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Thema: Bundestagswahl 2017
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28.09.2017, 07:14 #621Jonny Knox
Bundestagswahl 2017
"Gibt's den Leader nicht, gibt's die Firma nicht" ... Jetzt verstehe ich, warum ausnahmslos jedes Unternehmen dicht macht, wenn der Geschäftsführer in Rente geht. Denn einen Chef kann man nicht ersetzen. Un-mög-lich.
"In 80% der Firmen macht der Chef im Notfall alles selbst" ... Hast du zu diesem Wert auch einen Nachweis? Oder ist die Zahl frei erfunden? Und klar, ein Unternehmen wird am Markt super bestehen, wenn ihnen "Zuarbeiten"/Arbeitnehmer alles - nach deinen Worten - halt vier Mal so lange dauert. Ganz bestimmt, warten Kunden für das gleiche Geld viermal so lange auf ihre Ware als bei der Konkurrenz etc.
Und zu Themen wie "keiner wird gezwungen, in einem Ausbeuterbetrieb zu arbeiten" muss man sich in Zeiten von Jobcenter-Sanktionen für nicht angenommene Jobangebote nicht mehr wirklich äußern, oder?
Der Beitrag ist also selbst aus Sicht eines Chefs ziemlicher Quatsch.
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28.09.2017, 10:07 #622ccommander81
Bundestagswahl 2017
Ausnahmslos sicher nicht, aber gerade in Klein- und Mittelständigen Betrieben kommt es in derartigen Situationen oft zu Problemen. Entweder der Nachfolger ist nicht so fähig bzw. nicht sofort so fähig oder es wird gar kein Nachfolger gefunden. Für gewöhnlich wird daher in guten KMUs eine Unternehmensnachfolge von langer Hand geplant oder das Ausfallrisiko der Unternehmensleitung durch Redundanz (z.b. zweiter Geschäftsführer) möglichst frühzeitig abgesichert.
In den großen Unternehmen ist das ähnlich, dort besteht ja der Vorstand nicht nur aus einer Person. Es ist aber eigentlich immer so, dass wenn die Managementebene in einem Unternehmen aus welchem Grund auch immer komplett wegbricht es zu enormen Problemen führt, weil sich das eben nicht so einafch austauschen lässt, wie Du Dir das offenbar vorstellst.
Aus diesem Grund, wird bei der Bewertung von Unternehmen oder deren Bonität üblicherweise auch dieser Punkt mit einbezogen: Wie ist ein Ausfall der Unternehmensführung abgesichert?
Doch, @Blizzard_Black hat es doch zu diesem Thema auch noch weiter konkretisiert. Entweder sich selbst selbständig machen, fortbilden oder noch mehr bewerben. Kurzum, dem Markt beugen und sich anpassen, Eigenverantwortung übernehmen, so wie es der Unternehmer bzw. Selbständige auch täglich tun muss.
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28.09.2017, 11:17 #623Kakashi Hatake
Bundestagswahl 2017
Ich kan Jonny auch nur bedingt zustimmen. Ja Unternehmen leben von den Mitarbeitern, aber nicht ausschließlich und nicht in jedem Gewerbe. Je größer ein Unternehmen ist um so austauschbarer wird die GL. Bei kleinen Unternehmen ist die GL meist noch mit am Arbeiten, braucht Ahnung von der Tätigkeit und muss auch mit anpacken. Bei größeren/ großen Unternehmen ist die GL nur Verwaltung und durchaus austauschbar. Hierbei muss man auch zwischen Handwerk und nicht Handwerksbetrieben unterscheiden. Gerade im Handwerk bei kleineren Betrieben ist der Chef der dreh und Angelpukt. Bei einer Steuerkanzlei allersings kann der Chef auch durch einen anderen Steuerberater ersetzt werden. Es kommt immer darauf an, wo das Know How liegt.
Bei meinem Arbeitgeber ist der Chef einfach nur da, ob der jetzt Herr x oder y heißt ist egal. Wenn der ausgetauscht wird bekommen wir das nicht mal mit, weil er eine reine Verwaltungstätigkeit hat. Auf die produktive Arbeit hat er zwar Einfluss, klar ist ja Chef, aber von der Materie selber hat er nicht viel Ahnung.
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29.09.2017, 01:30 #624Blizzard_Black
Bundestagswahl 2017
Es gibt ein altes Sprichwort zum Thema Unternehmensnachfolge. Einer beginnt. Der nächste baut es auf. Und der dritte führt es in die Insolvenz.
Natürlich ist es nicht un-mög-lich. Man muss halt den richtigen Nachfolger suchen - was passieren kann - oftmals werden aber Unternehmen auch einfach liquidiert, wenn keiner gefunden werden kann der das weiterführen möchte und ein Verkauf nicht Zustande kommt. Was meinst du, wie viele Unternehmer es heute gibt, die lange schon die Nachfolge planen? Oftmals in der Hoffnung, die eigenen Kinder führen den Betrieb weiter - aber die haben keine Lust darauf und möchten was anderes machen. Nur als Beispiel.
Denkst du, Unternehmen wie Haribo, Microsoft, IBM, Porsche, Facebook, Amazon - wären heute so weit, ohne die treibende Kraft bzw. ohne den Unternehmer, der dahinter steht? Das sind halt "bekannte Größen". Mustermann Fleischverarbeitende Waren GmbH & Co. KG ist halt nicht so in der Welt geläufig.
Und gerade bei den großen Unternehmen, die alle irgendwann schon einmal in eine existenzielle Krise geschlittert sind - bestes Beispiel ist z.B. der Wendelin Wiedeking bei Porsche. Der ist z.B. ein Glanzbeispiel für Unternehmertum und was ich von einem Manager erwarte, als er die in den 90ern schon pleite geglaubte Firma Porsche komplett sanierte, mit einem niedrigen Festgehalt und der Übernahme der persönlichen Haftung für Verpflichtungen des Unternehmens. Ohne ihn gäbe es diese Firma heute vermutlich nicht mehr. Umso lustiger fand ich es, als man dann meckerte, als es Porsche finanziell bestens ging, dass er durch die in den 90ern zugesicherte variable Vergütung dann plötzlich Gehälter im hohen 2-Stelligen Millionenbereich bekam. Leistung zahlt sich eben aus.
Das ist das Unternehmertum - und was ich meine mit: Gibt's den Leader nicht, gibt's die Firma nicht. Wie viele hätten in solch einer Lage so reagiert? Er hätte ja jederzeit scheitern können. Aber er war bereit, mit dem Schiff unterzugehn, wenn es soweit gekommen wär. Und wie viele andere hätten - wie es bei großen Insolvenzen (und noch viel mehr bei kleinen - die eben nicht so durch die Presse gehen) den Kopf in den Sand gesteckt, oder anders gesagt getreu dem Motto gehandelt: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff? Das sind für mich keine Unternehmer, das sind Verwalter. Guck dir doch z.B. mal das Thema airberlin an. Mehr brauch ich dazu nicht zu sagen.
"In 80% der Firmen macht der Chef im Notfall alles selbst" ... Hast du zu diesem Wert auch einen Nachweis? Oder ist die Zahl frei erfunden?
Wenn du deine One-Man-Show hast, musst du wohl oder übel sogar alles selbst machen .
Und dann muss man noch dazu sagen, dass über 41% der Beschäftigten in Kleinstunternehmen oder kleinen Unternehmen arbeiten. Das ist mitunter auch der Mittelstand, den man in Deutschland meint. Das ist Hoch- und Tiefbau Richter und Koch KG, Zimmerei Müller GmbH, Autohaus Meier GmbH & Co KG, IT Spezialist Schmidt, Schulze und Partner OHG usw. usf.
Und klar, ein Unternehmen wird am Markt super bestehen, wenn ihnen "Zuarbeiten"/Arbeitnehmer alles - nach deinen Worten - halt vier Mal so lange dauert.
Ich hab geschrieben: Du kannst ein Haus auch alleine bauen. Nur: Es dauert halt alleine 4x so lange, als zu zweit. Und zu zweit dauert es vier mal so lange, als zu viert. Wieso? Weil du ständig Hin- und Herrennen musst. Ich hab das extra noch verständlich metaphorisch erklärt, wieso das so ist. Ich frage mich also, wieso mir etwas falsch unterstellt wird, bevor es überhaupt richtig gelesen und verstanden wurde? Ein simples Nachfragen hätte es auch getan.
Das Grundthema ist eigentlich wie beim Lernen: Du kannst 2 Stunden lernen und alle paar Minuten aufs Handy gucken weil ne neue WhatsApp reinkommt - oder du kannst dich 2 Stunden lang abschotten, dich einlesen und in einen "Tunnel" kommen, wo du nur auf das Wesentliche konzentriert bist. Wie lernst du wohl effektiver? Und nichts anderes ist es, was z.B. eine Sekretärin für einen Chef macht - oder was andere Zuarbeiter leisten, die es in gewissen Positionen und ab gewissen Größen einfach benötigt. Solange das richtig organisiert ist. Und das ist auch der springende Punkt an dieser Sache, die es eben schwer macht. Das entsprechend zu organisieren. Für mich war - und wäre - das nichts. Ich hab da kein Talent dazu. Und da gibt's auch ein Sprichwort, das ich von vielen Seiten schon oft gehört hab: Ein guter Anschaffer ist mehr wert, als 10 Arbeiter . Die falschen Leute an gewissen Stellen der Hierarchie in einem Unternehmen können sehr viel Schaden anrichten.
Aus Gründen der Anonymität möchte ich hier meinen persönlichen Fall eben nicht konkreter ausführen, wieso das für mich eben nichts ist.
Den Rest hat ccommander81 schön erklärt.
Wer Quellen bedarf:
Unternehmensliquidationen: https://de.statista.com/statistik/da...stdeutschland/
Unternehmensgrößen: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFak.../Aktuell_.html
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30.09.2017, 02:05 #625Jonny Knox
Bundestagswahl 2017
"Ausnahmslos" war ja auch sarkastisch.
... Was wohl heißt, dass es alleinig auf den Chef ankommt, ob eine Firma Erfolg hat, oder nicht. Dass die Mitarbeiter eigentlich nur Ballast sind. Und dass es nur Probleme gibt, wenn der Chef geht. Dass der Chef aber eben doch auch austauschbar ist, das hat er dadurch explizit negiert. Es gibt zahlreiche Kombinationen, die du ja auch selbst nennst, in denen Chefs sehr wohl ausgetauscht werden können und das Unternehmen danach problemlos weiterläuft.
Dass sich eine ganze Managerriege bei einem nicht vorhersehbaren Ausfall mal eben so austauschen lässt, habe ich nirgends geschrieben. Das funktioniert schon allein deshalb nicht, weil es in so einem Fall theoretisch sogar plötzlich niemanden mehr geben könnte, der rechtlich für ein Unternehmen Geschäfte abschließen dürfte.
Aber, und jetzt kommt die Schocknachricht: Wenn in einem Unternehmen plötzlich alle Mitarbeiter einer Abteilung ausfallen, kommt es ebenso zu riesen Problemen, weil es plötzlich keinen mehr gibt, der z.B. die Buchhaltung macht, der in den Außendienst gehen kann, der die Sachbearbeitung macht etc. pp.
Natürlich kannst du dich weiterbewerben. Und wenn du für das angebotene Gehalt nicht arbeiten willst, musst du das auch. Aber viel Spaß, wenn das Jobcenter vom Unternehmen informiert wird, dass du das Jobangebot abgelehnt hast. Wenn einem die Leistungen schon gekürzt werden können, wenn du einen der -normalerweise total nutzlosen - Beratungstermine nicht wahrnimmst, dann werden sie sicher total verständnisvoll sein, wenn du ein Jobangebot ablehnst.
Sich selbstständig machen aus der Arbeitslosigkeit ist auch immer besonders einfach, weil man so viele Kredite von Banken bekommt und so. Und nicht jeder will Selbstständig sein und das finanzielle Risiko permanent haben, wenig Freizeit oder oder oder...
Aber gut, jeder muss natülich für sich entscheiden, wie viel ihm seine Arbeitskraft wert ist. Im Zweifel darf man sich dann auf Jobinserate mit ohnehin niedrigem angegebenem Gehalt gar nicht erst bewerben.
"Ausschließlich" habe ich nirgends gesagt?
Natürlich kann man keine verallgemeinernde Aussage treffen, wie wichtig der Chef im Verhältnis zu den Mitarbeitern ist. Habe ich auch nicht getan. Blizzard_Black jedoch schon...
Und diese Aussage halte ich in dieser Pauschalität schlicht für falsch.
Ich habe bisher in zwei Kleinunternehmen gearbeitet. Im ersten war der Chef dazu da, Aufträge an Land zu holen, unsere Entscheidungen abzusegnen und Rechnungen zu unterschreiben. Die produktive und alltägliche Arbeit haben aber die Mitarbeiter gemacht. Außendienst, Disposition, Sachbearbeitung, Lager, Reparaturinnendienst. Das hätte der Chef sowohl vom Know-How, als auch vom Aufwand her gar nicht allein stemmen können.
Hinzu kommt, dass seine Sekretärin sich bei seinen Aufgaben mindestens ebenso gut ausgekannt hat.
Im Prinzip war hier also wirklich der Chef "überflüssig", hat aber eben als Privatperson auch sein privates Geld in die Firma investiert.
Im zweiten Unternehmen waren die Chefs schon eher Allroundkräfte, hätten da aber auch keine Logistik machen können, weil sie sich da zu wenig ausgekannt haben. Auch hier waren also Mitarbeiter zwingend notwendig.
In meiner jetzigen Anstellung sind wir eine Tochterfirma eines Großkonzerns und decken derart viele Felder ab, dass das unsere beiden Chefs auch nicht allein stemmen könnten (Aufwand und Know-How). Und das Know-How ist es auch, weshalb man nicht sagen kann, dass jeder Mitarbeiter ohne weiteres ersetzbar wäre. Allein in den vergangen 2 Jahren sind mehrere Mitarbeiter gegangen, die sehr viel Wissen mitgenommen haben, weil teilweise nicht rechtzeitig ein Nachfolger eingestellt werden konnte.
Nach meinen Erfahrungen sind Mitarbeiter also keinesfalls nur "Arme und Beine, die man zur Not durch eine Prothese ersetzen" könne.
Solche Ansichten sind meiner Meinung nach nichts anderes als die Ansicht von kolonialen Großgrundbesitzern über ihre Negersklaven, von denen sie sich dann halt zur Not einen neuen auf dem örtlichen Markt kaufen, wenn ein alter abgenippelt ist.
Natürlich ist das bei Familienunternehmen, die vielleicht dann noch ein oder 2 Mitarbeiter haben ein Problem. Aber du hast ja nicht nur ausschließlich von diesen gesprochen. Oder zumindest hast du das nicht ausdrücklich geschrieben...
Und was würden Facebook, Google und Amazon ohne ihre hunderte/tausende Mitarbeiter machen? Noch immer in der Garage von einem einzigen PC aus gesteuert werden...
Ich sage doch gar nichts dagegen, dass ein Unternehmer wichtig ist und natürlich (logischerweise) die Initialidee für sein Unternehmen hat. Und er ist es auch, der sich darum kümmert, dass aus der Idee ein Unternehmen wird. Aber den Laden am Laufen halten doch die Mitarbeiter genauso. Und nur durch Mitarbeiter kann ein Unternehmen überhaupt größer werden. Dass Il Chefilino dann wieder tolle Ideen hat, die das Unternehmen noch erfolgreicher machen, will ja keiner abstreiten. Aber umsetzen müssen diese Ideen am Ende die "kleinen Fische" im Unternehmen.
Bei Sanierungen gibt es ja idR auch einen Sanierungsplan, der in Abstimmung mit dem Betriebsrat z.B. Kürzungen bei Urlaub, Gehalt und Arbeitszeit für die Belegschaft vorsieht. Diejenigen, die das Missmanagement der Chefs also hauptsächlich (finanziell) zu spüren bekommen, sind die Mitarbeiter. Und ohne solche Leistungskürzungen bei den Mitarbeitern und den damit verbundenen Einsparungen, kannst du dann halt sonst einen tollen Plan haben als Chef - du bist darauf angewiesen, dass deine Angestellten das mittragen, statt geschlossen zu kündigen und sich neue Arbeit zu suchen.
Gut, nun diskutieren wir immerhin nicht mehr mit frei erfundenen Zahlen...
Du bist also der Meinung, in einer Firma mit bis zu 9 Mitarbeitern kann der Chef alle Arbeiten selbst machen? Denn das war der Punkt deiner Aussage, auf den ich eigentlich aus war. Das halte ich nämlich für sehr unrealistisch. Einer macht die Arbeit von 9...
Ja, und was sagt uns das? 41% der Beschäftigten arbeiten in eher kleinen Unternehmen. Sind das also die 41 % (bzw. ca. 20 % in Kleinstunternehmen), deren Arbeit durch die jeweiligen Chefs problemlos mit übernommen werden könnte?
Das sollte eigentlich
heißen. Mein Handy hat mal wieder selbst korrigiert...
Grundsätzlich sollte meine Aussage somit klar sein: Natürlich kannst du ein Haus bauen als Einzelperson oder als Einzelunternehmer. Dann dauert der Bau aber nicht nur 4x so lange, sondern noch wesentlich länger. Denn dann musst du nicht nur auf dem Bau alles allein machen, sondern auch im Büro (Genehmigungen, Rohstoffeinkauf etc).
Und dann zeig mir den Kunden, der auf ein Haus nicht 6 Monate wartet, sonder gern 3 oder 4 Jahre, währenddessen er doppelt für seine bisherigen Räumlichkeiten zahlen muss, währenddessen er sich vllt. geschäftlich nicht vergrößern kann etc.
Du baust also das Haus allein, bekommst aber den Auftrag gar nicht erst, weil du nicht wettbewerbsfähig wärst. Welchen Sinn ergäbe es also, das Gebäude allein bauen zu wollen?
Gleiches wäre in jeder anderen Firma auch so. Der Chef muss das Know-How haben (was er nicht immer hat) und muss die Arbeit auch in einer gewissen Zeit schaffen (was er je nach Arbeit nicht schaffen wird/kann).
Um bei deinem Amazon-Beispiel zu bleiben: Klar könnte Jeff Bezos jedes Paket selbst aus dem Lager holen, frankieren und verschicken. Dann wird das aber mit "Lieferung am nächsten Tag" nichts. Und ohne schnelle Lieferung und schnelle Reklamationsbearbeitung - welchen Vorteil hätte Amazon dann noch gegenüber kleineren Online-Versendern??? Und Pakete zusortieren ist jetzt kein Job, bei dem man ein abgeschlossenes Diplomstudium braucht. Bei anderen Jobs, die unter einem Chef angesiedelt sind, aber sehr wohl.
Wenn du der Überzeugung bist, dass ein Chef unersetzbar ist, weil er als Mastermind das Unternehmen voranbringt, dann sei dir diese Überzeugung gegönnt, da sie nicht grundsätzlich falsch ist.
Die Nichtwertschätzung von Arbeitskräften, die ein Chef beschäftigt, kann ich aber nicht teilen. Und deine Ansicht von Mitarbeitern entspricht so puschal wie du sie vertreten hast auch nicht für alle Branchen und alle Betriebsgrößen den Realitäten - vermutlich sogar höchstens für die allerwenigsten Branchen und Unternehmen.
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30.09.2017, 03:28 #626Blizzard_Black
Bundestagswahl 2017
Das bestreitet auch niemand. Solange diese Person die richtige Persönlichkeit hat. Nur: Wer ist schwerer auszutauschen? Jemand, der stupide gesagt Laufbursche ist, oder jemand der den Laden komplett am Laufen halten muss? Hast du schon einmal Ferienjobs und Werksstudententätigkeiten in der Geschäftsleitung gesehen? Am Fließband dagegen findest du gerade während der Semesterferien und der Urlaubszeit öfter Studenten, die damit ihre Finanzen aufbessern - egal ob im Lager oder am Band. Mit dem Steigen in der Hierarchie wird es immer schwieriger mit Ersatz.
Es bestreitet doch niemand, dass Mitarbeiter benötigt werden. Natürlich benötigt Amazon, Facebook oder eine jede Firma mit Mitarbeitern nämlich Mitarbeiter, die diese Arbeit erledigen. Aber: Den passenden Mitarbeiter für einen Lagerjob oder am Band finde ich halt nunmal sehr schnell. Einen Wendelin Wiedeking dagegen muss ich lange suchen und finde ich selten. Und nichts anderes war der Kern der Aussage.
Im Übrigen: Natürlich hat auch der Unternehmer mit 9 Mitarbeitern was anderes zu tun, als die Jobs der !9! Leute gleichzeitig auszuführen. Ich behauptete nie, dass er die 9 Mitarbeiter für das Maß der Arbeit nicht benötigt - umsonst hat er sie schließlich nicht. Es ist aber bei kleinen Betrieben oft so: Fällt einer aus - weil krank, schwanger oder was auch immer - dann ist gerade bei solchen Betrieben der - gute - Unternehmer selbst immer in der Lage, das abzufangen. Ein Heizungsbauer mit 9 Mitarbeitern und vermutlich verschiedenen Trupps hat sicherlich auch jemandem im Büro beschäftigt, Handwerker zur Ausführung beschäftigt und kümmert sich i.d.R. mit Ausschreibungen, Baubesprechungen und Kundenkontakt sicherlich vermehrt um den Außendienst und das an Land ziehen neuer Aufträge. Er ist als Heizungsbaumeister aber genauso in der Lage, selbst zu montieren. Er ist als Unternehmer selbst in der Lage, seine Buchhaltung fürs Steuerbüro herzurichten, Rechnungen zu schreiben. Er geht in den Außendienst: Sprich: Er könnte jederzeit einen Ausfall von einem Mitarbeiter einer jeden Abteilung selbst mit kompensieren, wenn nötig. Das bedeutet nicht, dass es eine Lösung auf Dauer ist - wie gesagt, umsonst ist der Mitarbeiter nicht da. Bricht sich Mitarbeiter Max das Bein und ist ein halbes Jahr krank, dann ist das sicherlich unangenehm, weil nicht vorhergesehen, aber aus betrieblicher Sicht kein Drama, weil kompensierbar. Liegt Inhaber Mayer dagegen unverhofft ein halbes Jahr in der Intensiv, kann es für den Betrieb existenziielle Folgen haben. Und das meinte ich mit: Der - zugegeben gute - Unternehmer - natürlich auch abhängig von der Firmengröße, bei Jeff Bezos trifft es sicherlich nicht mehr zu - kann jede Tätigkeit eines Mitarbeiters auch selbst.
Ich hatte das metaphorisch an verschiedenen Stellen beschrieben - mit dem Malerbetrieb und dem Abkleben, dem Messen und Schneiden etc. - die Beispiele waren anschaulich genug, um meine Aussage verständlich zu erklären.
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30.09.2017, 04:19 #627Jonny Knox
Bundestagswahl 2017
@Blizzard_Black
Im sehr kleinen Meisterbetrieben, in denen der Inhaber und "Chef" automatisch auch Meister des Fachs sein muss, magst du Recht haben. Sobald es aber um andere Unternehmen geht, die wirklich mehrere Berufsbilder miteinander verbinden, kann der Chef nicht automatisch problemlos für jeden erkrankten Mitarbeiter einspringen.
Andererseits ist das hauptsächliche Problem beim unvorhergesehenen längeren Ausfall des Chefs in erster Linie tatsächlich eher organisatorisch als dass es an Kompetenzen fehlt. Wenn z.b. keiner den Bankzugang für die Überweisungen hat oder der Chef als alleinig Vertragsabschlussberechtigter nach außen aufgetreten ist, dann wird es für das Unternehmen in der Tat schwierig. Das liegt jetzt aber nicht daran, dass der Chef so ein endgeiler Typ war, der alles kann, sondern an seiner reinen (rechtlichen) Stellung und/oder dasaber intern keine Vorbereitungen getroffen hat.
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30.09.2017, 12:18 #628Ten
Bundestagswahl 2017
Meine Rechnung ist eine simplifizierte Faustformel, welche die Auswirkung des Renteniveau sehr gut verdeutlicht. Natürlich ergibt sich die Rente aus dem monatlichen Durchschnittsbrutto aller Beitragsjahre und hat dann noch einige Variablen wie z. B. die reine Anzahl der Beitragsjahre in der tatsächlich gearbeitet wurde (könnte ja auch weniger sein, z. B. durch die Anrechnung eines Studiums). Meine Beispielrechnung legte 2500€ Durchschnittslohn zugrunde.
Dir müsste auffallen, dass deine Rechnung die Realität nicht wiedergeben kann. Mal angenommen du würdest durchgehend 2200€ verdienen wie in deinem Beispiel, dann würdest du nach deiner Rechnung am Ende mehr Rente als jemals erhaltenen Lohn bekommen. Das kann natürlich nicht richtig sein, denn dann müsste die Altersarmut spätestens seit der Generation Mindestlohn Geschichte sein.
Du kannst ja mal Spaßes halber die Daten deines letzten Rentenbescheides nehmen und die Daten im Online Rechner der Deutschen Rentenversicherung eintippen. Erschreck dich aber nicht, denn das Rentenniveau ist wirklich Horror! Genau deswegen gibt es ja auch die ganze Problematik mit der Altersarmut und die Kritik an der Vorsorge, die sich oft Aufgrund der Anrechnung auf die Aufstockung für Geringverdiener gar nicht lohnen kann. Die Wahrheit ist, dass man nicht mal annähernd soviel Rente bekommt wie man zu Lebzeiten verdient hat.
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30.09.2017, 12:28 #629Ole2
Bundestagswahl 2017
Mal etwas wirklich OT. Nun mal ganz ehrlich. Mir wurde in anderen Foren immer wieder vorgeworfen, v i e l zu lange Beiträge zu posten, und auch nur, weil ich gern in die Tiefe gehe, um an den Kern zu kommen, aber dennoch beim Thema bleiben, um die Geduld der user nicht zu sehr zu strapazieren. Meine ist vielleicht nicht die beste doch ich bin mittlerweile schon so weit, dass ich ab einer ganz bestimmten Länge nicht mehr mitlese. Gut, es geht ja nicht um mich, sondern um eine BTW, die nun auch schon wieder der Vergangenheit angehört, was nicht heißt, dass man das Thema deshalb schließen müßte, aber back to the roots, wäre wirklich fein.
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18.10.2017, 16:40 #630Issomad
Bundestagswahl 2017
Damit zieht er Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden der CDU in Sachsen, die dort mehr als 15 % verlor und hinter der AfD landete ...
CDU: Sachsens Ministerpräsident Tillich tritt zurück |*ZEIT ONLINE
Das (deutlich schlechtere als im Bundesdurchschnitt) Wahlergebnis war wohl wiederum das Ergebnis seiner Anbiederungspolitik an die AfD.
Das dürfte die Gruppe innerhalb der CDU, die mit der AfD sprechen oder gar zusammenarbeiten will, weiter schwächen ...
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18.10.2017, 17:29 #631Ole2
Bundestagswahl 2017
Er zieht einfach nur die Konsequenzen aus der verlorenen Wahl, denn - 15 % sprechen ja nun wirklich für sich und sich anschauend, dass er so gut wie nirgends präsent war im Wahlkampf, geschweige denn ein Konzept hatte, das rächt sich nun. Mit Anbiedern hat das gar nichts zu tun. Er hätte ja mal m. E. auch eigenes Format und Konturen zeigen können und sich für sein Volk mehr interessieren sollen, anstelle versuchen, nicht zu sehr aufzufallen, um evtl. bei der Großen Vorsitzenden wie zuvor schon eine Reihe anderer negativ aufzufallen um dann indirekt gegangen zu werden. Was er heute macht, ist lediglich die Flucht nach vorne antreten. Zumindest zieht er persönliche Konsequenzen, was andere bei nur - 8 % Stimmenverlust offenbar nicht für nötig halten.
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18.10.2017, 19:36 #632daywalker2609
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18.10.2017, 21:17 #633Ole2
Bundestagswahl 2017
Ja so ein Glück aber auch. Das hat ja nun in Sachsen so gar nicht geklappt, wo die AfD doch die CDU überholt hat und genau das ist der eigentliche Grund für den Tillich Rücktritt von heute, der wohl wie ein Paukenschlag in der Sächsischen Staatskanzlei eingeschlagen ist. In den Nachrichten versuchen sie den Rücktritt damit zu erklären, bzw. Tillich selbst, dass er jüngeren den Platz frei machen möchte. Ich behaupte, was ich oben behaupte, er zieht persönliche Konsequenzen und macht nun einem 42 jährigen Platz.
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19.10.2017, 11:43 #634daywalker2609
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19.10.2017, 12:11 #635ccommander81
Bundestagswahl 2017
Na dann wollen wir mal schauen, ob es Kretschmer gelingen wird, dass in unserem Bundesland alle genug zu essen haben
https://www.youtube.com/watch?v=laQE8ue1WUM#t=05m28s
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19.10.2017, 17:33 #636Ole2
Bundestagswahl 2017
Das wird doch niemand tun. Er hat bestimmt in den 8, 9 Jahren als MP einen guten Job gemacht, doch irgend jemand oder die Auswirkungen dessen, was er gar nicht selbst zu verantworten hat, könnte ihn überfordert haben, was ihn nun zu diesem Rücktritt bewogen hat.
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19.10.2017, 19:18 #637daywalker2609
Bundestagswahl 2017
Achso XD
Nun ja sicherlich hat die große Koalition einige Fehler begangen. Auch Merkel, dass kann man nicht leugnen.
ABER dieser Stimmenverlust der CDU war doch irgendwie zu erwarten? Man darf nicht vergessen das es 2013, ein absolutes Traumergebnis für die CDU/CSU war. Man ist da auch knapp an einer alleinigen Mehrheit vorbei geschrammt. Dieses Ergebnis konnte die Union nicht halten.
Und abgesehen davon haben von den Wählen zwar knapp 13 Prozent die AFD gewählt, aber auf der anderen Seite haben sie 87 Prozent NICHT gewählt. Das vergessen auch immer viele.
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20.10.2017, 10:18 #638mikevonhammer
Bundestagswahl 2017
Wer hat das denn vergessen? Wir bekommen auch eine Kanzlerin die von über 67% der Wähler nicht gewählt worden ist, 91% wollten die Grünen nicht im Bundestag sehen und 90% haben die FDP nicht gewählt.
ABER dieser Stimmenverlust der CDU war doch irgendwie zu erwarten?Man darf nicht vergessen das es 2013, ein absolutes Traumergebnis für die CDU/CSU war. Man ist da auch knapp an einer alleinigen Mehrheit vorbei geschrammt.
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20.10.2017, 10:53 #639daywalker2609
Bundestagswahl 2017
Und das zu der Wahl, ich bezog mich auf die letzten drei Bundestagswahlen, sprich die von 2013 (mit dem absoluten Traumergebnis ), 2009 und 2005. Und in den letzten beiden, hatte die Union um die 35 Prozent, also grade mal 2 Prozentpunkte besser.
Wenn man natürlich überall was zum ankreiden finden will, wird man auch fündig werden.
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20.10.2017, 11:03 #640mikevonhammer
Bundestagswahl 2017
Ist es nun das schlechteste CDU Ergebnis abgesehen von 1949! oder nicht? Ich konnte nicht ahnen das du dich gezielt auf bestimmte Jahre beziehst, um das Ergebnis besser aussehen zu lassen. Fast wie ein Politiker.
Wenn man natürlich überall was zum ankreiden finden will, wird man auch fündig werden.
Scheinbar ein Herr Gauland, der nach der Bundestagswahl groß ankündigte, dass man sich das Land zurückholen werde.
Krass und sonst hast du nichts glänzendes gezogen? :D
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