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13.02.2018, 23:26 #1HardAndSoft
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Krisengeschüttelt und nach zwei Grokos mit Angela Merkel auf weniger als 25% gefallen, importiert der glücklose SPD-Parteichef Gabriel den (noch-)EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, der mal eben den Kanzlerkandidaten und Parteichef geben soll.
Am 19. März krönen die Delegierten Martin Schulz dann auch mit 100% Zustimmung zu beiden Posten. Best Ergebnis ever !
Deutschland, 24. September 2017.
Die SPD bekommt nur noch 20,5% der Wählerstimmen. Vom spektakulär schlechten Wahlergebnis der SPD sichtlich erschüttert, tritt Schulz selbstverständlich als Parteivorsitzender zurück. Der gesamte Parteivorstand folgt dem Beispiel und macht Platz für eine personelle Erneuerung.
Haha, war nur Spaß. Rücktritt ist ja sowas von Eighties. Also: Schulz tritt vor die Kameras und verkündet, es werde keine Groko geben.
Deutschland, Februar 2018
Nachdem FDP-Einpeitscher und Kleiderständer Christian Lindner beim Gedanken an Regierungsverantwortung kalte Füße bekommen hat, dehnte, drehte und streckte Schulz sich und die SPD in alle Richtungen. Das neue SPD-Motto lautet nun: "Mutti muss Kanzler bleiben, koste es uns was es wolle!". Nahezu alle seiner lauthals geäußerten Grundsätze und Versprechungen warf Schulz zwischenzeitlich über den Haufen, ohne dass die Öffentlichkeit hierfür einen triftigen Grund sah. Die Jusos proben den Aufstand; nur die übergroße Machtgeilheit der SPD-Spitze hält die Partei noch zusammen. Die SPD schüttelt sich und wirft Schulz ab wie ein bockendes Pferd den Reiter. Als letzter Schachzug will Schulz nach Mafiaart seinen Posten an Andrea Nahles vererben. Der SPD-Vorstand trägt das mit. Schulz selbst ist politisch erledigt, und die SPD gleich mit: Nach neusten Umfragen liegt sie mittlerweile unter 20% Wählerpotenzial.
Da packt man sich doch an den Kopf und fragt sich: Erinnert Andrea Nahles Euch auch so stark an Lucy von den Peanuts? Genau, die die immer sagt "Charlie Brown, Du Holzkopf!"
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Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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14.02.2018, 09:44 #2Quietscheente
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Guter Thread.
Meiner Meinung nach war das spätestens mit der absurden Konstruktion von Schulz als Bundeskanzlerkandidat besiegelt. Die ganze "Schulzzug", MEGE und Klons alter "obey" Plakate von Obama waren einfach zum Fremdschämen. Wer die SPD da beraten hat gehört ja schon fast öffentlich gemacht. Wie kommt man auf die Idee, einen Ober-EU-Heini als bürgernahen Kandidaten zu platzieren? Davon abgesehen, dass man eine Person mit der Geschichte nicht zum Kanzler machen kann, egal wie liberal unsere Gesellschaft auch sein mag. (Ex-)Alkoholiker symbolisiert einfach (frühere) Charakterschwäche.
Ansonsten kann ich mich nur wiederholen:
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14.02.2018, 09:55 #3Eisuke261990
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Man muss es etwas renommierter Betrachten als nur bissige Kommentare über die Situation abzugeben, die schon die Heute Show vor Wochen besser hinbekommen hat.
Die SPD hat vor einigen Monaten gravierende Fehler gemacht.
Das fing damit an, dass sie sich erst intern viel zu spät Gedanken über einen Kanzlerkandidaten gemacht hat und dann nicht mal ihre beste Lösung hingestellt hat. Während man bei anderen Parteien schon lange vorher wusste, dass z.B. Lindner, Merkel oder Seehofer in den "Kampf" gehen, kam die SPD mit einem plötzlichen Schulz daher.
Auf den ersten Blick damals keine schlechte Idee wen "neues" zu nehmen. Das kam erst gut an, was auch die Zahlen zeigten. Aber das war nur ein überheblicher Überschwang, der dann durch die anstehenden Landtagswahlen und dummen Aussagen der SPD ("wir können uns auch eine Koalition mit den Linken im Landtag vorstellen") wieder eingedämpft wurde. Und nebenbei merkte man immer mehr, dass Schulz einfach oft unbeholfen wirkt. Was sich nun in der Zeit nach der Wahl noch mehr verdeutlichte. Die anfängliche Nähe zum Volk sah zwar nett aus, machte ihn aber auch so angreifbar für vieles.
Das andere Problem der Partei ist ihr Programm. Das unterscheidet sich in den wenigen Punkten von der CDU, den Grünen, etc.
Man könnte auch eine Koalition mit der CDU und den Grünen oder ähnlichen Parteien haben und wäre genau so "gut" dran wie mit der SPD. Die SPD hat sich die letzten 10 Jahre einfach ihre Themen wegnehmen lassen ... und das von Rechts und Links. Das kann man der Partei zwar nicht vorwerfen. Aber man kann ihr vorwerfen, sich über neuere Themen und andere Themen mehr Gedanken gemacht zu haben.
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14.02.2018, 10:00 #4Knollo
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Das fing aber auch schon weit vorher an.
Damals hätte schon Kurz Beck nicht an die Spitze gedurft.
Sigmar Gabriel war da leider auch nicht viel besser und was Schulz da aktuell verzapft hat, da brauchen wir nicht großartig drüber reden.
Für mich hat aber Barbara Hendricks den Sargnagel der SPD endgültig geschlagen, als sie kurz vor den Wahlen ein Gesetz trotz Proteste, fehlender Wissenschaftlicher Fakten und gegen jeglicher logik verabschiedet hat. Bitter wurde es dann, als sie kurz nach ihrem Dolch-Stoß einen Kollegen dafür angeklagt hat, ihr in den Rücken gefallen zu sein.
Hat die SPD noch brauchbare Kandidaten und Leute? Taugt die Nahles und kann sie die Partei retten? Wer weiß...
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14.02.2018, 10:02 #5Jonny Knox
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Das sind die Sonntagsfragen, die in keinster Weise das tatsächliche Wählerpotenzial widerspiegeln... Das Wählerpotenzial der SPD wäre eigentlich "riesig", wenn sie mal wieder nach 20 Jahren anfangen würde, sozialdemokratische Themen zu besetzen und auch entsprechende Politik zu machen.
Dass Parteien immer leiden, wenn sie sich größtenteils mit sich selbst und mit Personaldiskussionen beschäftigen, ist kein Geheimnis.
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14.02.2018, 11:05 #6mikevonhammer
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Welche sozialdemokratischen Themen sollen da denn noch sein? Kein Mensch interessiert sich für diese Themen noch, da es eigentlich allen soweit gut geht. Unserer Wirtschaft geht es doch nur deshalb so gut, weil kaum noch eine Sozialdemokratische "Handschrift" zu erkennen ist. Das Beste was die SPD in den letzten Jahrzehnten geleistet hat war die Agenda 2010 unter Schröder. Mit dem Ausbau von Transferleistungen des Staates wie es Nahles und Co sich vorstellen schadet man unserem Land.
Insgesamt wird sich die SPD mit der 20% Marke anfreunden müßen (meine Meinung), weil eben viele Stammwähler dauerhaft verloren gegangen sind. -->Grüne, Linke, FDP und AfD
Nahles als große Wende? Glaubt das wirklich jemand? Mit welchen Themen? Soziale Gerechtigkeit? Welces aktuelle Thema ist denn von der SPD positiv besetzt oder wird mit ihr positiv in Verbindung gebracht?
Die SPD ist keine 40% Volkspartei mehr außer vielleicht potenziell bei den Ü70 Wählern.
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14.02.2018, 11:14 #7FelixB
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Und genau die Ü70 Wähler werden in den nächsten Jahren immer mehr, die geburtsstarken Jahrgänge aus den 60ern gehen so langsam auf die Rente zu. Das ist die Gruppe, für die heutzutage Politik gemacht wird. Bzw. nicht gemacht wird, weil (polemisch gesagt) alte Menschen keine Veränderungen mögen.
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14.02.2018, 11:24 #8mikevonhammer
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Naja selbst bei den Ü70 Wählern war der Anteil der SPD gerade bei 25% Tendenz fallend und da war sie noch am stärksten. Wenn dann die anderen Jahrgänge in dieses Alter kommen, wo noch weniger SPD gewählt haben, steigt ihr Prozentsatz in dieser Alterklasse wieder?
Ich bin gespannt ob die SPD wieder die Kurve bekommt, nur sehe ich aktuell keine SPD Themen mehr. Grüne Themen ja, AfD Themen ja, FDP Themen ja, und sogar Linke Themen.
http://www.fr.de/politik/insa-meinun...zent-a-1446749
Im aktuellen Insa-Meinungstrend für die „Bild“-Zeitung fällt die Partei sogar um einen halben Punkt und liegt nur noch bei 16,5 Prozent.
Damit liegt die SPD der Umfrage nach nur noch 1,5 Prozentpunkte vor der AfD, die mit 15 Prozent drittstärkste Partei ist. Auch CDU/CSU verlieren einen Punkt und liegen demnach bei 29,5 Prozent.
Gemeinsam kommen CDU/CSU und SPD damit nur noch auf 46 Prozent, eine große Koalition hätte, wie im Insa-Meinungstrend eine Woche zuvor, weiterhin keine Mehrheit mehr. Ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen hingegen käme wie in der Woche zuvor auf 53 Prozent.
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14.02.2018, 11:26 #9frable
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Es ist ja nicht so, dass die SPD keine sozialdemokratischen Themen mehr besetzt. Wenn man sich den neuen oder auch den alten Koalitionsvertrag anschaut findet man genügend sozialdemokratische Themen. Sie schafft es einfach nicht die Erfolge und Ideen vernünftig nach außen zu tragen. Wer erinnert sich denn daran, dass bspw. die Rente mit 63 oder der Mindestlohn von der SPD durchgesetzt wurde? In der letzten GroKo hat die SPD sehr viele Forderungen des DGB durchsetzen können. Mal abgesehen davon, dass man die eigenen Forderungen im Koalitionsvertrag fast alle durchgesetzt hat. Das wurde jedoch kaum kommuniziert.
Man muss die Themen aber nicht nur besetzen. Man muss sie auch vertreten, dafür einstehen und vorleben. Ich kann als Partei nicht dauerhaft von Solidarität sprechen und innerhalb der eigenen Struktur personal verschleißen wie der HSV es bei Trainer macht. Das ist einfach nicht glaubwürdig!! Das ist meiner Meinung nach das größte Problem der SPD. Die Glaubwürdigkeit hat - nicht zuletzt durch die widersprüchlichen Aussagen durch Martin Schulz - immens gelitten. Das Vertrauen muss man erst einmal wieder zurückgewinnen. Der aktuelle Niedergang ist ein selbst kreiertes Problem. Wer so widersprüchlich handelt wie Schulz es im Namen der SPD tat, der muss mit einem Absturz rechnen. Die mediale Schelte ist völlig berechtigt. Die SPD gibt aktuell kein gutes Bild ab.
@mikevonhammer Ich glaube nicht, dass diese Themen "keinen Menschen" mehr interessieren. Die Aussage ist schlichtweg verkehrt oder zu hoch gegriffen - die interessieren dich persönlich vielleicht nicht. Aber niemanden? Ich glaube schon, dass sich noch genug Menschen Interesse für sozialdemokratische Themen aufbringen...Rente mit 63, Mindestlohn, sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen etc. - um nur einige Themen zu nennen. Alles Themen die sehr viele Menschen bewegt haben oder noch bewegen.
Ja ja ja (!!!), dem stimme ich zu - mit einer Ausnahme bzw. Anmerkung. Themen gibt es meiner Meinung nach schon; mehr als genug sogar. Der SPD fehlt meiner Ansicht nach jedoch ein scharfes Profil und eine klare Linie, damit die Leute die Partei auch wieder mit klaren Themen und klaren Aussagen identifizieren und von anderen Parteien abgrenzen können.
Ist die SPD noch zu retten? Ich denke schon, ja. Aber meine Gedanken dazu schreibe ich die nächsten Tage mal auf. Dazu reicht die Zeit gerade nicht. Außerdem möchte ich mir dazu erstmal ausgiebige Gedanken machen und mich etwas mehr einlesen.
EDIT: Sorry für das späte editieren. Ihr seid einfach zu schnell .
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14.02.2018, 12:02 #10mikevonhammer
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Schauen wir mal wie der Übergang zu Nahles als Vorsitzende abläuft, denn auch da hat die SPD bisher kein gutes Bild abgegeben.
Thema SPD und das Stichwort Außenminister...... Wem fällt da ein geeigneter Kandidat ein?
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14.02.2018, 15:05 #11Jonny Knox
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Ach, Themen gibt es genug. Nicht zuletzt war die SPD ja auch immer ein wenig "links", du kannst also nicht prinzipiell sagen, es gäbe linke Themen, aber keine SPD-Themen mehr.
Bezahlbarer Wohnraum ist doch ein riesen Thema, das man sicher nicht allein dadurch löst, dass man keine Flüchtlinge mehr ins Land lässt (oder was war gleich die "klare Position z.B. der AfD dazu?).
Keine befristeten Verträge ohne sachliche Begründung - auch ein großes Thema, dass mehrere Hunderttausend Arbeitnehmer betrifft. Umweltschutz wäre auch etwas, das man gern mal wieder etwas ernsthafter betreiben könnte. Dass hier Klimaziele unter einer ehemaligen Umweltministerin als Kanzlerin nicht geschafft werden, ist doch eigentlich eine Bankrott-Erklärung.
Dass man durchaus zukunftsorientiert handeln kann, hat die SPD doch mit der Agenda 2010 "bewiesen". Nur darf man das halt nicht nur machen, wenn es ums "Wegnehmen" geht, sondern auch gern beim aktiven Gestalten.
Gesundheitswesen und Pflege - in einer immer älter werdenden Gesellschaft vermutlich ein Thema, mit dem man gut punkten könnte.
Wahlverhalten ändert sich ja auch. Was heute für die junge Generation unwichtig ist, wird irgendwann wichtig und umgekehrt.
Martin Schulz? Hätte er sich nach der Wahl nicht so oft vorschnell festgelegt, wäre er halt wirklich ein perfekter Außenminister gewesen. Erprobt in der EU, dem Vernehmen nach recht hoch angesehen, Kontakte im Ausland dürften wohl genug vorhanden sein. Aber man merkt dann doch recht schnell, dass er sich in der nationalen Politik nicht gut ausgekannt hat. Anders kann man sein Verhalten nach der Wahl und auch nach dem Jamaika-Verhandlungsaus nicht erklären. Ein bisschen wie Schröder, der 2005 meinte, er müsse doch Kanzler werden, weil die SPD bei der Wahl im Gegensatz zu den letzten Umfragen noch leicht zugelegt habe (aber immer noch knapp hinter der CDU/CSU war^^), wohingegen die CDU/CSU 5% oder 6% verloren hat.
Und schon damals hat Schröder ja in der Elefantenrunde "ausgeschlossen", dass die SPD auf ein Gesprächsangebot der CDU eingehen würde, in dem am Ende eine CDU-Kanzlerin herauskäme. Wenn die SPD-Kanzlerkandidaten mal lernen würden, am Wahlabend am besten einfach nichts auszuschließen, statt immer so einen Quatsch zu fabrizieren, wäre der SPD ja vllt auch schon geholfen.
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15.02.2018, 16:28 #12gokusan
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Tja die SPD ist nicht mehr das was es mal war Schröder sei Dank, diese Partei wird sich nie mehr erholen.
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15.02.2018, 16:37 #13daywalker2609
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Dazu muss man aber auch sagen, dass die SPD halt in völlig anderen zeit gegründet wurde, die mit der heutigen Zeit sehr schwer zu vergleichen ist. Ebenso reicht es heute nicht mehr nur ein Lager anzusprechen, man muss ja alle Volksschichten ansprechen oder sehe ich das falsch.
Ich denke aber auch die großen beiden Volksparteien brauchen einen radikalen Umbruch. Da müssen mal wieder junge Leute ran, die nicht dem alten Klientel angehören. Nur mit einem radikalen Umbruch könnte die SPD wieder eine größere Rolle spielen.
Und natürlich mit einer besseren Auswahl für die Rolle des Bundeskanzlers. Bei den letzten beiden Wahlen, waren die Kandidaten gelinde gesagt ein absoluter Witz.
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15.02.2018, 17:08 #14AndiBcool
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Naja zu wenig Wohnraum, Umweltschutz, Beschäftigung das sind alles Themen an denen man schon die letzten 8 Jahre etwas hätte machen können aber eben nicht gemacht hat.
Die Agenda 2010 würde ich nun wirklich nicht als positives Beispiel nennen, sie ist mehr der Grund warum viele die SPD nicht mehr wählen.
Denn etwas positives hat sie nun wirklich nicht bewirkt. Viele Probleme wie z.B. schlechte Löhne, Altersarmut, schlechte Arbeitsverhältinisse, kürzung der Rente, Sozialleistungen und Zuschüsse, Hatrz4 sind eher dadurch entstanden.
Wie man so etwas positiv sehen kann, ist mir schleierhaft.
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15.02.2018, 17:41 #15Jonny Knox
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Habe ja von positiv nichts gesagt, oder? Aber die Agenda 2010 ist ja nicht ohne Grund erdacht würden. Man hatte zumindest ein Problem für die zukünftige nft erkannt und wollte rechtzeitig gegensteuern. Ob das nun in allen Belangen besonders gelungen ist, steht zweifelsohne auf einem anderen Blatt. Ebenso, ob man alle von dir genannten Punkte nur und ausschließlich auf die Agenda 2010 zurückführen kann, oder ob diese (und andere) Probleme nicht ohnehin auf uns zugekommen wären, wäre nichts gemacht worden.
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15.02.2018, 23:52 #16gokusan
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16.02.2018, 00:27 #17frable
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Ich verstehe, dass viele Menschen die Agenda 2010 als Zäsur betrachten und heute noch darauf schimpfen. Man darf aber nicht vergessen, dass die Alternativen begrenzt waren. Zur Zeit der Agenda 2010 gab es knapp 5 Millionen Arbeitslose (sicherlich auch bedingt durch die Hartz-Reform) und in Deutschland bestand ein enormer Reformstau. Ohne diese drastischen Reformen ginge es uns heute nachweislich wesentlich schlechter. Die Agenda 2010 mag dem einzelnen vielleicht einiges genommen haben, der Gesellschaft und den deutschen Staat hat sie zukunftsfest gemacht! Deutschland ist in Europa eines der wenigen Länder die finanziell sicher dastehen. Das ist sicherlich sehr sehr verkürzt dargestellt - liegt vor allem daran, dass ich müde bin und nun schlafen gehe . Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass die Agenda 2010 gut und richtig war. Denn gesamtgesellschaftlich betrachtet war es der richtige Schritt und für mich steht der Staat und das Kollektiv im Vordergrund. Ich möchte aber auch nicht leugnen, dass es deutliche Schwächen gibt. Da soll jeder Kritiker recht behalten! Diese auszubessern wäre sicherlich das richtige Wahlkampfthema für die SPD gewesen. Ich respektiere natürlich, dass man dies auch anders sehen kann. Ich teile diese Meinung allerdings nicht - wie ich zuvor deutlich gemacht habe . Ich würde am liebsten einige Passagen aus dem Werk "Der vergessene Wähler" von Manfred Güllner zitieren. Das Kapitel über die Agenda 2010 ist meiner Ansicht nach hervorragend geschrieben und akzentuiert die Problematik der sich die Zeitgenossen stellen mussten sehr genau. Zudem wird deutlich herausgestellt, dass die Gesellschaft und der Staat nach Reformen geächzt haben!
Die Agenda 2010 ist der Grund warum viele die SPD nicht mehr wählen? Das mag sein, weiß ich gerade ehrlich gesagt nicht. Dieser These stehe ich eher skeptisch gegenüber. Sie ist aber einer der Gründe, warum Frau Merkel so lange regieren konnte und die CDU gewählt wurde!
Eines möchte ich noch anmerken: Es gab bestimmt noch einige weitere Reformoptionen als die Agenda 2010! Mir sind zwar aus dem Stegreif keine bekannt, ich bin mir aber sicher das es welche gab. Vor diesem Hintergrund ist es natürlich okay die Agenda 2010 als schlecht zu deklarieren. Kritik allein ist aber zu leicht. Die alternativen würden mich da interessieren - ganz ohne Vorbehalt. Denn bei einer Sache waren und sind sich fast alle einig und zwar, dass etwas geschehen musste.
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16.02.2018, 00:35 #18daywalker2609
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
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16.02.2018, 01:36 #19Freddie Vorhees
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16.02.2018, 08:19 #20mikevonhammer
Der Niedergang der SPD - ja, sind die denn noch zu retten?
Diese Reformen waren seinerzeit dringend notwendig und wurden in einem enormen Kraftakt durchgesetzt. Die SPD hat sich diese Reform aber unter anderem durch ihren eigenen linken Flügel schlechtreden lassen. Schade.....
ARD-Deutschlandtrend Extra: SPD fällt in Umfrage auf 16,0 Prozent |*ZEIT ONLINE
In einer Umfrage von Infratest Dimap für den ARD-Deutschlandtrend extra kommen die Sozialdemokraten nur noch auf 16 Prozent. Das sind zwei Punkte weniger als Anfang Februar. Dass Andrea Nahles als neue Parteivorsitzende das Ruder herumreißen kann, glaubt nur ein Drittel der Befragten, knapp Hälfte traut ihr das nicht zu.
Der Wert ist der schlechteste, den die SPD in einer Umfrage bisher erzielt hat. Sie liegt damit nur noch knapp vor der AfD, die sich um einen Punkt auf 15 Prozent verbesserte. Die Union erreicht im Deutschlandtrend unverändert 33 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und landet bei neun Prozent. Die Linke bleibt stabil bei elf Prozent; die Grünen verbessern sich um zwei Punkte auf 13 Prozent.
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