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23.02.2011, 20:31 #61Wiinz
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Außerdem gibts es in der Uni auch Seminare, etc. in denen man auch mitarbeiten muss.
Das mag für dich vllt passen, aber ein Großteil kann mit Sachen die er am Anfang des Semesters lernt am Ende nix mehr mit anfangen. Dazu sind schriftliche Sachen gut. Bei uns hat man die Wahl: Jetzt den Stoff verstehen und keine Unterlagen für später haben oder jetzt nix verstehen aber dann mit den Unterlagen arbeiten.
Versetz dich mal in die Lage eines "Normalsterblichen" und überleg dir nochmal was für die Masse besser ist
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AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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23.02.2011, 21:48 #62wolf-chan
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Für die Zurückhaltenden unter den Schülern gibt es bei manchen Lehrern bei uns die Möglichkeit schriftliche Hausaufgaben abzugeben. Bei uns im Deutsch Lk war es z.B. so. Doch ich fand dies schon recht unfair für die die sich versuchen zu melden. So hatte ich glaub ich in meinem letzten Beitrag die 8 Spezies genannt die nur am reden sind im Unterricht. Genau die melden sich dann meistens nicht und wenn sie aufgefordert werden ihre Hausaufgaben vorzulesen schaffen sie selbst das nicht. Das schlimme daran finde ich nur, das diese Leute im realen Leben die größte Klappe haben und im Unterricht klein sind wie ein Mäuschen und sich nicht durchsetzen können.
Wenn ich mich nicht am Unterricht beteiligen würde, würde ich prompt einschlafen. Manchmal kann man das wohl so machen, das man passiv am Unterricht teil nimmt aber dann schreibe ich mir meist etwas auf.
Damals dachte ich das ich das gar nicht könnte also im Unterricht das mit schreiben was der Lehrer erzählt aber mittlerweile geht das und ohne kann ich kaum noch.
@Omega: Es ist echt toll das dir anscheinend alles entgegenfliegt und du alles kannst ohne dir große Mühe zugeben.
Doch nicht jeder ist wie du. Also geh doch mal bitte davon aus das es hier !WIRKLICH! Leite gibt die nicht so ein Superhirn haben wie du. Danke!
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24.02.2011, 02:55 #63OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Zumindest in der Oberstufe dauert eine Klausur 90 Minuten und davon schreibt man mehr als eine pro Halbjahr. Bei drei klausuren pro halbjahr wären das 270 Minuten.
Davon abgesehen sehe ich nicht so ganz inwiefern die zeitliche dauer der prüfung eine Rolle spielen soll. Ich kann in 10 Minuten feststellen, ob jemand ahnung vom Thema hat oder nicht. Wenn jemand am Ende des Halbjahres ist und mündlich immer gut mitgearbeitet hat, dann aber eine spontane Frontalprüfung von 10 Minuten nicht gewachsen ist, ist das recht dürftig und das bedeutet für mich, dass er zwar aufgrund des mündlichen Unterrichts eine passable Note bekommt, aber nichts hängen geblieben ist. Da seh ich dann nicht den Sinn drin. Ich halte auch die 5 stündigen abiturklausuren für übertrieben. Außer in den Sprachen reichen 120 minuten locker aus, um das Fachwissen zu überprüfen.
Unter Vorbereitung verstehe ich in diesem Zusammenhang eine etwa 3 bis 10 sekündige Überlegung wie man seine Antwort am besten formulieren könnte.
Inwiefern wird denn die Mitarbeit in diesen Seminaren bewertet?
Das mag für dich vllt passen, aber ein Großteil kann mit Sachen die er am Anfang des Semesters lernt am Ende nix mehr mit anfangen. Dazu sind schriftliche Sachen gut. Bei uns hat man die Wahl: Jetzt den Stoff verstehen und keine Unterlagen für später haben oder jetzt nix verstehen aber dann mit den Unterlagen arbeiten.
Versetz dich mal in die Lage eines "Normalsterblichen" und überleg dir nochmal was für die Masse besser ist
dogz-chan
Hier will ich die Individualität unterstreichen. Nicht jeder kann so lernen, wie ich, aber auch andere können ein wenig unabhängiger und individueller Lernen. Ich stelle nunmal die Notwendigkeit von Mitschriften, Skripts, Anwesenheitspflicht... infrage.
In der Schule habe ich teilweise sowas auch schon gemacht, aber dort wird man dafür bestraft. In der Mittelstufe wurden in einigen Fächern die Mappen eingesammelt. ich hatte aber nie eine Mappe. Die meisten der Zettel hatte ich am Ende des Schuljahres nicht mehr und dafür wurde ich mit einer 6 in der Mappenführung bestraft, was überhaupt nichts mit dem Fach zu tun hat.
Es gibt sogar einen Professor an meiner Uni, den ich über alles "liebe". Es ging um eine mündliche Prüfung und seine Aussage zum Prüfungstermin war sinngemäß "Ach das mit festgelegten Prüfungsterminen ist albern. Kommt einfach einen Tag vorher bei mir vorbei, wenn ihr Lust habt und meint, dass ihr das könnt. Dann bringen wir das schnell hinter uns. Ihr könnt jetzt die Prüfung machen oder erst nächstes Jahr. Je nachdem wie ihr wollt." Das geht natürlich nur bei mündlichen Prüfungen und wenn nicht zu viele in dem Kurs sind.
Meine Prüfung bei dem Prof steht mir noch bevor. ich denke, dass ich sie die übernächste Woche machen werde, muss ich mir aber noch überlegen.
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25.02.2011, 16:58 #64wolf-chan
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
1. Du hast es nicht behauptet aber ich habe es gesagt da es meine Meinung ist von dem was du hier von dir preisgibst.
2. Mag schon sein das du das so machst aber wir gehen immernoch nicht von dir aus sondern wir gehen von der Masse der Schüler/Studenten aus. Ist ja toll wenn du es so machst und damit weit kommst aber darum geht es um den Thread ja gar nicht. Es geht ja wie die Überschrift schon sagt um die Bildungsinflation in Deutschland und da man bei dir ja von keiner Bildungsinflation reden kann brauchen wir wohl kaum wissen wie du lernst etc.
3. Ich denke das bei der Bildungsinflation teilweise sogar die Lehrer schuld sind. Ist natürlich jetzt wieder ein sehr alter Spruch aber ich habe 6 Jahre dieselbe Lehrerin gehabt und wegen ihr hatte ich im Abschlusszeugnis schlechtere Noten wie heute. Als ich also zur Oberstufe ging war es natürlich erstmal eine Umstellung aber am ende des ersten Schuljahrs in der Oberstufe hatte ich mich in jedem Fach, welches die Lehrerin bei mir unterrichtet hatte,um mindestens eine Note verbessert im Zeugnis.
Wenn ich mich aber mit dem Abschlusszeugnis i-wo beworben hätte man mich wohl kaum iwo angenommen. Und das kam eben durch die Art der Lehrerin wie sie unterrichtete. Dadurch habe ich weniger verstanden als heute, damals blieben nur Bruchstücke hängen, was ja nicht der Sinn der Sache ist. Heute 2 Jahre später weiß ich noch einiges von dem was wir im Unterricht hatten. Was ich auch nicht schlecht finde, da man dadurch auch sein Allgemeinwissen erweitern kann und vllt geht man dann mal zu "Wer wird Millonär" (mal übertrieben) und versucht sein Glück .
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25.02.2011, 17:34 #65OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Wieso soll man denn an festen Strukturen festhalten? Das ist nur in den unteren Klassenstufen notwendig und in Institutionen in denen es die Leute mit dem eigenständigen Lernen nicht so haben.
Meine idee dahinter ist nämlich folgende:
Punkt 1: Der Haupt- und Realschulabschluss sollen ausschließlich für Ausbildungen relevant sein
Punkt 2: Das Abitur ist ausschließlich für die Zulassung zu einem Hochschulstudium relevant.
Für keinen Ausbildungsberuf ist von den Ansprüchen her ein Abitur notwendig. Wären in dieser Fiktion nun die Arbeitnehmer wieder auf den Teppich gekommen und würden kein Abitur verlangen, dient die gymnasiale Oberstufe ausschließlich der Erlangung der allgemeinen Hochschulreife und ausschließlich diese berechtigt zum Hochschulstudium. Dann kann man in der Oberstufe gezielter auf die universitären Ansprüche hinarbeiten, womit der in diesem Thread zur Sprache gekommene Kritikpunkt behoben wäre.
Unter dieser Prämisse dient also die Oberstufe der Vorbereitung auf die universitäre Ausbildung. Dies widerum bedeutet, dass man die Oberstufe gänzlich reformieren müsste. Dazu gehören insbesondere:
a) Abschaffung des mündlichen Unterrichts
b) freiere Gestaltung der Unterrichtswahl
c) Erhöhung der verlangten Transferleistung
...
Wobei die Oberstufe nicht länger als 2 Jahre dauern sollte. Zudem sollte man natürlich in jedem beliebigen Alter nach Abschluss der 10. Klasse die Möglichkeit haben ein Abitur zu machen, weshalb das "Abendschulmodell" beibehalten werden sollte.
In der Mittelstufe, von der ich die ganze Zeit nicht rede, behält man die alten Strukturen bei. D.h. man präsentiert den Schülern den Lehrstoff in kleinen Häppchen, ohne dass sie den Stoff in einem größeren Kontext verstehen müssen und der mündliche Unterricht wird auch beibehalten.
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25.02.2011, 17:57 #66Nicoletta
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Das ist der Blick eines Jugendlichen mit traditionellen Vorstellungen. Muss nicht schlecht sein, würde aber viele Karrieren verhindern.
Zum Glück bekommt man heute bei entsprechender beruflicher Laufbahn auch Anstellungen, bei denen eigentlich ein Studium notwendig wäre. Siehe die vielen Fahrzeugentwickler in der Autoindustrie die trotz lediglich Hauptschulabschluss und "nur" Kfz-Mechaniker-Ausbildung wirkliche Meilensteine in der Kfz-Technik setzen.
Ich habe studiert obwohl ich in der 9. Klasse von der Schule geflogen bin. Für Zulassungen an Hochschulen würden Einstellungstest wie in der Wirtschaft üblich die Anzahl der unqualifiziert studierenden deutlich verringern UND ambitionierten Quereinsteigern gleiche Chancen anbieten. Formalien wie der Besuch bestimmter Schulformen werden das Bildungsniveau nicht erhöhen, sondern das Niveau der Ausbildung an höheren Schulformen senken.
Heute meldet kaum noch jemand sein Kind an einer Hauptschule an - weshalb die Schulform vor dem Ende steht. Was zur Folge hat, das die Realschulen mit Schülern überschwemmt werden, die für diese Schulform eigentlich nicht geeignet sind.
Morgen passiert das mit der Realschule und langsam bricht das Modell der Anforderungsprofile für Ausbildung und Hochschulqualifikation zusammen.
Ich persönlich denke, die Idee ist eher kontraproduktiv und wirklich nur sehr kurz greifend.
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25.02.2011, 18:45 #67OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Das ist auch die ursprüngliche Idee des Abiturs. Nämlich die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung.
Zum Glück bekommt man heute bei entsprechender beruflicher Laufbahn auch Anstellungen, bei denen eigentlich ein Studium notwendig wäre. Siehe die vielen Fahrzeugentwickler in der Autoindustrie die trotz lediglich Hauptschulabschluss und "nur" Kfz-Mechaniker-Ausbildung wirkliche Meilensteine in der Kfz-Technik setzen.
Ich habe studiert obwohl ich in der 9. Klasse von der Schule geflogen bin. Für Zulassungen an Hochschulen würden Einstellungstest wie in der Wirtschaft üblich die Anzahl der unqualifiziert studierenden deutlich verringern UND ambitionierten Quereinsteigern gleiche Chancen anbieten. Formalien wie der Besuch bestimmter Schulformen werden das Bildungsniveau nicht erhöhen, sondern das Niveau der Ausbildung an höheren Schulformen senken.
An meiner Universität gibt es für Studienanfänger einen 2 wöchigen Vorbereitungskurs in Mathematik, weil das Mathematikwissen der Abiturienten sehr rudimentär ist. Solche Vorbereitungskurse, die von Seiten der Uni angeboten werden, halte ich auch für sinnvoll. Allerdings sind, so finde ich, 2 Wochen zu kurz.
Heute meldet kaum noch jemand sein Kind an einer Hauptschule an - weshalb die Schulform vor dem Ende steht. Was zur Folge hat, das die Realschulen mit Schülern überschwemmt werden, die für diese Schulform eigentlich nicht geeignet sind.
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26.02.2011, 08:10 #68Gilligan
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
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26.02.2011, 09:23 #69Nicoletta
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Das ist glücklicherweise eines der Ergebnisse die eine gewisse "Abschlusshörigkeit der Industrie" langsam aufbröseln lässt. Und zudem kein gutes Omen für viele die Unis.Die Flut von weniger gut ausgebildeten ehem. Studenten hat ein klare Verringerung des Fachwissens mit sich gebracht. Durch falsches Wissen das immer noch zu häufig vermittelt wird. Das, was die allg. bildenden Schulen an Bildungsqualität nachgelassen hat, setzt sich eins zu eins in zu vielen Unis und btw: auch in Ausbildungsbetrieben.
Das ist der beschriebene Effekt! Der auf den Unis meist fortgesetzt wird. Zwar fallen viele durch oder geben auf, jedoch gibt es genügend Wirtschaftszweige die auch die, die ein abgeschlossenes Studium haben zunächst einmal fortbilden müssen.Man sehe sich nur einmal die Solarindustrie an. Allerdings laste ich das nur wenig den Studenten an. Die hilflosen Versuche die Ausbildung an den Unis zu verbessern griffen und greifen zu kurz. Vor gut vier Jahren wurden die Studiengebühren eingeführt. Ein Märchen der liberal-Konservativen so die studienbedingungen zu verbessern. An so mancher uni mit der spezieller Fakultät kann man feststellen, dass sich überhaupt nichts geändert hat.
Weil man ganz simpel nur den Studierenden als "Leistungs-Problem" identifiziert hat. Neben Gebühren für Studierende und Arbeitsproben - Kontrollen sollte man auch die Lehrkräfte Qualitäts-und Leistungskontrolle unterziehen. Es ist durchaus nicht abwegig einen Prof. leistungsbezogen zu bezahlen. Die Qualität der Unis würde mMn spürbar besser und Studiengebühren wären gerechtfertigt. Und über diese Schiene würden Profs sich auch darum bemühen nicht eine so große Durchfallerquote zu produzieren...
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26.02.2011, 15:04 #70OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
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26.02.2011, 19:11 #71Samyra
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Das mag in der Theorie ganz logisch klingen, ist aber in der Praxis einfach nicht durchführbar. Du müsstest dich ja schon sehr früh für einen Bildungsweg entscheiden und dürftest dich danach nicht mehr umentscheiden, das funktioniert so nicht. Man würde einem Großteil der Berufsanfänger die Zukunft verbauen. Ausprobieren und Umentscheiden gehören häufig einfach dazu.
Der eigentliche Vorteil von Abitur ist doch, dass man mehr Möglichkeiten hat als mit einem niedrigeren Abschluss. Abitur sollte also einfach wieder etwas wert sein. Inzwischen bekommt man das hinterhergeworfen, wenn man sich einige Abiturienten so anhört (entschuldigung, aber ist doch so). Und wenn man den höchsten Abschluss schon so leicht bekommt, ist es doch nur abzusehen, dass niedrigere Abschlüsse noch weniger Ansehen haben.
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27.02.2011, 16:46 #72Overhero
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Ich möchte wieder gefördert werden...klingt zwar iwie blöd , oder ? Der Grund ist : Der Stoff in Mathe/Deutsch/Englisch ist sehr simpel (9.Klasse) , liegt vielleicht aber an den Lehrern.
Aber ich vermisse das Gefühl als ich in der 6ten Klasse die ganze Zeit gelernt habe und dann erst die gute Note bekommen habe.
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27.02.2011, 16:48 #73Don Promillo
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Warte bis du auf die Uni kommst
Mir reicht der Lernstress hier
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28.02.2011, 14:01 #74OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
China wird mittlerweile immer bedeutender. Ich könnte mir vorstellen, dass irgendwann Chinesischunterricht keine Seltenheit mehr darstellt. Die Bedeutung einer Sprache an Schulen richtet sich zum Großteil danach wie mächtig und bedeutsam das Land ist aus dem diese Sprache stammt.
Englisch wird nicht wegen der kulturellen Nähe zu England, sondern weil sie die Sprache der Weltmacht USA ist, an unseren Schulen gelehrt. Die USA haben aber keine kulturelle Nähe zu uns. Die Gründerväter stammen zwar aus Europa, aber von einer europäischen Kultur kann man in den USA nicht reden.
Zudem kann man die verpflichtende Allgemeinbildung spätestens mit der 10. Klasse als abgeschlossen betrachten. Es erschließt sich mir nicht wieso man noch länger dazu gezwungen wird Dinge zu tun, die man überhaupt nicht leiden kann. Es ist schon ein bisschen schizophren, wenn man einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt wählt und bis zum Abitur Religion belegen muss. Und warum muss man mit einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt Antigone lesen? Und wieso lernt man einen Esoteriker wie Goethe als einen großen Denker kennen? Goethe war Illuminat, war begeistert von Astrologie, Okkultismus und Chiromantie (Handlesen). Das wird natürlich in der Schule ausselektiert.
Von einem der größten Genies aller Zeiten Leonard Euler hört man hingegen gar nichts. Dabei hat er über 70 höchst bedeutsame Arbeiten publiziert. Euler ist weitaus bedeutender als Einstein.
Aber so ist es oft. Den Fantasten und Träumern kommt mehr Ruhm zu Teil als den wirklichen Genies, denen wir unsere technisierte Umwelt zu verdanken haben. oder wer hat schonmal etwas von Poisson oder David Hilbert gehört? Stattdessen hört man nur etwas über Goethe, Schiller etc..
Potential sollte man fördern. Dort wo kein Potential ist, kann man auch nicht viel machen. Ich hatte von der ersten bis zur zehnten Klasse Kunst. Mein Fortschritt war gleich null. Ich mal immer noch wie in der ersten Klasse. Meine Kunstnote wurde von Jahr zu Jahr schlechter, weil man jedes Jahr zwar höhere Leistungen erwartete meine zeichnerischen Fähigkeiten aber konstant blieben.
Mir fehlt jegliches Potential in dieser Hinsicht. Das sehe ich als reine Zeitverschwendung an.
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28.02.2011, 14:02 #75Nicoletta
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Das ist es ja - man kann natürlich einerseits argumentieren man hätte die Wahl - allerdings sollte man nicht vor den Realitäten die Augen verschliessen. Auch ich musste Fächer belegen die bis heute völlig irrelevant sind. Wenn das Samyra nicht geschehen ist dann ist sie eine Glückliche - aber deswegen noch lange nicht die Regel. Selbst während meines sehr fachlich orientierten Studiums musste ich Fächer belegen die nachweislich nicht einer fachlichen Wissens-oder Kompetenzerhöhung verschrieben sind. Du studierst doch Physik, oder? Nimm die Feststoffphysik - hier ist zwar (meist) der vermittelte Stoff recht gut ausgelegt für höchstwissenschaftliche Karrieren, aber kaum praxisnah wenn man die didaktische Vorgehensweise betrachtet.
Und die vornehmlichste Aufgabe der allg. bildenden Schulen ist es, die Absolventen Aus- und Fortbildungsfähig in die Welt zu entlassen. Altgriechisch gehört sicher nicht zu den Parametern, an denen solche Fähigkeiten gemessen werden können.
Nimm dir allein einmal die politische Bildung. Ein Abiturient ist ca. 18 Jahre, darf wählen und spricht Latein wie Altgriechisch. Wie weit die Ausbildung in allg. bildenden Schulen einen erwachsenen Menschen für das Leben als "Erwachsener" qualifiziert zeigt nicht nur dieser YouTube - Erstwählercheck 2009 Clip.
Da will man die Phrasen über abendländische Kultur erst gar nicht hören....
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28.02.2011, 16:52 #76OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Ich habe diesen Kritikpunkt nicht so ganz verstanden.
Die Festkörperphysik ist gegen Ende des Bachelorstudiums vorgesehen. Bis dahin hat man bereits alle quantenmechanischen Grundlagen, welche für die Festkörperphysik notwendig sind, gelegt. Es ist eine logische Konsequenz, die sich aus dem vorher gelernten Stoff ergibt, hier mit der Festkörperphysik fortzufahren. Zumal die Festkörperphysik eines der wichtigsten Bereiche der aktuellen physikalischen Forschung ist und sich recht zwanglos aus der Quantenmechanik ergibt. Das Studium soll ja für die Forschung qualifizieren und da gehört Festkörperphysik zum Pflichtprogramm.
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28.02.2011, 17:08 #77Nicoletta
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Das war auch keine Kritik an dir oder den Studierenden, sondern an die weit verbreitete Unfähigkeit der Professoren die Anforderungen der Wirtschaft zu erkennen und ihren Stoff dahingehend anzupassen. Es hätte in Deutschland wohl kaum eine Solarforschung gegeben, hätten nicht Studenten selbst diesen Zweig gefordert. Und es wäre nie zu einem Verlust der Führung in dieser Wirtschaft gegeben, wenn die Universitäten diesen Industriezweig für wissenschaftlich relevant erkannt hätten. Ein recht typisches Beispiel für den Verlust der führenden Weltmarktposition aufgrund didaktischer Unkenntnis und völliger Ignoranz aktueller Entwicklungen. Lehrplan runter - fertig ist der Studi. Hauptsache pünktlich Feierabend! Ausnahmen mag es geben, aber eben leider sehr beschränkt in ihren Möglichkeiten. Unser Bildungsdefizit haben wir nicht wegen mangelndem Nachwuchs, sondern wegen schlechten Ausbildungsbedingungen.
Ein KfZ-Mechaniker z.B. sieht laut Lehrplan in seinem ersten Ausbildungsjahr nur Säge, Feile, Bohrer und Schweißgerät. Wie soll der im zweiten Lehrjahr einen Massefehler finden können ?
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28.02.2011, 18:56 #78Propagandapanda
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Meiner Meinung nach ist das Abitur für die faulen Realschulabgänger einfach eine Möglichkeit sich keiner Maßnahme zu unterziehen, oder durch lästiges Bewerbungen schreiben den gemütlichen Nachmittag nicht zu verlieren.
Ich finde es allgemein unlogisch, dass einige Menschen ihr Abi machen und danach nicht studieren. Ist Abitur nicht einfach nur ein Weg Richtung Universität und weiter? Ein guter Realschulabschluss reicht doch völlig, wenn man nicht vorhat zu studieren.
Ja, man sollte solchen Menschen Einheit gebieten, beispielsweise indem man den vorausgesetzen Notendurchschnitt von 3,0 auf 2,5 oder noch niedriger setzt. Denn jemand, der sein Real mit schlechten 3,0 abschließt, der hat auf höherer Ebene schon mal gar nichts verloren (subjektive Meinung!).
Keine Ahnung, was ich jetzt gezielt zu den voll gequillten Universitäten sagen soll, aber wer unbedingt studieren möchte, der muss wohl auch den unterbelichtetem Volk unserer Gesellschaft weichen (Richtung Ausland). Man kann höchstens noch zusehen, wie sie dann versagend auf ihrem Studienstühlchen in sich hinein murmeln, wie schön es gerade wäre im Pelle-Pelle-Pulli vor dem Fernseher zu vergammeln.
Aber das da manchmal Menschen landen (schlechter Schnitt, den Willen zum Studium) ist doch normal, oder nicht? Ist es nicht so, dass die Universitäten auch Leute mit schlechtem Durchschnitt nehmen MÜSSEN?
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28.02.2011, 19:01 #79Samyra
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Wenn wir höhere Anforderungen wollen, halte ich den Weg zum Fachidioten für den falschen. Zumindest, wenn es noch nicht um die eigentliche Berufsausbildung geht. Ein breites Wissen öffnet einfach mehr Möglichkeiten, bringt Flexibilität.
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28.02.2011, 19:17 #80Yieva
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Wenn wir dann mal wieder zum eigentlichen Thema zurück kehren wollen…
Oder möchte hier vielleicht noch jemand ne Islam-Diskussion starten!?
Es geht hier um DEUTSCHLAND, das ist das Land mit der Kanzlerin, die bei öffentlichen Veranstaltungen einschläft, den diversen Ministern, die kein Englisch können und dem Verteidigungsminister, der meint, Ehrlichkeit sei überbewertet.
Nur um euch mal ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
Um es kurz zu fassen: Der Thread handelt davon, dass es in Deutschland zu einfach geworden ist, einen qualifizierten Abschluss bekommen. Und weil die Zahl der Abiturienten damit steigt, steigen auch die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt und der Universität. Könnte man als doppelten Fahrstuhleffekt bezeichnen. Niedrigere Abschlüsse verlieren derweil ihren früheren Wert, wodurch Leuten mit geringerer Bildung immer mehr an Perspektiven verlieren.
Genau das machen auch viele, sie suchen sich einen Studienplatz im Ausland (Österreich/Schweiz), weil der NC für ihr Wunschfach kaum noch zu überwinden ist und weil dort die Zulassungsbedingungen nicht so streng sind wie in Deutschland. Die ausländischen Universitäten werden zunehmend aber auch unter dem Ansturm deutscher Studenten belastet, weshalb die Zulassungsvoraussetzungen wohl nicht immer so gering bleiben werden.
Nur in zulassungsfreien Fächern. Dort ist es aber kein Problem, weil diese Studiengänge nicht überlaufen sind. Bei beliebten Fächern wie Medizin und co. wird anhand des Schnitts der Bewerber ein NC festgelegt, sodass nur diejenigen mit dem besten Notendurchschnitt genommen werden. Da man heutzutage sein Abitur aber auf der Privatschule erkaufen kann und das Abitur von speziellen Fachgymnasien gleich gewertet wird, wie die normale Hochschulreife, sagt der Notendurchschnitt meist nichts über die tatsächliche Qualifikation des Bewerbers aus.
Mein Bruder schreibt diese Woche Zentralabitur. Bin mal gespannt, was er so erzäht.
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