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Thema: Depression

  1. #1
    Knollo Knollo ist offline
    Avatar von Knollo

    Depression

    Kurz in einem Satz formuliert sagt Wiki:
    "Die Depression ist eine psychische Störung mit Zuständen psychischer Niedergeschlagenheit als Leitsymptom."

    Die Depression ist eine weit verbreitete Psychische Krankheit die in unserer Gesellschaft mittlerweile immer mehr Beachtung findet, gerne aber auch verschwiegen oder gar nicht erkannt und gesehen wird. Die Behandlung dieser Krankheit kann, je nach Arzt, Diagnose und Verlauf, durch Anti-Depressiva oder aber durch Psychotherapie erfolgen. Aber Erfolgsgarantie gibt es allerdings nicht.
    Es gibt unterschiedliche Formen und Symptome der Depression die in manchen Fällen auch mit dem Tod durch Freitod enden kann. In den meisten Fällen leiden auch die Familie und Freunde unter den Beschwerden und das soziale Umfeld wendet sich nicht selten ab von einem, was der Krankheit noch mehr Nährstoff gibt.

    Ein besonderer Punkt bei den Depressionen sind die Gefühle des erkrankten. Lustlosigkeit, Hilflos, Sinnlos, Schwermütig, das fehlen von Glücksgefühle, Antriebslosigkeit, (Selbst)hass, sich Nutzlos und falsch fühlen, Lethargie bis hin zu suizidalen Gedanken sind nur einige der Gefühle, die häufig vorkommen können.

    Auf das Thema bin ich gekommen als ich diesen Bild-Band auf Stern Online gesehen habe. Dort werden einige der Empfindungen von Depression in Bildern gezeigt und erklärt. Ich finde das haben die Fotografen sehr gut eingefangen und möchte es euch nicht vorenthalten. Gleichzeitig möchte ich hier ein Thema schaffen, wo wir über das Thema und unseren Erfahrungen sprechen können. Schließlich ist dies ein Gesellschaftliches Thema und gehört eindeutig in das "Politik und Gesellschafts-Forum". Also fühlt euch frei euch zu dem Thema zu äußern.


    Habt ihr schon Erfahrungen mit der Krankheit gemacht, sei es selbst oder durch Freunde und Bekannte?
    Wie seid ihr damit umgegangen?
    Welche Maßnahmen können eurer Meinung nach helfen? Wie sollte man mit einem erkrankten umgehen?

    Ich bin gespannt auf eure Einträge und werde mich selbst dazu später äußern.

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    Depression

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #2
    Eisuke261990 Eisuke261990 ist offline
    Avatar von Eisuke261990

    AW: Depression

    Hab in meinem Freundeskreis 3 Leute, die unter Depressionen leiden.
    Mit sowas umzugehen ist nicht immer einfach. Manchmal vergisst man sogar, dass sie Depressionen haben und denkt erst wieder daran, wenn man merkt, dass etwas los ist.
    Man versucht natürlich immer das bestmögliche zu machen und den Leuten nicht noch unnötig Steine in den Weg zu legen, andererseits gelingt einem dies einfach nicht immer und durch andere Einflüsse, die man nicht kontrollieren kann, wirds auch nicht einfacher.

  4. #3
    Xastor Xastor ist offline
    Avatar von Xastor

    AW: Depression

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Auf das Thema bin ich gekommen als ich diesen Bild-Band auf Stern Online gesehen habe. Dort werden einige der Empfindungen von Depression in Bildern gezeigt und erklärt. Ich finde das haben die Fotografen sehr gut eingefangen und möchte es euch nicht vorenthalten.
    Link funzt bei mir nicht

    Habt ihr schon Erfahrungen mit der Krankheit gemacht, sei es selbst oder durch Freunde und Bekannte?
    Wie seid ihr damit umgegangen?
    Welche Maßnahmen können eurer Meinung nach helfen? Wie sollte man mit einem erkrankten umgehen?
    Ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass 95% aller User hier schon mind 1 Mal mit der Depression zu kämpfen haben/hatten (auch wenn viele nicht zugeben wûrden). Fakt ist, dass es keine richtige Heilung gibt. Denn es hängt vieles mit dem Selbstbewusstsein eines Menschen zusammen. Damit man dagegen kämpfen kann, muss ein Mensch sich erst "sicher" fûhlen.

    Ich hatte frûher, während der Schulzeit dieses Problem gehabt da ich kaum bis gar keine Freunde hatte. Sprich: Wurde gemobbt. Das Witzige daran war: Mich hats nicht ausgemacht gemobbt zu werden und daher liessen sie mich in Ruhe. Das Problem war eher, dass kaum einer mit mir zu tun haben wollte und darunter litt ich eine Zeit lang.

    Irgendwann war es mir latte geworden und ich konzentrierte mich auf andere Sachen. Das hat auch immer geklappt

    Wie man damit umgeht?! Schwierig, weil es kommt drauf an, ob man sich helfen lassen mõchte. Denn wie du schon sagtest die meisten verschweigen es depressiv zu sein. Vielleicht sollte man immer die Person, bei denen man merkt die Depressionen haben, zunächst mit einem Gespräch anzufangen.

  5. #4
    Cao Cao

    AW: Depression

    Ich denke jeder ist mal einer Form von Depression verfallen. Liebeskummer z.B gehört auch zur Kathegorie: Depression. Ich selbst habe in meiner Vergangenheit auch ein paar Deprie-Phasen, die teilweise schon recht heftig waren. Ich habe mich dann aber wieder gefangen. Manische Depressionen hingegen sind nicht so einfach mehr "auszukurieren"

  6. #5
    Eisuke261990 Eisuke261990 ist offline
    Avatar von Eisuke261990

    AW: Depression

    Liebeskummer ist für mich aber kaum was mit der Krankheit Depression zu tun und auch Phasen in denen man mal "nicht gut drauf ist" hat für mich nichts mit Depressionen zu tun. Depression ist für mich, wenn jemand über Jahre hinweg seelisch und psychisch am Ende ist.

  7. #6
    Cao Cao

    AW: Depression

    Zitat Eisuke261990 Beitrag anzeigen
    Liebeskummer ist für mich aber kaum was mit der Krankheit Depression zu tun und auch Phasen in denen man mal "nicht gut drauf ist" hat für mich nichts mit Depressionen zu tun. Depression ist für mich, wenn jemand über Jahre hinweg seelisch und psychisch am Ende ist.
    Depression ist eigentlich ein Oberbegriff. Depression teilt sich in bis her bekannten 5 Klassifizierungen auf. Eine Depression kann kurzzeitig sein, aber auch chronisch. Eine Depression kann chronisch werden, wenn man sich nicht mehr fängt, oder Hilfe beansprucht.

    Zu den Kathegorien:

    Anaklitische Depression

    Eine Sonderform der Depression ist die anaklitische Depression (Anaklise = Abhängigkeit von einer anderen Person) bei Babys und Kindern, wenn diese allein gelassen oder vernachlässigt werden. Die anaklitische Depression äußert sich durch Weinen, Jammern, anhaltendes Schreien und Anklammern und kann in psychischen Hospitalismus übergehen.
    Somatisierte Depression

    Die somatisierte (≠somatische) Depression (auch maskierte bzw. larvierte Depression genannt) ist eine Depression, bei der körperliche Beschwerden das Krankheitsbild prägen. Die depressive Symptomatik bleibt unterschwellig. Beschwerdeschilderungen sind Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Beklemmungen in der Brustregion, Schwindelempfindungen und vieles mehr. Die unterschiedlichsten körperlichen Empfindungen können „Präsentiersymptome“ einer Depression werden. Die Häufigkeit der maskierten Depression in der Hausarztpraxis kann bis 14 % betragen (jeder siebte Patient).[30][31]
    Organische Depression

    Organische Depression nennt man depressive Symptome, die durch eine körperliche Erkrankung hervorgerufen werden (z. B. durch eine Hypothyreose), durch Schilddrüsenfunktionsstörungen, Hypophysen- oder Nebennierenerkrankungen oder Frontalhirnsyndrom. Nicht zur organischen Depression zählen Depressionen im Gefolge von hormonellen Umstellungen, z. B. nach der Schwangerschaft oder in der Pubertät.
    Agitierte Depression

    Die zur depressiven Symptomatik gehörende innere Unruhe kann gelegentlich so gesteigert sein, dass eine Erscheinungsform entsteht, die agitierte Depression genannt wird. Der Patient wird getrieben von einem rastlosen Bewegungsdrang, der ins Leere läuft. Zielgerichtete Tätigkeiten sind nicht mehr möglich. Der Kranke läuft umher, kann nicht still sitzen und kann auch Arme und Hände nicht still halten, was häufig mit Händeringen und Nesteln einhergeht. Auch das Mitteilungsbedürfnis ist gesteigert und führt zu ständigem, einförmigen Jammern und Klagen. Die agitierte Depression tritt bei älteren Menschen vergleichsweise häufiger auf als in jüngerem und mittlerem Alter.
    Atypische Depression

    „Atypisch“ bezieht sich dabei auf die Abgrenzung zur endogenen Depression und nicht auf die Häufigkeit dieses Erscheinungsbildes einer Depression. Etwa 15–40 % aller depressiven Störungen sind „atypische Depressionen“. In einer aktuellen Studie aus Deutschland betrug der Anteil atypischer Depressionen 15,3 %. Patienten mit atypischer Depression hatten im Vergleich zu den anderen depressiven Patienten eine höhere Wahrscheinlichkeit, an somatischen Angstsymptomen, somatischen Symptomen, Schuldgedanken, Libidostörungen, Depersonalisation und Misstrauen zu leiden.[32]
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Depress...edliche_Formen

  8. #7
    Knollo Knollo ist offline
    Avatar von Knollo

    AW: Depression

    Zitat Xastor Beitrag anzeigen
    Link funzt bei mir nicht
    Entschuldige, habe ich korrigiert.
    Hier der Link: Eine Krankheit in Bildern: Wie sich Depressionen anfühlen - Fotografie | STERN.DE


    Die Messlatte für Depressionen festzulegen ist schwierig und viel zu schnell Urteilen Leute gerne und sprechen von einer Depression. Noch schlimmer trifft es da das Thema Burnout, was nicht selten mit dieser Krankheit zusammen verläuft, wo Leute sich dies oft selber diagnostizieren. Schon relativ früh in diesem Thema merken wir die Problematik der Grenze. Siehe ...
    Zitat Xastor Beitrag anzeigen
    Ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass 95% aller User hier schon mind 1 Mal mit der Depression zu kämpfen haben/hatten (auch wenn viele nicht zugeben wûrden).
    ... und hier ...
    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Ich denke jeder ist mal einer Form von Depression verfallen. Liebeskummer z.B gehört auch zur Kathegorie: Depression.
    Doch meiner Meinung nach passend diese Punkte absolut. Man darf hier "Deprimiert" mit "Depressiv" nicht verwechseln. Es gibt genügend Phasen im Leben, wo man Deprimiert ist und auch viele der depressiven Stichpunkte in kleiner Form empfindet. Doch die Depression geht weit darüber hinaus, hält länger an und sorgt auch auf Dauer für ein solch tiefliegendes Gefühl.

    Zitat Xastor Beitrag anzeigen
    Ich hatte frûher, während der Schulzeit dieses Problem gehabt da ich kaum bis gar keine Freunde hatte. Sprich: Wurde gemobbt. Das Witzige daran war: Mich hats nicht ausgemacht gemobbt zu werden und daher liessen sie mich in Ruhe. Das Problem war eher, dass kaum einer mit mir zu tun haben wollte und darunter litt ich eine Zeit lang.
    Derartige soziale Probleme können der Auslöser für eine spätere Depression sein. Aber wenn ich deinen Beitrag so einschätze, dann hat das noch nicht unbedingt etwas mit Depressionen zu tun. Auch ich wurde in der frühen Schulzeit stark gemobbt, war ausgegrenzt und hatte keinerlei soziale Probleme. Dennoch gab es Dinge im Leben die mir Spaß gemacht haben, worüber ich mich freuen konnte und wo man diese akuten Themen vergessen konnte. Eben weil diese Probleme, wie das Mobben, Akut waren und nur während der Aktualität leiden lassen.


    Meine ersten Erfahrungen habe ich ebenfalls in der Familie gemacht und da einiges erlebt. Jedoch war es nie etwas, das ich so in der Form mitbekommen habe. Meine Mutter selber geht schon seit Jahrzehnten in Therapie und bekommt Anti-Depressiva, Mittel gegen Angstzustände und so weiter. Das war für mich alles normal und so wirklich konnte ich mich da auch nie hinein versetzen. Vor allem deshalb nicht, weil ich der Meinung bin das viele der Probleme auf eigenes Fehlverhalten hindeuten.
    Doch erst als ich selber irgendwann mit diesen Probleme zu kämpfen hatte, da habe ich mit meiner Mutter darüber gesprochen, mir Hilfe geholt, ne Weile Anti-Depressiva bekommen und mich später für eine Gesprächs- und Verhaltenstherapie entschieden.

    Auslöser sind meisten private und soziale Dinge, die einen runter ziehen. Wenn die Probleme fort sind und man wieder zufrieden leben kann, dann ist es in Ordnung und sicherlich keine Depression. Doch bei mir hat es nicht mehr aufgehört. Irgendwann hatte ich den Sinn zu Leben verloren, ich wusste nicht wofür ich leben sollte, ich konnte nichts mehr empfinden (außer Strauer, Schwermut und ähnliches) und hatte auch keinerlei Freude mehr. Der Tag war nur noch ein reiner Kreislauf, man ist aufgestanden weil es die Logik von einem Verlangt und Geld verdient werden muss. Nach der Arbeit ging es direkt wieder ins Bett und man hat die Decke angestarrt.... bis man eingeschlafen ist oder eben der Wecker geklingelt hat. Es fehlte jeglicher Antrieb. Unternehmungen mit Freunden sind immer weniger geworden. Wenn man diese Dinge gemacht hat, dann nur weil sie einem "früher" Spaß gemacht haben. Man macht Sie nicht weil sie Spaß machen, sondern weil man sich erinnert das es mal Spaß gemacht hat. Aber wie es sich noch anfühlt, das weiß man nicht mehr. Diese Phasen können dann so extrem intensiv sein. Und wenn man dann noch Manisch ist, dann gibt es Phasen wo man eine Aktivität an den Mann legt, als könnte man Bäume ausreißen. Man macht so extrem viel und ist kurz darauf wieder so schlapp, das man nichts mehr macht.

    Für Außenstehende ist das nicht nachvollziehbar. Wenn man ihnen davon erzählt, dann können Sie zuhören es aber nicht verstehen. Das geht nicht, auch nicht mit ausreichend Empathie. Und da man auch nicht immer gute Miene zum bösen Spiel machen kann, wendet sich ein jeder von einem ab. Wer will auch einen Trauerklos mit auf der Party haben? ("Lache und die ganze Welt lacht mit dir, weine und du weinst alleine")
    Nach dieser langen Phase war mir nur noch ein Mensch im Leben geblieben. Ein bester Freund, der mich auch in dieser Zeit so genommen hat, wie ich gewesen bin. Der einfach zugehört hat. Ohne wenn und aber. Der es akzeptiert hat wenn ich auf etwas keine Lust hatte, es hingenommen hat wenn ich unerträglich war und mir in den ***** getreten hat, wenn und unfair wurde. Er ist da wohl der einzige der alles richtig gemacht hat ohne zu wissen, was er da macht, einfach weil er war wie er war. Ich denke das diese Person eine der wichtigsten Stützen war und kann nur jedem anderen Wünschen so eine Stütze zu haben.

    Ein Thema, das vermutlich viele andere Depressive auch habe, ist der Messerscharfe Verstand. In der Zeit wo man Depressiv ist bekomme ich immer einen Messerscharfen Verstand. Auch sehr Kreativ werde ich teilweise. Doch bezieht sich dieser Verstand nur auf das negativste überhaupt. Auf einmal fallen mir Dinge an Menschen auf, die ich zu kritisieren habe, die mir vorher egal wären weil sie nie aufgefallen sind. So habe ich Leute für Fehlverhalten kritisiert, die auch wirklich existent waren, wo es keine Argumentation gegen gab. Weil ich in dem Moment einfach recht hatte. Mit dem Verstand, so hat man das Gefühl, könnte man jeden Prozess vor Gericht gewinnen. Nur wenden sich besagte Menschen in dieser Phase natürlich erst recht ab... sofern Sie die Möglichkeit haben, falls man es nicht schon selber gemacht hat. Und das ist dann der nächste Punkt. Irgendwann schlägt man alles ab, schmeißt alles über den Haufen und fängt an alles abzustoßen bis man so tief ist - das einen nur noch der Gedanke oben hält - das man nicht mehr tiefer kann. Und selbst das geht, wie man immer wieder bemerken wird.

    Heute kann ich sagen das ich die schlimmste Zeit hinter mir habe. Doch jedes mal wenn sich etwas gravierendes ändert, dann kann es wieder richtig fies werden. Das zeigt mir das ich vielleicht immer mit dieser Krankheit zu kämpfen habe. Damit muss ich lernen zu leben. Aber vor allem muss ich lernen das Leben zu "leben". Und das ist schwierig als man denkt. Aber es geht. Nur muss man sich auch die Zeit lassen.

    In dem Sinne: Habe ich wieder viel geschwulzt geschrieben, passt scho

    Edit:
    Es darf natürlich jeder gerne Fragen stellen. Ich habe kein Problem offen über alles zu sprechen und hatte das auch noch nie. Und wenn ich vielleicht auch jemanden helfen kann, der Rat sucht, nur zu.

  9. #8
    Cao Cao

    AW: Depression

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Doch meiner Meinung nach passend diese Punkte absolut. Man darf hier "Deprimiert" mit "Depressiv" nicht verwechseln. Es gibt genügend Phasen im Leben, wo man Deprimiert ist und auch viele der depressiven Stichpunkte in kleiner Form empfindet. Doch die Depression geht weit darüber hinaus, hält länger an und sorgt auch auf Dauer für ein solch tiefliegendes Gefühl.
    Das eine führt unweigerlich zum anderen, wenn man sich zu sehr in einer Sache vertieft. Und Liebeskummer geht nicht von ein auf den anderen Tag weg. Es haben sich sogar schon viele das Leben genommen. Eine Depression ensteht immer aus einen kleinen Funken Deprimierung. Jetzt wäre die Frage aber auch interessant, ob ein Pessimist z.B auch depressiv ist.

  10. #9
    Valen Valen ist offline
    Avatar von Valen

    AW: Depression

    Depression kenne ich eigentlich bisher nur durch Benkannte und Freunde die dieses Problem hatten und immer noch haben, einige haben auch Selbstverletzendes Verhalten gezeigt oder versucht sich umzubringen, zum Glück haben sie es nicht geschafft und sind immer noch am leben. Es kamen deshalb auch schon öfters dumme Sprüche von anderen Leuten. Da solche Dinge auf ziemliche Ablehnung in der Gesellschaft stoßen. Aber eine Sache die ich nicht verstehen kann ist der Versuch des Freitodes. Auch wenn das Leben nicht lebenswert erscheint und man in einem tiefen Loch ist, so hat doch jeder Mensch eine oder mehrere Personen die einem sehr viel bedeuten und auch Leute die in schweren Zeiten zu einem stehen. Wenn man nun Selbstmord begeht, dann läuft man ja in gewisser Weise vor seinen Problemen davon und lässt auch seine Angehörigen alleine. Und wenn man nahestehende Personen hat die sich um einen kümmern, dann kann man gemeinsam auch die schlimmsten Zeiten durchstehen, ist zumindest meine Meinung.

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Jetzt wäre die Frage aber auch interessant, ob ein Pessimist z.B auch depressiv ist.
    Was deffinierst du als Pessimist? Ich gehe eigentlich immer vom schlimmsten aus, aber deshalb sehe ich mich nicht als Pessimist.

  11. #10
    Cinnalemon

    AW: Depression

    @Cao Cao

    Vielen Dank für den von dir zitierten Text, nun muss ich nämlich keinen ganzen, sondern nur einen halben Roman schreiben. Wie man sehr gut lesen kann, sind solche "psychische Krankheiten" nicht immer den Ursache einer seelischen Belastung, sondern können auch mit der Persönlichkeit eines Menschen weniger zu tun haben als man denkt. Seelisches Leiden oder Verhaltensstörungen werden nicht nur von gesundheitlichen Problemen verursacht, weil der Mensch sich dadurch in eine depressive Lage versetzt, sondern auch entstehen solche psychologischen negativen Eigenschaften erst ohne zu wissen durch bestimmte Erkrankungen im Organismus. Jemand, der selbst schwer dauerpressiv ist, muss demnach nicht unbedingt in der Vergangenheit oder Gegenwart schlimme private Probleme / Stress / Trauma / Liebeskummer usw. erlitten haben, sondern kann an einer Erkrankung leiden, die die Persönlichkeit eines Menschen ändert. Doch das ist leider häufiger der Fall als viele Laien glauben, gerade außerhalb der Depression leiden auch viele Menschen an Antriebslosigkeit, neigen zu Aggressionen, haben Angstzustände, sind in ihrer Intelligenz eingeschränkt usw... und das ohne es selber überhaupt zu sein. Man sagt immer : "das geistige Wohlbefinden beeinflusst unsere Gesundheit" - ja das stimmt völlig, vor allem in heutiger Zeit nimmt die Medizin sehr starken Rücksicht darauf, ob es zwischen Erkrankungen und seelischen Belastungen Zusammenhänge gibt. Doch was irgendwie selbst von Ärzten(dabei beziehe ich mich auf viele Ärzte meines Landkreises) gerne vergessen wird, ist, dass es auch genau umgekehrt sein kann - also dass auch ein Patient, der immer schlecht gelaunt ist, bei vielen Dingen untalentiert ist und ein "komisches Verhalten" aufweist, gar nichts dafür kann. Besonders Einschränkungen in der Leistung (sei es Schule/Studium, Arbeit, oder auch Hobbies) werden deutlich von bestimmten körperlichen Problemen (sogar auch nur von funktionell bedingten Störungen) negativ beeinflusst. Ein Mensch der im Grunde glücklich und lebensfroh wäre, der eigentlich sehr begabt und geistig topfit wäre, kann dennoch sogar ohne es zu wissen grundlos für längere Zeit (bis die Erkrankung geheilt wird) ziemlich mies gelaunt sein und sich immer schwach fühlen.

    Bei einer richtigen Depression ist es nicht so ganz unterschiedlich. Und ich benötige auch keine Recherchen darüber, denn genau das selbe musste ich als Kind auch durchmachen. Ich wurde ab der 7.Klasse immer mehr und mehr depressiver, müder, lustloser, benommener - ich hatte mich elend gefühlt und spätestens ab der 8.ten Klasse hatte ich in meinem Leben keinen Sinn mehr gesehen - und dies völlig grundlos, es gab absolut keinen Grund für solche Empfindungen. Meine Noten gingen aber so was von in den Keller und ich lag nur auf dem Sofa. Ich wurde immer als faulen dummen Schwänzer angesehen, dies führte mich dann dazu endlich mal zu den Ärzten zu gehen und nachzufragen was da mit mir los sei, weil ich mich einfach nicht selber erkannte, ich hatte sogar Wutanfälle und konnte mich kaum beherrschen. Ich sage euch, mindestens 5 Ärzte warfen mir vor, es würde alles nur mit privaten Problemen und meiner Pupertät zusammenhängen. Ich versicherte den Ärzten, dass es mir im Leben gut geht und ich keine Sorgen hätte - doch wer glaubt schon einem depressiven Kind ?. Irgendwann stellte mich meine Tante ihrem Arzt vor und er hatte den Verdacht auf Stoffelwechselerkrankungen und Hormonstörungen, also nahm er mir Blut ab. Tataa, ich habe die Schilddrüsenunterfunktion. Nach nur 5-6 Wochen, als ich mit den Medikamenten anfing, glaubte ich nicht was geschah : ich änderte mich in jedem Punkt, ich war wieder der alte, mein charakteristischen Eigenschaften hatten sich wieder geändert und das wichtigste : meine sehr schlimme Depression war wirklich wie von heute auf Morgen einfach mal so verschwunden. Dies hier erzähle ich nicht weil ich gerade Langeweile habe, sondern ich tue dies, um andere Leute - die sich allgemein immer sehr unwohl fühlen - dazu zu bewegen, mal jedes Jahr sich gründlich vom Arzt zu untersuchen. Leider reichen ab und zu normale Untersuchen nicht für alle Krankheitsbilder aus, das ist das blöde an der ganzen Sache.

    Ich möchte aber noch kurz auf die seelisch bedingten Depressionen kommen : Ich bin auch der Meinung, dass dieses Problem noch zu sehr unterschätzt wird. Schließlich ist Depression nicht mit der gewöhnlichen schlechten Laune zu vergleichen, sondern sie ist eine ernsthafte Krankheit, die ohne Hilfe/Heilung das komplette Leben eines Menschen zerstören kann. Ich finde jeder Mensch auf Erden ist empfindlich und keiner Immun. Wer meint, er wird in seinem Leben niemals depressiv weil er einen starken Charakter hätte, der ist für mich ein schlechter Vorhersager. Wie intensiv man sich von einer Depression ansteckt und wie lange sie anhält hängt zwar von der eigenen Stärke ab und wie sehr man sich Helfen lässt, doch ich denke dass selbst der maskulinste, härteste Kerl der Welt unter schlimmen Depressionen leiden könnte. Leider trauen sich die meisten gar nicht erst zuzugeben, sie würden darunter leiden - und dafür können diese Verheimlicher auch gar nichts, denn die blöde Gesellschaft grenzt solche Leute ja gerne aus. Ist man sehr depressiv und wird es einem angemerkt, wird man von vielen blöd und komisch angeschaut/behandelt. Manche Menschen finden es auch ernsthaft tabu, wenn jemand über sein Kummer und seine Probleme reden möchte und diese Person wird dann zu einem Außenseiter. Gerade bei Männern ist es schwierig zuzugeben, man würde unter Depressionen leiden, schließlich möchte man sich nicht als ein "Schwächling" präsentieren. Doch für mich ist dies der genaue Gegenteil : ein Mann (oder Frau), der den Mut und die Kraft hat, zuzugeben, er hätte solche Probleme, ist in meinen Augen nicht schwach, sondern hat einen bemerkenswerten Charakter. In Asien ist es besonders schlimm, da ja Depressionen dort am effektivsten sind und viel häufiger zu Selbstmord führen als irgendwo anders auf der Welt. Das hat nicht nur den Grund, dass die Menschen in Asien generell ein schlechteres Leben führen, sondern auch, weil in einigen asiatischen Ländern man bei einer Depression oder anderen großen Problemen die Leute extremer ausgegrenzt werden als hier. Jeder dauer-depressive Mensch oder akut-depressive Patient sollte wenigstens versuchen sich davon befreien, ein Leben der aus Depressionen besteht ist kein Leben, sondern ein pures Leiden. Schließlich sind das keine harmlosen Stimmungsschwankungen, all die, die wissen wie schmerzvoll sich eine Depression anfühlt, dem muss ich das natürlich auch nicht erklären, doch mein Beitrag gilt denen, die selbst in heutiger Zeit ein falsches Bild von dieser Krankheit haben.

    Egal weshalb hier einige an richtigen Depressionen leiden, ich wünsche euch allen eine Genesung. Blickt in die Zukunft, lenkt euch ab, redet mit euren engsten Freunden & Familien oder Psychologen. Jemand der euch nicht zuhören will, gehört nicht zu euch. Wenn ihr euch depressiv fühlt ohne die Ursache zu kennen, geht zum Arzt. Doch tut was, lasst euch von dem Mist nicht zerstören - und wenn es mal nichts bringt, dann denkt darüber nach was euch im Leben noch Wert ist und beschäftigt euch mit diesen, statt in Gedanken nur an schreckliche Momente zu denken und euch selber fertig zu machen. Anti-depressiva ? weiß ja nicht so recht, die Nebenwirkungen können mehr Schäden anrichten, als man depressiv ist.....

  12. #11
    Lositnot Lositnot ist offline
    Avatar von Lositnot

    AW: Depression

    Ich hatte eigentlich noch nie wirklich Depressionen. Habe früher mal die Schule gewechselt und als ich ankam, haben die Leute versucht mich in den 2 Wochen zu mobben. War aber keine Depri-Phase, da ich den Spieß ganz schnell umgedreht hab und die Leute runtergemacht hab, die mich oder andere belästigt haben. Glücklicherweise konnte ich das viel besser als sie und so fand ich dann Unterstützung von allen anderen Eine Depri-Phase war es also nicht, ganz im Gegenteil.

    Ich bin eigentlich nie wirklich depressiv. Selbst wenn ich mal schlechte Laune hab, hält das nichtmal einen Tag lang an. Ich bin eigentlich so gut wie immer gut drauf, und wenn nicht, dann sorge ich dafür. Viele Leute in meinem Freundeskreis sind aber auch das komplette Gegenteil von mir, sie haben die ganze Zeit ohne erkennbaren Grund schlechte Laune, haben oft einen Hass auf alles mögliche, klagen über jede Kleinigkeit rum. Aber das ist nicht dauerhaft.

  13. #12
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Depression

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Aber vor allem muss ich lernen das Leben zu "leben". Und das ist schwierig als man denkt. Aber es geht. Nur muss man sich auch die Zeit lassen.
    Ich habe gerade Lust, hierzu mal meine Meinung aufzuschreiben:
    Lernen zu leben muss man nur, wenn man wahrhaft Wert darauf legt, zu leben (im Sinne von aktiv sein, viel erleben, immer etwas Neues in Erfahrung bringen, Freundschaften schließen etc.).
    Wenn man ein Mensch ist, der nach soetwas strebt, ist es natürlich sehr schade, wenn man durch Depressionen davon abgehalten wird. Aber es soll ja auch Menschen geben, denen ein ruhiges und beständiges Leben besser gefällt, als die Teilnahme am verlogenen gesellschaftlichen Rollenspiel in all seinen facettenreichen Ausprägungen.

  14. #13
    Calc Calc ist offline
    Avatar von Calc

    AW: Depression

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Aber es soll ja auch Menschen geben, denen ein ruhiges und beständiges Leben besser gefällt, als die Teilnahme am verlogenen gesellschaftlichen Rollenspiel in all seinen facettenreichen Ausprägungen.
    Man lebt nicht nur, wenn man immer auf der Suche nach dem nächsten "Kick" und Kontakt ist. Das schließt sich nicht aus. Ich lebe bei allem, was ich tue - und selbst wenn ich nur Kamin Knistern und dabei Musik genieße. Aber ich glaube, du willst nur Kontra zum Ausdruck bringen ...

  15. #14
    Cao Cao

    AW: Depression

    Zitat Valen Beitrag anzeigen

    Was deffinierst du als Pessimist? Ich gehe eigentlich immer vom schlimmsten aus, aber deshalb sehe ich mich nicht als Pessimist.
    Jemand der alles schwarz sieht. Ich frage mich nun ob ein Pessimist, automatisch auch ein depressiver Mensch ist. Oder ist es ein Mensch, der sich mit den Grautönen abgefunden hat?

  16. #15
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    AW: Depression

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Jemand der alles schwarz sieht. Ich frage mich nun ob ein Pessimist, automatisch auch ein depressiver Mensch ist.
    Nein, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Pessimismus ist eine Einstellung, Depression eine Erkrankung.

  17. #16
    Cao Cao

    AW: Depression

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Nein, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Pessimismus ist eine Einstellung, Depression eine Erkrankung.
    Ist mir bewusst, aber die Frage war auch ob auf diese Einstellung eine Depression evtl. zurückzuführen ist. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das ein durchweg miesepetriger Mensch "glücklich" ist.

  18. #17
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    AW: Depression

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Ist mir bewusst, aber die Frage war auch ob auf diese Einstellung eine Depression evtl. zurückzuführen ist. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das ein durchweg miesepetriger Mensch "glücklich" ist.
    Denke ich nicht. Es gibt sehr viele Menschen, die miesepetrig und pessimistisch eingestellt sind, aber trotzdem mit ihrem Leben zurechtkommen. Eine negative Grundgesinnung kann man nicht mit einer depressiven Erkrankung vergleichen.

  19. #18
    MenocidiX MenocidiX ist offline
    Avatar von MenocidiX

    AW: Depression

    Zitat Cao Cao Beitrag anzeigen
    Ist mir bewusst, aber die Frage war auch ob auf diese Einstellung eine Depression evtl. zurückzuführen ist. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das ein durchweg miesepetriger Mensch "glücklich" ist.
    Das sind zwei Paar Schuhe, auf die Sätze kann man eigentlich nur seperat eingehen. Eine solche Einstellung kann selbstverständlich zur Depression und weiter führen. Auf der anderen Seite gibt es aber tatsächlich glückliche Miesepeter. Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Kommt natürlich wieder drauf an wie man 'glücklich sein' auslegt.

    In meiner Welt z.B. ist alles wunderbar, soweit wie möglich. Guck ich mir die Welt draußen an, kotz ich ab und zeig das auch sehr intensiv, sodass das fremde Volk mich als Miesepeter beschreiben würde. Das beeinflusst meine Welt aber nicht, insofern bin ich mit meinem geschaffenen Leben im Reinen und häng auch dran, ergo bin ich glücklich.

  20. #19
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    AW: Depression

    Ich "oute" mich dann auch mal, denn ich kann diese Erkrankung seit gut 9 Jahren nun meinen "ständigen Begleiter" nennen...
    Vorher kerngesund gewesen und nie Ansätze einer solchen Depression gehabt. Bei mir kam das ganze eher schleichend, mündete letztlich aber in einem schweren Trauma, das mir wohl den "Todesstoß" verpasst hat. Da ich ein sehr introvertierter Mensch bin und mein Empfinden eher gegen mich selbst richte als gegen andere, blieb mein Zustand längere Zeit unbemerkt. Ich hab das in mich hineingefressen, bis es sich letztlich sogar körperlich bemerkbar machte.
    Ich habe in diesem Zeitraum bis heute alle nur erdenktlichen Stufen mitgemacht, von der kleinen Episode bis hin zum absoluten Tiefpunkt, bei dem man sich nur noch innerlich tot fühlt und bei dem einem alles egal ist. Auch habe ich so meine Erfahrungen gemacht, was Therapie, Prävention und Medikation angeht. Da ich damals noch unmündig und völlig unerfahren auf dem Gebiet war, habe ich leider eine ganze Bandbreite an Medikamenten, von Fluoxetin über Mirtrazapin und leider auch Cipralex durchmachen dürfen. Mal ganz abgesehen von den Nebenwirkungen, habe ich keine wirksame Verbesserung gespürt. Die meisten Medikamente bewirken, dass man schneller müde wird, damit man abends nicht so viel grübelt oder dass man einen kleinen Glücksrausch am Tag erlebt, durch den der Fall eigentlich nur noch tiefer ist. Mag sein, dass ich einfach die "Falsche" für so eine Medikation war, da meine Erkrankung vor allem aus traumatischen Erfahrungen resultiert. Das ist bei jedem wohl individuell. Die Ärzte haben damals leider sehr viel an mir "herumgedoktort" und damit mehr kaputt gemacht als geholfen. Es gab aber auch Momente, in denen ich nach Medikamenten gebettelt hätte, um dieses unerträgliche Gefühl des Existierens nicht erleben zu müssen. Ich finde, das beschreibt es ganz gut, man erträgt sich selbst und sein Dasein nicht mehr. Man muss wissen, dass rationales Denken in so einem Zustand oftmals nicht möglich ist, daher ist das Verhalten depressiver Menschen für nicht Betroffene auch so schwer nachvollziehbar.

    Wenn ich hier lese (und auch im echten Leben immer wieder höre), dass jeder mal eine Depression erlebt, kann ich nur lächeln und den Betroffenen wünschen, dass sie niemals selbst tatsächlichen daran erkranken werden. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man eine schwierige Phase durchmacht und stark deprimiert ist oder ob man sich dauerhaft mit dieser Krankheit herumschlagen muss. Sehr viele Menschen wissen eben nicht, wie es ist erkrankt zu sein und daher kommt auch meist dieses Trivialisieren einer eigentlich sehr ernstzunehmenden Erkrankung.

    Ich bin derzeit stabil. Das bedeutet, dass ich meinen Alltag und mein Berufs-und Studentenleben bewältigen kann und vor allem Glück und Freude empfinden und zulassen kann. Das war nicht immer so. Jedoch kann theoretisch jedes einschneidende Ereignis diese Stabilität wieder zunichte machen. Wichtig ist die Gewissheit, dass auch wieder bessere Tage kommen, auch wenn man das im Zustand der allertiefsten Depression nicht glauben kann.
    Ich verpreche mir keine vollständige Heilung, aber ich habe gelernt, depressive Episoden in den Griff zu bekommen und was dafür hilfreich und lindernd ist. Außerdem habe ich irgendwann angefangen, mir die Begleiterscheinungen zunutze zu machen. Denn, wie 'Kollege' @Bieberpelz schon sagte, wird man äußerst kreativ im Zustand tiefster Traurigkeit. Meine besten schöpferischen Erzeugnisse erziele ich tatsächlich, wenn es mir so richtig grottig geht.
    Bei mir sind aber vor allem auch die Lebensunstände sehr wichtig, die man ja leider nicht immer 100%ig beeinflussen kann. Aber es ist sehr entscheidend, dass ich den Alltag ertragen kann. Da ich obendrein HSP habe, ist das bei mir leider manchmal nicht ganz so einfach. Genauso wichtig ist der Rückhalt durch Vertrauenspersonen, in erster Linie meinem Partner und Freunden. Es ist leider verflucht schwierig mit dieser Erkrankung bei Leuten auf Verständnis zu stoßen und "Verbündete" zu finden, was man den Menschen ja nicht einmal groß verübeln kann. Ich musste diesbezüglich schon einiges einstecken. Vor allem, weil ich eigentlich der "Typ" Frau bin, bei dem man nicht unbedingt mit so etwas rechnet. Aber so ist das nur allzu oft. In den herzlichsten Menschen stecken häufig die traurigsten Seelen.

    An dieser Stelle kann ich euch eine Seite empfehlen, wenn ihr selbst Betroffene im Umfeld habt. Hier wird erklärt, wie man mit depressiven Menschen am besten umgeht bzw. nicht umgeht. http://www.zeitzuleben.de/2589-wie-s...eprimiert-ist/ Ich würde das so unterschreiben.

  21. #20
    Knollo Knollo ist offline
    Avatar von Knollo

    AW: Depression

    @Cem Ein guter Ansatz, denn der körperliche Aspekt ist nicht selten ein Punkt, der Depressionen hervorrufen kann. Zum einen gibt es viele Menschen die durch eine schwere Erkrankung in Depressionen verfallen können. Ähnlich dem genannten Trauma. Aber auch sehr häufig ist das fehlen mancher Hormone und ähnliches. Auch ich durfte irgendwann ein Medikament (Citalopram) zu mir nehmen, das helfen sollte dem Körper gewisse fehlende Stoffe zu liefern. Und wenn man dieses Medikament eine lange Zeit genommen hat, dann könnte sich der Körperhaushalt gegebenfalls selber irgendwann dazu aufraffen das selbst zu schaffen. So oder so ähnlich wurde mir das erklärt. Das Medikament hat bei mir gewirkt aber ich habe es abgebrochen, dazu später mehr.


    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Ich habe gerade Lust, hierzu mal meine Meinung aufzuschreiben[...]
    Ich denke da hast du mich vielleicht falsch verstanden. Das lernen "zu leben" bezieht sich nicht darauf, was genau man macht um zu leben. Sondern bezieht sich darauf sein Leben für sich so angenehm wie möglich zu gestalten. Wie ich bereits sagte, habe ich viele Dinge weiterhin getan die mir irgendwann einmal Spaß gemacht hatten. Ein rein rationaler Gedanke und daher eine rationale Aktion. Aber dieses Dinge, die damals für mich "leben" waren, sind es heute nicht mehr. Daher muss ich lernen andere Dinge zu finden. Was genau es ist, das muss jeder für sich ja selber herausfinden.
    Ich kenne ja dein Lebensstil ein wenig von den Erzählungen her. Und auch wenn ich manches davon nicht verstehe, heute manches sogar gut verstehe, so ist es ja absolut in Ordnung so zu leben sofern du dich damit zufrieden fühlst.


    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Bei mir kam das ganze eher schleichend, mündete letztlich aber in einem schweren Trauma, das mir wohl den "Todesstoß" verpasst hat.
    Bei mir war es auch ähnlich. Wirklich "ausgebrochen" ist es durch eine Aneinanderreihung von negativen Dingen, die mir passiert sind. Wenn ich aber zurückschaue, dann hat das schon weit vorher angefangen. Doch wäre es mir derzeit nie in den Sinn gekommen. Irgendwann war ich eben Müde von vielem. Doch die abrupte Aneinanderreihung der ganzen vielen Probleme (Trennung, Wegbruch des Umfelds, kaum noch Freunde, Auto kaputt, Finanzielle Sorgen und so weiter) hat mich in diese Phase gebracht, so das ich dann irgendwann selbst nicht mehr wollte und konnte und einen Arzt aufgesucht habe. Es waren wohl nur die letzten Auslöser für das ganze.

    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Auch habe ich so meine Erfahrungen gemacht, was Therapie, Prävention und Medikation angeht. Da ich damals noch unmündig und völlig unerfahren auf dem Gebiet war, habe ich leider eine ganze Bandbreite an Medikamenten, von Fluoxetin über Mirtrazapin und leider auch Cipralex durchmachen dürfen. Mal ganz abgesehen von den Nebenwirkungen, habe ich keine wirksame Verbesserung gespürt.
    Ich habe damals Citalopram verschrieben bekommen. Interessant ist auch, ich bin bei 3 Ärzten gewesen die mir alle ohne mit der Wimper zu zucken Medikamente verschreiben wollten. Selbst auf mein Reden, das ich keine Medikamente nehmen möchte kam die Frage "nicht doch lieber Medikamente?". Erst als ich eine Gesprächstherapie hatte, war auf meine Frage, ob ich welche nehmen sollte, die Frage gekommen ob ich das denn wirklich brauche bzw. das meinen Problemen hilft. Das fand ich viel sinniger.
    Aber zurück zu den Medikamenten. Als ich die erste Verpackung bekommen habe, habe ich mir die Packungsbeilage genau durchgelesen. Nebenwirkungen, Wirkungen und so weiter. Bei Alkohol stand "Keine Wechselwirkung mit Alkohol bekannt". Und so war es auch bei der zweiten Packung.
    Die Tabletten haben sogar schneller als die 2 Wochen gebraucht und angeschlagen. Nebenwirkungen wie Euphorie, was ja als positiv empfunden wird, waren auch sofort da. Ich war extrem gut drauf, extrem Euphorisch und fand sogar Sachen toll die ich sonst zum kotzen fand. Ich fand alles und jeden toll, habe viel unternommen und mir ging es besser und ich dachte auch damit bald geheilt zu sein. Doch die Euphorie ist eines meiner größten Gefahren, denn dann kenne ich keine Grenzen mehr. Und da ich in einer WG gewohnt hatte und wir immer mal wieder Alkohol getrunken und gefeiert haben, haben sich auch andere negative Dinge herauskristallisiert. So habe ich eine fiese Persönlichkeitsspaltung erlebt. Es gab dann bei den Feiern immer ein Punkt, der von einer Sekunde auf die andere ging, an dem ich mich nicht mehr erinnern kann. Und das war wirklich auf die Sekunde genau. Nach diesem switch war ich auf einmal nicht mehr der super liebe, der immer allen geholfen und sich zurück gesteckt hat, sondern der grobe Draufgänger.
    Das ging dann an einem Abend so weit, das ich mir nur Geld für den Eintritt und eine Flasche Alte Liebe für die hinfahrt in eine Disco mitgenommen habe. Eine Flasche weil ich einschätzen konnte nur angeheitert zu sein und kein Geld, damit ich mir nichts kaufen kann. Als wir da waren habe ich einen Whiskey ausgegeben bekommen. Ich bin am nächsten Tag Abends aufgewacht und weiß von nicht mehr. Die Geschichten dazu waren auch nicht nett. Ab hier waren Tabletten und Alkohol komplett Tabu. Es hat mir gezeigt das die Medikamente auch eine Gefahr hatten und erst(!) in der Dritten Packung dieser Tabletten, wo man es nicht erneut liest, stand das man die nicht mit Alkohol nehmen darf.
    Das der Tiefpunkt nach dem Absetzen der Tabletten wieder gekommen ist, war abzusehen.

    In der Zeit der Tabletten war ich für die Leute ja "toll". Nur ich sage mir das ich nicht Medikamente nehmen muss, damit die Leute mich ertragen. Entweder sie stehen zu mir, wie ich bin, oder gar nicht. Eine bittere Erkenntnis. Mit besagten Leuten habe ich auch nichts mehr zu tun. Was ich teils Schade aber teils okay finde.

    Und immer wieder wurde ich von Ärzten gefragt, ob ich nicht Tabletten wieder nehmen will. Nope!


    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Man muss wissen, dass rationales Denken in so einem Zustand oftmals nicht möglich ist, daher ist das Verhalten depressiver Menschen für nicht Betroffene auch so schwer nachvollziehbar.
    Gut gesagt. Wobei ich finde das dieses Denken, das ich dann habe, viel rationaler als normal ist und sich daher mit den Emotionen beißt.


    Zitat Yieva Beitrag anzeigen
    Es ist leider verflucht schwierig mit dieser Erkrankung bei Leuten auf Verständnis zu stoßen und "Verbündete" zu finden, was man den Menschen ja nicht einmal groß verübeln kann. Ich musste diesbezüglich schon einiges einstecken.
    Das ist in der Tat leider sehr schwierig. Nur bin ich da sehr streng und irgendwo fehlt für mich dann das Verständnis für das Unverständnis. Die meisten Leute sagen einem, das sie da sind egal was passiert.... Und ein oder zwei mal ist das so. Aber am Ende steht man doch alleine und das, wofür die Leute einen mochten (in meinem Falle ein durchgeknallter Clown, der immer einen blöden Spruch auf den Lippen hatte und jeden Scheiß mit macht), ist eben nur gespielt gewesen oder nicht mehr da.... und dann sind auch die so genannten Freunde nicht mehr da. Das geht meist auch schleppend.


    Danke für eure Beiträge zu dem sehr schwierigen Thema

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  1. far cry ruckelt; tiefste depression...: omg ich verzweifle noch... ich will far cry spielen !!!!:mad: !!! gottver****** schei** *:mad::mad::mad::mad::mad:....... srry wegen wut ausbruch...

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