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16.02.2018, 14:08 #21HardAndSoft
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Natürlich gab es auch andere Optionen. Man hätte beispielsweise damals schon eine Finanztransaktionssteuer durchsetzen können und somit die Einnahmen aus Kapitalvermögen den Arbeitseinkommen ein wenig angleichen können. Deutschland war damals noch so stark, dass dies auch durchaus europaweit hätte geschehen können. Schließlich war Europa damals auch noch nicht so groß wie heute. Und einmal in den EU-Verträgen verankert, hätte jedes neue Mitglied diese Regeln ebenfalls adoptieren müssen. Aber genau das ist damals nicht geschehen.
Statt einer erneuerten sozialen Marktwirtschaft a la Ludwig Erhard hat sich die SPD-Spitze damals gemeinsam mit den Grünen für eine neoliberale Marktwirtschaft entschieden. Und genau diesen Weg hält die SPD bis heute stur ein. Warner gab es damals genug, und auch Parteiaustritte in Massen - sie wurden alle ignoriert. Auch von Schulz, der nur ein kleines Reförmchen an dieser Ungerechtigkeit namens Agenda 2010 vornehmen wollte.
Ich selbst habe übrigens bis zur Agenda 2010 auch jahrzehntelang SPD gewählt - danach nicht mehr.
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Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
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16.02.2018, 14:42 #22frable
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Das macht die Agenda 2010 nicht besser und nicht schlechter. Also allein mit der Finanztransaktionssteuer hätte man den Reformstau aber nicht lösen können. Ich bestreite nicht, dass es auch andere (vielleicht sogar bessere) Wege gibt bzw. gab. Bisher konnte mir aber kaum jemand eine richtige Alternative aufzeigen. Und der Fakt, dass die Agenda auch durch die nachfolgenden Regierungen weitergetragen wurde zeigt, dass nicht alles verkehrt gewesen ist. Wenngleich natürlich einige schwächen - die es nachweislich gab - ausgebessert wurden und noch ausgebessert werden müssen.
Aber ich will natürlich nicht allzu lang über Schröder sprechen . Aber jetzt wo das Thema schonmal angesprochen wurde wollte ich mich auch kurz dazu äußern. Was ich allerdings verstehe und da bin ich eng bei dir HardAndSoft. Es ist natürlich schwierig derartige Reformen als sozialdemokratische Partei zu verkaufen. Aus diesem Grund ist es für mich vollkommen nachvollziehbar, dass viele Menschen aufgrund der Agenda2010 bewusst Abstand von der SPD genommen haben. Die Wahlen 2005 sind dann nicht zuletzt auch aufgrund der Agenda2010 verloren gegangen. Das wird der SPD auch künftig noch angelastet werden.
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16.02.2018, 16:39 #23Ole2
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Im Prinzip könnte die Tante SPD sogar ein wenig stolz sein auf Vollbrachtes, aber vielleicht muss sie nur mal zum Psychologen, der ihr wieder Selbstbewußtsein einprügelt, statt Selbstzerfleischung zu betreiben. Das kann sie wirklich gut.
Ja, die Agenda, damals fing es an und hat nie aufgehört mit dem Niedergang, aber irgendwie ist das symptomatisch. Andere profitieren von den Errungenschaften und sitzen einfach alles aus, kleben an ihren Stühlen, kriegen nicht mit, dass die Uhr abgelaufen ist. Für so viele auch in der SPD, die ich vor langer Zeit ml ganz gern gewählt hatte, aber, wer nicht die Reihenfolge der Prioritäten beachtet, wird mit mangelndem Vertrauen bestraft.
Neuer Stand der Dinge. Lt. ARD-Deutschland-Trend läge die halbierte Volkspartei gerade mal bei 16 Prozentpunkten, ein Prozent vor der AfD. Herzlichen Glückwunsch.
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