Ergebnis 41 bis 60 von 140
-
05.03.2011, 19:26 #41Gilligan
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
also nach meiner meinung wird hier ein einsatz der natotruppen immer notwendiger.
-
-
05.03.2011, 19:52 #42Don Promillo
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Ich habs vorhin schon zu meiner Mutter gesagt:
Ich sehe einen neuen Auslandseinsatz der Bundeswehr am Horizont...
-
06.03.2011, 05:43 #43Der Schmied von Kochel
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Tobruk 2.0 oder The great return of the almighty GFM Rommel.
-
06.03.2011, 08:54 #44Nicoletta
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Wozu? Zum Brunnen bauen? Ich wette die BW würde es sogar schaffen in der Wüste nordafrikas zu ertrinken.Obwohl....
Diesmal haben sie vermutlich Glück und dürfen zu Hause bleiben. Also Glück für unsere Soldaten und Glück für alle dort unten - müssten doch die jeweiligen Regierungen einen solchen Einsatz erlauben.
Außerdem würde ein Einsatz von Militär in Libyen oder Nordafrika im Allgemeinen ziemlich kontraproduktiv in Bezug auf eine Entwicklung hin zur Demokratie bedeuten. Verglichen mit historischen Maßstäben sind die Revolutionen in Nordafrika, zynisch gesagt, noch zu unblutig. In Libyen mag die Sache etwas anders gelagert sein. Dort ist das Militär zwar vorhanden, aber nicht stark. Und zudem durch Deserteure geschwächt. In Libyen haben Clans erhebliche Macht und Gaddafi war schlau genug nicht das Militär zu einem Machtpol zu machen, sondern hat sich treue paramilitärische Kräfte herangezogen die für und mit ihm kämpfen.
Die Söldner die er zudem ins Land holt sind ebenfalls nicht zu unterschätzen, denn die haben keinerlei innere Konflikte zu befürchten, wenn sie auf das libysche Volk schiessen. Wieviel Skrupel werden diese Paramilitärs und Söldner wohl haben die sie hindern würden humanitäre Lager nicht anzugreifen? Die Möglichkeiten hat Gaddafi allemal allein schon durch seinen Sicherheitsapparat, ausgebildet und ausgestattet damals von den Sowjets und ein paar geflüchteten NS Schergen.
Und bei Licht betrachtet wird Gaddafi nun durch die UN Resolution auch ein Ausstieg erschwert. Denn, wenn der UN-Sicherheitsrat den Fall Libyen an den Strafgerichtshof abgibt, liegt es ganz im Ermessen des Gerichts, Anklage zu erheben. Wie lange so etwas dauern kann haben wir im Fall Darfur "erleben dürfen".
Man kann ihm also keinen "Deal" mehr anbieten, so nach dem Motto: "Abschied von der Macht, dafür Straflosigkeit". Also, was bleibt ihm übrig? Kämpfen bis zum Tod mit maximalen Schaden oder eine Gefägniszelle in Den Haag. Ohne das ich Gaddafi kenne, glaube ich seine Wahl vorhersagen zu können....
Jedes militärische Eingreifen des Westens, dazu gehören Brunne, Zelte oder auch die Einrichtung und Überwachung einer Flugverbotszone ist nach dem geltenden Völkerrecht eine klare militärische Aggression. Im Zusammenhang mit den dort vornehmlich islamischen Staaten würde sofort den Vorwurf des Imperialismus aufkommen lassen; und das wäre das Beste, was etwa radikelen Moslems wie etwa al-Qaida passieren. Von der nachfolgenden Propaganda aus dem iran oder aus Syrien ganz zu schwiegen.
Es ist meiner Meinung nach also größte Rücksichtnahme des Westens geboten. Die viel beschworene "internationale Gemeinde" sollte militärische Pläne haben die schnell umsetzbar sind wenn Gaddafi zum Massenmord an Zivilisten ansetzt uund in "guter alter Saddam" Tradition z.B. Giftgas gegen die eigene Bevölkerung einsetzt.
Bis es einer solchen Situation kommt, ist militärisch größte Zurückhaltung geboten.
-
06.03.2011, 09:48 #45Gilligan
-
06.03.2011, 10:44 #46Nicoletta
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Völlig richtig.
Es wurde weltweit weggesehen, aus deutscher Sicht mit Hinblick auf das Erdöl und aus erop. Sicht (besonders italienischer) auch in Hinblick auf eine drohende Flüchtlingswelle. Und hier kommen im dritten Grad auch die nicht besonders hinreichenden Schutzmechanismen Europas um Wirtschaftsflucht zu vermeiden.
Die meisten säkularen Regierungen in Nordafrika sind nicht deswegen westlich orientiert, weil die Völker dies wollen, sondern weil westliche Regierungen es so wollten. Deswegen wird in meinen Augen die "Demokratisierung" Nordafrikas eher in einen Islamismus mutieren als in Demokratie in unserem Sinne. Ein Beispiel ist Mubarak in Ägypten gewesen. Er hat sein Volk im Lande gehalten und war (fast) stets verlässlicher Partner des Westens. Nun hat ihn das Volk weg gejagt.... also, was wird wohl am ehesten passieren.
Aber beides kann einen militärischen Einsatz nicht rechtfertigen - bzgl. Libyen solange Gaddafi Truppen nicht Massenwaffen gegen das eigene Volk einsetzt. Auch wenn viele hier eine moralische Verpflichtung dort sehen. Erfüllen moralischer Verpflichtung bedeutet aber nicht reingehen und dazwischen hauen, sondern zwischen zwei Risiken abwägen. Gaddafi kann man zunächst nur den Geldhahn abdrehen um so wenigstens den Zulauf an Söldner zu stoppen. Es muss also das Risiko eines Krieges, gegen das Risiko von Sanktionen (wie das Nichtzahlen von Ölrechnungen) abgewägt werden.
Soldaten hinein zu schaffen - von denen dann auch nicht wenige ums Leben kommen werden/können - und so sowohl einen Grund zu einem finalen Kampf zu liefern, als auch einen Grund für das Aufschreien der gesamten Arabischen Welt ist moralischer Aktionismus der nichts, aber auch gar nichts bringen kann.
-
16.03.2011, 18:09 #47Tianshi
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Anscheinend ist der Aufstand in Lybien bald zuende, da dieser Gaddafi bis auf Bengasi wieder alles zurückerobert hat und auch andere Länder nutzen Japan für sich
Die Revolution in einigen arabischen Staaten droht im Schatten der japanischen Atomkatastrophe zu scheitern.
Mehrere Machthaber nutzen die Ablenkung der Weltöffentlichkeit offenbar für ein hartes Durchgreifen gegen die Demonstranten in ihren Ländern. Soldaten des Machthabers Muammar Gaddafi rückten am Mittwoch näher an die Rebellen-Bastion Benghasi heran und rüsteten sich für den möglicherweise entscheidenden Kampf gegen die Aufständischen. Die libysche Führung kündigte an, sie wolle den Aufstand binnen zwei Tagen endgültig niederschlagen. In Bahrain wurden drei Demonstranten bei der Räumung eines Protestcamps durch die Armee getötet. Auch in Damaskus, Algier und im Jemen gingen die Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Demonstranten vor.
In Libyen wurden die Gaddafi-Gegner aufgefordert, die Waffen niederzulegen. "In 48 Stunden wird alles vorbei sein", sagte der Gaddafi-Sohn Saif al-Islam dem französischen TV-Sender Euronews. Mit Blick auf die Uneinigkeit der internationalen Gemeinschaft, eine Flugverbotszone zu schaffen oder nicht, sagte er: "Egal welche Entscheidung getroffen wird, es ist zu spät." In den vergangenen elf Tagen hatte die Regierung fast alle Öl-Anlagen und die Kontrolle über etliche Küstenstädte zurückerobert.
Beim Beschuss der noch von Rebellen gehaltenen Küstenstadt Misrata kamen nach Angaben eines Arztes mindestens acht Menschen ums Leben. Artillerie und Panzer hätten auf die 200 Kilometer östlich von Tripolis gelegene Stadt mit rund 300.000 Einwohnern gefeuert, berichteten Anwohner. Die Rebellen stoppten den Angriff nach eigenen Angaben jedoch.
Am Sitz der provisorischen Rebellenregierung in Benghasi schwankte die Stimmung vor dem erwarteten Angriff zwischen Trotz und Nervosität. Einige Anwohner fürchteten ein Blutbad, andere zeigten sich zuversichtlich, dass den Aufständischen doch noch der Sieg gegen die anrückenden Truppen gelingen könnte. Auf Flugblättern wurde Kämpfern Straffreiheit versprochen, sollten sie aufgeben. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zog seine Mitarbeiter aus der Hafenstadt ab.
Diplomatische Bemühungen um eine Flugverbotszone verloren weiter an Schwung. Italien, eine mögliche Basis für eine solche Militäroperation, schloss eine militärische Intervention aus. Auch die Bundesregierung sperrt sich weiter dagegen. "Als Bundeskanzlerin kann ich uns da nicht in einen Einsatz mit äußerst unsicherem Ende führen", sagte Kanzlerin Angela Merkel der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe). Außenminister Guido Westerwelle warnte in einer Regierungserklärung ebenfalls vor der Verwicklung in einen Bürgerkrieg. Auch Russland und China zeigten sich skeptisch, während Frankreich und Großbritannien eine Flugverbotszone befürworten.
KREISE: SECHS TOTE BEI ZUSAMMENSTÖSSEN IN BAHRAIN
Auch in Bahrain ging die Regierung gewaltsam gegen die Proteste vor. Nach Angaben aus Krankenhauskreisen wurden drei Demonstranten und drei Polizisten getötet, als Sicherheitskräfte mit gepanzerten Fahrzeugen und Tränengas den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama räumten, wo die Demonstranten campierten. Die am Montag einmarschierten Soldaten aus Saudi-Arabien und anderen Staaten des Golf-Kooperationsrates beteiligten sich offenbar nicht an dem Einsatz. Die US-Marine hat eine ihrer Flotten in Bahrain stationiert.
Das harte Vorgehen gegen die zumeist schiitischen Demonstranten rief scharfe Proteste der iranischen Regierung und den Glaubensgenossen im Irak hervor. Etwa 60 Prozent der Menschen in Bahrain sind Schiiten, die Diskriminierung beklagen und die Masse der Demonstranten stellen. Das Königshaus gehört der islamischen Glaubensrichtung der Sunniten an. Das streng sunnitische Saudi-Arabien befürchtet ein Übergreifen der Proteste auf seine schiitische Minderheit, die insbesondere in den Ölfördergebieten lebt.
Westerwelle rief die Staaten der Region zur Zurückhaltung und Regierung und Opposition in Bahrain selbst zum Dialog auf. "Eine Lösung muss im Land selbst gefunden werden", betonte der Außenminister. "Die Eskalation der Gewalt muss ein Ende haben."
Auch in anderen arabischen Staaten kam es zu Zusammenstößen. In Algier lieferten sich Demonstranten und Polizisten bei Protesten für bessere Wohnbedingungen Straßenschlachten. Bei Demonstrationen in der Stadt Hudaida im Jemen wurden nach Angaben eines Arztes ein Mensch erschossen und mindestens 200 verletzt. In der syrischen Hauptstadt Damaskus gingen Sicherheitskräfte und Polizisten in Zivil mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor.
-
16.03.2011, 18:43 #48DevouringKing
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
wirklich traurig was da passiert.
-
16.03.2011, 20:02 #49Nicoletta
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Es ist eben immer noch ein islamisches Land. Sobald niemand hinsieht gibt es wieder die alte Clan-Wirtschaft in der jeder nur an sich denkt.
Herrschende in Jemen und Bahrain haben seit dem Erdbeben in Japan ihre Anstrengungen intensiviert, den Aufstand in ihrem Land niederzuschlagen oder die Weltöffentlichkeit auszuschliessen. Im Jemen sind ausgerechnet jetzt Journalisten vom «Wall Street Journal», der «Washington Post» und der «Los Angeles Time» ausser Landes gewiesen worden. Und in Bahrain hat gleichzeitig das in Bedrängnis geratene Königshaus tausend Soldaten aus Saudiarabien und anderen Golfstaaten zur Verstärkung gegen die Aufständischen ins Land geholt.
Es ist also eigentlich alles wie immer. Islamische Führer schützen ihre Macht und nehmen dabei weder Rücksicht auf ihre Bürger noch auf internationale Gepflogenheiten die sie gerne für sich in Anspruch nehmen. Gaddafi ganz vorne weg...
Also - Business as usual in der arabischen Welt. Hat uns doch früher auch nicht gejuckt. Und außerdem sind die "Hetzer"-Rufer hier ja nun auch immer schneller bei Fuß. Man muss sich mal fragen WER diese Machthaber ins Amt geführt hat.
-
17.03.2011, 01:52 #50Der Schmied von Kochel
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Leider hatte der Franzmann - wie so oft - nicht genügend Cojones um im Alleingang etwas zu starten, obwohl er mit der dt. franz. Brigade durchaus die ein oder andere operative Aktion hätte starten können, ohne dabei grob gegen UN Regeln zu verstoßen. Was in Bengasi nach einer Rückeroberung mit den Aufständischen geschehen wird möchte ich gar nicht wissen....
-
17.03.2011, 06:52 #51DevouringKing
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
@ Scores
du betiltest diese leute mit "islamische herscher" etc.
ich bezweifle das diese menschen etwas mit dem islam zu tun haben.
woher willst du wissen das sie an gott glauben und an den islam als religion glauben und auch praktizieren ?
falls du es noch nicht wusstest, wer den islam nicht praktiziert, hat nichts mit dem islam zu tun.
einen unschuldigen menschen absichtlich im islam zu töten, ist so schlimm als würde man die ganze menschheit töten.
ich bezweifle das gaddafi daran glaubt. und solange er das was im koran steht nicht glaubt, hat er auch nichts mit dem islam zu tun. daher bitte ich dich zu differenzieren und zu hinterfragen.
ist mir langsam wirklich zu blöd jedesmal den unwissenden menschen die über etwas richten, wovon sie kein wissen haben, alles erklären zu müssen.
-
17.03.2011, 07:14 #52Der Schmied von Kochel
-
17.03.2011, 07:41 #53Nicoletta
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
ja, ich denke auch, dass der Westen nicht unschuldig ist - das war wohl der Preis für das Öl und für das zurückhalten der Menschen. Aber die Despoten dort sind nicht vom Westen in die Macht gehoben worden
@devourking: Wo habe ich "islamische Herrscher" geschrieben? Ich habe geschrieben, dass es sich bei den jetzt kritisierten Ländern um islamische Länder handelt und ich habe geschrieben, dass nun die Herrschenden dort Gewalt gegen Ihr Volk ausüben. Mir war schon klar dass du, als studierter Philosoph, gleich als nächstes mit "Hetzer"-Rufen antworten würdest. Was ja auch umgehend kam. Und wie sehr sich die Machthaber dort darum scheren was im Koran steht, kannst du ja heden Tag in der Zeitung lesen. Aber, wie sagst du so schön:
Dann wird er wohl Christ sein! Ich frage mich dann allerdings, wie ein Christ 200 Frauen eine Islam-Lehrstunde geben darf.
Religion - Gaddafi gibt 200 Frauen Islam-Lektion - Ausland - Politik - Hamburger Abendblatt
Was mich in Lybien noch interessiert ist, ob die Flugverbotszone noch eingerichtet wird, bevor Gaddafi in Masrata einen Völkermord begeht. Und, warum nicht andere arabische Staaten längst ein Flugverbot durchgesetzt haben. Sticht da wieder eine Krähe der anderen kein Auge aus?
-
17.03.2011, 08:07 #54DevouringKing
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
ich halte mich nicht für allwissend, daher hättest du dir diesen spam beitrag sparen können....
sinngemäß hier
zum thema Gaddafi und Muslim.
ich bezweifle das er sich an alle Verbote hällt, die im Koran stehen.
zb das Töten von Glaubensbrüdern. von daher vermutlich eher ein möchtegern muslim wie die meisten.
aber weder du noch ich, können beurteilen ob er bei Gott ein Muslim ist, oder nicht.
von daher einfach mal nicht so selbst sicher sein, und nicht gleich urteilen.
-
17.03.2011, 08:41 #55Uwe_D-G
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Die Arabische Liga hat doch definitiv eine Flugverbotszone über Libyen gefordert! Unser Außenminister sträubt sich in der EU weiterhin dagegen, wer weiß warum...Wer das gestrige Interview mit dem großmäuligen Sohn vom verrückten Gaddafi gesehen hat wird zu dem Schluß kommen, das diese Gaddafi-Brut endlich entsorgt gehört! Sehr aufschlußreicher Artikel: klick mich
-
17.03.2011, 10:34 #56Gilligan
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
auch wenn ich persönlich für eine flugverbotszone wäre, zumindest für militärische aktionen, wird sich in der politik deshalb dagegen so gesträubt, da es sich dabei um militärische vorgehensweisen handelt. mit anderen worten: es wird geschossen. so sagte zumindest unser außenminister vor kurzem.
-
17.03.2011, 11:06 #57Nicoletta
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Ja, gefordert- mehr leider nicht. Meiner Meinung nach würde ein durchgesetztes Flugverbot unweigerlich den islamistischen Radikalen Zulauf bescheren, deshalb sollte das verbot von den arabischen und Nachbarstaaten der Region durchgesetzt werden.
Denn was passiert denn zunächst bei der Einrichtung eines Flugverbotes? Die Durchsetzung beginnt mit einem Angriff auf Libyen, um die Flugabwehr zu zerstören. Mit sehr Sicherheit wird das zu Gegenreaktionen nicht nur in Libyen führen.
In Libyen konkurrieren unterschiedliche Stämme miteinander um die Macht. Von daher ist es eine innenpolitische Auseinandersetzung. Und selbst wenn Gaddafi - ob mit Flugverbot oder ohne - aus dem Land gejagt wird, ist es gar nicht so sicher, dass danach eine "bessere" Gesellschaftsordnung herrschen wird. Die UN muss also höllisch aufpassen nicht als verlängerter Arm einer zweifelhaften Bürgerkriegspartei zu werden.
Die beste Lösung wäre nach meiner Meinung eine Aktion aus der nordafrikanischen/arabischen Welt. Was ich aber auch befürchte ist, dass es vielleicht schon zu spät ist einen Völkermord zu verhindern.
-
17.03.2011, 11:14 #58Uwe_D-G
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Klar, da wird dann wohl auch geschossen gegen den Gaddafi-Clan und seine Handlanger. Mich wundert nur sehr stark, das der derzeitige Außenminister sich von diesem Clan nicht lossagt und es lieber in Kauf nimmt, das dieser verrückte Gaddafi Teile des libyschen Volkes niedermetzeln könnte! Gaddafi hat Kampfflugzeuge gegen "Aufständische", neutrale Zivilbevölkerung und sogar Krankenhäuser eingesetzt. Was muß denn laut diesem peinlichen Außenminister noch passieren, damit er sich umstimmen läßt? Oder hat Westerwelle Bedenken, weil ein Sohn Gaddafis dem französischen Präsidenten mit Enthüllungen gedroht hat, um diesen "mundtot zu machen? Wenn Guttenberg wegen seiner Doktorarbeit zurücktreten mußte, dann hätte Westerwelle doch seit seiner ersten Verweigerung eines Flugverbotes seinen sofortigen Rücktritt einreichen müssen!
Nachtrag: Für ein besseres Zusammenleben wäre ein coordiniertes Vorgehen von arabischen und europäischen Truppen natürlich von unermesslichem Vorteil!
-
17.03.2011, 11:18 #59Der Schmied von Kochel
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
-
17.03.2011, 14:16 #60Nicoletta
AW: Aufbruchsstimmung in Nordafrika
Diese zweifel hege ich auch, allerdings wird das die radikalen Islamisten nicht in ihre Gedanken und Taten einbeziehen. Ein Eingreifen westlicher Mächte führt meiner Meinung nach unweigerlich zu den altbekannten Auswirkungen. Zuerst werden "Kriegsverbrechen" angeklagt, dann auf Ölausbeute hingewiesen und dann die bekannte Propagandmaschine in Gang gesetzt.
Das - meiner Meinung nach verständliche - Zögern der UN haben wird in Libyen und der islamischen Welt als fehlende Unterstüzung für die Revolution in Libyen gewertet und stützt lediglich die Islamisten in Libyen und der gesamten arabischen Welt. Diese Islamisten können so den unterdrückten Völkern deutlich zeigen, wie verlassen sie von den Westländern werden, Flüchtlinge werden - berechtigterweise - abgewiesen und ihre Interessen im Lande nicht unterstützt. So bekommt der radikale Islamismus regen Zulauf. Und bald schon wird Vogels Pierre auch dies auf seinen Seiten verkünden.
Es ist in meinen Augen ein Dilemma für UN und EU. Greifen sie ein, liefern sie sich den Islamisten aus. Greifen sie nicht ein, wird ein Völkermord stattfinden. die arabischen Staaten halten sich da ganz bewusst heraus. Militärisch könnten sie allemale ein Flugverbot durchsetzen - sie müssen keine Flugzeugträger versetzen und könnten allein schon daher schnell reagieren. Allein die arabischen Emirate verfügen über mehr als 100 Kampfflugzeuge (F-16 und Mirage) und dazu über genügend Kampfhubschrauber und Transportflugzeuge. sie wären also durchaus in der Lage ein Flugverbot durchzusetzen und zu überwachen.
Hinzu kommen könnten die Luftkräfte aus dem Geburtsland des Islam - Saudi Arabien. Die saudische Armee hat, nach Israel, die zweitstärksten Luftstreitkräfte im Nahen Osten. Über 150 F15 Kampfjets und an die 120 Panavia Tornados, ganz zu schweigen von den logistischen Waffen wie c-130 Herkules. Also, wenn den arabischen Staaten wollten, wäre es mit "Bordmitteln" und ohne UN Beschluss schon längst zu einem Eingreifen gekommen. Aber so ist der Araber - lieber andere für sich arbeiten lassen und fernab jeder Kritik selbst die Hände in den Schoss legen.
Warum scheint klar: Es geht in Libyen und generell in Nordafrika um die Zukunft der arabischen Freiheitsbewegung. Die Bürger in den Ländern lehnen sich gegen korrupte Autokraten auf. Warum sollten andere Autokraten dem ein Ende setzen wollen? lauert doch die Gefahr des Aufstandes im eigenen Land.
Man kann arabischen Herrschern viel vorwerfen - aber dumm sind sie nicht. Sie wissen, sollte Gaddafi den Aufstand niederschlagen, können sie sich selbst Hoffnung als Herrscher auf Lebenszeit machen. Sie werden Gaddafis brutalem Beispiel folgen und nie begreifen, dass Reformen der einzige Weg sind. Ihre Religion, ihre Kultur und ihre Auffassung von sozialer Gesellschaft unterstützt sie dabei noch.
Also, es ist nicht der Mangel an Möglichkeit der die Araber vor einem Eingreifen abhält, sondern vielmehr handfeste eigene Interessen.
Quelle: https://www.rockpapershotgun.com/here-are-the-patents-nintendo-and-the-pokemon-company-are-suing-palworld-about-according-to-pocketpair Zu...
Palworld