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Thema: Ausstieg vom Atomausstieg
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13.09.2010, 23:05 #21MrSunDo
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Ich bin absolut gegen Atomenergie in seiner jetztigen Form, nur damit du mich nicht falsch verstehst.
Ich glaube allerdings, dass der Atomaustieg jetzt zu früh kämme. Wenn man betrachtet, dass laut dem BMWi nur 9% unseres Stromes 2009 aus Erneuerbaren Energien kommt wobei davon jeweils nur 1% Wind- und Wasserkraft ist!! (Quelle)
Da fällt auf, dass unser Problem generell im Bereich der Fossilenbrennstoffe liegt und nicht nur alleine bei Atomenergie.
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13.09.2010, 23:46 #22Patzenhofer
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
In Bayer lohnen sich keine Windkraftwerke. Es gibt ein paar, die laufen aber nur ser selten. Auf Land ist Windernergie so ziemlich erschöpft, deshalb werden sie jetzt auch Offshore gebaut, die aber erst mal auf Eis liegen, da es noch Bedenken bezüglich der Umwelt gibt, die es noch zu klären gibt.
Und wo gibt s denn noch Täler? Ein Tal ist gerade im Gespräch, bei dem gibt es aber von Umweltschützer massiven Protest, dann gibt es vielleicht noch ein anderes Tal, höchstens 2. Das ist aber nicht mal annähern ausreichend.
Nein, ich hab aber sogar ein paar Euro in Wind angelegt und hoffe insgeheim, dass die Abnahmepflicht des Stroms noch ein paar Jahre bleibt.
Ach Blödsinn, warum denn? Die Speicherung von Energie ist das Ding was in vielen Bereichen gebraucht wird und womit man Geld machen kann. Ein großer Teil der Industrie steckt gerade hier eine Menge Geld ein.
Das ist doch nun wirklich kein Problem. Uran wird so schnell nicht knapp und da es eine Überganglösung bleiben soll muss man sich hier bestimmt keine Sorgen machen. Uran wird auch nicht nur in einem Land abgebaut, so dass wir von einem Land abhängig wären. Und selbst in den "Abfall" befindet sich noch verwendbares Uran.
Die sind nicht wirklich selbstständig. Die verkaufen ihren Strom und kaufen ihn wieder ein und müssen sich so keine großen Gedanken machen. Würden sie vom Stromnetz wirklich getrennt und wären wirklich autark würde es wahrscheinlich nicht funktionieren.
Aber vor allem sind das nur kleine Dörfer mit großen Flächen. Das sind Inselerscheinungen und hat mit der Realität nicht viel zu tun.
Du kannst die Kohle nicht mit der Schlacke gleichsetzen. Die Strahlung in der Kohle ist völlig unbedenklich, in der Schlacke ist diese Strahlung aber konzentriert und macht den Müll tatsächlich bedenklich.
Aber aber es gibt auch genügend andere Grüne sich von Braunkohle zu verabschieden oder zumindest zu verringern.
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14.09.2010, 10:03 #23FreeSpeech
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Da solltest du besser mal auf dein heimisches Wirtschaftsministeriums hören. In einer Veröffentlichung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums wurde das Ende der Uranreserven (bei konstantem Uranverbrauch) auf das Jahr 2035 taxiert.
http://www.bund-naturschutz.de/typo3temp/pics/cd84523e74.jpg
Es war sehr früh schon klar, wie gering die Uranreserven sind. Die Zeitschrift "atomwirtschaft" zitierte schon 1977 aus einem OECD-Bericht über Uranreserven und warnte davor, wie gering die Reserven seien. Sie entsprächen "dem Bedarf für die nächsten 19 Jahre, also bis 1996" seien sie erschöpft.
Das es dazu nicht kam lag einzig daran, dass der Ausbau der Atomkraft sich extrem verzögerte. 2000 waren lediglich 20% der AKWs in Betrieb, die der Uranverbrauchsprognose von 1977 zugrunde lagen.
Mit der Atomkraft verhält es sich ähnlich wie in der OPEL Diskussion. Es wird versucht ein fast totes Pferd zu retten. Die Atomwirtschaft hat ihre technsichen Chancen nicht genutz. Trotz vollmundiger Ankündigungen. Statt einer Renaissance gab es einen Rückgang der Atomkraft. Die Zahlen der im Bau oder in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke ging genauso zurück wie der der Anteil des Atomstroms an der Weltenergieversorgung (derzeit noch knapp 2,5%) geschrumpft ist. Die Zahlen belegen ganz klar, dass die deutsche Politik nur eine Industrie retten will die ihre Marktchancen auch durch Blockade von Forschungen an Technik zur Gewinnung regenerativer Energien verspielt hat. Das ist in meinen Augen ganz klar gekaufte Politik - ich hoffe das BVG stoppt den Alleingang von Schwarz-Geld und so den weiteren Betrug am Stromkunden und Steuerzahler und die unnötige Gefährundung der Umwelt. Normalerweisse müsste die Atomindustrie auch die Beseitigung der Fässer in der Asse bezahlen - sie haben den Müll produziert und nun wird die Entsorgung zum Steuerzahler übertragen. Gewinne privatisieren - Kosten der Allgemeinheit aufdrücke. Und das alles mit Segen eine ehemaligen Umweltministerin und jetzigen Kanzlerin. Eine Bananenrepublik...
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14.09.2010, 10:56 #24deifel
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Hey Freespeech, du weißt was man tut wenn das Pferd tot ist?
Da besorgt man sich erst einmal eine stärkere Peitsche.
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14.09.2010, 11:12 #25FreeSpeech
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Ich will ja nun nicht auf Merkel rumreiten (ich mein, wer will das schon ) - aber hier wird das falsche Pferd gepeitscht....
reingefallen, was?
Deine Quelle, das BMWI, wird sicher nicht neutrale Beurteilungen vorlegen. Dort wird über Primärenergieverbrauch geschrieben, nicht über Primärenergieerzeugung. Ein Teil der fossilen Energie wird in Kernkraftwerken in Elektrizität umgewandelt und geht als Abwärme verloren. Für den Strom-endkunden ist diese Energie verloren weil sie als Nutzenergie nicht mehr zur Verfügung steht. Sie verschönt die Energiebilanz des AKW und belastet damit die der fossilen oder regenerativen Energieerzeugung.
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14.09.2010, 11:12 #26Patzenhofer
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Bund Naturschutz hat aber nicht mit dem Staat zu tun, ich hoffe das weißt Du.
Da stellt sich natürlich auch die Frage auf was sich die %-Angaben beziehen? Auf Tonnen?
Dann sollte man aber hinzufügen, dass nur 1kg Uran den Energiegehalt von 13000 Öl hat, Braunkohle schneidet hier aber nochmal viel schlechter ab.
Glaubwürdige Studien gehen aber von 50 Jahren aus, mit den jetzt erschlossenen Abbaugebieten. Das würde schon sehr viel Zeit verschaffen. Uran kommt aber viel häufiger vor und es reicht mit Sicherheit noch mehrere hundert Jahre. Selbst in Deutschland kann man reichlich aus der Schlacke von Kohlekraftwerke gewinnen und natürlich kann man in Zukunft auch die alten Brennstäbe wieder gebrauchen. Mit einer neuen Generation von AKWs sind vermutlich sogar mehrere tausend Jahre möglich.
Wenn jemand behauptet Uran würde nur 25 Jahre reichen, dann ist es einfach nur unseriös und falsch.
Die Studie die Du meinst wurde im übrigen von Trittin in Auftrag gegeben und die Studie hat nur das Uran einberechnet, welches zu dem Zeitpunkt für weniger als $40 pro Kilo zu haben war. Da sieht man mal, mit welchen Methoden Trittin arbeitet.
Aber Du hast ja schon selber gezeigt, wie sehr der OECD-Bericht falsch lag.
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14.09.2010, 11:31 #27FreeSpeech
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Da höre ich nur die Atomlobby - sonst nichts
er denkt wirtchftlich. was man von der Atomindustrie nicht sagen kann - erst recht nicht von der Atomlobby und deren Opfer.
Die 2000 geschätzten weltweiten Vorräte betragen etwa 27 Mio. t. Die bekannten Vorräte lagen bei ca. 6,2 Mio. t, von denen jedoch nur knapp die Hälfte wirtschaftlich förderbar ist. Derzeit werden weltweit nur etwa 5 % des Energiebedarfs durch die Kernenergie gedeckt. Sollte der gesamte Primärenergiebedarf der Erde von 1993 im Umfang von 9,7·1013 kWh = 350.400 PJ = 350,4 EJ durch die Kernenergie gedeckt werden, würden die hinreichend sicher nachgewiesenen wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte weniger als 4 Jahre reichen. Und hier wird mit 80$ je KG Förderkosten gerechnet.
Die Welturanerzeugung betrug bis 2000 gut 35.000 Tonnen. Bei den geringen Konzentrationen im Uranerz und der noch notwendigen Anreicherung müssen enorm große Mengen an Erz
bearbeitet werden. Schon bei diesem Abbau kommt es zu großen Umweltbelastungen, da die Abbaugebiete radioaktiv belastet werden.
Die Stromkonzerne in Deutschland, Atomlobby und ihre Klaquere haben einzig finanzielle Interessen. Sie verschweigen, dass dem Nutzen der zivilen Kernkraft in ihren Auswirkungen viel nur schwer abschätzbare Risiken gegenüber stehen. Sie ist in D unnötig geworden für die Energeerzeugung der Zukunft und kann bedenkenlos im beabsichtigten Zeitraum abgeschaltet werden ohne Energie zu importieren um die versorgung sicher zu stellen. Vor allem vor dem Hintergund, dass neben der Kernenergie auch andere Technologien existieren, die Energieversorgung klimaverträglich sicherstellen, sollte nach Wegen gesucht werden, dies auch ohne die Kernenergie zu erreichen.
Nur wird dies durch die Laufzeitverlängerung aktiv und effektiv verhindert, der Strom wird teurer werden und die Forschung nach Verbesserungen in der Gewinnung alternativer Energien wird
be- bzw. verhindert. Mit Segen einer Regierung die dazu nicht den Rückhalt der Bevölkerung hat... Bayrische Verhältnisse wie zu besten F.J. Strauss Zeiten in Berlin
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14.09.2010, 13:59 #28MrSunDo
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Ein anderes wichtiges Kriterium ist übrigens die generelle Importabhängigkeit Deutschlands bei der Energiegewinnung.
Deutschland importiert fast 100% seines Erdöls, 80% des Erdgases und 70% der Steinkohle. Die Braunkohle stammt zu 100% aus Deutschland, bei Uran wird es ähnlich sein.
Allein deswegen spricht in der Politik auch niemand vom Ausstieg aus der Braunkohle und möge sie noch soviel Co2 produzieren.
Diese Importabhängigkeit wird in den nächsten Jahrzehnten sicher noch steigen (übrigens auch Meinung der EU). Der jetztige Ausstieg aus der Atomenergie würde da sicher einen guten Beitrag dazu leisten. Denn der Strom wird natürlich trotzdem benötigt. Außerdem sollte jedem klar sein, wenn wir 100% des Erdöls importieren werden wir auch stark vom Preisanstieg der nächsten Jahre / Jahrzehnte betroffen sein!!!
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14.09.2010, 15:21 #29FreeSpeech
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Völlig korrekt.
Aber die Energieunternehmen hier haben schon eingeräumt, dass trotz der Über- Produktion von Atomstrom in D eine Preissenkung nicht zu erwarten ist. Hier macht sich eine Industrie die Taschen voll. Taschen in die sie die Regierung bereits eingesackt hat. Ich möchte nicht wissen, wer der Minister nach seinem politischen Ende schon einen Stuhl in diesen Unternehmen hat...
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16.09.2010, 11:10 #30Patzenhofer
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Die Argumentation wird jetzt schon sehr abenteuerlich. Man will kein Atomstrom und kritisiert zu gleich, dass Uran begrenzt ist. Man spricht über die pösen pösen Stromkonzerne, sagt sie wollen sich nur bereichern und belehrt sie gleichzeitig wie sie zu wirtschaften haben (wenn man sagt, dass Uran in Zukunft teuer wird).
Uran wird es noch sehr lange geben, diese 25 Jahre sind Schwachsinn, denn selbst wenn man eine Höchstgrenze für den Preis/Tonne festsetzt (was allein schon Schwachsinn ist, da alle Energieformen teurer werden), dann muss man aber auch beachten, dass mit dem neuen erschließen neuer Vorkommen auch der Preis länger gedrückt wird.
Und selbst wenn es mit jetzigen AKWs nur 25 Jahre reichen würde, dann würde man mit einer neuen Generation wieder über hundert Jahre überbrücken können.
Egal wie man es betrachtet, das Argument Uran würde nicht lange halten ist falsch.
Zudem soll es nur eine Überbrückungstechnologie sein, also eigenartig warum gerade Gegner so argumentieren.
Der Import ist auch nichts schlechtes, sofern man nicht nur von einem Land abhängig ist. Braunkohle hat einen schlechten Brennwert und zerstört die Natur. Davon sollte man sich meiner Meinung lösen.
Wir können uns aber von Kohle nicht lösen, da wie oben schon geschrieben Kohle und Kernkraft neben Laufwasserkraftwerk (die allerdings eine eher ginge Rolle haben), die einzigen Kraftwerke sind, die für eine Grundlast geeignet ist.
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16.09.2010, 15:22 #31FreeSpeech
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18.09.2010, 22:59 #32Sanchez
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Wenn ich ide Merkel wäre, würde ichs genau so machen, wieso sollte ich nicht einfach Skrupelos die Welt verseuchen, ich bin dann eh schon tot wenn die Folgen der Sache die ich da mache eintretten wird. Also wieso sinnlos in Energien oder Forschung zu stecken, die vielleicht eine Zukunft hätte, die ich sowieso nicht erlebe? Da lasse ich mich doch lieber von der AKW Industrie nochmal kräftig schmieren. =)
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22.09.2010, 10:46 #33deifel
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Report aus Mainz vom 20.09.2010
http://www.ardmediathek.de/ard/servl...mentId=5429234
Wenn ich sowas sehe könnte mir das Messer im Sack aufgehen.
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22.09.2010, 14:06 #34Gilligan
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22.09.2010, 16:11 #35FreeSpeech
AW: Ausstieg vom Atomausstieg
Das ist ja genau das, was ich alt Antwort auf ein post von patzi geschrieben habe.
Schon im Jahr 2000 hat as Fraunhoferinstitut ermittelt und hielt damals schon den Ausstieg aus der Atomkraft auch bei Einhaltung der Klimaziele für machbar:
"Selbst eine Reduktion der CO2-Emission um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 erscheint dem Fraunhofer ISI trotz Ausstieg aus der Kernenergie technisch und volkswirtschaftlich möglich."
(Fraunhofer ISI hlt Atomausstieg und Klimaschutzziele fr vereinbar)
Die damalige Studie wird seitdem (und gerade erst heute wieder) von Energiestudien vieler namhafter Institute und Vereinigungen bestätigt. Nazulesen bei: ATOMAUSSTIEG SELBER MACHEN |*Echter Ökostrom von unabhängigen Stromanbietern von Umweltverbänden empfohlen
Ich bin zwar kein direkter Gegner der Atomenergie im Gesamten, aber als Energieträger hat sie ihre Chancen vertan, die Energieunternehmen haben gezeigt, dass es nicht um die Energiesicherheit, sondern um knallharte wirtschaftliche Interessen geht und manipulieren massiv die Politik der meisten Parteien seit nun fast 50 Jahren.
Wo könnte unsere alternative Energieversorgung sein, hätten die damaligen und heutigen zuständigen nach Ihrem Amtseid gehandelt und/oder die Bevölkerung korrekt informiert? Ich sage nur Asse, Gorleben, Castor - und nun wieder eine große Lüge mehr. Mir scheint eher, da sichern sich einige Politiker und hohe Beamte einen Job für nah dem Ende der schwarz-gelben Regierung.
Lustig wird es ja, wenn weder Schwarz-Blau noch Schwarz-Rot für die Kanzlermehrheit reichen sollte. Dann kriegen wir ja vielleicht Union, FDP und...
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