Umfrageergebnis anzeigen: Wie ist eure Meinung zur Atomkraft
- Teilnehmer
- 343. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
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Deutsche Atomkraftwerke sind sicher, die Klimaziele können nur mit Atomkraft erreicht werden
114 33,24% -
Lieber ein paar Atomkraftwerke als neue Kohlekraftwerke....wenns nicht anders geht
92 26,82% -
Atomkraft? Nein Danke!
137 39,94%
Ergebnis 281 bis 300 von 316
Thema: Atomkraft - Ja oder nein?
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11.05.2021, 13:11 #281Blizzard_Black
Atomkraft - Ja oder nein?
Es ist jedenfalls Blödsinn, wenn Windräder stillstehen, weil es zuviel Strom in Netz gibt und man diesen verschenkten Strom für eben diese Speicherung verwenden kann.
Die Effektivität ist leider schlecht, aber vielleicht genügt einfach mehr Windräder um diese Einbusse zu überbrücken, bis vielleicht was besseres entwickelt wird.
Jedenfalls ist die Idee unsere Kohlekraftwerken in Wärmespeicherkraftwerke um zu rüsten doch toll.
Also weg mit diesen bescheuerten Abstandsregeln, die die Fläche für Windkraft halbiert haben.
https://www.welt.de/wirtschaft/artic...en-Schall.html
Muss dazu noch mehr gesagt werden?
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11.05.2021, 13:36 #282Oral B Sonic Compl
Atomkraft - Ja oder nein?
Och komm schon. Die Schlussfolgerung ist mir zu billig. Natürliche Atmoreaktoren, in denen Uran sich abreagiert, kommen durchaus vor. Nicht oft, aber es gibt dieses Phänomen. Nur weil etwas strahlt, ist es nicht direkt eine Gefahr für alles in 100 km Umkreis.
Darüber hinaus ist eine Atombombe ein extrem komplexes System, das ausreichend spaltbares Material ausreichend schnell aufeinander zubewegen muss, damit die Masse superkritisch wird und explodiert.
Desweitern zerfallen Uran 235 und 238 über eine relative lange Kette an Strahlenden Produkten. Es kann sehr gut sein, das sich da gerade eine Ansammlung von verscheidenen Zerfallsprodukten angesammelt hat, die etwas mehr strahlt. Das das zum superkritischen Umsetzen der vorhandenen Stoffe führt, ist schon sehr unwahrscheinlich.
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11.05.2021, 13:49 #283ZhaoYun
Atomkraft - Ja oder nein?
Dieser Infraschall gibt auch von Autos aus.
Du sprichst von verschwendeter Energie.
Wie viel Energie wird seit Jahren verschendet, indem keine Wind oder Solar Energie nutzt.
Wieviel Energie geht dabei verloren, da wir die zur Verfügung stehenden Solar und Windkraft nicht nutzen.
Zudem gibt es bereits Verluste an Strom weil es zuviel Energie in System gibt, welche nicht verbraucht wird.
Wir brauchen die derzeitigen Speicher um unser System überhaupt stabil zu halten.
Sonst geht die Frequenz von 50 Hertz flöten und dann kann das System Schäden davon tragen.
Die Welt ist eindeutig nicht neutral in der Klimafrage. Der Chefredakteur ist alles andere als neutral.
Somit ist diese Quelle für mich unseriös.
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11.05.2021, 14:35 #284HardAndSoft
Atomkraft - Ja oder nein?
Den Vergleich mit natürlichen Strahlungsreaktoren finde ich unpassend. Wir haben es hier nicht mit schwach strahlender Pechblende zu tun. Ausgangspunkt waren hoch angereicherte Brennstäbe mit extrem viel radioaktivem Material. Es gibt in der Natur schlicht nichts vergleichbares. Und daher auch keine Erfahrung, was passiert wenn man das Material über Jahrzehnte in Ruhe machen lässt.
Daher sollte man auf das Schlimmste gefasst sein.
Für die, die sich nicht mehr so genau an den Hergang damals erinnern: Ursache der Katastrophe war ein geplanter Test der Sicherheitseinrichtungen. Der verlief dann doch etwas ungünstiger als gedacht.
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11.05.2021, 14:42 #285daywalker2609
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11.05.2021, 15:36 #286ZhaoYun
Atomkraft - Ja oder nein?
Deswegen ist Atomkraft ein Problem. Ein Fehler des ersten Menschen würden wir heute noch bezahlen.
Und um mal unsere Abhängigkeit von Kohlenstoff zu verdeutlichen hat Leschs Kosmos wiedermal Was schönes gebracht.
Den Kohlenstoff, dem wir in Form von Öl oder Kohle, in einem Jahr verbrauchen, hat die Erde in einer Million Jahre geschaffen.
Ein weiterer Grund warum erneuerbare Energien unausweichlich sind.
Irgendwann ist es mit kohle und Erdöl Schicht im Schacht.
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11.05.2021, 15:48 #287Blizzard_Black
Atomkraft - Ja oder nein?
Wie viel Energie wird denn verschwendet? Meine PV-Anlage wurde noch nie abgeschalten. Die von meinem Vater wurde 1x für einen ganzen Tag abgeschalten, weil irgendwo Wartungsarbeiten durchgeführt wurden.
Windenergie wird - meines Wissens - phasenweise reduziert, weil der Leitungsausbau fehlt - den übrigens auch Grüne Ortsverbände blockieren, ebenfalls wie Pumpspeicherkraftwerke.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pumpsp...aftwerk_Atdorf
Allgemein haben die Grünen wenig zu liefern, bis auf: Wir wollen abschalten. Kernkraft. Kohle. Verbrenner. Heizöl. Wo der Strom herkommen soll? Na das hat eine Grünen-Politikerin ja schon gut erklärt - das Netz ist der Speicher. Völlig falsch, aber in der Grünen Welt ist, wie im Kindergarten, alles möglich.
Auch glaube ich, kannst du dir die Dimension der Leistung eines Kohlekraftwerkblocks - eines einzigen - nicht so recht vorstellen. Die zwei neuesten Blöcke im Kraftwerk Neurath haben jeweils eine Leistung von 1060MW. Bei einer Volllaststunde werden hier also 1060MWh Energie erzeugt. Das ist die Energiemenge, um 9,14 Millionen Liter Wasser um 100 Grad zu erhitzen. Als Speicherung für das Thema "Wärmekraftwerk" nimmt man dann Flüssigsalz her - mit einer Speicherfähigkeit von bis zu 200kwh/m3 bei einer Temperatur von bis zu 560 Grad. Das ist ein Würfel von 20 Metern Länge, 20 Metern Breite und 13,25 Metern Höhe. Soll das Ding 10 Stunden laufen können, braucht man also 10 solcher Würfel. Soll der zweite Block auch noch 10 Stunden laufen, braucht man dann 20 solcher Würfel - natürlich unter der Prämisse, dass man auch 100% der Energie nutzbar machen kann (unmöglich) - oder einen riesigen Würfel mit den Maßen 47 Meter Länge, 47 Meter Breite und 48 Meter Höhe.
Und dann stellt sich natürlich noch die Frage der Dämmung. Bei einem Haus baut man unter der Bodenplatte 12cm Dämmung heute ein, und unter dem Estrich der Fußbodenheizung nochmal 11-13cm - also Summa Summarum bis zu 25cm Dämmung, bei einer Estrichtemperatur von kaum mehr als 30 Grad bei Temperaturen von vermutlich -20 Grad Außentemperatur. Die Temperaturdifferenz zum Boden liegt dann vermutlich irgendwo im Bereich von 25-30 Grad. Die Temperaturdifferenz im Sommer von 560 Grad Speichertemperatur zu 30 Grad Außentemperatur liegt bei 530 Grad.
Wenn im Mittel also 250 Grad Temperaturdifferenz herrschen zwischen Innentemperatur und Außentemperatur und man den Würfel mit 50cm Dämmstärke in WLG 035 einpackt, verliert der Würfel pro Jahr 2 Millionen kwh Energie - das entspricht einer Erzeugungsleistung von PV-Modulen von einer Fläche von ca. 10.000qm, die nur durch Bereitstellungsverluste für 2 einzelne Blöcke von einem einzigen Kohlekraftwerk anfallen bei einer Nutzungsdauer von allerhöchstens wenigen Stunden pro Tag - also im Winter nichtmal von Sonnenuntergang zu Sonnenaufgang. Von tageweiser Speicherung reden wir da noch nichtmal - und das dafür, dass bei der Rückumwandlung von Wärme zu Strom Minimum 55% der Energie in den energetischen Mülleimer wandern und ungenutzt sind.
Sorry, aber das Ding ist unglaublich teuer im Betrieb und noch dazu noch unglaublich ineffizient in der energetischen Ausbeute - das allein ist schon der Killer für dieses Projekt selbst. So Dinger kann man meinetwegen in Texas/Nevada, Marokko, Australien oder anderen Orten mit extremer Sonneneinstrahlung hinstellen, weil dort pro qm PV-Modul halt die 2,5-3-fache Energiemenge erzeugt werden kann und eine Speicherung auch nicht so saisonal notwendig ist, wie hierzulande und Energieverbrauch und Erzeugung halt linearer sind. In Deutschland wird der Großteil der Heizenergie nunmal im Winter verbraucht und nicht im Sommer. Ein E-Auto braucht im Winter schon mehr Strom zum Heizen des Fahrgastraums, möglicherweise sogar zum Heizen des Akkus beim Ladevorgang, damit der Akku nicht zerstört wird. Noch dazu braucht ein Auto im Winter mehr Fahrenergie als im Sommer, da niedrigere Temperaturen zu einem höheren Luftwiderstand führt, Schnee auf der Straße zu einem höheren Rollwiderstand führt, Nässe auf der Straße ebenfalls zu einem höheren Rollwiderstand führt. Wie viel Energie muss man denn dann vorhalten in den Speichern für Monate, damit man eine Dunkelflaute mit solchen Methoden überbrücken kann und wie viel Energie von PV-Flächen wird dann quasi "nutzlos" verbraten allein für die Bereitstellungsverluste von diesen Speichern?
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11.05.2021, 16:44 #288ZhaoYun
Atomkraft - Ja oder nein?
Es 2 Fakten, die die Lage sehr gut darstellen.
1. Öl und Kohle ist begrenzt, weiter wie zuvor ist kurzsichtig und somit unrealistisch.
2. Öl und Kohle fördern die Globale Erwärmung, bereits jetzt wird es schwer die Ziele von Paris zu halten und die stoppen die Globale Erwärmung nicht mal, sie begrenzen sie nur.
Das es ohne Kohle derzeit nicht geht sehe ich auch ein.
Aber es gibt Batterien, Pimumpstationen, Wasserstoff und die Salz/Keramik Speicherung.
Ich denke, ne Mischung aus diesen Dingen dürfte genügend schaffen, dass in Zukunft man vielleicht, dass eine oder andere Kohle kraftwerk vielleicht für ein 1 oder 2 Wochen abschalten kann
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11.05.2021, 17:07 #289Blizzard_Black
Atomkraft - Ja oder nein?
Bis die Welt Öl, Gas und Kohle aufgebraucht !hätte!, ist die Kernfusion meiner Meinung nach längst serienreif. Die BraunkohleRESERVEN - also alles, was wirtschaftlich abgebaut werden kann heute - halten noch für >250 Jahre bei der derzeitigen jährlichen Förderung, die BraunkohleRESSOURCEN halten noch für ungefähr 4000 Jahre bei der derzeitigen Förderung. So kurzsichtig ist das also nun auch nicht und fällt daher als Argument flach.
Man kann mit Klimaschutz argumentieren, dieses Argument lasse ich mir eingehen. Das nützt aber nur etwas, wenn man global mitzieht. Wenn Deutschland allein sich opfert, um seinen kaum mitwirkenden Anteil an CO2 zu eliminieren und zeitgleich Energiepreise explodieren werden, was unweigerlich zu einem Abzug der Industrie führen !muss!, dann ist niemanden geholfen. Es muss schon an besseren Lösungen gearbeitet werden, als der plumpen Forderung nach "alles abschalten".
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11.05.2021, 17:53 #290ZhaoYun
Atomkraft - Ja oder nein?
Das Argument, es wirkt ja nur wenn die großen Mitziehen, ist nun nicht mehr verbindlich.
In Gegenteil, wenn alle mitmachen müssen und die großen Verantwortung übernehmen, müssen wir auf mitziehen.
Abgesehen davon. Historisch gesehen sind wir auf Platz 6. Der größten Umweltverschmutzer. Unsere Verantwortung ist also nicht gerade klein.
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11.05.2021, 18:03 #291Quietscheente
Atomkraft - Ja oder nein?
Die Brennelemente bestehen doch aber aus Uran, das irgendwo aus der Erde geholt wird.
Mittelbar aber eher das Reaktordesign, das damals schon veraltet war. Moderne Anlagen mit Containment, Core-Catcher und/oder Selbstregulierung sind ganz anders aufgebaut. Bei vielen Konzepten ist eine Kernschmelze physikalisch schlicht unmöglich.
Die Sache ist doch die, wir können uns auf den Kopf stellen und trotzdem den Primärenergiebedarf von Deutschland nicht "grün" stillen. Selbst bei elektrischem Strom wird das schwierig, bei der Primärenergie in Deutschland, gegeben den technischen Mitteln, schlicht unmöglich. Welche Erzeugungsarten sind denn sonst noch genehm? Ist Erdgas denn besser als Atomstrom? Wasch mir das Fell aber mach mich nicht nass...
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11.05.2021, 18:45 #292daywalker2609
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11.05.2021, 18:49 #293Quietscheente
Atomkraft - Ja oder nein?
Niemand dachte dass da eine Kernschmelze unmöglich ist.
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11.05.2021, 19:02 #294ZhaoYun
Atomkraft - Ja oder nein?
Ich glaub Quietscheente hat wohl recht.
In der Serie wird als erstes der Reaktor Typ als so sicher beschrieben, dass sich niemand erklären kann wieso der explodieren konnte.
Das hört erst auf, wo sich die Frage stellt, ob Legasov die Missstände der Reaktoren anprangert oder den Mund hält.
Da kommt raus, dass die Reaktoren in der UDSSR billiger sind als die im Westen und dass die Möglichkeit eines Gaus durchaus vorher bekannt war.
Weiß allerdings nicht was davon alles Serie und was wirklich ist.
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11.05.2021, 19:15 #295HardAndSoft
Atomkraft - Ja oder nein?
Uran wird aus Pechblende gewonnen. Das würde ich nicht unbedingt mit einem hochreinen Brennstab vergleichen. Pechblende hat zudem immer einen Bleigehalt, wobei Blei eine natürliche Abschirmung darstellt.
Der Punkt ist aber nicht, dass der Tschernobyl-Reaktor unsicher gewesen sein könnte. Der Punkt ist, dass menschliches Versagen zum Unglück geführt hat. Die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen wurden für den Test sogar gezielt deaktiviert. Gegen so eine grobe Fehlbedienung ist kein Reaktor gefeit, auch heute nicht.
Der andere Punkt ist, dass wir auch nach 34 Jahren keine Idee haben, was wir mit diesem Atommüll anfangen sollen. Und Tschernobyl hat bereits Unsummen gekostet. Zitat aus der Wikipedia:
In der Ukraine entfallen 20 Jahre nach dem Unfall jährlich 5 bis 7 % des Staatsbudgets darauf. 1991 waren es noch 22,3 %, die bis 2002 auf 6,1 % sanken
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12.05.2021, 15:42 #296Blizzard_Black
Atomkraft - Ja oder nein?
Ich bin sehr an deinen Erläuterungen interessiert, wie du in Deutschland (gern auch zusätzlich noch Europa, das sehr stark auf Kernenergie setzt) eine stabile und CO2-neutrale Stromversorgung, Heizenergieversorgung und Mobilität gewährleisten möchtest innerhalb der nächsten 2 Jahrzehnte mit der Abschaltung von Kohle, Kernenergie, Gas, Benzin, Diesel und Heizöl.
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12.05.2021, 17:57 #297Vachyn
Atomkraft - Ja oder nein?
Der Weg zur CO2 Neutralität ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt und hat viele Stellschrauben. Eine Stromversorgung aus erneuerbaren Energien muss einhergehen mit dem Umbau des Stromnetzes und dem Aufbau von Speichertechnologien.
Genau so wichtig sind Stromsparmaßnahmen und gerade hier gibt es noch massiv Potential nach oben. Bessere Wärmeisolation in Gebäuden, energieeffizientere Produktion von Gütern, Wärmetauschsysteme und energieeffizienteres Bauen sind einige Beispiele.
Ein weiterer Sektor mit starkem Einsparpotential ist der Verkehr, sowohl von Personen als auch von Gütern. Es müssen Anreize geschaffen werden auf motorisierten Individualverkehr zu verzichten. Das kann nur durch einen deutlichen Ausbau des OPNV und der Bahn geschehen. Auch der Güterverkehr muss auf die Schiene und lokale Distributionswege neu gedacht werden.
Ein weiterer Aspekt ist die CO2 Rückgewinnung aus der Atmosphäre. Das beste Mittel dafür sind wohl Aufforstung, die von Deutschland aber nicht nur in Deutschland durchgeführt werden. Aber auch andere, technologiebassierte Methoden sind denkbar.
Gerade der letzte Punkt erlaubt übrigens eine CO2 Produktion, zB im Energiesektor. Wenn weiterhin in Teilen Strom aus zB Gasanlagen kommt, muss das dann kompensiert werden.
Dieses Projekt der CO2 Neutralität ist komplex, weil es so viele Stellschrauben gibt. Es wird teuer und viel Arbeit auf sich ziehen. Es wird Rückschläge geben und manch einer wird unzufrieden sein. Für eine lebenswerte und freie Zukunft folgender aber auch aktuell noch junger Generationen ist es allerdings unabdingbar!
Zum Thema Atomkraft: Aktuelle Werke sind veraltet und nicht mehr lange nutzbar. Für einen nennenswerten Anteil in der Stromversorgung müssten jetzt massiv neue gebaut werden. Wie soll das, va kostengünstig, in den nächsten zwei Jahrzehnten funktionieren? Um die Antwort vorwegzunehmen: gar nicht. Atomkraft hat für uns ausgedient. Vor allem, da einige andere Länder darauf setzten wird spaltbares Uran schon bald zur immer teureren und umkämpften Resource. Ich denke nicht, dass es von Vorteil für uns wird, in diesen Kampf einzusteigen. Der einzige Vorteil, den Atomkraft gegenüber erneuerbaren Energien hat, ist, dass sie besser für unser Stromnetzt geeignet ist.
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12.05.2021, 18:22 #298Eisuke261990
Atomkraft - Ja oder nein?
Du widersprichst dir ... u.a.:
Wie willst du den OPNV ausbauen und gleichzeitig sparen, wo der Ausbau doch mehr Elektrifizierung und somit mehr Verbrauch kosten würde...
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12.05.2021, 18:55 #299Blizzard_Black
Atomkraft - Ja oder nein?
Da ich in meinem Leben bisher 2 Gebäude errichtet habe als Neubau, und auch sonst einige Punkte kenne, möchte ich hier zu einigen Dingen Stellung beziehen:
1) 1 Altbau-Gebäude meiner Eltern steht unter Denkmalschutz im Stadtkern einer kleineren Stadt - wir wissen, der Großteil aller Menschen lebt in Deutschland in Städten, wir wissen auch, dass eine Stadt ab einer Einwohnerzahl von 5000 beginnt. Im Umkreis von mir um 50km - ländlicher Raum - befinden sich mehrere Städte, allerdings sind diese hauptsächlich im Bereich von 5000-13.000 Einwohnern. Die nächste, größere Stadt, liegt von mir 50km entfernt und heißt Regensburg, die nächst weiter entfernte Stadt ist dann Weiden in der Oberpfalz mit ca. 60km. Mit Einzugsgebiet München, Frankfurt oder Berlin kann man dies nicht vergleichen und ich bin auch stark der Meinung, dass der Großteil der Leute im Verhältnis eben nicht im Einzugskern einer Metropole wohnt mit der Möglichkeit, eine Infrastruktur wie U-Bahn, S-Bahn oder gut ausgebauten ÖPNV zu nutzen - oder diesen im ländlichen Raum nutzerfreundlich überhaupt ausbauen zu können. Der Bus zu meiner Schule fuhr exakt 3x - 1x in der Früh, 1x Mittag und 1x um 17 Uhr. Der Bus zur Uni in Regensburg fuhr im Minutentakt vom Regensburger Hauptbahnhof. Aber das ist ein anderer Punkt:
Eine Dämmung des Gebäudes ist daher wegen des Denkmalschutzes nicht möglich - das gestattet der Denkmalschutz auch nicht. Die Wohnung meiner Freundin steht beispielsweise auch unter Denkmalschutz. Beide Gebäude haben das selbe Problem - sie sind im Stadtkern. Eine Fußbodenheizung lässt sich nicht installieren, weil die Deckenhöhe dies nicht erlaubt. Eine Wandheizung ist einerseits unpraktisch - bei meiner Freundin steht die Innenwand sogar unter Denkmalschutz und diese dürfte auch nicht mit einer Wandheizung ausgestattet werden - eine Alternative zur Fußbodenheizung, wenn auch nur im Eigenheim praktikabel wegen der Einschränkungen bezüglich des Aufhängens von Dingen an einer Wand - erklär mal einem Mieter, dass er keinen Nagel in die Wand hauen darf, weil sonst das Heizungswasser rausläuft. Im Miethaus von mir ist eine dezentrale Lüftungsanlage installiert und ich erklärte den Mietern - 8 Leuten - bereits seit Dezember 3x, dass man nicht Lüften soll mit Fenster auf Kippstellung, sondern wenn dann Stoßlüften nach dem Duschen oder Kochen und ansonsten die Lüftungsanlage arbeiten lassen. Jedes mal, wenn ich vorbei komme, sehe ich bei mindestens einer Wohnung ein Fenster auf Kipp stehen. Das ist wie bei der Titanic - du kannst noch so gute wasserdichte Abteilungen haben - wenn die Leute ihre Fenster offen stehen lassen, kommt das Wasser da rein.
Noch dazu haben alle Altstadtgebäude die Problematik, dass Grundstücke nicht vorhanden sind. Wie will man da eine Wärmepumpe installieren? Flächenkollektor, Ringgrabenkollektor sind beide unmöglich, weil kein Platz. Luft-Wasser Wärmepumpe? Der Wirkungsgrad ist schlechter, und wo will man diese montieren? Auf dem Dach? Wie bei Reden ist es hier auch so: Wer von den Leuten gehört werden will, der erhebe sich. Nur will man den Kompressor einer Luft-Wasser Wärmepumpe, die bei -15 Grad Außentemperatur gerade Warmwasser mit 50 Grad Vorlauftemperatur für ein Mehrfamilienhaus bereitet und sich "zu Tode rackert" bei diesen Temperaturen ja eben nicht hören - und das Heizen mit Heizstab ist weder effizient, noch günstig. Das bedeutet, selbst wenn manche kernsanierte Altbauwohnungen - ich kenne übrigens keine - die Möglichkeit der Fußbodenheizung installiert haben, ist das Problem des Aufstellungsorts der Wärmepumpe noch problematisch. Bis auf Holz - das will man in der Stadt ja nicht - gibt es sonst keine andere, mir bekannte CO2-neutrale Form des Heizens. Ein BHKW mit Gas ist nicht CO2-neutral - es verbraucht ja Gas.
Und dann kommen wir zur nächsten Problematik: Der durchschnittliche Heizungsbauer ist heute gar nicht in der Lage, Heizsysteme auszulegen, bei denen eine Wärmepumpe effizient arbeitet - das erfordert nämlich eine ordentliche und solide Planung. Für den energieeffizienten Betrieb einer Wärmepumpe ist es aber unabdingbar, dass das Heizsystem gut ausgelegt sein muss - das bedeutet, die Heizkreislängen sollten weder zu lange, noch zu kurz sein - und auf keinen Fall die (regulär vorherrschende) Kombination von beidem, die Verlegeabstände sollten niedrig sein - am besten 10cm oder weniger - und jede mögliche Heizfläche sollte auch nur irgendwie sinnvoll aktiviert werden. Wenn man sich auskennt und damit stark beschäftigt als Bauherr, dann bekommt man das - für ein Einfamilienhaus - auch hin, eine Wärmepumpe sehr effizient auslegen zu können. In einem Mehrfamilienhaus? Wo Bewohner 1 aber gerne eine höhere Temperatur hätte, als Bewohner 2, ist die effiziente Auslegung unmöglich. Heutiger Stand ist, dass man froh sein muss, wenn der Techniker vom Hersteller die Temperatur nicht drastisch zu hoch einstellt als Sicherheitsreserve. Welcher Bauherr beschäftigt sich denn damit? Der Nachbar von mir hat sein Schlafzimmerfenster den ganzen Tag auf Kipp und heizt mit Gas. Das ist doch die Realität.
Die Gebäude, die heute neu gebaut werden und von Heizungsbauern, Energieberatern und Planern energetisch "falsch" gebaut werden - nämlich nicht so effizient, wie sie sein könnten - stehen doch in 50 Jahren immer noch so da. Da wird in den nächsten 20, 30, 40 Jahren der Estrich sicher nicht rausgehaut werden - genauso wenig bei den Gebäuden, die heute noch neu mit Gas als Heizung geplant werden und deutlich höheren Vor- und Rücklauftemperaturen unterliegen.
Und das sind nur Probleme in Heizungsbereich. Da ist noch überhaupt kein Schienensystem für Güterverkehr auf die Schiene zu uns in den ländlichen Raum hingebaut worden, geschweigedenn, dass ich da einen Weg sehe, den LKW Verkehr bei uns im Nahverkehr im Verteilerverkehr auch nur irgendwie eliminieren zu können. Selbst beim Individualverkehr fällt mir das sehr schwer, weil ohne Auto kommst du hier nirgends hin. In München, Berlin, Frankfurt ist das sicherlich anders - bei uns ist man froh, wenn man mit 16 endlich den 125er Lappen in der Hand hält, weil einen dann nicht die Eltern überall hinfahren müssen.
Soll man die Leute dann alle verpflichtend umsiedeln in die Städte, vom Eigenheim mit Garten in die 40qm Wohnung? Weniger LKW-Fernverkehr und Individualverkehr fände ich gut, dann sind die Autobahnen endlich mal wieder frei wie zu Corona-Zeiten letztes Jahr und man kommt endlich wieder voran - glauben daran kann ich aber nicht so recht .
Auch beim Stromsektor wüsste ich gerne mal, wie du ohne Gas, Kohle, Kernkraft und Öl Speicher installieren möchtest und welche Maße diese Speicher hätten. Du bist gut im Rechnen und sicher gut gebildet, ich schätze mal schwer, dass du einen höheren Abschluss an einer Uni hast. Allerdings weiß ich, dass Deutschland aktuell - ohne Wärmepumpe und ohne E-Fahrzeuge - ungefähr 65 Gigawatt Leistung benötigt im Mix. Im Januar gibt es regulär mehrere windstille Tage - das sind bei 5 Tagen am Stück 7,8Twh Energie, die da fehlen, oder anders gesagt die Energiemenge von 780 Millionen Liter Öl - bei einem Wirkungsgrad in der Verstromung von 50% in der Verbrennung bräuchte man also 1,5 Milliarden Liter Öläquivalent, um das zu Überbrücken - 5 Tage im Januar, bei jetzigen Strombedarf. Welche Speicherform soll das ermöglichen? Ich persönlich sehe da leider keine am Horizont auftauchen, nur die Hoffnung, dass es zukünftig irgendwann mal Speichertechnologien geben könnte, die das möglich machen könnten.
Deswegen gibt es in Deutschland auch auch keinen offiziellen "Gasausstieg". Die erste Effizienzsteigerung ist nämlich simpel - man eliminiert die Kohle und verstromt Öl oder Gas in GuD-Kraftwerken, stellt Diesel und Benziner wo möglich auf E um, baut Ölheizungen aus und stellt diese auf Wärmepumpen um, wo möglich - evtl. auch auf Gas, ist auch CO2-ärmer. Die Eliminierung von Gas ist dann aber als CO2-neutrales Deutschland - in meinen Augen - nahezu unmöglich. Das Problem ist nämlich nicht die Erzeugung von Erneuerbarer Energie - meines Wissens könnte man allein mit jedem Dach voller PV den doppelten Strombedarf Deutschlands erzeugen - aber halt nunmal nicht dann, wenn der Strom benötigt wird. Wenn die Energiemenge saisonal noch gespeichert werden soll von Wind und Solar, na dann Prost Mahlzeit.
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12.05.2021, 18:57 #300HardAndSoft
Atomkraft - Ja oder nein?
Ich habe keine Ahnung. Ich behaupte aber im Gegensatz zu anderen auch nicht, dass ich Ahnung davon hätte (Youtube-Universität u.ä.). Auch wenn mich jemand fragt, wie ich Krebs heilen würde, muss ich zugeben dass ich keine Ahnung habe.
Genau für diesen Zweck leiste ich mir mit meinen Steuern ein Wirtschafts- und ein Energieministerium.
Die werden dafür bezahlt, dass sie einen besseren Überblick als Du und ich haben.
Oder lässt Du Deine Arbeitnehmer entscheiden, wie Du deinen Laden führst?
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