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Thema: Der ominöse Godwin
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20.05.2013, 09:59 #1Der Schmied von Kochel
Der ominöse Godwin
Mike Godwin
Nun, wir aufrecht gehenden Zweibeiner brüsten uns ja immer als Krönung der Evolution, was so viel bedeutet, das wir uns stets weiterentwickeln. Bei einem Blick im und neben dem Internet bescheinigt mir da aber irgendwie etwas anderes. Mittlerweile ist Godwin auch außerhalb der Internetgemeinschaften angekommen. Nehmen wir mal die heutige Schlagzeile auf SPON:
Ungarn: Premier Orbán wirft Merkel Nazi-Methoden vor - SPIEGEL ONLINE
Gerne auch im Zuge der Griechenland Diskussion:
Nazi-Vergleich: Immer mit der Keule | Gesellschaft | ZEIT ONLINE
Oder auch die Herren im Osten bedienen sich gerne bei diesem Stilmittel:
http://www.focus.de/politik/deutschl...id_108381.html
Ich persönlich finde es ja amüsant. Was verspricht sich denn der Godwin-Anwender davon? Speziell der Orban aus dem ersten Artikel, schließlich ist er selbst der Fascho-Schweinepriester (um auch mal zu übertreiben). Im Prinzip stellt sich doch jeder Anwender ein eigens Unfähigkeitszeugnis aus, wenn es darum geht, rational zu argumentieren. Gut, wenn Merkel damit liebäugeln würde die Euthanasie wieder einzuführen würde ich das ja noch einigermaßen nachvollziehen können, aber bei so etwas... Habt ihr schon einmal den Godwin missbraucht a la "hatten wir ja schon mal" oder "warum fuehre wir dann nicht gleich wieder dies und das ein"?
So ein oder zwei Beispiele hatten wir ja hier auch schon, wenn ich da an die Sig von einem gewissen User denke...
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20.05.2013, 10:08 #2Jacky89
AW: Der ominöse Godwin
Ich bin mal gepsannt, wie lange es dauert, bis dieser Thread ausartet. Nein, ich persönlich vergleiche und argumentiere nie mit dem 3. Reich und bin schon immer der Meinung gewesen, dass es mindestens von Einfallslosigkeit zeugt, wenn man dauernd darauf herumreitet. Trotzdem ist mir bewusst, dass das immer wieder so gemacht wird. Die Wahl der Argumente hängt wohl auch stark davon ab, welche Absichten die Diskussionteilnehmer verfolgen.
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20.05.2013, 10:13 #3Der Schmied von Kochel
AW: Der ominöse Godwin
Das interessante dabei ist doch, dass nicht nur wir Deutsche diesem Phänomen begegnen. Es scheint fast so, als dass es Leuten weltweit Spaß macht dies als Diskussionsbeender zu nutzen, dabei ist es unerheblich von welchem Kontinent beide Kontrahenten kommen. Ein Ami kann genauso gut einem Mexikaner einen Nazivergleich um die Ohren ballern, wie ein Pakistani das gegenüber einem Italiener kann.
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20.05.2013, 13:48 #4Jacky89
AW: Der ominöse Godwin
Ja, das ist verrückt. Vermutlich, weil sich die Nazis weltweit als Bösewichte in die Köpfe der Menschen geschlichen haben und es immer hilfreich ist, etwas mit dem Bösen zu vergleichen, was man anderen ausreden will. In einigen Religionen wird hingegen alles Satan zugeschrieben, was die Schäfchen nicht tun sollen, aber das Muster ist grundlegend das Gleiche.
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20.05.2013, 18:15 #5Krankfried
AW: Der ominöse Godwin
Ich vergleiche mit geschichtlichen Paralellen sehr gerne, auch aus der Zeit des zweiten Weltkriegs. Jemandem Nazi-Methoden vorwerfen tue ich ungern, aber auch davor schrecke ich nicht zurück.
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21.05.2013, 01:00 #6Sanchez
AW: Der ominöse Godwin
Ich persönlich greife auch gerne zu zweite Weltkriegsvergleichen, jedoch nur wenn es Sinn macht.
Heute wird jeder Rassist, Xenophobieker, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist als Nazis beschimpft. Egal ob intolerant, rassistisch, oder wirklich überzeugter Anhänger des Dritten Reichs, alles wird heute als Nazi beschimpft.
Ich finde, wer nicht zu einer Form von Deportation, Krieg (im zusammenhang mit Rassismus) oder Nazipropaganda greift, der hat den Begriff
"Nazi" garnicht verdient.
Und es werden weitaus mehr wie eine politischen Partei / Bewegung bezeichnet, als Leute die auf diese Faktoren passen.
Man Torpediert sein Gegenüber heutzutage fast durchgehend damit.
Ich persönlich bin mir also sicher, das es eine "moderne" Beleidigung sein muss, die dem Gegenüber den Wind aus den Segeln nehmen soll.
Sozusagen das moderne "Sohn einer Prostituierten" (entschärfte Version) und das eben nur für Deutsche und alle die so aussehen als wären sie welche.
Ich würde sogar sagen, das viele Neo-Nazis kein anrecht mehr auf diesen Titel haben. Den dafür sind sie Historisch viel zu ungebildet, aber genau darauf baut die NPD ja auf.
Aber soll man sich darüber aufregen, weil "Nazi" die Rethorik und Schimpfwortbranche in den Köpfen dezimiert? Wohlkaum. Leute mit mangelnder Rethorik und beschränktem Schimpfwörterschatz gab es schon immer. Zeitweilig gibt es jetzt nur eine Polarisation eben dieser "abgegriffenen" Wörter.
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21.05.2013, 14:33 #7keldana
AW: Der ominöse Godwin
Wird auf jeden Fall zu häufig benutzt ... ich denke da nur an einen Arbeitskollegen ... findet es toll, das Gnome-Programmierer als "Intervace-Nazis" beschimpft werden (hat wohl Linus Torvalds mal gesagt), oder er selbst nennt Menschen, die sich für Rauchverbote aussprechen so.
Eigentlich total dumm, aber wer die Nazis nie selbst erlebt hat, wird sich wohl kaum ausmalen können, was das für "Menschen" waren.
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01.06.2013, 16:06 #8Nicoletta
AW: Der ominöse Godwin
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01.06.2013, 16:45 #9Don Promillo
AW: Der ominöse Godwin
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01.06.2013, 20:02 #10keldana
AW: Der ominöse Godwin
das glaube ich auch langsam ...
Drei!
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