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15.03.2024, 14:34 #401Thaddaeus
Cannabis Legalisierung gefordert
Auch dazu vorweg... bin ich ebenfalls - schon immer gewesen - pro Legalisierung.
Das Gesetz so, wie es verabschiedet wurde, finde ich trotzdem eher... naja... nicht so gut. Das Ziel soll(te) ja mit so einer Legalisierung eigentlich dieses sein, dem Schwarzmarkt den Einfluss zu entziehen. Dass also der Konsument (pauschal, egal ob der jeden Tag oder an manchen Wochenenden etwas raucht) nicht mehr zu seinem Dealer geht, weil er/sie legal auch in Apotheken/Shops hingehen und sich Gleichwertiges zu mindestens dem selben Preis besorgen kann. Wie mittlerweile eben auch in den meisten Staaten in den USA... wozu es etliche Studien bereits gibt.
Diese Möglichkeit besteht halt hier nicht. Es wird genau(!) drei Möglichkeiten geben:
1. Man holt sich das Zeug weiterhin über seinen oder seine Dealer. Das ist prinzipiell nicht legal, wird aber jetzt de facto legal, so man sich maximal 25g auf einmal abholt und nicht mehr. Denn ab Inkrafttreten des Gesetzes sind bis zu 25g eben - in der Öffentlichkeit, privat sind es 50g - erlaubt, bei sich zu tragen. Ob das "legal" oder "nicht legal" besorgt wurde, kann das grüne/blaue Männchen ja schlichtweg nicht feststellen...
2. Man baut bei sich zuhause pro Person 3 Pflänzchen an. Dazu haben viele nicht den Platz und auch nicht den Wunsch, sich über die Aufzucht zu informieren oder das Equipment zu kaufen. Für viele Konsumenten hingegen wird das hingegen natürlich ausreichen... am billigsten wäre das sowieso.
3. Man wird Mitglied in einem Cannabis-Club. Es stehen bereits unzählige bereits offiziell eingetragene Vereine in der "Warteschlange" (knapp 100 sollten es sein), aber nicht überall eben wird es sie in Deutschland geben. Fix ist sowieso bei keinem dieser was, weil entsprechende Lagerhallen usw. natürlich noch nicht angemietet wurden - eben weil das Gesetz zu 99 Prozent nicht zum 1. April Inkrafttreten wird... und niemand zahlen möchte für etwas, das nicht genutzt werden kann.
Hier besteht dann wieder das Problem, dass diese Clubs nichts an "fremde Menschen" abgeben darf, sondern nur den Mitgliedern. Ein Mitglied wiederum muss per Gesetz nicht nur seinen Mitgliedsbeitrag bezahlen (der beliebig niedrig/hoch angesetzt werden kann), sondern sich selbst auch >aktiv< an der Aufzucht beteiligen, wobei natürlich Samen, Dünger, Erde, Strom, Lampen usw. bereitgestellt werden.
Ich sehe hier einfach nicht, wie der Schwarzmarkt dadurch ausgetrocknet werden könnte. Ein gewisser Anteil der Club-Mitglieder bzw. Selbstversorger wird dadurch gewiss abwandern, auf der anderen Seite wird der Schwarzmarkt aber zu Teilen halt auch praktisch legalisiert. Halte ich die Grenzen in der Öffentlichkeit ein... darf auch nicht das Smartphone durchsucht werden -> die Dealer für Endkonsumenten sind ziemlich sicher und dessen Endkonsumenten sowieso.
Nach wie vor ist auch unklar, was die jeweiligen Maximalmengen jetzt genau aussagen sollen - anders als in Australien, ist das hier widersprüchlich.
Wenn ich zuhause/privat maximal 50g besitzen darf... aber gleichzeitig auch 3 Pflanzen anbauen darf... muss es sich dann um so "Unkraut" handeln, dass damit insgesamt nicht mehr als getrocknet 50g abfällt?
Meine... wenn man weiß was man tut, wirft ja bereits EINE Pflanze schon mindestens 150g ab, je nach Sorte auch das 3fache.
//Edit:
Genau so. Allerdings ergibt sich hier mittlerweile ein WEITERES erhebliches Problem - und das dürfte meiner Meinung nach dazu führen, dass viele Clubs ihr Vorhaben canceln werden... dieses Problem ist nämlich, aus wirtschaftlicher Sicht, ziemlich übel.
Ursprünglich stand es diesen Clubs noch frei, einen festgelegten Mitgliedsbeitrag einzufordern; und bei der Abgabe zusätzlich(!) ebenfalls einen Betrag pro Gramm Cannabis zu verlangen. Die in den Startlöchern stehenden Clubs haben allesamt monatliche Mitgliedsbeiträge zwischen 5-20€ (je nach Region und erwarteter Mitglieder) geplant.
Aufgrund von Änderungen usw. ist es jetzt aber so, dass letzteres nicht mehr erlaubt ist. Da man weder wirklich weiß, wie viele Mitglieder man haben wird und man - um kein Minus einzufahren - praktisch davon ausgehen sollte, dass jedes Mitglied im Monat seine 50g haben will, müssten die Mitgliedsbeiträge bei ~400€ liegen (eher deutlich darüber hinaus, da die ersten Investitionen bis zu den ersten Ernten durchaus im hohen 5stelligen bis niedrigen 6stelligen Bereich liegen kann).
Wird also interessant...
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15.03.2024, 19:15 #402Blizzard_Black
Cannabis Legalisierung gefordert
Bei der Legalisierung hab ich ursprünglich mal die Ohren gespitzt. Nicht, weil ich Konsument bin - das Einzige, was mich tatsächlich bis dato reizte an Gras, war der Fakt, dass es eben nicht legal ist - sondern weil ich kurz mal überlegt hatte, ob ich das dann nicht gewerblich anbauen sollte. Auf >5000qm Gewerbegrundstück ist bei mir bisher nur ein Bruchteil bebaut, auf dem Gewerbe selbst sind >50kwp PV installiert, wovon der Großteil des produzierten Stroms ins Netz eingespeist wird - und die sich mit einem neuen Gras-Gebäude ja nochmal erweitern ließe vermutlich - sofern sich der Netzbetreiber nicht querstellt. Die Anbaukosten wären also vermutlich äußerst günstig und das hätte möglicherweise ein netter Zuverdienst werden können - aber so, wie es jetzt aktuell ist...
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16.03.2024, 10:21 #403Streuner
Cannabis Legalisierung gefordert
Ich bin bin ebenfalls ein Befürworter der Legalisierung (habe früher sehr viel gekifft), auch wenn ich es ähnlich sehe wie @Thaddeus: Der Schwarzmarkt wird so sicher nicht ausgetrocknet, die meisten werden sich ihr Weed wohl dennoch beim Ticker ihrer Wahl besorgen. Jeder ist doch im Prinzip für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich, die Illegalität bewirkt auch nicht wirklich einen Rückgang des Konsums. Dies gilt natürlich auch für sämtliche andere Drogen, ich halte das BtmG für ein Relikt aus früherer Zeit, mit dem niemandem geholfen wird. Statt auf Kriminalisierung, Verbote und drastische Abschreckung in den Medien, sollte man auf vernünftige und sachliche Aufklärung für jedermann setzen.^^
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16.03.2024, 12:38 #404Thaddaeus
Cannabis Legalisierung gefordert
Es wird halt, wie gesagt, sehr schwierig, als "Cannabis-Club" seine Kosten zu decken. Rote Zahlen sind absolut zu vermeiden... niemand macht sich den Aufwand, um dann privat drauf zu zahlen...
Wenn aber jetzt pro Abgabe/Gramm keine weiteren Euros verlangt werden dürfen um die Ausgaben zu decken... dann wird es sehr ungemütlich. Die Mitgliedsbeiträge (also die monatlichen) müssen zwingend so weit nach oben geschraubt werden, dass ein Minus nicht eintreten kann. Die letzte Alternative wäre hier, innerhalb eines Clubs festzulegen, dass die Mitgliedspreise variieren (zwischen 50€ und mind. 400€), je nachdem, wie viel Gramm man als Mitglied im Monat haben möchte. Aber auch in diesem Modell wird es für die meisten Mitglieder am Ende tatsächlich teurer, als es eigentlich sein müsste.
Auf der anderen Seite nämlich... wenn ein wirtschaftliches "Plus" eintreten sollte... ist das niemals ein Problem. Der Gewinn wird dann eben 1:1 investiert in neues Equipment, somit in Ausgaben umgewandelt - fertig. ^^
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19.03.2024, 12:54 #405Capt. Clark
Cannabis Legalisierung gefordert
Kretschmer plant, den Vermittlungsausschuss zu missbrauchen um das neue Gesetz zu blockieren.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), einer der entschlossensten Legalisierungsgegner, hatte am Wochenende auf X geschrieben, sein Bundesland werde im Bundesrat für die Anrufung des Vermittlungsausschusses stimmen. Sein Ziel sei es, dass das Gesetz "niemals wieder" aus dem Vermittlungsausschuss herauskomme.
Könnte ein Fall für den Verfassungsschutz werden. Das Demokratie-Verständnis einige Politiker ist wirklich besorgniserregend.
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22.03.2024, 15:31 #406Thaddaeus
Cannabis Legalisierung gefordert
Der Bundesrat hat Zustimmung erteilt - es gab keine Mehrheit für den Vermittlungsausschuss; damit wird das Gesetz planmäßig Inkrafttreten.
https://www.tagesschau.de/inland/inn...esrat-102.html
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22.03.2024, 15:48 #407Eisuke261990
Cannabis Legalisierung gefordert
Also wieder viel Luft um nichts gewesen bei der CDU und CSU innerhalb der Bundesländer und den Landesregierungen.
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28.03.2024, 10:05 #408David007
Cannabis Legalisierung gefordert
Ab dem kommenden Montag ist es dann soweit und die Gesetzesänderung tritt in Kraft.
Schwesig setzt Legalisierung von Cannabis in Kraft
"Das Gesetz zur Legalisierung von Cannabis kann wie geplant am 1. April in Kraft treten. Da Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier im Osterurlaub ist, unterzeichnete Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als amtierende Präsidentin des Bundesrats und damit Vertreterin Steinmeiers am Mittwoch das lange umstrittene Gesetz - trotz eigener Bedenken. Der Bundesrat hatte die Vorlage am Freitag passieren lassen, weil wegen der Beteiligung der Grünen an vielen Landesregierungen keine Mehrheit für eine Anrufung des Vermittlungsausschusses zustande kam."
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30.03.2024, 15:26 #409Jonny Knox
Cannabis Legalisierung gefordert
Ein harter Schlag für das BIP der Niederlande.
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31.03.2024, 10:32 #410Dark E
Cannabis Legalisierung gefordert
zur Cannabis Legalisierung sagen würde "April, April ! Wir haben euch reingelegt"
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31.03.2024, 10:38 #411Eisuke261990
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02.04.2024, 12:31 #412David007
Cannabis Legalisierung gefordert
Der Start der Teil-Legalisierung von Cannabis wurde zum 1. April groß gefeiert, so u.a. auch am Brandenburger Tor in Berlin.
1500 Menschen versammeln sich zum »Ankiffen« am Brandenburger Tor
"Großes »Ankiffen« am Brandenburger Tor: In Berlin haben sich zahlreiche Menschen zur am Montag in Kraft getretenen Teillegalisierung von Cannabis versammelt. Sie hätten sich demonstrativ unter großem Jubel um Mitternacht ihre »Tabakmischungen« angezündet, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei der Nachrichtenagentur AFP.
Insgesamt feierten der Polizei zufolge rund 1500 Menschen am Brandenburger Tor ab Mitternacht die neue Freiheit, zündeten demonstrativ Joints an und tanzten zu Reggae."
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03.04.2024, 18:47 #413Thaddaeus
Cannabis Legalisierung gefordert
Das erste Urteil zum Straßenverkehr mit dem KCanG ist da und scheinbar wird der neue Grenzwert direkt angewendet:
Was sagt eigentlich @TrueValue dazu? Habe hier gerade ~10 Jahre(!) alte Beiträge eingesehen, da wurde noch sehr stark angekämpft gegen so eine "unsinnige" Legalisierung... XD
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03.04.2024, 19:08 #414TrueValue
Cannabis Legalisierung gefordert
Ich bin immer noch gegen eine Legalisierung und verstehe ehrlicherweise die hier gebrachten Argumente nicht.
Meine Erfahrung ist, dass Jugendliche, vor allem in ihrer Zeit in der sie besonders cool sein wollen (primär so 13 - 19 Jahre) alles ausprobieren, wo sie ihre Finger ran kriegen.
Alkohol ist verfügbar - alle Jugendlichen trinken. Zigaretten sind verfügbar - ein Großteil der Jugendlichen raucht (das habe ich erst letztens auf der Stadtkirmes hier wieder gesehen, soweit das Auge reicht coole Jugendliche mit Nike Trainingsanzug, Bauchtasche, Taperfade, einem Wortschatz der zu 60% aus "Diggah" besteht und Zigarette / E - Zigarette im Mund), E- Zigaretten sind verfügbar und vor allem junge Menschen rauchen nun diese.
Warum sollte es mit Cannabis anders sein? Jeder Jugendliche, und ich hätte mich hier in meiner Jugendzeit eingeschlossen, wird nun dieses Zeug zumindest probieren.
Ich weiß viele von euch kommen aus einer Großstadt, da ist kiffen in Schulen Normalität. Ich komme aus einer 20.000 Einwohnerstadt, in meiner Stufe (knapp 90 Leute) haben 2 Schüler gekifft. Ich hätte gar keine Ahnung gehabt wo ich das Zeug herbekomme. Aber wenn es jetzt frei verfügbar gewesen wäre hätte ich mir definitiv auch was besorgt und wäre ggf. hängen geblieben.
Was Cannabis im Wachstum auslösen kann, ich denke dass es nicht förderlich ist weiß jeder. Habe genug Cannabis induzierte Psychosen gesehen in der Notaufnahme, reicht für ein Leben.
Die Legalisierung feiern m.M.n nur die aktuellen Konsumenten, die nun legal das Zeug bekommen können. Als Arzt kann ich nur den Kopf schütteln vor dieser Entscheidung. Für mich ist es ein absoluter Fakt, dass wir noch mehr Süchtige haben werden, und da ist es egal wie sanft diese Droge ist. Jeder Drogenkonsument mehr ist schlecht, und das sehe ich auch bei Alkohol / Zigaretten etc so.
Ich wäre übrigens auch stark für ein Verbot von E-Zigaretten, was da mit unserer Jugend angestellt wird ist einfach nur pervers.
Das ist meine Meinung dazu, ich weiß die meisten werden hier nicht zustimmen, und ich wollte mich auch eigentlich gar nicht äußern, aber wenn ich schon mal gefragt werde
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03.04.2024, 20:28 #415Thaddaeus
Cannabis Legalisierung gefordert
Diesen Standpunkt kenne ich; nur ist er eher nicht faktenbezogen sondern entspricht dem subjektiv "eigenen Bauchgefühl".
Alleine: Es gibt einige Studien aus Ländern wie Kanada oder verschiedenen US-Staaten, die zeigen, dass die Legalisierung von Cannabis eben zu keinen(!) signifikanten Anstieg des Konsums bei Jugendlichen zur Folge hat - teilweise sogar mit einem Rückgang einhergeht.
Der Grund ist:Völlig falsch.
Schon seit jeher hatte (fast) jeder Jugendliche nahezu überall die Möglichkeit, "dieses Zeug" zu probieren. Daran wird sich durch die "Teil-Legalisierung" jetzt auch nichts ändern, dazu gibt es keinerlei Grund. 90 Prozent aller Menschen die ich kenne haben das probiert; ebenfalls 90 Prozent aller Menschen mit denen ich heute(!) zu tun habe, haben damit aber nichts zu tun. Gefühlt verfügbar ist es aber einfach überall. Jeder (fast) kennt einen, der jemanden kennt der jemanden kennt...
Für die ist diese "Legalisierung" ja auch gedacht; also der Entkriminalisierung von Konsumenten, die ab und wann etwas privat in ihrer Freizeit zu sich nehmen möchten - und jetzt eben nicht mehr juristisch verfolgt werden. Irgendwelche Jugendlichen SOLLEN das ja auch gar nicht "feiern". Wie sehr das der Entwicklung schaden kann oder bei frühzeitigen Dauerkonsum sicherlich schaden wird, das ist ja alles bekannt und nicht in Abrede zu stellen.
Wie kannst du ein "Bauchgefühl" zu einem "absoluten Fakt" erklären?
Diese Studie aus Kanada - veröffentlicht im "Canadian Medical Association Journal" - fand heraus, dass der Cannabiskonsum unter Jugendlichen in Kanada seit der Legalisierung im Oktober 2018 nicht zugenommen hat. Die Forscher analysierten Daten von mehr als 230.000 Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren.
Auch diese Studie veröffentlicht im "Journal of Adolescent Health" aus Colorado und Washington ergab, dass die Legalisierung von Cannabis in eben genannten Staaten nicht zu einem Anstieg des Cannabiskonsums bei Jugendlichen geführt hat.
Eine weitere Studie zeigt bezüglich Colorado im Jahr 2018 sogar einen Rückgang der jugendlichen Konsumenten - wie ebenfalls auch dies Studie, die gleichfalls einen Rückgang in Oregon ausmacht.
Und so weiter.
Jetzt gibt es bei uns noch nicht mal lizensierte Fachgeschäfte, in denen man "das Zeug" einfach so legal erwerben kann und trotzdem malst du hier den schwarzen Peter an die Wand mit "Fakten", die eigentlich erstmal keine Fakten sind sondern... sehr schwammige und eher unzutreffende Bauchgefühle?
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03.04.2024, 20:42 #416TrueValue
Cannabis Legalisierung gefordert
Inwiefern ist denn ein Vergleich mit Kanada oder den USA faktenbezogen, abseits des Wissens, dass dort die Legalisierung vor uns kam? Sozioökonomisch meiner Meinung nach nicht vergleichbar. In Kanada und den USA rauchen z.B auch nur 11-15% der Bevölkerung normale Zigaretten, bei uns sind es knapp 25%. Wie erklärst du dir diese Diskrepanz? Ist ja jetzt nicht gerade wenig.
Wenn ich hier auf der Straße in einem Café sitze werde ich von allen Seiten zugepafft, in den USA habe ich in meinen knapp 6 Wochen die ich dort zugebracht habe nur mit Ausnahme mal Raucher gesehen.
Wenn die Rate an Süchtigen wirklich nicht steigt wäre das fantastisch, ich kann es mir aber einfach nicht vorstellen. Kanadische und amerikanische Jugendliche ticken ganz anders als die Deutschen, haben eine andere Ausbildung, andere Erziehung etc. Ich schenke der Sache erst Glauben wenn Studien in einigen Jahren auch hierzulande durchgeführt worden sind mit einer ausreichenden Anzahl an Teilnehmern.
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03.04.2024, 20:57 #417Thaddaeus
Cannabis Legalisierung gefordert
Weil es dort - ebenso wie bei uns - schon VOR der Legalisierung einen großen Schwarzmarkt und damit viele Konsumenten gab. Wie hier kann man nur zu dem Ergebnis kommen: Die Prohibition ist gescheitert.
Und dort wie hier gab bzw. gibt es dieses Phänomen (also deine hier geteilte Sorge), der Konsum würde dadurch (insgesamt oder beschränkt auf Jugendliche) deshalb ansteigen.
Das ist eben nicht der Fall und es dabei doch völlig unerheblich, ob das die Ergebnisse sind aus Ländern/Staaten, die nicht unser Land abbilden. Weshalb sollten speziell die "deutschen jugendlichen" dahingehend anders ticken oder was sollte ihnen den Konsum damit eher ermöglichen, als dort? o.O
Da es sich in allen dieser Länder um ein für erwachsene Menschen legales Konsummittel handelt, ist das jedenfalls NICHT auf die Verfügbarkeit auszumachen - hier müsste man sich sicherlich auch die einzelnen Präventiv-/Aufklärungsmaßnahmen ansehen. Zuletzt gewiss auch der Preis, der hier - insbesondere in Kanada - mit 11,5€ deutlich über die 8€ in Deutschland liegen (für den Preis einer durchschnittlich großen Packung in Relation gleicher Menge... klick):
Genaugenommen sind es bei uns in Deutschland übrigens "nur" knapp 23 Prozent (nämlich 22,7) - damit immer noch mehr als in Kanada (2013). Hier sollte man aber auch festhalten, dass der Wert - trotz Auf- und Ab, insgesamt nach unten geht und nur ~12 Prozent der 16-29 jährigen hierzulande regelmäßig rauchen. Kanada hat halt auch schon vor über 24 Jahren damit begonnen Warnbildchen auf den Schachteln aufzubringen und sich politisch das Ziel gesetzt, bis 2035 die Raucher in der gesamten Bevölkerung auf 5 Prozent zu senken. Sehr ambitioniert, sehr langfristig und früh damit begonnen... diese "Diskrepanz" hierzu also... hat jedenfalls mit der Cannabis-Legalisierung absolut nichts zu tun.
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03.04.2024, 21:56 #418Sleeping Dragon
Cannabis Legalisierung gefordert
Ich weiß ja nicht. Statt Debatten über Verbot oder Erlaubnis des einen oder anderen Rauschmittels zu führen, sollten wir als Gesellschaft doch lieber darauf hinarbeiten, dass der Konsum dieser Substanzen allgemein zurückgefahren wird, einfach weil die Menschen das Bedürfnis danach nicht mehr haben. Ob nun Zigaretten, Alkohol und nun Cannabis auf legalen Märkten oder härtere Drogen im kriminellen Milieu, all diese Produkte sind ja nur so erfolgreich, weil eine so hohe Nachfrage danach besteht. Viel besser wäre es also doch hier anzusetzen, herauszufinden warum genau Menschen dieses Verlangen haben und zu versuchen eine Gesellschaft zu etablieren, in der diese Dinge immer weniger erforderlich werden. Stattdessen wird offensiv z.B. für Alkohol geworben und ein Geschäft daraus gemacht. Womöglich wird es bei Cannabis ähnlich laufen, sofern sich das Gesetz dauerhaft durchsetzt. Es wird schnell Firmen geben, die Cannabis als Produkt bis auf den letzten Cent ausschlachten werden, völlig egal wie gesundheitlich bedenklich oder unbedenklich es nun wirklich ist. Solange die Menschen so agieren und ihre Mitmenschen in die Abhängigkeit treiben oder andererseits vollkommen strikte Verbote durchsetzen wollen völlig ungeachtet der Lebenswelt der Konsumenten, wird sich auf unserem Planeten wohl wenig zum Positiven wenden.
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03.04.2024, 22:24 #419Thaddaeus
Cannabis Legalisierung gefordert
Es wurden jährlich dutzende Millionen an Staatsgeldern dafür aufgewendet und zum Verpuffen gebracht, indem man hinter kleinen Endkonsumenten her war... - und ein ordentlicher Teil dieser nun eingesparten Gelder, diesen Unsinn nicht weiter derart strafrechtlich zu verfolgen, muss durchaus eben in Prävention/Aufklärung rein gesteckt werden.
Gleichzeitig sehe ich hier auch zu viele meiner Meinung nach eher unbegründete Sorgen. Ich meine... ja, leider wird aktuell nofch hier und da effektiv und offensichtlich für Alkohol geworben, das könnte man ebenso unterbinden wie das bereits für Tabakprodukte zu weiten Teilen gilt (z.B. ist das seit ~75 im Hörfunk als auch Fernsehen gesetzlich verboten). Insbesondere hinsichtlich letzteren ist es eher unwahrscheinlich, dass Cannabis zukünftig irgendwie beworben werden dürfte... ist aktuell nicht erlaubt, ist auch nicht das Ziel irgendeiner Legalisierung und kommt einem zukünftigen legal kommerziellen Handel über lizenzierte Geschäfte ebenfalls nicht in die Quere, weil das eine (Legalisierung) nicht das andere (erlaubte Bewerben) erfordert oder einschließt.
Welche Firmen gibt es denn außerdem so in anderen Ländern, die "Cannabis als Produkt bis auf den letzten Cent ausschlachten"?
Es gibt lizensierte Shops und lizensierte Anbauer - erstere als auch letztere müssen durch Labore die Reinheit sicherstellen. Dann bieten diese Shops oft noch "Extrakte" mit hohen THC-Gehalt an, manche auch Cookies/Brownies. Weiter gibt es in manchen Regionen hochwertige und preislich ziemlich gehobene Restaurants, die mit THC und CBD erstklassige Gerichte in mehreren Gängen zubereiten... allerdings auf professionellen Niveau... ^^
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03.04.2024, 23:21 #420Sleeping Dragon
Cannabis Legalisierung gefordert
Du denkst mir hier zu sehr im Sinne von klassischen Medien. Diese werden mittelfristig aber gar keine bedeutende Rolle mehr spielen. Die letzte Generation, die noch klassisch abends vorm Fernseher sitzt, ist wahrscheinlich die unserer Eltern und diese Gepflogenheit wird mit ihnen aussterben. Und diese Menschen sind wahrscheinlich zum großen Teil neuen Rauschmitteln gegenüber gar nicht aufgeschlossen, sodass hier nur Alkohol wirklich eine Rolle spielen wird. Natürlich wird man auch in Zukunft Sonntagabend nach dem Tatort keine Werbung für Cannabis im Fernsehen sehen.
Jüngere Menschen sind dagegen vor allem im Internet unterwegs und schauen stattdessen Social Media-Inhalte. Und hier wird heute schon Werbung für Drogen gemacht, auch für komplett illegale. Das ist zwar in der Theorie auch verboten, aber Firmen wie Meta kriegen es entweder selbst gar nicht mit oder sind zu nachlässig dabei es zu löschen. Und selbst wenn sie es tun, ist es halt oftmals schon zu spät und für jeden gelöschten Account kommen womöglich zwei neue dazu. Simplicissimus hatte dazu erst kürzlich was recherchiert: https://www.youtube.com/watch?v=UxkA76KWhMk
Nur weil du und ich diese Werbung vielleicht nicht sehen, weil wir kein Instagram nutzen, heißt es halt nicht, dass sie nicht existiert. Und wenn man hier mit harten Drogen durchkommt, wird es sicherlich ein noch geringeres Problem sein das nun legale Cannabis zu bewerben. Und das nicht nur für Dealer-Netzwerke, sondern auch für richtige Firmen. Es wird sicherlich nicht lange dauern bis irgendwelche rechtlichen Grauzonen oder Schlupflöcher gefunden werden, in denen man sich dann gemütlich einnisten kann, insbesondere wenn man seinen Firmensitz dann auf Zypern oder in Dubai hat.
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