Thema: Das Gendersternchen - wirklich sinnvoll oder sinnlos?

Ezio

Dann hast du noch nicht viel mit Chinesen oder Indern zu tun gehabt. Schriftverkehr ist ein Graus wenn man das nicht zufällig weiß. Und man möchte ja nicht ins Fettnäpfchen treten.

Gibt auch genügend andere Nationen, bei denen man jetzt als Mitteleuropäer_in nicht unmittelbar das Geschlecht zuordnen kann. Wenn man sich dessen bewusst ist und dann in die Signatur gleich Hr. XY oder Fr. XY schreibt, ist das dann eigentlich ein netter Service. Erspart anderen halt die Google-Suche.

Jonny Knox

Gibt auch genügend andere Nationen, bei denen man jetzt als Mitteleuropäer_in nicht unmittelbar das Geschlecht zuordnen kann. Wenn man sich dessen bewusst ist und dann in die Signatur gleich Hr. XY oder Fr. XY schreibt, ist das dann eigentlich ein netter Service. Erspart anderen halt die Google-Suche.

Sicher. Nur ich hab beruflich viel mit Indern und Chinesen zu tun. Bin schon immer froh, wenn ich ne halbwegs vollständige Signatur für den Versand habe Ist grade auch nicht üblich.

Counterweight

Wüsste jetzt spontan nicht, wo ich da jemals Probleme mit gehabt hätte, ob mein Gegenüber männlich oder weiblich ist. Weder beruflich noch privat.

Bei Kollegen mit zb türkischen Namen per E-Mail Verkehr ist das mit den Vornamen manchmal so eine Sache

Chinesen nicht, Indern teilweise schon und auch viel in Richtung Tschechien. Aber an Probleme kann ich mich echt nicht erinnern. Zur Not tippe ich den Namen lieber schnell in Google ein, als irgendeinen zerstückelten Text mit Sternchen und Strichen lesen zu müssen.

Momentan bekommt man den Gender-Wahnsinn ja immer mehr mit.
Abseits von solchen Entgleisungen wie "Ens" - worüber man sich lustig machen kann - höre ich in immer mehr Videos von manchen Kanälen, in denen die wirklich das Ganze mit "Innen" am Ende aussprechen.
Da wird von PflegerInnen gesprochen, der bricht dann gefühlt leicht im Satz ab, um es auszusprechen. Kann ich mir nicht anhören, weshalb ich schon mehrere Videos direkt ausgemacht habe.

Das kann doch nicht deren ernst sein? Der gesunde Menschenverstand müsste es doch schon verbieten, wenn die normale Aussprache und der normale Dialog dabei behindert wird.

Bieberpelz

Das kann doch nicht deren ernst sein?

Ich finde es ehrlicherweise auch ziemlich beschissen, dass der ÖR hier federführend ist und das in allen möglichen Reportagen verwendet. Dafür gibt es doch überhaupt keinen Konsens als Grundlage.

Quietscheente

Ich finde es ehrlicherweise auch ziemlich beschissen, dass der ÖR hier federführend ist und das in allen möglichen Reportagen verwendet. Dafür gibt es doch überhaupt keinen Konsens als Grundlage.

Das ist diese übertriebene "Toleranz-Mentalität", die wir heute haben.
Damit verbaut man sich überall alles.

Toleranz haben, ist definitiv etwas gutes.
Aber nicht, wenn dadurch andere Eingeschränkt oder Dinge negativ verändert haben. Das hat dann wenig mit Toleranz zu tun.

...eher finde ich es ein Unding, dass ich gezwungen werde für diese Gender-Propaganda zu bezahlen. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lehnt diese Sprachvergewaltigung ab.

Bieberpelz

Das kann doch nicht deren ernst sein? Der gesunde Menschenverstand müsste es doch schon verbieten, wenn die normale Aussprache und der normale Dialog dabei behindert wird.

Fühlt sich für mich alles nach dem Zeitgeist des Untergangs an, so einen Schwachsinn hab ich selten erlebt. Zumal sämtliche Bezeichnungen in der Vergangenheit sowieso niemals genderspezifisch wahrgenommen wurden. Da wurde bspw. im Sport einfach von "Fahrern" gesprochen. Jeder hat kapiert, dass das neutral war.

Neulich beim 24h-Rennen hieß es dann Fahrer... INNEN! Jo, alles klar. Ist ein riesiger Druck von Minderheiten ausgehend, dem sich die Welt beugt. Das greift auch auf andere Bereiche über. Ich rieche überall nur Angst und Weichspülerscheiße.

Bei einem EM-Spiel sagte der Kommentator vor Kurzem "Ich bin kein Militarist, aber der Ball kam wie ein Geschoss!"... Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Wegen genderneutraler Sprache: Lufthansa streicht Anrede "Damen und Herren" an Bord

Die Lufthansa verzichtet auf ihren Flügen künftig auf die Begrüßungsformel "Sehr geehrte Damen und Herren". Auch das englische "Ladies and Gentlemen" soll der Vergangenheit angehöre, damit die Kommunikation mit Fluggästen demnächst gendergerecht abläuft. Stattdessen sollen die Crews ihre Gäste mit geschlechtsneutralen Formulierungen an Bord willkommen heißen (...)

In Frage kämen ganz unterschiedliche Formulierungen wie "Guten Tag", "Guten Abend" oder auch einfach "Herzlich willkommen an Bord". Die Entscheidung läge jeweils beim Chef oder der Chefin der Kabine

Finde die Begrüßung bisher ja nicht schlimm, aber ich. Bin mir auch relativ sicher, dass, wenn man es nun nicht vorab bekanntgegeben hätte, es im Flugzeug auch niemandem aufgefallen wäre oder gestört hätte. Aber so kann der große Empörungsexpress ja losrollen in 3...2...1...

"Damen und Herren" ist eh so eine veraltete Formulierung, die im Alltag kein Mensch mehr verwendet. Wenn ein Unternehmen modern wirken will, ist eine Änderung also nur zeitgemäß, aus welchen Gründen letztendlich auch immer.

Meistens hört man bei den Ansagen ja sowieso nur mit halbem Ohr zu.

Wen es interessiert,

Sprachexpertinnen und -experten und das Publikum sprechen am heutigen Montag, 19. Juli, um 20.30 Uhr im MDR-Livestream und 22.15 Uhr im MDR-Fernsehen übers Gendern.

"Fakt ist!": Wer nicht gendert, sei reaktionär und frauenfeindlich...

Das will der MDR in der Talkrunde "Fakt ist!" herausfinden Zugegeben, ein Thema, das polarisiert!

https://www.tag24.de/amp/unterhaltun...im-mdr-2048532

ayu-butterfly

Wen es interessiert,

Dankeschön!

Wer bis dahin seine Zeit überbrücken möchte, kann sich eine Diskussion geben, die ich vor ein paar Wochen im rbb gesehen habe.

Gäste:
* Saskia Ludwig, CDU-Bundestagsabgeordnete aus Potsdam
* Bahar Haghanipour (Bündnis 90/Grüne), LAG Frauen* und Gender, Kandidatin zur Abgeordnetenhauswahl
* Gloria Viagra, Drag Queen und politische Aktivistin
* Nikolaus Blome, Ressortleiter Politik und Gesellschaft RTL

[rbb]

Bezüglich Gendern bin ich übrigens gerade über das hier gestolpert und es ist sehr angenehm geschrieben und hat mir sehr viel Freude und ein bisschen was an Erkenntnis beim Lesen bereitet:

https://herzbruch.blogger.de/stories/2811061/

Die Kurzzusammenfassung, soweit ich mich traue, eine zu geben, wäre: Wir sollten bitte lernen zwischen Grammatik, grammatikalisch und grammatisch zu unterscheiden, der Sprachwandel ist ganz generell nicht aufzuhalten, ist Sprachwissenschaftlern auch egal, und was "schön" ist war wissenschaftlich noch nie eine Kategorie. Der Rest ist eben eine Frage, was am Ende bei rauskommt und was sich durchsetzt.

Aber eigentlich wird die Zusammenfassung dem Text nicht gerecht...

Riley

"Damen und Herren" ist eh so eine veraltete Formulierung, die im Alltag kein Mensch mehr verwendet. .

Seit wann das denn? Allein im Beruf höre und lese ich diese Formulierung bestimmt 100 Mal in der Woche.

gamefreake89

Der Rest ist eben eine Frage, was am Ende bei rauskommt und was sich durchsetzt.

Eben, was sich durchsetzt. Aber nimmt die Akzeptanz dafür nicht immer weiter ab? Auch in Umfragen von ARD/ZDF findet sich da doch absolut keine Mehrheit für. Die letzte Umfrage ist doch erst ein paar Tage her und wenn ich mich richtig erinnere waren 83% der Meinung, dass es nicht wirklich wichtig ist. Also kann man imo so langsam mal überlegen, ob man den Käse wieder in die Mottenkiste packt.

Counterweight

Eben, was sich durchsetzt. Aber nimmt die Akzeptanz dafür nicht immer weiter ab? Auch in Umfragen von ARD/ZDF findet sich da doch absolut keine Mehrheit für. Die letzte Umfrage ist doch erst ein paar Tage her und wenn ich mich richtig erinnere waren 83% der Meinung, dass es nicht wirklich wichtig ist. Also kann man imo so langsam mal überlegen, ob man den Käse wieder in die Mottenkiste packt.

Zum durchsetzen braucht es ja auch keine Mehrheit die sagt "ich finde gendern geil". Ob es sich durchsetzt entscheidet sich daran ob die Leute es einfach übernehme oder nicht. Bei wenig Redewendungen, sprachgewohnheiten etc die wir heutzutage nutzen haben die Leute ganz bewusst gesagt das finde ich gut und will es im Sprachgebrauch aufnehmen. Solche Sachen wachsen einfach und werden entweder nach und nach übernommen oder verschwinden langsam.

Counterweight

Seit wann das denn? Allein im Beruf höre und lese ich diese Formulierung bestimmt 100 Mal in der Woche.

Eben nur dort, wo das als förmliche Anrede noch besteht, aber kaum jemand verwendet es mehr im Alltag. Selbst bei geschäftlichen Mails liest man immer häufiger "hallo" oder "guten Tag".

gamefreake89

Zum durchsetzen braucht es ja auch keine Mehrheit die sagt "ich finde gendern geil". Ob es sich durchsetzt entscheidet sich daran ob die Leute es einfach übernehme oder nicht. Bei wenig Redewendungen, sprachgewohnheiten etc die wir heutzutage nutzen haben die Leute ganz bewusst gesagt das finde ich gut und will es im Sprachgebrauch aufnehmen. Solche Sachen wachsen einfach und werden entweder nach und nach übernommen oder verschwinden langsam.

Ich fürchte das verschwindet nicht, inzwischen lese ich es immer häufiger. Wer es nicht tut könnte ja schnell dem Vorwurf ausgesetzt sein, nicht ach so politisch korrekt und tolerant zu sein.

Letztens erst eine Werbung gehört, Vodafone will jetzt nur noch Kund(*dramatische Pause*)innen. Tja Männer, das wars mit dem Handyvertrag! ^^

Riley

Ich fürchte das verschwindet nicht, inzwischen lese ich es immer häufiger. Wer es nicht tut könnte ja schnell dem Vorwurf ausgesetzt sein, nicht ach so politisch korrekt und tolerant zu sein.

Ach was, ich habe noch nie gegendert und habe trotz persönlichen Kontakt zu starken Feministinnen nie den Vorwurf abbekommen.

Vieleicht man häufiger mal durch die Hose atmen und nicht auf jeden Twitter troll Account 10 follower reagieren als seien sie irgendwie relevant.

Counterweight

Eben, was sich durchsetzt. Aber nimmt die Akzeptanz dafür nicht immer weiter ab? Auch in Umfragen von ARD/ZDF findet sich da doch absolut keine Mehrheit für. Die letzte Umfrage ist doch erst ein paar Tage her und wenn ich mich richtig erinnere waren 83% der Meinung, dass es nicht wirklich wichtig ist. Also kann man imo so langsam mal überlegen, ob man den Käse wieder in die Mottenkiste packt.

Du meinst diese schöne Umfrage die der ZDF mit keinem Wort erwähnt und in ner Bildergalerie versacken lässt

https://www.zdf.de/nachrichten/polit...=1626375458070

gamefreake89

Zum durchsetzen braucht es ja auch keine Mehrheit die sagt "ich finde gendern geil". Ob es sich durchsetzt entscheidet sich daran ob die Leute es einfach übernehme oder nicht. Bei wenig Redewendungen, sprachgewohnheiten etc die wir heutzutage nutzen haben die Leute ganz bewusst gesagt das finde ich gut und will es im Sprachgebrauch aufnehmen. Solche Sachen wachsen einfach und werden entweder nach und nach übernommen oder verschwinden langsam.

Du hast vollkommen recht und ich bin 100% deiner Meinung besonders mit "Solche Sachen wachsen einfach und werden entweder nach und nach übernommen oder verschwinden langsam."
Aber es hat nichts, und das ist der Knackpunkt, mit einem natürlichen Wachstum der Sprache zu tun wenn es einem aufgedrängt wird. Das natürliche Wachstum der Sprache kannst du gut aus der Jugendsprache herleiten da werden Wörter einfach neu oder auch im andern Kontext genutzt wie damals "geil" oder jetzt "swag(kein Plan bin zu alt)".
Es ist halt was anderes wenn dir jemand sagt du musst : benutzen.