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09.05.2011, 22:47 #1Jan
Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human contact"
Gerade bin ich auf diesen "Artikel" gestoßen.
Es ist eine Erklärung von Thomas Silverstein, welcher nach 3 Morden (2 an Gefängnisinsassen durch Selbstverteidigung, 1 an einem Gefängniswärter) zu lebenslanger Einzelhaft veruteilt wurde.
Diese Erklärung wurde von ihm nach 28 Jahren vollständiger Isolation geschrieben.
Der Text ist auf Englisch, sollte jedoch für jeden mit minimalen Englischkenntnissen verständlich sein.
(Zur Not: dict.leo.org - Deutsch-Englisches Wörterbuch)
The cell was so small that I could stand in one place and touch both walls simultaneously. The ceiling was so low that I could reach up and touch the hot light fixture.
My bed took up the length of the cell, and there was no other furniture at all…The walls were solid steel and painted all white.
I was permitted to wear underwear, but I was given no other clothing.
Shortly after I arrived, the prison staff began construction on the side pocket cell, adding more bars and other security measures to the cell while I was within it. In order not to be burned by sparks and embers while they welded more iron bars across the cell, I had to lie on my bed and cover myself with a sheet.
It is hard to describe the horror I experienced during this construction process. As they built new walls around me it felt like I was being buried alive. It was terrifying.
During my first year in the side pocket cell I was completely isolated from the outside world and had no way to occupy my time. I was not allowed to have any social visits, telephone privileges, or reading materials except a bible. I was not allowed to have a television, radio, or tape player. I could speak to no one and their was virtually nothing on which to focus my attention.
I was not only isolated, but also disoriented in the side pocket. This was exacerbated by the fact that I wasn’t allowed to have a wristwatch or clock. In addition, the bright, artificial lights remained on in the cell constantly, increasing my disorientation and making it difficult to sleep. Not only were they constantly illuminated, but those lights buzzed incessantly. The buzzing noise was maddening, as there often were no other sounds at all. This may sound like a small thing, but it was my entire world.
Due to the unchanging bright artificial lights and not having a wristwatch or clock, I couldn’t tell if it was day or night. Frequently, I would fall asleep and when I woke up I would not know if I had slept for five minutes or five hours, and would have no idea of what day or time of day it was.
I tried to measure the passing of days by counting food trays. Without being able to keep track of time, though, sometimes I thought the officers had left me and were never coming back. I thought they were gone for days, and I was going to starve. It’s likely they were only gone for a few hours, but I had no way to know.
I was so disoriented in Atlanta that I felt like I was in an episode of the twilight zone. I now know that I was housed there for about four years, but I would have believed it was a decade if that is what I was told. It seemed eternal and endless and immeasurable…
There was no air conditioning or heating in the side pocket cells. During the summer, the heat was unbearable. I would pour water on the ground and lay naked on the floor in an attempt to cool myself…
The only time I was let out of my cell was for outdoor recreation. I was allowed one hour a week of outdoor recreation. I could not see any other inmates or any of the surrounding landscape during outdoor recreation. There was no exercise equipment and nothing to do…
My vision deteriorated in the side pocket, I think due to the constant bright lights, or possibly also because of other aspects of this harsh environment. Everything began to appear blurry and I became sensitive to light, which burned my eyes and gave me headaches.
Nearly all of the time, the officers refused to speak to me. Despite this, I heard people who I believed to be officers whispering into my vents, telling me they hated me and calling me names. To this day, I am not sure if the officers were doing this to me, or if I was starting to lose it and these were hallucinations.
In the side pocket cell, I lost some ability to distinguished what was real. I dreamt I was in prison. When I woke up, I was not sure which was reality and which was a dream.
Der Text selbst ist 64 Seiten lang, unterteilt in Kapitel, benannt nach seinem Aufenthaltsort/Inhaftierungsort.
Wenn ihr euch auf einzelne Teile bezieht, gebt bitte die entsprechende Nummer mit an.
EDIT: Ich war nicht sicher ob das eher in "Ernsthafte Diskussionen" oder "Politik & Gesellschaft" gehört. Falls ein Moderator der Ansicht ist, es passt eher in einen anderen Bereich, so möge er das Thema doch bitte verschieben.
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Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human contact"
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10.05.2011, 03:03 #2Der Schmied von Kochel
AW: Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human conta
Hallo Jan,
aufgrund meines Aufenthaltsortes ist es mir nicht möglich die Quell Website zu öffnen, nicht einmal mit Proxy (was mich der Frage näher bringt, was das für eine Seite ist?!). Ich wollte sicher gehen zu wissen, in welchem Land dies geschah und ob es sich hier evtl. um einen Hoax handelt. Da von Atlanta die Rede ist, gehe ich von den Staaten aus? Zudem, was war der Grund für seine Inhaftierung, schließlich beging er die Morde/Totschläge ja erst als bereits in Haft war.
Prinzipiell würde ich aber sagen, dass an der Geschichte etwas nicht stimmt. Nehmen wir einmal Rudolf Hess. Nach 40+ Jahren in Isolations- und normaler Haft (also besseren Bedingungen) war er geistig völlig verbraucht und lethargisch; von seinen Suizidversuchen gar nicht zu sprechen. Der Text oben ist geschrieben auf einem sehr hohen Niveau, von einem intelligenten Menschen der offenbar im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war/ist. ich stelle einmal die Behauptung auf, das ein Mann der so lange Zeit in Isolationshaft verbrachte nicht in der Lage wäre so etwas zustande zu bringen.
Zur Schuldfrage kann ich im Moment nichts sagen, da ich das Initiierungsverbrechen nicht kenne. Nur so viel, wer einen Wärter (!) und 2 Gefangene - Hauptaugenmerk auf den Beamten - tötet, der brauch sich nicht wundern, wenn er in der JVA nicht mit Samthandschuhen behandelt wird.
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10.05.2011, 10:16 #3Jan
AW: Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human conta
@Fleischfresse
Ich habe das Dokument, zwecks längerer Haltbarkeit, auf meinen eigenen Server kopiert. Warum du keine Zugriff darauf hast weiß ich nicht.
Hier nochmal der Originallink, vielleicht klappt es ja damit.
Ursprünglich inhaftiert wurde er wegen bewaffnetem Raubüberfall.
der brauch sich nicht wundern, wenn er in der JVA nicht mit Samthandschuhen behandelt wird.
Lies den Artikel/Die Erklärung und melde dich dann noch einmal, vielleicht siehst du es dann etwas anders.
P.S.: Hier noch der Originalartikel von solitarywatch.com
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10.05.2011, 10:18 #4Gilligan
AW: Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human conta
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10.05.2011, 12:06 #5deifel
AW: Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human conta
Thomas Silverstein, Mitglied der Aryan Brotherhood.
Er ermordete 2 Mitgefangene, einen da er nicht für ihn arbeiten wollte und den anderen weil er Farbig war.
Er ermordete einen Wärter obwohl er mit Hand und Fussfesseln gefesselt war.
Ich empfehle die Artikel: BBC News | AMERICAS | America's most dangerous prisoner?
BBC News | AMERICAS | America's most dangerous prisoner?
Super Max Case
Und ich empfehle um sich in das Thema einzufühlen, den Film Blood in Blood Out - Verschworen auf Leben und Tod (1993).
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10.05.2011, 12:39 #6DevouringKing
AW: Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human conta
ganz egal wie viele Menschen jemand auf dem gewissen hat. nicht mal Hitler hätte ich in so eine Kammer gesteckt.
Menschen von der Gesellschaft Trennen und so gesehen aussperren oder weg Sperren ok, aber dann bitte in einem Bereich der keiner Folter Ähnlich kommt.
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10.05.2011, 15:47 #7Der Schmied von Kochel
@Jan
O.K. habe mir mittlerweile Zugang verschafft und mach dir keinen Kopf, dass liegt an mir. Wie du bereits angedeutet hast, würde ich womöglich meine Meinung ändern wenn ich den Hintergrund kenne. Was soll ich sagen, ich glaube du hast recht. Bei mir ist es bereits spät, so werde ich eine Nacht darüber schlafen und dann Stellung beziehen.
Also, zunächst einmal ist der Nachname und die Mitgliedschaft in der AB schon grotesk, aber es gab ja auch einen Herrn Goldberg in der Reichskanzlei. Wie auch immer, diese Art der Isolation war m.E. unangebracht; Punkt. Freilich stellt der Mann eine Gefahr für seine Mitmenschen dar, einmal wegen seiner Ideologie die augenscheinlich mit Auslöser für die Gewalttaten war und andererseits aufgrund der niedrigen Hemmschwelle zur Gewalt. Jedoch frage ich mich, ob der Resozialisierungsgedanke in den Staaten mittlerweile völlig abhanden gekommen ist und das Inhaftieren sich nur noch zur Menschen-Verwaltung geändert hat. Die Bedingungen sich hier schwerer als wahrscheinlich gaengig, schließlich hat er sich an einem Vollzugsbeamten vergriffen was seinen Stand bei der Verwaltung nicht einfacher machen wird. Aber gerade hier schwingt ein fader Beigeschmack von Willkür mit.
Was ich nicht herauslesen kann, ist ob er noch im gleichen Knast einsitzt wo er auch den Beamten getötet hat. Sollte dies so sein, ist es unverantwortlich, denn die ehemaligen Kollegen sind somit noch mehr voreingenommen als ohnehin schon. Man stelle sich vor ein ehemaliger Freund des Toten ist der Schließer.
1 Stunde pro Tag hat er die Gelegenheit während des Hofgangs (abgetrennt durch Maschendraht) mit der Außenwelt zu kommunizieren. Das ist nicht viel, allerdings gaengig. Was hier aus dem Rahmen fällt ist die Dauer über die diese Prozedur eingesetzt wird. Ich denke es gibt Mittel und Wege mehr Kontakt zu ermöglichen ohne dabei eine potenzielle Gefahr für Wärter oder Mitgefangene zu generieren. Ich denke da an getrennte Räume, Internet oder banal ein Telefon. Unter Umständen kann man ihm ja durch Aussicht auf solcherlei Vergünstigungen eine Distanzierung zur AB abringen, wobei das wiederum Gefahr von Mitgefangenen für ihn in sich birgt, denn diese Vereinigung ist nicht gerade dafür bekannt bei Aussteigern Kuchen zum Abschied zu verteilen.
So oder so, sein leben ist versaut und verschenkt und so hart es ist, er ist selber daran schuld.
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12.05.2011, 09:35 #8deifel
AW: Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human conta
Mord im Marion Federal Prison
Inhaftierung in Leavenworth
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12.05.2011, 15:12 #9Jan
AW: Der Fall Thomas Silverstein: 28 Jahre Einzelhaft - "no human conta
Er schreibt übrigens das er nicht mehr Mitglied der AB ist. Ob das nun der Wahrheit entspricht, kann natürlich niemand genau sagen.
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