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  1. #1
    Jaycee Jaycee ist offline

    Ausschreitungen in Ferguson.

    Kurz: In der US-Kleinstadt Ferguson eskaliert die Lage nach dem Verzicht auf eine Anklage gegen einen Todesschützen der Polizei, welcher den schwarzen Jugendlichen Michael Brown erschoss. Nach drei Monaten stuften die neun weißen und drei schwarzen Geschworenen diese Tat als Selbstverteidigung ein. Diese Entscheidung löste bei vielen Amerikanern Empörung aus. Die Familie des Opfers sei "tief enttäuscht", die schwarze Fraktion im US-Kongress benannte diese Entscheidung als "Ohrfeige für alle Amerikaner" und auch Präsident Barack Obama meinte, dass Gewalt keine Lösung sei. Er versprach, korrigierend tätig zu werden und wies darauf hin, dass das Einschlagen von Autoscheiben keine Lösung sei. Während der Rede war in der zweiten Hälfte des Bildschirms zu sehen, wie Demonstranten live einen Polizeiwagen umstürzten.

    Dieser Fall hat vermehrt Aufmerksamkeit auf den schnellen Griff der US-amerikanischen Polizei zur ihren Waffen gelenkt. Dass es hierbei ein generelles Problem mit dem Waffeneinsatz gibt, bestätigt eine Statistik der Salt Lake Tribune. Dieser zufolge soll in den letzten fünf Jahren in Utah mehr Menschen von der Polizei getötet worden sein als von Bandenmitgliedern, Drogenhändlern und Kinderschändern zusammen. Welche effektiven Möglichkeiten es zur Lösung dieses Problems gibt, ist allerdings umstritten.

    Ferguson: Schwere Ausschreitungen und Schüsse nach Jury-Votum -Video - SPIEGEL ONLINE
    Killings by Utah police outpacing gang, drug, child-abuse homicides | The Salt Lake Tribune
    Obama Appeals for Calm After Ferguson Decision - ABC News
    http://apps.stlpublicradio.org/fergu.../evidence.html

    Wie sieht eure Meinung dazu aus? Gibt es in Amerika ein Problem mit Rassismus der Beamten oder handelt es sich hierbei lediglich um Einzelfälle, welche jedoch von den Medien sehr stark aufgegriffen werden und somit immer an Popularität erlangen? Was ist eure Ansicht zu diesem spezifischen Fall? Gibt es Ideen, um zukünftig sowas zu vermeiden? Wer trägt Schuld? Ist die Reaktion der Demonstranten aufgrund der fehlenden Entschuldigung des Schützen gerechtfertigt? Ich denke, dass ein differenzierter Blickwinkel wichtig ist, bin aber sehr auf eure Beiträge gespannt.

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    Ausschreitungen in Ferguson.

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #2
    Issomad Issomad ist offline
    Avatar von Issomad

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Vereinzelt vielleicht Rassismus oder zumindest Vorurteile gegenüber Schwarzen, aber ansonsten sehe ich eher eine Überforderung der Cops angesichts der Waffenflut und der daraus resultierenden Tatsache, dass Zivilisten relativ leicht an eine Schusswaffe kommen ...
    In manchen Fällen ist es eine Sache des Überlebens, wer zuerst schießt, da reagieren vor allem unerfahrene Cops übernervös ...

    Inzwischen traut man leider sogar Kindern zu, dass sie dich auf dem Spielplatz niederschießen ...

  4. #3
    Jaycee Jaycee ist offline

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Allgemeine Anmerkung: Das Opfer hat vor seiner Erschießung einen Supermarkt ausgeraubt, bei der es zu einer Auseinandersetzung mit dem Verkäufer kam und anschließend dann nochmals mit dem Polizisten. Wie ich gelesen habe, hat er sogar versucht, dem Polizisten die Dienstwaffe zu enteignen und ist handgreiflich geworden. Es bestand also ein großes Aggressionspotential, welches durch seine mächtige Statur untermauert wird. Das Thema ist schwer zu überblicken, weil die Faktenlage auch nicht einfach zu begreifen ist.

  5. #4
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat Jaycee Beitrag anzeigen
    Allgemeine Anmerkung: Das Opfer hat vor seiner Erschießung einen Supermarkt ausgeraubt, bei der es zu einer Auseinandersetzung mit dem Verkäufer kam und anschließend dann nochmals mit dem Polizisten. Wie ich gelesen habe, hat er sogar versucht, dem Polizisten die Dienstwaffe zu enteignen und ist handgreiflich geworden. Es bestand also ein großes Aggressionspotential, welches durch seine mächtige Statur untermauert wird. Das Thema ist schwer zu überblicken, weil die Faktenlage auch nicht einfach zu begreifen ist.
    Und trotzdem finden Ausschreitungen nicht zuletzt wegen den Hautfarben der Betroffenen statt. Amerika ist für mich manchmal so eine Art Negativ-Vorbild in Bezug aus rassistisches Gedankengut. Denn nicht nur Menschen, die jemanden aufgrund der Hautfarbe verletzen oder entwüdigen, handeln rassistisch, sondern auch Menschen, die ein Opfer mehr bemitleiden als andere Opfer, weil jenes Opfer eine bestimmte Hautfarbe hat.
    Im Grunde ist jeder ein Rassist, der irgendwem Eigenschaften doer Fähigkeiten (egal ob negativ oder positiv) nur aufgrund dessen Hautfarbe zuspricht. Jeder, der das tut, ist weit davon entfernt, endlich mal zu begreifen, dass es sich immer wieder einfach nur um Menschen handelt und allein das zählen sollte.

    Ansonsten ... wenn ein Polizist einem bewaffneten Jugendlichen gegenübersteht und dann ein Unheil passiert, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich das unter "shit happens" verbuche. Schließlich hat niemand den Jugendlichen gezwungen, mit der Waffe rumzufuchteln und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Waffenbesitz von Kindern und Jugendlichen dort erwünscht/legal ist.

  6. #5
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Ansonsten ... wenn ein Polizist einem bewaffneten Jugendlichen gegenübersteht und dann ein Unheil passiert, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich das unter "shit happens" verbuche. Schließlich hat niemand den Jugendlichen gezwungen, mit der Waffe rumzufuchteln und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Waffenbesitz von Kindern und Jugendlichen dort erwünscht/legal ist.
    Dumm nur, daß Wilson nicht bewaffnet war und auch sonst sehr häufig in den USA Farbige erschossen werden, die keine Waffen bei sich hatten.

    Wurde in der Tagesschau thematisiert. Z.B. die beiden Polizisten, die freigesprochen wurden, nachdem sie einen farbigen unbewaffneten Mann töteten. Das die Beamten dabei 50 Schüsse abgaben ... wen kümmert das schon ?

    http://www.theguardian.com/world/200...a.julianborger

  7. #6
    Mizzy Mizzy ist offline
    Avatar von Mizzy

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Ein Problem ist, dass Rassismus gegenüber Schwarzen immer noch sehr groß ist, besonders in den Südstaaten. Das andere Problem ist, dass man zu leicht an Waffen kommt und die Cops daher oft übersensibel sind. Das zusammengenommen bringt eine gefährliche Mischung, die dann in solchen Ereignissen wie in Utah oder Florida enden.

  8. #7
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zwischen 2004 und 2011 mussten sich laut einer Studie der Universität Bowling Green nur 41 Beamte wegen Mordes oder Totschlags verantworten. Dem stehen 2718 "gerechtfertigte Tötungen" gegenüber, die das FBI für denselben Zeitraum festhält.

    Gemäß einer Studie der Investigativplattform Pro Publica laufen junge schwarze Männer in den USA 21 Mal häufiger Gefahr, von der Polizei erschossen zu werden.
    21 Mal höhere Gefahr ... wer das für Zufall hält, muß schon echt naiv sein.

  9. #8
    Sir Onkl Happy

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat keldana Beitrag anzeigen
    21 Mal höhere Gefahr ... wer das für Zufall hält, muß schon echt naiv sein.
    Also wenn die Quellen stimmen bilden Afroamerikaner nur ca. 12% der Gesamtbevölkerung der USA (Weiße 75%, Hispanics 12%, Rest 1%). Auf jeden inhaftieren Weißen kommen aber 2,5 Hispanics und 5,8 Afroamerikaner .... wenn das kein Zufall ist.

    Offensichtlich geht von dieser Bevölkerungsgruppe, warum auch immer, ein erhöhtes Risiko aus. Entsprechend sensibilisiert geht man als Cop auch bei Vorfällen mit gerade dieser Gruppe um. Der Betroffene hat zuvor noch ein Geschäft ausgeraubt und ist aggressiv auf den Polizisten losgegangen. Ich frage mich was er denn erwartet hat. Wie man in den Wald hinein schreit so ................

    Ich möchte nicht von der Hand weisen dass solche Übergriffe trotzdem noch verhältnismäßig hoch sind, auch würde es mich nicht wundern wenn dort rassistische Hintergründe eine Rolle gespielt haben.

    Aber nüchtern betrachtet sind die doch selber schuld. Jeder Vollpfosten darf eine Waffe tragen, dass da nicht mehr passiert ist eigentlich schon ein Wunder. Mein "Mitleid" hält sich wahrlich in Grenzen.

    PS: Und wer bei Protesten Geschäfte plündert, Häuser / Autos anzündet und mit Gewalt vorgeht braucht sich über die nächste Kugel nicht beschweren.

  10. #9
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat Sir Onkl Happy Beitrag anzeigen
    Also wenn die Quellen stimmen bilden Afroamerikaner nur ca. 12% der Gesamtbevölkerung der USA (Weiße 75%, Hispanics 12%, Rest 1%). Auf jeden inhaftieren Weißen kommen aber 2,5 Hispanics und 5,8 Afroamerikaner .... wenn das kein Zufall ist.

    Offensichtlich geht von dieser Bevölkerungsgruppe, warum auch immer, ein erhöhtes Risiko aus.
    So kann man sich die Wahrheit natürlich auch zurecht biegen:

    Die Angst ist begründet. So trat der neue New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio zu Beginn des Jahres mit dem Versprechen an, die schimpfliche Stop-and-frisk-Strategie der New Yorker Polizei zu beenden. Unter "Stop and Frisk" durften Beamte wahllos und ohne begründeten Verdacht Personen auf der Straße anhalten, durchsuchen und in Gewahrsam nehmen. Von der schikanösen Praxis waren jedoch zu 80 Prozent Latinos und Afroamerikaner betroffen. Schwarze und lateinamerikanische Nachbarschaften fühlten sich terrorisiert.
    und weiter:

    Seit dem Jahr 2000 gibt es in Missouri ein Gesetz, das von der Polizei fordert, bei jeder Verkehrskontrolle auch die Hautfarbe des Fahrers oder der Fahrerin zu registrieren. Die Daten werden erhoben, um das sogenannte racial profiling zu verhindern, die Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe. Besonders gut funktioniert das nicht, wie die Daten zeigen, die der Attorney General veröffentlicht hat: Schwarze und Hispanics werden in Missouri häufiger von der Polizei angehalten, häufiger durchsucht und dabei häufiger festgenommen als es ihrem Anteil in der Gesamtbevölkerung entspräche. Gleichzeitig findet die Polizei bei diesen Kontrollen bei ihnen weniger illegale Gegenstände.
    Aber gut ... Farbige sind halt krimineller ... wenn Du das glauben willst, wirst Du es auch weiterhin tun.

  11. #10
    Jaycee Jaycee ist offline

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    @keldana, wichtiger als die Anzahl einer gewissen ethnischen Gruppe, die bei einer Verkehrskontrolle/Durchsuchung angehalten werden, ist die Anzahl der Fälle, bei denen die Kontrolle gerechtfertigt war. In wie vielen Fällen waren Treffer vorhanden?

    Wie Sir Onkl Happy bereits dargelegt hat, gibt es gewisse Tendenzen. Schau mal, welche Ethnien sich hauptsächlich in Ghettos bewegen und wer in diesen Wohnsiedlungen alles eine Waffe trägt. Klar heißt das nun nicht, dass alle Menschen gewisser Ethnien kriminell sind und eine Gefahr darstellen, aber es gibt statistische Begründung, die die Vorsicht rechtfertigt.

  12. #11
    Kanye Kanye ist offline
    Avatar von Kanye

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Ich kann zu dem Thema folgendes Video empfehlen:


  13. #12
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat Jaycee Beitrag anzeigen
    @keldana, wichtiger als die Anzahl einer gewissen ethnischen Gruppe, die bei einer Verkehrskontrolle/Durchsuchung angehalten werden, ist die Anzahl der Fälle, bei denen die Kontrolle gerechtfertigt war. In wie vielen Fällen waren Treffer vorhanden?
    Leseverständnis ?

    Gleichzeitig findet die Polizei bei diesen Kontrollen bei ihnen weniger illegale Gegenstände.
    Verstehst Du ?

    Zitat Jaycee Beitrag anzeigen
    Wie Sir Onkl Happy bereits dargelegt hat, gibt es gewisse Tendenzen. Schau mal, welche Ethnien sich hauptsächlich in Ghettos bewegen und wer in diesen Wohnsiedlungen alles eine Waffe trägt. Klar heißt das nun nicht, dass alle Menschen gewisser Ethnien kriminell sind und eine Gefahr darstellen, aber es gibt statistische Begründung, die die Vorsicht rechtfertigt.
    Welche Begründung soll das sein ? Vor allem wirst Du darüber hinaus vermutlich auch verstehen, woher die Ghettoisierung kommt ... wenn man solche Dinge denn meint, anführen zu wollen.

  14. #13
    Sir Onkl Happy

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat keldana Beitrag anzeigen
    So kann man sich die Wahrheit natürlich auch zurecht biegen:
    Was ist denn die Wahrheit . Zahlen lügen bekanntlich nicht aber das sollte auch von mir keinerlei Rechtfertigung der Tat oder sonst was darstellen .

    Mir ist das Ganze ehrlich gesagt ziemlich egal, MURIKA Fuck Yeah

  15. #14
    Jaycee Jaycee ist offline

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat keldana Beitrag anzeigen
    Leseverständnis ?
    Das habe ich überlesen. http://media.tumblr.com/tumblr_m9gck4P2Jf1qzckow.gif

    Welche Begründung soll das sein ? Vor allem wirst Du darüber hinaus vermutlich auch verstehen, woher die Ghettoisierung kommt ... wenn man solche Dinge denn meint, anführen zu wollen.
    Na klar, ich schiebe ja niemandem die Schuld zu. Es ist auch ein bisschen zu einfach, die Polizei wegen ihres schnellen Griffs über Leben und Tod zu kritisieren, wenn dieser möglicherweise über Leben und Tod entscheiden kann.

  16. #15
    keldana keldana ist offline
    Avatar von keldana

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat Jaycee Beitrag anzeigen
    Na klar, ich schiebe ja niemandem die Schuld zu. Es ist auch ein bisschen zu einfach, die Polizei wegen ihres schnellen Griffs über Leben und Tod zu kritisieren, wenn dieser möglicherweise über Leben und Tod entscheiden kann.
    Wenn es zu Tötungen von Unbewaffneten in den USA kommt (in Verbindung mit einem Polizeieinsatz), so ist überproportional häufig der Tote ein Farbiger und der Schütze ein Weißer.

    In den USA erhalten Farbige Täter für die gleiche Straftat weitaus höhere Strafen, als weiße Täter.

    Und in den Vereinigten Staaten sind weitaus mehr Farbige arbeitlos und von Armut betroffen, als es Weiße sind. Und das selbst bei den höher gebildeten.

    Sorry, aber das es hier ein Rassismusproblem gibt, sollte man durchaus anerkennen. Auch wenn man damit nicht jeden Fall von Tötung eines Farbigen unter die Rubrik "der weiße Polizist hat falsch gehandelt" schieben muß.





    Zitat Sir Onkl Happy Beitrag anzeigen
    Was ist denn die Wahrheit . Zahlen lügen bekanntlich nicht
    Gut, wenn Zahlen nicht lügen:

    Brandon L. Garrett, ein junger Rechtsprofessor an der Virginia Law School, hat die Frage untersucht. In seiner Studie „Judging Innocence“, die im Januar nächsten Jahres in der Fachzeitschrift „Columbia Law Review“ erscheinen wird, sichtet er die 200 ersten Freilassungen – die letzte vom Mai 2007.

    Die unschuldigen Häftlinge hatten 2475 Jahre ihrer Strafen verbüßt, im Durchschnitt hatte jeder etwa zwölf Jahre lang eingesessen. 14 von ihnen waren Todeskandidaten gewesen, 50 „Lebenslängliche“. 62 Prozent hatten schwarze Hautfarbe, was weit über dem ethnischen Anteil an der betreffenden Straftat liegt.
    Ein Rechtsprofessor schaut sich die ersten 200 Fälle an, in denen Menschen nach einem Justizirrtum aus dem Gefängnis frei kommen. 62 Prozent dieser Unschuldigen im Gefängnis waren ... Farbige.

  17. #16
    Graf Koks Graf Koks ist offline
    Avatar von Graf Koks

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat Jaycee Beitrag anzeigen
    Allgemeine Anmerkung: Das Opfer hat vor seiner Erschießung einen Supermarkt ausgeraubt, bei der es zu einer Auseinandersetzung mit dem Verkäufer kam und anschließend dann nochmals mit dem Polizisten. Wie ich gelesen habe, hat er sogar versucht, dem Polizisten die Dienstwaffe zu enteignen und ist handgreiflich geworden. Es bestand also ein großes Aggressionspotential, welches durch seine mächtige Statur untermauert wird. Das Thema ist schwer zu überblicken, weil die Faktenlage auch nicht einfach zu begreifen ist.
    Naja, der Raub ist doch völlig irrelevant für den Tathergang der Schießerei, trotzdem dazu noch: Brown war auch hier unbewaffnet, die Auseinandersetzung war eine kleinere Schubserei und entwedet wurden eine Schachtel Zigarren. Das "große Aggressionspotential" mag ich da nur bedingt zu erkennen. Die Aussage das Brown dem Polizisten die Waffe enteignen wolle, stammt von dem Polizisten selbst. Zeugenaussagen gibt es dazu keine, diese behaupten eigentlich einstimmig, dass Brown versucht hat sich von dem Polizeiwagen loszureißen und dem Konflikt zu entfliehen. Der Polizist hat ja auch ein gewisses Eigeninteresse die Situation so darzustellen, um die Benutzung seiner Waffe zu rechtfertigen.

    Zu der "mächtigen Statur" die das "große Aggressionspotenital untermauert", sage ich mal nichts.

    Zu der Schießerei selbst: Wenn man sich die Zeugenaussagen mal durchliest, dann bekommt man schon ein recht mulmiges Gefühl. Wilson hielt Brown und einen Freund an, weil sie in der Mitte der Straße liefen und erinnerte sich dann nach eigener Aussage daran, dass auf Brown die Beschreibung des Verdächtigens von dem Raub passt. Daraufhin kam es zu einer Handgreiflichkeit zwischen dem Polizisten, der noch im Auto war, und Brown. Während des Handgemenges schoss Wilson zwei Mal auf Brown, der daraufhin floh. Wilson verfolgte Brown und schoss laut Zeugenaussagen weiter, Brown drehte sich um und bewegte sich stetig und nicht stürmisch auf Wilson zu. Dieser feuerte seine Waffe erneut mehrmals bis Brown tot am Boden lag. Er versuchte weder Brown wiederzubeleben oder erste Hilfe zu leisten, noch Rettungskräfte mit der Informationen zu rufen, dass jemand bei einer Schießerei schwer verletzt wurde. Insgesamt wurde Brown von mindestens sechs Kugeln getroffen, davon zwei in den Kopf.

    Soll sich jeder selbst einen Reim daraus machen, allerdings sprechen sechs Kugeln und wohl weitere Schüsse die verfehlt haben meiner Meinung nach schon eine recht deutliche Sprache.

    Der darauf folgende Prozess erscheint mir auch sehr fragwürdig. Die Jury besteht aus neun Weißen und nur drei Schwarzen, gerade in so einem Prozess muss doch mehr auf eine diversifizierte Jury geachtet werden. Völlig abgesehen mit dem eher fragwürdigen Rechtssystem in den USA mit der Jury, da bietet es sich natürlich an, das Video von der Sicherheitskamera zu leaken und eventuelle Vorurteile der Jury-Mitglieder zu füttern.
    Dann stammt der Staatsanwalt aus einer Familie die annähernd komplett aus Polizisten des St. Louis PD besteht, er selbst wollte als Kind Polizist werden. Sein Vater wurde im Polizeidienst von einem Schwarzen erschossen, den er verfolgte.

    Dass es in Amerika - gerade im Süden - immer noch ein großes Problem mit Rassismus hat, ist ja allgemein bekannt. Die jahrhundertelange Diskriminierung von Schwarzen verschwindet logischerweise nicht von heute auf morgen. Ich denke es wird auch noch einige Jahrzehnte dauern bis dieses Problem gelöst, Wandel - gerade gesellscahftlicher - braucht eben Zeit.

    Um den rassistisch motivierten Auseinandersetzung zwischen Polzisten und Bürgern entgegenzuwirken, wären sicher gewisse Quoten gut. Das Police Departement sollte im groben ein Bild der Bevölkerung, der jeweiligen Stadt sein. Solange es diese Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen von Amerikaner gibt, würde dies sicherlich deeskalierend wirken. Wenn in Ferguson drei von 53 Polizisten schwarz sind, aber zwei Drittel der Bevölkerung, dann sind Konflikte wohl leider vorprogrammiert.

    Dass Polizisten in den USA öfter abdrücken als anderswo, hat meiner Meinung einen ganz einfachen Grund: Jeder Idiot kann dort ein Waffe haben. Das macht es den Polzisten natürlich nicht einfacher und im Zweifel ist es verständlich, dass man lieber zuerst schießt. So eskalieren nun mal viele Konflikte unnötig und viele Mennschen verlieren unnötig ihr Leben. Aber bevor die USA reif für schärfere Waffengesetze ist, wird noch viel Wasser den Mississippi runterlaufen. Schlielich ist Waffenbesitz ein großes Zeichen von FREEDOM! http://vz.iminent.com/vz/227b33d0-aa9c-4614-b927-05d958732720/2/amerikanischer-adler-flagge.gif

  18. #17
    IceViper IceViper ist offline
    Avatar von IceViper

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Der Polizist, der das gemacht ist ein Lügner, denn er hat sich mit 6 Schüssen verteidigt ? Naja wer das glaubt....

    Wie oft wurde denn auf den Polizisten geschossen oder wurde es gar versucht ? Ich meine selbst wenn du Angst hast um dein leben, dann kannst du doch nicht 6 Mal auf jemanden ballern. Das war eine Hinrichtung und er wird keine Strafe erhalten.

  19. #18
    Knollo Knollo ist offline
    Avatar von Knollo

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Zitat Sir Onkl Happy Beitrag anzeigen
    Also wenn die Quellen stimmen bilden Afroamerikaner nur ca. 12% der Gesamtbevölkerung der USA (Weiße 75%, Hispanics 12%, Rest 1%). Auf jeden inhaftieren Weißen kommen aber 2,5 Hispanics und 5,8 Afroamerikaner .... wenn das kein Zufall ist.

    Offensichtlich geht von dieser Bevölkerungsgruppe, warum auch immer, ein erhöhtes Risiko aus.
    Ein solches Problem in die Rassismus Schiene zu schieben oder aber es auf die Polizisten, Mentalität oder den Schwarzen zuzuschieben ist leider nicht machbar.
    Am Ende sind es immer wieder die Einzelfälle, die das ganze nach oben pushen. Ob es in dem Moment einen Rassistischen Hintergrund hatte oder nicht, das tut wenig zur Sache.

    Wenn eine Bevölkerungsgruppe in einem Land eine höhere statistische Rate an Straftaten hat, dann läuft da was falsch. Und das nicht nur bei der Bevölkerungsgruppe, sondern auch bei der gesamten Gesellschaft. Wir erleben es doch auch immer wieder hier in Deutschland. Auch dort ist die Dichte der Straftaten bei jugendlichen Ausländern in Randbezirken größer. Aber warum ist das so?

    Da gibt es viele Punkte die dafür sorgen.
    - Auch wenn sich keiner als Rassist sehen will, dennoch wird an jeder Ecke und Kante dieses Vorurteil genommen. Ob nun aus Selbstschutz, Erfahrung oder durch die Medien.
    - Randgruppen werden grundsätzlich in den Medien ausgeschlachtet. Das stellt dann ein verfälschtes Bild da. "Jugendliche Südländer haben....", "Türkische haben...." und so weiter. Man wird aber niemals von dem "ein normaler Bürger hat...." lesen. Es wird immer die Randgruppe oder eine Schublade vorgezeigt. Ein negatives Bild bildet sich in unseren Köpfen
    - Durch dieses negative Bild werden bestimmte Gruppierungen von vorne herein ausgegrenzt oder schwieriger behandelt. Ein Leben in dieser Schublade ist damit geebnet. Ein Mensch der ständig als Kriminell betitelt wird, der wird mit höherer Wahrscheinlichkeit auch in diese kriminelle Ecke geschoben.


    Am Ende ist es vollkommen Latte welcher Mensch dahinter steckt und welche Gruppierung. Man kann nur jeden Fall für sich werten und auch dem entsprechend versuchen passend zu reagieren. Meist liegen die Fehler auf beiden/allen Seiten.

    Aber einen Schuldigen zu finden.... das ist schon immer der Menschheit größter Fehler gewesen.

  20. #19
    nxz Chronic nxz Chronic ist offline

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Ich glaube niemand will mich verstehen... Sagen wir mal: Der Junge hat was geklaut, rennt weg, der Bulle sieht ihn, der Junge will ihn abknallen ... Da schießt man als POLIZIST doch nicht auf den Jungen in dem Sinne, komm denn lege ich mal um!!!!
    Ein Schuss ins Bein oder was weiß ich würde doch vollkommen ausreichen... Bitte, sehe ich das etwa falsch?????

  21. #20
    Octavian

    AW: Ausschreitungen in Ferguson.

    Wenn mich jemand "abknallen" will, dann schiess ich dem, wenn ich auch bewaffnet bin, nicht ins Bein, soviel ist sicher.

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