Thema: Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln streichen?

Es sollte schon noch bleiben. Ich orientier mich lose dran. Bei Joghurt und sowas nehme ich das noch einen Tag später. Bei Wurst und Käse nehme ich vllt. noch 2-4 Tage mit. Und Schokolade kann man fast ewig danach noch essen. Es gibt ja kein Anhaltspunkt wie lange DANACH es noch haltbar ist. Man sollte vllt. eher ein Maximalhaltbarkeitsdatum einführen.

Hm, interessantes Thema. Sicherlich könnte man bei Produkten, deren Konsum auch nach Ablauf des vom Hersteller angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatums kaum schädlich ist, dieses komplett entfernen. Zucker, Salz und Co. haben allerdings ohnehin schon ein recht gnädig gewähltes MHD, d.h. selbst Leute, die diese Produkte nach Ablauf dieses Datum wegschmeissen, werden nicht allzu häufig in die Situation kommen etwas entsorgen zu müssen. Zudem handelt sich dabei ja um unverarbeitete Produkte, die im Einkauf ohnehin recht günstig sind und bevorzugt in Großpackungen vertrieben werden, deswegen wäre hier wohl ein Effekt dieser Maßnahme kaum spürbar und auch wenn durchaus praktikel eigentlich obsolet.

Im Falle von verarbeiteter Ware sieht der Fall natürlich schon wieder ganz anders aus. Merkt man bei Fleisch, Fisch oder Milchprodukten wirklich immer ob etwas schlecht geworden ist? Bei den ganzen Zusatzstoffen, auch den Geruch betreffend, die heutzutage in unserer Nahrung verarbeitet werden, wäre ich mir da nicht so sicher. Auch beim Brot ist es mir z.B. schon passiert, dass mir erst während des Essens Schimmelbefall aufgefallen ist. Auf der anderen Seite werden die Produkte am Obst- und Gemüsetresen, die aufgrund ihres hohen Wasseranteils eigentlich zu den anfälligsten Lebensmitteln zählen, ohnehin schon ohne MHD vertrieben.

Aber gehen wir mal von dem Fall aus, dass man tatsächlich bei allen Lebensmitteln problemlos den Verfall erkennen würde. Hat tatsächlich jemand Lust/Zeit ständig seine Vorräte auf ihre Frische zu prüfen? Für einen Single-Haushalt ist das vielleicht noch kein Problem, da dieser recht übersichtlich eingerichtet ist und der Käufer selbst in etwa weiß, was er wann gekauft hat. Aber wie schaut es denn bei einer Großfamilie aus, die deutlich mehr Lebensmittel benötigt? Dann kaufen womöglich Mutter und Vater separat ein und alle verlieren den Überblick darüber wie lange das einzelne Produkt nun schon lagert. Mal ganz davon abgesehen, dass kleinere Kinder womöglich ohnehin nicht in der Lage sind zweifelsfrei über die Qualität von Lebensmitteln zu urteilen, da ihnen einfach die Erfahrung damit fehlt.

Für mich persönlich ist das MHD einfach eine gute Orientierungshilfe welche Produkte es zeitnah zu verbrauchen gilt. Ich schmeisse selbst ungern Lebensmittel weg, habe aber wenig Muße ständig Prüfungen durchzuführen. Folglich orientiere ich mich z.B. morgens anhand des MHDs was ich am Abend essen kann/sollte. Würde es nicht mehr vorhanden sein, würde mir, da ich eben mit dem MHD aufgewachsen bin, das signalisieren, dass die Produkte nicht so dringend verbraucht werden müssen, auch wenn dies eigentlich der Fall wäre. Daraus folgend würden die Produkte länger stehen, weil man vllt. eine Zeit lang nicht zwingend Appetit auf ein bestimmtes Lebensmittel hat - womöglich so lange, bis sie tatsächlich nicht mehr genießbar sind. Es wäre also gut möglich, dass eine Änderung der MHD-Regelung sogar das Gegenteil bewirkt und noch mehr Lebensmittel entsorgt werden als zuvor. Der einzige Unterschied dabei wäre, dass diese zum Zeitpunkt der Entsorgung definitiv nicht mehr verzehrt werden können. Aber ist es jetzt tatsächlich relevant ob eine Packung Brot jetzt in meinem Schrank verfault oder in der Mülltonne? Das Resultat bleibt gleich, das Lebensmittel wird nicht verzehrt und somit verschwendet.

Sn@keEater

Ich muss zugeben ich gehöre zu den Leuten die auf den "Trick" reinfallen mit den Mindesthaltbarkeitsdatum.

Bei mir ist das irgendwie eine Kopf Sache: Sehe ich das etwas abgelaufen ist ( z.B Salami Wurst) so kann ich diese beim Essen einfach nicht genießen weil mir im Kopf Automatisch herum spuckt das es abgelaufen ist und halt schlecht ist. Das die Salami Wurst aber in diesen Fall immer noch schmeckt und geniesbar ist bringt dann irgendwie nichts bei mir :/

Exakt so geht es mir auch. Wenn ich weiß, dass das Produkt abgelaufen ist, kann ich es nicht mehr genießen, auch wenn es eventuell noch völlig in Ordnung ist. Ich bin da sowieso schon etwas zimperlich, da ich mir früher ein paar Mal echt den Magen verdorben habe und seit dem immer zwei Mal schaue. Stellenweise tut es echt schon etwas weh, wenn dann am Ende das Essen im Müll landet, auch wenn ich das immer versuche zu vermeiden.

Sleeping Dragon

Hm, interessantes Thema. Sicherlich könnte man bei Produkten, deren Konsum auch nach Ablauf des vom Hersteller angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatums kaum schädlich ist, dieses komplett entfernen. Zucker, Salz und Co. haben allerdings ohnehin schon ein recht gnädig gewähltes MHD, d.h. selbst Leute, die diese Produkte nach Ablauf dieses Datum wegschmeissen, werden nicht allzu häufig in die Situation kommen etwas entsorgen zu müssen. Zudem handelt sich dabei ja um unverarbeitete Produkte, die im Einkauf ohnehin recht günstig sind und bevorzugt in Großpackungen vertrieben werden, deswegen wäre hier wohl ein Effekt dieser Maßnahme kaum spürbar und auch wenn durchaus praktikel eigentlich obsolet.

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Ich benutze Lebensmittel noch weit über das MHD hinaus. Z.B. Quark, Joghurt u.Ä. geht teilweise auch noch locker nach ein zwei Monaten. Und wenn es dann doch mal schlecht ist, riecht man es sofort (sauer) und man schmeckt es auch (ebenfalls sauer). Aber auch bei abgepackten "schon bearbeitetem" Fleisch, wie Salami, Kochschinken geht es auch noch über das MHD hinaus. Ich vertraue da immer auf meine eigenen Sinne. Erst schau ich mir das Produkt an und achte auf offensichtlichen Schimmel oder auffällige unnatürliche Verfärbungen. Dann teste ich, ob auf dem Fleisch eine schleimige Schicht ist, das deutet immer auf erhöhte Bakterienkonzentration hin. Danach rieche ich dran. Das ist eigentlich der Test schlechthin. Riecht es nicht mehr gut, ist es auch nicht mehr gut. Darauf kann man sich mehr verlassen als auf alles andere. Naja, zu guter letzt wird halt probiert. Wenn das alles stimmt, wird alles ohne Probleme gegessen. Hatte auch noch nie Probleme "danach".

Das MHD dient für mich als Orientierung, aber mehr auch nicht. Es heißt ja nicht umsonst Mindesthaltbarkeitsdatum. Bei frischem Fleisch/Fisch bin ich aber auch vorsichtiger, obwohl man es dort eigentlich am ehesten merkt, ob es schlecht ist. Da schmeiße ich aber eher mal was weg, als bei anderen Sachen. Kommt aber sehr selten vor, weil ich frisches Zeug, wenn ich es nicht direkt verwende, immer einfriere um es später noch verwenden zu können.

Ich kann aber auch die verstehen, die sagen, es sei eine Kopfsache. Das Problem ist, wenn man sich es "einredet" dann schmeckt das Zeug einem auch wirklich nicht mehr. Dann kann man sich auch nicht auf seine Sinne verlassen und sollte es lieber entsorgen, als die eigene Gesundheit zu gefährden. Da kann man nur langwierig dran arbeiten und sich Schritt für Schritt an abgelaufene Sachen rantasten.

Im Grunde genommen ist die vorgeschlagene Thematik seitens der Politik falsch angesetzt.
In der Tat haben wir ein Problem damit, dass viele Lebensmittel viel zu oft im Müll landen. Das hat aber meist mehr mit Bequemlichkeit und Luxus zu tun.

Jetzt wird in dem Artikel davon gesprochen dass das MHD bei Zucker, Salz und Getreide gestrichen werden soll. Aber das löst doch das Problem nicht. Wer schmeißt denn bitte Zucker und Salz weg? Brote, Aufschnitt und andere Dinge sind es, die weggeworfen werden. Damit wird das Problem nicht mal im Ansatz angegangen, geschweige denn an der Wurzel (in den Köpfen der Menschen/Aufklärung) angepackt.

Sn@keEater

Bei mir ist das irgendwie eine Kopf Sache: Sehe ich das etwas abgelaufen ist ( z.B Salami Wurst) so kann ich diese beim Essen einfach nicht genießen weil mir im Kopf Automatisch herum spuckt das es abgelaufen ist und halt schlecht ist. Das die Salami Wurst aber in diesen Fall immer noch schmeckt und geniesbar ist bringt dann irgendwie nichts bei mir :/

Gerade bei Fleisch, Fisch und Milchwaren darf man gerne doppelt prüfen, denn dies sind auch die Produkte, die am meisten und schnellsten gesundheitliche Probleme schaffen können.
Aber wie @Teilchen bereits erläutert hat, sind dies auch die Produkte, die man anhand vom Geruch und Aussehen gut erkennen kann. Zur Not geht man mit der Zungenspitze noch dabei aber der Geruch und das Aussehen sollten ausreichen.


Ich glaube viel mehr das die Leute oft mehr falsche Dinge einkaufen, die sie dann am Ende nicht zu Ende oder gar überhaupt verwerten. Kommt auch bei mir vor.

Also ich schmeiße jede Wurstpackung weg, die ich nicht selbst geöffnet habe.

Ich stimme da Teilchen und Bieberpelz definitiv zu. Wenn ich hier jedesmal sehe, was die Leute so vor Feiertagen alles in Massen einkaufen, dann kann das nicht einfach alles aufgegessen werden und muss zwangsläufig im Müll landen. So etwas nenne ich Verschwendung und davon bin ich ein absoluter Gegner. Ich habe zwar auch ein sogenanntes dritte Weltkriegslager, bestehend aus großer und mindestens immer Dreiviertel voller Gefriertruhe sowie einem riesigen Vorratsschrank, aber Dank ordentlicher Lagerhaltung sind die Sachen mit dem niedrigsten Verfallsdatum immer oben oder halt vorne, je nach Lagerstätte. Selbe Prinzip in den Küchenschränken und Kühlschrank. Ich hasse es, wenn etwas weggeschmissen werden muss, weil es schlecht geworden ist und damit ist nicht das Ablaufen des MHD gemeint. Das kommt bei uns zwar wirklich sehr selten vor, aber selbst meine Kids wissen, dass ich da echt einen richtig dicken Hals bekomme wenn so etwas Unnötiges passiert. Daher haben meine Kinder mittlerweile ein eigenes Bewusstsein dafür entwickelt und achten zu meiner Freude auch von alleine drauf.

Man sollte sich ins Bewusstsein rufen, dass es genügend Menschen auf der Welt gibt, die Hunger leiden oder sogar an Unterernährung sterben und in unserer Gesellschaft werden jedes Jahr aberwitzige Tonnen an Lebensmitteln weggeschmissen. Ich weiß, es ist eine Phrase, aber das macht sie nicht weniger wahr.

Propagandapanda

Also ich schmeiße jede Wurstpackung weg, die ich nicht selbst geöffnet habe.

Na ja sowas lässt sich mittlerweile gut behandeln.