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Thema: Der Tod des Carlo Giuliani
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20.07.2011, 10:49 #1Der Schmied von Kochel
Der Tod des Carlo Giuliani
Der im Titel genannte Herr war so ein Letztgenannter. Am 20 Juli 2001 kam er mit seinen Gesinnungsgenossen zusammen und umzingelte einen Einsatzwagen der Carabinieri in Genua. Mit ca. 20 anderen Männern griffen sie deren Fahrzeug an und schlugen mit Hilfe von Latten, Steinen und Feuerlöschern die Scheiben des Fahrzeugs ein. Man stelle sich also vor 3 oder 4 Polizisten sitzen in einem Auto während ein Mob die Karre drangsaliert. Einem Polizisten gehen die Nerven durch und er zückt seine Waffe, feuert zweimal und trifft dabei Carlo in den Kopf während dieser das Auto mit einem Feuerlöscher angreift, er stirbt auf der Stelle. Ob der Polizist dabei in die Luft zielte oder direkt ist bis heute nicht genau geklärt.
Es kam was kommen musste, ein Märtyrer war gefunden. Weltweit fanden sich Menschen ein um über die Auswüchse des Kapitalismus zu demonstrieren, Nazistaaten auszurufen oder gar Anschläge auf Polizisten zu begehen. Heute jährt sich der Tod zum 10. Mal und die Internationale wird nicht müde Carlo als Opfer anzuführen. Entschuldigung, aber wenn ich im Dienst von 20 Geisteskranken mit Leib und Leben bedroht werde, dann zücke auch ich meine Waffe um den Mob zu stoppen. Wo sind wir denn? Opfer/Täterverdrehung wie man sie selten sieht. Ich meinerseits werde keine Träne über diese autonome Ballastexistenz verschwenden.
Wiki
Carlo in Action (Waffe rechts oben):
http://linksunten.indymedia.org/de/system/files/images/1437921469.jpg
Der Angriff:
http://media.de.indymedia.org/images/2011/03/303297.jpg
Ergebnis:
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/genova/images/0720shot11.jpg
So sieht doch kompetente und vor allem konstruktive Kapitalismuskritik aus, *(#$*~ch! Bei soviel verzerrtem Weltbild geht mir echt einer flitzen... Man darf gespannt was in den alternativen Zentren der Welt heute so los sein wird.
Übrigens, einen ähnliche Situation hatten wir vor 2 Jahren in Deutschland mit Hooligans. Auch hier fühlte sich ein Polizist derart bedroht, dass er die Waffe zückte. Leider ist mir entfallen wo das geschah.
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20.07.2011, 23:03 #2Nicoletta
AW: Der Tod des Carlo Giuliani
Ey, du bist kompliziert!
... worauf möchte unsere Fresse aus Fleisch hinaus?
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21.07.2011, 00:13 #3hackint0sh
AW: Der Tod des Carlo Giuliani
Ich spring niemadnem aufs Auto, also muss ich auch nicht damit rechnen, abgeschossen zu werden.
Wer, gerade in einem Land der Konflikte (Italien ist arm, Berlusconi und andere Schwierigkeiten), so etwas durchzieht, muss damit rechnen, auf der Strecke zu bleiben.
Ich kann zwar verstehen, dass du, lieber TS, dich beschwerst über "Polizei-Staat" und Gewalt von der Exekutiven ausgehend, dass dies falsch ist.
Damit hast du auch Recht. Ebenso hast du Recht, dass Notwehr anders aussieht.
Aber sind wir mal ehrlich, wenn ich in Kreuzberg nem Türken auf seinen BMW spring und rumspacke, brauch ich mich genauso wenig wundern, wenn er ein Messer zieht..
Und außerdem sehe ich viel viel gröbere Dinge, die unrecht geschehen, als soetwas.
Andernorts werden Frauen vergewaltigt, haben keine Rechte.. in Tunesien verdursten die Menschen und die Hotels haben sprießende Grünanlagen und Swimming-Pools.. etc.
So ist das nunmal in dieser kapitalistischen Welt; friß oder stirb ist das Motto. Und wirklich unabhängig von diesem Motto wirst du nur sein, wenn du
- deine Ansprüche zurücksetzt und quasi von dem, was der Walde dir bietet, zu leben bereit bist
oder
- so viel Kohle gebunkert hast, dass du unabhängig bist..
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21.07.2011, 02:58 #4Der Schmied von Kochel
AW: Der Tod des Carlo Giuliani
Wo liegt das Problem? Lässt sich das Thema nicht auf den Islam um münzen und schränkt daher dein Verständnis ein?
Na im Ernst, insgeheim hoffte ich wohl, dass sich vlt. jemand findet der im Tod dieses Herren in der Tat einen ungeheuerlichen Vorgang sieht. Ich erinnere mich da an einen User namens Siempe Antifacista oder so ähnlich, der hätte bestimmt was zu sagen... Aber, da lag ich wohl falsch, was solls'.
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21.07.2011, 09:15 #5Nicoletta
AW: Der Tod des Carlo Giuliani
Das wird´s sein...
Die, die eine Notwehrtat als"ungeheurlichen Vorgang" sehen, findest du hier: 02.05.2011: Erinnerung des Tages: Carlo-Giuliani-Park (Tageszeitung junge Welt)
Ich für meinen Teil frage mich, ob die Chaoten damit gerechnet haben, das ihr Gewaltexzess ohne folgen bleibt....
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21.07.2011, 09:21 #6Der Schmied von Kochel
AW: Der Tod des Carlo Giuliani
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25.07.2011, 10:26 #7Hellspawn1976
AW: Der Tod des Carlo Giuliani
Die Bilder damals hatten bei mir auch etwas "gemischte Gefühle" geweckt.
Zum einen erweckten die Video Aufnahme die es davon gab eine etwas überhöhte Gewaltbereitschaft der Polizei (ich glaube mich erinnern zu können das der Land Rover noch über das zu Boden geschossene Opfer drübergefahren ist ? Mehr als einmal oder ?).
Auf der anderen Seite mit dem Versuch sich in einen Menschen zu versetzen der von einem Gewalttätigen (und was anderes war der gute "Carlo" in dem Moment nicht) bedroht wird ... da konnte ich schon verstehen das der erste Gedanke ist, verteidige Dich !
Aber drehen wir die Sache dochmal ein paar Jahre "vor" ... heute gibt es gewaltbereite Demonstranten ebenso ... siehe bspw. Stuttgart21 ...
Ich habe wenig Verständis dafür das sich Polizisten die ein genehmigtes Bauvorhaben "schützen" müssen von irgendwelchen Pennern mit irgendwas bewerfen lassen müssen.
In diesen Fällen habe für Selbstverteidigung vollstes Verständnis ...
Das was dieser Tage und Wochen an einem Bahnhof in Stuttgart passiert geht mir in vielen Punkten WEIT über das RECHT AUF DEMONSTRATION hinaus.
Sachbeschädigung, Landfriedensbruch, Wiederstand gegen die Staatsgewlt, Körperverletzung ... das alles hat nichts mit einer DEMO zu tun.
Und DAGEGEN darf die Polizei meiner Meinung nach auch mit Härte reagieren.
Wo kommen wir denn hin wenn sich Beamte verdreschen lassen müssen, nur weil sie beim Nutzen der Ihnen gegebenen Mittel mit einer Disziplinarmaßnahme rechnen müssten ?
Und wenn dann diese Gewalttätigen mal an den Pranger gestellt werden gibt es tatasächlich Penner die auch noch die Frechheit haben zu behaupten die "Beamten" seien selbst Schuld gewesen oder hätten bewusst Aggressionen geschürt !
Neee unter Betrachtung dessen was wir in Deutschland teils geboten bekommen sehe ich "Carlo Giulianis" Tod heute etwas anders.
Er hat ihn NICHT VERDIENT ... aber er hat mit seiner Aktion im Mob billigend in Kauf genommen das er oder auch die Einsetzbeamten der Carabinieri da NICHT HEIL wieder herauskommen.
Ergo ist ER an seinem TOD durchaus mitschuldig ...
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