Thema: Bundestagswahl/Landtagswahl Hessen 2013 - Ergebnisse

Blizzard_Black

Ein Mindestlohn wird definitiv einige Arbeitsplätze kosten und eine deutliche Preissteigerung in diesen Branchen verursachen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Niemand hat etwas anderes behauptet.

Ich bewundere nur immer die Kaltschnäuzigkeit, mit der manche es dem (Vollzeit-) Arbeitnehmer zumuten, neben seinem Job noch zur ARGE zu gehen und Hartz IV Aufstockung zu beantragen. Es ist einfach zutiefst unmoralisch.
Und ich wiederhole mich: Firmen und Arbeitsplätze, die nur mit erheblichen staatlichen Zuschüssen laufen, sind (sofern nicht aus sozialen Gründen erforderlich) schlicht überflüssig. Eine Behindertenwerkstatt beispielsweise bekommt staatliche Förderung, weil das eine soziale und moralische Pflicht ist.
Ein Friseur dagegen muss wissen, was er macht. Subventionen funktionieren im allgemeinen Arbeitsmarkt auf Dauer nicht, denn sie behindern den Wettbewerb.

HardAndSoft

Niemand hat etwas anderes behauptet.

Ich bewundere nur immer die Kaltschnäuzigkeit, mit der manche es dem (Vollzeit-) Arbeitnehmer zumuten, neben seinem Job noch zur ARGE zu gehen und Hartz IV Aufstockung zu beantragen. Es ist einfach zutiefst unmoralisch.
Und ich wiederhole mich: Firmen und Arbeitsplätze, die nur mit erheblichen staatlichen Zuschüssen laufen, sind (sofern nicht aus sozialen Gründen erforderlich) schlicht überflüssig. Eine Behindertenwerkstatt beispielsweise bekommt staatliche Förderung, weil das eine soziale und moralische Pflicht ist.
Ein Friseur dagegen muss wissen, was er macht. Subventionen funktionieren im allgemeinen Arbeitsmarkt auf Dauer nicht, denn sie behindern den Wettbewerb.

Stimmt auch schon, aber letzendlich schaffen diese Bereiche Arbeitsplätze, welche auch ausreichend Bürger entgegen nehmen. Steuern kommen den Staat da doch auch nur zu gute, egal ob bei einen Friseur, eine Toilettenbetreiberin, oder einen Leichenbestatter, oder Gas-Wasser-Scheiße. Das alles sind Dienstleistungen, also indirekt Luxusgüter welche man angeblich nicht braucht. Wobei die letzten beiden Berufe schon sehr nötig sind

Zur Behinderten-Werkstätten. Es ist ja nicht nur so das ein moralischer Hintergrund hier vorliegt, sondern diese Menschen äußerst produktiv sind. Z.B werden in vielen Behindertenwerkstädten auch Paletten hergestellt. Und wieviele davon braucht man?
Ich finde es nur dämlich, das viele dieser Intuitionen bzw. die Behinderten da auch gerne mal ausgenutzt werden.

Issomad

Was wäre so schlimm daran, wenn Dienstleistungen um 30-40 % teurer werden ?
Ich gehe auch zu einem Friseur, der 10 Euro für einen Trockenschnitt verlangt, gebe ihm aber 5 Euro Trinkgeld, weil ich den Service gut finde und die Preise zu niedrig ...

Das ist eben der Punkt. Wenn der Trockenschnitt ab JETZT dann 15,00 Euro kostet, zahlst du nach wie vor 15 Euro, die Friseurin bekommt aber 5 Euro weniger für die SELBE Arbeit. Das Geld, das sie nämlich jetzt von dir bekommt, bekommt sie "schwarz" am Fiskus und an der ARGE vorbei, denn die Aufstockung wird ihr ja nicht gestrichen. Ab jetzt durch den Mindestlohn bekommt sie nämlich keine Aufstockung mehr und deutlich weniger Trinkgeld.
Der Clue an der Sache ist: Ich als Arbeitgeber bin obendrein ja auch dazu gezwungen, meine Mitarbeiter straffer einzuteilen, damit ich nichtmehr so viel Leerlauf im Salon habe. Was ist also die Schlussfolgerung daraus? Stunden kürzen, was nur mit Einverständnis der Mitarbeiter geht - oder alternativ Kündigungen oder Versetzungen in andere Salons, wo die Auslastung dann eben noch stimmt.

Gerade in solchen Bereichen ist ein Mindestlohn dringend nötig. Wenn Menschen anständig bezahlt werden, dann arbeiten sie auch besser ...

Das ist in der Theorie sicherlich eine der bedeutensten Thesen - aber sie stimmt nunmal leider nicht. An Lohnerhöhungen gewöhnt sich der Mensch, egal wie hoch diese ausfallen. Glaubst du bei der Lufthansa ist jeder Kapitän motiviert, weil er zum Teil bis zu 250.000 Euro im Jahr verdient? Oder liegt die Motivation und das Glückheitsgefühl allgemein höher als bei einem Friseur? Oder einem Wachdienstler? Es ist schlicht und ergreifen nämlich einfach nicht so. Es gibt motivierte Leute, und es gibt unmotivierte Leute, in jedem Unternehmen und in jeder Gehaltsklasse. Dass es nicht "fair" ist, dass diese Leute Aufstocker sind mag durchaus so sein, finde ich auch nicht gerecht, aber das hat sich leider über Jahre so etabliert, ansonsten wär es ja nicht so - aber beim Friseur gerade ist es nunmal leider so, dass der Mindestlohn eher zu einer reellen Lohnkürzung führen wird, und wenn zum Teil nicht dann wird es vmtl. mittelfristig zu Kündigungen führen - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und es gibt durchaus genügend Leute, die diese Preiserhöhungen nämlich NICHT nachvollziehen wollen und das als Sauerei betrachten, egal ob das notwendig ist oder nicht.

HardAndSoft

Niemand hat etwas anderes behauptet.

Ich bewundere nur immer die Kaltschnäuzigkeit, mit der manche es dem (Vollzeit-) Arbeitnehmer zumuten, neben seinem Job noch zur ARGE zu gehen und Hartz IV Aufstockung zu beantragen. Es ist einfach zutiefst unmoralisch.
Und ich wiederhole mich: Firmen und Arbeitsplätze, die nur mit erheblichen staatlichen Zuschüssen laufen, sind (sofern nicht aus sozialen Gründen erforderlich) schlicht überflüssig. Eine Behindertenwerkstatt beispielsweise bekommt staatliche Förderung, weil das eine soziale und moralische Pflicht ist.
Ein Friseur dagegen muss wissen, was er macht. Subventionen funktionieren im allgemeinen Arbeitsmarkt auf Dauer nicht, denn sie behindern den Wettbewerb.

Weißt du was den Wettbewerb verhindert? Kleinstunternehmen, die bis zu 17.500 Euro Umsatzsteuerbefreit agieren können - und gerade beim Friseur ist es keine Kunst, dass man sich als einzelne, selbstständige Friseurin da nochmal das selbe am Fiskus vorbei verdient. Schwarzarbeit ist gerade hier im Dienstleistungssektor doch eines der wesentlichen Dinge - und im Kleinstunternehmertum durch die Umsatzsteuerbefreiung doch auch noch gewollt. DAS behindert den Wettbewerb und ist Wettbewerbsverzerrung.
Des Weiteren: Ich weiß nicht, wie gut du den Tarifvertrag von Friseuren kennst: Aber wenn du dich etwas mehr als nur in den allgemein üblichen Nachrichten informierst, dann wüsstest du, dass es bei Friseuren einen Grundlohn mit Leistungssoll gibt und eine Leistungsprämie (30% vom Mehrumsatz - 35% vom Mehrumsatz - je nachdem eben, wo man eben beschäftigt ist - wie viele Unternehmen so zahlen weiß ich allerdings nicht! - im Grunde genommen wie bei einem Autoverkäufer oder Versicherungsmakler). Das waren auch vielerorts im Osten die alten Tarifverträge, von den 90ern eben noch. Als Stundenlohn steht da zwar geschrieben: 4,XX Euro - aber reell ist es keine Kunst, diesen weit zu übertreffen, wenn man entsprechend arbeitet oder Arbeit hat. Was passiert nun also mit den Leuten, die deren Leistungssoll nicht erfüllen, aber 6,50 Euro die Stunde haben wollen? Das sind Mitesser in einem Unternehmen, die nämlich leider nur Geld kosten und deren Umsatz man in Zukunft auf die restlichen Angestellten umlagern kann und müssen wird, weil man ansonsten draufzahlt - die werden schlicht und ergreifend deren Job verlieren, anders geht es gar nicht. Es ist kein Problem einen Friseur mit 20 Euro in der Stunde arbeiten zu lassen, aber dann werden die Preise halt zum Stand jetzt um 150 oder 200% angehoben und die Hälfte der Belegschaft steht ohne Job da. Alles nur eine Auslegungsfrage...

Nun also ich denke hier geht es doch um die Bundestagswahl. Von daher sollte man vlt mal einen eigenen Thread aufmachen? Wo es dann nur um dem Mindestlohn geht.

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Da bin ich mal gespannt.