überhaupt eine Waffe? Wenn nicht zum Morden oder zumindest stark verletzen? TPB hat halt Möglichkeiten angeboten an Raubkopien zu kommen.
Meines Erachtens funktioniert so die Justiz nicht. Und das geht in eine, sagen wir gefährliche Richtung. TPB ist mir insgesamt relativ egal, aber hier geht es ums Prinzip. Es waren Informationen die die Tracker bereitsgestellt haben. Die Musik, die Filme und all das- damit hatte TPB direkt nichts zu tun. Wenn sie denen jetzt beweisen konnte, dass die Jungs nicht nur Metadaten, sondern tatsöchlich illegalen Content geschaufelt haben- dann sehe ich das Urteil an dieser Stelle ein.
Was hat das bitte mit loyalität zu tun? Wenn ich Fan von einer Band werde, dann unterstütze ich sie- und sei es mit einem Konzertbesuch. Das hat mit Loyalität nichts zu tun.
Außerdem: Wenn ich dir sage "Boa, kauf dir mal das Album von Impetus, die find ich echt gut"- würdest du dir blind das Album kaufen? Einfach so, um mal reinzuhören? Eine neue Band hat noch nicht so viele Fans. Und was macht man dagegen? Überteuerte Platten ins Regal zum Verkauf stellen? Oder versuchen, erstmal einen Bekanntheitsgrad zu erlangen? Ich würde versuchen eine Gradwanderung zu gehen- "zieht euch von mir aus unser Album, aber hier gibt es das auch auf Platte, und bedenkt, dass es uns unterstützt!" Zudem: Ein echter Künstler freut sich primär darüber, dass seine Musik gehört wird. Der Kommerz, dass ist etwas,a uf das echte Künstler meines Erachtens erst abzielen, wenn sie es sich Fangemeindetechnisch leisten können.
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23.04.2009, 08:54 #14Kelshan
AW: Der TPB Prozess
Ehrlich gesagt weiß ich nur nicht, worauf du mit deiner Meinung eigentlich hinaus willst. Sie wurden ja schließlich auch nicht wegen Urheberrechts-Dingen verurteilt, sondern nur wegen Beihilfe im großen Ausmaß.
Was die Sache mit den Informationen angeht: Stell dir vor jemand bringt detaillierte Informationen über dein Haus und Grundstück ins Internet, inklusive Infos darüber, wie man welche Tür und welches Fenster leicht aufgebrochen bekommt. In der Folge hast du jede Woche einen Einbruch bei dir. Würdest du nicht auch gegen den vorgehen wollen, der die Informationen bereit gestellt hat, auch wenn er dich selbst nie bestohlen hat? Natürlich nicht wegen Diebstahls, sondern vielleicht Datenschutz und Verletzung der Privatsphäre, oder eben wegen Beihilfe.
Ich weiß, das Beispiel ist etwas an den Haaren herbei gezogen - oder auch nicht, schließlich wurde Google Earth ja angeblich schon für Einbrüche genutzt. Ich will damit nur aufzeigen, dass das reine Anbieten von Informationen, die einem offensichtlich "bösen" Zweck dienen, durchaus schon problematisch ist. Es hätte ja niemand TPB angegriffen, wenn vorwiegend/ausschließlich legale Inhalte verlinkt worden wären und die Betreiber gegen die illegalen Einträge angegangen wären. Das war aber nicht der Fall.
Zustimmung hier. Dennoch darf man nicht weg sehen, wenn etwas illegales geschieht. Die Welt kann man auch nicht komplett kontrollieren, sollte man dennoch darüber hinweg sehen, wenn Eltern ihre Kinder quälen, ein Massenmörder umgeht oder Banken überfallen werden? Ich will damit nicht sagen, dass TBP genauso schlimm ist wie diese Dinge, um Gottes willen. Es dürfte nur klar sein, dass man auch diese Dinge nicht komplett verhindern kann, das heißt aber nicht, dass man sie einfach durchgehen lässt, wenn sie entdeckt werden.
Waffenverkauf ist schon sehr kontrolliert und reguliert, man braucht einen Waffenschein etc. - dass es trotzdem immer wieder missbraucht wird ist klar. Die Waffenhersteller / Verkäufer sagen aber auch nicht: "Die eignet sich für die betrügerische Ehefrau, die für die elenden Schwiegereltern und mit denen schaffst du es, mindestens zwanzig Mitschüler abzuknallen". Sie stiften nicht zu einer Straftat an.
Das ist bei TPB imo schon der Fall. Es wird gesagt: "Hier findest du den [illegalen] Download von Kino-Blockbuster xy!" Die Seite hat im Prinzip keinen anderen Zweck. Wie ich weiter oben schon sagte: Bei Google ist das etwas Anderes. Die Seite erfüllt einen durchaus sinnvollen Zweck, nämlich die Suche im Internet. Man kann AUCH illegales finden, aber das ist nicht die Hauptintention. Bei TPB ist das eben anders, sie sind eigentlich nur dazu da, den Nutzern das illegale Herunterladen zu erleichtern. Und da ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man es eben nicht mehr durchgehen lassen kann.
Nein, ich würde mir Webseite/Myspace/Youtube/wasauchimmer heraus suchen und es da probe hören. Wie gesagt findet man dort meistens genug Beispiele, um sich eine Meinung zu bilden, und das normalerweise legal. Dazu braucht man sich das Album nicht komplett [ggf. illegal] herunter laden.
Letztlich ist es auch nichts anderes bei anderen Medien: Wer kauft sich Filme, die er gar nicht kennt? Gut, manche machen das auch nicht mehr, sondern laden sich auch diese alle aus dem Netz. Sollte man gleich alle kostenlos anbieten, erstmal anschauen, dann vielleicht kaufen?
Oder Bücher: Ich weiß schon, warum die Autoren und Verlage so eine scheiß (mit Verlaub) Angst vor der Ebook-Bewegung haben. Im Moment liest niemand ein Buch, bevor er sich vielleicht dazu entscheidet, es doch noch zu kaufen. Nein, man liest vielleicht einen Artikel darüber, liest den Klappentext, ein paar Bewertungen im Internet, sieht sich das Cover an und liest vielleicht auch mal einen kleinen Ausschnitt, und dann kauft man es oder nicht. Aber wer würde, wenn er sich das Buch kostenlos durchlesen konnte, es hinterher noch kaufen?
Das haben schon einige versucht, leider hat das nie wirklich funktioniert. Nur sehr wenige haben dann tatsächlich noch dafür gezahlt. Ich halte das Konzept ja nicht für schlecht, im Gegenteil, aber dazu müsste sich erst die Einstellung der Menschen allgemein ändern.
Auch ein Künstler kann nicht von der Hand im Mund leben. Ein Musiker freut sich natürlich darüber, wenn seine Musik ankommt. Ob das der Fall ist, sieht man aber nun mal primär am Verkauf der CDs und vllt. noch Konzertkarten. Glaubst du im Ernst, die springen entzückt auf, wenn sie die Hitliste der am meisten kostenlos (illegal?) heruntergeladenen Alben anführen, sie aber kaum Geld verdienen, weil niemand dafür bezahlt?
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23.04.2009, 08:57 #15mxyptlk
AW: Der TPB Prozess
Das wage ich aber zu bezweifeln. Leider opern die Künstler in der Regel so viel Zeit in ihre Kunst, dass sie wohl oder übel davon leben müssen. Außerdem möchte ich den Künstler sehen, der seine Musik für Gotteslohn anbietet und sich nicht über eine Geldfluss freuen würde...
Es bleibt wie es ist. Künstler und deren Werke gehören genauso finanziell geschützt wie technische Errungenschaften durch Patente voe Mißbrauch geschützt werden. Wenn ein Künsler wirklich keine kommerziellen Ziele verfolgt, steht es ihm ja frei, seine Musikwerke auf seiner Homepage selbst zum Download anzibieten - das kenne ich aber nur von wenigen "Dorf-Disko-Bands".
Wie schon geschreiben halte ich es mit Downloads eher pragmatisch. Online reinhören - und bei Gefallen kaufen.
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23.04.2009, 13:43 #16Tafkadasom2k5
AW: Der TPB Prozess
Ui, ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß beim Diskutieren. Danke erstmal! Ja, soweit, so richtig. Und ja, ich muss zugeben, ich stimme euch mittlerweile in vielen Dingen zu.
Ich glaube, dass das hier eine- naja, Herzenssache ist. Warum? Mich stört, dass eine Information bestraft werden kann, und mich stören die Kläger. Letztere vor Allem.
Was mich an den Klägern stört ist die Tatsache, dass dort Lobbys und Firmen dahinterstecken, die es teilweise garnicht mehr geben müsste. Durch das Internet und der Modernisierung der Medien sind meines Erachtens keine Industrien mehr nötig, die sich um das Herausgeben von Kunst spezialisieren. Das kann der Künstler mittlerweile durchaus selber- aber die Musikindustrie ist gleichzeitig noch so mächtig, dass sie Medienhypes erzeugen können- aber das sind nur noch Restposten ihres ehemaligen Statusses.
Um es mal anders auszudrücken: Meines erachtens ist die Musiklobby nur noch ein großer Haufen, der
a) Jusristisch und Werbetechnisch genug Einfluss hat
b) theoretisch weiß, dass seine Zeit abgelaufen ist
c) sich mit Händen und Füßen gegen den Absturz wehrt.
Im Endeffekt haben Sie einfach "nur" eine Menge Macht über die Medien die Sie beeinflussen können (Werbung, Jamba, MTV), und profitieren davon, dass sie den Künstlern ein "Überleben" gewähren: Wollen sie nicht, dass du herauskommst, dann kriegst du das bestimmt auch nicht hin. Wenn das gewollt ist, dann öffnen sie 1-2 Türen und dürfen dafür eine Menge Kohle abgreifen.
An sich hat dieser Markt an dem die Musikindustrie ursprünglich gebastelt hat kaum noch Wert.
Ich gebe euch aber Recht, dass man Künstlern es gewähren sollte, überleben zu können. Nur finde ich nicht, dass die Kläger da etwas mit zu tun haben. Es ist nicht richtig, wenn die Kläger sich hier als Helden darstellen bezüglich "ihr wollt doch uns ääääh... *hust* unsere Klienten nicht verhungern lassen?" Da gehts auch nicht um Prinzipen. Da gehts einfach nur um Kohle, die denen theoretisch durch die Lappen gegangen wäre. Was aber blöderweise auch niemand beweisen kann: Hätte der Downloader das Album gekauft, wenn er es nicht herunterladen hätte können?
Wenn eine Band oder so- sagen wir ein theoretischer Newcomer an diesem Prozess beteiligt wäre, dann würde meine Sichtweise warscheinlich ganz anders aussehen.
Ja das stimmt durchaus. Aber das ist für mich kein "Künstler-Dasein". Künstler ist kein Beruf den man erlernen kann. Wenn man es so bedingt, muss man folgenermaßen wachsen:
-> Sehen, dass man Spaß an Musik hat
-> Musik machen, Musik aufnehmen
-> nebenbei Arbeiten
-> Auftreten
-> Nicht zwangsläufig glauben, dass man "groß raus kommt"
-> Selber am Image weiterarbeiten
-> Genug Publicity auf sich ziehen
-> mit Auftritten/Tonträgern Geld verdienen
Es ist ja nicht so, dass man als Künstler auch sofort das Recht hat, Geld zu verdienen. Und das gleicht sicht dann aus: Am Anfang kennt dich kein Schwein. Im "Dorf" bist du bekannt, die Ersten wollen mal ne Aufnahme hören, zeigen diese im Internet. Deine Aufnahmen verbreiten sich, und plötzlich wollen Menschen tatsächlich ein Konzert von dir besuchen. Und wie ist es jetzt?
Die Musikindustrie schaut sich heraus, welche 3 Milchbubis genug Teeniepotential haben, stellen diese auf eine Bühne, und *schwupps* sind sie berühmt. Und das nicht, weil sie Künstlerpotential haben... sondern weil sie Marionetten der echten Künstler sind- der Musikindustrie, die die richtigen Künstler/Komponisten angestellt hat.
Naja, ich schweife ab.
Eine Frage hätte ich aber noch an euch zu TPB:
Wenn TPB nicht überall "Download latest action-kino movies here" etc auf ihrer Hauptseite stehen gehabt hätte... wäre das dann plötzlich keine Beihilfe mehr gewesen?
Ich verstehe leider nicht, wo Information anfängt, und Information aufhört und Beihilfe anfängt, auch wenn ich eure Argumente durchaus nachvollziehen kann.
Gr33tz
Tafkadasom2k5
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23.04.2009, 18:11 #17mxyptlk
AW: Der TPB Prozess
Natürlich hat ein Künstler das Recht sofort Geld zu verdienen! Wenn es Menschen gibt die (gerne) Geld dafür ausgeben ist es völlig legal.
Sorry…. Tokio Hotel besteht aus vier Milchbubis
Nein, Werbebanner und Sprüche, oder besser deren „Nicht-Vorhandensein“ legitimieren keine Beihilfe zu Copyrightverletzungen. Ihr Problem ist, dass sie technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt haben. Damit zu werben ist nicht strafbar – hier nicht und in Schweden auch nicht. Oil Of Olaz wirbt in Deutschland auch mit der Glättung von Falten und es wirkt nicht. Oder HARIBO, HARIBO MACHT KINDER FROH – ich habe eine Reihe von Kindergärten, ich WEIß das HARIBO nicht alle Kinder froh macht – werden sie deswegen verklagt? NEIN!
Ich denke auch, dass besonders die Musikindustrie in den letzten Jahren sich nahezu unbegrenzt „bereichern“ konnten. Konzertkarten für nur halbwegs bekannte Künstler von 70€ aufwärts wären zu DM Zeiten undenkbar. 50 DM für Phil Collins, das war das Maximun. Heute zahle ich locker den Gegenwert von 50DM für fragwürdige Produktionen von (ACHTUNG: keine Wertung, nur mein Empfinden von den Bands) Silbermond, Lady Gaga, Tokio-Hotel oder No-Angels … die obendrein künstlerisch nicht nur wenig ansprechend sind, sondern nur aus Kommerz ausgelegt sind. Wenn sich Künstler derart prostituieren und Musiklabels damit so derbe offensichtlich „abzocken“ wollen, dann müssen sie sich nicht wundern, dass illegal kopiert wird.
Interessant wäre es zu verfolgen, wann diese Downloads wider gelöscht werden – das würde den wirklichen künstlerischen Gehalt vermutlich eher widerspiegeln. Ich Ketzer ich, was?
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23.04.2009, 18:28 #18Tafkadasom2k5
AW: Der TPB Prozess
War jetzt tatsächlich mal nicht auf die gemünzt, aber okay, wir verstehen uns
Ergo- ******* = illegal? Genau da liegt ja mein Problem. Nicht, dass es TPB getroffen hat. Aber sobald man nen Tracker anbietet, kann dieser auch für illegalen Krams genutzt werden. Eine Filterung á la Schäubles Wunschdenken ist aufgrund der Dynamik und Masse nur sehr schwer durchzuführen- und wäre zudem fatal. Das ist quasi der Hauptpunkt, den ich da sehe... wie will man da differenzieren? *******s zu verbieten- das wäre Hammerhart und schwer durchzuführen. Und fatal für ungefilterten Austausch von Daten- der meines Erachtens, sofern nicht "illegal", zu unserem Grundrecht gehört.
Für diese Aussage würde ich dir am Liebsten mal so richtig auf den Stern drücken
Gr33tz und Peace
Tafkadasom2k5
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23.04.2009, 18:40 #19mxyptlk
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