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16.02.2011, 19:51 #21Wiinz
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Das Argument mit der Pisa-Studie halt ich für Schwachsinn, denn ich denke nicht das die Intelligenz von Bundesländern abhängig ist, sondern was für eine Bildung gewährleistet wird. Gäbe es nun bereits ab der Grundschule ein einheitlichen Lehrplan wäre das Ganze schonmal einfacher.
Der Meinung war ich "früher" auch als ich mich über Sachen wie Biologie, etc. aufgeregt hab, weil es mich einfach irgendwann nicht mehr interessiert hat. Aber es geht auch darum eine Grundbildung zu schaffen. Und angenommen du willst später doch nen anderen Beruf nehmen. Beispielsweise hattest du anfangs den Wunsch Physiker zu werden, entschließt dich dann aber dazu Biologe oder sonstwas zu werden. Dann hättest du mit dem spezifischen Probleme.
Was ich wiederum gut find (vllt meinst du es auch etwa in die Richtung, dann vergiss die Sätze drüber ) sind WGs oder TGs, etc. Ich war z.B. aufm TG (techn. Gymi) und habe da eben als Profilfach Informatik gehabt, was ich jetzt auch studier. Insofern war das auf jeden Fall sinnvoll. Und nebenbei gab es noch natürlich noch die ganzen anderen Fächer, ganz normal.
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AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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16.02.2011, 20:05 #22Speedy79
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
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16.02.2011, 20:10 #23Gilligan
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
aber das wird doch bereits gemacht, also ich rede von deiner idee, dass eben in der schule fächer angeboten werden, die in eine bestimmte richtung abzielen. ich konnte in der realschule (nrw) ab der 9. klasse ein viertes hauptfach wählen, daneben dann noch eine pflicht-ag, die abweichend des vierten hauptfaches gewählt werden musste. da gabs allerlei möglichkeiten, von informatik, technik, bio, chemie, kunst, sport, usw. usw.. das ist doch dann genau das, dass man eben in der schule bereits spezifische fächer wählen kann, die dann natürlich an hand der interessen gewählt werden sollten. allerdings ist das bei mir schon ca. 12 jahre her. aber ich glaube das ist noch üblich.
die allgemeinbildenden fächer müssen in der sekundarstufe 1 auf alle fälle noch unterichtet werden. das finde ich schon notwendig.
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16.02.2011, 20:20 #24Speedy79
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Bei mir ists genausolang her, aber der OP sagt sinngemäß aus:
Es kann nicht sein, dass Menschen ein Abi machen mit "einfachen" Fächern wie Sport, wobei er ja "Biologie" hatte und das ja viel schwerer sei.
Und das solche Leute doch bitte nicht studieren sollten, weil die ja minderintellektuell sind o.O
Zumindest ist das meine Interpretation...
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16.02.2011, 20:21 #25Wiinz
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
bei uns war das auch so ähnlich. In der 7. Klasse konnte ich zwischen Technik, MuM (Mensch und Umwelt) und Französisch wählen.
Aber ich finde nicht dass das wirklich Berufsweisend ist.
Bin auch nicht der Meinung das ich mit 12 weiß was ich später mal machen will. Da träumt man ja noch von Fußballspieler oder Astronaut
Ich fand das so mit dem Gymi ansich relativ geschickt, aber da bleiben halt Realschule und Hauptschule außen vor, was ja auch nicht sein sollte.
Für mich war auch erst Ende Realschule klar was ich machen wollte bzw. was mich interessieren könnte.
es geht eher darum, dass es zu viele und vor Allem unterschiedliche schwere Wege gibt ein Abitur zu machen. Ob jetzt jemand der einen "einfachen" Weg geht am Ende wirklich dümmer ist im Studium ist ja nicht gesagt. Aber er bekommt eher gute Noten und somit leichter Zugang zu einer Hochschule und das ist das Problem.
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16.02.2011, 20:26 #26OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Wer ist OP? Bin ich OP?
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16.02.2011, 20:33 #27Yieva
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Nochmal: Es geht darum, dass es keine Einheit gibt! Leute, die Neigungsfächer, meinetwegen Sport, im Abitur wählen können, sind anderen, die PFLICHTfächer haben bevorteiligt und bekommen demnach auch einen besseren Notenschnitt. Wobei körperliche Fintess selten gefragt ist auf der Uni - wenn man nicht gerade Sport studiert. Es geht hier nicht darum, wer minderintellektuell ist und wer nicht, sondern dass die Schulen sich zu stark unterscheiden und es eben zuviele Schulen gibt auf denen es den Schülern zu leicht gemacht wird. Und eben dadurch werden zu viele Leute auf die Uni geschleust, die den Anforderungen nicht gerecht werden können und durch die Relativierung des Abiturs ist dieses immer weniger wert. Nochmal erkläre ich es nicht.
Und falls du mich mit OP meinst, ich hatte kein Biologie im Abi! Das war ein ganz allgemeines Beispiel.
Und da ich meinen Wunschstudienplatz habe, könnte es mir im Prinzip rotze sein, ob andere es nun leichter oder schwerer hatten als ich.
Mich stört einfach dieser Fehler im System, weil ich mir Sorgen mache, wohin das Ganze führt, wenn wir zukünftig 80% Dummbätzken auf der Uni haben, die ihr Abi ohne eigenständiges Denken erreicht haben, nur weil sie den Leuten, die eine wirkich gute Bildungsgrundlage haben durch ihre leichte Schule im Notendurchschnitt überlegen sind und dass Menschen, die wirklich Potential haben, keinen Studienplatz mehr bekommen. Die Unis sind jetzt schon überlaufen und die Abbrecherquoten hoch, weil viele Studenten dem Stoff nicht mehr gerecht werden können - wie auch, wenn sie noch nie Chemie in der Schule hatten, aber Ökotrophologie studieren wollen.(Beispiel!)
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16.02.2011, 20:34 #28Krankfried
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Inflationär.....das triffts. ICh lass einfach mal dieses Video sprechen, da ich im Moment nicht die Worte für so einen langen Text habe......nicht nur in Deutschland bedarf das Bildungssystem einer gründlichen Überarbeitung.
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16.02.2011, 20:48 #29Speedy79
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Ah, das war doch mal schön ausgedrückt...geht doch :P
Dennoch bin ich der Meinung, dass der Unterschied zwischen "welche Fächer hatte ich im Abi" eher eine Frage ist: was studiere ich nach der Schule...das viele das falsche studieren unterschreib ich, wird sich aber auch bei Einheitsfächern nicht ändern...
Viel schlimmer finde ich allerdings die unterschiedlichen Bewertungen in den Schulen (systemübergreifend), denn je nach Lehrer (oder Prof) und je nach Schulführung, regionaler Quote und und und, sind Prüfungen und Unterrichtsinhalte unterschiedlich komplex oder einfach.
Dies kann leider niemand, egal wie sehr man vereinheitlicht, ändern.
Festzuhalten bleibt allerdings, dass auch ich das Gefühl habe, dass die Menschen immer dümmer werden...aber dies führe ich nicht unbedingt hauptsächlich auf die Schule zurück.
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16.02.2011, 21:03 #30Yieva
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Viel schlimmer finde ich allerdings die unterschiedlichen Bewertungen in den Schulen (systemübergreifend), denn je nach Lehrer (oder Prof) und je nach Schulführung, regionaler Quote und und und, sind Prüfungen und Unterrichtsinhalte unterschiedlich komplex oder einfach.
Dies kann leider niemand, egal wie sehr man vereinheitlicht, ändern.
Festzuhalten bleibt allerdings, dass auch ich das Gefühl habe, dass die Menschen immer dümmer werden...aber dies führe ich nicht unbedingt hauptsächlich auf die Schule zurück.
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16.02.2011, 21:24 #31Speedy79
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Schwer zu sagen, ich denke da gibts viele Faktoren.
Zu nennen gäbe es da bestimmt mediale Dauerberieselung;
eine durch die Politik suggerierte Perspektivlosigkeit;
wo wir dabei sind: schlechte Politik und Politiker als schlechte Vorbilder sind auch ein Grund imo.
Außerdem Elternhäuser in denen man keine Zeit mehr hat die Kinder zu erziehen, zu unterstützen, zu bewachen und zu behüten,
teils aus asozialem Desinteresse, teils aus einfachem Zeitmangel, weil beide Elternteile von morgens bis abends arbeiten müssen um über die Runden zu kommen;
ein generelles Desinteresse der Gesellschaft an anderen Menschen / Verrohung und Egozentrierung (siehe auch Debatte über Kinderlärm);
zum Thema nochmal:
Ich denke einfach, dass das notenbasierte bewerten nicht mehr zeitgemäß ist. Vielmehr müsste nach Arbeitsproben, Auftreten und Qualifikationen geurteilt werden...so wie zB auch ein gescheiter Einstellungstest läuft.
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17.02.2011, 00:03 #32Sanchez
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Ich würde sagen, das es okay ist, das man den Leuten die Chance auf ein Abitur gibt. Solange es ein Zentralabitur ist und sie es schaffen, haben sie es doch genau so verdient wie die Anderen, oder etwa nicht? Machen dann doch ein genormtes Abitur. Hier musste z.B. wegen dem Zentralabitur ein Gymansium geschlossen werden und die Gesamtschulen hier setzten in etwa genau so viele durchs Abitur wie die Gymnasien. Diese Gleichberechtigende Maßnahme finde ich nicht schlecht. Und das man gleich die Gesamtschulen abwertet, weil man da auch mit Leuten auf Hauptschulniveu zu tun hat, versteh ich auch nicht. Auf Gymnasien sieht das Mobbing höchstens anders aus, da ist es aber trotzdem.
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17.02.2011, 02:09 #33OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Ich bin der Meinung, dass das Abitur, sofern es dies geben soll, es allein der Hochschulzugangsberechtigung dienen soll. Für Ausbildungsplätze jeglicher Art halte ich ein Abitur nicht für notwendig. Mir ist jedenfalls kein Ausbildungsplatz bekannt, den ein Realschüler nicht bewerkstelligen könnte.
Würden die Arbeitnehmer nun nicht mehr in vielen Ausbildungsberufen ein Abitur verlangen und würden nur noch Schüler Abitur machen, die eine universitäre Ausbildung anstreben, könnte man sich in der gymnasialen Oberstufe besser auf die Vorbereitung zur universitären Lehre konzentrieren. Demnach müssten Fächer, die häufig in Studienfächern verlangt werden ganz oben im Kurs stehen. Sport bildet da eher das Schlusslicht. Ganz oben stehen Englisch und Mathematik (nicht nur naturwissenschaftliche Fächer, sondern auch Fächer wie Psychologie, Wirtschaft... verlangen höhere Mathematik).
Hätte ich das Sagen, würde ich die 3 Jahre Oberstufe auf 1 Jahr reduzieren und dieses eine Jahr würde einzig und allein dazu dienen die große Kluft zwischen Schule und Universität zu schließen. Wer das eine Jahr besteht, kann dann an die Uni.
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17.02.2011, 08:10 #34Gilligan
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
da bist du aber wieder an dem punkt, wo man fragen muss, oder kann, was soll der mathestudent in der schule mit kunstunterricht oder musik? und wie willst du die universelle grundbildung gestalten, wo fängt sie an, wo hört sie auf? daneben, dass das wiedermals von irgendwelchen leuten festgesetzt werden muss, ist doch offensichtlich, dass man keine grundbildung schaffen kann, die, wie du verlangst, allen bereichen gerecht wird, so dass man dann jede fachrichtung offen hat und keine defizite besitzt. das ist unmöglich. da musst du den architekten, musikern, anwälten, ärzten steuerberatern, pädagogen, tierpflegern, restaurantefachangestellten, immobilienmarklern, ingenieuren, usw. gerecht werden. daneben wäre das zeitlich im schulrahmen überhaupt nicht zu managen. das geht nicht.
wo wir dann wieder bei einem gesellschaftlichen problem sind, was ich sehr wohl auch so sehe. auch daraus resultieren in der tat perspektivlosigkeit und auch desinteresse an allem, an der umgebung und auch an sich selbst.
von dir mal wieder eine grandiose idee, wie ich finde! das ist wirklich ein problem. das verlangen der hochschulreife für ausbildungsplätze ist absolut überflüssig. das sehe ich auch so. aber das rührt ja nicht aus dem fachlichen verlangen her, sondern aus dem sozialen. das abitur assoziiert doch viel mehr als schulisch gut ausgebildet zu sein. so steht das abitur doch für gute soziale kompetenzen und nicht weniger auch für ein eher gutes elternhaus. zudem noch als metapher für fleiß und ergeiz.
arbeitgeber sehen lieber abiturienten, weil sie der meinung sind, dass diese viel umgänglicher und anständiger sind, als die von der hauptschule oder gar, mittlerweile ja auch, wie die von der realschule. eine schande für das gleichgewicht und für die gerechtigkeit in der gesellschaft. das resultiert natürlich auch von gesellschaftlichen problemen, die aber im täglich schulalltag leistungsschwäche implizieren. die verteilung der gesellschaft, das wachstum der unterschicht, gerade in ballungszentren, all das sind mitindikatoren, die das niveau in schulen beeinflussen, das niveau absenken können und somit, mit den jahren, die vorstellungen von schulabschlüssen verwässern. es ist nicht nur ein problem des bildungssystems, es ist in meinen augen ein problem der gesamtheit des systems.
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17.02.2011, 13:02 #35Yieva
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Deswegen kann man in der Oberstufe ja meistens Schwerpunkte wählen. Gegen Ende kann man ja ziemlich genau sagen, was man nicht möchte. Ich finde es aber wichtig, dass man möglichst viele Bereiche einmal gesehen hat, um zu sagen können, was einen interessiert und was nicht. Wie gesagt, ich kenne Leute, die auf ihrem gesamten Bildungsweg nicht ein einziges Mal Chemie hatten, sich jetzt aber um ein Ökotrophologiestudium bemühen und den Anforderungen nicht gerecht werden können, weil ihnen die entsprechende Grundbildung fehlt.
daneben, dass das wiedermals von irgendwelchen leuten festgesetzt werden muss, ist doch offensichtlich, dass man keine grundbildung schaffen kann, die, wie du verlangst, allen bereichen gerecht wird, so dass man dann jede fachrichtung offen hat und keine defizite besitzt. das ist unmöglich. da musst du den architekten, musikern, anwälten, ärzten steuerberatern, pädagogen, tierpflegern, restaurantefachangestellten, immobilienmarklern, ingenieuren, usw. gerecht werden. daneben wäre das zeitlich im schulrahmen überhaupt nicht zu managen. das geht nicht.
Aber die allgemeine Hochschulreife sagt ja eigentlich schon aus, dass man allgemein gebildet ist, um an einer Hochschule zu studieren, demnach sollten die Grundvoraussetzungen doch mit dem Abi abgedeckt sein. Ich verlange nicht, dass jeder 10 Leistungskurse wählt, sondern, dass er zumindest mal einen Einblick in die wichtigsten Fächer hatte. Das sind dann Fächer, die, wie Omega oben beschrieb, für ein Hochschulstudium relevant sein könnten. Dass man dabei nicht auf die Grundbildung von allen spezifischen Fächern eingehen kann, ist klar und ja auch nicht notwendig. Ich meinte damit die Bereiche, die in vielen Studiengängen gefragt sind. Und die fehlen leider oft bei Fachgebundenen Hochschulreifen, was für diejenigen bedauerlich ist, die dann doch gerne etwas in der Richtung machen wollen, die sie nie hatten.
von dir mal wieder eine grandiose idee, wie ich finde! das ist wirklich ein problem. das verlangen der hochschulreife für ausbildungsplätze ist absolut überflüssig. das sehe ich auch so. aber das rührt ja nicht aus dem fachlichen verlangen her, sondern aus dem sozialen. das abitur assoziiert doch viel mehr als schulisch gut ausgebildet zu sein. so steht das abitur doch für gute soziale kompetenzen und nicht weniger auch für ein eher gutes elternhaus. zudem noch als metapher für fleiß und ergeiz.
arbeitgeber sehen lieber abiturienten, weil sie der meinung sind, dass diese viel umgänglicher und anständiger sind, als die von der hauptschule oder gar, mittlerweile ja auch, wie die von der realschule. eine schande für das gleichgewicht und für die gerechtigkeit in der gesellschaft. das resultiert natürlich auch von gesellschaftlichen problemen, die aber im täglich schulalltag leistungsschwäche implizieren. die verteilung der gesellschaft, das wachstum der unterschicht, gerade in ballungszentren, all das sind mitindikatoren, die das niveau in schulen beeinflussen, das niveau absenken können und somit, mit den jahren, die vorstellungen von schulabschlüssen verwässern. es ist nicht nur ein problem des bildungssystems, es ist in meinen augen ein problem der gesamtheit des systems.
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17.02.2011, 13:57 #36OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Die freie Fächerwahl wird leider immer einschränkender. Mittlerweile gibt es eine Profilwahl und wenn man nun einen bestimmten Schwerpunkt wählt, muss man ein entsprechendes Profil wählen zu dem ein ganzes Anhängsel ungeliebter Fächer gehört.
In meinem Abiturjahrgang war das grad neu und ich wählte das mathematisch-naturwissenschaftliche Profil. Wenn man dieses Profil wählt, hat man zwangsläufig eine Sprache als Leistungskurs, wobei ich Deutsch wählte. Dabei wusste ich ganz genau, dass alles, was wir in Deutsch machen werden für meinen weiteren Werdegang irrelevant ist.
Ich finde das eher kontraproduktiv. Wichtiger finde ich es Potential zu fördern anstatt nicht vorhandenes Potential herauszuzwingen. Und ich finde das Fach Deutsch ganz ehrlich überbewertet. Spätestens nach der 10. Klasse wird es ohnehin vorausgesetzt, dass man ein adäquates Deutsch spricht. Alles was danach in Deutsch vorkommt hat mit den meisten Studienfächern wenig zu tun. Nicht mal für Fächer wie Journalismus kann man sowas gebrauchen, was mir ein befreundeter Journalismusstudent bestätigt hat.
Ich finde jedenfalls, dass es drei Dinge gibt, die man in unserer Gesellschaft nach dem Abitur definitiv beherrschen muss.
1.) Englisch (kann ich leider nicht hinreichend gut, aber ich versuch es immer noch zu lernen, vielleicht wirds später auch mal Chinesisch sein)
2.) Mathematik (nicht nur Prozentrechnen, elementare Geometrie..., sondern auch Infinitesimalrechnung, analytische geometrie..., Vektoranalysis sollte man aber auch einführen)
3.) Informatik (kann ich leider kaum, ist aber in unserem Zeitalter immer wichtiger. Es gibt Studiengänge in denen Informatik keine Pflicht ist, man es aber trotzdem irgendwie am Rande mal lernen sollte, was ich mittlerweile in meinem Studium merke, da fortgeschrittenere Problemstellungen kaum noch per Hand bewerkstelligt werden können)
Alles andere sollte der freien Wahl überlassen sein, wobei ich hier jetzt ausschließlich von der Oberstufe rede. Ich finde es schon sinnvoll, dass die freie Wahl in den unteren Klassenstufen eingeschränkt ist, so dass man zunächst alles einmal kennenlernt.
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17.02.2011, 14:01 #37Gilligan
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
ja ich könnte mir vorstellen, dass es, um bereiche besser kennen zu lernen, vielleicht auch sinnvoller wäre, in den ferien praktikas einzuführen. das wird allerdings wegen dem wegfall der ferien dann fraglich. sehe ich auch ein, das wird kaum akzeptanz finden.
ja ich glaube da müssen wir auch mal ein wenig differenzieren. wenn man nun die fachhochschulreife nennt, dann ist es ja schon berechtigt, dass diese einen fachbereich abdeckt, den man dann ja auch nur an einer fachhochschule studieren kann. ich mache die fachhochschulreife ja mit dem gedanken einen bestimmten fachbereich zu studieren, so sollte es zumindest sein und da erübrigt sich ja allgemeines wissen aus dem allg. abitur.
wenn man nun aber die allg. hochschulreife meint, in der man auch fachbreiche lernt, wie bei mir es der fall war, ich habe ja die allg. hochschulreife nachgeholt, aber hatte dennoch bwl und rewe, was ja auch ganz klar auf einen bereich abzielt, dann hast du schon recht, bestimmte allgemeine bereiche fehlen mir ganz sicher im gegensatz zu den abiturienten, die ihr abi auf dem gym, via konventionellem weg erreicht haben. mit dem abitur bin ich trotzdem berechtigt alles zu studieren.
das ist genau das selbe mit der zweiten fremdsprache. ich musste französisch in dem jahr lernen. ist ja bekanntlich notwendig für das abi. das waren pro woche 8 unterrichtsstunden. in der summe ergab das genau die anzahl an fremdsprachenstunden, die ein schüler auf dem gymnasium fürs abi abgehalten hätte. aber das ist doch wohl ein unterschied, ob ich das innerhalb von 8monaten lerne oder inerhalb von 4 jahren. der abschluss ist bei mir nun 2,5 jahre her und ich kann kein wort französisch mehr. das sieht bei gymnasiasten sicher anders aus nach 2,5 jahren. von daher ist das nachgeholte abi in dem bereich auch als eher minderwertig anzusehen.
EDIT:
da würde ich aber auf jedenfall noch eine vierte sache hinzufügen, wenn ich informatik schon als "beherrschen" einstufe, dann würde ich definitiv auch grundlagen der wirtschaftslehre hinzufügen, dabei insbesondere themenschwerpunkt auf umgang mit geld, schulden und bankgeschäfte, sowie altersvorsorge. das fängt ja schon damit an, dass immer mehr junge leute in die schuldenfallen tappen und nicht mit geld umgehen können. allerdings sollte ein verpflichtendes fach wie wirtschaftslehre bereits in der sekundarstufe 1 eingeführt werden. nicht erst in der oberstufe.
dabei würde es mir allerdings viel mehr um das tägliche leben gehen, nicht um die wirkliche detailreiche wirtschaftslehre.
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17.02.2011, 14:56 #38OmegaPirat
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Es ging mir eher darum, dass man in der Oberstufe auf das Studium und nicht auf den Alltag vorbereitet wird. Für den Alltag ist die Mittelstufe zuständig.
Englisch, Informatik und Mathematik sind an den Universitäten die gefragtesten Fertigkeiten.
Unter Informatik verstehe ich ja jetzt auch keine Alltagsinformatik in dem Sinne "wie bediene ich Excel oder OpenOffice?"
sondern schon, dass man einfache Anwendungen programmieren kann.
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17.02.2011, 15:13 #39Gilligan
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
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17.02.2011, 17:19 #40Nicoletta
AW: Bildungsinflation in Deutschland – brauchen wir höhere Anforderung
Tolles Thema!
Die Anforderungen sind zurück gegangen, das ist durchaus ablesbar.
Da hat der Verfasser Recht! Aber genau diese Informatiker sind jene geworden, die heute als die Kfz-Mechaniker in der IT verschrien sind. Es gibt Hundertausende die den ganzen Tag vor sich „hincoden“ - aber sind das Informatiker im Wortsinn?
Das Niveau und die wirtschaftliche Akzeptanz der jeweiligen Schulabschlüsse spiegelt eine tendenzielle Verbesserung in der Schulbildung ausländischer Schüler wider. (Schader Stiftung 2001-2010)
Was nichts anderes bedeutet, als dass die zunehmend besser werdende Schulbildung von ausländischen Schülern zu einer Verringerung des Bidungsniveaus allgemein als auch der Akzeptanz von Schulabschlüssen in Handwerk und Wirtschaft geführt hat. Mit regionalen als auch geschlechtlichen Unterschieden. Alles nachzulesen in Erhebungen der Schrader Stiftung von 2005.
Eigentlich ist es das Wert mal genauer beleuchtet zu werden. Meiner Meinung nach mangelt es an vielen Stellen. Auf der Makro-Ebene; also die gesellschaftlichen wie politischen Bemühungen, fehlt es an der Bereitschaft zu geringe Bildungsausgaben deutlich zu erhöhen.
Bei den Bildungsinstitutionen, da schließe ich Ausbildungsbetriebe mal mit ein, beginnt schon früh eine Selektion nach Schulformen und es gibt zu hohe Hürden bei Übergängen. Außerdem haben sich die Lern- und Entwicklungsumgebungen stark geändert.
Mit Lern- und Entwicklungsumgebungen meine ich, die Sozialisation und Erziehung im familiären Umfeld und Elternhaus: Anders als früher sind Kenntnisse und Fähigkeiten (Sprachvermögen, Sprachstile etc.) stärker von primären Herkunftseffekten geprägt.
Es gibt stark beeinflussende Faktoren wie mangelnde Übereinstimmung der lebensweltlichen Alltagserfahrungen. Wie zum Beispiel, dass Jugendliche von Familien aus bildungsfernen Milieus sich seltenst mit den Anforderungen zum Erwerb eines höheren Bildungsabschlusses ernsthaft auseinander setzen
Das Thema ist so dermaßen vielschichtig…
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